Destiny Guards von Jayle (Sunpô no Gâdian Organisation) ================================================================================ 17. Kapitel ----------- Es war mitten in der Nacht. Moe wälzte sich unruhig in ihrem Bett hin und her. Atmete schwer und schnell. So lange, bis sie mit einem Mal hochschreckte und nach Luft schnappte. Ihr standen die Schweißperlen auf der Stirn. Ihre smaragdgrünen Augen richtete sie starr auf ihre dünne Bettdecke.   Die Monde - ein großer heller, ein kleiner hellroter, sowie hellblauer – spendeten ihrem Zimmer etwas Licht. Shiro, welcher eingerollt neben ihr gelegen hatte, sah mit seinen hellvioletten Augen, besorgt zu ihr auf. Moe lenkte ihre Augen auf ihn und lächelte erschöpft, legte sich wieder hin und zog den Fuchs etwas an sich. Jener schmiegte seinen Kopf beruhigend an den ihren.   Schon seit drei Nächten schlief sie nicht mehr vernünftig, was dem Dämon wirklich Sorge bereitete. Er fragte sich, ob die Vorfälle an dem Abhang damit zusammen hingen? Er linste zu ihrem verbundenen Arm. Durch den unruhigen Schlaf und dazugehörigen Schweiß, blutete er wieder etwas durch. Akemi würde sich später wieder bedanken. Das war das dritte Mal in drei Nächten.   Shiro murrte leise. Akaya verhielt sich Moe gegenüber zwar wieder weitestgehend normal, zumindest so normal, wie man ihn eben bezeichnen konnte. Trotzdem schien er nicht viel Wert auf das zu legen, was sie ihm beim Abhang sagte. Ja, der Fuchsdämon bekam es derweil mit. Weshalb das Verhalten des Todeswächters ihm wirklich äußerst auf die Nerven ging. Es machte ihn förmlich rasend. Zumal er ihn gewarnt hatte…..   Lange würde er nicht mehr mit ansehen, wie Moe litt und es Akaya gleichgültig zu sein schien.   Shiro blinzelte. Heiß…. Er schreckte hoch und musterte die Lebenswächterin. Er stupste seine Nase gegen ihre Stirn. Sie hatte eindeutig Fieber! Der Dämon fluchte innerlich. Bei seinem Auftrag heute, hatte er zu viel Energie verbraucht, weshalb er seine Gestalt noch nicht ändern konnte.   Also wandt er sich aus Moes Armen und hüpfte vom Bett. Anschließend ging er zu ihrer Tür und war dankbar dafür, dass die junge Frau immer mitdachte, wenn er da war und die Tür einen Spalt offen ließ. Er schob seine Schnauze zwischen die Lücke und drückte das Holz somit etwas zur Seite. Er tapste hindurch und blickte sich suchend um. Dabei bleib sein Blick an einer bestimmten Stelle kleben.   Von seiner derzeitigen Position aus, konnte er Akayas Rücken erkennen, wie er auf der Couch saß. Shiro presste seinen Kiefer verärgert zusammen und ging zu ihm. Was blieb ihm auch anderes übrig? Angekommen, linste er um die Sofa Kante und blinzelte. Der Wächter saß da, im schwachen Mondlicht und betrachtete etwas, das an dem Band um seinen Hals hing. Sein Ausdruck dabei war….   Der Fuchsdämon schüttelte seinen Kopf. Keine Zeit für solche Gedanken! Er ging etwas weiter um die Ecke und machte mit einem Geräusch auf sich aufmerksam. Auch wenn er dem Kerl lieber in die Wade gebissen hätte….   Akaya richtete seine Aufmerksamkeit auf ihn und wirkte verwundert. „Hm~. Shiro? Solltest du nicht bei Moe sein? Oder kannst du etwa auch nicht schlafen?“, schmunzelte er. Der Angesprochene seufzte genervt. Er tapste weiter auf den Shinkô zu und zog an dessen Shorts. Der Todeswächter zog seine Augenbrauen verzweifelt zusammen und grinste belustigt „Was soll das denn werden? Willst du mich etwa ausziehen? Ich denke, soweit sind wir in unserer Beziehung bei weitem noch nicht~.“ Nach diesen Worten, knurrte der kleine Fuchs verärgert, ließ von dem Stoff ab und biss ihm nun doch in die Wade.   „Hey! Kein Grund mir für einen Korb gleich in die Wade zu beißen!