Pinkie-Power von Skadii ================================================================================ Kapitel 1: Schwarzer Kaffee ---------------------------    „Langsam könntest du nun wirklich anfangen dich zu bewegen!“, kommentierte ich während ich die Ergebnisse des EKG's notierte. Er ignorierte meine Worte, stattdessen starrte er weiter in eines seiner schmutzigen Romane in das er völlig vertieft war. „Ka-ka-shi!?“, betonte ich jede einzelne Silbe seines Namens. „Hmmm?“, stöhnte er ohne daran aufzusehen. Ich zückte genervt die Fernbedienung zu der Steuerung seiner Krankenbetts und begann wild darauf herumzudrücken. Na warte! Die Position seiner Matratze wechselte in eine verdammt unbequeme Position, sodass sich sein Kopf immer weiter nach vorne beugte. „hmmmhmmmm...“, stöhnte er erneut dieses mal etwas genervter. Na liegen wir bequem? Immer weiter klappte das Bett in sich zusammen, bis er letztendlich das Buch zur Seite legte und mich böse anblitzte: „W-A-S?“, zischte er genervt. Eine genervte Falte bildete sich auf meiner Stirn die zu platzen drohte. Ich versuchte mich zu beherrschen: „Be-we-gen sollst du dich, habe ich gesagt!“. Kakashi seufzte und sah mich an als hätte er die simple Bedeutung meiner Worte nicht verstanden. Er rutschte an dem Krankenbett vor und beugte sein Gesicht dicht an meines: „Hast du nicht noch andere Patienten, denen du auf die nerven gehen kannst?“. Verärgert hob ich meine Faust. Ein Finger nach dem anderen gab ein warnendes knacken von sich. Auf die nerven? Hatte er wirklich vor außer dem gebrochenen Fuß, der verdammt nochmal schon längst abgeheilt war! Noch einen verstauchten Halswirbel zu provozieren? „Haaataaakeee...“, krächzte ich in einer Dämonisch tiefen Stimme. „Raaaaus mit diiiir!“. Fast Anstandslos außer einem genervten seufzer, krabbelte die Vogelscheuche von ihrem Bett. Geht doch! Mit seinen Füßen schlupfte er in seine Hausschuhe und richtete sich auf. „Aaiii...“, eine Beeindruckend hohe Stimme krächzte aus den tiefen meines Körpers und schallte laut im Zimmer durch die Gänge im Krakenhaus. Sein bloßer Hintern blitzte unter der weißen Kutte hervor und sprang mir förmlich ins Gesicht. „WO I-S-T DEINE UNTERWÄSCHE?“, quiekte ich aufgeregt. Beschämt hielt ich mir die Augen zu und wagte keinen weiteren Blick bevor der Perversling sich nichts angezogen hatte. „Verdammt....“, stöhnte er leise. „Die hab ich doch glatt vergessen...“. Blind tastete ich mich an ihm vorbei sicher an die Türe. Raus hier! „I..ich komme später wieder!“, stotterte ich „B..bis dahin hast du dir gefälligst etwas angezogen!“, ermahnte ich ihn. „Mhhhhmmm...“, das übliche ignorante Stöhnen seinerseits ertönte. Kakashi war wieder zurück ins Bett gekrabbelt und blätterte frech grinsend in seinem Roman. Rasend und ohne weiteren Erfolg erzielt zu haben knallte ich genervt die Türe zu seinem Krankenzimmer zu. Wir werden sehen! Auch eine Vogelscheuche wird sich bewegen, wenn die Vögel anfangen zu stechen!   Krankenhäuser! Die beste Kur! Unglücklicherweise hatte ich mir bei einem Kampf gegen meinen Erzrivalen Gai den Fuß gebrochen. Wir hatten es mal wieder übertrieben. Gefährliche Sache... Auf dem Hokage Berg trugen wir eines unserer bisher spannendsten Duelle aus! Schere, Stein, Papier. Dummerweise rutschte ich auf einem Felsen aus der sich löste. In letzter Sekunde sammelte ich meine gesamte Kraft und zog noch die letzten Handzeichen. Stein! Leider konnte ich Gai's Zug nicht erkennen, da ich bereits Stürzte. Es stand unentschieden und somit der Gewinner nicht fest. Gai behauptete bei einem Besuch im Krankenhaus er hätte Papier gezogen und gewonnen. Ich glaube ihm kein Wort! Die Sonnenstrahlen wärmten mein Gesicht, während ich mich gemütlich in mein Krankenbett kuschelte. Der Roman den ich gerade las war fesselnd. An die Flirtparadies Serien kam es nicht ran, dennoch erfüllte es mein Herz voll Liebe. Und noch ein paar anderen Dingen … nicht ganz jugendfrei. Die Krankenschwestern hier sorgten sich ganz vorzüglich um mich. Es fehlte mir an nichts. Tee, Kaffee, Knabbereien, Süßigkeiten. Alles was das Herz begehrt! Hin und wieder zwinkerte ich ihnen zu, sodass selbst ein Glas Sake den Weg an mein Bett finden konnte. Herrlich! Die Sonne die zuvor mein Gesicht erwärmte verdunkelte und die Buchstaben meines Romans versanken in einem tiefen Grau. Nanu? Ich löste meinen Blick von den Seiten und entdeckte rechts von mir das Grauen... Die Sonnenfinsternis! Sie war wieder hier. Die strengste aller Schwestern. Weder Kaffe noch Tee servierte sie mir, stattdessen zwang sie mich. Ein kalter schauer lief mir den Rücken entlang. Zu laufen! „Hatake! Mir reichts!