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Destiny Guards

Sunpô no Gâdian Organisation
von

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14. Kapitel | Wenn die Eifer....sucht, den Eifer sucht |

Knapp vier Wochen zogen ins Land.

Es war Mitte Juli und Shiro lebte sich immer besser ein. Zum Leidwesen eines gewissen Todeswächters. Zwar hatte der Fuchsdämon sein eigenes Zimmer, im Ostflügel des Schlosses, hielt sich aber gut und gerne in ihrer Wohnung auf.

 

Aber da der Raitâ ebenfalls ein reguläres SnGO Mitglied war, musste er zusammen mit anderen Aufträge annehmen. Somit wurde er dem Team von Momoko und Naoki zugeteilt.

Allerdings hatte Shiro die Berechtigung, sofort alles stehen und liegen zu lassen, wenn Moe ihn rief. Allerdings mahnte jene den Fuchsdämon, ihre Schwester und den Kaze ja nicht alleine zu lassen, wenn diese in Schwierigkeiten steckten.

Der Raitâ wollte zwar erst rebellieren, ergab sich aber letztlich dem Dickschädel der Lebenswächterin.

 

Um Shizuka und den Adeligen wurde es momentan ruhig. Zu ruhig, nach dem Geschmack der Wächter.

Selbst Chiyo, als Schicksalswächterin, nichts besonderes in den Schicksalssträngen erkennen.

Daher blieb ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten und Augen, sowie Ohren offen zu halten.

 

~~

 

„Uaaah! S – Shiro! So kannst du doch nicht hier durch die Wohnung laufen! Das gehört sich nicht!“, stammelte Krähe verlegen vor sich hin und versuchte sich ihre Augen zu zu halten.

Der Angesprochene schmunzelte ihr entgegen. Er kam eben aus dem Bad, vielmehr aus der Dusche und trug nur ein Handtuch um seine Hüfte.

 

Moe saß am Tisch, welcher teilweise hinter der Couch stand und schrieb gerade an dem Bericht, von ihrer morgendlichen Patrouille. Sie richtete ihre smaragdgrünen Augen auf den jungen Mann.

Während Krähes Kopf drohte zu explodieren, wirkte die Ikimasu eher unbeeindruckt. Sie schmunzelte etwas, da das Mädchen wie wild mit ihren Händen, vor ihrem Gesicht herumwedelte.

 

Der Dämon konnte sich ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen. Anschließend richtete er seine hellvioletten Augen auf die junge Frau am Tisch, welche diesen fragend erwiderte.

Er legte eine Hand an die Hüfte. „Also wenigstens ein bisschen verlegen könntest du bei diesem Anblick werden.“, klang es schon beinahe wie ein Vorwurf.

Moe blinzelte verwundert. „Eh… Ich denke einfach, ich bin abgehärtet? Ich meine, die Rekruten und Soldaten trainieren doch ständig Oberkörperfrei bei diesen Temperaturen.“

 

Augenblicklich stemmte Krähe ihre Hände an die Hüften „Das stimmt! Und das auch noch öffentlich, im Schlosshof! Das die sich nicht schämen. Wirklich unerhört!“ Sie schüttelte seufzend ihren Kopf.

„Mich stört es nicht. Irgendwo kann ich sie ja verstehen, immerhin ist es wirklich heiß draußen. Ich habe auch schon im Bikinioberteil und Shorts trainiert. Meine Schwester und Ai tun das ebenfalls.“, erklärte Moe und bemerkte plötzlich Krähe, mit einem neugierigen Blick, neben sich.

„Das sieht bestimmt voll cool aus. Das würde ich echt gerne mal sehen….“

 

Ein leichter Lacher kam über Shiros Lippen. Wirklich ein äußerst eigenwilliges, aber liebenswertes Mädchen.

Er gesellte sich ebenfalls zu den Beiden, stoppte auf der freien Seite der Wächterin und beugte sich etwas zu ihr. „Ich würde diesen Anblick auch nicht unbedingt ausschlagen.“

Die junge Frau blinzelte verlegen.

