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Destiny Guards

Sunpô no Gâdian Organisation
von

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12. Kapitel

Kaum trafen die Vier bei dem Ball ein, stand Moe auch schon wieder alleine da.

Die junge Frau seufzte frustriert. So viel dazu, dass sie sich in zwei Paare aufteilten.

Kano hatte Akemi mit sich gezogen, um sie augenscheinlich schnell von Akaya weg zu ziehen. Jener hingegen wurde in Windeseile von einer Traube junger Frauen umgeben. Es schien ihm jedenfalls nicht zu missfallen.

 

Die Lebenswächterin sah noch einen Moment in seine Richtung, ehe sie beschloss selbst in der Menge zu verschwinden. Sie ertrug ja schon einiges, aber das wurde selbst ihr allmählich zu viel. Daher wollte sie sich das lieber nicht mit ansehen müssen. Sie hoffte einfach, dass er bei den ganzen Flirts nicht ihre Aufgabe aus den Augen verlor….. Wer wusste schon, womit diese momentan beschäftigt waren.

Moe stoppte abrupt in ihre Bewegung. Was dachte sie denn da?

War doch klar, dass er vermutlich nicht ewig Single bleiben würde. Obwohl das mit seinem eigentlichen denken und Verhalten irgendwie nicht zusammen passte. Andererseits verstand sie ihn in letzter Zeit sowieso nicht.

 

Die junge Frau ließ ihre smaragdgrünen Augen über die Menschen schweifen. Wenn sie genauer darüber nachdachte, wurde in dem Schreiben nicht erwähnt, um welche Art Dämonen es sich handelte.

Die, die beschworen wurden?

Oder die, die wie Menschen aussahen, aber dämonische Kräfte besaßen?

Zweiteres konnte leider schnell mit Magiern verwechselt werden. Allerdings unterschieden sich die Kräfte der Dämonen, zu denen der Magier. Erstere waren zumeist Elementar gebunden. - Magier besaßen zwar auch ihre Fachgebiete, wie Angriffszauber, Verteidigungszauber, Heilungszauber, Giftzauber, etc. waren aber nicht an bestimmte Elemente gebunden. - Zudem konnten menschliche Dämonen, einen Pakt mit einem Menschen eingehen und dadurch stärker werden.

 

Die dämonischen Wesen hingegen, wurden für gewöhnlich von dunklen Magiern beschworen, welche sich meist auf maximal zwei von ihnen spezialisierten. Diese glichen dem, was sie auf der Erde Trolle, Oger, Untote, Riesen, Golem, Succubus oder Tauren nannten.

Die Menge der erscheinenden Wesen, hing von der Stärke ihres Beschwörers ab. Somit wurden Succubus, Riesen und Golems meist einzeln beschworen, da sie eine große Menge Kraft kosteten. Oger, Tauren und Trolle hingegen schafften die meisten Beschwörer auf eine Anzahl von vier bis fünf. Untote waren am einfachsten zu beschwören, weshalb meist große Mengen auf einmal von ihnen auftraten.

Zum Leidwesen der SnGO….

 

…..

 

Moe streifte durch den großen Saal. Ihre smaragdgrünen Augen stetig auf ihr Umfeld fokussiert. Zumindest so lange, bis Akaya wieder in ihrem Augenwinkel aufkreuzte.

Er schien ihren Auftrag tatsächlich vollkommen verdrängt zu haben. Mit wie vielen jungen Frauen tanzte er schon?

Sechs?

Zehn?

Sechzehn?

Sie stoppte einen Moment und sah an sich herunter. Wozu machte man sich als Frau die ganze Arbeit, wenn man dann doch nicht beachtet wurde?

Er sagte rein gar nichts zu ihrem Aussehen. Da brachte sogar Kano, Akemi gegenüber, mehr über die Lippen.

 

Die Ikimasu blinzelte verdutzt.

War sie etwa wirklich enttäuscht deswegen?

Was hatte sie denn von dem Kerl erwartet, so wie er sich in letzter Zeit benahm?

 

Leichte Traurigkeit zeichnete ihr Gesicht. Scheinbar war sie nicht ganz ehrlich zu dem Ei der Dunkelheit.

Nicht ehrlich zu sich selbst.