“, packte Akaya den Dämon im Nacken und hob sein Köpfchen vor sein Gesicht, womit sie sich genau ansahen. Der Wächter blinzelte, als er Sorge in den großen Augen des Tieres erkannte. Seine eigenen wurden etwas größer, als er verstand was all das sollte, setzte Shiro auf dem Sofa ab und eilte selbst in Moes Zimmer.   Wenig später kam der Todeswächter, mit der des Lebens auf den Armen, aus deren Zimmer gelaufen und verließ daraufhin eilig die Wohnung.   …..   Akaya stand nervös neben Akemi, welche sich auf der Krankenstation um Moe kümmerte. „Und?“ „Sie hat hohes Fieber und ihre Wunde ist schon wieder offen. Egal wie oft ich sie behandle, sie geht immer wieder auf. Zudem schläft sie nach Shiros aussagen die letzten Tage nicht mehr vernünftig….“, entgegnete die Jüngere besorgt.   Ren, welcher ihnen zufällig über den Weg lief, musterte die Lebenswächterin. Anschließend nahm er ihren verletzten Arm und löste den Verband. „Was machst du denn?“, fragte Akemi verwirrt. Spürte allerdings die Hand des Shinkô auf ihrer Schulter, weshalb sie zu diesem aufblickte. Der Ältere hatte seine Augen starr auf das gerichtet, was der Masu tat.   Die Lichtwächterin wusste ja nicht recht. Was glaubte das SnGO Oberhaupt denn zu finden? Sie hatte den Arm doch eben erst neu verbunden…   Der Glaubenswächter musterte die tiefe Wunde genaustens. „Akemi, würdest du bitte Luchia holen?“ Die Angesprochene blinzelte „Sicher, aber….“ „Das wäre wirklich nett von dir.“, sah Ren lächelnd von dem Arm, zu ihr. Die Akarui überspielte ihre Unsicherheit und schloss sich dem Lächeln an „In Ordnung. Ich beeil mich!“ Nach diesen Worten, lief sie los und wich nur knapp dem Türrahmen aus.   Die Wächter sahen ihr verunglückt lächelnd nach. Ob das eine gute Idee war? Anschließend durchbohrte Akaya den Älteren beinahe mit seinem Blick „Was ist?“ Der Glaubenswächter musterte die Wunde einen Moment, ehe er zu dem Jüngeren sah „Erinnerst du dich noch daran, wie Shizuka mal zu dir sagte, dass sie dich leiden lassen und alles nehmen will, was dir etwas bedeutet?“ Der Todeswächter schluckte schwer und versuchte seine Nevosität mit einem Grinsen zu überspielen „Ja, natürlich. Warum willst du das wissen?“   „Es tut mir leid, Akaya. Aber sie hat soeben damit begonnen.“   Eben Genannter weitete seine Augen etwas. Nervosität und Sorge breiteten sich in seinem Inneren aus. „Was willst du damit sagen? Wann und vor allem wie soll sie das angestellt haben?“ „Deswegen soll Luchia herkommen. Shizuka scheint eine sehr komplizierte, aber effektive Art und Weise benutzt zu haben. Sie ist über Moes Träume, in ihr innerstes eingedrungen, um dort den Samen ihres Fluches zu pflanzen. Deswegen heilt die Wunde an Moes Arm auch nicht.“   Die Schiebetür des Krankenflügels öffnete sich mit einem Ruck und Luchia eilte in das Zimmer „Was ist mit Moe!?“ Ren erzählte ihr von seinem Verdacht, weshalb die junge Frau sich erst einmal setzten musste. Sie ballte eine Faust auf ihrem Schoß. „Das ist verbotene und finstere Magie…. Zumal nicht gerade einfach. Sicher wird es bei Moe lange gedauert haben und hätte vielleicht auch gar keine Wirkung gezeigt, wenn ein gewisser Todeswächter ihre Gefühle nicht so durcheinander gebracht hätte!“, fuhr sie den Jüngsten an. Dieser jedoch, mied ihren Blick, weshalb sie seufzte „Typisch.“ Die Traumwächterin wandt sich Moe zu und ließ liebevoll eine Hand auf deren Stirn sinken. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Nach einigen Minuten begannen sich ihre Gesichtszüge zu verzerren, woraufhin sie schlagartig von der Jüngeren ablassen musste.   Luchia seufzte bitter „Deine Vermutungen stimmen, Ren.“ Sie erhob sich, ging eine Schritt auf Akaya zu und funkelte ihn verärgert an „Bist du jetzt zufrieden!? Nicht mehr lange und du wirst ihr Todesdatum sehen können! Sie stand immer zu und hinter dir! Du verdammter….!