Destiny Guards von Jayle (Sunpô no Gâdian Organisation) ================================================================================ 13. Kapitel ----------- Nun stand sie da und beobachtete den Fuchsdämon verdutzt dabei, wie er einen Untoten nach dem nächsten niederstreckte. Entweder mit seinen Wurfmessern, die er beliebig beschwören konnte, oder seinem schwarzem Feuer. Allerdings stutzte Moe, als Shiro auch weißes Feuer erscheinen ließ, dieses allerdings anscheinend keinen Schaden anrichtete.   „Mein schwarzes Feuer zerstört und das Weiße beschützt.“, schmunzelte er aus dem Augenwinkel zu ihr. Die Angesprochene blinzelte. Konnte man ihr ihre Frage so offensichtlich ansehen?   Schreie aus dem Ballsaal, ließen die junge Frau aufschrecken. Da war ja was! „Das hier hast du ja gut im Griff, nicht? Ich geh dann mal!“, zog sie den Rock ihres Kleides etwas hoch und rannte los. Der Dämon blickte ihr verdutzt nach, ehe ein amüsiertes Grinsen seine Lippen umspielte. „Ganz schön eigen. Gefällt mir.“   ~~   Die Lebenswächterin wusste gar nicht, wo sie zuerst hineilen sollte.   Trolle, Oger, Tauren….sogar ein Golem! Zudem weitere Dämonen, die es ihren Freunden nicht gerade leicht machten. Aber scheinbar hielten sich glücklicherweise noch weitere Magier auf diesem Ball auf.   Moe blieb mit ihrem Blick bei Kano und Akemi kleben. Der junge Mann hatte die Akarui hinter sich geschoben und hielt ihnen die Gegner vom Hals. Zwei weitere Magier standen rechts und linkt von ihnen, um sie zu unterstützen. Scheinbar hörten sie ohne zu zögern, auf Kanos Anweisungen. Obwohl sie keine SnGO Mitglieder waren.   Die Lebenswächterin beschloss, dass die Beiden ohne sie klarkamen und ließ ihre Augen weiter wandern. Sie stoppte abrupt, als ihr ein junger Mann ins Auge stach, der von einer Succubus umgarnt wurde. Da war seine letzte Tanzpartnerin wohl doch keine so gute Wahl gewesen. Wenn er nicht aufpasste, entzog dieses Wesen ihm gleich sämtliche Energie. Bei Frauen mochte der dunkle, verführerische Zauber der Succubus nicht wirken. Bei Männern hingegen….   Moe seufzte tief. Immer das Selbe mit diesem Kerl. Sie sah zu ihrem Kleid herunter. So wurde das nichts. „Sorry Luchia.“ Mit diesen Worten, riss sie den Rock seitlich etwas ein, um jenen dann kürzer zu binden. Währenddessen ließ ihr Schutzschild einen Oger abprallen, der irritiert zu der Stelle sah. Er zog seine Keule hinter sich her und stupste mit seinem Finger gegen die transparente Barriere. Die Wächterin schmunzelte. Sie waren zwar nicht gerade Klein und besaßen Kraft in ihren Schlägen, waren aber dafür extrem dämlich.   Die junge Frau beschwor ihre Glefe und erledigte das dämonische Wesen, nachdem sie dessen Schlag knapp auswich. Daraufhin kämpfte sie sich durch die Massen an Feinden, um zu Akaya zu gelangen, welcher weiterhin wie angewurzelt dort stand.   Einige sture Gegner später, gelangte sie endlich zu dem Todeswächter. Die Succubus lächelte ihr verführerisch entgegen, weshalb Moe eine Augenbraue hob. „Das klappt bei mir nicht oder sehe ich so männlich aus?“ Das Wesen betrachtete sie fragend, bevor sie verstand, dass ihre Kräfte nicht funktionierten. Daher wollte sie die Ikimasu angreifen. Allerdings wich diese aus, indem sie sich anhand ihrer Glefe in die Lüfte beförderte, hinter ihrer Gegnerin landete und diese um ihren Kopf erleichterte. „Entschuldige, aber meine Laune ist heute nicht unbedingt die Beste.