Pinkie-Power von Skadii ================================================================================ Kapitel 4: Double-Time ---------------------- Endlich Feierabend, Endlich Wochenede. Ich hatte die letzten Informationen und Neuzugänge an das Nachtschicht-Team übergeben, ein wenig ausgelaugt aber glücklich trat ich aus dem Krankenhaus ins freie. Eine frische Brise wehte an mir vorbei und wühlte mir die Haare auf. Ino hatte mir für das heutige Abendessen zu dem wir eigentlich verabredet gewesen wären abgesagt, da sie eine Schicht für eine krank gewordene Kollegin einspringen musste. Mein Magen grummelte. Einen Blick auf die Uhr verriet mir, es war zu früh um an einem Freitagabend nach Hause zu schlappen und wiederum war es zu spät um die Küche nochmal in Brand zu setzen. Zugegeben ich bin nicht die allerbeste Köchin … also gut... Miserabel! Man kann eben nicht alle Talente besitzen! Ich entschied mich meinem Magen etwas gutes zu tun und ihn mit einer warmen Suppe Rahmen zu füllen.   Ich klopfte meine Handflächen gegeneinander. Der Staub peitschte zwischen den Flächen auf. Ich hustete als dieser den Weg in meinen Mund fand. Puhh... Das Wohnung erstrahlte nach langem, mal wieder in ihrem alten Glanz. 3 Säcke voll Müll stapelten sich im Flur und obwohl sie zugebunden waren kroch der dreckige Geruch in meine empfindliche Nase. Verdammt... was bin ich bloß für eine Drecksau... Ich entschied mich diesen zu entsorgen und mich auf eine gemütliche Freitags-Nudelsuppe zu machen. Mein Magen kündigte bereits seit einigen Stunden Hunger an.   Es erwies sich als Herausforderung ein freies Nudelhaus an einem Freitagsabend ausfindig zu machen. Die meisten waren völlig überfüllt und ausgebucht, in einer der Nebenstrassen erinnerte ich mich an einen kleinen Geheimtipp von Naruto, der ja bekanntlich von Instant-Nudelsuppen schwärmte. Ich selbst war nicht der größte Fan davon, doch heute würde es seinen Zweck erfüllen. „Instandhaltung...“, las ich den Imbissnahmen von seiner Tafel ab, das Logo brachte mich zum schmunzeln. Abgebildet war ein Mensch, dessen eigentliche Blutbahnen oder auch Adern durch Nudeln ersetzt wurden. Würde man den Neunschwänzigen Röntgen, würde das dabei herauskommen! Ich kicherte ein wenig darüber, dann betrat ich grinsend das Nudelhaus. Die meisten Plätze waren auch hier belegt, jedoch blitzten 2-3 freie Tische zwischen der Menschenmenge auf. Ich eilte in eine ruhigere Ecke, setzte mich und nahm die Karte zur Hand. Die Auswahl war groß und nicht teuer. Das erklärt einiges, wieso dieser Schwachkopf so gerne hierher kommt... Ich entschied mich für einen Klassiker aus einer Hühnerbrühe, Schweinefleisch und einigem Gemüse und Ei als Beilage. Lautes Gelächter erfüllte das Schnellrestaurant, was darauf hindeutet, dass die meisten Gäste bereits einige Gläser gebechert hatten. Die verschiedenen Gruppen ließen sich kaum auf ein alter beschränken, jung und alt unterhielten sich Lauthals über den gelehrten Schüsseln und Gläsern. Eine Tafel stach mir ins Auge, während ich mich umsah. Auf sie hatte man mit Kreide geschrieben: Freitags, Double-Time auf alle Getränke!. Meine Augenbrauen hoben sich kritisch an. Für den ein oder anderen besser die Halb-Zeit... Tatsächlich war das Angebot verlockend und schien in diesem Laden bestens zu laufen, allein jedoch war ich kaum in Trink-Stimmung. „Was darf es für sie sein?“, fragte mich die Bedienung höflich und hielt Block und Stift bereit. „Für mich einmal die 12 und ein kleines Tafelwasser, bitte!“, gab ich meine Bestellung auf. „Gerne!“, verabschiedete sie sich Kopfnickend und eilte kurz darauf mit einem vollen Notizzettel in die Küche. Ich erschrak, als sich plötzlich eine heiße Hand auf meiner Schulter stützte und sie zusammendrückte. „B...bish du ni... nish die Schtashion...“, lallte der fremde und beugte sich nah vor mein Gesicht. Ängstlich und abgeneigt wich ich ihm aus, während ich seinen alkoholischen Hauch in meiner Nase aufnahm. Ihgitt … „Shtashionleitung!“, brabbelte er nun weiter und zeigte mit dem Finger auf mich. Er grinste „Geile, Shwesh...Shweshter!“, beendete er nun seinen 6.0 Promille Aufsatz vor mir. Ich beobachtet wie er sich genüsslich über die Unterlippen leckte, dann fixierte er mich erneut. „Ish tsahl.. le gut!“. Er ließ einen 100er zwischen seinen Fingern rasseln. Wie bitte? Seine Hand drückte fester gegen meine Schulter und presste sie zusammen, der Betrunkene Lüstling kam mir gefährlich nah. Immer weiter drückte ich mich in die Stuhllehne als plötzlich eine klare Stimme den Raum erfüllte. „Komm schon Chiyo, lass sie los!“, vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah zwischen dem Spalt an mir auf. Hatake? Vogelscheuche? ...Sensei?. Kakashi griff dem betrunkenen Lüstlig in den Kragen und zog ihn weg von meinem Tisch „Kanaye!“, brüllte er hinter die Theke. Ein Koch sah aufmerksam dahinter auf in seine Richtung und schenkte ihm Aufmerksamkeit „Der hier braucht mal frische Luft und das nächste Bier in Alkoholfrei!“. Der Koch lachte und zeigte einverstanden mit dem Daumen nach oben. Unerwartete und neugierig beobachtete ich Sensei wie er den Typen hinter sich herschleifte und aus dem Laden schubste. „Tief durchatmen und dann, wenn du wieder bei Sinnen bist überlegst du dir ob du zu deiner Frau und deinen Kindern nach Hause gehst!“, zischte er genervt und schloss die Eingangstüre hinter sich. Ein paar Gäste die das Theater mitbekommen hatten lachten, Kakashi schlängelte sich vorbei an ihnen, zwischen den Stühlen zurück an meinen Tisch. Dort angekommen musterte er mich besorgt: „Alles in Ordnung? Hat er dich angefasst?“. Die Blicke ein paar einzelner Leute weilten auf mir uns sie unterhielten sich tuschelnd, beschämt strich ich mir das Haar hinter mein Ohr und nickte. „Alles okay“, flüsterte ich letztendlich und sah unter den Tisch zwischen meine Beine. Kakashi schob den Stuhl gegenüber von mir zur Seite und setzte sich, immer noch weilten seine Augen sorgsam auf mir. Ein wenig erinnerte es mich an unsere frühere Zeit in Team 7, niemals hätte Sensei zugelassen, dass Sasuke, Naruto oder mir etwas zugestoßen wäre. Bis heute hatte er diese Einstellung nicht abgelegt. Seine Hände ragten nach meinen Wangen über den Tisch und er hob behutsam meinem Kopf an. Erschrocken weiteten sich meine Augen, dummerweise trafen wir uns. Langsam beugten seine Hände mich nach links und recht, währenddessen überprüfte er mich. Nervös versuchte ich seine Geste zu ignorieren, doch ich konnte bereits ein aufgeregtes Pochen in meiner Brust fühlen. „Sch...schon gut!“, versuchte ich ihn ein erneutes mal von meinem Wohlergehen zu überzeugen. Ich löste mich aus seinem Griff und beugte mich ausweichend tiefer in meine Lehne. „Er war einfach nur betrunken und ein ehemaliger Patient von mir...“, erzählte ich Kakashi. „Weißt du eigentlich wie spät es ist?“, zischte Kakashi und suchte den Blickkontakt zu mir. „Wie kannst du alleine in so einen Stadtteil kommen?“, schimpfte er. Meine Nudelsuppe wurde in der zwischen zeit an den Tisch geliefert, verärgert knickte ich die Stäbchen voneinander und begann ignorierend in meiner Mahlzeit zu rühren. „Sa-ku-ra?“, betonte er jede einzelne Silbe meines Namens. „Ino hat mir abgesagt und ich hatte hun-ger!“, konterte ich und führte einzelne Zutaten in meinen Mund. Genüsslich kaute ich darauf. Kakashi schien sichtlich verärgert, denn er verschränkte die Arme. Zwischen Gesichtsbedeckung und seinem krausen Haar flammten seine Augen auf mir. Wir schwiegen beide, bis auch sein essen an den Tisch gebracht wurde. Hungrig schlürfte er die Nudeln und schaufelte den Rest auf kürzestem Wege in seinen Mund. ...kann er den Mund beim kauen nicht ZU machen?... Kakashi war so nett und bezahlte mir mein essen. Ich bedankte mich, obwohl ich ihn nicht darum gebeten hatte. Er folgte mir aus dem Imbiss „Ich begleite dich!“, entschied er Bestimmend. „Danke ich finde alleine nach Hause...“, flüsterte ich abweisend. Ich nickte zur Verabschiedung und begann die ersten Schritte durch die Seitengassen Konohas meinen Weg nach Hause anzutreten. Es dauerte eine Weile, da bemerkte ich Kakashis folgende Schritte. „Ich bin KEIN Kind mehr!“, betonte ich Wutentbrannt. Meine Faust war bereits Kampfbereit geballt und ich wandte mich ihm schlagartig zu „Ich kann mich wehren!“, meine Faust flog durch die Dunkelheit und prallte an einer blockenden Handfläche ab. „Bist du dir da sicher?“, hauchte er leise und trat aus der dunklen Ecke ins Licht zu mir. Er grinste frech und legte den Kopf zur Seite „Für mich wirst du wahrscheinlich immer Pinkie bleiben...“, vorsichtig führte er meine immer noch geladene Faust hinab. „...deshalb spar dir deine Wut für jemand anderen und nimm das Angebot von deinem älteren Sensei an!“. Ich fügte mich seiner Anweisung anstandslos. Vielleicht war es der alt bekannte Unterton den er dabei hatte ich wusste es nicht. Vielleicht war es auch, dass mir statt seiner Tones etwas ganz anderes in den Ohren schallte. Immer und immer wieder... Werde ich in seinen Augen immer das Mädchen aus Team 7 bleiben?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)