 

„Hm~. Von was für einem Anblick genau, sprechen wir hier?“, hockte urplötzlich Akaya auf der Couch und streckte seinen Kopf gleichermaßen zu ihnen.

Sofort wurde die Ikimasu rot und viel vor lauter Schreck beinahe vom Stuhl.

Shiro reagierte natürlich sofort und stabilisierte das Möbelstück wieder.

 

Man, Akaya! Erschrecke uns doch nicht so!“, murrte Krähe, welche sich selbst an den Stuhl klammerte, als der Todeswächter plötzlich aus dem Nichts auftauchte.

Der Raitâ schmunzelte „Also mich beeindruckt dass ja keineswegs. Immerhin kenne ich inzwischen eure Gerüche.“

 

„So so~. Du hast uns also alle beschnüffelt~.“, schloss der Shinkô sich dem Schmunzeln an.

„Nicht wirklich, dich riecht man auch so. Wenn du in der Nähe bist, riecht es nach Vollpfosten.“, gab der Dämon amüsiert von sich.

„Hmhm~. Mir war nicht bewusst, dass ich so viel mit dir kuschel, dass dein Geruch auf mich übergehen könnte~.“, rieb Akaya sich fragend sein Kinn, mit Zeigefinger und Daumen.

Pff, was besseres fällt dir wohl nicht ein? Ganz schön Arm.“, grinste der Raitâ. Daraufhin spürte er den Blick des Gleichaltrigen auf sich.

 

„Sag mal, warum stehst du hier eigentlich beinahe Nackt herum?“, interessierte es den Todeswächter.

Der Angesprochene schmunzelte „Weil ich geduscht habe?“

„Du besitzt in deinem Zimmer doch auch ein Bad mit Dusche.“

„Das ist aber echt klein, im Gegensatz zu eurem.“

„Und das ist gleich der Grund, für deine körperliche zur Show Stellung~?“

„Also Moe stört es nicht“, schmunzelte Shiro weiter und brachte somit den Wächter dazu, kurz inne zu halten.

 

Plötzlich begann Akaya zu grinsen „Na wenn das so ist~. Dann kann ich mich ja auch ausziehen, es ist heute immerhin wirklich sehr warm~.“ Anschließend wollte er sich sein Shirt über den Kopf ziehen. Kam aber nur bis zum Bauch, da Moe quer über Tisch und Couchlehne sprang, wodurch sie es irgendwie schaffte, mit ihren Händen, seine Arme zu fassen.

„Wage es ja nicht, dich hier vor Krähe auszuziehen!“

„Aber warum nicht? Gleiches Recht für alle, denkst du nicht?“

„So ein quatsch!“

„Wenn du möchtest, darfst du dich auch gerne ausziehen~.“

Von wegen!“

 

Shiro und Krähe beobachteten die Beiden verdutzt.

Es sah sehr interessant aus, was die Wächter da taten.

Moe hing nur noch mit ihrem Fuß auf dem Tisch, der nun das reinste Chaos beherbergte. Das andere Bein stützte sie auf die Couch und hielt Akaya davon ab sich auszuziehen.

 

„Also bei ihm hätte mich das eher weniger gestört. Das weis Moe aber doch…“, verstand Krähe nicht recht, was nun eigentlich das Problem war.

Ihre Nebenmann hingegen schon. Sehr gut sogar.

Die Lebenswächterin hatte durchgehend einen leichten Rotschimmer auf den Wangen.

„Bei ihm reicht also der bloße Gedanke daran?“

Die kleine Shinkô sah fragend zu ihm auf „Hast du was gesagt?“

Der Angesprochene erwiderte ihren Blick „Hm? Nein, sollte ich denn?“

 

Bevor die Jüngere etwas erwidern konnte, polterte es. Akaya und Moe landeten gemeinsam auf dem Boden. Zwischen Couch und dessen kleinen Tisch.

 

„Oh weh! Geht es dir gut Moe?“, eilte Krähe schnell um die Ecke.