“   Nachdem die Succubus sich auflöste, ging Moe auf Akaya zu und zog ihm mit viel ‚Liebe und Barmherzigkeit‘, einen über den Schädel. „Aufwachen, Idiot!“ Der Gescholtene war sofort hellwach und rieb sich mürrisch den Kopf „Aua~. Warum tust du so etwas gemeines?“ „Weil du es mehr als verdient hast~.“ lächelte die Jüngere zu ihm auf, wirkte aber alles andere als freundlich gesinnt.   Erst da bemerkte der Shinkô, was wohl passiert war und kratzte sich an seinem Hinterkopf „Na sowas~. Da habe ich wohl nicht aufgepasst, was~?“ „Ach, was du nicht sagst?“, betrachtete Moe den Älteren tadelnd. Jener hingegen musterte sie unauffällig. Schon wieder war sie mit Kratzern übersät, weil sie ihm half. Eigentlich sollte das nicht zur Tagesordnung werden.   Als er etwas im Augenwinkel bemerkte, wollte er Moe davor in Schutz nehmen, allerdings kam ihm jemand zuvor. „Zu spät, Todeswächter~.“, grinste Shiro zufrieden, während der Dämon zu Boden sank, der sich an der jungen Frau vergreifen wollte. Der Angesprochene erwiderte seinen Blick „Der unhöfliche Kerl schon wieder~. Furchtbar, dass wir uns jetzt schon wieder sehen müssen.“ Den Gesichtsausdruck, welchen der Dämon auf seine Worte hin bekam, gefiel dem Shinkô gar nicht.   „Es wird mir eine große Ehre sein, dir weiterhin deine Tage zu versauen.“, grinste Shiro voller Vorfreude. Dieses erwiderte Akaya mit selbigem „Wie meinen~?“ „Naja, ich habe einen Pakt mit Moe geschlossen. Du brauchst sie also ab jetzt nicht mehr zu beschützen. Du kannst dich dementsprechend ganz unbescholten, anderen Dingen zuwenden~.“, spielte der Raitâ mit seinem Wurfmesser herum, ehe er es knapp an Akayas Gesicht vorbei warf und hinter jenem ein Untoter zu Boden sank.   Moe versuchte indessen den Blick des Todeswächters zu deuten. Wider erwarten wirkte er nicht geschockt oder dergleichen. Wirklich einordnen konnte sie diesen Ausdruck an ihm aber nicht. Plötzlich grinste er einfach wie immer „Ist dem so? Meiner Ansicht nach konnte sie aber schon immer gut auf sich selbst aufpassen, wenn zu mich fragst~.“ „Dich fragt aber keiner. Wenn dem so ist, sollte das ja kein Problem für dich darstellen, Todeswächter.“, schmunzelte Shiro und ging anschließend auf einen Troll los, der auf sie zukam.   Die Ikimasu sah ihm nach, spürte allerdings deutlich einen Blick auf sich, welchen sie daher erwiderte. Sie schluckte. Der Ausdruck in Akayas Augen, verursachte einen merkwürdigen Schmerz in ihrer Brust. Sie versuchte etwas zu sagen, kam aber nicht dazu.   „Worauf wartest du noch? Dein neuer Dämonenfreund braucht bestimmt Unterstützung mit diesem Troll~.“ Nachdem der Ältere das grinsend sagte, verschwand er in einer Masse Untoter, welche kurz darauf von seinen Geistern aufgewirbelt wurden. Moes Hand verkrampfte sich. Hatte sie eventuell doch einen Fehler begannen? Andererseits, weshalb sollte Akaya deswegen geknickt sein? Wie kam sie überhaupt darauf, dass er es war?   „Verdammt noch mal, Moe! Pass gefälligst auf!“, schlitterte Shiro der jungen Frau vor die Füße und umgab sie mit seinem weißen Feuer, was den Oger zurückschrecken ließ. Er richtete seine hellvioletten Augen mahnend auf die Jüngere „Konzentriere dich auf den Kampf! Und stehe hier nicht so Gedankenverloren herum!