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Get to know me

SasuSaku
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Vielen, vielen Dank für eure vielen Reviews zu den letzten Kapiteln! Ich verspreche euch, dass ich sie alle sehr aufmerksam lese und beantworten werde, sobald ich wieder ein bisschen mehr Zeit habe!
Ich freue mich auf eure Kommentare und neue Wörter!

Alles Liebe,
Eure LunaLeeAT Komplett anzeigen

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LOST BROTHER

Kapitel 7 – LOST BROTHER
 

Wörter von Gesa_esa-18-19 (Animexx):

Bester Freund

Eifersüchtig

Rivalen

Sehnsüchte
 

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Sakura:
 

Schon eine Woche. Eine Woche war vergangen, seitdem ich Sasuke das letzte Mal gesehen hatte. Das mag dem ein oder anderen vielleicht nicht sonderlich lange vorkommen, doch für mich war es wie eine Ewigkeit.

Die neuen Ninjas, die mir Tsunade an die Seite gestellt hatte, waren wirklich nett. Ich hatte mich schnell mit den drei Mädchen angefreundet und fühlte mich auch sehr sicher bei ihnen. Gerade waren wir in Konoha unterwegs und wollten ein paar Sachen auf dem Markt besorgen.
 

„Sag mal, Sakura, seit wann bist du eigentlich mit Jotaro verlobt?“ Überrascht über diese Frage sah ich Ten-Ten an. Die drei hatten Jotaro gleich an ihrem ersten Tag kennengelernt. Er war natürlich überaus begeistert, dass ich nun nicht mehr ständig von Männern umgeben war – besonders nicht mehr von Sasuke, aber das sagte er natürlich nicht. Ich überlegte einen Moment bevor ich ihr antwortete.

„Nun, um ehrlich zu sein weiß ich das gar nicht mehr so genau.“ Verwirrt sahen mich meine Begleiterinnen an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. „Also, offiziell ist es erst zwei Jahre her, doch wir kennen uns schon seit unserer Kindheit. Er war schon immer mein bester Freund, seine Eltern wohnen nämlich direkt neben meinen. Ich glaube, ich war vier, als unsere Eltern uns erzählten, dass wir immer gut aufeinander acht geben sollten, weil wir eines Tages für immer zusammen sein würden. Jotaro war damals bereits sechs Jahre alt und verstand, was seine Eltern ihm da sagten. Ich war noch zu jung dafür, aber mir gefiel der Gedanke für immer bei ihm zu sein. Na ja, zumindest damals …“ wehmütig lächelnd sah ich auf in den Himmel, über den gerade ein paar schwarze Vögel hinwegzogen. Manchmal wünschte ich mir, wie sie sein zu können. Frei und ungebunden.
 

„Was meinst du denn damit? Ist es heute etwa anders, Sakura-chan?“ Besorgt musterten mich Hinatas violette Augen. Ich lächelte ihr beruhigend zu. „Mach dir keine Sorgen, Hinata. Ich weiß was meine Aufgabe ist und was man von mir erwartet. Diese Anforderungen werde ich auch erfüllen.“ Ich schenkte ihr noch ein aufmunterndes Lächeln, welches jedoch nicht von Herzen kam, und ging dann zielstrebig auf einen Stand zu, der Heilkräuter verkaufte.
 

Es stimmte, ich würde meine Pflicht, Jotaro zu heiraten und alle anderen Erwartungen meiner Familie erfüllen. Doch ob es mich glücklich machen würde, bezweifelte ich. Jotaro war wie ein Bruder für mich und als eben diesen liebte ich ihn. Doch … reichte dies, um meine ganzen Träume aufzugeben? Ich wollte doch noch so viel erleben und erreichen in meinem noch jungen Leben. Warum sollte ich in nicht einmal mehr einem halben Jahr mein gesamtes Leben aufgeben, um Jotaro zu heiraten?! Etwas verärgert runzelte ich die Stirn. Diese Frage hatte ich mir schon so oft gestellt und immer erhielt ich die gleiche Antwort darauf.

Weil meine Eltern es so wollten.
 