“, sie schnappte sich das Buch in meinen Händen und lies es in einer der Schubladen an meinem Nachtkästchen verschwinden. Die Hände in ihre Hüfte gestemmt blitzte sie mich wütend an. Sakura war eine meiner Schülerinen. Die Jahre ließen nicht auf sich warten und sie hatte sich zu einer schönen Frau entpuppt. Heute leitete sie die Station für Unfallchirurgie. Bei ihrem Ehrgeiz glaubte ich fest daran sie konnte es noch viel weiter bringen. Sie konnte mich sogar zum laufen bringen! Ich seufzte, doch dieses mal musste ich mich fügen. „Kannst du nicht einfach NETT sein?“, fragte ich sie während wir im Treppenhaus die Stufen zum Erdgeschoss hinabstiegen. Sie flunkerte mich an und antwortete: „Ich bin nett, NOCH habe ich dir keine reingehauen!“ Bei dem Gedanken an eine geballte Ladung Pinkie-Power, in meinem Gesicht, schüttelte es mich erneut und ich folgte ihr anstandslos in den Park hinaus.   Sakura brachte uns netterweise zwei heiße Becher Kaffee die sie aus dem Automaten herausgelassen hatte. Sie setzte sich zu mir auf die Bank und kühlte den Kaffe indem sie vorsichtig dagegen hauchte. „Mittagspause?“, fragte ich sie während ich sie dabei beobachtete. Sie nickte und bestätigte meine Vermutung. Verdammt... So schnell wurde ich sie zu meinem Nachteil doch nicht los. In einem unbeobachteten Moment zückte ich eines meiner Mini-Taschenbuch Ausgaben aus meiner Hosentasche. Für den Notfall! Mit Daumen und Zeigefinger begann ich genüsslich darin zu blättern, denn die Ausgabe war kaum größer als meine Handfläche. Eine bedrückende Aura breitete sich neben mir aus und drohte mich zu verschlingen. Ohoh... In Zeitlupe drehte ich mich zu ihr. Die Flammen die in ihren Augen brannten drohten mich in Brand zu setzen. Gott sie wird mich umbringen! „L-e-g e-s w-e-g!“, Pinkie-Power war aus der Unterwelt emporgestiegen. Ihre Stimme war dunkler als der Schwarze Kaffe ohne Zucker und Milch in meinem Becher. Ich steckte das Buch zurück in meine Hosentasche und lächelte: „Hab es sowieso schon durchgelesen!“. Pinkie beruhigte sich und die Flammen der Unterwelt bildeten sich zurück. Ganz plötzlich griff die junge Frau nach meiner Hand und zog mich mit sich: „Komm! Lass uns ein wenig spazieren, dass wird dir gut tun!“, sie riss mich mit, bis wir beide ein gleichmäßiges Schritttempo fanden und nebeneinander spazierten. „Es ist wichtig, dass du dich bewegst!“, erklärte sie mir lächelnd. Wenn sie nicht gerade vor Wut zu platzen drohte, glühte, randalierte, grölte ...einige Punkte und Minuten später... Könnte man fast behaupten sie war...niedlich. „Dein Bruch ist geheilt, jetzt sollten wir dein Bein stabilisieren!“ Ich dachte bei Männern stabilisieren sich die dinge schon ganz von selbst... Ich grinste dreckig unter der Maske um meine Mundwinkel. „Hatake! Hörst du mir zu?“, schmiss sie mich zurück, vertieft in den schmutzigen Ecken meiner Persönlichkeit, in das aktuelle Geschehen. „Mmmhmm..“, stöhnte ich. „Kakashi!“, rief eine dritte Person die bisher noch nicht an unserer Unterhaltung teilgenommen hatte. Eine zierliche Frauenhand legte sich auf meiner rechten Schulter nieder. „Dein Zustand bessert sich! Das freut mich!“, ein strahlendes lächeln umspielte die prallen Lippen von Schwester Hikari. Sonnenaufgang! Ich schmachtete nach ihnen. „Es wird!“, gab ich verlegen zu und kratzte mich unsicher am Hinterkopf. „Vielleicht können wir morgen in meiner Mittagspause einen Spaziergang machen?“, fragte sie höflich als wenn sie auch mit einer Abweisung rechnete. Als ob? „Klar! Klingt super!“, antwortete ich ohne ein Nein in Betracht zu ziehen. „Dann bis morgen!“, verabschiedete sie sich. Während sie von uns glitt hinterließ sie einen süßen Duft aus Zitronenkuchen und Sonnenstrahlen. Ich liebe Zitronenkuchen! Plötzlich nahm ich ein nervöses klopfen war. Ich hatte Sakura völlig vergessen. Ihre Arme waren überkreuzt und sie tippte aufgeregt mit ihrem Fuß den Boden. „Männer!“, krächzte sie. Ihre Hände vergruben sich in den Taschen ihres Kittels und sie stolzierte an mir vorbei. „Na dann, muss ich mich ja nicht weiter um dich kümmern!“, sie pausierte eine Sekunde bevor sie ihren Satz beendete: „Und kann mich den anderen Patienten widmen.“ Meine Augen folgten ihr bis sie wieder hinter der Eingangstüre verschwand. Hmm. Irgendwie wurde ich den Gedanken nicht los, dass sich das ganze ein wenig Vorwurfsvoll angehört hatte. Aber vielleicht täuschte ich mich auch?   Ich nahm die Krankenakte eines Patienten an mich und blätterte darin. „Sieht gut aus...“, flüsterte ich während ich das Ergebnis auswertete. Zwei kleine Augen beobachteten mich zwischen Tür und Rahmen. Ich bemerkte den kleinen Eindringling und begrüßte ihn: „Hallo Akio! Komm doch rein!“, schüchtern betrat er das Büro und sah mich mit großen Augen an. „Hallo Frau Haruno!