Perfekt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 36: Kapitel 36 ---------------------- Kapitel 36 Harry stockte mitten im Schritt, diese Stimme hatte er seit Weihnachten nicht mehr gehört und damals hatte sie ihn nur böse beschimpft. Langsam drehte er sich um und sah in das Gesicht des Kindes, das ihm am ähnlichsten sah. „Albus?“, entfuhr ihm leise. „Al, bitte. Albus klingt so alt“, gab sein Sohn lächelnd zurück. Zwei Heiler standen neben ihm, einer runzelte jetzt die Stirn und sagte, „Mr. Potter, Sie sollte erst mit Heiler Yoxall reden.“ „Ich werde meinen Vater schon nicht verfluchen“, warf Albus ein. Die Heiler sahen sich an, es war ihnen anzusehen, dass sie dagegen waren und Harry wusste auch warum. Er hatte seit Weihnachten keinen Kontakt mehr zu Harry gehabt weil Oliver es verboten hatte. „Warum setzt ihr euch nicht in die Kantine und unterhaltet euch etwas und ich hole Oliver?“, fragte Isabella plötzlich. Jetzt waren die Heiler völlig verwirrt, nickten aber und deutete in die Richtung der Aufzüge. Harry nickte seiner Ausbilderin kurz zu und folgte ihnen dann. „Er macht bitte was?“, fragte Oliver geschockt, „bitte wiederhole das.“ „Harry hat seinen Sohn auf dem Gang getroffen und jetzt sollten sie in der Kantine sitzen und sich unterhalten“, wiederholte Isabella. „Warum?“ „Warum was?“ „Warum sitzen sie in der Kantine?“, fragte Oliver genervt während er aufstand und um seinen Schreibtisch herum ging. „Weil ich sie dahin geschickt habe.“ „Verdammt, Isabella, das könnte die ganze Therapie zunichte machen.“ „Glaube ich nicht, du hast Albus nicht gesehen. Er schien wirklich erfreut seinen Vater zu sehen“, konterte Isabella. „Hoffen wir es. Los, wir gehen sofort hin.“ Damit ging Oliver an ihr vorbei und aus dem Raum raus, Isabella folgte ihm. Doch als sie die Kantine betraten, blieb Oliver stehen und beobachtete das Gespräch zwischen Vater und Sohn, welches scheinbar sehr friedlich und harmonisch geführt wurde. Die zwei Heiler, die Albus normalerweise außerhalb seines Zimmers begleiteten, saßen am Nachbartisch und hörten still schweigend zu. „Wolltest du nicht Wut schnaubend hin stürmen und ihn von ihm weg reißen?“, fragte Isabella, „sie scheinen sich gut zu unterhalten.“ „Bis das Thema auf Harrys Freund fällt, damit kann er alles kaputt machen“, knurrte Oliver. „Glaubst du wirklich, dass Harry so dämlich ist und ihm erst mal lang und breit von Snape vorschwärmt? Mensch Oliver, jetzt denk doch mal nach, so empathielos ist Harry nun auch nicht“, sagte Isabella etwas empört. „Ich weiß, ich weiß aber er macht im Moment sehr gute Fortschritte und die will ich mir nicht durch ein paar unbedachte Worte zerstören.“ „Aber irgendwann wird er sich wieder mit seinen Eltern unterhalten und damit auch mit seinem Vater. Oliver, irgendwann wird Albus mit der Tatsache konfrontiert, dass sein Vater und Snape zusammen sind“, sagte Isabella. „Auch das weiß ich aber doch nicht jetzt. Nicht zu diesem Zeitpunkt“, seufzte der Heiler leise, „es könnte alles kaputt machen.“ „Nun, momentan unterhalten sie sich nur über Harrys Ausbildung“, warf Isabella ein denn es drangen immer wieder Gesprächsfetzen zu ihnen. „Noch.“ Isabella sah ihn fragend von der Seite an, ihr Kollege schien wirklich ernsthaft besorgt. Seine Sorge schien berechtigt denn plötzlich wandte sich das Gespräch doch Severus Snape zu. „Wie geht es eigentlich Professor Snape?“, fragte Albus plötzlich. Harry stutzte und sah dann etwas unsicher zu den zwei Heilern, die wiederum Hilfesuchend zu Oliver sahen. „Oder ist das ein Thema über das du nicht mit mir reden darfst?