Destiny Guards von Jayle (Sunpô no Gâdian Organisation) ================================================================================ 06. Kapitel | Die Finsternis des Eies | --------------------------------------- Luchia stand im großen Büro, welches Ren gehörte. Jener lehnte seitlich an dem großen Panoramafenster und blickte schweigend nach draußen, wo die Sterne den Himmel zum funkeln brachten. Sein Büro war ansonsten vollkommen dunkel. Der junge Mann verschränkte locker seine Arme vor der Brust.   Die junge Frau wusste, dass er sie bemerkte. Schließlich kannte sie ihn lange genug…. Vor zwanzig Jahren, als sie vier Jahre alt war, lernte sie den Masu, zusammen mit ihrem Vater kennen. Jener war ein Künstler, welcher Portraits von den Menschen auf der Straße malte. Dadurch kam er auch mit Ren ins Gespräch, da dieser ebenfalls ein Künstler war. Zwar ein ziemlich Chaotischer, aber er war einer.   So erfuhr sie damals von den Wächtern. Ihr Vater wusste ebenfalls bescheid…. Er sprach damals zwar nie darüber, aber Luchia war sich sicher, dass ihre Mutter deswegen starb. Weil sie sie vor irgendetwas beschützen wollte. Oder irgendwem. ….So wie ihr Vater selbst, einige Jahre später…. Als sie zehn Jahre alt wurde, ist er gestorben, weil er sie beschützen wollte. Ren wollte helfen, kam aber zu spät.   Danach trat sie der SnG bei. Um ihren Vater zu rächen und zu verhindern, dass jemand das selbe Leid durchmachen musste, wie sie damals. Seither wurde sie den Chaoten irgendwie nicht mehr los.   Die Traumwächterin ging ein paar Schritte, um wenig später neben dem jungen Mann zu stoppen. Sie richtete ihre Augen ebenfalls auf die Sterne. „Es wird ihnen gut gehen.“, sie konnte im Augenwinkel sehen, wie sich ein Lächeln auf Rens Lippen bildete. Jedoch mied er ihren Blick immer noch. „Ich weis. Schließlich ist Akaya ja bei ihnen und Moe, die ihn im Zaum hält. Zudem Akemi, die sich um die Gesundheit ihrer Freunde kümmert und Kano, der, wenn auch unbewusst, auf jene achtet.“, erhob der Glaubenswächter seine Stimme.   Luchia ließ ihre azurblauen Augen auf ihm ruhen. Allmählich verstand sie…. „Du hast einen Gedanken, bei diesem Vierergespann, oder?“ Erneut lächelte er einfach nur, weshalb die Jüngere seufzte. Sie drehte sich mit ihrem Rücken zu dem Fenster und lehnte sich an jenes. Ihre Aufmerksamkeit richtete sie auf die großen Gemälde an der Wand, welche in den letzten Jahrhunderten von Ren gemalt wurden. „Wenn man genauer darüber nachdenkt, geben die Vier auf jeden Fall ein gutes Team ab. Akaya und Moe sind ohnehin ein sehr gutes Duo, allein dadurch, dass sie sich so lange kennen und viel zusammen trainiert haben. Aber wohl auch, weil ihre Dimensionen sich ausgleichen. Kano hat sich ebenfalls zu einem sehr guten Kämpfer gemausert. Er beherrscht besonders seine Eismagie und weis sie einzusetzen. Man könnte zwar meinen, dass er daher als Zeitwächter eher weniger geeignet wäre, aber vielleicht ist es ja genau das, was ihn ausmacht? Zudem geigt er Akaya seine Meinung und lässt sich von ihm nichts gefallen. Das braucht unser Chaot ab und an auch mal. Außerdem passt er auf Akemi auf, wenn er es auch niemals zugeben würde, was gut ist, da sei ein vollkommener Tollpatsch ist. Dafür aber die treuste Seele und ein riesengroßes Herz besitzt.“, gab Luchia von sich und wartete auf die Reaktion des Älteren.   Dieser richtete nun tatsächlich seine grasgrünen Augen auf sie, woraufhin sie ihre eigenen etwas verengte „Wusste ich es doch. Du hattest die ganze Zeit einen Hintergedanken bei all dem. Du willst, dass sie auf diese Weise lernen, zusammen zu arbeiten, nicht wahr?“ Der Angesprochene begann unschuldig zu lächeln „Ich weis nicht was du meinst, aber wo du es erwähnst~. Die Vier geben doch wirklich ein gutes Team ab, oder nicht?