Geknickt richtete ich meine Aufmerksamkeit schnell auf die Kräuter vor mir. Ich überlegte kurz und sagte der Dame, welche ich bräuchte.

Die Wunde an meinem Bauch war noch immer nicht verheilt. Darum wollte ich nun selbst nachforschen, ob man dagegen etwas tun konnte. Ich trug zwar einen Verband drumherum, doch Schmerzen hatte ich keine. Dennoch beschlich mich ein ungutes Gefühl, welches von Tag zu Tag stärker wurde.

Schnell schüttelte ich den Kopf, bezahlte und verabschiedete mich, ehe ich wieder zu den anderen Mädchen trat. Gerade als wir weitergehen wollten, nahm ich im Augenwinkel eine Bewegung wahr, doch als ich hinsah, war niemand zu sehen.
 

„Sehr merkwürdig …“, murmelte ich so leise, dass mich keines der anderen Mädchen verstehen konnte, und folgte ihnen.
 

Ein paar Stunden später …
 

„Sakura-Chan, kommst du bitte einmal zu mir herunter?“, hörte ich meine Großmutter rufen. Eilig stieg ich die Treppen herunter und erblickte zwei fremde Männer im Wohnzimmer. Stirnrunzelnd musterte ich sie bis ich das Stirnband mit dem Zeichen Konohas entdeckte. Mein Blick wurde etwas freundlicher. „Ja bitte?“ Einer der Männer, ein junger Ninja mit blonden, langen Haare, stand auf und verbeugte sich leicht vor mir. „Haruno-san, schön euch kennenzulernen. Wir wurden von Tsunade-sama geschickt, um das andere Team abzulösen.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an. „Warum das denn? Hinata, Temari und Ten-Ten haben ihren Job doch gut gemacht!“ „Natürlich haben sie das, aber nachdem Euer Verlobter für ein paar Tage wegmusste, und Ihr somit ohne männlichen Schutz seid, befand Tsunade-sama es für sicherer, wenn wir Euch von heute an bewachen, Haruno-san.“ Seine Stimme war sehr kontrolliert, fast schon unheimlich ruhig. Doch wenn Tsunade es für das Beste hielt …

„Also gut“, willigte ich schließlich ein, auch wenn ich vermutlich gar kein Mitspracherecht hatte. Der blonde Mann lächelte. Der andere, ein Mann mit violetten Haaren, hatte sich hingegen noch keinen Millimeter bewegt. „Sehr schön, dann erledigen wir gleich unseren ersten Auftrag. Wir sollen dich umgehend zu Tsunade-sama bringen. Es gibt wichtige Neuigkeiten.“ Verwirrt blickte ich auf die Uhr links von mir. Es war bereits nach zehn Uhr abends und schon stockdunkel. „Jetzt noch? Hat das denn nicht bis morgen Zeit?“ Mit einem ernsten Gesichtsausdruck schüttelte er den Kopf. „Tsunade-sama sagte uns schon, dass du dich weigern würdest. Darum sollen wir dir sagen es geht um Sasuke Uchiha. Er wurde verwundet – sehr schwer verwundet.“
 

Seine Worte drangen zwar zu mir durch, doch ich stand da wie versteinert. Sasuke … er wurde verletzt – und das meinetwegen! Ich musste sofort zu ihm!

„Na los, worauf wartet ihr noch?! Gehen wir!“

Eilig lief ich voraus. Der vielsagende Blick meiner beiden neuen Begleiter sah ich jedoch nicht mehr.
 

Ein paar Minuten später Bögen wir in eine dunkle Seitengasse ab. Unsicher sah ich mich um. „Seid ihr sicher, dass dieser Weg der Kürzeste ist, um zu Sasuke zu gelangen?“ Ich bekam keine Antwort. Nervös durch das Schweigen hinter mir blieb ich stehen. „Keine Sorge, kleine Kirschblüte. Wir bringen dich schon zu deinem geliebten Sasuke.“ Die Gehässigkeit in der Stimme hinter mir ließ mich herumfahren. Noch bevor ich reagieren konnte, wurde mir eine Nadel in den Hals gerammt. Zitternd gaben meine Beine nach und mein Blick verschwamm. Die letzten Worte, die ich hörte, stammten von dem bisher sehr stillen Mann, der mich mit einer verzerrten Grimasse ansah. „Orochimaru freut sich schon sehr auf dich, kleine Hexe!“
 