“, fügte Albus hinzu. „Ich bin mir nicht sicher ob das Thema so geeignet ist“, sagte Harry vorsichtig. Er rechnete mit einem Ausbruch doch Albus lächelte nur nachsichtig und sagte, „ich kann dich verstehen.“ „In wie weit?“, fragte plötzlich Oliver, der sich mit Isabella genähert hatte. Er zog sich einen Stuhl ran, warf Harry und Albus aber einen fragenden Blick zu und erst als Beide genickt hatten, setzte er sich. „Ich muss dann mal wieder. Harry, wir sehen uns dann morgen. Ich schicke dir die Unterlagen per Eule zu“, sagte Isabella lächelnd. „Danke und dann bis morgen“, sagte Harry schnell und schon verschwand seine Ausbilderin. „Also, wie meinst du das?“, fragte Oliver. Albus zuckte mit den Schultern und meinte, „ich habe viel Mist gebaut und beim letzten Mal habe ich ein paar sehr unschöne Dinge zu den Beiden gesagt.“ „Was davon hast du denn auch so gemeint?“, fragte Harry. „Gute Frage, ich glaube damals alles. Jetzt? Hm, schwierig. Ich kann es gar nicht so genau sagen aber eines kann ich mich Sicherheit sagen.“ „Und was?“, fragte Oliver misstrauisch. „Ich hasse meinen Dad nicht“, sagte Albus lächelnd. Während sich Harry über diese Aussage freute, blieb Olivers Blick misstrauisch und er fragte, „und die Liebe zu Professor Snape?“ „Ich dachte diese Frage hätten wir zur Genüge geklärt“, sagte Albus sichtlich verwirrt, „die war nie echt auch wenn es sich noch sehr echt anfühlt.“ „Wie meinst du das?“, fragte Harry bevor Oliver etwas sagen konnte. Sein Sohn warf Oliver einen fragenden Blick zu und nachdem dieser genickt hatte, erklärte Albus, „ich weiß mittlerweile, dass diese Liebe nicht echt war. Ich habe ihn nie wirklich geliebt auch wenn es sich im Moment noch so anfühlt. Da sind noch Gefühle aber ich weiß, dass sie nicht echt sind. Sie sind Einbildung aber so weit ich das verstanden habe, bin ich auf dem Weg der Besserung. Ja, ich bin krank und ich brauche Hilfe.“ Harry starrte seinen Sohn fassungslos an während Oliver zufrieden nickte. „Heißt das, ich darf meinen Vater öfters sehen?“, fragte Albus hoffnungsvoll. Sofort kehrte das Misstrauen bei Oliver zurück, Albus hob abwehrend die Hände und sagte schnell, „nein, nicht wegen seiner Beziehung zu Professor Snape. Ich würde gerne meinen Vater wieder sehen. Wir haben in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, es sind viele Missverständnisse aufgekommen und ganz ehrlich, wir haben uns nie wie Vater und Sohn verhalten. Ich würde gerne versuchen meinen Vater wieder zu bekommen.“ „Gerne“, war alles, was Harry raus brachte. Oliver sah zwischen ihnen umher und nickte schließlich zögernd, „am Anfang nur unter Aufsicht und bestimmte Gesprächsthemen sollten wir einfach mal ausklammern. Zumindest am Anfang und wenn es zu einer Verschlechterung in deinem Zustand kommt, müssen wir die Besuche wieder einstellen. Kein Verstellen, Albus, du weißt genau welche Konsequenzen wir dann ziehen müssten, oder?“ „Ja, weiß ich“, sagte Albus schnell. Harry runzelte die Stirn, sagte aber nichts, er wollte seinen Sohn wieder sehen und wieder Zeit mit ihm verbringen. Vielleicht ergab sich hier die Chance auf einen neuen Umgang mit ihm. „Gut. Albus, was hältst du davon, wenn wir uns nochmal zu Zweit unterhalten und dann machen wir einen Termin für ein Gespräch mit deinem Dad?“, fragte Oliver. „Wirklich?“ „Ja, wirklich. Aber ich denke mal, für heute reicht es“, sagte Oliver. „Ich muss auch nach Hause, ich muss zwei Wochen Arbeit nachholen“, maulte Harry. „Wieso das?