“ Luchia warf ihm einen missmutigen Blick zu „Versuch mich nicht zu veräppeln. Akzeptiere es doch einfach mal, von mir durchschaut worden zu sein. Aber wie ich dich kenne, steckt hinter dieser Entscheidung noch weitaus mehr, immerhin sitzen die Vier da nun schon beinahe drei Wochen drin fest. Zumal wir auch schon andere dieser Eier gesichtet haben und die Anderen sich um jene kümmerten. Allerdings sind sie nach knapp drei Tagen wieder draußen gewesen. Was also, ist an diesem Ei bitte anders? Du weist es doch, also sag es mir bitte.“   „Vielleicht haben wir uns auch einfach nur getäuscht und die Eier des Meeres, der Sande und des Sturmes waren doch leichter, wie das der Wälder?“, lächelte Ren ruhig. Jene Ruhe des Kerls, machte Luchia irgendwann noch einmal Wahnsinnig. Wie konnte dieser Typ nur in allen Situationen so gelassen bleiben? Was stimmte nur nicht mit ihm?…. Ein Seufzer entfloh ihr. Vielleicht sollte sie sich das bei ihm, nach all den Jahren, nicht mehr fragen. Wenn sie genauer darüber nachdachte, hatte sie ihn noch nie sauer, wirklich verärgert oder gar zornig gesehen. Woher nahm er nur die Kraft, seine Gefühle derartig unter Kontrolle zu halten?   „Naja, wenn man mal davon absieht, dass unsere Freunde lauter Probleme in den Welten der Eier hatten…. Aber immerhin konnten sie sie schnell auftreiben und versiegeln, im Gegensatz zu unseren Vier weiterhin Vermissten. Wenn das so weiter geht, werden Momoko und Ai dich irgendwann noch einmal wirklich umbringen.“, hob Luchia skeptisch eine Augenbraue. „Das denke ich nicht, so sind die Beiden nicht. Sie drohen zwar immer, machen sich aber eigentlich nur riesige Sorgen.“, lächelte der Glaubenswächter. Die Angesprochene seufzte schmunzelnd „Was du nicht sagst? Bellende Hunde beißen ja schließlich auch eher selten.“ „So ist es, auch wenn ich deinen Vergleich etwas merkwürdig finde.“, entgegnete der Ältere ruhig.   Nach dieser Unterhaltung, wurde es still zwischen den Beiden. Sie schwiegen sich an und blickten erneut aus dem Fenster. Luchia wusste zwar nicht, was genau Ren mit all dem bezweckte, aber was sie wusste war, dass er niemals grundlos handelte. Welche Rolle hatten die Vier in all dem wirklich? Die junge Frau war sich bewusst, dass der Ältere nicht mit der Wahrheit heraus rücken würde. Zumindest noch nicht. Scheinbar war es noch nicht an der Zeit dafür….   Sie hoffte und betete einfach, dass es ihren Freunden gut ging.   ~~   „Knapp drei Wochen schätzt du also?“, wiederholte Akaya die Worte des anderen Wächters, welcher stumm nickte. Die jungen Frauen schliefen wieder, weshalb sie dies nutzen um sich über derartige Dinge zu unterhalten. Wie immer.   „Das ist aber eine verdammt lange Zeit~.“, grinste der Todeswächter. Kano antwortete nicht und sah zu Akemi hinunter, welche es Moe inzwischen gleichtat und ihren Kopf auf seinem Schoß bettete. Die Abstände, in denen die Mädchen schliefen, wurden immer kürzer. Ihnen schien all das eindeutig immer mehr zu schaffen zu machen. Zumal es um sie herum eigentlich immer dunkel und finster war. Nur selten drang das magisch erzeugte Mondlicht zu ihnen durch. Tag wurde es ohnehin schon länger nicht mehr.   Der Zeitwächter richtete seine Augen auf das Lagerfeuer vor sich. Lange konnte das nicht mehr so weiter gehen. Sie ernährten sich von Obst, welches sie an Bäumen fanden. Tranken das Wasser, was er magisch erzeugte und wuschen sich selbst und ihre Klamotten in irgendwelchen Seen, in denen mal keine Kreaturen ihr Unwesen trieben.   Ein kurzes Ruckeln auf seinem Schoß, zog seine Aufmerksamkeit auf sich, weshalb er nach unten Blickte. Akemi hatte sich im Schlaf zu ihm gedreht und dabei das Jackett, welches er auf sie legte, komplett unter sich platziert. Der junge Mann hob skeptisch eine Augenbraue. Wie hatte sie das mit nur einer Bewegung geschafft? Er seufzte leise. Letztlich war es egal. Sie würden eh alle neue Uniformen brauchen.   