“, begrüßte er mich. Ich beugte mich zu ihm und strich ihm sanft über seinen Kopf . „Was habe ich dir gesagt! Du kannst mich Sakura nennen!“. Der kleine Mann lächelte und nickte. Er war in der Unfallchirurgie gelandet, da er sich bei seinem Shinobi Training einen fiesen Bänderriss im Knie eingefangen hatte. Mir fiel ein, dass ich in meiner Schublade noch einige Süßigkeiten hatte. Akio war besonders tapfer während seiner Behandlung, deshalb entschied ich mich ihm eine kleine süße Aufmerksamkeit zu schenken. „Für di...“, ich streckte meine mit Süßwaren gefüllte Hand nach ihm aus, doch der kleine war bereits verschwunden. Wo ist er hin? Verwundert sah ich mich in meinem Büro um, doch er war nirgends aufzufinden. Stattdessen entdeckte ich einen kleinen selbstgepflückten Blumenstrauß auf meinem Schreibtisch. Wie goldig! Ich nahm das Geschenk dankend an mich und eilte aus meinem Büro um den flinken Eindringlich ein kleines Danke nachzurufen. Meine Hände griffen nach der angelehnten Türe und ich sprang dahinter hervor. Völlig die Umsicht vergessen stieß ich gegen einen Oberkörper. Zwei Arme hielten mich fest um nicht zu stolpern. „Pinkie?“, fragte mich nun eine, mir nur allzu gut bekannte Stimme. Vogelscheuche! Ich löste mich aus seinem griff und richtete mich auf. Unsere Augen trafen sich und er sah mich besorgt an: „Alles in Ordnung?“, fragte er mich. Bis gerade... „Ja.“, antwortete ich streng und ignorierte jegliche weitere Kommunikation. Sensei musterte mich, ich spürte seine Blicke auf mir. Perversling. „Blumen?“, fragte er nun neugierig, nachdem sie ihm aufgefallen waren. „Von einem Patienten!“, antwortete ich kühl und tappte zurück in mein Büro. Ich öffnete die Türe doch noch einmal und steckte meinen Kopf dazwischen hindurch. „Und außerdem, geht es dich gar nichts an!“. Wieder hinter verschlossenen Türen stellte ich fest, dass mein Verhalten kindisch und peinlich war. Ich vergrub beschämt das Gesicht in meinen Händen. Oh man Sakura!  Kapitel 2: Eine Kugel Eis ------------------------- Ich öffnete die Türe zu seinem Krankenzimmer. Das Tablet mit dem Mittagessen stellte ich an seinen Tisch. Zu meiner Verwunderung stellte ich fest, dass er nich hier war. Wird wohl spazieren sein...Eines seiner schmutzigen Romane lag aufgeklappt zwischen den verknuddelten Bettlaken. Neugierig griff ich danach und setzte mich an die Bettkannte. Wissbegierig las ich den Titel, der in einer roten, geschwungenen, romantischen Schrift geschrieben war : Sensei - Liebe kennt kein Alter. Meine Wangen färbten sich in einem rosa. Was zum... Ich blätterte wahllos durch die Seiten und begann interessiert ein paar Zeilen daraus zu lesen: Ich belohnte sie mit einem Eis, dass Training hatte sie erfolgreich abgeschlossen. Hungrig führte sie ihre Zunge an die eiskalte Kugel und begann gierig daran zu schlecken. Ich wünschte mir ich konnte das schmelzende Eis zwischen Waffel und Zunge sein... „Das ist meine absolute Lieblingsstelle!“, brach eine Stimme die peinliche Stille in der ich vermutet hatte nicht gestört zu werden. „Kyaaaaa!“, kreischte ich beschämt und erschrocken zugleich. Das Buch flog im hohen Bogen aus meinen Händen und landete zu meinem Unglück auf dem Kopf des Eindringlings. „Autsch...“, stöhnte er unter dem Schmerz. Kakashi! „Sensei!“, stellte ich fest. „Äh ich meine Hatake!“, korrigierte ich mich selbst aus, unter dem Scham des Romantitels, der mich daran zurückerinnerte. „Guter Wurf, Pinkie!“, lobte er und kratzte sich an der Beule die sich bildete. Blitzschnell krabbelte ich von der Matratze. Mit freizügigem Oberkörper saß er auf dem Bett, während ich genauer hinsah erkannte ich ein paar Wassertropfen die von ihm Perlten. Eine Maske trug er nicht. Das erste mal, dass ich ihn so zu sehen bekam. Er musste unter die Dusche gesprungen sein. Völlig Paralysiert durchleuchtete ich den Rest seines Anblicks. Einige Narben zeichneten sich an den Stellen seiner Schulter und auch der Bauch war nicht unversehrt. „Gefällt dir was du siehst?“, fragte er mich mit einem breiten Grinsen. Meine Wangen glühten bis der komplette Kopf errötete. „N...nein!“, stotterte ich aufgeregt. „Nein?“, hinterfragte er mich entsetzt. „Nein!“, war auch meine erneute Antwort. Dieses mal jedoch vertritt ich sie ohne zu stottern. Was bildet der Typ sich eigentlich ein? „Sind es die Narben?“, er deutete auf die vielen Stellen an denen er gekennzeichnet war. Einige von ihnen waren riesig. Erwartungsvoll weilten seine Augen auf mir und Stille kehrte ein. „Nein!“, er nahm meine Antwort nickend an. Nachdenklich sah er an mir vorbei aus dem Fenster. „Dann bin ich ja froh, dass es nichts Oberflächliches ist!“. Es war ganz und gar nicht Oberflächlich....     