“, fragte Albus verwundert. „Ich hatte die letzten zwei Wochen Urlaub und fange morgen wieder an und ich wollte die Sachen eigentlich nachholen. Deswegen bin ich heute eigentlich hier, ich wollte die Unterlagen holen und dann Daheim durch gehen“, erklärte Harry, „Isabella hat die Eule bestimmt schon los geschickt also habe ich noch sehr viel Arbeit vor mir.“ Er rechnete mit einer Nachfrage wegen Severus doch Albus lächelte nur und meinte, „viel Spaß.“ „Werde ich habe.“ „Gut, dann gehst du jetzt nach Hause und arbeitest deine Unterlagen durch und du solltest längst beim Mittagessen sein.“ Damit erhob sich Oliver und es war das allgemeine Zeichen zum Aufbruch. „Darf ich meinen Dad noch umarmen?“, fragte Albus. „Natürlich, da spricht nichts dagegen.“ Mit Erleichterung schloss Harry seinen Sohn in die Arme und für ihn fühlte es sich in diesem Moment wieder richtig an. Wie früher, als er seinen kleinen Jungen in die Arme geschlossen hatte. „Danke Dad“, flüsterte Albus plötzlich. „Wofür?“, war die leise Gegenfrage. „Dass du nicht aufgegeben hast und mich hierher gebracht hast“, sagte Albus während er sich ein Stück von ihm weg drückte um ihn in die Augen zu sehen. „Du bist mein Sohn und ich liebe dich. Ich würde alles für dich tun“, sagte Harry ernst. Albus lächelte ihn nur an und löste sich dann von ihm. „Harry, ich eule dir so schnell wie möglich“, sagte Oliver, der über den Verlauf dieses Gespräches mehr als erfreut war. „Tu das bitte.“ Oliver nickte ihm nochmal zu und führte Albus dann weg und auch Harry machte sich auf den Weg, allerdings nach Hogwarts. Er wollte und konnte jetzt nicht alleine sein. Ein Plopp unterbrach die Lehrerversammlung und ließ alle Blicke zu dem Hauselfen gehen, der neben Severus aufgetaucht war. Dieser hob nur fragend eine Augenbraue, beugte sich aber dann vor als der Hauself ihn zu sich winkte und ihm schließlich etwas ins Ohr flüsterte. Aus der hochgezogenen Augenbraue wurde ein Stirnrunzeln bevor Severus nickte und sagte, „ich komme sofort.“ Der Hauself nickte und verschwand. „Severus, alles in Ordnung?“, fragte Minerva von der Seite. „Ja“, war alles, was Severus sagte während er sich schon erhob, „wir machen kurz Pause.“ Noch bevor jemand etwas sagen konnte, hatte er den Raum schon verlassen. Er sah nicht mehr wie sich die Lehrer verwirrt ansahen und dann in wilde Spekulationen ausbrachen. „Was ist so wichtig, dass du mich aus der Lehrerversammlung holen lässt?“, fragte Severus schroff, kaum, dass er einen Fuß in seine Privaträume gesetzt hatte. Harry stockte mitten im Schritt und zögerte, sein zusammen geraffter Mut verschwand und er trat sogar einen Schritt zurück. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht stören. Ich bin sofort wieder weg“, sagte er. „Harry, was ist los? Warum hast du mich aus der Versammlung geholt?“, fragte Severus nochmal. Harry seufzte leise und flüsterte, „Ich wollte einfach gerade nicht alleine sein.“ Er hatte den Blick abgewandt, so sah er nicht wie Severus die Stirn runzelte aber er hörte das leise Seufzen. Dann erklangen Schritte und kurz darauf wurde er in eine feste Umarmung gezogen. Völlig überrascht schlang Harry die Arme um ihn und drückte sich an ihn. „Danke“, flüsterte er leise. „Was ist los?“, fragte Severus jetzt zum dritten Mal, diesmal allerdings wesentlich versöhnlicher als die ersten zwei Male. „Ich war im St. Mungo um die Unterlagen von den vergangenen Wochen zu holen und ich habe Albus getroffen“, sagte Harry leise. Er spürte wie sich Severus versteifte bevor er mutmaßte, „und das Treffen ist nicht so schön verlaufen.