Sie sagte es würde ihr nichts ausmachen, wenn Akaya ihre Gefühle nicht erwiderte, solange sie an seiner Seite sein konnte. Dem war scheinbar wohl doch nicht so.

 

Vielleicht überschätzte sie ihre Bindung zueinander.

Sollte aufhören, sich irgendwelche unbewussten Hoffnungen zu machen. Bei dem Gedanken, zog sich ihre Brust schmerzlich zusammen.

Die Frage war nur, ob sie das wirklich konnte.

 

Zwei bekannte Gesichter, welche sie im Augenwinkel wahrnahm, zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Moe hob ihren Blick und sah auf die Tanzfläche, auf der sich gerade Akemi und Kano zusammen übers Parkett bewegten.

Zumindest so mehr oder weniger.

Zweiterer schien eher den Füßen Ersterer auszuweichen.

Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die Lippen der Lebenswächterin. Wenigstens die Akarui hatte Spaß. Genug Platz hatten sie auch, da Kano jeden böse anstarrte, der ihnen zu nahe kam….

 

Ein leichtes Lachen trat über Moes Lippen. Allerdings erlosch jenes, als sie sehen musste, wie Akaya ihnen mit Absicht auf die Pelle rückte.

Natürlich schon wieder mit einer neuen Tanzpartnerin.

Wo nahm der Kerl nur die ganzen jungen Frauen her? Wuchsen die hier irgendwo an Bäumen?

 

….

 

Nach einiger Zeit stellte die Ikimasu fest, wie jemand eine ganze Weile stumm neben ihr stand. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf jenen.

Neben ihr stand ein junger Mann, der ein bisschen weniger, als einen Kopf größer war wie sie. Seine kurzen Haare, waren genau mittig, in schwarz und weiß unterteilt.

Als er sie plötzlich ansah, blickte sie in zwei helle, violette Augen. Ein Lächeln auf den Lippen. „Ich habe mich schon gefragt, wann ich wohl deine Aufmerksamkeit errege. Schön, dass es nach einer knappen, halben Stunde geklappt hat.“

 

Moe blinzelte verlegen. So lange stand er dort schon?

„Entschuldige, aber wolltest du etwas bestimmtes von mir?“

Der Angesprochene ließ seine Augen auf ihr ruhen. „Ich wollte lediglich die Aufmerksamkeit, der einsamen Schönheit. Ich habe dich eine ganze Weile alleine über diesen Ball gehen sehen. Besitzt du keine Begleitung?“, sagte er es gerade heraus, was die Wächterin noch verlegener machte.

Er beobachtete sie und es entging ihr? Daran sollte sie wohl noch arbeiten

 

Anschließend setzte sie ein Lächeln auf und antwortete „Nein, eigentlich nicht. Aber meine Begleitung amüsiert sich scheinbar bestens ohne mich.“

Der junge Mann schaute verdutzt drein. „Ach, dann gehört der merkwürdige, weißhaarige Typ zu dir?“

Das Lächeln auf Moes Lippen wurde verunglückt „Ja, genau der.“ Nachdem sie das sagte, schien der junge Mann zu überlegen, ehe er ihr seine Hand reichte „Mein Name lautet Raitâ Shiro. Dürfte ich dich um den Tanz bitten und deinen Namen erfahren?“

 

Die Lebenswächterin betrachtete den jungen Mann verwundert. Sie wusste ja nicht recht. Anders gesehen, warum nicht? Immerhin tanzte Akaya auch mit dutzenden jungen Frauen. Da würde ein Tanz, ihrem Auftrag, sicher nicht schaden.

Außerdem, was der Todeswächter konnte, konnte sie schon lange.

 

Sie legte ihre Hand lächelnd in seine „Ikimasu Moe. Freut mich.“

 

Als sie die Tanzfläche betraten und begannen sich gemeinsam zu drehen, schaute nicht nur Akemi verdutzt drein. Auch Akaya stoppte augenblicklich mit seiner Tanzpartnerin, welche diese Reaktion nicht verstand. Man konnte beinahe in seinem Gesicht ablesen, dass er sich fragte, wer dieser Kerl war. Jedoch wandte er seinen Blick ab, lächelte seiner Tanzpartnerin zu und setzte ihren Tanz fort.

 

Akemi sah von Akaya zu Moe und zurück.

