Schulfieber II von Karokitty (Part 2) ================================================================================ Kapitel 21: Part 3 Nowak und Nezumi - Abschnitt 2 ------------------------------------------------- A Ich drückte die Klinke runter und lugte in den Raum. Hide saß an seinem Schreibtisch und ihm gegenüber war Endo. Beide wandten den Kopf in meine Richtung und während Hide breit anfing zu grinsen, wirkte Endo ziemlich übermüdet. Die Augenringe, welche der Mathematiklehrer besaß waren unglaublich dunkel. Selbst bei mir hatte ich so etwas noch nicht gesehen. Und ich hatte einige Tage wach gelegen auf der letzten Klassenfahrt. „Da ist ja mein kleines Rauschgift. Komm rein!“, gab der Brünette von sich und ich schüttelte nur Augen rollend den Kopf. Schloß die Tür hinter mir und ging zu den beiden herüber. „Stör ich den nicht?“, fragte ich vorsichtig und Endo schüttelte matt lächelnd den Kopf. „Wir sind so gut wie fertig.“ „Tzz... Das sagst du! Egal. Allerdings haben wir beide auch noch später Zeit. Ganz im Gegensatz zu meiner zarten Lieblings Nymphe.“, seufzte Hide und Endo machte Anstalten zu gehen, was mir sichtlich unangenehm war. „Ich lass euch dann mal allein.“, grinste er ein wenig verlegen. „Nenn mich bitte nicht so...“, murmelte ich sachte und küsste Hide auf die Wange. „Wie den dann?“, kicherte er und ich zuckte darauf nur mit der Schultern. Das Klicken der Tür war zu hören. Endo war wirklich gegangen und mit einem Ruck zog Hide mich auf seinen Schoß. „Wenn es doch als Beschreibung so treffend ist. Du hast die letzten Tage wieder zu wenig gegessen... ich merk das Nezumi.“, seufzte er und ich fühlte mich zu recht ertappt. Er bemerkte jedoch auch das die letzten Tage ziemlich anstrengend gewesen waren. „Du weist, du musst trotzdem aufpassen! Ich wollte mich nochmal für das im Harus Wohnung passiert ist entschuldigen. Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Ich hoffe du trägst mir das nicht nach.“, murmelte er ruhig und knetete dabei meine rechte Hand mit seiner. Ich wusste nicht so recht was er als Antwort erwartete, schüttelte aber schlussendlich ein wenig den Kopf. Schließlich wollte ich nicht das irgendwas zwischen uns stand. „Du bist mir wichtig, das weißt du.“, raunte er mir in die Haare und ich nickte. Für ein paar Minuten genoss ich die andere Körperwärme, dann rutschte ich von ihm runter. Denn der Gedanke das die Tür nicht abgeschlossen war, brannte in meinem Kopf wie ein glühendes Eisen. Hide murrte kurz ungehalten, widersprach aber nicht da er selber wusste wie seltsam das Bild für jemanden sein würde. Der hier reinkam und uns so auf finden würde. Wobei es wohl schlimmere Situationen gab ,aber schmusend auf dem Schoß des Schulmediziners entdeckt zu werden reicht auch schon. „Hide... Hast du eigentlich keine Angst, dass die Leute die Endos Wohnung verwüstet haben uns jetzt nicht auch schlimmes wollen?“, fragte ich sehr unsicher. Der Gedanke beschäftigte mich seit dem ich das Chaos gesehen hatte. „Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Weswegen ich möchte das du nicht mehr alleine das Gelände hier verlässt!“, gab er ernst von sich. „Ich weis nicht wie lange es dauern wird bis das ganze ein ende findet. Aber klar ist dass ich es mir nicht verzeihen würde wenn dir was zustößt. Ich hab dich leider da mit rein gezogen als ich dich mit zu Endo nahm. Das war im Nachhinein betrachtet ziemlich unüberlegt.“, seufzte er. Ich schüttelte den Kopf. „So ist Yui wenigstens nicht alleine damit.“, gab ich von mir. „Der Junge von gestern...“ „Du meinst den schmierigen Blondi?“, murrte Yui und brütete über seinen Englischen Text den wir lesen sollten. „Genau der!“ „Unangenehme Made.“, zischte Yui und schrieb sich was auf. „Er meinte ein Gerücht würde die Runde machen... Weißt du...“ „Worum es da geht? Nein. Ich hör bei sowas nicht hin... in der Regel stimmt das meiste nicht und Es bringt also nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen.“, murrte er und sah mich ernst an. Schließend vertiefte er sich wieder grummelt in seinen Text. Für Yui war sowas einfach. Aber mich beschäftigte so etwas massiv. Denn es sorgte dafür das man für etwas neues eine Zielscheibe wurde, auch wenn mein Leben seit dem Rauswurf von Omura deutlich angenehmer geworden war. „Hm.. hast vielleicht recht.“, seufzte ich um das Thema zu beenden. Drei Tage später fand endlich zum ersten Mal seit bald 6 Wochen wieder die Ag von Endo statt und erstaunlicherweise, waren sogar alle Teilnehmer der Ag anwesend. Noch immer wirkte der Mathelehrer übermüdet, jedoch waren die Augenringe nicht mehr so Tief. Scheinbar schienen die „Einschlafhilfe“ so wie Hide immer von Yui, sprach zu Helfen. „Wir werden Heute einen Eintopf kochen. Da viel dafür geschnitten werden muss, wir aber nur begrenzt Zeit haben, wäre es sinnvoll sich in zweier oder dreier Teams zusammen zu tun.“, sagte der Schwarzhaarige Lehrer und ein leises Murren machte die Runde. Ich musste schlucken. Yui war nicht in dem Kurs, sonst hätte ich ihn als Partner genommen, einige der Schüler aus dem Kurs kannte ich nicht und der Rest würde nicht mit mir zusammenarbeiten wollen. Davon war ich überzeugt. Ich sah mich kurz um, bemerkte wie sich einige schon zusammen stellten. „Ist es Okay wenn wir zusammen Kochen?“, wurde ich von der Seite angesprochen und sah mich erleichterter nach den Faragensteller um. Es war der Mitschüler mit den Blonden leicht welligen Haaren. Ein bisschen angespannt nickte ich. „Mein Name ist übrigens Sai Jinbai.“, lächelte er und dabei hatte seine Stimme, wie auch das andere mal zuvor, einen sehr angenehmen klang. Ich nickte nervös und stellte mich sehr knapp vor. Was schwachsinnig war, da er meinen Namen ja bereits kannte. Das brachte ihn ein wenig zum Kichern und ich lief rot an. „Wie ich sehe haben alle einen Partner gefunden. Das ist sehr schön. Ich teile dann jetzt die Rezepte und die Lebensmittel aus und dann schauen wir mal was ihr zusammenbraut.“, kündigte Endo an und tat es sogleich. Kurz überflog ich die Anweisungen und reichte das Blatt anschließend weiter. „Das sollte eigentlich nicht so schwer werden.“, bemerkte Jinbai und wir sprachen uns knapp ab, als es auch schon los ging. Mit dem kleinen Messer schälte ich vorsichtig die Kartoffeln, während der Blonde die Karotten in kleine Würfel schnitt. „Du bist zwei Jahre über mir in der Abschlussklasse oder? Ich bin dieses Jahr neu dazu gekommen. Die Schule ist der Hammer. Allein schon das mit den Wohnheim.“, grinste Jinbai begeistert. Er schnatterte belangloses Zeug vor sich hin und ich hörte ihm zu. Nickte gelegentlich oder gab sehr kurze Antworten, so verging die Zeit. „Das sieht ja gar nicht so schlecht aus! Gut gemacht!“, lobte Endo und rührte in dem Topf herum. Ich konnte mir ein freudiges Grinsen nicht verkneifen. Danach ging er weiter. „Hey, du kannst ja auch lächeln.“, bemerkte Jinbai und ich sah ihn verdutzt an. „Ich hatte eigentlich gedacht das jemand der was mit dem Schularzt hat, sei ein wenig lockerer drauf .“, gluckste er leise. Mir viel der Löffeln in den Eintopf, welcher dadurch hochspritze. „Autsch!“, schrie ich auf. Etwas brannte sich in die Haut meiner Hand. H “Wie ist das passiert?”, fragte ich Nezumi der von Endo zu mir geschickt wurde wegen einer Verbrennung an der Hand. Ein anderer Schüler hatte ihn begleitet und plapperte munter darauf los. “Ihm ist etwas in den Eintopf gefallen und es spritzte dann hoch”, sagte dieser und Nezumi nickte lediglich. “Okay. Wir schmieren eine Brandsalbe drauf und machen einen leichten Verband. Ich sehe es mir heute Abend noch einmal an ob sich Blasen gebildet haben. Glück gehabt !”, lächelte ich und wollte ihm über dem Arm reiben, als er sich mir entzog. Skeptisch sah ich Nezumi an. Hatte er sich gerade aus meiner Berührung geflüchtet? Ich schnaubte und funkelte den anderen Bengel etwas an. “Den