“ „Nein, im Gegenteil, wir haben uns fast eine Stunde ganz normal unterhalten“, sagte Harry schniefend. „Warum heulst du dann?“, fragte Severus während er ihn von sich weg drückte und prüfend ansah. „Das nennt man Tränen der Freude, du Grinch“, maulte Harry. „Aha. Warum hast du mich jetzt aus der Versammlung geholt? Das hättest du mir auch heute Abend sagen können.“ Harry seufzte leise und machte Anstalten ihn los zu lassen, Severus' Arme lösten sich allerdings nicht von ihm. „Meine Frage“, beharrte dieser. „Du verstehst es ja doch nicht.“ „Wenn du es mir nicht erklärst, kann ich es nicht verstehen. Harry, ich habe keine Kinder, woher soll ich wissen wie du dich fühlst?“, fragte Severus. Er wurde misstrauisch angesehen bevor Harry etwas unschlüssig mit den Schultern zuckte und sagte, „das lässt sich schwer erklären. Ich habe Albus seit Weihnachten nicht mehr gesehen und du erinnerst dich doch garantiert, wie das Treffen verlaufen ist.“ Nachdem Severus genickt hatte, fuhr er fort, „ich war so überrascht als er heute plötzlich vor mir stand. Und dann haben wir uns ganz normal unterhalten, wie Vater und Sohn. Dann kam Oliver, ich dachte erst, dass er das Gespräch unterbrechen will aber er war scheinbar damit einverstanden. Wir haben uns dann noch etwas unterhalten und er hat zugesagt, dass wir uns ab jetzt wieder öfters treffen können. Severus, ich darf meinen Sohn wiedersehen und naja, das hat mich wohl einfach etwas mitgenommen. Entschuldigung, dass ich dich gestört habe, ich bin einfach so gerührt gewesen.“ Er schniefte nochmal, wandte den Blick aber ab denn er konnte dem stechenden Blick seines Freundes nicht standhalten. Erst als dieser die Luft geräuschvoll ausstieß, sah er auf, direkt in warme, schwarze Augen. „Ich muss erst diese Versammlung beenden, wir waren eh fast fertig. Danach habe ich ein bisschen Zeit bis die Schüler zum Abendessen kommen. Wenn du willst, können wir diese Zeit zusammen verbringen“, schlug Severus vor. „Gerne.“ Severus nickte, ließ ihn jetzt doch los und wand sich zum gehen. „Ich bin in einer halben Stunde zurück“, war alles, was er sagte bevor die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Die Lehrer waren mehr als überrascht als Severus wiederkam und die restlichen Tagespunkte innerhalb von zwanzig Minuten abhandelte. Zwar konnten sich alle denken, dass es etwas mit Harry zu tun hatte aber keiner brachte den Mut auf ihn darauf anzusprechen. Nicht mal Minerva wollte das Risiko eingehen, ihn wütend zu machen. Denn es hatte, als ihre Beziehung in den Zeitungen breit getreten wurde, einen sehr unschönen Zwischenfall gegeben. Der ehemalige Astrologielehrer hatte ein paar sehr unschöne Dinge verlauten lassen und hatte daraufhin die Standpauke seines Lebens zu hören bekommen. Kurz darauf hatte er seinen Posten niedergelegt und hatte Hogwarts verlassen. Niemand sprach darüber aber alle wussten, dass Severus da seine Finger im Spiel hatte und keiner wollte der Nächste sein. „Severus?“ Der Angesprochene blieb mitten im Schritt stehen und wandte sich Minerva zu, die restlichen Lehrer machten sich mehr oder weniger schnell auf den Weg. „Lass uns ein Stück zusammen gehen, ich habe fast den gleichen Weg“, sagte Minerva lächelnd. Eine schwarze Augenbraue ruckte nach oben aber dennoch nickte er und verließ den Raum, die Hexe folgte ihm. „Was willst du?“, knurrte er. „Wie geht es euch?“, war die freundliche Gegenfrage. Severus sah sie ein paar Momente misstrauisch und abschätzend an bevor er sagte, „gut.