„Schau nicht so. Das ist deren Problem, nicht deines.“, meinte Kano und richtete seine eisblauen auf ihre rosanen Augen.

Sie erwiderte seinen Blick besorgt „Aber….sie sind unsere Freunde.“

„Das stimmt so zwar nicht ganz, es sind deine, aber trotzdem musst du dir nicht ständig Sorgen um sie machen.“, entgegnete er. Beruhigen tat es die Jüngere natürlich nicht.

„So ist das einfach nicht richtig. Es ist falsch.“ Als sie das sagte, spürte der Zeitwächter einen leichten Druck an seinem Oberarm, der durch ihre Hand verursacht wurde. Sie standen immer noch in Tanzstellung, weshalb ihre Hand an jenem lag.

 

Der junge Mann seufzte „Immer das Selbe mit dir.“ Er zog sie anhand ihrer Taille dichter zu sich, was der Jüngeren einen Rotschimmer auf die Wangen zauberte. Nun standen sie dicht an dicht.

 

Du solltest dich wirklich mehr um dich selbst kümmern, als immer nur an andere zu denken.“, kam es fast flüsternd über seine Lippen.

Akemi richtete ihre rosanen Augen auf seinen Hinterkopf, da seiner über ihre Schulter ragte. Sie spürte, das ihre Wangen weiterhin gerötet waren. Ein sanftes Lächeln zierte ihr Gesicht.

„So bin ich nun mal. Ihr alle seid mir eben sehr wichtig, deswegen möchte ich, dass es euch gut geht.“ Nach diesen Worten, drückte Kano sie kurz fester an sich.

Was war auf einmal mit ihm los?

 

„Ist alles in Ordnung? Geht es dir nicht gut? Sollen wir uns vielleicht hinsetzen?“, gab sie besorgt von sich.

Als würde der Angesprochene es erst in dem Augenblick realisieren, drückte er sie schlagartig von sich. Sein Gesicht zur Seite gewandt, seine Hände an ihre Schultern gelegt.

„Kano, was...“, kam es unsicher von der Akarui.

 

„Alles bestens! Wie oft soll ich noch sagen, dass du dir nicht immer sorgen machen sollst.“, seufzte der Angesprochene. Seine eisblauen Augen, richtete er aus dem Augenwinkel auf die Jüngere, welche weiterhin besorgt zu ihm sah.

Was war nur in ihn gefahren? Weshalb hatte er sie plötzlich…

Warum löste dieses Mädchen solch ein komisches Gefühl in ihm aus?

Sollte sie sich doch Sorgen, um wen sie wollte. Konnte ihm doch egal sein. Theoretisch zumindest. Warum war dem nicht so?

 

Am liebsten würde er sich frustriert die Haare raufen. Allerdings sähe das gerade nicht nur dämlich aus, sondern würde ebenso Kuraikos Arbeit an seinen Haaren zunichte machen….. Was ihm eigentlich egal sein könnte.

Seine Augen wurden etwas größer, als er eine Hand auf seiner Stirn spürte. Der junge Mann sah zu dessen Besitzerin, weshalb besorgte, rosane Augen auf die seinen trafen.

 

„Ein Glück, Fieber hast du scheinbar nicht.“, lächelte Akemi erleichtert.

Kano hob skeptisch eine Augenbraue „Wie kommst du denn jetzt auf diesen komischen Quatsch?“

„Naja, zuerst bist du rot geworden und dann plötzlich blass. Deswegen wollte ich das vorsichtshalber überprüfen.“, erklärte die Jüngere herzlich.

Der Angesprochene wirke kurz verwundert, bevor sich ein kleines Schmunzeln auf seine Lippen schlich. Unmöglich. Sie war wirklich unmöglich. Als würde er gegen eine Wand sprechen.

Warum tat sie eigentlich nie, was er sagte?

 

Während Andere das Weite suchten, wenn er kam, kam sie immer wieder zu ihm zurück. Wie ein nerviger Bumerang. Oder ein Hund….. Immerhin schaffte sie es andauernd aufs neue, ihn zu finden. Ob er nun wollte, oder nicht.

Weshalb suchte sie überhaupt ständig seine Nähe?

Ließ ihn nicht einfach in frieden, wie die anderen Leute es taten?

Was stimmte mit diesem Mädchen nicht?