“ Die Lebenswächterin blinzelte „E – Entschuldigung?“ Der Fuchsdämon begann erneut zu schmunzeln „Dafür hast du ja jetzt mich. Aber gewöhne dir das nicht zu sehr an. Ein bisschen musst du schon noch selbst machen.“   Moes Mimik bekam mürrische Züge, wobei sie ihre Glefe auf den Boden stemmte „Momentchen mal. Ich hatte nie vor, mir etwas dergleichen anzugewöhnen. Immerhin muss ich Akaya mal zustimmen. Ich passe auf mich selbst auf!“ Mit Schwung warf sie ihre Glefe, hinter den Dämon. Dieser folgte der Waffe mit seinem Blick, welche nun in der Brust eines Dämon steckte.   Shiro seufzte schmunzelnd „Schon verstanden~.“ Anschließend lächelten die Beiden sich gegenseitig zu und kämpften Rücken an Rücken.   Akaya vergaß die junge Frau trotzdem nicht und beschützte ihn mit ihrem Schild. Da sie selbst immer wieder von Shiros weißen Flammen umgeben war, brauchte sie ihr Schild selbst nicht.   Der Todeswächter beobachtete die Beiden einen Moment lang. Immerhin wurde er ja von dem Schild geschützt und konnte ihnen deswegen seine Aufmerksamkeit widmen. Dem Shinkô war von Anfang an bewusst, dass dieser Kerl kein Mensch war. Er wurde von einer starken Aura umgeben. Weshalb sollte solch ein Dämon, einen Pakt mit einem Wächter schließen? Weshalb hatte Moe das überhaupt getan?   Die Untoten kratzten an dem Schild, welches den Wächter umgab. Ein Grinsen umspielte seine Lippen. „Ihr wollt wohl spielen, hm? Schade für euch, dass meine Laune gerade äußerst miserable ist.“   ….   Die Wächter und ihre Helfer betrachteten das Schlachtfeld. Von dem wunderschönen Ballsaal, war nicht mehr viel übrig. Akemi kümmerte sich natürlich sofort um ihre Verletzungen. Was dem einen mehr gefiel, wie dem Anderen.   „Vielen dank, Sternchen~.“, gab Akaya heiter von sich. Spürte in folge dessen allerdings einen kalten Blick auf seinem Rücken und rieb sich daher obligatorisch seine Oberarme. „Kommt es mir nur so vor, oder wird es hier plötzlich kälter~?“ „Selbst Schuld.“, schmunzelte Shiro. „Wer hat dich denn nach deiner Meinung gefragt, hm~?“, grinste der Todeswächter, schon beinahe unheimlich. „Niemand, aber deswegen werde ich sie trotzdem äußern.“ „Ist dem so~? Nicht, dass du dich deswegen noch einmal in Lebensgefahr begibst~.“ „Lebensgefahr? Sollte das jetzt eine Drohung werden? Die war aber eher schwach.“ „Drohung? Wer spricht denn von etwas so tödlichem~?“ „War ja nur ein Gedanke.“   Akemi stand, etwas überfordert, zwischen den Beiden. Irgendwie….strahlten sie ziemlich merkwürdige Auren aus. So, als wollten sie sich gleich an die Gurgel springen.   Mit einem Mal zog Kano die Lichtwächterin zwischen den Beiden heraus, Moe nahm deren Platz ein und drückte die Jungs etwas auseinander. „Das reicht jetzt. Seit ihr etwa zwei kleine Kinder?“, seufzte sie und stellte sich zeitgleich die Frage, warum sie selbige überhaupt stellte?   „Wir haben uns doch nur unterhalten~.“, schmunzelte Akaya. „Eben. Von so einem merkwürdigem Todeswächter lasse ich mich doch nicht einlullen.“, lenkte Shiro amüsiert ein und kassierte dafür gleich zwei eindeutige Blicke. Einen mahnenden. Einen angefressenen.   „Pff~. Na wie dem auch sei, ich muss mich ausruhen.