Ich glaube nicht an Schicksal von Satra0107 ================================================================================ Kapitel 10: 10 -------------- Samstag, USA, New York City „Oh, hast du den Löwen gesehen? Er ist der König der Tiere, oder Tante Satty?“ Die Zwillinge drückten sich ihre Nasen an der Scheibe platt und beobachteten staunend die Löwengruppe. „Ja, Tim, ich habe die Löwen auch gesehen. Es sind wirklich wunderschöne Tiere.“ Liebevoll streichelte Satra ihrem Neffen über den Kopf. Es war ein wunderbar sonniger Märztag und Satra war mit ihren Neffen in den Zoo gefahren. „Sieh mal Tante Satty, da sind sogar die Babylöwen! Ich weiß sogar wie sie heißen und auch die Mama und der Papa. Die Eltern haben auch Namen und heißen nicht nur Mama und Papa. Und von den anderen allen aus dem Rudel auch!“ Ganz aufgeregt hüpfte Ben vor der Scheibe auf und ab und fing sogleich an die Namen der Löwen aufzuzählen. Es war wirklich eine tolle Idee gewesen in den Zoo zu fahren und da die Zwillinge schon ziemlich früh wach waren, waren sie auch pünktlich zur Eröffnung des Zoos da gewesen. Satra konnte sich die Namen der Löwen gar nicht merken, so schnell ratterte Ben sie runter und ehe sie sich versah, waren die Jungs schon auf dem Weg zum Giraffengehege. Bei dem Tempo werden wir bald durch den ganzen Zoo sein, dachte Satra schmunzelnd. Aber so schafften sie es dann auch wenigstens wieder rechtzeitig bei ihrer Schwester zuhause zu sein und sie konnte sich frisch machen, bevor sie abgeholt wurde. Dann ging es Richtung Kaiba-Land und sie traf Mokuba und Seto Kaiba wieder. Mal sehen was Mokuba ausgeheckt hat, Satra war sich sicher, dass er gerne Seto und sie verkuppeln wollte. Irgendwie musste sie ihm beibringen, das sie und Seto nie ein Paar sein werden. Aber niedlich fand sie es schon, wie Mokuba sich offensichtlich um Setos Beziehungsstatus Sorgen machte. „Eis!!! Tante Satty, da ist der Eismann! Wir wollen ein Eis!“ Oh, Satra war so in Gedanken gewesen, das sie es versäumt hatte rechtzeitig die Aufmerksamkeit der Zwillinge auf die Gehege zu lenken, bevor der Eisstand ins Sichtfeld kam. Tja, dann würde sie wohl jedem ein Eis spendieren müssen. Lachend ließ sie sich von ihren Neffen Richtung Eisstand ziehen. Angespannt trat Satra vor die Haustür, draußen hatte eine Limousine angehalten und Satra war sich sicher, dass diese für sie bestimmt war. In dieser Gegend fuhren nicht so viele Limousinen rum, auch wenn es schon ein besserer Bezirk von New York City war. Satra konnte sich ihre Anspannung und leichte Nervosität nicht recht erklären. Gut sie sah Seto wieder aber das wäre nächstes Wochenende auch geschehen. Krieg dich wieder ein, tadelte sie sich selbst, mehr als die paar schönen Stunden mit Seto würde es nie geben. Daher war es egal wie das Treffen heute verlief. Und dennoch hatte sie Ewigkeiten gebraucht ein Outfit zusammen zu stellen. Am Ende hatte sie sich für ein rotes, knielanges Leinenkleid mit schwarzer Leggings und schwarzem Rollkragenpullover drunter, entschieden. Noch einmal tief durchatmend stieg sie in die Limousine. Nach ca. 20 Minuten erreichten sie schon den Haupteingang des neu gebauten Kaiba-Land. Man sieht überhaupt nicht, welches Monster Setos Lieblingsmonster war, dachte Satra ironisch beim Aussteigen. „Hallo Satra. Hier drüben geht es rein.“ Sie entdeckte Mokuba direkt am Haupteingang, einer der Schalter war offen und diente als einziger Eingang. „Hallo Mokuba, schön dich zu sehen.