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Sasuke:
 

„Wir können hier doch nicht einfach so herumsitzen und nichts tun!“ Naruto lief aufgebracht in der Zelle herum, in die Orochimaru ihn, Kakashi und mich gesperrt hatte. „Naruto, beruhige dich. Neji und Shikamaru konnten immerhin entkommen und sind sicherlich schon bei der Hokage um Verstärkung zu holen.“

Der blonde Ninja lief weiterhin aufgebracht umher. „Setz dich endlich hin, Baka! Du machst mich noch ganz verrückt!“, fuhr ich meinen besten Freund an. Dieser blieb stehen, sah mich ungläubig an, blähte die Backen auf und ließ sich dann endlich mit verschränkten Armen auf den harten Boden fallen. „Stört es dich etwa nicht, dass sie uns in einen Hinterhalt gelockt haben?!“
 

Oh, und wie mich das störte! Das Ziel war immerhin gewesen, Orochimaru und seine Gefolgschaft ein für alle mal auszulöschen und danach wieder zurückzukehren.

Zurück zu ihr …

Doch, dass sie uns bereits einen Schritt voraus sein könnten, damit hatten wir nicht gerechnet. Ärgerlich, im Nachhinein gesehen, doch nun war es nicht mehr zu ändern. Es würde Verstärkung kommen und dann würden wir diese Bande gemeinsam vernichten! Bis es so weit war, könnten wir hier drinnen versuchen an Informationen zu gelangen.
 

„Warum haben sie uns nicht gleich getötet?“ Narutos Murmeln riss mich aus meinen Gedanken. „Was?“, fragte Kakashi nach und sein freies Auge verengte sich zu einem Schlitz. „Ich habe gefragt, warum sie uns nicht gleich getötet haben. Das wäre doch viel sinnvoller gewesen, anstatt uns hier festzuhalten, oder?“ Stirnrunzelnd sah ich zu meinem Kollegen und meinem ehemaligen Sensei. Naruto hatte recht, das ergab einfach keinen Sinn!
 

Jäh wurden meine Gedanken unterbrochen, als Orochimaru, gefolgt von drei weiteren seiner Anhänger, Akazuki wie sie sich wohl nannten, vor unserer Zelle erschien. „Na? Habt ihr euch schön ausgeruht? Sehr gut. Dann wird es nun Zeit für die Überraschung. Nehmt sie mit!“, sprach er und wandte sich an seine Leute. Diese traten zu uns und zerrten uns aus der Zelle.

Natürlich hätten wir uns zur Wehr setzen können, doch mit einem kurzen Blick zu Kakashi und Naruto einigten wir uns stumm darauf abzuwarten. Wir waren in der Unterzahl und hätten so auch niemals eine Chance gehabt. Also ließen wir uns weiter durch ein paar Gänge in einen großen, dunklen Raum bringen. Wie sie so schnell ein neues Versteck finden konnten, ist mir noch immer ein absolutes Rätsel. Vorsichtig sah ich mich um. Der Raum wurde nur durch ein paar kleine Lampen erhellt, die jedoch den größten Teil im Dunkeln ließen. ‚Was zum Teufel geht hier vor?!‘, ging es mir durch den Kopf, als plötzlich der gesamte Raum in gleißendem Licht erstrahlte. Reflexartig schloss ich die Augen und blinzelte ein paar Mal, um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. „Scheiße!“, hörte ich Narutos Stimme neben mir. Erschrocken sah ich auf und erstarrte.
 

Keine fünf Meter von uns entfernt schwebte Sakura in einer seltsamen violetten Wolke. Sie hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Wie glühend heiße Lava schoss mir mein Blut durch die Adern und ich biss die Zähne zusammen.