 

Sie war der größte Tollpatsch, der ihm je begegnete.

Rannte gegen offensichtlich geschlossene Türen. Türrahmen. Pfosten. Menschen.

Stolperte über ihre eigenen Füße. Kleine Steine. Nichts.

Schaffte es immer wieder sich irgendwie zu verletzen.

Brachte sich ständig in Schwierigkeiten.

 

Und trotzdem lächelte sie immer wieder.

Egal was passierte.

Oder wie gemein und fies man sich ihr gegenüber verhielt.

Jemanden der eigentlich gar nicht nachtragend war….dass es so eine Person überhaupt gab.

 

Die Frage war nur, ob sie das nun stark oder schwach machte?

Immer über alles und jedem zu stehen, gehörte wohl zu ersterem.

Ihre Tollpatschigkeit zu zweiterem.

 

Plötzlich wurde er von der Tanzfläche gezogen und auf einen Stuhl verfrachtet.

Akemi sah trotzig zu ihm hinunter „Hör mir gefälligst zu!“

Der Angesprochene blinzelte verwundert. „Wovon sprichst du bitte?“

„Ich habe die ganze Zeit mit dir gesprochen, aber du hast nicht reagiert!“, entgegnete die Jüngere besorgt.

Kano hielt inne und sah sich um. Hatte sie ihn von der Tanzfläche wirklich bis zum Stuhl gezerrt? Ohne das er es mitbekam? Doch viel wichtiger war die Frage….

„Du willst mir nicht erzählen, dass du es von dort, bis hier hin, unbeschadet geschafft hast?“, meinte er skeptisch.

Zurecht.

Sie schob auffällig ihr eines, hinter ihr anderes Bein.

 

Der Sukêto seufzte „Zeig mal her.“

„Aber es ist nichts, wirklich.“, lächelte die Akarui unschuldig, bekam daraufhin allerdings nur einen vielsagenden Blick zugeworfen. Also beugte sie sich seiner ‚Bitte‘ und streckte ihm ihr verstecktes Bein entgegen.

Jenes musterte der junge Mann genaustens und fuhr mit seinem Finger über eine Stelle. Es war ziemlich deutlich, dass sie nicht nur einmal gegen etwas oder jemanden rannte.

Aber weshalb bekam er das nicht mit?

War er wirklich so sehr in Gedanken versunken?

 

„Das wird einige blaue Flecken geben. Warum hast du mich nicht einfach zur Besinnung gebracht?“, verstand der Zeitwächter nicht recht.

Die Angesprochene lächelte „Ich wollte mich einfach mal revanchieren. Du hilfst mir immer wieder, obwohl du mich scheinbar nicht mal leiden kannst. Da wollte ich dir zumindest etwas helfen.“

Der Ältere hörte ihr aufmerksam zu. Sie nicht leiden? So vermutete sie, dass er über sie dachte? Und kam trotzdem immer wieder zu ihm?

Warum wurde ihm ausgerechnet bei diesen Gedanken, warm ums Herz?

Vielleicht hatte er sich ja doch etwas eingefangen und Akemi hatte recht. Eventuell wurde er krank…. Zumindest könnte er sich das versuchen einzureden. Aber dazu war er wohl doch zu intelligent.

 

Er hatte sich zwar etwas eingefangen, doch als Krankheit konnte man das wohl eher weniger bezeichnen.

Wie er von Anfang an vermutete, würde sie ihn irgendwann um den Verstand bringen und in den Wahnsinn treiben.

Ob das nun positiv oder negativ war, würde sich wohl erst noch herausstellen. Denn was sein Herz ihm sagen wollte, kam in seinem Kopf bei weitem noch nicht an.

 

Die Frage war wohl eher, ob er das überhaupt wollte?

 

Kano richtete seine Aufmerksamkeit auf Akemi, welche zur Tanzfläche blickte. Er tat es ihr gleich.

„So ein Kindergarten.“, kam es über seine Lippen. Man konnte deutlich sehen, wie dieser Tanzpartner von Moe und Akaya versuchten sich gegenseitig auszustechen.

Allerdings schien der Lebenswächterin all das zu blöd zu werden. Verständlicherweise.

 

~~

 

Die Ikimasu stoppte prompt in ihrer Bewegung, was Shiro deutlich überraschte.