„Ja, denke schon, bin ja einigermaßen weich gelandet.“

„Ein Glück. Aber hätte Akaya dich nicht geärgert, wäre das nicht passiert!“, verschränkte das Mädchen ihre Arme vor ihrer Brust.

Apropos~. Interessiert dich mein Zustand denn gar nicht?“, wollte der Todeswächter wissen.

„Nein! Wegen dir ist Moe gefallen!“

„Aber sie ist doch über den Tisch gesprungen~.“

„Ja, weil du dich ausziehen wolltest!“

„Ich wollte lediglich gleiches Recht für alle.“

„….. Du bist trotzdem doof.“

 

Der Shinkô schmunzelte und richtete seine blutroten Augen auf die junge Frau, welche immer noch auf ihm verweilte. „Hast du dir doch weh getan?“

Wie auf Kommando, richtete Moe sich auf und ging von dem Älteren herunter. Ihren Kopf drehte sie sofort peinlich berührt zur Seite. „Alles bestens, mir war nur kurz schwindelig vom drehen….“

„Na wenn das so ist, halte dich doch gerne als Entschwindler her~.“, grinste der Todeswächter und stand mit einem Satz auf den Beinen.

 

……

 

Um noch weitere Diskussionen zu vermeiden, nahm Shiro seine tierische Form an.

 

Moe saß auf dem Sofa und besah sich ein paar Bücher aus der Schloss Bibliothek. Eventuell konnte sie mehr über das Vorhaben von Shizuka und dem Adeligen herausfinden, wenn sie alte Bücher der Magie - Geschichte durchging. Die Beiden waren sicher nicht die Ersten, die eine solche Magieformel erstellen wollten.

 

Akaya saß währenddessen hinter ihr, an dem Tisch und schrieb an seinem Teil des Berichtes. Auch wenn ihm diese Schreibarbeit wirklich zuwider war.

 

Shiro lag auf der Fensterbank und betrachtete die Außenwelt aufmerksam. Zumal Krähe, zusammen mit Kumo, in dem Schlossgarten ‚spielte‘.

Der kleine Fuchs ließ seine hellvioletten Augen zu den Wächtern gleiten. Beide schienen wirklich total fokussiert zu sein. Er begann innerlich zu schmunzeln und veräußerte es, so gut es in seiner momentanen Gestalt eben ging.

 

Der Dämon sprang von der Fensterbank und landete gekonnt auf seinen Pfoten. Er tappste in Moes Richtung, hüpfte wenig später auf die Couch und letztlich auf dessen Lehne.

 

Die Lebenswächterin bemerkte ihn im Augenwinkel und betrachtete ihn fragend. Sekunden später, fühlte sie das weiche Fell Shiros, an ihrer Wange.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie anfing ihn liebevoll zu streicheln.

 

Akaya blieb das natürlich nicht verborgen. Immerhin war es genau in seinem Sichtfeld. Er richtete seine blutroten Augen auf das kleine Tier. Jenes erwiderte seinen Blick kurz und streckte ihm sogar frech die Zunge heraus. Danach drehte er seinen Kopf zurück und schmiegte sich noch stärker an die junge Frau.

 

Der Todeswächter schwenkte den Kugelschreiber, zwischen seinen Fingern, hin und her.

Dieses elende Füchschen….was bildete sich dieses Fellknäuel eigentlich ein? Moe einfach so auf die Pelle zu rücken….

Plötzlich bemerkte der Shinkô im Augenwinkel eine kleine, schwarze Gestalt und sah zu jener herab. Er blinzelte und schaute in das fragende Gesicht, einer seiner Geister.

Wo kam dieser denn auf einmal her? ….

Der junge Mann schmunzelte seufzend. So schlimm also, ja?

Er ließ ihn wieder verschwinden und tat es zwar nicht gern, lenkte seine Aufmerksamkeit aber wieder auf die anderen Zwei.

 

Inzwischen hatte Shiro sich in die Halsbeuge von Moe gekuschelt, was nur dank der Sofalehne funktionierte.