“ Begrüßte Satra ihn. „Ich hoffe du konntest den sonnigen Tag mit deinen Neffen genießen. Seto ist schon vorgegangen, er will sich über den zeitgerechten Fortschritt der Bauarbeiten selbst überzeugen. Wenn wir uns beeilen, haben wir ihn sicher gleich bei den Karussells eingeholt.“ Und damit sauste Mokuba auch schon vor. Satra schmunzelte über Mokuba, lief anscheinend nicht nach seinem Plan gerade. Auf dem Weg zu den Karussells kamen sie an einigen anderen größeren Attraktionen vorbei, die schon fertig gestellt waren. Im Vorbeigehen erklärte ihr Mokuba hastig, was sie alles sahen und das in diesem Bereich schon fast alles einsatzbereit war. Auch erzählte er ihr, wie die weitere Führung geplant war, sie würden immer auf Setos Fersen sein, der sich die Baustellen ansah und Mokuba würde ihr alles andere erklären. Tatsächlich trafen sie Seto mit dem Bauleiter und anderen Angestellten bei den Karussells an. Nach einer knappen Begrüßung ging es auch schon weiter durch den Park, immer schnellen Schrittes von einer Attraktion zur nächsten. Satra war sehr beeindruckt, wie genau Mokuba ihr alles erklären konnte, wie was funktionierte und was am beliebtesten bisher in den anderen Parks war und was Weltneuheiten waren. Der Junge war mit Herzblut dabei, das war nicht zu übersehen. Am Drachendom schien dann wieder alles nach Mokubas Plan zu laufen. Amüsiert beobachtete Satra wie er es einfädelte, dass die Angestellten weggingen und nur noch Seto, Mokuba und Satra in der großen Halle des Doms standen. Mit den Worten „Ich habe was vergessen, bin gleich wieder da.“ Drehte sich Mokuba um und war sogleich verschwunden. Verdutzt schaute Seto seinem kleinen Bruder hinterher, Satra musste ein Lachen unterdrücken. „Meine Güte, was ist denn heute nur wieder mit Mokuba los.“ Murmelte Seto vor sich hin, Mokuba war heute schon den ganzen Tag sehr aufgedreht und unaufmerksam gewesen. Und nun ließ er ihn alleine mit Satra hier stehen. Dabei wollte doch Mokuba sie unbedingt hier haben und nicht er. „Siehst du es wirklich nicht, Seto?“ Fragte Satra amüsiert und hätte am liebsten losgekichert. Seto drehte sich zu ihr um und schaute sie nun das erste Mal an diesem Tag richtig an. Ihre Ausstrahlung brachte ihn auch heute wieder aus der Fassung, das rote Kleid schmeichelte ihr sehr, weshalb er lieber gleich wieder in die Richtung schaute, in die Mokuba verschwunden war. Was meinte sie nur? Wieso war sie sich so sicher, dass sie glaubte über Mokuba Bescheid zu wissen. Das gefiel ihm überhaupt nicht. „Willst du etwa sagen, dass ich etwas übersehe?“ Zornig blickte er nun doch wieder zu Satra, er konnte es nicht leiden dumm da zu stehen. „Kein Grund gleich sauer zu werden. Ich finde es sehr amüsant zu sehen, wie Mokuba den Kuppler spielt. Er gibt sich sichtlich Mühe aber es ist doch ziemlich offensichtlich.“ Erstaunt riss Seto die Augen auf. Mokuba wollte was? „Jetzt schau doch nicht so erstaunt. Ja, dein kleiner Bruder hat sich anscheinend in den Kopf gesetzt dich zu verkuppeln. Oder was glaubst du warum wir beide jetzt hier alleine stehen?“ Seto konnte nicht glauben was er da hörte, sein kleiner Bruder wollte ihm eine Freundin unterjubeln? Plötzlich ergab Mokubas Verhalten einen Sinn, es setzte sich alles zusammen wie ein Puzzle in Setos Kopf. Mokubas ganze Fragerei und komischen Bitten die letzten Tage, hatten also das Ziel gehabt, das er am Ende hier mit Satra alleine stand und sie sich näher kommen sollten. Doch nahe waren sich beide ja schon vor Monaten und auch vor zwei Tagen gekommen, wenn auch nur körperlich, doch davon wusste Mokuba zum Glück nichts. „Das ist jetzt nicht wahr?! Was denkt Mokuba sich nur? Ich muss unbedingt mit ihm ein ernstes Wörtchen sprechen, so geht das doch nicht.