Ich entdeckte das Tablet, dass Sakura mir hingestellt hatte, nachdem sie aus dem Zimmer geflohen war. Den Deckel angehoben war darauf Fleisch und verschiedenen Gemüsesorten angerichtet. Selbstverständlich mit einer Schüssel Reis als Beilage. Die meisten beklagten sich über das schlechte essen in Krankenhäusern. Mir jedoch schmeckte es, schon allein deshalb, da ich es nicht selbst anrichten musste. Ich nahm es zu mir in mein Bett und begann Lustlos darin herumzustochern. So macht das keinen Spaß... Den Notknopf im Blickfeld kam mir eine Grandiose Idee. In den Romanen machen die das auch immer so! Ich betätigte den Knopf einige male, bis sich die Türe zu meinem Zimmer öffnete. Neugierig lauschte ich den Schritten. Ich muss zugeben ich hoffte auf Schwester Hikari. Dem nach Zitronenkuchen duftenden Sonnenaufgang! Ich wurde bitter enttäuscht. Stattdessen stampfte eine mit schlechter Energie geladene altbekannte Schülerin von mir um die Ecke. Der Sonnenuntergang... Kann ich nicht bitte einfach die Station wechseln? Plastische Chirurgie wäre doch was! „W-A-S?“, zischte sie genervt. Wie immer! „Ich hab hunger...“, antwortete ich und deutete auf den Teller vor mir. „Dann I-S-S!?“, recht hatte sie. Ich hätte essen können. Die Beule fiel mir wieder ein, die sie mir verpasst hatte. Eine gute Gelegenheit sie dafür büßen zu lassen! „Ich hab Kopfschmerzen...“, simulierte ich. „Meine Hände fühlen sich total taub an...“. Sakura schien darauf reinzufallen, denn sie sah mich besorgt an. Ich meine ich entdeckte ein wenig Panik in ihren Augen. Na plagt dich das schlechte Gewissen? Sie setzte sich zu mir. Zu meiner Verblüffung ließ sie ihre kalten, zierlichen Hände über meine Stirn gleiten. Sie tastete sie behutsam ab. So Fürsorglich! Den Ausdruck den sie dabei hatte brachte mich fast dazu meine Lüge aufzulösen: „Ist schon g...“, sie unterbrach mich. „Tut mir leid, dass ist alles meine Schuld, hätte ich diesen blöden Roman nicht geworfen!“, sie griff nach den Stäbchen und mischte Beilage mit Reis. Kurz darauf führte sie das essen an meinen Mund. Verwundert sah ich abwechselnd zwischen ihr und dem Essen auf und ab. Vielleicht will sie mich vergiften? „Mach den Mund auf!“, forderte sie mich lächelnd auf. Etwas stimmt hier nicht... Ich fügte mich und ließ mich von ihr füttern. Die Schüssel lehrte sich und Pinkie kratzte die letzten Reste zu einem Happen zusammen. „Sensei, mach aaaahhh!“, ein bezauberndes lächeln schmückte ihre Lippen und ich gab mich ein letztes mal ihrer Fürsorge hin. Pappsatt und Glücklich kaute ich an der Portion als sich plötzlich die Aura um mich herum Verfinsterte. Himmel, hilf mir! „Hast du etwas gedacht ich bin blöd?!“, zischte der Teufel zu meiner rechten. Ich schluckte den letzten vertrockneten Reisklos den Hals herunter. Fast blieb er stecken und ich erstickte daran. Sie wird mich umbringen! „Arggggh!“, grölte sie und drückte meine Nase zwischen den beiden Stäbchen schmerzhaft zusammen.   „Sag mal, Sakura!“, bat Ino um meine Aufmerksamkeit. Auch sie arbeitete im Konoha Krankenhaus, allerdings in der Gynäkologie. Sie hatte sich zu einer ausgezeichneten Hebamme weiterentwickelt und erzählte gerne von den Geburten die sie erlebte. Wenn die Blondine Zeit hatte und wir in einer Schicht arbeiteten, besuchte sie mich in den Pausen. Ich legte meine Arbeit zur Seite und schenkte ihr meine Aufmerksamkeit. „Ist es nicht komisch für dich, dass dein Sensei hier einquartiert wurde?“, ich verstand die Frage nicht. „Nein, wieso?“, fragte ich forschend nach. Sie beugte sich aus dem Stuhl über den Tisch und flüsterte: „Na er ist dein Sensei und ab und an musst du ihm doch beim duschen oder anziehen helfen?“, frech streckte sie mir die Zunge raus. „Du kannst mir alles erzählen süße, aber das er nicht gut aussieht wäre gelogen!“. Der Bürostuhl indem ich zuvor noch bequem gesessen war, drohte mit mir umzukippen. In letzter Sekunde hielt ich mich am Tisch fest und zog mich zurück. Mein rot angelaufenes Gesicht verriet meinen Scham. „Nein!“, versuchte ich von mir abzulenken. „Nein?!“, fragte Ino ein erneutes mal nach und beugte sich noch ein Stück weiter über den Tisch. „N-E-I-N!“, betonte ich noch einmal. In Gedanken fiel mir wieder der Roman und sein Titel ein, dann sein Körper, dann sein Gesicht. Und zuletzt erinnerte ich mich daran, wie verlogen er war. Perversling! Verlogene Ratte! Verärgert drückte ich die Tischplatte zwischen meinen Händen zusammen, bis das Holz darunter knackte. „Warum?“, fragte Ino mich neugierig. Ich warf ihr einen ernsten Blick zu und antwortete: „Weil er mein Sensei ist! Und außerdem ist er 13 Jahre älter!“. Ino warf einen Blick auf die Uhr, denn die Mittagspause war bereits verflogen. „Mach dir nichts vor süße!