Zum Inhalt der Seite

Der Schwarze Weg des Shinobi

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Innerer Kampf (2)

Sie wusste sofort, dass etwas schlimmes passiert sein musste.

Sera wusste sofort, dass er jetzt gerade mit seinem inneren Monster zu kämpfen hatte.

Ja…
 

Das hier gehörte zu den Momenten, in denen ihre große Liebe ihre Hilfe brauchte.

Heute stand sie nicht einfach ihrem Mann, sondern dem Rächer Uchiha Sasuke gegenüber und sie wusste, dass sie jetzt stark sein musste…

.

.

.
 

„Sasuke… was ist los?“

Ihre Stimme klang etwas unsicher, denn Sera sorgte sich sehr um ihren Mann, der sie mit blutroten Augen scharf und fast schon bedrohlich von seinem Platz aus fokussierte.

Er sah aus… als wäre er wahnsinnig geworden. Sein Blick war so voller schwarzer Emotionen, so dunkel und verrucht, ja Sera hatte ihn wirklich sehr lange nicht so erlebt.

Ihr Herz zog sich vor lauter Unsicherheit zusammen und ihr Inneres zischte, als Sasuke sich plötzlich aufstellte, nur drei kleine Schritte zwischen ihnen standen.
 

Reflexartig machte sie einen Schritt zurück, ihre Hand lag auf ihrer Brust, um das pulsierende Herz ein wenig zu dämmen, die leise Aufregung zu stoppen.

Sie hatte ein schlechtes Gefühl. Sasuke… schaute sie eigentlich nicht mehr so an, nicht seit diesem schrecklichen, grausamen Jutsu.
 

„T-Tut dir das Fluchmal weh?“, fragte sie, schaute ihm in die roten Augen und schluckte schwer, ehe sie vorsichtig zwei Schritte auf ihn zumachte, nur langsame Bewegungen machte.

Vorsichtig hob sie ihre Hand, wollte zaghaft seine Wange berühren, um ihn irgendwie zu beruhigen, wissend, dass es in seinem Inneren gerade aus irgendeinem Grund toben musste.

„Was bereitet dir solche Schmerzen? Was ist-“
 

Sie erschrak, als ihre Hand mit einem klatschendem Geräusch aufgefangen wurde noch bevor sie seine Wange erreichen konnte. Sera war richtig zusammengeschrocken bei dieser plötzlichen, harschen Reaktion, die ihr Mann nur in ganz bestimmten Stunden zeigte.

Der Uchiha wirkte wirklich unglaublich wütend, ja richtig geladen, so als würde er jeden Moment ausbrechen können. Aber warum? Was war nur geschehen?

Ob es etwas damit zu tun hatte, dass Sakura und Naruto sich so eigenartig benommen haben..?
 

„Du.“

Seine Stimme war tiefer geworden, sein Ton zornig und fast schon… hasserfüllt, was die Bändigerin nur umso mehr entsetzte.

„Du bereitest mir Schmerzen, Bändigerin.“

Ihr Blick zuckte bei diesen Worten und nach all den Monaten, nachdem das Jutsu endlich umgekehrt wurde, hatte Sasuke sie zum ersten Mal wieder mit seinen eigenen Worten wirklich… verletzt. Sehr, sehr verletzt.
 

„Es ist deine Schuld. Dass ich all diese verdammten Dinge fühlen muss, ist deine fucking Schuld!“

Ihre Hand noch fester packend lief er auf sie zu und trennte den Abstand, baute sich mit seiner prächtigen Größe vor ihr auf und demonstrierte, wie viel größer er war als sie.

Es musste sein Fluchmal sein, das wusste Sera. Sie wusste, dass es wahrscheinlich schlimme Schmerzen waren, die ihn dazu zwangen, diese Worte auszusprechen.
 

„Ich habe sie beide umgebracht, Sera, und trotzdem hast du einen verdammten Weg gefunden, mich zurückzuholen.“, knurrte er und erinnerte seine Frau damit an den wohl grausamsten, bittersten, schrecklichsten Moment ihres jungen Lebens.