Akaya richtete seine Augen auf den Kugelschreiber in seiner Hand. Jenen betrachtete er Gedankenverloren von allen Seiten.

Vielleicht war es so ja am Besten.

Schließlich….war es doch das gewesen, was er von Anfang an erreichen wollte. Sie sollte ihn loslassen.

Sie hatte ja nun jemanden, der sie beschützte. Sie brauchte ihn nicht mehr. War nicht mehr auf ihn angewiesen.

 

Ein Grinsen umspielte die Lippen des Shinkô.

Das war sie eh noch nie gewesen.

Die Augen des Todeswächters suchten erneut nach der Lebenswächterin. Vielleicht entwickelte sie ja Gefühle für das Füchschen und könnte glückliche werden.

Er würde es sich auf jeden Fall für sie wünschen. Sie hatte es verdient.

 

Akaya seufzte schmunzelnd und tadelte sich innerlich selbst. Seine Brust zog sich bei dem Gedanken nämlich mehr zusammen, als ihm lieb war. Doch das musste er ignorieren. Er wusste von Anfang an, dass es so kommen würde.

 

Der junge Mann legte den Stift auf den Tisch und zog anschließend etwas unter seinem Shirt hervor, das um seinem Hals, an einem Band hing. Etwas, dass er immer bei sich trug, aber selten einer zu Gesicht bekam, weil er den Anhänger unter seiner Kleidung verschwinden ließ.

Akaya ließ den kleinen Gegenstand auf seiner Handfläche ruhen. Ein kleiner Rosenkranz, der aus einem silbernen Kreuz bestand, in dessen Kreuzmitte eine rote Rosenblüte ihren Platz besaß.

 

Moe neigte ihren Kopf etwas zur Seite, um den Wächter im Augenwinkel sehen zu können.

Schon wieder.

Er betrachtete erneut den Anhänger seiner Kette. Diesen besaß er, so lange sie ihn kannte. Dennoch bekam sie ihn nie wirklich zu Gesicht. Sie fragte sich schon länger, warum er damit so behutsam umging und ob dieser Anhänger eventuell jemanden gehörte, der ihm viel bedeutete.

Jedes mal wenn er ihn ansah, bekamen seine Augen einen gewissen Ausdruck. Einen, dem er nur dem Anhänger entgegen brachte.

 

Die Lebenswächterin schwenkte ihren Kopf zurück und musterte die Zeilen des Buches, ohne sie zu lesen. Ihre Hände verkrampfte sie etwas um das geschriebene Werk.

Prinzipiell benahmen sie sich eigentlich wie früher und dennoch ganz anders. Es war, als würde etwas zwischen ihnen stehen.

Etwas, bei dem sie nicht im Stande war, es aus dem Weg zu räumen. Das sie immer weiter auseinander trieb.

Ein leiser Seufzer entfloh ihr.

Akayas Flirts nahmen zwar etwas ab, dennoch flirtete er oft hemmungslos vor ihren Augen. Sie wusste nicht, wie lange sie da noch drüber stehen können würde.

Das er auf diese Art und Weise kein Interesse an ihr hatte, verstand sie inzwischen. Immerhin machte er das in letzter Zeit deutlich genug.

 

Zu Anfang dachte sie noch, er wollte sie einfach aus irgendwelchen Gründen damit auf die Palme bringen. Doch als er dies einige Tage und sogar Wochen durchzog, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass da andere Interessen hinter steckten.

In solchen Momenten war sie froh, Shiro und ihre Freunde zu haben. Ersterer schaffte es letztlich immer, sie irgendwie aufzumuntern.

Auch wenn sie seine brutale Ehrlichkeit schon oft in Verlegenheit brachte. Momoko meinte letztens zu ihr, dass Naoki und er sich wohl blendend verstanden, was oft ziemlich anstrengend sei. Shiro ihnen aber auch eine große Hilfe war, da ja weder sie, noch Naoki, Magie beherrschten. Somit konnten sie nun auch andere Aufträge annehmen.

