Zwischen den Welten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Zwischen Kämpfen und Bettgeflüster ---------------------------------------------- 12. Zwischen Kämpfen und Bettgeflüster In dieser Nacht schlief ich besonders gut, so konnte ich mich erholt morgens auf dem Trainingsgelände einfinden. Wieder drehte ich einsam meine Runden, da noch niemand anwesend war. Ich beschloss dies von nun an immer zu tun, so konnte ich nochmal die Stille genießen bevor das hektische Treiben der Dämonen, während der Trainingszeit, vorherrschte. Es verging eine lange Zeit bevor ich meinen Lauf beendete und mich auf der Tribüne für eine Pause niederließ. Meine Kondition ist definitiv besser geworden, meine Anstrengungen schienen sich bereits jetzt auszuzahlen. Ich schloss meine Augen und atmete die frische Morgenluft ein. Es wurde immer kälter, der Winter schien endgültig eingekehrt zu sein. Ich öffnete meine Augen wieder als mich jemand an der Schulter berührte, es war Ryura. „Du riechst nach ihm.“ Ryura schaute mit einem angewiderten Blick auf mich herab. „Bitte was?“, fragte ich ihn verwirrt, wusste nicht was er meinte. „Der Geruch von Sesshomaru haftet an deinem ganzen Körper“, gab er mir zur Antwort. Ich weitete meine Augen, konnte es nicht fassen. „Sowas riecht Ihr?“ Entsetzt blickte ich zu ihm auf. „Nicht nur ich. Dämonen riechen so ziemlich alles“, verkündigte er mir. Super, diese Information hatte mir gefehlt. Ich schloss wieder meine Augen und atmete tief durch. „Sei vorsichtig, Amelia. Du lässt dich auf ein gefährliches Spiel ein“, belehrte er mich. Mir war das jedoch bereits sehr wohl bewusst. Aber was zwischen ihr und Sesshomaru lief, ging niemanden etwas an. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich bin gut im Spielen“, konterte ich kokett und zwinkerte ihm zu. Ryura hob seine Augenbrauen und starrte mich verärgert an. „Verbrenn dich nicht“, warnte er mich noch und ließ mich dann alleine zurück. Mich amüsierte die Unterhaltung, ließ mich aber auch nachdenklich werden. Mir war sehr wohl bewusst, dass sich auf Sesshomaru einzulassen riskant war, aber was sollte schon folgenschweres passieren? Das einzig Nervige hieran war, dass man es anscheinend riechen konnte. Somit war ich quasi ein offenes Buch für alle Dämonen hier. Sesshomaru schien dies nichts auszumachen. Wahrscheinlich stand er da drüber und das sollte ich auch. Wie bereits befürchtet, wurde ich während des ganzen Trainings merkwürdig angestarrt. So viel Aufmerksamkeit war mir mehr als unangenehm. Ich konzentrierte mich auf meine Kamptechniken, die ich wieder mal an einem Sandsack ausüben sollte. Ryura erhoffte sich, dass sich hierdurch meine Muskulatur sowie die Stärke meiner Schläge und Tritte verbesserten. Ich ignorierte meine Prellungen und Wunden von gestern, so wie es von mir erwartet wurde. Parallel dazu wurden Trainingskämpfe zwischen den Dämonen ausgeführt. Ich wurde weiterhin bei den Kämpfen nicht eingesetzt und so sollte es auch zunächst erstmal bleiben. Später am Nachmittag kümmerte sich dann wieder Ryura um mich. Er schonte mich keineswegs und fügte mir weiter Blessuren zu. Ich war nicht wirklich erfolgreicher als gestern, gab aber mein bestes und traf auch ab und an mal. Die Tage ähnelten sich fortwährend. Und so vergingen Wochen und Monate. Tagsüber wurde trainiert, ob in der Gruppe oder alleine mit Ryura. Ab und an gesellte sich Rin zu uns oder auch Sesshomaru, um meine Fortschritte zu beobachten. Und ich machte Fortschritte. Ich kam nicht an die Stärke oder Schnelligkeit eines Dämons heran, aber wenn auf menschlicher Ebene gekämpft wurde, konnte ich mehr als nur mithalten. Dies stellte nicht nur Ryura zur Zufriedenheit, sondern auch Sesshomaru. Auf die Verbreitung der Information meiner Ankunft reagierte noch kein Herrscher der anderen Ländereien. Dies stimmte jedoch weder Sesshomaru noch Serena verärgert, so gewannen wir mehr Zeit. Denn eins war sicher: Sie würden kommen! Serena ließ sich nur selten blicken. Rin erklärte mir einst, dass sie sich nicht mit dem niederen Volk abgeben würde. Ausschließlich hohe Würdenträger hatten das Privileg ihrer Gesellschaft. In den Monaten, die ich bereits schon auf dem Schloss verbrachte, hatte ich sie, neben meiner Ankunft, lediglich noch einmal kurz gesehen. Sie stürmte in Sesshomarus Büro als er gerade dabei war mich leidenschaftlich zu küssen. Ihre Reaktion hierauf war desaströs. Ihre Augen glühten rot und sie fletschte ihre Zähne, war bereit sich auf mich zu stürzen, was mir einen wahnsinnigen Schrecken einflößte. Reflexartig krallte ich damals meine Hände in Sesshomarus Oberarme. Er hingegen war unbeeindruckt, stellte sich schützend vor mich und gab mir wortlos die Anweisung, dass ich gehen sollte. Ich gehorchte augenblicklich. Sesshomaru verlor über