Sie erinnerte sich an den schweren, kalten Regen, an den reglosen, toten Körper ihrer rosahaarigen Freundin…

Und an das Gefühl von Naruto, der wie Gyatsu in ihren Armen gestorben war.
 

Sera würde niemals diese grausamen Momente vergessen können, sie würde nie wieder ein alptraumfreies Leben führen. Aber das musste sie auch gar nicht, denn sie war auch so wirklich sehr glücklich mit allem. Sie hatte ihr Team, sie hatte ihren Mann, sie hatte ihre Kinder-

Jedes schöne Leben forderte einen Preis und Sera war heute froh, diesen bezahlt zu haben.

Aber Sasuke jetzt so zu erleben, machte ihr Angst, denn sie war sich nicht sicher, was das alles zu bedeuten hatte, wie sie damit umgehen sollte.

Sicher, durch sein Fluchmal kam es manchmal dazu, dass er sie wütend fragte, warum zum Teufel sie sich nur in ihn verlieben musste, er hatte sie ein Mal sogar angeschrien, dass sie einfach nur verrückt gewesen sei, ihr Herz ausgerechnet an ihn zu verlieren.
 

Und Sera schaffte es immer, ihn wieder ruhiger zu stimmen.

Sie wusste, dass das sein Fluch bleiben würde, dass Sasuke für immer gegen diesen Hass ankämpfen müsste, so schwer das auch sein mochte.

Sie beide würden das alles bewältigen, ja sie hatten noch viel schlimmeres erlebt, wirklich.

Jetzt aber… sah er noch wütender, noch bitterer aus als sonst und das machte der jungen Bändigerin ein wenig Angst, wenn sie ehrlich sein sollte.
 

„Sasuke, bitte komm wieder zu dir. Du weißt, d-dass wir das alles geklärt haben… Das Jutsu war nicht unser echtes Leben, dich trifft keine Schuld und ich werde dich nie verurteilen-“

„Du bist so eine verdammte Närrin.“, zischte er sie wütend an und machte einen weiteren Schritt, zwang sie damit zurückzuweichen, ohne sie jedoch loszulassen.

„Du hättest mich einfach verlassen sollen, Sera. Dann müsste ich das alles nicht fühlen, dann müsste ich nicht diese schwachen, jämmerlichen Dinge empfinden! Ich hätte keine Schmerzen und könnte mein Leben so leben, wie es mir bestimmt war.“
 

Er klang kalt und vorwurfsvoll und sein bohrender Blick machte ihr immer mehr Angst.
 

„Ist dir eigentlich klar, was ich dir alles genommen habe? Ich habe unsere Kameraden umgebracht, ich habe dich bekämpft und dich zerstört!“, schrie er sie an und bemerkte kaum, dass sie in seinem Griff zusammenzuckte, als er sie unwillkürlich zu schütteln begann.

„Danach wollte ich dich mitnehmen.“, knurrte er tief, dunkel und animalisch, ehe er weitersprach, sein Gesicht dabei näherkam, sodass er ihr schwarz und wahnsinnig in die Augen blicken konnte.
 

„Sera, ich wollte dir das antun, was ER dir angetan hat.“

Schnell schloss sie ihre Augen, um ihre aufkeimenden Tränen vor ihm zu verstecken, denn ja, sie wusste, was er vorhatte. Sie wusste es und… würde es nicht zulassen.

„Ich hätte es mit jeder Faser meines Körpers genossen, dir deinen Körper zu nehmen, ist dir das eigentlich KLAR? Ich hätte es genossen, wenn du geschrien und geweint hättest, ich hätte es genossen, wenn du mich angefleht hättest, dich loszulassen...“
 

„Du wärst niemals so weit gegangen-“

„Nein… Ich wäre noch weiter gegangen.“, versprach er ihr dunkel und drohend, doch sie schloss ihre Augen fester und schüttelte den Kopf wie eine verlorene Puppe, die schrecklichen Erinnerungen mit Zuko erdrückten fast ihr schmerzendes Hirn.