 

Die Ikimasu schielte zu dem Fuchs, welcher friedlich in ihrer Halsbeuge schlief. Er war zwar auch ein sehr eigener Typ, dennoch schien er sein Herz am rechten Fleck zu haben.

Allerdings sollten er und Taku nicht unbedingt aufeinander treffen. Beide waren ziemlich gerade heraus und ehrlich. Nur, äußerten sie es jeweils anders.

Beim letzten Mal wären sie sich beinahe an die Gurgel gegangen

 

Moe richtete ihre smaragdgrünen Augen erneut auf die Seiten des Buches. Sie war Akaya eigentlich total nah und trotzdem fühlte es sich an, als sei er weit von ihr entfernt. Sie fragte sich, ob sie ihn jemals wieder richtig erreichen würde?

 

Plötzlich weitete die junge Frau ihre Augen etwas und hielt sich sofort ihre Hand vor den Mund, um kein Geräusch von sich zu geben.

Auf den Seiten des Buches befanden sich einige Tropfen. Ohne es zu merken, hatte sie begonnen Tränen zu vergießen.

Dadurch wurde ihr schmerzlich bewusst, wie sehr sie all das wirklich mitnahm. Wie verletzt sie innerlich war.

Immer alles ertragen zu müssen, ohne etwas zu sagen, ging eben nicht unbeschadet an einem vorbei. Das hätte sie wissen müssen.

 

Moe schlug das Buch zu, legte es schnell auf dem Tischt ab und eilte danach in ihr Zimmer.

 

Shiro, welcher dementsprechend brutal geweckt wurde, rutschte die Lehne herunter und hing nun verdreht, mit seinem Körper an die Lehne gepresst, sowie den Kopf auf der Sitzfläche abgeknickt.

Er blinzelte, als er nur noch sah, wie Moes Rücken hinter ihrer Zimmertür verschwand. Rasch brachte er sich in eine normale Position und nahm seine menschliche Gestalt an. Daraufhin richtete er einen vielsagenden Blick zu dem Todeswächter „Was hast du angestellt?“

 

Der Angesprochene sah noch verwundert in die Richtung von Moes Zimmer, als er seine Augen auf den Fuchsdämon richtete. Ein Grinsen umspielte seine Lippen „Ich habe lediglich an meinem Teil des Berichtes gesessen~.“

Der Gleichaltrige hob eine Augenbraue „Du hast bisher zwei Wörter geschrieben. In der ganzen Zeit.“

„Das könnte daran liegen, dass mein Bericht immer nur aus einem Satz besteht.“, gab Akaya heiter zurück.

 

Der Raitâ verengte seine Augen. Zuzutrauen wäre es dem Todeswächter definitiv. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass dem nicht so war.

„Sag, warum sitzt du hier dann noch wie angewurzelt? Solltest du ihr nicht nach und fragen, was plötzlich los ist?“

Der Shinkô schwieg, ehe er grinsend antwortete „Vielleicht war sie plötzlich so müde, dass sie sich ganz schnell hinlegen musste?“

 

Ein herablassendes Schmunzeln zierte das Gesicht des Dämons. „Tz. So dumm bist nicht mal du, Todeswächter.“

Shiro nahm das Buch, welches Moe zuletzt in der Hand hatte und schlug es auf der letzten, ihm bekannten Seite, auf. Nach zweimal umblättern wurde er fündig, betrachtete die Seiten schweigend, erhob sich und warf Akaya das aufgeschlagene Buch vor die Nase.