Rest bekommen wir alleine hin. Danke!”, zeigte ich auf die Tür und der Knirps verließ nickend mein Behandlungszimmer. “Was ist los?”, brummte ich unzufrieden während ich nach einer Kompresse, der Salbe und einem Verband suchte. Schlagartig wirkte mein Kleiner kaltschweißig und begann unruhig zu atmen. Hyperventilierte er mir gerade? “Hey Ayumi! Ganz ruhig!”, redete ich auf ihn ein, reichte ihm die Tüte und strich über seinen Kopf. Er ergriff diese sofort, atmete hinein und begann bitterlich zu weinen. “Hideki, sie wissen von uns!”, wimmerte er und ich verstand nicht ganz was er meinte. “Wer?” “Es geht das Gerücht herum dass wir beide was miteinander haben! Sie wissen es Alle!”, weinte er so bitterlich, was mir das Herz brach. Ich setzte mich gegenüber von ihm auf den Stuhl und griff nach seiner Hand. “Ayumi, es ist doch nur ein Gerücht. Sag das es nicht stimmt wenn es dir damit besser geht”, lächelte ich matt in der Hoffnung das mein Liebster aufhören würde zu weinen. “Aber dann würde ich lügen! Ich liebe dich, aber wie soll ich damit umgehen?”.Schnaubend begann ich seine Hand zu versorgen. “Wenn es besser ist zu lügen, weil du nicht willst das es mit uns die Runde macht, dann bleibt dir keine andere Wahl oder?”. Nezumi nickte, was mich ein wenig verletzte. Ich dachte er würde wenn es raus käme zumindest voll und ganz hinter mir stehen. Die Angst war aber wieder einmal größer als alles andere. “Mach dir keinen Kopf. Kinder erzählen nun einmal viel dummes Zeug und bald hast du das hier hinter dir”, grinste ich und drückte ihn noch einmal an mich. Mein Herz wurde schwer, als mein Freund den Raum verließ und mir unsicher zuwinkte. Am liebsten hätte ich in die Welt hinaus gebrüllt, dass dieser süße und verstörte Bengel zu mir gehörte! Es schien allerdings einseitig zu sein. Ich packte meine Sachen beisammen und machte Feierabend für Heute. Wenn etwas schlimmeres passieren würde, könnten die Lehrer ja einen Krankenwagen rufen. Zuhause lag ich auf der Couch und schmollte. Ein Glück das ich kein Eis daheim hatte, sonst wäre dies nämlich ruckizucki verputzt! Ein Vibrieren, riss mich aus meinen Frust und ich hoffte dass Ayumi darüber nachgedacht hatte und sich jetzt nur entschuldigte. »Na Schönheit, wie läuft es bei dir? Lange nichts gelesen!« Die Nachricht von Yuki ließ mich grinsen. Denn ich hatte wirklich länger nicht geschrieben. Weshalb auch? » Schwierig! Was will man machen? Männer können manchmal etwas kompliziert sein « Hatte ich getippt bevor ich darüber nachdachte, dass ich mich gerade bei einem Verflossenen aus heulte. » Magst du reden?« fragte er was ich tatsächlich mit einem “Ja” beantwortete. Es kam keine Antwort mehr, was mich nun wieder frustrierte, bis zu dem Moment als es an der Tür klingelte. Erschrocken sah ich zu dieser und rappelte mich auf um durch den Spion zu schauen. Quiekend, stand ich auf der anderen Seite und konnte es nicht fassen ,dass tatsächlich er dort stand. Entschlossen öffnete ich die Tür und sah den jungen Mann mit der lila farbenen Kontaktlinse in die Augen. “Yukiro”, lächelte ich als er schmunzelte. “Du hast mich wieder erkannt! Darf ich reinkommen?”, grinste er als ich auch schon automatisch einen Schritt auf die Seite machte. “Nur herein” A Betrübt spähte ich auf mein Telefon. Hide meldete sich nicht und selber wusste ich nicht so recht ob ich schreiben sollte, zumal ich ihn ganz und gar vergessen hatte, nachdem ich das Krankenzimmer verlass. Denn mit einem grinsen, hatte Jinbai gewartet und schwieg sich quälend aus. Dabei erwartete ich alles mögliche, doch nichts passierte. Das Alleine machte mich innerlich fertig, so dass mir den restlichen Tag speiübel war. „Was hast du angestellt?“, entwich es Yuichi, welcher gerade durch die Tür ins das Zimmer kam. „Beim Kochen verbrannt.“, sagte ich stumpf und schob mein Tagebuch beiseite, da ich mich damit beschäftigt hatte. Yui war es schon einige male ins Auge gefallen, jedoch hinterfragte er es nicht, worüber ich ziemlich froh war. „Und deine Lippe?