„Sera, ich hätte dich mit Freuden so zerstört, wie es sonst keiner tun könnte.“, raunte er gefährlich in ihr Ohr, spürte, wie sie sich wieder verkrampfte.
 

„Ich werde dich aber nicht verlassen! Sasuke, was auch immer du tust, ich-“

„Jetzt wäre es sowieso zu spät, Sera.“

Viel, viel zu spät...

„Ich würde dir lieber eigenhändig wehtun, als dich gehen zu lassen...“, versprach er tief und warnend, ohne auch nur halbwegs seine Ehrlichkeit zu verschleiern.
 

Sein Sharingan brannte und das Fluchmal breitete sich über seine linke Gesichtshälfte aus und Sera wusste, dass er gerade absolut außer Kontrolle war.

Sie schluckte hart, zeigte jedoch keine Furcht, als sie ihm in die Augen blickte, was den Uchiha nur noch aggressiver machte.

Zuko.

Für ihn selbst war er ein genauso großes Monster wie Zuko.

.

.

.

„Vielleicht hätte ich es tun sollen.“

Ihr Herz pulsierte schmerzhaft und sie biss sich die Lippe blutig, als er diesen Satz aussprach.
 

„Denn wären wir beide verloren gewesen und vielleicht sogar einfach gestorben. Wir müssten diese verdammten Schmerzen nicht spüren und ich müsste dich nicht jeden Tag aufs Neue sehen und daran erinnert werden, wer ich eigentlich bin!“

„Hör auf, Sasuke!“, schrie sie ihn an und hielt mit ihrer freien Hand seine, krallte sich regelrecht an ihn vor lauter wahnsinnigen Gefühlen.

„Komm endlich damit klar, dass ich dich liebe! Und was auch immer dein Fluchmal dich fühlen lässt, es wird sich nie etwas an meinen Gefühlen ändern und wenn du mit das Herz aus der Brust reißen solltest!“
 

Ihre blauen Augen schauten ihn ohne Furcht oder Scheu an, der traurige Ausdruck wurde durch ihre Entschlossenheit nur stärker gemacht, was den schwarzhaarigen Rächer wenn auch nur für eine Sekunde zum Taumeln brachte.
 

„Willst du mich für meine Gefühle bekämpfen, Sasuke?“, fragte sie tief, schaute ihm dabei voller Intensität und Herausforderung in die blutroten Augen.

„Denn lass uns kämpfen. Ich habe keine Angst mehr und ich liebe dich und wenn es das braucht, um dein Fluchmal und den Rächer in dir zu überzeugen, so sei es!“

Sie schloss kurz ihren Blick, um die Tränen zurück zu treiben, was sie Gott sei Dank nicht so viel Zeit kostete, denn jetzt durfte sie nicht die Augen verschließen.

Nicht jetzt, nicht vor ihm.

Sasuke brauchte sie jetzt und zwar sehr.
 

„Ich war nie dein Opfer, Sasuke, vergesse das nicht! Wir sind auf dem selben Level und das nun seit Jahren, also hör gefälligst auf damit so zu tun, als hättest du mich in der Hand gehabt! Ich bin stark, ich kann mich gegen jeden wehren und ich hätte mich auch gegen dich wehren können, aber das musste ich nicht! Denn du hättest mir nicht auf diese Weise wehtun können, das weißt du genau!“, schrie sie ihn an und sah, dass er wieder mit seiner Wut in sich rang.

„Ich gehöre bereits dir! Ich gehöre dir, schon vergessen?“, fragte sie ihn stark.
 

„Wir beide sind gleichgestellt. Es gibt keinen Grund, dich dafür zu hassen, ich habe dir schon nach unserer ersten Begegnung gehört! Du bist nicht wie Zuko, du hättest mich nie-“

„Sei STILL!“m schrie er sie plötzlich an und schüttelte sie wieder, beide Hände packten ihre Oberarme immer fester und fester, sein Blick wurde brennender und brennender.
 