“, mit diesen Worten, wurde er von schwarz – weißen Flammen umhüllt. Diese ließen einen kleinen, weißen Fuchs zurück, der eine schwarze Schwanzspitze besaß. Ebenso waren seine Ohren, bis zur Schnauzenspitze, in der selben Farbe. Das Tier besaß zwei große, hellviolette Augen. Mit einem großen Satz, sprang der Fuchs auf Moes Schulter und kuschelte sich mit seinem Kopf, an den ihren.   Sein flauschiges Fell kitzelte die junge Frau etwas, weswegen ihr ein leichtes Lachen entwischte. „Das ist also deine Fuchsgestalt. Ein hübscher und süßer Fuchs zugleich.“ Akemi ging etwas näher auf sie zu und lächelte „Da gebe ich dir recht. So sammelt er also Kräfte. Kannst du denn auch in dieser Gestalt sprechen?“ Das Tier schüttelte den Kopf und ließ sich jenen nur zu gerne von der Akarui streicheln.   „Ob ihnen klar ist, dass das der Shiro von eben ist?“, schmunzelte Akaya etwas. „Vermutlich nicht.“, meinte Kano knapp, klang aber nicht gerade begeistert. Der Todeswächter konnte es sich einfach nicht nehmen lassen, den Dämon etwas zu ärgern, weshalb er zu den jungen Frauen ging. Er beugte sich vor den Kopf des Tieres und grinste. „So ein starker Dämon scheinst du ja nicht zu sein, wenn du in dieser Gestalt nicht sprechen kannst~.“ Hätte er diesen Kommentar mal lieber gelassen. Wäre ihm ein verkohltes Gesicht erspart geblieben.   Moe konnte sich nur schwer ein Lachen verkneifen, während Akemi sich sofort darum kümmerte. „Selbst Schuld.“, seufzte der Zeitwächter. „Sehe ich genauso. Seine Kräfte scheint er nämlich noch zu besitzen.“, stimmte die Ikimasu lachend zu. Der Angesprochene behielt sein Grinsen bei. „Oder er wollte meinem Teint etwas bräune verpassen~? Vielleicht dachte er, mir stünde etwas mehr Farbe im Gesicht?“ Die Lebenswächterin hob belustigt eine Augenbraue „Und deswegen verkohlt er dir dein gesamtes Gesicht?“ „Eventuell hat er es zu gut gemeint~?“ „Bestimmt.“, entgegnete Moe heiter und spürte, wie sich der Kopf von Shiro, an den ihren schmiegte. Sie legte ihre Hand an sein Fell und kraulte den Fuchs etwas.   Akaya ließ seine blutroten Augen auf ihnen ruhen, wandt sie dann aber ab. Rührte das komische Gefühl in seiner Magengegend, wirklich nur von der starken Aura, die er zuvor bei dem Fuchsdämon spürte? Akemi sah besorgt zu ihm auf. Diese Sorge galt wahrscheinlich eher weniger seinem Gesicht. Zumindest was die Verbrennung betraf. Sie war wirklich ein gutes Sternchen.   ….   Der Adelige, dem das Anwesen gehörte, war natürlich mit seinen Lakaien geflohen. Konnte allerdings nicht alles mitnehmen.   Aus diesem Grund durchsuchten die Wächter das Anwesen genausten. Sie fanden zwar einige Aufzeichnungen zu der Magieformel, konnten aber nichts genaueres daraus filtern. Man sah zudem deutlich, dass die Räume durchwühlt wurden. Ihre Feinde nutzen also die Gelegenheit, als sie beschäftigt waren und nahmen alles wichtige mit sich.   Shiro tappste über eines der Regale und stieß etwas mit seiner Nase vor sich her. Moe bemerkte dies gerade rechtzeitig, um die herunter segelnde Mappe aufzufangen. Der Fuchs landete gekonnt auf ihrem Kopf und linste so mit in die Aufzeichnungen, die sich in der Pappmappe befanden. Die junge Frau überflog jene und wollte gerade sagen, dass sie etwas gefunden hatte, als sie stockte. Ihre Augen wurden größer.   