“ „Geht es auch etwas genauer? Was macht Harry gerade?“ „Warum willst du das wissen?“ „Weil ich Harry mag und mir manchmal etwas Sorgen um ihn mache. Bei dem Griesgram“, sagte Minerva grinsend. „Du hast mit Hippocrates geredet“, stellte Severus trocken fest, „du kannst Harry selber fragen was er macht, er wartet in meinen Räumen.“ „Aber nur auf dich, oder?“ „Er wird es überleben, er kann sich ja nicht ständig nur mit einem alten, verbitterten Tränkepanscher abgeben“, murrte Severus. Er sah aus den Augenwinkeln wie Minerva den Kopf schüttelte und fragte, „was?“ „Du verkennst deinen Wert. Das hast du schon immer. Ich bin froh, dass es endlich Jemanden gibt, der sich nicht durch deine grantige Art abschrecken lässt“, sagte Minerva, die plötzlich vor einem Korridorabzweigung stehen blieb. Severus sah sie fragend an und sie fuhr fort, „ich meine es ernst, ich bin froh, dass du Jemanden gefunden hast. Severus, wir kennen uns jetzt schon so viele Jahre und du hast in deinem Leben genug durch gemacht. Es ist Zeit, dass du Jemanden hast, der dich so nimmt wie du bist, auch wenn du bestimmt nicht einfach bist. Sag Harry bitte einen schönen Gruß von mir.“ Noch bevor Severus reagieren konnte, hatte sie sich umgedreht und war in den Korridor gegangen. Severus schüttelte irgendwann nur noch den Kopf und machte sich auf den Weg in seine Räume. Dort wartete Harry wirklich, allerdings hatte er mittlerweile die Unterlagen von Isabella vor sich liegen und sah Severus vorsichtig an als dieser eintrat. „Was habe ich jetzt gemacht?“, murrte dieser. „Ich habe mich wie ein Kleinkind verhalten, das tut mir leid.“ „Erklär es mir. Ich verstehe dich nicht ganz. Ich verstehe, dass du dich über den erneuten Kontakt zu deinem Sohn freust aber ich verstehe nicht warum du in der Situation nicht alleine sein wolltest. Wie schon gesagt, ich habe keine Kinder“, sagte Severus während er den Raum durchquerte und sich neben Harry auf die Couch setzte. „Ich kann es dir nicht wirklich erklären, ich war einfach so aufgewühlt, ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen und da ist mir nur eingefallen, dass ich zu dir gehe. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, dass ich dich stören könnte. Ich war einfach nur aufgebracht“, sagte Harry schulterzuckend. „Jetzt hast du dich beruhigt?“ „Ja, mehr oder weniger. Ich freue mich immer noch aber ich befürchte, dass Ginny da noch etwas dagegen haben wird.“ „Dann verklagen wir sie, wäre ja nicht das erste Mal“, sagte Severus unbekümmert, „bevor ich es vergesse, einen schönen Gruß von Minerva. Sie wünscht dir, durch die Blume, viel Erfolg mit deinem Griesgram.“ Jetzt grinste Harry bevor er sich zu ihm rüber beugte und ihn küsste. Murrend wurde der Kuss erwidert. Etwas enttäuscht murrte Harry als Severus die Knutscherei abbrach und ihn ein Stück von sich weg schob. „Das hätte jetzt sehr romantisch sein können“, maulte er. „Und dann?“, fragte Severus. „Wie meinst du das?“ Severus seufzte leise und sagte, „Harry, ich muss nachher los und ich habe nicht vor irgendetwas in Hektik zu machen, egal was sich dein Hirn schon wieder zusammen spinnt.“ „Unromantischer Typ.“ „Schon immer gewesen, du solltest dich langsam daran gewöhnt haben. Fino, wir hätten gerne Tee.“ Etwas überrascht blinzelte Harry ihn angesichts des Themawechsels an, grinste aber dann und drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange. „Ich krieg dich schon noch rum.