“, verabschiedete sie sich frech grinsend und streckte mir zwischen dem Türspalt ein letztes mal die Zunge raus. Ich mache mir überhaupt nichts vor!!!   Das einzig langweilige in Krankenhäusern: Die Nächte! Also begab ich mich jeden Abend auf Entdeckungstour. Wagte einen Blick in die Umkleideräume der Krankenschwestern, wenn sie vergessen hatten die Türe abzuschließen. Heute war eine dieser Nächte. An den Umkleideräumen angekommen breitete sich Freude in mir aus, denn die Türe stand offen. Ich wagte einen heimlichen Blick. Wunderschöne, glatte Beine streckten sich. Pralle Hintern wurden in Hosen gepackt. Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Einige Phantasien gingen mit mir durch ...schmutzige, nicht jugendfreie Phan-ta-sien! Ich sah tiefer hinein und erkannte sie wieder. Das pinke Haar verriet sie, fast wie ein Markenzeichen. Und ihre Schlagfertigkeit! Ich strich mir über die verstauchte Nase. Das Mädchen war eben von Anfang an etwas besonderes. Ich bin stolz darauf was aus ihr geworden war. Ein letztes mal spickte ich hinein bevor ich mich auf den Rückweg in mein Zimmer machte. Eine wunderschöne Frau! Kapitel 3: Waldfrucht Tee ------------------------- „Kakashi!“, Hikari begrüßte mich Freudenstrahlend. „Hallo!“, antwortet ich lächelnd und wartete bis die schöne Krankenschwester zu mir her gesprungen kam. „Wie geht es dir mein lieber?“ ...mein lieber... ihre Worte verteilten sich wie warme Butter in einer langsam heiß werdenderen Pfanne. Ich war das Stück Fleisch darin, dass langsam vor sich hin brutzelte. „Gut!“, antwortete ich aufgrund der Gedanken etwas kürzer geraten. Ihre Hand streichelte behutsam meine Schulter „Das hört sich gut an! Du läufst auch schon viel besser!“, lobte sie mich und warf einen Blick auf meine Beine während wir durch den Park spazierten. „Ich denke das wird heute wohl mein letzter Tag sein, meine Sachen sind gepackt und ich warte auf das Ergebnis der Ärzte.“, erzählte ich ihr ein wenig traurig darüber. „Suuuper!“, quiekte sie „Das heißt du kannst endlich wieder nach Hause! Das sind sehr gute Neuigkeiten!“. Ich nickte ohne weiter darauf einzugehen, stattdessen nippte ich an meinem pinken Waldfruchttee den ich mir versehentlich statt einem Cappuccino heraus gelassen hatte. Süß...Schmeckt gar nicht mal so übel... An etwas erinnerte mich der süße, fruchtig, frische Geschmack, doch noch kam ich nicht auf den Nenner was es war, dass mir im Kopf umher schwirrte. Hikari überholte mich und stoppte mit dem Gesicht vor mir. Ich bemerkte ihre Nervosität und die Farbe die sich auf ihren Backen zeichnete. „Kakashi! Ich mag dich wirklich sehr gerne!“, sie beugte sich leicht vor mir, dann setzte sie fort: „Ich würde mich deshalb freuen, wenn wir uns in Zukunft öfter sehen könnten!“. Öfter sehen? Mögen? Mich?? Hätte es die Situation zugelassen wäre ich in Versuchung gekommen mich selbst zu Ohrfeigen. Nur um sicher zu gehen ich war nicht in eine meiner Zeilen versunken oder Träumte. Sakura hatte recht, ich sollte wirklich weniger Zeit in die Bücher investieren und mehr in mein Langweiliges Privatleben. Nickend und lächelnd sagte ich ihr nun zu, ohne sie weiter auf eine Antwort warten zu lassen: „Wieso nicht!“.   Das Ergebnis von Kakashi lag vor, welches ich ihm in einer kurzen Besprechung übergeben wollte. Ich öffnete die Türe zu seinem Zimmer und betrat es vorsichtig. Sicher ist sicher! Der Hatake saß auf der Bettkannte mit dem Blick zum Fenster, ich vermutete ihn lesend. Vor ihn getreten wurde ich allerdings eines besseren Belehrt, denn dieser beobachtete den Himmel, der sich langsam voranschreitend in einem dunklen rotorange Färbte. „Kakashi?“, flüsterte ich um ihn nicht zu erschrecken. „Hmmm?“, stöhnte er und sah zu mir auf. Seine dunkelbraunen, fast schwarzen Augen erhaschten meine. Auch sein Gesicht war erneut unbedeckt, dass zweite mal das er sich mir so zeigte. „D... die Ergebnisse!“, stotterte ich ungewohnt unsicher. Aufmerksam wandte er sich zu mir und lauschte. „Dein Bruch ist gut zusammengewachsen!“ , mit dem Röntgenergebnis setzte ich mich zu ihm und zeigte mit dem Finger auf die Stellen an denen es deutlich zu erkennen war. „Ziemlich beeindruckend was man alles auf diesen Bildern erkennen kann...“, nickend Stimmte ich ihm zu, um ihm dann die Mappe mit den Berichten in die Hand zu drücken. Er schien immer noch vertieft in die Bilder, bis er mir erzählte; „Die meisten Verletzungen habe ich mir bei der Anbu eingefangen!