Er drehte sich von dem Gleichaltrigen weg und ging ein paar Schritte, auf das Zimmer der Lebenswächterin, zu. Allerdings stoppte er noch einmal, dachte aber nicht daran, den Shinkô anzusehen. „Rede dir deine dummen Ausreden ruhig weiter ein. Unter deinem ekelhaften Verhalten, leidet letztlich am meisten Moe. Wenn du sie weiterhin so verletzt, werde ich dafür sorgen, dass du die Radieschen bald von unten bestaunen kannst. Dafür gehe ich sogar mit Freuden in die Hölle. Denn dein momentanes Verhalten ihr gegenüber, verachte ich zutiefst. Du widersprichst dir selbst so sehr, dass du sie immer tiefer verletzt. Du redest dir zwar ein sie losgelassen zu haben, ziehst sie aber dennoch immer wieder an dich zurück.“

 

Nach diesen Worten verstummte er kurz, drehte seinen Kopf etwas zur Seite und durchbohrte Akaya beinahe mit seinen hellvioletten Augen.

„Aber mir sollte das ja eigentlich sogar gelegen kommen. Doch gerade weil ich Moe sehr mag, regt mich dein Verhalten auf. Also halte dich von ihr fern oder höre endlich mit diesen Spielchen auf! Dich selbst kannst du von mir aus so viel belügen, wie du willst, aber halte Moe da raus!“, knurrte Shiro bedrohlich und setzte seinen Weg fort.

Vor dem Zimmer der Lebenswächterin, kam er erneut zum Stehen „Ach und noch was, spare dir jetzt deinen blöden Kommentar. Den will ich gar nicht erst hören.“ Anschließend klopfte er an die Tür und betrat das Zimmer der jungen Frau.

 

Nun saß Akaya alleine und zurückgelassen im Wohnzimmer und schluckte seinen blöden Kommentar herunter. Seine Augen richtete er auf die Seiten des Buches. Man konnte darauf deutlich einige Wassertropfen erkennen. Selbst jene, die schon zu verblassen begannen.

Die Lippen des jungen Mannes wurden von einem bitteren Lächeln gezeichnet. „Dieses Mal habe ich es doch wirklich nicht mitbekommen.“ Eine Tatsache, die nichts daran änderte, dass das Füchschen irgendwo recht hatte.

Er stand sich selbst im Weg.

 

…..

 

Tief in der Nacht lag Akaya noch wach in seinem Bett und starrte zu der dunklen Zimmerdecke auf. Draußen tobte ein Unwetter. Es blitzte und donnerte.

Doch seine freie Bettseite blieb leer.

 

Er fragte sich, ob Shiro inzwischen von seinem Auftrag zurück war und gerade bei Moe aufhielt. Allein dieser Gedanke sorgte dafür, dass seine Brust sich etwas zusammen zog. Eine Tatsache, die ihm wirklich sehr missfiel. Manchmal wünschte er sich, er könnte seine Gefühle einfach abschalten.

Schön wäre es

 

Der Todeswächter streckte seine Hand noch oben und betrachtete sie schweigend. Wenig später ballte er sie zu einer Faust.

Es war das Beste so.

Er war tödlich und musste sie deswegen vor sich selbst beschützen. Das schwor er sich. Zumal sie wegen ihm in Dinge hinein gezogen wurde und werden könnte, die sie ebenfalls in Gefahr bringen konnten.

 

Irgendwann würde Moe darüber hinweg kommen.

Über ihn.

Und dann ein glückliches Leben führen.

Ohne ihn.

 

Er selbst würde mit seinem Schicksal leben.

Allein.

So konnte er niemanden unnötig in Gefahr bringen.

 

Er würde damit leben, ein verfluchtes Monster zu sein, das sein Leben in Einsamkeit fristete. Um Andere zu beschützen.

Um Sie zu beschützen.

Vor sich selbst. Dem tödlichsten Wesen, das existierte.

 

…..

 

Am nächsten Morgen stand Akaya gerädert auf. Harte und schlaflose Nacht. Das hatte man nun davon, sich seinen Gedanken hinzugeben.

 

Er öffnete seine Tür und schloss sie wieder, woraufhin der Shinkô weitergehen wollte, aber…

Der junge Mann bewegte sich keinen Millimeter und richtete seinen Kopf zur Seite. Das war doch….

 

Moe lehnte seitlich an der Wand, die sich neben Akayas Tür befand, eingerollt in ihre dünne Decke und schlief tief und fest.