„Stimmt etwas nicht?“

„Allerdings. Was ist eigentlich euer Problem!?“, sah die Wächterin verärgert von ihrem Partner, zu Akaya, welcher ebenfalls anhielt. Jener grinste „Ich weis nicht, was du meinst~.“

Die Angesprochene ließ von dem Raitâ ab „Ach nein? Warum versucht dann jeder von euch Beiden besser zu sein, als der Andere? Denkt ihr wirklich, ich merke das nicht?“

 

„Wir haben doch bloß getanzt.“, mischte sich nun auch Shiro ein.

Moe seufzte und legte ihre smaragdgrünen Augen auf den Älteren „Das mag sein, dennoch. Wir sind hier nicht auf einem Tanzwettbewerb. Ich bin keine Puppe, die man herumwirbeln kann, wie es einem passt, Shiro.“

Der junge Mann erwiderte ihren Blick schweigend.

„Entschuldige, du hast recht. Das war mein Fehler.“ Anschließend sah er zu Akaya und begann zu schmunzeln „Ist ja nicht mein Problem, wenn dieser Kerl eines hat~.“

 

Der Angesprochene grinste, ließ von seiner Tanzpartnerin ab und ging ein paar Schritte auf seinen Gegenüber zu. „Dieser Kerl, ist aber keine freundliche Anrede. Ich habe auch einen Namen, der dich jetzt bestimmt brennend interessiert~.“

Nein. Nicht wirklich. Eigentlich ist er mir sogar relativ schnuppe. Wer so eine hübsche, junge Frau die ganze Zeit alleine auf einem Ball lässt und sich anderweitig vergnügt, verdient meine Aufmerksamkeit nicht.“, lächelte der Raitâ vielsagend.

 

„Ist dem so? Nicht gerade höflich~. Deswegen werde ich ihn dir trotzdem sagen. Shinkô Akaya, nicht erfreut dich kennen zu lernen~.“

„Wieder ein Name mehr, den ich aus meinem Gedächtnis ausradieren kann. Wie dem auch sei, ich werde mich weiter um Moe kümmern. Tu du das….was du eben tust. Ich werde dich nicht daran hindern. Also, viel Spaß noch~.“, hob er zum Abschied seine Hand, ging zu der verwirrten Lebenswächterin, nahm sie bei der Hand und zog sie sanft mit sich.

 

Akaya sah ihm stumm nach.

„Ist bei euch alles in Ordnung, Shinkô – Kun?“, stoppte seine Tanzpartnerin neben ihm.

Der Angesprochene lächelte „Hm? Ja, alles bestens. Wo waren wir stehen geblieben?“

 

~~

 

Moe wurde indessen Richtung Ausgang gezogen und entriss Shiro ihre Hand, als sie in dem Flur, vor dem Saal ankamen.

„Was soll das werden? Wieso bringst du mich -.“

„Weil ihr geradewegs in eine Falle gelaufen seid! Deswegen.“, entgegnete der Ältere aufgebracht.

Die junge Frau betrachtete ihn „Du weist, wer wir…. Woher? Und was willst du damit sagen, in eine Falle gelaufen? Wer verdammt noch mal bist du?“

 

Der Raitâ seufzte schmunzelnd „Irgendwie vorhersehbar, für die Lebenswächterin. Aber nun gut.“ Er richtete seine hellvioletten Augen direkt auf eben Erwähnte. „All das hier, ist geplant. Shizuka hat sämtliche Dämonen herkommen lassen, die ihr potenziell zur Seite stehen wollen. Der Adelige, der diesen Ball veranstaltet, arbeitet an einer Magieformel, mit der man dämonische Wesen kopieren kann, ohne das der Beschwörer einen höheren Kraftverbrauch hat.“

 

Die Ikimasu weitete ihre Augen. Das klang nicht gut. Gar nicht gut. Aber… „Was hast du mit all dem zu tun, Shiro?“

Der junge Mann verstummte, ehe ein Schmunzeln seine Lippen umspielte. „Ich bin einer der Dämonen, die sie eingeladen hat. Ein Fuchsdämon, um genauer zu sein. Eigentlich wollte ich Shizuka helfen, um mich nicht mehr zu langweilen. Aber ich habe etwas interessanteres für mich entdeckt.“

Moe hörte ihm aufmerksam zu. Ein Fuchsdämon? Er konnte also seine Gestalt verändern. Ihr Ausdruck wurde fragend „Etwas interessanteres?“

„Ja, dich. Ich habe dich heute eine sehr lange Zeit beobachtet. Teilweise konnte ich deine Gedanken von deinem Gesicht ablesen. Doch im allgemeinen besitzt du etwas, dass mich interessiert.“, antwortete der Dämon gerade heraus.