“ „Aha, fragt sich nur ob du das Rumkriegen dann auch bis zum Ende durchziehst“, schnarrte Severus. Er wurde fragend angesehen bevor es förmlich Klick machte und Harry feuerrot anlief. Da machte es das dunkle Lachen von Severus auch nicht sehr viel besser, Harry konzentrierte sich da lieber auf den Tee, der gerade auf dem Tisch erschien. Auch Severus ließ das Thema fallen denn er war sich sehr sicher, dass es nicht Harry sein würde, der bei so einer Aktion rot anlaufen würde. Und daher hoffte er, dass Harry noch sehr lange nicht den Mut dazu aufbringen würde. Die Trennung zum Abendessen war kurz aber intensiv, Harry wollte ihn eigentlich nicht gehen lassen aber er sah auch die Notwendigkeit ein, dass der Schulleiter bei der Begrüßungszeremonie dabei sein musste. Harry wusste ja selber, dass diese gesamte Zeremonie mit dem Abendessen leicht zwei Stunden dauern konnte also hatte er genug Zeit um sich wirklich mal den Unterlagen seiner Ausbilderin zuzuwenden. Das Abendessen, welches Fino ihm servierte, aß er nebenbei. „Severus, du siehst nicht gut aus, ist alles in Ordnung?“, fragte Minerva leise. Erst nickte Severus aber dann schüttelte er den Kopf und sagte leise, „nicht wirklich.“ „Willst du gehen?“ „Das geht nicht und das weißt du“, gab Severus zurück. Zu seiner Überraschung schüttelte Minerva den Kopf und meinte, „die Auswahlzeremonie ist vorbei, das Abendessen ist auch fast vorbei und die ersten Schüler würden am Liebsten schon gehen. Es traut sich nur keiner. Wenn du den Abend offiziell beendest, können die endlich machen, was sie wollen.“ Severus ließ seinen Blick über die Haustische schweifen und musste feststellen, dass seine Verwandlungslehrerin Recht hatte. Bis auf die Erstklässler waren fast alle übrigen Schüler schon fertig und beschäftigten sich mehr oder weniger sinnvoll. „Selbst ich hätte Besseres zu tun“, warf Minerva leise ein. Severus sah sie seltsam an und erhob sich, es dauerte nur ein paar Momente bis die Schüler ruhig waren. „Da Sie alle morgen Unterricht haben und zu diesem ausgeschlafen sein sollten, werden Sie sich jetzt in Ihre Gemeinschaftsräume und anschließend in Ihre Schlafräume begeben. Die Vertrauensschüler nehmen sich der Erstklässler an. Wie immer ist es verboten sich Nachts außerhalb der Gemeinschaftsräume aufzuhalten, nur in absoluten Ausnahmefällen ist dies gestattet. Dann hat der betreffende Schüler oder die betreffende Schülerin sich auf dem kürzesten Weg zum betreffenden Hauslehrer zu begeben. In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht und ein erfolgreiches Jahr in Hogwarts.“ Es folgte ein kurzer Applaus, den Severus noch über sich ergehen ließ bevor er kurz nickte und den Raum verließ. Es dauerte noch nur ein paar Momente bis sich auch die ersten Schüler auf den Weg machten. Etwas verwirrt blieb Severus in seinem Wohnzimmer stehen, in seinem leeren, dunklen Wohnzimmer. Mit einem Handwink ließ er die magischen Lampen zum Leben erwachen, in der Annahme seinen Freund schlafend auf dem Sofa vor zu finden doch das Wohnzimmer war menschenleer. Sein Blick ging zur Standuhr, es war gerade halb zehn, sollte Harry wirklich schon im Bett sein? Schulterzuckend ging er zum Schlafzimmer doch auch dieses war leer. Ihm fiel allerdings auf, dass die Badtür angelehnt war und das ein Lichtschein zu sehen war. Jetzt wusste er wo er war aber warum gab er keinen Mucks von sich? Als er die Badtür öffnete, wusste er auch warum, Harry war in der Wanne eingeschlafen. Severus schüttelte leicht den Kopf, er spürte zwar die Zauber, die auf der Wanne lagen