“, jetzt zeigte er mir ein paar Stellen auf dem Bild, an denen man die alten Verletzungen noch immer erkennen konnte. Ich zählte: Einen Oberschenkelbruch, zwei Beinbrüche, zwei Ober und Unterarmbrüche, einige gebrochene Rippen. Selbst die gebrochene Nase konnte man noch darauf sehen. Er muss große Schmerzen gehabt haben... Einen flüchtigen Blick auf seine geschwollene Nase, die ich ihm zugefügt hatte tat es mir Leid mich nicht unter Kontrolle gehabt zu haben. Auch die vielen Narben die ich zuvor auf seinem Oberkörper entdeckt hatte mussten von seinem Dienst bei der Anbu verblieben sein. Ich hoffte sehr mein Blödmann von Sensei spielte nicht erneut mit meinen Gefühlen und erschaffte sich dadurch mein Mitleid. Dieses mal jedoch fühlte ich, dass er es ernst meinte. Von selbst hob sich meine Hand an seine Nase, meine Finger tupften behutsam die Geschwollenen stellen darauf ab . „Tut es sehr weh?“, hauchte ich leise. Ich entdeckte die tiefe Narbe unter seinem Sharingan, dass er von Obito erhalten hatte. Vorsichtig zeichneten meine Finger die Umrisse nach. Der Gedanke an die vielen Schmerzen die er während der Verletzungen erleiden musste machten mich traurig. Traurig nicht vorher da gewesen sein zu können um ihm den Schmerz ein wenig nehmen zu können. „Warum weinst du, Pinkie?“, weckte er mich nun in Gedanken versunken. Erschrocken weiteten sich meine Augen und ich bemerkte meine feuchten Wangen. Peinlich berührt wischte ich sie trocken „Tue ich doch gar nicht...“, schniefte ich. Während ich versuchte aufzustehen griff er nach meinem Händen und zog mich zurück an seine Brust. Er ließ uns beide auf die Matratze fallen. Kakashis Hände sanken recht und links an meinen Schultern in der Matratze ein, sodass ich nicht fliehen konnte. Frech grinste er über mir, „Was ist los Pinkie? Keine Power?“. Mein Herz pochte nervös in meiner Brust. Was ist das? Woher kommt dieses Gefühl? Es ist doch nur Sensei Kakashi... Immer tiefer beugte er sich zu mir. Das pochen in mir wurde lauter, als sich seine Lippen plötzlich sanft auf die Stelle meines Byakugou drückten. W...was tut er da? Ich schnappte aufgeregt nach Luft die ich angehalten hatte, während er sich von meiner Stirn löste. „Sakura Haruno, du bist deinen Pflichten als Krankenschwester sehr gut nachgekommen und hiermit entlassen!“, erklärte er mir gehässig und biss sich kurz darauf grinsend in seine Unterlippe. Kochendes Blut schoss urplötzlich in jede Region meines Körpers und erfüllte ihn voll Wut. So herablassend... Rasende, kochende unkontrollierbare Wut erfüllte mich und ich konzentrierte die Kraft auf meine Faust die sich tief in die Laken gekrallt hatte. Dann holte ich aus und donnerte dem Idioten eine geballte Ladung Power direkt unter sein Kiefer. „Da hast du deine Poooower!“, grölte ich während er bereits aus dem Bett flog und in einem lauten Knall auf dem harten Linoleumboden des Krankenhauses aufschlug.   Man hatte mich entlassen. RAUS-GE-SCHMISSEN! Meine Tasche über die Schultern geworfen, lief ich durch die bereits dunklen Straßen von Konoha auf dem Weg nach Hause. Immer wieder kontrollierte ich die Funktionsfähigkeit meines Kiefers indem ich es kreisen ließ. Ganz schön übertrieben mich wegen eines … win-zi-gen Kusses SO zu vermöbeln!? Während ich darüber nachdachte ob es verdient war, konnte ich mir selbst keine Antwort darauf geben wieso ich es überhaupt getan hatte. Es war nicht das erste mal, dass ich Sakura so emotional erlebt hatte, dieses mal jedoch war es anders. Es war wegen mir. Ich verlangte danach die sonst so schlagfertige, kräftige, laute, aggressive ...einige Punkte und Minuten später... die in diesem Moment voll und ganz der Traurigkeit verfallen war in den Arm zu nehmen und tröstend an mich zu drücken. Sie musste sich meinetwegen keine Sorgen machen. Ich wollte alles andere, als der Pinkhaarigen Trauer bereiten. Sakura verschaffte mir einen Moment indem ich mich endlich älter und überlegener fühlte. Ich ergriff die Chance um dem kleinen Biest endlich mal zu zeigen was es bedeutete 13 Jahre älter und körperlich kräftiger zu sein,nämlich das ich in der Lage war sie zu schützen oder zu brechen. Vielleicht waren Naruto, Sasuke und alle anderen in ihrem Alter ebenfalls in der Lage dazu, doch was konnte das Feuer der Jugend schon gegen die Reife und Erfahrung des Alters ausrichten? Dieser verfluchte Gai … Meine Hände umkreisten erneut meinen Kiefer und erwischten eine schmerzhafte Stelle. „Shhhh...“, zischte ich unter dem stechenden Schmerz zusammen. Ich kam an meinem Apartment an und öffnete das Schloss zu meiner Wohnung. Drinnen angekommen schmiss ich die Tasche von meiner Schulter in eine Ecke . Die Wohnung befand sich genau in dem selben Zustand, indem ich sie auch verlassen hatte. Geschirr türmte sich in der Küche, Schmutzige Wäsche quillte im Bad aus dem Wäschekorb und verteilte sich aufgrund des Platzmangels in der restlichen Wohnung. Im Wohnzimmer hatten sich meine Romane weit über die Kapazität meiner Regale vermehrt und türmten sich auf dem Boden. Das reinste Chaos... Ich seufzte und dachte an die entspannte und wohltuende Zeit im Krankenhaus, wie gerne ich doch wieder dorthin zurück wollte. Ich kam auf dumme Gedanken, während ich einen Blick auf den Balkon warf. Weitere Brüche gefällig? Ich entschied mich zur Vernunft und begann langsam, sehr, sehr langsam das Chaos zu beseitigen.   