 

Die Lebenswächterin bekam einen verlegenen Rotschimmer. Ein wenig peinlich war ihr das ja schon.

Sie atmete einmal tief durch. Aber wieder zum wesentlichen. „Weshalb sollte ich dir blind vertrauen? Wir kennen uns ja erst seit gerade eben. Vielleicht gehört all das ja schon zu Shizukas Plan.“, zweifelte die junge Frau.

Shiro betrachtete sie amüsiert „Dumm bist du schon mal nicht. Aber wenn du willst, beweise ich es dir.“

Beweisen? Wie willst du das denn anstellen?“, hinterfragte die Jüngere.

 

„Ganz einfach, geh einen Pakt mit mir ein. Wenn du das tust, kann ich dir nichts mehr zuleide tun. Also Bonus verstärkt es meine Kräfte. Von mir aus gehen wir auch einen ein, den nur du wieder lösen kannst.“, schlug Shiro vor.

Die Ikimasu dachte, sie hörte nicht richtig. Sie. Einen Pakt. Mit einem Fuchsdämon? Sie wusste ja nicht recht… Andererseits, konnte SnGO immer neue Mitglieder gebrauchen. Schließlich wurden die dunklen Magier, Dämonen und anderen bösen Wesen nicht weniger. Im Gegenteil.

Gerade jetzt, wo Shizuka auftauchte und Akaya sich so merkwürdig benahm. Aber, konnte sie ihm trotz allem glauben?

 

Shiro schmunzelte. Man sah der jungen Frau ihren Zwiespalt deutlich an.

„Der Pakt hat ein paar Bedingungen. Er kann nur von dir gelöst werden. Ist er es nicht, wenn du stirbst, werde ich ebenfalls sterben. Daher ist es meine Aufgabe, dich zu beschützen. Du kannst mich rufen, wann immer es dir passt. Egal wo ich mich aufhalte, ich werde zu dir kommen. Heißt somit auch, ich werde und muss mich nicht dauerhaft um dich aufhalten. Für all das, bekomme ich stärkere Kräfte. Du erlaubst mir quasi, auf fünfzehn Prozent deiner magischen Energie zuzugreifen. Wächst also deine Stärke, tut meine es auch.“

 

Moe hörte ihm aufmerksam zu. Das waren eindeutig mehr positive Dinge für sie, als für ihn. Weshalb sollte ein Dämon so etwas tun?

„Ist das nicht ein schlechter Deal für euch Dämonen?“

Der junge Mann lachte etwas „Keineswegs. Was ich gerade aufzählte, waren die Grundbedingungen. Wir könnten in die Vereinbarung noch tausende Dinge aufnehmen. Aber ich denke, diese sollten reichen. Sieh es doch so. Ich wollte, dass meine Langeweile endet. Das würde ich somit bekommen. Soweit ich weis, nimmt SnGO für gewöhnlich keine Dämonen bei sich auf? Auf diese Weise müsste ich also endlich nicht mehr in den Tag leben. Aber der größte Bonus bleibst du. Vielleicht meinerseits etwas Egoistisch, aber ich bin nur ehrlich.“

 

Mit seinen letzten Worten, brachte Shiro die Wächterin erneut in Verlegenheit. Dieser Dämon konnte wirklich gnadenlos ehrlich sein.

„In Ordnung. Aber ich möchte eine weitere Bedingung hinzufügen. Du kannst meinen Freunden nichts tun. Es sei denn, ich bitte dich einzuschreiten.“

Der Fuchsdämon grinste zufrieden „Einverstanden. Dann werde ich gleich mit der Paktformel beginnen. Allerdings brauche ich dafür noch einen Tropfen Blut von dir.“

Damit rechnete die junge Frau schon, ging auf ihn zu und griff unter sein Jackett, an seinen Rücken und zog ein Messer hervor.