In seinem Augenwinkel bemerkte Kano eine, in letzter Zeit übliche Geste, des Todeswächters. Jener richtete sein Jackett, welches über Moe lag und ließ anschließend seine Hand auf ihr ruhen. So ganz leuchtete dem Zeitwächter das Verhalten des Shinkô noch nicht ein. Er verhielt sich der Lebenswächterin gegenüber nur so, wenn sie es nicht mitbekam. Warum? Ansonsten ärgerte er sie doch meist. Andererseits war dieser Kerl ihm eh ein Rätsel. Wieso machte er sich überhaupt Gedanken darüber? Er hing eindeutig schon zu lange mit dem Todeswächter hier fest.   Kano sah erneut zu dem Älteren und seufzte genervt. „War ja klar.“, wieder einmal, war der Shinkô an den Baum gelehnt, eingeschlafen. Musste auch ziemlich anstrengend sein, so drauf zu sein, wie er. Dennoch ruhte Akayas Hand weiterhin auf Moes Taille.   „Sie ist ihm eben wichtig.“, erklang leise, Akemis Stimme. Der Angesprochene sah verwundert zu ihr herunter „Du bist wach?“. Die Jüngere lächelte warm zu ihm auf „Du musst doch gleich auch mal schlafen.“ Sie setzte sich auf und sah zu den anderen Beiden. „Akaya mag Moe zwar oft ärgern, aber das ist halt seine Art und Weise, seine Zuneigung zu ihr deutlich zu machen. Andererseits aber wahrscheinlich auch eine Art Abwehrmechanismus. Er will sie auf diese Weise nicht zu nah an sich heran lassen.“, das Lächeln der Lichtwächterin begann etwas traurig zu werden. Sie fragte sich schon länger, warum er das wohl tat.   All dies fiel ihr an seinem Verhalten relativ schnell auf. Akaya trat zwar jedem mit seiner eigensinnigen Art und Weise entgegen, jedoch unterschied sich die zu Moe in einem ganz gewissen Punkt. Einem, den er wohl partout nicht zulassen und verstecken wollte. Dafür tat er alles und würde sie deswegen sicher irgendwann sehr stark verletzen. Vor diesem Tag fürchtete Akemi sich etwas, da sie die Beiden schon sehr in ihr Herz schloss. So wie all die Anderen auch. Sie hatte alle wirklich lieb gewonnen. Jeder von ihnen besaß seine Ecken und Kanten, aber das war auch gut so.   Sie wollte einfach nur, dass alle gut miteinander auskamen und weiterhin zusammen lachen konnten. Mehr wünschte sie sich gar nicht.   Kano sah aus dem Augenwinkel zu der Jüngeren. Sie lächelte einfach vor sich hin und betrachtete ihre Gegenüber. Die Jüngere war ihm ein genauso großes Rätsel wie dieser Kerl. Sie lächelte so gut wie immer. Egal was passierte oder ihnen bevorstand. Zudem dachte sie grundsätzlich nur an Andere. Das sie wusste, was Egoismus bedeutete, bezweifelte Kano stark. So etwas gab es bei ihr nicht. Seiner Meinung nach, sollte sie mal mehr an sich selbst denken und nicht so viel an Andere. Aber was zählte seine Meinung schon? Ein Seufzer entrann ihm. Warum zerbrach er sich überhaupt so sehr den Kopf über sie? Sobald sie wieder aus dem Wald heraus waren, würde doch eh alles wieder beim alten sein. Er würde wieder allein durch die Welt gehen und die Anderen von sich abschotten. So wie er es immer tat und immer wollte. Mehr brauchte er nicht. Jetzt gerade waren sie lediglich aufeinander angewiesen, um aus diesem Etwas heraus zu kommen.   Plötzlich spürte er eine Hand, welche sich liebevoll an seine Wange schmiegte. Er sah in zwei rosane Augen, welche ihm besorgt entgegen blickten. „Kano? Du siehst müde aus. Ruh dich etwas aus, ja? Ich werde so lange aufpassen und mich melden, wenn etwas passiert.“, lächelte Akemi warm. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick einfach nur stumm. Wie konnten zwei Augen nur so viel Wärme ausstrahlen? Weshalb war sie überhaupt so freundlich zu ihm? Schon von Anfang an….   „In Ordnung.“, gab er letztlich knapp von sich. Ein wenig Ruhe konnte ja nicht schaden. Akemi lächelte zufrieden „Gut, dann komm.“ Ohne zu zögern setzte sie sich vernünftig hin und klopfte auf ihren Schoß. Der Älter blinzelte, ehe Verlegenheit sich auf seinem Gesicht ausbreitete. Er drehte seinen Kopf zu Seite „Spinnst du? Ich werde mich bestimmt nicht auf deinen Schoß legen!