„Was habt ihr mit ihr gemacht?! Sakura!“, rief ich außer mir und versuchte mich loszumachen. „Na, na, na, Sasuke! Das würde ich an deiner Stelle ganz schnell wieder sein lassen, wenn du unsere kleine, hübsche Kirschblüte nicht verletzen willst“, sprach Orochimaru. Mit einem fiesen Grinsen streckte er seine Hand zur Seite und somit in Sakuras Richtung. Seine geöffnete Hand schloss sich langsam, bis von Sakura ein ersticktes Keuchen zu hören war. „Verdammt! Er erstickt sie, wenn er so weiter macht!“, flüsterte Kakashi entsetzt. Wieder keuchte die junge Frau auf und ihr Körper krümmte sich beinahe schon schmerzhaft zusammen. „Ergebt euch lieber und geht auf die Knie! Sonst ist die Kleine hier bald Geschichte!“ Er ließ uns keine andere Wahl. Mit einem Seitenblick zu meinen Freunden sanken wir auf die Knie. Sakura durfte einfach nichts geschehen!
 

„So gefällt mir das schon besser“, ertönte Orochimarus Stimme. Er trat zu Sakura und strich mit seiner Hand einmal über ihren ganzen Körper. Eifersucht wallte in mir auf, doch als er sie in seine Arme nahm und zu einer noch dunklen Ecke trug, traute ich meinen Augen kaum.
 

Er übergab sie einem seiner Anhänger. Als dieser einen Schritt aus dem Schatten kam, entwich mir ein Knurren. „Itachi!“, zischte ich. „Schön dich wiederzusehen, kleiner Bruder. Ich hoffe du verzeihst mir, aber wir werden uns jetzt erst einmal um deine kleine Freundin kümmern. Aber kein Grund eifersüchtig zu sein, danach habe ich auch Zeit für dich.“ Ungläubig starrte ich meinen Bruder an. Er war vor vier Jahren verschwunden. Niemand wusste, wo er sich aufhielt. Viele, auch meine Eltern und ich, hatten ihn bereits für tot gehalten. Doch nun stand er hier und hielt Sakura im Arm. „Sasuke …?“, ertönte plötzlich eine leise Stimme. Augenblicklich ruhten meine Augen auf ihr. Sie sah mich verwirrt und entsetzt an. „Was ist hier los?“

Ich hätte es ihr so gerne beantwortet, doch ich wusste es auch nicht. „Du bist wieder bei uns, kleine Hexe. Und dieses Mal haben wir ein paar Rückversicherungen, damit du uns deine Kräfte auch wirklich zeigst.“ Ein hässliches Grinsen erschien auf Orochimarus Gesicht und ich spürte, wie einer der Wächter hinter mich trat. Keine Sekunde später fühlte ich die scharfe Klinge eines Kunais an meinem Hals. „Nein! Lasst ihn in Ruhe!“ Sakuras markerschütternder Schrei tat mir in der Seele weh. Ihre wunderschönen grünen Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Nur zu gerne würde ich sie von all dem hier wegbringen. Doch ich konnte nicht. Itachi ließ mich nicht aus den Augen. „Wir werden ihn in Ruhe lassen, kleine Kirschblüte. Aber nur, wenn du uns eine Kostprobe deines Könnens gibst“, grinste Orochimaru. Pure Verzweiflung stand in Sakuras Blick. „Aber … ich … ich weiß doch gar nicht, wie das geht! Ich habe das noch nie bewusst gemacht!“ Die Angst in ihrer Stimme ließ mich frösteln. So etwas sollte sie nicht erleben. Nein, nicht sie!

„Tja, wenn das so ist, dann wird dir Itachi wohl dabei helfen müssen. Er hat sich bereit erklärt dich in dieser Hinsicht mit allen erdenklichen Mitteln zu unterstützen.“ Mein eisiger Blick fiel auf meinen Bruder. Er ließ seinen Blick an Sakuras wohlgeformten Körper hinabgleiten und grinste anzüglich. Er würde doch nicht … nein! Das durfte er nicht!
 

„Itachi, ich schwöre dir … wenn du sie anfasst, bist du tot!“ Erschrocken sah mich Sakura an. Zu gerne hätte ich sie beruhigt, doch ich meinte es todernst. Er würde dafür bezahlen.