Das Biest wird sich ohne mich einfach nur zu Tode langweilen!  Kapitel 4: Double-Time ---------------------- Endlich Feierabend, Endlich Wochenede. Ich hatte die letzten Informationen und Neuzugänge an das Nachtschicht-Team übergeben, ein wenig ausgelaugt aber glücklich trat ich aus dem Krankenhaus ins freie. Eine frische Brise wehte an mir vorbei und wühlte mir die Haare auf. Ino hatte mir für das heutige Abendessen zu dem wir eigentlich verabredet gewesen wären abgesagt, da sie eine Schicht für eine krank gewordene Kollegin einspringen musste. Mein Magen grummelte. Einen Blick auf die Uhr verriet mir, es war zu früh um an einem Freitagabend nach Hause zu schlappen und wiederum war es zu spät um die Küche nochmal in Brand zu setzen. Zugegeben ich bin nicht die allerbeste Köchin … also gut... Miserabel! Man kann eben nicht alle Talente besitzen! Ich entschied mich meinem Magen etwas gutes zu tun und ihn mit einer warmen Suppe Rahmen zu füllen.   Ich klopfte meine Handflächen gegeneinander. Der Staub peitschte zwischen den Flächen auf. Ich hustete als dieser den Weg in meinen Mund fand. Puhh... Das Wohnung erstrahlte nach langem, mal wieder in ihrem alten Glanz. 3 Säcke voll Müll stapelten sich im Flur und obwohl sie zugebunden waren kroch der dreckige Geruch in meine empfindliche Nase. Verdammt... was bin ich bloß für eine Drecksau... Ich entschied mich diesen zu entsorgen und mich auf eine gemütliche Freitags-Nudelsuppe zu machen. Mein Magen kündigte bereits seit einigen Stunden Hunger an.   Es erwies sich als Herausforderung ein freies Nudelhaus an einem Freitagsabend ausfindig zu machen. Die meisten waren völlig überfüllt und ausgebucht, in einer der Nebenstrassen erinnerte ich mich an einen kleinen Geheimtipp von Naruto, der ja bekanntlich von Instant-Nudelsuppen schwärmte. Ich selbst war nicht der größte Fan davon, doch heute würde es seinen Zweck erfüllen. „Instandhaltung...“, las ich den Imbissnahmen von seiner Tafel ab, das Logo brachte mich zum schmunzeln. Abgebildet war ein Mensch, dessen eigentliche Blutbahnen oder auch Adern durch Nudeln ersetzt wurden. Würde man den Neunschwänzigen Röntgen, würde das dabei herauskommen! Ich kicherte ein wenig darüber, dann betrat ich grinsend das Nudelhaus. Die meisten Plätze waren auch hier belegt, jedoch blitzten 2-3 freie Tische zwischen der Menschenmenge auf. Ich eilte in eine ruhigere Ecke, setzte mich und nahm die Karte zur Hand. Die Auswahl war groß und nicht teuer. Das erklärt einiges, wieso dieser Schwachkopf so gerne hierher kommt... Ich entschied mich für einen Klassiker aus einer Hühnerbrühe, Schweinefleisch und einigem Gemüse und Ei als Beilage. Lautes Gelächter erfüllte das Schnellrestaurant, was darauf hindeutet, dass die meisten Gäste bereits einige Gläser gebechert hatten. Die verschiedenen Gruppen ließen sich kaum auf ein alter beschränken, jung und alt unterhielten sich Lauthals über den gelehrten Schüsseln und Gläsern. Eine Tafel stach mir ins Auge, während ich mich umsah. Auf sie hatte man mit Kreide geschrieben: Freitags, Double-Time auf alle Getränke!. Meine Augenbrauen hoben sich kritisch an. Für den ein oder anderen besser die Halb-Zeit... Tatsächlich war das Angebot verlockend und schien in diesem Laden bestens zu laufen, allein jedoch war ich kaum in Trink-Stimmung. „Was darf es für sie sein?“, fragte mich die Bedienung höflich und hielt Block und Stift bereit. „Für mich einmal die 12 und ein kleines Tafelwasser, bitte!“, gab ich meine Bestellung auf. „Gerne!“, verabschiedete sie sich Kopfnickend und eilte kurz darauf mit einem vollen Notizzettel in die Küche. Ich erschrak, als sich plötzlich eine heiße Hand auf meiner Schulter stützte und sie zusammendrückte. „B...bish du ni... nish die Schtashion...“, lallte der fremde und beugte sich nah vor mein Gesicht. Ängstlich und abgeneigt wich ich ihm aus, während ich seinen alkoholischen Hauch in meiner Nase aufnahm. Ihgitt … „Shtashionleitung!“, brabbelte er nun weiter und zeigte mit dem Finger auf mich. Er grinste „Geile, Shwesh...Shweshter!“, beendete er nun seinen 6.0 Promille Aufsatz vor mir. Ich beobachtet wie er sich genüsslich über die Unterlippen leckte, dann fixierte er mich erneut. „Ish tsahl.. le gut!