“ Bei seinen Worten schüttelte Seto den Kopf, in was für einen Situation hatte ihn Mokuba da nur gebracht? „Das brauchst du nicht zu machen Seto. Ich werde nachher mit ihm sprechen, das ich ihn durchschaut habe und das aus dir, Seto, und mir kein Paar wird. Ich glaube auf die einfühlsame Weise wird er es besser verstehen und akzeptieren.“ „Jetzt willst du dich schon wieder in die Erziehung von Mokuba einmischen! Was bildest du dir eigentlich ein? Und warum schließt du von vorherein etwas aus? Soweit ich es sehe hat dir der Sex mit mir sehr gut gefallen.“ Wut stieg in ihm auf, auf Mokuba und auch auf Satra. War es so abwegig mit ihm eine Beziehung zu haben? Er war zwar nicht drauf aus eine Freundin zu haben, das machte doch das Leben nur kompliziert. Und dennoch ärgerte es ihn, das Satra gleich sagte, dass sie kein Interesse hatte. Irgendwie kratzte es an seinem Stolz, das die Frau sich nicht nach ihm verzehrte. „Du bist heute echt auf deinen Kopf gefallen! Ja, der Sex war fantastisch mit dir, doch ich bin nur realistisch. Es ging nur um Sex und nicht um Gefühle. Und mich geht es auch etwas an, da Mokuba, warum auch immer, versucht MICH mit dir zu verkuppeln. Die Situation betrifft also auch mich. Oder willst du mit Mokuba über Gefühle zwischen Mann und Frau reden? Ich glaube kaum, dass dir das liegen wird.“ Zischte Satra ihn an, da sie nicht wollte, dass ihre Worte durch die ganze Halle schalten. Mussten ja nicht alle mitbekommen, dass sie mit Seto Kaiba geschlafen hatte. Wütend funkelten sich beide an und sagten kein Wort, da beide ihren Dickkopf durchsetzen wollten. So viele Widerworte bekam Seto selten von jemanden, das war er gar nicht gewohnt. Dennoch hatte sie recht, auf so ein Gespräch mit Mokuba hatte er wirklich keine Lust. „Von mir aus, dann rede du mit Mokuba. Dann kann ich mich wenigstens auf meine Arbeit konzentrieren.“ Schnaubte Seto. „Gut.“ Damit war wohl alles gesagt, Seto drehte sich weg, um aus der Halle zu gehen. Doch eine Sache musste Satra noch ansprechen, fiel ihr ein, bevor Mokuba wieder da war. Sie atmete tief durch und versuchte sich an ihre zurechtgelegten Worte zu erinnern. „Bevor Mokuba wieder da ist, muss ich dir noch was sagen.“ Verwundert blickte Seto sie an, er dachte das Gespräch sei beendet gewesen. „Bevor du es von anderen erfährst, wollte ich dir sagen, dass ich von…“ Weiter kam Satra nicht, da nun Mokuba grinsend wieder zu ihnen kam. ,… meinem Ex-Freund schwanger bin…‘ beendete sie in Gedanken ihren Satz. Verdammt, das war doch nicht möglich. Wann würde sie wieder die Gelegenheit haben, sich alleine mit Seto zu unterhalten. Sie hatte doch verhindern wollen, das er von ihrer Schwangerschaft durch andere erfährt und womöglich glaubte, dass sie ihm ein Kind angedreht hatte. Nur deswegen hatte sie sich doch auf Mokubas Vorschlag eingelassen, da sie mit so einer Situation wie gerade eben gerechnet hatte. Jedoch hatte sie die Zeit verschwendet, um sich mit Seto anzulegen. Na toll, hat ja viel gebracht, dachte sie nun sauer über sich selbst. Während Satra in Gedanken noch mit sich selbst haderte, hatte Mokuba schon wieder zu plappern begonnen und Seto verließ die Halle. Was auch immer Satra ihm hatte sagen wollen, es würde wohl ungesagt bleiben. War ihm nur recht, und nun konnte sie sich gerne mit seinem kleinen Bruder auseinandersetzen. Damit verbannte Seto sämtliche Gedanken an seinen Bruder und Satra aus seinem Kopf, schließlich war er zum Arbeiten hier. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)