“, setzte er nach und ich bemerkte erst jetzt das ich mit den Fingern der freien Hand daran herum knibbelte. Es brannte bereits leicht und mir fiel der leicht metallische Geschmack auf der Zunge nun endlich auf. „Mist...“, knurrte ich flüsternd und glitt mit den Finger darüber. Es brannte! „Muss man sich Sorgen machen?!“, fragte er vorsichtig und ich schüttelte den Kopf, da ich nicht wollte das Yui sich unnötig Sorgen machte. Er hatte schon genug damit zu tun Endo, Schule und alles andere unter einem Hut zu bringen. Da wollte ich ihm nicht noch zur Last fallen. Zumal er egal was jetzt nun war, eh nichts unternehmen konnte. Allerdings war ihm anzusehen das er es mir nicht abnahm. „Die Prüfungen... Ich komm in einem der Fächer nicht so gut klar...“, versuchte ich es rasch, was noch nicht einmal gelogen war. „Okay, wenn ich dir helfen kann sag Bescheid... Hast du schon gegessen?“ Ich antwortete lediglich mit einem Kopfschütteln. Mir fehlte gerade der Appetit um etwas herunter zu bekommen, egal wie gut es schmeckte, es würde nur unter Zwang seinen Weg die Speiseröhren in den Magen finden. Meine Sorgen fraßen mich mal wieder auf. Wie sehr ich mich dafür selbst hasste... „Dann los!“, raunte Yui und nickte zur Tür ,die er gerade erst passiert hatte. Kurz überlegte ich nach einer Ausrede aber ich wusste genau dass ich mich nicht drücken können würde, also steckte ich das Buch weg und raffte mich auf. Keine 5 Min später standen wir in der Kantine die einen leicht wilden Mix aus verschiedenen Gerüchen verströmte, was die Übelkeit nicht im geringsten minderte. „Tzz... so die Wucht ist das nicht...“, knurrte Yui und besah sich das kleine Angebot und entschied sich für Udodon und einen Nachtisch aus Obst. Ich hingegen konnte mich für nichts begeistern und griff gezwungenermaßen nach einer kleinen Schale mit Obst und ignorierte den leicht besorgten Blick von Yui der mich beobachtete. So würde ich zumindest nicht an Vitaminmangel zugrunde gehen. „Haben du und Hide euch gestritten?“, wollte Suwa sehr leise wissen, da ihm alles wohl keine Ruhe lies. Ich schüttelte den Kopf, schob mir was von dem kleinen Obstbrocken in den Mund ,um nicht reden zu müssen und sah das er die Stirn runzelte. „Yui!“, rief es quer durch den Raum und angesprochener wand sich um. Mit wedelnden Armen stand Ichi am anderen Ende des Essens Raumes und forderte den Blonden auf zu kommen. Dieser schien nicht begeistert und rollte mit den Augen, murmelte das er gleich wieder da sei und verschwand von seinem Sitzplatz. Ein erleichtertes Seufzen entwich mir. Ich wusste genau das Suwa das Ganze nett meinte und ich sollte froh darum sein, aber aktuell wünschte ich mir nichts mehr als unsichtbar zu sein, um allen Problemen aus dem Weg gehen zu können. Ein Ding der Unmöglichkeit, dass wusste ich... „Vom Schreck erholt?“, hörte ich es neben mir und fühlte wie mir die wenige Farbe im Gesicht wich. Jinbai lächelte mich mit seinen grünen Augen an und setzte sich. „Man kann dich echt sehr schnell aus der Ruhe bringen Nezumi. Dein Gesicht schreit jetzt gerade zu das Wort Flucht. Kein Wunder das so Leute wie Omura Spaß daran haben dich fertig zu machen.“, kicherte er und ich musste schlucken. Es fühlt sich definitiv gefährlich an, neben ihm zu sitzen. Wie eine böse Vorahnung. „Egal was du von mir willst, lass mich bitte in Ruhe...“ „Hm...“, machte er und schob sich ein Stück Fleisch von seinem Essen in den Mund und kaute sehr langsam. „Tut mir Leid. Das geht leider nicht.“, schmatzte er, nachdem er geschluckt hatte. „Ich bin ein wenig neugierig. Wie lange läuft dieses kleine perverse Spielchen zwischen dir und dem Doc?