Sein Fluchmal schmerzte und machte ihn fast wahnsinnig. Und ihre aufrichtigen Worte machten es sowohl besser als auch schlimmer, es war einfach nur verrückt.

Er wusste, dass sie ihn liebte und so dankbar er ihr auch war, sein verfluchtes Monster verspürte Wut darüber, ja er wollte ihr wehtun, damit sie ihn verabscheute und er mehr Gründe hätte, sich selbst zu hassen.
 

„Du kannst inzwischen sehen und erkennst immer noch nicht, dass du etwas anderes verdient hast, Sera, etwas fucking besseres! Du bist-“
 

Ein weicher Mund unterbrach ihn und Sasuke taumelte kurz.

Er spürte warme Lippen fest und verzweifelt gegen seine, realisierte recht spät, dass die schöne Bändigerin ihn küsste, ihn einfach voller Emotionen für sich erklärte.
 

Diese verdammte…

Fuck! Wieso tat sie das, was war nur los mit ihr?!
 

‚Nimm sie. Tu es und jetzt und tu ihr so weh, dass sie es einsieht...‘, knurrte das Monster in seinem Inneren, das sich zwar sehr selten, aber dennoch viel zu oft meldete.

‚Vielleicht musst du nicht mehr so tun, als wärst du normal. Und vielleicht müsstest du nicht mehr leiden...‘
 

„Mh!“

Sera erschrak, als er sie plötzlich in Blitzgeschwindigkeit gegen die Wand drückte, seine Hand ihren Nacken packte, ehe er sich wieder zu ihr beugte.
 

Hart und fordernd krachten seine Lippen gegen ihre, bewegten sich hungrig und harsch gegen ihre und küssten sie ohne Rückhaltung, ohne Vorsicht, ohne Zärtlichkeit-

Nein, das hier war eine bedrohliche Mischung aus rohes Verlangen und blankem Zorn und ja, Sera wusste, dass er dieses Mal sehr, sehr grob zu ihr sein würde.
 

Sie kannte ihn, verstand, dass, auch wenn es nur sehr, sehr selten vorkam, ihr Mann durch dieses Fluchmal manchmal wahrhaftigen Wahn empfand und so verrückt es auch klang, die würde es zulassen, damit er endlich verstand, dass sie ihm vertraute.

Sera liebte ihn aus tiefstem Herzen und hatte keine Angst vor ihm.

Nicht, wenn sie bei klarem Verstand war.
 

„Fuck..!“

Seine freie Hand wanderte über ihren Körper, ertastete sie voller Gier, während er sie hungrig und rücksichtslos von Innen verschlang, ihren kleinen Körper mit seinen wortlos weiter gegen die Wand drückte.

Sie war wie seine Gefangene, gehörte mit jeder Faser ihres Körpers ihm und konnte nichts gegen seine groben Berührungen tun.

Sera war sein mit allem, was dazu gehörte.
 

Ihre Handgelenke wurden gepackt und hart gegen die Wand gedrückt und Sera, die seinem Kuss noch standhalten konnte, atmete aus, als seine Lippen über ihre Wange wanderten.

„Ah..!“

Hungrig machte er sich an ihrer Halsbeuge zu schaffen, küsste, saugte, biss ihre glatte, weiche Haut und vernahm bereits ihren vertrauten, suchttreibenden Geschmack, der ihn immer so wahnsinnig machte.
 

Animalisches Verlangen und schwarze Sucht benebelten seine Sinne, der Drang ihr wehzutun, um sie zu besitzen oder sie dazu zu zwingen, ihn zu hassen, vermischte sich zu einem gefährlichen Gebräu.

Langsam breiteten sich die schwarzen Male über die linke Gesichtshälfte des Uchihas, als er wieder ihre Lippen beschlagnahmte, sie wie ein Besessener immer und immer wieder küsste, ehe er wieder zu ihrem Nacken wanderte.
 