“ Ren zog die junge Frau etwas zurück, da sie sonst wohl auf den Shinkô losgegangen wäre. Ihre Blicke kreuzten sich und er schüttelte seinen Kopf leicht lächelnd. Wenn auch bitter. Die Nemuri musterte ihn fragend, ehe sie begriff und zu dem Todeswächter blickte. Luchia verstummte. Sie hatte sich von ihrer Wut leiten lassen und unfaire Dinge gesagt…. Letztlich litt doch Akaya am meisten unter dieser Situation. Und fühlte sich vermutlich schon schuldig genug….   Sie wollte sich entschuldigen, jedoch deutete Ren ihr, leise zu sein. Aus diesem Grund musterte sie ihn kurz fragend. Er nahm ihre Hand und zog sie sachte etwas weiter von den Jüngeren weg. „Was ist? Warum darf ich mich nicht entschuldigen?“, wollte Luchia, leise, wissen. Zumal es sie wunderte, dass dieser Kerl wie immer die Ruhe in Person war. Manchmal fragte sie sich, ob er einfach schon zu viele Menschen gehen sehen musste. Andererseits glaube sie nicht, dass er so derartig abgestumpft war…   Ren lächelte leicht und sah aus dem Augenwinkel zu Akaya, welcher seine blutroten Augen immer noch auf Moe ruhen hatte. „Zwar etwas rabiat, aber du hast genau das Richtige getan. Wie ich es nicht anders von dir erwartet habe~.“, flüsterte er. Die Jüngere blinzelte „Willst du damit sagen, einen derartigen Einlauf hat er gebraucht?“ Der Angesprochene nickte „Ja. Das, was gerade passiert, ist die größte Angst unseres Todeswächters.“ Luchia hielt inne und blickte vorwurfsvoll zu dem Älteren auf „Danke, jetzt fühle ich mich noch schlechter….“ „Warum? Ich denke, du hast ihm damit geholfen. Manchmal brauchen wir jemanden, der uns seine aufrichtige Meinung sagt, um wieder klarer denken zu können. Durch die letzten Vorkommnisse, hat Akaya sich viel zu sehr auf seine Einstellung zu all dem versteift. Nicht über alternativen nachgedacht. Befand seine Meinung als die einzig Richtige. Er besitzt zwar den richtigen Hintergedanken im Kopf, muss allerdings noch ein bisschen an seiner Ausführung feilen.“   Die junge Frau musterte den Glaubenswächter. Sie wusste nicht genau weshalb, aber….irgendwie…. Dieser Ausdruck und… Luchia lenkte ihre azurblauen Augen auf den Shinkô. Dieser Ausdruck… Was hatte das zu bedeuten?   Sie hielt inne. Ein paar Sekunden später ging sie auf Akaya zu und sah direkt zu ihm auf „Zieh deinen Handschuh aus.“ Der Angesprochene blinzelte verwirrt „Was? Warum soll ich -.“ „Tu es einfach! Verdammt noch mal, frag doch nicht immer nach, wenn man dir helfen will…. Ich werd dich schon nicht anfassen, wieder erwarten, hänge ich an meinem Leben, stell dir vor.“, seufzte die junge Frau und richtete einen leicht lächelnden Blick auf Moe. „Und ich weis, dass sie das auch tut. Ihre Träume sind ziemlich eindeutig. Also, zieh einen aus.“   Der Shinkô verstand es zwar immer noch nicht, tat aber was sie verlangte und wurde kurz darauf auf den Stuhl gedrückt, der neben dem Krankenbett stand. „Und jetzt nimm ihre Hand. Ich werde euch miteinander verbinden. Du bist zwar wach, unterstützt sie aber mit deinen Kräften in ihren Träumen. Dadurch wird sie länger standhalten und wir haben mehr Zeit uns etwas zu überlegen.“, erklärte die junge Frau. Der Angesprochene hörte ihr aufmerksam zu und nickte „In Ordnung.“ Er blickte zu Moes Hand und zögerte einen Augenblick, bevor er seine um ihre schloss.   Luchia ließ derweil eine Art Band mit ihrer Magie erscheinen und wickelte jenes um ihre Hände. Bedacht darauf, die Hand des Todeswächters nicht zu berühren. Mit einer kleinen Schleife, beendete sie diesen Vorgang. „So, fertig.“ Akaya schmunzelte etwas „Sollte ich das ironisch sehen, dass dieses Band rot ist?“ „Versteh das bitte nicht falsch. Ich entscheide nicht, welche Farben die Bänder besitzen. Allerdings ist das ein gutes Zeichen, zumindest was eure Beziehung zueinander betrifft. Dieses Band hätte genau so gut schwarz, weiß, grün oder blau sein können. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass wir in unseren Träumen, auch die Beziehungen zu Anderen verarbeiten.“, erläuterte die Nemuri. Auch wenn sie zugeben musste, dass sie diese starke Farbintensität zum ersten mal sah. Wenn die Bänder rot waren, dann meist eher hellrot. Dieses hingegen, war beinahe dunkelrot.   „Was ist eigentlich, wenn ich mal für kleine Königstiger muss~?“, meinte Akaya plötzlich. Luchia blinzelte verdattert, ging kurz weg, kam dann wieder und drückte ihm eine Bettpfanne in die Hand „Bitte sehr. Das wird vorerst ausreichen müssen. Moes Fieber konnte Akemi zwar senken, aber wer weis wie lange das anhalten wird.“ Besorgt musterte sie eben Erwähnte, während der Todeswächter die Bettpfanne, verunglückt grinsend, beäugte.   ~~   Akemi stand indessen, neben der Schiebetür des Krankenflügels, im Flur, an der Wand. Sie trug immer noch ihre Schlafklamotten, bestehend aus einem Top und Shorts. Besorgt musterte sie den roten Teppich, welcher sich längs über den Steinboden zog. Nicht mal in ihren Träumen waren sie also in Sicherheit?   Was, wenn ihre Schwester die nächste war? Oder einer der Anderen? Wie…. Die junge Frau blickte verwundert zur Seite, als plötzlich jemand, völlig außer Atem, neben ihr stoppte. „K – Kano?“ Der Angesprochene griff unwillkürlich nach ihren Schultern und schnappte noch immer nach Luft. Die Lichtwächterin betrachtete ihn besorgt. Weshalb war er denn so gerannt? Zumal er ebenfalls aussah, als käme er gerade aus dem Bett. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, weshalb sie ein Tuch aus der Tasche ihrer Shorts zog und ihm liebevoll die Schweißtropfen abtupfte. „Ist irgendetwas passiert? Warum bist du denn so gerannt?“   Eine Antwort darauf bekam sie nicht, sondern nur zwei eisblaue Augen, die direkt in ihre sahen. Durch den Mondschein, bekamen sie einen gewissen Schimmer, was die Akarui verlegen erröten ließ und gleichermaßen faszinierte. Warm sagte er eigentlich nichts und sah sie so an? Zumindest hatte seine Atmung sich inzwischen beruhigt. Dennoch sorgte sie sich, wegen seinem merkwürdigen Verhalten.   Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen „Hast du schlecht geträumt? Oder hattest du wieder eine Vision im Traum? Wird etwas schlimmes passieren?“ Bei diesen Gedanken, wich ihr Ausdruck einem besorgtem. Aber Kano sagte immer noch kein Wort und ließ weiter seine schimmernden, eisblauen Augen auf ihr ruhen. Diese fand die Lichtwächterin schon faszinierend, als sie sie das erste Mal sah. Seine Augen mochten zwar häufig eine kalte Ausstrahlung besitzen, jedoch durfte sie selbst schon oft genug etwas anderes in ihnen sehen. Etwas warmes und herzliches. Teils auch Sorge. Allerdings fragte sie sich allmählich, ob der Sukêto nicht vielleicht schlafwandelte? Warum auch sonst, sollte er sie um diese Uhrzeit suchen?   Also steckte Akemi das Tuch zurück und wollte den Älteren zu seinem Zimmer bringen, jedoch griff dieser nach dem Handgelenk, der Hand, mit dem sie ihn gerade berühren wollte. Die Akarui sah verwundert zu ihm. „Ich bin wach, klar?“ „Ja, gut...aber warum hast du dann die ganze Zeit nichts gesagt und mich einfach nur angestarrt? Mich überhaupt gesucht?“, verstand die Wächterin nicht recht. Verständlicherweise.   Jedoch ließ er von ihr ab und richtete seinen Blick zur Seite „Das….ist kompliziert.“ Die Jüngere musterte ihn fragend. Kam es ihr nur so vor...oder wirkte er traurig? Besorgt? Ihre Annahme wurde schon beinahe bestätigt, als Kano sich seufzend durch seine Haare fuhr. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen „Wenn dich etwas belastet, kannst du es mir gerne sagen. Manchmal ist es einfacher, die Last zu teilen.