“. Er ließ einen 100er zwischen seinen Fingern rasseln. Wie bitte? Seine Hand drückte fester gegen meine Schulter und presste sie zusammen, der Betrunkene Lüstling kam mir gefährlich nah. Immer weiter drückte ich mich in die Stuhllehne als plötzlich eine klare Stimme den Raum erfüllte. „Komm schon Chiyo, lass sie los!“, vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah zwischen dem Spalt an mir auf. Hatake? Vogelscheuche? ...Sensei?. Kakashi griff dem betrunkenen Lüstlig in den Kragen und zog ihn weg von meinem Tisch „Kanaye!“, brüllte er hinter die Theke. Ein Koch sah aufmerksam dahinter auf in seine Richtung und schenkte ihm Aufmerksamkeit „Der hier braucht mal frische Luft und das nächste Bier in Alkoholfrei!“. Der Koch lachte und zeigte einverstanden mit dem Daumen nach oben. Unerwartete und neugierig beobachtete ich Sensei wie er den Typen hinter sich herschleifte und aus dem Laden schubste. „Tief durchatmen und dann, wenn du wieder bei Sinnen bist überlegst du dir ob du zu deiner Frau und deinen Kindern nach Hause gehst!“, zischte er genervt und schloss die Eingangstüre hinter sich. Ein paar Gäste die das Theater mitbekommen hatten lachten, Kakashi schlängelte sich vorbei an ihnen, zwischen den Stühlen zurück an meinen Tisch. Dort angekommen musterte er mich besorgt: „Alles in Ordnung? Hat er dich angefasst?“. Die Blicke ein paar einzelner Leute weilten auf mir uns sie unterhielten sich tuschelnd, beschämt strich ich mir das Haar hinter mein Ohr und nickte. „Alles okay“, flüsterte ich letztendlich und sah unter den Tisch zwischen meine Beine. Kakashi schob den Stuhl gegenüber von mir zur Seite und setzte sich, immer noch weilten seine Augen sorgsam auf mir. Ein wenig erinnerte es mich an unsere frühere Zeit in Team 7, niemals hätte Sensei zugelassen, dass Sasuke, Naruto oder mir etwas zugestoßen wäre. Bis heute hatte er diese Einstellung nicht abgelegt. Seine Hände ragten nach meinen Wangen über den Tisch und er hob behutsam meinem Kopf an. Erschrocken weiteten sich meine Augen, dummerweise trafen wir uns. Langsam beugten seine Hände mich nach links und recht, währenddessen überprüfte er mich. Nervös versuchte ich seine Geste zu ignorieren, doch ich konnte bereits ein aufgeregtes Pochen in meiner Brust fühlen. „Sch...schon gut!“, versuchte ich ihn ein erneutes mal von meinem Wohlergehen zu überzeugen. Ich löste mich aus seinem Griff und beugte mich ausweichend tiefer in meine Lehne. „Er war einfach nur betrunken und ein ehemaliger Patient von mir...“, erzählte ich Kakashi. „Weißt du eigentlich wie spät es ist?“, zischte Kakashi und suchte den Blickkontakt zu mir. „Wie kannst du alleine in so einen Stadtteil kommen?“, schimpfte er. Meine Nudelsuppe wurde in der zwischen zeit an den Tisch geliefert, verärgert knickte ich die Stäbchen voneinander und begann ignorierend in meiner Mahlzeit zu rühren. „Sa-ku-ra?“, betonte er jede einzelne Silbe meines Namens. „Ino hat mir abgesagt und ich hatte hun-ger!“, konterte ich und führte einzelne Zutaten in meinen Mund. Genüsslich kaute ich darauf. Kakashi schien sichtlich verärgert, denn er verschränkte die Arme. Zwischen Gesichtsbedeckung und seinem krausen Haar flammten seine Augen auf mir. Wir schwiegen beide, bis auch sein essen an den Tisch gebracht wurde. Hungrig schlürfte er die Nudeln und schaufelte den Rest auf kürzestem Wege in seinen Mund. ...kann er den Mund beim kauen nicht ZU machen?... Kakashi war so nett und bezahlte mir mein essen. Ich bedankte mich, obwohl ich ihn nicht darum gebeten hatte. Er folgte mir aus dem Imbiss „Ich begleite dich!“, entschied er Bestimmend. „Danke ich finde alleine nach Hause...“, flüsterte ich abweisend. Ich nickte zur Verabschiedung und begann die ersten Schritte durch die Seitengassen Konohas meinen Weg nach Hause anzutreten. Es dauerte eine Weile, da bemerkte ich Kakashis folgende Schritte. „Ich bin KEIN Kind mehr!“, betonte ich Wutentbrannt. Meine Faust war bereits Kampfbereit geballt und ich wandte mich ihm schlagartig zu „Ich kann mich wehren!“, meine Faust flog durch die Dunkelheit und prallte an einer blockenden Handfläche ab. „Bist du dir da sicher?“, hauchte er leise und trat aus der dunklen Ecke ins Licht zu mir. Er grinste frech und legte den Kopf zur Seite „Für mich wirst du wahrscheinlich immer Pinkie bleiben...“, vorsichtig führte er meine immer noch geladene Faust hinab. „...deshalb spar dir deine Wut für jemand anderen und nimm das Angebot von deinem älteren Sensei an!“. Ich fügte mich seiner Anweisung anstandslos. Vielleicht war es der alt bekannte Unterton den er dabei hatte ich wusste es nicht. Vielleicht war es auch, dass mir statt seiner Tones etwas ganz anderes in den Ohren schallte. Immer und immer wieder... Werde ich in seinen Augen immer das Mädchen aus Team 7 bleiben?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)