aber dennoch war es sehr leichtsinnig. Mit wenigen Schritten stand er neben ihm und überlegte kurz wie er ihn am Besten wecken sollte. Für einen Moment kam seine typische fiese Seite wieder zum Vorschein doch sie wurde schnell überlagert, und zwar von dem Wunsch nach etwas Nähe. Er warf noch kurz einen musternden Blick auf Harrys schlafendes Gesicht bevor er sich kurzerhand auszog und schleunigst mit in die Wanne stieg. Logischerweise wachte Harry davon aus. Er träumte noch, anders konnte Harry es sich nicht erklären, dass der nackte Hintern seines Freundes in seinem Blickfeld auftauchte als er die Augen öffnete. Als sich das Wasser allerdings bewegte und sich kurz darauf Severus vor ihn setzte, war er sich sicher, dass er doch nicht träumte. Er wartete bis Severus sich an ihn gelehnt hatte und schlang dann die Arme um ihn. „So möchte ich jetzt jedes Mal geweckt werden“, murmelte er an seinem Hals. Statt einer Antwort bekam er Wasser ins Gesicht gespritzt. „Alles klar, dein Trank wirkt nicht mehr.“ Harry nahm seinen eigenen Zauberstab vom Wannenrand und drückte ihn Severus in die Hand. Dieser zögerte einen Moment, schwang ihn aber dann vorsichtig, kleine, grün-rote Funken entsprangen der Spitze. „Er mag dich“, kommentierte Harry das Ganze. „Dein Stab passt zu dir, ihr leidet Beide unter Geschmacksverirrung.“ Die Schrift war anders als sonst, nicht schwächer oder stärker, einfach anders. „Wir haben Beide einen vorzüglichen Geschmack. Vielleicht etwas verschoben aber wir kommen damit klar. Man muss bei manchen Menschen halt sehr tief graben um die guten Seiten zu finden“, sagte Harry grinsend. „Natürlich.“ „Du wirst mir schon noch glauben,“ murmelte Harry bevor er einen Kuss auf Severus' Hals setzte. Dieser murrte leise, legte aber dann den Kopf etwas zu Seite und den Zauberstab zurück auf den Wannenrand. Mit einem Grinsen nutzte Harry den frei gewordenen Platz während seine Hände langsam aber sicher auf Wanderschaft gingen. Severus wusste nicht so richtig wie er reagieren konnte. Er genoss die sanfte Behandlung seines Freundes durchaus aber er spürte auch, dass es Harry bei weitem nicht kalt ließ. Doch er sah ein paar Probleme auf sich zukommen und eines davon war, dass er nicht sprechen konnte. Gut, sprechen wollte er auch gerade nicht aber seine Stimme klang leider bei jedem Geräusch so grässlich. Und bei dem, was Harry gerade im Kopf hatte, konnte er diese Stimme garantiert nicht gebrauchen. Leider schien Harry das anders zu sehen denn dessen Hände wanderten gerade sehr geschäftig über seine Haut, er genoss es wirklich aber Severus war ehrlich zu sich selbst, er konnte sich nicht darauf einlassen. Dass sein Körper nicht reagierte, sah er nicht als Problem an, das war schlicht und einfach die Realität. In dieser Realität musste er Harry aufhalten bevor er sich noch weiter hinein steigerte. Mit einem Handgriff hatte er dessen Zauberstab wieder in der Hand und schrieb, „Hör auf.“ Es dauerte einen Moment bis Harry auf die Schrift aufmerksam wurde und leise seufzte, die Hände blieben auf seinem Bauch liegen. Er legte den Kopf auf seine Schulter und fragte, „Warum? Gefällt es dir nicht?“ „Das habe ich nicht geschrieben.“ „Das ist keine Antwort. Severus, hat es dir gefallen?“ „Ja, hat es aber was tut das zur Sache? Es funktioniert nicht.“ „Was funktioniert nicht? Ich weiß ja nicht, was du vor hattest aber ich wollte einfach etwas kuscheln und fummeln“, sagte Harry grinsend. Er wurde von der Seite her angesehen, misstrauisch, skeptisch doch schließlich wandte Severus den Blick ab. Seine Hand schrieb allerdings, „das sieht ein Teil deines Körpers anders.