“, fragte er süßlich. Meine Eingeweide zogen sich zusammen. „Ich weiß, du wirst mir nicht so recht darauf antworten. Das ist nicht so dein Ding und mit Sicherheit spielst du gerade mit den Gedanken alles abzustreiten, was aber wegen zwei Punkten vollkommen sinnlos ist. Der Erste ist das man dir alles ansieht. Es tut mir Leid es sagen zu müssen aber man kann dich lesen wie ein Buch, nur das der Einband echt ziemlich langweilig ist. Und anderen...“, er zog sein Smartphone aus der Tasche und hielt mir das Display leicht hin. Er zeigte mir ein Bild und ich war mir nicht sicher was ich damit sollte. Ein paar Jugendliche standen in einer Einkaufspassage und posierten schräg an einem Schaufenster. Ich runzelte die Stirn und verstand nicht. Dann setzt Jinbai zwei Finger auf das Display und zog sie auseinander. Das Bild wurde an einem Punkt ran gezoomt in den Hintergrund. Einige Passanten waren zu sehen, mit Einkäufen. Die Auflösung wurde leicht unscharf. Dann stachen mir braune Locken ins Auge. Halb verdeckt von wem anderes war Hide von hinten zu sehen wie er neben mir in eine unbestimmte richtig vom Objektiv weg ging. Das allein war nicht all zu schlimm. Das Hide seine Hand jedoch an meinem Hintern hatte, konnte man durchaus als Problem bezeichnen. Hektisch blitzten meine Gedanken hin und her. Wann war das? Wer alles kannte das Bild und wer alles war in dessen Besitz?!? Ich konnte fühlen wie sich der Schweiß in meinen Händen sammelte. „Das seid ihr doch oder?“, fragte er belustigt und machte das Bild wieder in normale Größe. „Das ist schon ein paar Wochen alt... Noch besser ist die niedliche Audiodatei in der.. naja...“, gluckste er und grinste dabei breit, dabei packte er das Telefon wieder weg und pickte wieder ein Stück Fleisch aus dem Essen. „Woher... Was... soll das?!“, entging es mir ein bisschen sehr hell aber flüsternd. „Erpressung.“, kaute Jinbai gemächlich. „Er..pressung... Warum ich!?“, fauchte ich ein bisschen, dabei zitterten meine Finger unter dem Tisch. „Ich hab kein Geld was ich dir geben kann!“, jammerte ich halb, aber Jinbai schüttelte den Kopf. Ich verstand nicht. War das nicht der Sinn hinter alldem? Etwas zu erhalten was man nicht bekam?!? „Du bist arm wie eine Kirchenmaus. Deine Eltern sind nicht sonderlich vermögend und leider haben sie auch keine Kontakte, welche mir irgendwie oder wann von Vorteil sein könnten. Aber ich denke man könnte anderes einen Nutzen aus dir ziehen.“, seufzte er und ich schüttelte sehr langsam den Kopf. Er schenkte mir einen mitleidigen Blick, leckte kurz die Essstäbchen ab, nachdem er sie in die Soße tunkte und pickte sich eine Zuckerschote heraus aus seiner Schale. In meinem Kopf drehte sich alles im Kreis. Was sollte dieser Kerl davon haben mich zu erpressen?!? „Weiß noch jemand...?“ „Ich kann dich beruhigen. Aktuell bin ich der Einzige und wenn du willst das es so bleibt, sollten wir gute Freunde werden. Wobei das wäre mir zu lästig, wenn ich ehrlich bin. Mach einfach was ich will. Das sollte dir ja nicht schwer fallen.“, grinste er. „Warum ich?“, kam es recht kläglich und er schmunzelte. „Hat sich so ergeben. Du hast selbst das Futter geliefert Nezumi und ich sehe meine Chance. Verübel es mir nicht wenn ich sie nicht nutze.“, seufzte er und stocherte in seiner Schale herum. Jinbai gab alles so nebensächlich von sich als würde er über Hausaufgaben reden oder ein Hobby was er betrieb. Ich konnte es kaum glauben. Mein Blick wanderte auf meine Finger, die nervös zuckten. Das ganze war so grotesk das es nicht real wirkte. In Wirklichkeit lag ich im Bett und schlief. Oder war ich ohnmächtig und hatte mir den Kopf angehauen? Vielleicht spielte mein Hirn mir auch Streiche! Das wenige Essen seit Tagen! Vielleicht war ich dehydriert und fantasierte nur. „Ayumi? Alles in Ordnung?“, hörte man Yui und ich sah rasch auf. Der Blonde verzog angespannt das Gesicht und versuchte scheinbar meinen verwirrten Blick zu deuten. Denn ich sah mich suchend um. Jinbai saß nicht mehr neben mir, die Schale an der er gegessen hatte war jedoch noch da. Es war also doch keine Wahnvorstellung.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)