Ein Opfer von starker, dunkler oder finsterer Magie war von Nöten, um die Formel zu vollenden.   Unwillkürlich richtete Moe ihre smaragdgrünen Augen auf Akaya, welcher gerade ein Bücherregal in Augenschein nahm. Sorge zeichnete das Smaragdgrün. Sollte Shizuka etwa auf diese Weise zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen?   Die Lebenswächterin schloss die Mappe wieder und drückte sie etwas an sich. Der Fuchsdämon lugte fragend zu ihr herunter. „Was schaust du denn so bedrückt drein, hm? Hast du etwas finden können?“, stand urplötzlich der Shinkô neben ihr. Aus Reflex presste Moe die Pappmappe noch fester an sich, bevor sie ihren Kopf schnell schüttelte „Nein, alles bestens. War wohl alles nur ein bisschen viel Heute.“   Akaya beäugte die Jüngere und stoppte bei dem Wesen auf ihrem Kopf. Dieses erwiderte seinen Blick gleichermaßen. Anschließend umspielte ein Grinsen seine Lippen „Luchia lässt dich diesen Tag sicher ganz schnell vergessen, wenn sie dein Kleid sieht~.“ Die Angesprochene zuckte zusammen „Ach du Schreck, das habe ich vollkommen verdrängt! Aber…. Du siehst doch nicht viel besser aus.“ „Der kleine, aber wichtige Unterschied ist, ich habe meine Kleidung nicht mit Absicht beschädigt, du schon~.“ „Was hätte ich denn tun sollen? Mich ausziehen?“ „Zum Beispiel?“ „…..Das hättest du wohl gerne.“ „Ich nicht, aber das Füchschen auf deinem Kopf sicher~.“ „Schiebe deine perversen Gedanken nicht immer auf Andere!“ „Aber ich meine das ernst.“ „Natürlich und ich bin die Kaiserin von China.“ „Ach, wirklich? Warum erzählst du uns solche tollen Dinge denn nicht?“ „Akaya….“ „Hm~?“ „Ich bring dich um.“ „Nicht, wenn Luchia dir zuvor kommt~.“ „…..“   Während die Zwei weiter ‚diskutierten‘, beobachtete Shiro sie. Kam es ihm nur so vor, oder hatte der Todeswächter sie absichtlich auf andere Gedanken gebracht? Weil er sie nicht so traurig sehen wollte? Was für eine Art Beziehung besaßen die Beiden eigentlich zueinander? Seiner Meinung nach, lag diese voller Widersprüche. Langweilig werden, würde es ihm mit ihnen gewiss nicht. Das stand fest.   ~~   ….Luchia lehnte an der großen Fensterfront, in Rens Büro. Hinter ihr stieg die Sonne langsam empor und erkämpfte sich ihren Platz am Horizont. Die Traumwächterin richtete ihre Augen auf Ren, welcher vor sich hin lächelte, als er die Papiere betrachtete, welche die Anderen vom Ball mitbrachten.   „Sag, Ren… Woher wusstest du, das Shiro auftauchen würde? Immerhin hattest du ihm eine passende Uniform bereit gelegt und ein Zimmer im Ostflügel besitzt er ebenfalls schon.“, brach sie das Schweigen, welches sie zuvor umgab. Der Angesprochene reagierte, mal wieder, nicht. Die junge Frau seufzte, stieß sich von dem Panoramafenster ab, ging auf den Schreibtisch zu und donnerte ihre Handfläche auf jenen.   Der Glaubenswächter schenkte ihr nun verwundert seine Aufmerksamkeit. Seine Augen schienen für ein paar Millisekunden größer zu werden. Zwei azurblaue Augen funkelten ihm förmlich entgegen. Jedoch wirkten sie nicht unweigerlich sauer. Sondern eher….verzweifelt?   „Ich weis nicht, was in letzter Zeit in deinem Kopf vorgeht, aber du bist momentan noch schlimmer, wie eh schon. Zumal du dich so gut wie nur noch hier aufhältst. Ich glaube, ich habe unsere Schlosswohnung noch nie so aufgeräumt gesehen…“, murmelte sie den Rest. Danach schüttelte die junge Frau ihren Kopf und sah dieses mal genau in die Augen des Älteren. „Ich weis, dass du mehr weist! Aber ich schwöre dir, sollte Akaya und Moe irgendetwas zustoßen, was du hättest verhindern können, Gnade dir Gott! Ich kann zwar nicht in deine Träume sehen, Alpträume kann ich dir dennoch geben!“   Ren blickte schweigend zu ihr auf. Wenig später umspielte sein übliches Lächeln seine Lippen. „Es ist nicht gut für deinen Blutdruck, wenn du dich so aufregst. Ich möchte nur ungern, dass du deswegen Probleme bekommst. Weist du -.“ „Lass gut sein, Ren. Ich hatte lediglich die Hoffnung, dass du nach zwanzig Jahren, mehr vertrauen zu mir hättest. Aber da dem scheinbar nicht so ist, werde ich mich damit abfinden müssen.“, lächelte die junge Frau. Jeder der sie kannte, wusste sofort, dass dieses unecht war. So auch Ren.   Erneut zierte ein Lächeln seine Lippen, allerdings zog er seine Augenbrauen verzweifelt zusammen. Natürlich hatte sie nicht unrecht, mit dem was sie sagte. Das Problem war nur, dass er nicht konnte. Noch nicht.   Er legte behutsam seine Hand, auf den Handrücken der Jüngeren, da ihre immer noch auf seinem Tisch verweilte. Luchia sah verwundert zu ihm, während er weiterhin lächelte.   „Ich werde nicht zulassen, dass ihnen etwas passiert. Immerhin habe ich die Zwei auch gern. Und jetzt sollten wir einen Tee zur Beruhigung trinken. Wäre doch schade drum, wenn du durch den ganzen Stress schneller altern würdest, hm?“ Die Angesprochene blinzelte verdutzt, bekam einen verlegenen Rotschimmer und richtete ihre Augen trotzig zur Seite. „Ganz schön frech….“, murrte sie, woraufhin sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. „Aber in Ordnung.“   ~~   Moe lag in ihrem Bett und beobachtete die Außenwelt dabei, wie sie immer heller wurde. Der Fuchsdämon lag eingerollt vor ihr und schlief tief und fest. Die smaragdgrünen Augen, der jungen Frau, bekamen einen traurigen Schimmer.   Als sie wieder im Schloss ankamen und alle letztlich in ihre Wohnung gingen, begrüßte Akaya Krähe so wie immer. Die Kleine freute sich wirklich, sie wohlbehalten zu sehen. Shiro gegenüber war sie zwar erst skeptisch, fand ihn danach aber doch ziemlich cool. Der Todeswächter hingegen zog sich beinahe Wortlos in sein Zimmer zurück. Diese Tatsache irritierte Krähe kurz, jedoch schob sie es schnell darauf, dass er sicher sehr müde war. Da sie mitten in der Nacht heim kamen, verabschiedete auch das Mädchen sich schnell wieder ins Bett. Sie wollte sie nur begrüßen und sehen, ob alles in Ordnung war.   Ein leiser Seufzer trat über die Lippen der Lebenswächterin. Sie drückte ihr Gesicht, seitlich, ins Kissen. Akaya war ohnehin schon Shizukas Ziel, aber die Vollendung dieser Magieformel, verschlimmerte diese Tatsache zunehmend. Zumal eine solche Art von Magie, erhebliche, negative Auswirkungen haben würde. Immerhin könnten dann alle dunklen Magier, so viele dämonische Wesen beschwören, wie sie wollten. Moe richtete das Auge, welches von dem Kissen verschont blieb, wieder auf ihr Fenster.   Aber das würde sie nicht zulassen. Nicht, wegen der Magieformel, welche entstehen konnte. Sondern um Akaya zu beschützen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)