Er wurde immer stürmischer, die Griffe um ihre Handgelenke fester, sein Atem schneller und der Uchiha konnte kaum an sich halten, presste seinen Körper immer enger gegen ihren.

Mehr. Er brauchte mehr, Sasuke brauchte alles von der Bändigerin…
 

Nur nebenbei spürte er die Narbe an ihrem Nacken unter seinen Zähnen, gefolgt von einem kurzen, kaum merklichen Wimmern der schönen Bändigerin-

Und er stoppte.

Sasuke stoppte und bewegte sich für einige Momente kein Stück.
 

Seine Lippen berührten die alte Bissnarbe, seine Hände drückten ihre nach wie vor gegen die Wand und sein Körper war gegen ihren gepresst, machten Sera dadurch komplett bewegungsunfähig.

Schweres Atem hallte durch das Wohnzimmer, die Herzen beider Shinobi hämmerte gegeneinander, doch Sera schwieg und sprach fürs Erste kein einziges Wort.
 

‚Nein...‘

Sasuke biss die Zähne zusammen und kniff die Augen zu, versuchte irgendwie wieder zu sich zu kommen.

‚Fuck nein, so nicht. So will ich sie nicht, so darf ich sie nicht wollen..!‘

Als er die Narbe gespürt hat, hatte er sich erinnert, was sie alles durchmachen musste.

Ihm war eingefallen, dass sie für dieses glückliche Leben, das sie zusammen miteinander führten, das schlimmste in Kauf genommen hat, ja er wusste, dass sie es immer wieder durchmachen würde, um dieses Leben führen zu dürfen.
 

So durfte er sie nicht besitzen, nicht jetzt. Nicht… wenn er so wütend war.

Sicher, er hatte es zwei Mal in den letzten Monaten gewagt, sie als Rächer zu besitzen, aber dieser Zustand war gerade anders. Jetzt… war er von Hass zerfressen.

Jetzt war er sehr viel schlimmer und gefährlicher als der Rächer aus dem Jutsu und er konnte und wollte sie nicht auf diese Weise besitzen.

Das wäre falsch unverzeihlich.

Danach könnte er seiner Frau, seiner Kameradin, seinem Leben nie wieder in die Augen schauen…
 

Seine Gesicht entfernte sich von ihrer Halsbeuge und im nächsten Moment traf Rubin auf Eis und Sera wurde vom blutroten Blick ihres Kameraden eingefangen.

Sasuke schaute ihr wortlos in die Augen, die schwarzen Flecke des Fluchmals stellten einen starken Kontrast zu seinem leuchtenden Kekkei Genkai.

Der Uchiha atmete schwer und sein Blick war so intensiv und voller Emotionen, dass es die schöne Masumi nicht in Worte fassen konnte.
 

„Sera...“

Sie konnte sehen, wie er sehr langsam, aber sicher wieder runterkam.

„Du… Ich-“

„Ich weiß.“, wisperte sie, traf mit ihrem süßen Atem seine Lippen.

„Ich liebe dich. Egal, wie sehr du an dir zweifeln magst, meine Gefühle werden sich niemals ändern… Als Genin, als Rächer oder als meinen Mann, ich liebe dich..!“

Ihre eisblauen Augen wurden feucht und Sera wusste, dass der Kampf gegen ihre Tränen nicht länger zu gewinnen war, doch sie riss sich dennoch zusammen.
 

„Wir haben Kinder. Sasuke, wir haben drei Kinder, die nur durch uns existieren, verstehst du? Wir haben zusammen eine Familie aufgebaut und wenn es nötig ist, werde ich es dir jeden Tag wieder sagen.“, sagte sie und schloss ihren Blick, als sich die ersten Tränen lösten.
 

Denn es kam alles hoch.