 

Der Todeswächter konnte es nicht fassen. Hatte sie etwa, seit das Unwetter letzte Nach anfing, neben seiner Tür gesessen? Die gesamte Zeit über?

Ein verzweifeltes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Die Gedanken, die er sich die Nacht über machte, schienen mit einem Mal bedeutungslos geworden zu sein.

 

Er hockte sich vor sie und strich ihr liebevoll ein paar Haare aus dem Gesicht.

„Das ist ein ganz schön unfairer Schachzug von dir. Wie soll ich mich denn an meine Strategie halten, wenn du solche Sachen machst? Warum kannst du mich nicht einfach hassen?“

 

Shiro lehnte, in dem Mini – Eingangsflur, an der Wand. Seine Augen, in die Richtung der Stimme gerichtet. Ein leichtes, innerlich seufzendes, Schmunzeln zierte seine Lippen.

Seine Ansage vom Vortag schien ja wirklich…..null Wirkung gezeigt zu haben. So etwas kompliziertes und verworrenes sah er auch zum ersten Mal.

Denn als er am vorigen Tag mit der Lebenswächterin sprach, nahm sie den Todeswächter sogar noch in Schutz.

 
 

Allerdings beschlich ihn in letzter Zeit das ungute Gefühl,

dass bald etwas schlimmes passieren würde.

Dem Todeswächter und Moe.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kuri-muff
2018-06-04T10:43:32+00:00 04.06.2018 12:43
Ersteinmal. Ich liebe dein Titel des Kapitels. Wortspiele sind etwas Feines~ ^^

Man merkt, dass Shiro zwar frech ist, aber Moe wirklich sehr gern hat. Es tut mir schon fast ein wenig leid, dass seine Gefühle nicht in Moes Herzen ankommen ^^"
Aber dort hat sich nunmal schon jemand anders breit gemacht. Auch wenn der jenige grade versucht dort auszubrechen XP
So einfach kann man sich nicht aus einem Herzen befreien wenn das eigene schon so fest mit diesem verschmolzen ist.

Dramatisch aber auch lustig :)

Bin sehr gespannt wie es weiter geht ;)

PS: Grüße aus der Uni XD
Antwort von:  Jayle
04.06.2018 16:05
Der fiel mir ein, nachdem ich die ersten paar Zeilen geschrieben hatte, so vollkommen spontan xD
Ich weis selbst nicht mehr genau, wie ich darauf kam, fand es aber gleich genial xD

Das Hast du sehr gut erkannt ;3 Und mir erst qwq Mein armes kleines Shiroleinchen .___.
Ich denke nicht, dass das ein Platz ist, von dem aus man so einfach ausbrechen kann |D´´
Aber AkaMoe waren ja schon immer ein wenig kompliziert ..... milde ausgedrückt xD
Andererseits haben sie es aber auch nie einfach ^^°

So sollte es sein x3

Wirst es ja bald erfahren ;]

PS: Grüße von zu Hause zurück :P
Von:  Nudelchen
2018-06-02T22:24:40+00:00 03.06.2018 00:24
Oh je, es wird ja immer schlimmer für Moe und Akaya. Das werden die beiden auf die Dauer nicht aushalten können.
Man sieht ja, wie es sie beide quält.
Die arme Moe. Sie kennt ja nicht mal den Grund, warum Akaya sich von ihr entfremdet.

Umd ich füchte, bei dem, was den beiden schon passiert ist, ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass Shiro mit seiner Vorwarnung recht hat...
Antwort von:  Jayle
03.06.2018 00:32
Ja, mit all dem hast du auf jeden Fall nicht unrecht :c
Stimmt, Moe kennt den Grund nicht und dennoch verteidigt sie Akaya
weiterhin vor Shiro .-.

Vermutlich....immerhin läuft eine gewisse Vampirin auch noch frei herum ´´
Antwort von:  Nudelchen
03.06.2018 00:35
Eben. Da sieht man, wie viel Akaya ihr bedeutet.


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