 

Shiro blinzelte verdutzt.

Moe hingegen lächelte zu ihm auf „Ich bin eine Wächterin. Etwas mehr darfst du mir schon zutrauen.“

Der Angesprochene schmunzelte „Du gefällst mir immer besser. Also gut, dann legen wir mal los.“

Er schloss seine Augen und murmelte etwas, für Moe, unverständliches vor sich hin. Es dauerte keine zehn Sekunden, bis ein schwarzer Magiekreis unter ihnen erschien. Der Raitâ öffnete seine Augen und hielt ihr waagerecht seine Handfläche entgegen. „Der Tropfen Blut bitte.“

 

Die Ikimasu sah von der Hand zu dem Messer und zögerte kurz. Ihr Ausdruck wurde entschlossen, woraufhin sie sich mit der Messerspitze in den Zeigefinger stach. Diesen hielt sie über die Handfläche ihres Gegenübers.

Als der Tropfen Blut auf der vorhergesehenen Fläche landete, zog Moe ihre Hand zurück und Shiro schloss seine eigene zu einer Faust. Diese leuchtete kurz violett auf.

 

Ohne etwas zu sagen, zog der junge Mann sich sein Jackett aus und öffnete sein Hemd, womit er der Jüngeren eine Sicht auf seinen linken Oberarm gab.

Die Wächterin war im ersten Moment verlegen und verwirrt, jedoch legte sich dies wieder. Sie konnte beobachten, wie zwei Linien auf dem Oberarm des Älteren erschienen. Diese trafen sich in der Mitte und bildeten jeweils einen Halbkreis zueinander und ergaben somit zusammen einen ganzen Kreis. Zudem erschienen zwei Punkte, vor den jeweiligen quasi Linienenden.

 

„Das ist das Zeichen für unseren Pakt. Willst du ihn wieder lösen, musst du dein Blut in den Kreis geben, der durch die Linien entstanden ist.“, erklärte der Dämon.

Moe musterte das Zeichen ihres Paktes. Dabei fiel ihr etwas ein, wenn vielleicht auch etwas zu spät.

„Was passiert eigentlich, wenn du gegen die Bedingungen des Paktes verstößt?“

„Dann beginnt der obere, kleine Kreis sich Richtung meines Herzens auszubreiten. Kommt er an, sterbe ich. Dies hat für dich aber nichts zu bedeuten. Ich sterbe zwar, wenn du stirbst, umgekehrt ist das aber nicht der Fall.“

Verstehe.“, gab die Jüngere nachdenklich von sich.

 

In der Zwischenzeit zog der Raitâ sich wieder vernünftig an. Nahm Moe entspannt das Messer weg, was sie kurz verdutzt dreinschauen ließ und warf es dann.

Sofort folgte die junge Frau der Wurfrichtung, mit ihrem Blick und stutzte. Shiro hatte nicht nur einen Untoten, in einiger Entfernung, getroffen. Nein. Er traf ihn genau zwischen die Augen.

 

Der Fuchsdämon grinste voller Vorfreude.

 
 

Dann wollen wir doch mal die Auswirkungen des Paktes austesten.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kuri-muff
2018-05-31T19:56:25+00:00 31.05.2018 21:56
Soooooo XD
Schön, dass der Neue direkt einen Auftritt bekommen hat ^^
Jetzt weiß ich auch wer der Fuchs auf deiner anderen Skizze ist ;)
Ich freue mich ja schon darauf wie der Gute Akaya zur Weißglut treiben wird XP

Aber Akemi und Kano sind auch nicht zu kurz gekommen. Sehr süß wie sie sich langsam noch etwas annähern und Kano seine Gefühl...na ja nicht wirklich bewusst...aber zumindest ein bisschen bewusster werden. Gute Dinge brauchen eben manchmal ihre Zeit :)
Antwort von:  Jayle
31.05.2018 22:09
Es wird auf jeden Fall noch witzig werden, denk ich x'D
Denn Shiro lässt sich auch nicht von Akaya die Butter vom Brot nehmen ;9

So sind die Beiden eben. Süß aber langsam ;3
Gut Ding will Weile haben C: Zudem Kano ja eher sehr Stur ist, was
seine eigenen Gefühle betrifft xD


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