Das Massaker, ihre Blindheit, ihre erste Begegnung mit Zuko im Wald-

Das Jutsu, der Mord an ihren Kameraden, die… Vergewaltigung…

Zwar dachte sie, dass sie alles gut bewältigt hatte, allerdings schien sie sich ein wenig überschätzt zu haben, denn sie konnte sich bis heute nicht gegen die Tränen wehren.
 

„Ich würde es wieder durchleben!“, schluchzte sie und sah nicht, wie er sie mit gefühlvollen Augen musterte, die sanfte Bitternis von ihm Besitz ergriff.

Er hasste es, wenn sie weinte, noch mehr, wenn er der Grund dafür war. Es tat weh.

Es schmerzte den Schwarzhaarigen, wenn sie traurig war, er wollte seine Kameradin schon seit er ein Genin war immer bloß lächeln sehen und lachen hören.
 

„Ich würde es wieder durchleben, nur für dich! Du bist mir so wichtig, dass ich alles tun würde, um an unserem Leben zu halten. Sasuke… auch wenn es nicht genug ist… a-auch wenn es nicht genug ist, ich… würde alles für dich aushalten, ich bereue nichts-“
 

Er umarmte sie.

Von einer Sekunde auf der anderen schlang er seine Arme um ihren Körper und drückte sie fest an sich, achtete nicht darauf, dass er ihre Arme an ihre Seiten drückte.

Sasuke hielt sie einfach, umarmte sie so, als wäre sie alles, das in seinem Leben gerade existierte, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und atmete still ihren Duft ein.
 

„Bitte, sag nicht solche Sachen, Sasuke...“, weinte sie in seine Brust.

„Denk nicht so schlecht von dir, bitte bereue es nie wieder, dass wir-“

„Tu ich nicht.“, sprach er gedrückt, hielt sie nur noch fester.

„Tu ich nicht, Sera, ich würde es nie bereuen...“

Er wäre der letzte, der es bereuen würde, er war es, der von ihr verlangt an, das, was sie haben, niemals zu bereuen.
 

„Es tut mir Leid...“

Sie schluchzte, denn sie wusste, dass er sich gerade für alles entschuldigte.

„Verzeih mir. Sera, es tut mir Leid.“

„Ich bin nicht böse auf dich.“, wisperte sie mit zitternder Stimme.

„Dir muss ich nichts verzeihen...“
 

Wenn diese Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte er gelacht.

Sie war so verrückt, sie war so nervig, so liebevoll, so… Sera.
 

Lange Momente hielt er sich an sich gedrückt und umarmte seine Frau stillschweigend, empfing ihre beruhigende Wärme und sog alles von ihr auf, was er kriegen konnte.

Die Ruhe begrüßte ihn und er spürte, wie der wütende Hass langsam aber sicher abnahm und er wieder er selbst wurde. Seine Gedanken waren nicht länger vergiftet und sein Kopf wurde endlich klarer.
 

Es schmerzte nicht mehr. Sein Fluchmal brannte nicht mehr so schrecklich.

Der Schmerz war endlich weg.
 

„Du bist genug.“, sprach er nach mehreren Minuten der Stille, was ihr Herz zum Vibrieren brachte. Er klang sehr viel ruhiger, das Bittere in seiner Stimme war fort.

„Du bist mehr als genug.“

Fester. Seine Umarmung wurde fester, so als würde er Angst haben, sie zu verlieren.

„Sera, du bist alles für mich..!“

Das Sharingan verebbte und die Male verschwanden vollkommen, sodass er sicher sein konnte, dass er wieder unter Kontrolle war.
 

„Ich… meinte das nicht so. Geh nicht. Du darfst mich nicht-“

„Ich würde dich nie verlassen.“, unterbrach sie ihn mit brüchiger, sanfter Stimme.

„Niemals. Solange ich lebe, nein, für immer bleibe ich bei dir.“

In guten und auch -nein, erst recht in schlechten Tagen. Sie hatte ihn mit genau dieser Intention geheiratet und das Versprechen ernst genommen.
 