„Ich übernehme die kleine Hexe auch gerne, wenn du möchtest, Itachi“, meldete sich ein großer Typ mit langen, blonden Haaren zu Wort. Ihn hatte ich bis jetzt noch gar nicht bemerkt. Doch als ich sah, mit welchem Blick er sie bedachte, stand er auf meiner Abschussliste direkt hinter Orochimaru und Itachi. „Nein, Deidara. Um sie kümmere ich mich selbst. Immerhin …“, unterbrach er sich und sah mich mit einem fiesen Grinsen an. „… scheint sie meinem kleinen Bruder äußerst wichtig zu sein. Es soll doch in der Familie bleiben. Nicht wahr, Sasuke?“
 

Fest biss ich die Zähne zusammen. Ich wollte ihm nichts darauf antworten. Als mich meine Gefühle zu übermannen drohten, wandte ich den Blick ab und sah zur Seite. Kurz darauf schoss mein Blick jedoch wieder hoch. Sakuras entsetzter Aufschrei fuhr mir durch Mark und Bein. Itachi zerrte sie zu einer Tür rechts von uns. Kakashi, Naruto und ich begannen uns wie aufs Stichwort gegen unsere Wachen zu wehren, um zu ihr zu gelangen. Doch Sakuras entsetztes aufkeuchen ließ uns innehalten. Ihre Augen zuckten zwischen meinem Hals und meinen Augen hin und her. Zorn flammte in ihnen auf und mit einem Mal sah sie regelrecht furchterregend aus. „Sakura …“, sprach ich sie an, doch ihre eisige, schneidende Stimme unterbrach mich. „Lasst. Ihn. Los.“

Der gesamte Raum schien einzufrieren. „Lasst Sasuke sofort los!“, donnerte ihre Stimme erneut los. Warum war sie bloß so sauer?

Wieder zuckte ihr Blick zu meinem Hals und kurz sah ich Sorge in ihren schönen Augen aufflackern. Vorsichtig und ohne den Blick von ihr abzuwenden fasste ich an meinen Hals. Eine dickflüssige Substanz benetzte meine Finger. Mit gerunzelter Stirn hob ich meine Hand und blickte darauf.
 

Blut.
 

Der Mistkerl hatte mich doch tatsächlich mit dem Kunai geschnitten! Und ich hatte es noch nicht einmal bemerkt. Besonders tief konnte es jedoch nicht sein, denn ich verspürte kaum Schmerzen außer einem leichten Brennen. Plötzlich zuckte die Hand des Mannes hinter mir. Seine Finger verkrampften sich und kurz darauf entspannten sie sich wieder. Das Kunai fiel zu Boden und als ich einen Blick über die Schulter warf sah ich seine unnatürlich verdrehten Gliedmaßen und seinen angsterfüllten Gesichtsausdruck. „Was zum …“, flüsterte Kakashi neben mir, und Orochimaru klatschte erfreut in die Hände.

„Perfekt! Du kannst es also doch einsetzen, Sakura! Und einen Auslöser dafür haben wir jetzt ja auch gefunden …“ Er grinste diabolisch in meine Richtung, streckte seine Hand nach Sakura aus und hüllte sie erneut in diesen violetten Nebel. Kraftlos sackte sie in Itachis Armen zusammen. Er hob sie hoch und trug sie aus dem Raum. Der Wächter hinter mir war ebenfalls kraftlos auf den Boden gesackt und stöhnte vor Schmerzen.

Der blonde Deidara trat zu mir und zerrte mich hinter Itachi und Sakura her. Ich wehrte mich nicht. Noch viel zu sehr waren meine Gedanken damit beschäftigt, was hier gerade passiert war.

War das etwa Sakuras Gabe, von der sie mir erzählt hatte und vor der sie solche Angst hatte? Wenn ja, dann sollte es mir nur recht sein, wenn sie mich zu ihr brachten. Deidara schubste mich durch die offene Tür auf einen Flur. Wenige Augenblicke später stieß er mich erneut in einen Raum und schloss laut hinter mir die Tür.
 