“. Die Akarui rechnete schon mit einer derartigen Antwort, weshalb sie wortlos, aber sanft, den Kopf des Zeitwächters ihren Schoß zog. Anschließend sah sie zu ihm herunter „Und jetzt wird geschlafen. Sonst mache ich mir nur Sorgen um dich und werde dadurch noch tollpatschiger.“ Der junge Mann erwiderte ihren Blick und drehte ihr dann den Rücken zu. Nicht bloß, weil ihn das nervte, sondern um seinen leichten Rotschimmer vor ihr zu verbergen. Wusste sie überhaupt, was sie da tat? Ihn einfach so zu sich zu ziehen…. Doch viel mehr fragte er sich, weshalb das sein Herz zum höher schlagen brachte. Dieses Gefühl war merkwürdig und er mochte er nicht. Es nervte ihn.   …..   Wie versprochen, achtete Akemi auf ihre Umgebung und war froh, dass sie Kano endlich mal zum schlafen bekam. Er schlief zwar immer mal wieder zwischendurch, aber nie sonderlich lang. Doch auch er brauchte mal Erholung.   Als Akaya wieder wach wurde, hielt die Lichtwächterin sich ihren Zeigefinger senkrecht vor den Mund und lächelte leicht. Der Ältere blinzelte und richtete seine Augen anschließend auf ihren Schoß, wo der Sukêto tief und fest schlummerte. Die Lippen des Todeswächters wurden von einem Grinsen umspielt, ehe er verständlich nickte. „Endlich ruhen sich unsere Dickschädel mal vernünftig aus~.“, seufzte er zufrieden und lehnte seinen Kopf an den Baum hinter sich. Ein sanftes Lächeln zierte die Lippen der Jüngeren „Ja. Aber sag, Akaya…. Was weist du über all das hier? Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Magie des Eies es auf Moe abgesehen hat. Du scheinst zu wissen, was dahinter steckt, so viel konnte ich schon mitbekommen.“   Der Angesprochene blinzelte verdutzt. Dafür das sie so tollpatschig war, war sie definitiv nicht auf den Kopf gefallen….na gut, das vielleicht schon öfter, aber es richtete scheinbar keine besonders großen Schäden an. Dieser Gedanke brachte den Shinkô zum schmunzeln, ehe jenes wieder etwas verblasste. Er richtete seine blutroten Augen auf Moe, welche seelenruhig schlief. Seine Gesichtszüge begannen bitterer zu werden, allerdings antwortete er nicht direkt. Die junge Frau war sich nicht mal sicher, ob er dies überhaupt vor hatte, aber versuchen wollte sie es zumindest. Schließlich könnte es ihnen vielleicht aus diesem magischen Labyrinth helfen.   „Du musst wissen, ich habe mir in meinem Leben schon ungewollt ein paar Feinde gemacht, die es auf mich abgesehen haben. Das Los eines Todeswächters~.“, grinste der junge Mann. Akemi betrachtete ihn „Das ist aber nur die halbe Wahrheit.“ „Wie kommst du denn darauf~?“, entgegnete der Ältere. Die Akarui begann zu lächeln „Ganz einfach, weil dein Grinsen so schief ist, dass es aussieht als hättest du eine halbe Gesichtslähmung.“ Akaya blinzelte „Das….ist aber nicht nett.“ „Aber die Wahrheit, also? Vielleicht hilft es uns hier heraus, wenn du mit mir darüber sprichst. Du weist doch genau wer dahinter steckt und dieser Jemand hat es auf Moe abgesehen. Sie ist auch meine Freundin, also möchte ich nicht, dass es ihr schlecht geht.“, klang die Lichtwächterin nun eher besorgt. „Willst du etwa, dass ihr später etwas schlimmes zustößt, weil du nichts gesagt hast?“, fügte sie leicht traurig lächelnd hinzu.   Der Ältere erwiderte ihren Blick stumm. Ein verzweifeltes Grinsen zierte seine Lippen. Sie konnte einem wirklich ein schlechtes Gewissen machen…. „Natürlich will ich das nicht. Im Gegenteil. Aber mit der Frau, mit der wir es hier zu tun haben, ist nicht zu spaßen.“, begann er. Akemi sah aufmerksam zu ihm. Sie wusste nicht weshalb, aber sie überkam ein ganz merkwürdiges Gefühl bei der Sache. Doch dieses sollte sich gleich aufklären.   „Ihr Name lautet Shizuka und sie ist ein Teil von mir, welcher entstand, als ich mit fünf Jahren aus der Vergangenheit, in diese Zeit geschickt wurde. Irgendwie ist sie während dieser Reise aus meinen Kräften entstanden. Aus dem negativsten Teil jener. Wir dachten damals, dass wir sie versiegelt hätten, aber dem war wohl nicht so und nun sinnt sie auf Rache. Zu allem übel ist sie auch noch das, was ihr auf der Erde wohl als Vampir bezeichnen würdet. Sie nährt sich am Blut ihrer Opfer. Umso mehr negative Gefühle dieser in jenem Moment besitzt, desto stärker macht sie das. Deshalb wahrscheinlich auch dieses Labyrinth. Um genau derartige Gefühle in uns auszulösen“, erklärte der Todeswächter. Die Jüngere musterte ihn. Kein Wunder, dass er das für sich behielt. Damit würde wohl keiner Stolz durch die Welt gehen. Doch eine Sache irritierte sie noch mehr „Du kommst ursprünglich aus der Vergangenheit?“   Der Shinkô nickte „Ja, normalerweise würde ich jetzt in der Zeit von vor fünfhundert Jahren leben. Doch eigentlich bin ich ganz froh, da weg zu sein. Mein Vater war ein Schlägertyp und meine Mutter hat mich verachtet. Also bin ich mit fünf Jahren, im tiefsten Winter weg gelaufen, in der Hoffnung ich würde sterben. Als ich im Schnee einschlief und dabei war zu erfrieren, muss ich aus unerfindlichen Gründen hier gelandet sein. Das nächste an das ich mich erinnere, ist das Krankenzimmer des Schlosses und ein panisch, fröhlicher Ren.“ Nachdem er das sagte, zuckte er etwas zusammen, da Moe sich plötzlich schlagartig aufrichtete und mit glasigen Augen zu ihm blickte „Warum hast du mir das nie erzählt?“   Während Akaya noch irritiert blinzelte, bemerkte er Akemis unschuldiges Lächeln, weshalb er schmunzeln musste. „Das du so hinterhältig sein kannst“ Kurz darauf spürte er einen Zeigefinger, welcher sich in seine Brust bohrte und sah in zwei glasige und verärgerte, smaragdgrüne Augen. „Ich dachte, wir sind ein Team? Weshalb erzählst du mir dann solche wichtigen Sachen nicht? Ich wusste bis heute nicht mal von deiner Vergangenheit und Akemi erzählst du all das. Was soll mir das jetzt bitte mitteilen? Und ich dachte, wir wären gute Freunde.“, murrte die Ikimasu und erhob sich.   Der Angesprochene versuchte die Situation wie immer mit seinem üblichen Grinsen zu überspielen „Das habe ich bis jetzt noch nie jemandem erzählt. Außer Ren und Luchia weis das niemand. Also sei doch bitte nicht beleidigt~.“ Nach dieser Aussage spürte er einen tödlichen Blick auf sich. „Lass deine Blöden Sprüche jetzt besser! Darauf habe ich gerade überhaupt keine Lust, schließlich hast du Akemi davon erzähl, weil sich dich darum gebeten hat. Ich habe dich schon so oft nach deiner Vergangenheit gefragt, aber vor mir hast du geschwiegen.“, gab die Lebenswächterin verärgert von sich.   Der Angesprochene erhob sich und wollte sie beruhigen, wozu er eine Hand auf ihre Schulter legen wollte. Doch jener wich die Jüngere aus, weshalb sich seine Augen für wenige Sekunden, kaum sichtbar weiteten. „Lass mich. Ich möchte gerade eher nicht in deiner Nähe sein, um das Vertrauensverhältnis zwischen uns überdenken zu können.“, mit diesen Worten, wandte Moe sich vollkommen von ihm ab.   Akemi und Kano, welcher durch den Tumult wach wurde, sahen zu den Beiden. Erstere wirkte besorgt. Das hatte sie nicht gewollt. Sie wollte eigentlich nur helfen…. Der Zeitwächter, welcher nur den Rest teilweise mitbekam, war immer noch etwas durch den Wind, weil er gerade erst wach wurde. Allerdings gefiel es ihm nicht, dass die Akarui so traurig dreinschaute.   Akaya stand wie angewurzelt da und verkrampfte seine eine Hand etwas. Er beobachtete Moe dabei, wie sie sich vor einen Baum setzte, seinen Blick aber weiterhin mied. Er zog seine Augenbrauen verzweifelt zusammen und grinste etwas. Scheinbar begannen sie allmählich, der finsteren Magie des Eies, zu unterliegen….   Andererseits war er an dieser Situation wohl ganz allein Schuld. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)