“ Noch immer drückte Harrys Erektion an seinen unteren Rücken doch Harry lachte nur und sagte, „nur weil der steht, will ich nicht gleich Sex. Aber ich darf meinen Freund ja noch erregend finden, oder? Vor allem wenn er nackt mit mir in der Wanne liegt. Ja, ich weiß, du glaubst mir nicht aber vielleicht glaubst du ja meinem Körper.“ „Sexuelle Stimulation hat nicht immer etwas mit Attraktivität zu tun, es ist eine rein körperliche Reaktion.“ Harry murrte leise und spritzte ihm kurzerhand Wasser ins Gesicht, er wurde etwas erschrocken angesehen. „Hör auf so etwas zu sagen. Nein, bei mir ist das keine rein körperliche Reaktion“, knurrte Harry. „Wie meinst du das?“ „So, wie ich es sage. Ich finde die Vorstellung einem Mann näher zu kommen immer noch, naja, gewöhnungsbedürftig. Um genauer zu sein, ist es für mich unvorstellbar und nein, ich schaue auch keinen anderen Kerlen nach. Trotzdem liege ich nackt mit dir in der Wanne, schlafe mit dir in einem Bett und wenn ich mich an den vergangenen Abend richtig erinnere, war da auch schon mehr als nur schlafen“, erklärte Harry ernst, „also sag mir nicht, dass mein Körper auf jeden anderen Kerl auch reagieren würde.“ Severus schwieg, sowohl mündlich wie auch schriftlich, er legte den Zauberstab sogar weg und lehnte sich wieder an ihn. Harry überlegte kurz ob er noch etwas sagen sollte, ließ es aber dann und versuchte sich zu entspannen. Die Stimmung war für die Fummelei zwar verdorben aber kuscheln konnte man ja trotzdem noch. „Warum redest du eigentlich nicht mit mir?“ „Ich rede doch mit dir.“ „Nein, du schreibst mit dem Zauberstab Wörter in die Luft, das ist nicht reden. Severus, die Frage ist ernst gemeint denn ich verstehe es nicht. Ich habe dich schon schwach erlebt, ich habe dich gestützt und war bei den Anfällen dabei. Wir haben uns über deine Erektionsprobleme unterhalten und über die Nachwirkungen der Tränke. Man könnte also sagen, dass ich dich schwach kenne aber trotzdem redest du nicht mit mir ohne den Sprachtrank“, sagte Harry, „genau das verstehe ich nicht. Ich weiß mittlerweile, dass deine Stimme zerstört ist und anders klingt aber ich verstehe nicht, warum das dir so wichtig ist.“ Sie hatten das Bad inzwischen verlassen und wollten eigentlich ins Bett aber dieser Gedanke hatte Harry seit Tagen nicht mehr losgelassen und als Severus ihm jetzt schriftlich eine gute Nacht gewünscht hatte, war es aus ihm raus gebrochen. Severus sah ihn abschätzend an und schrieb dann, „warum stört es dich plötzlich? Du hattest doch bis jetzt keine Probleme mich zu verstehen.“ „Ich habe auch jetzt keine Probleme dich zu verstehen aber ich verstehe nicht warum es dir so wichtig ist, vor allem vor mir. Ich erwarte ja nicht, dass du dir anderen Leuten gegenüber irgendwelche angeblichen Schwächen eingestehst aber deinem Freund gegenüber?“, fragte Harry, „ich dachte eigentlich, dass du mir inzwischen mehr vertraust aber scheinbar habe ich mich geirrt.“ Er klang traurig und das war er auch, er hatte gehofft, dass Severus mittlerweile mehr Vertrauen zu ihm hatte. Dieser sah ihn jetzt seltsam an, hob die Hand um etwas zu schreiben, ließ sie aber fast sofort wieder sinken. „Verstehst du mich wenigstens?“, fragte Harry nach. Es dauerte ein paar Momente bis Severus reagierte, er schien mit sich zu ringen doch schließlich nickte er und sagte, nein krächzte leise, „ja, tu ich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)