„Hn… Gut.“

Er ließ langsam von ihr ab und schaute ihr wieder beruhigt in die Augen, sowohl Schuld als auch Erleichterung spiegelte sich in seinem Blick, als er seine Hand erhob und ihre Wange umfasste, ihre weiche Haut mit seinem Daumen streichelte.

Er wischte ihr die Tränen weg und schluckte, denn er wollte sie einfach nicht weinen sehen, verdammt, sie sollte lächeln. Das verdiente sie, Sera durfte einfach nicht mehr weinen..!
 

„Willst du mir erzählen, was heute passiert ist?“, fragte sie mit noch leicht zitternder Stimme.

„Etwas ist passiert, das sehe ich dir an. Sakura und Naruto haben sich ganz merkwürdig verhalten...“

Sasuke seufzte schwer und schloss kurz die Augen, wissend, dass der Grund für seinen Ausraster eigentlich recht banal war.

Aber er würde es ihr trotzdem erzählen, denn sie hatte ein Recht darauf, ihn zu verstehen.
 

„Na komm. Lass uns spazieren gehen und du kannst mir alles erzählen...“

.

.

.

.…..…….….…….….……………...….…....…....….…......…..
 

„Alter! Sasuke, es tut mir Leid wegen vorhin, echt jetzt.“

„Dobe. Du bist zu laut.“

Es war bereits Abend und Sera und Sasuke waren auf der Couch eingeschlafen, als plötzlich der blonde Trottel einfach aufgetaucht und plötzlich zu brüllen angefangen hat.

Ihr Kopf lehnte an ihrer Schulter und es überraschte den Uchiha jeden Tag aufs Neue, dass seine Frau bei solchem Krach noch weiterschlafen konnte.
 

„Eh… sorry.“

Der Schwarzhaarige legte seine Frau anständig auf die Couch und deckte sie mit Zukos roter Kuscheldecke zu, ehe er sich zu Naruto drehte.
 

„Hör mal, ich wollte mich entschuldigen, Mann.“, begann der blonde Uzumaki bedrückt, das schlechte Gewissen hatte sich echt alles andere als schön angefühlt.

„Naruto, es-“

„Nein, hör erst zu.“, unterbrach er ihn schnell.

„Guck mal, ich habe dir schon zehn Mal erzählt, dass dieses Jutsu für mich nur ein bescheuerter Traum war und mehr nicht. Sakura und ich, wir sind nicht von dir getötet worden, zum Teufel, wir sind nicht einmal gestorben. Wir beide waren nur bei Mönch Gyatsu.“
 

Naruto meinte es immer ernst, wenn er sagte, dass es nichts gab, dass er seinem besten Freund verzeihen könnte. Er meinte es wirklich absolut ernst.
 

„Ich gebe zu, dass ich einfach zu unsensibel bin, aber… ich war dir nie böse, Alter. Ich wusste nicht, dass du immer noch SO sehr leidest, ich dachte, dass du inzwischen verstanden hast, dass wir nie einen Groll gegen dich hatten. Es war doch alles nur-“

„Naruto.“, unterbrach nun der schwarzhaarige Shinobi den Uzumaki, der schließlich innehielt und Sasuke mit neugierigen, blauen Augen anschaute.
 

„Ich weiß. Ich… Ich habe überreagiert. Dich trifft keine Schuld, also entschuldige dich nicht.“
 

14 Worte. Nur diese 14 Worte musste Sasuke aussprechen, um den Jinchuriki ruhig zu bekommen, der ihm sofort einen verwirrten Blick zuwarf.

Okay… das hatte er sich alles andere als so einfach vorgestellt, echt jetzt.

„Ach, du bist gar nicht mehr sauer?“, fragte er unsicher blinzelnd woraufhin der Schwarzhaarige mit den Schultern zuckte.

„Nein. Du hast nichts getan und ich habe überreagiert.“

.

.

.

„UND WARUM HABE ICH MIR JETZT DEN GANZEN SCHEISS TAG SORGEN UM DICH GEMACHT, ALTER?!“

Zum Teufel, Naruto war fast wahnsinnig vor Schuld geworden, echt jetzt!