Eilig sah ich mich im Raum um. Er war sporadisch eingerichtet mit einem Holztisch und zwei Stühlen, einem kleinen Fenster und einem Bett. An eben diesem blieb mein Blick hängen. Sakura saß wieder aufrecht und Itachi kniete vor ihr. Er schien unerbittlich auf sie einzureden und hielt dabei ihre Hände fest. Sie sah ihn aufmerksam an und musterte ihn. Dieser Blick, den sie ihm zuwarf, ließ mir eine Sicherung durchbrennen und mein Unterbewusstsein schrie nur noch eins: ‚Achtung! Rivale!‘

„Itachi! Nimm deine Finger von ihr!“ Erschrocken sahen die beiden zu mir. Mit wenigen Schritten war ich bei ihnen, packte Itachi an der Schulter und warf ihn ein paar Meter weiter an die Wand. Ächzend richtete er sich wieder auf. Sakura keuchte erschrocken auf und stand plötzlich vor mir. „Sasuke! Was machst du denn?! Das ist doch dein Bruder!“ Mein harter Blick lag weiter auf meinem älteren Ebenbild. „Und er hat dich angefasst und wer weiß, was er noch alles vor hatte“, antwortete ich kalt.

Itachi hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet, und trat langsam zu uns. Mein ganzer Körper verspannte sich und mit einer einzigen, geschmeidigen Bewegung schob ich Sakura hinter mich. Schützend baute ich mich vor ihr auf.
 

„Ähm, Sasuke?“, ertönte da ihre Stimme. „Hn?“ „Ähm, Itachi wollte mir gerade erklären, wie er herausfinden könnte, wie meine Gabe funktioniert und ich sie gezielt einsetzen könnte.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah ich sie über die Schulter an. „Was hast du vor, Itachi?“, fragte ich mit drohender Stimme, doch er sah mich nur schmunzelnd an.

„Sasuke ist besorgt, dass ich das noch mal erleben darf!“, sagte er und sah mich belustigt an. Was gab es denn da zu grinsen?

„Also?“, fragte ich ungeduldig nach. Er seufzte, schüttelte den Kopf und sah mich schließlich an.

„Ich werde mein Sharingan benutzen, um ihre Fähigkeiten zu entschlüsseln. Vielleicht hängen sie an bestimmten Emotionen, Menschen oder Sehnsüchten. Damit könnten wir herausfinden, was sie tun müsste, um es zu aktivieren, ohne ihr oder dir dabei Schaden zuzufügen“, erklärte er sachlich. Stirnrunzelnd sah ich ihn an. „Das könnte ich genauso tun“, hielt ich dagegen, doch mein Bruder schüttelte gleich darauf den Kopf. „Nichts für ungut, Sasuke, aber meine Art des Sharingans ist für solche Zwecke besser geeignet, als deines. Ich werde ihr nicht wehtun, Sasuke. Das verspreche ich dir.“ Unruhig sah ich zu der jungen Frau, die mittlerweile wieder neben mir stand und mir beruhigend ihre Hand auf den Oberarm gelegt hatte.
 

„Warum sollten wir dir glauben, Itachi? Immerhin gehörst du zu Orochimarus Leuten!“, brachte ich wütend hervor. „Ich weiß, und es tut mir auch wirklich sehr leid, dass ich damals einfach verschwunden bin. Aber damals tauchten ein paar von Orochimarus Leuten bei uns auf und wollten dich holen. Doch das konnte ich nicht zulassen. Also bot ich ihnen an, statt dir mitzukommen. Orochimaru war zuerst nicht sehr erfreut, und ich habe lange gebraucht um sein Vertrauen zu gewinnen. Doch nur so war es, mir möglich dich zu beschützen, Sasuke.“ Er stockte und senkte leicht den Kopf. „Ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen, dass ich einfach so verschwunden bin …“

„Itachi …“, begann ich, doch er stoppte mich. „Du musst nichts sagen, Sasuke.“ Er wandte sich an Sakura und lächelte leicht. „Jetzt ist es erst einmal wichtiger, deiner hübschen Freundin beizubringen ihre Fähigkeiten korrekt einzusetzen“, meinte er grinsend und streckte Sakura eine Hand hin. „Wollen wir?“



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