“ Der Angesprochene sah aus dem Augenwinkel zu ihr und schwieg.   So standen sie eine ganze Weile da. In dem großen Gang, der nur durch das Licht der Monde erhellt wurde. Die Zeit schien für einige Augenblicke eingefroren zu sein. Als Kano auf einmal auf sie zuging, ohne etwas zu sagen, wurde ihr Blick verwundert. Er stoppte vor ihr und legte liebevoll eine Hand an ihre Wange. Diese Geste ließ die Jüngere verlegen erröten, während sie ihre rosanen Augen auf den seinen ruhen ließ. Dabei entging ihr nicht der sorgenvolle Schimmer in seinen Augen.   Hatte er also etwas gesehen? Etwas, dass mit ihr zusammen hing? Warum sagte er dann nichts? Er war noch schweigsamer als sonst, das bereitete ihr wirklich Sorgen. Aber nicht um sich selbst, sondern um ihn.   Akemi ließ ihre Hand auf seine, an ihrer Wange, sinken. „Egal was es ist, wir schaffen das schon. Den Anderen und mir wird schon nichts -.“, sie unterbrach ihren Satz, da Kanos Ausdruck plötzlich verletzt wirkte. Was war nur mit ihm los? Ihre Brust zog sich etwas zusammen, als sie ihn so sehen musste. Er schien zu leiden und sie wusste einfach nicht weshalb.   Kurz entschlossen, ließ sie von seiner Hand ab, schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Es war ihr gleich ob sie einen blöden Spruch kassieren oder vielleicht sogar zurück gewiesen werden würde. Sie wollte für ihn da sein. Egal, was ihn belastete.   Als er eine Zeit lang nichts tat und einfach nur regungslos dort stand, rechnete Akemi schon mit dem schlimmsten, traute sich aber nicht, aufzublicken. Noch ein paar Minuten später, wollte sie ihren Mut zusammen nehmen, spürte aber wie eine Hand ihren Nacken hochfuhr und an ihrem Hinterkopf stoppte. Ebenso die Andere, an ihrem Rücken. Anschließend zog Kano sie dichter an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.   Diese Geste ließ ihr Herz höher schlagen, aber auch gleichermaßen ihre Sorge steigen. Dieses Verhalten war nicht nur ungewöhnlich für den Sukêto….sie erlebte dies zum ersten Mal bei ihm. Er wirkte vollkommen verzweifelt. Daher ließ sie ihre Hände beruhigend auf seinem Rücken ruhen und spürte, wie ein paar Tränen in ihren Augen aufkamen. „Ich würde dir so gerne Helfen…. Sprich doch bitte mit mir.“   Nachdem sie das sagte, verkrampften seine Hände sich kurz, ehe sie sich wieder lockerten. Anschließend zog er sie noch einmal enger zu sich. „Verdammter Dreck…“, trat es kaum hörbar über seine Lippen. Vermutlich hätte die Jüngere es gar nicht gehört, würde sein Kopf sich nicht genau neben ihrem Ohr befinden.   Akemi fühlte, wie die Sorge in ihrem inneren stärker würde. Sein Verhalten wirkte nicht nur, als wäre er verzweifelt. Seine Worte und Tonlage untermauerten dies noch zusätzlich.   „Ich werde das nicht zulassen.“, murmelte er plötzlich, was bei der Akarui wieder die Frage aufwarf, was denn eigentlich los war. Dem wollte sie gerade nachgehen, als Kano weiter sprach.   „Du magst zwar wirklich der größte Tollpatsch von allen, anstrengend und nervig sein, weil du dir ständig nur Gedanken um Andere machst….aber genau so bist du richtig.“, gab er ruhig, aber leise, von sich. Die Lichtwächterin würde ja rebellieren, aber in dieser Situation…. Was wollte er damit andeuten? Was beunruhigte den Zeitwächter so sehr, dass er sich vollkommen anders benahm, wie sonst? Sie so festhielt, als wolle er sie niemals mehr hergeben?   Bei jedem Anderen würde sie sich darum vielleicht nicht all zu viele Gedanken machen. Aber bei Kano? Mit der Sprache herausrücken wollte er scheinbar ebenfalls nicht. Deswegen blieb ihr nicht viel mehr übrig, als bei ihm zu bleiben und zu hoffen, dass er später erklärte, was los war.   Und sich das ungute Gefühl, welches allmählich in ihr aufkeimte, nicht bestätigen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)