„Hn. Das ist die Strafe für deinen albernen Streich, Usuratonkachi.“

„Sasuke, irgendwann werde ich dich wirklich umbringen!“, schrie der Fuchsninja, woraufhin Sasuke bloß die Arme vor der Brust verschränkte.

„Hn. Dafür müsstest du erst mal ein Trainingsmatch gewinnen.“, grinste er schadenfroh, was den blauäugigen Shinobi nur noch mehr provozierte.
 

„Okay, na los! Trainingsmatch draußen und jetzt sofort, echt jetzt!“

„Naruto, halt die Klappe, Sera schläft!“
 

Schnell hielt sich Naruto den Mund zu, schielte kurz zu Sera, um sicherzugehen, dass sie schlief und schaute wieder böse zu seinem besten Freund.

„Na los, Emofresse. Jetzt mach ich dich fertig...“
 

Beide Shinobis liefen aus dem Haus und würden trainieren und Naruto wusste, dass es dem Uchiha mit jedem Match einfacher fallen würde, das Geschehene zu akzeptieren…

.

.

.

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
 

Soooo, hier noch als Ausnahme ein neues Kap. Es wird wahrscheinlich wieder eine sehr lange Pause folgen, da ich meine andere FF wieder ein wenig aufpeppen muss.

Ich hoffe, euch hat das Kap gefallen :)

Bitte entschuldigt die Tippfehler, ich bin fucking müde und falle gleich um.

Wie sieht es jetzt eigentlich mit euren Lieblingsmomenten aus?

Gibt es da neue? Immerhin ist die FF ja arschlang, vielleicht haben sich eure Meinungen ja über die Monate geändert hehehe
 

liebe grüße

eure dbzfan
 

PS:

Dieses Kapitel widme ich an Suessigkeit und Lulu!

Danke für eure Kommis, ihr zwei habt mich echt motiviert, dieses neue Kap so schnell zu schreiben :D



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schneekaetzlein
2018-04-22T20:22:38+00:00 22.04.2018 22:22
Yeeeah!
Jetzt bin ich durch!
Ich find den Spitzname Emofresse echt lustig. xD
Boeser Naruto! Dafuer hat er von seinem Gewissen die Quittung bekommen, hehe.
Sera und Sasuke sind das beste Beispiel, durch dick und duenn zu gehen. :))
Antwort von:  Fifi-Uchiha
28.04.2018 02:17
WOW. Herzlichen Glückwunsch, das ist sicher echt viel gewesen, dieses Pfund.
Emofresse ist mein lieblingswort hahahaah
Sag Mal, hast du auch meine anderen Werke gelesen? ^^
Meine FF 'Zum Leben Geboren' ist eine SasuSaku FF, die es IN SICH hat!

Nochmal wirklich vielen Dank für all deine lieben Kommis, du weißt gar nicht, wie happy mich immer sowas macht ^.^
Von:  Scorbion1984
2018-04-18T06:43:09+00:00 18.04.2018 08:43
Das war gut ,Naruto ,voller Schuldgefühle ! Denke Sakura wird ihm die Hölle heiss gemacht ,für seinen dummen Streich ! Er hatte eigentlich nicht damit gerechnet das es Sasuke so schwer zu schaffen machen würde !
Sera hat wirklich eine starke Persönlichkeit ,sonst wäre sie wohl Sasuke nicht so gegenüber getreten !
Die zwei verbindet wirklich eine starke Liebe ,so das sie auch sein inneresMonster bezwingen konnten !
Eine wirklich tolle FF ,stell ich immer wieder fest !
Antwort von:  Fifi-Uchiha
28.04.2018 02:12
Ja, auch Naruto kann Schuldgefühle empfinden hahaha
Du kennst doch Sakura, die wird ihn feritg machen wie ein Inferno lol
Ich finde es soooo schön, dass das SasuSera Pairing dir so gefällt, das bedeutet mir wirklich sehr viel!


Zurück