diesen Vorfall kein Wort mehr. Trotz unseres Verhältnisses, verband uns nichts anderes als Sex. Sesshomaru behandelte mich weiterhin wie bisher, ich konnte jedoch mittlerweile damit besser umgehen. Ich akzeptierte es, dass er mich ab und an wie Dreck behandelte, insbesondere dann wenn andere dabei waren. Für ihn war ich seine Spielgefährtin und mir war es egal. Wenn wir zusammen waren, war es als seien wir in einer ganz anderen Welt, alles um uns herum schien nicht von Bedeutung. Es war egal, dass ich ein Mensch und er ein Dämon war. Und dann kam der Tag, der so vieles änderte. Ich war gerade aufgestanden und hatte mich für mein Training fertig gemacht. Ich erhaschte einen Blick in den Spiegel im Ankleidezimmer. Mein mittlerweile durchtrainierter Körper war die offensichtlichste Veränderung an mir und ich war stolz darauf. Ich schlüpfte in meine Trainingsschuhe, wollte das Zimmer verlassen als Sesshomaru mein Zimmer betrat und zielstrebig auf mich zukam. Er neigte seinen Kopf, seine Lippen waren nur wenige Millimeter von meinen entfernt. „Ich…“, ein leichter Kuss berührte meine Lippen, „…muss…“, mit der Zunge berührte er meinen Mundwinkel, „…zum…“, noch ein Kuss, diesmal drängender, „…Training…“, wieder seine Zunge, die meine Lippe liebkoste, „…Sesshomaru…“, er legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich an sich heran, „…bitte!“ Aufreizend und langsam rieb er sein Becken an meines und ließ keine Zweifel an seiner Erregung. Ich würde wohl nicht zu meinem früh morgendlichen Training kommen. Das war nicht das erste Mal, dass mein Aufwärmprogram anderes ablief. Ich schmunzelte. Mit einem weiteren Kuss forderte er mich auf, meinen Mund zu öffnen und seiner Zunge Einlass zu gewähren, während er mit seinen Händen meine Hüfte fest an sich drängte. Wie jedes Mal reagierte mein Körper auf seine Nähe. Gegen so etwas Machtvolles konnte und wollte ich mich nicht wehren. Mit seiner Zunge erforschte er die sensibelsten Stellen meines Mundes. Unwillkürlich legte ich meine Arme um seinen Nacken und stellte mich auf Zehenspitzen, um das Spiel mit seiner Zunge zu intensivieren. Sesshomaru hob mich blitzartig hoch und trug mich zu meinem Bett, legte mich hier vorsichtig ab. Meine gesamte Aufmerksamkeit wurde jedoch von seinen Lippen in Anspruch genommen. Erst als er seine Lippen von meinen löste, öffnete ich meine Augen und ließ ein Stöhnen als Protest verlauten. Ich lag auf dem Rücken und schaute zu ihm auf, streichelte mit meinen Fingern seine Wange. Sein Ausdruck war voller Leidenschaft und Begierde. Mein Herz schlug wie wild und meine Lippen sehnten sich nach weiteren Küssen. Sesshomaru nutze die Pause um mich von meiner Kleidung zu befreien. Seine Handgriffe waren schnell und effektiv. Ich hingegen wirkte unbeholfen und hektisch. Es konnte nicht schnell genug gehen. Als wir uns unserer Kleidung entledigt hatten presste Sesshomaru meine Schenkel auseinander und drang hart, fast rücksichtslos in mich ein. Er stöhnte derart lustvoll auf, dass ich glaubte, dass wir über den ganzen Flur zu hören waren. Ich krallte mich ans Bettgestell, um noch besser seinem Rhythmus folgen zu können. Ich wollte ihn kraftvoll in mir spüren und alles um mich herum vergessen. Ein unglaublich süßer Schmerz brachte mich zur Verzweiflung und ich erlebte eine Ekstase, die mir meinen Verstand raubte. Ich griff nach seinen Hüften, um ihn noch heftiger auf mich zu pressen und wir uns völlig in unserer Lust verloren. Normalerweise zog sich Sesshomaru schnell wieder zurück, doch diesmal blieb er ungewohnt lange neben mir liegen. Ich drehte mich zur Seite, als ich meinen Atem wieder gefunden hatte und betrachtete ihn genau. Er hatte seine Augen noch geschlossen, wirkte vollkommen friedlich, was mich schmunzeln ließ. „Was ist denn so amüsant?“, fragte er barsch, als hätte ich ihn ausgelacht. „Nichts“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. Erneut streichelte ich ihm über seine Wange und zeichnete seine Male ich Gesicht nach. Als Reaktion öffnete er blitzartig seine Augen und schob meine Hand bei Seite und wich mir aus. Sesshomaru hasste es, wenn ich ihn grundlos anfasste. „Warum bist du der einzige, der solche Male hat?“, fragte ich ihn neugierig. Wir sprachen nie über belanglose Dinge. Unsere Gesprächsinhalte umfassten sonst immer nur das Training und das auch meist nur in Anwesenheit von anderen. Als hätte ich ihm mit dieser Frage den Startschuss gegeben, drehte er sich zur Seite und setzte sich auf. Sein langes weißes Haar lag leicht auf seinem Rücken. Mein Blick war immer noch auf ihn gerichtet, in der Hoffnung, dass ich eine Antwort von ihm erhielt und damit auch ein bisschen mehr von ihm erfuhr. Vor paar Wochen hätte ich mich nicht getraut solche Fragen zu stellen, aber wir waren schon so lange miteinander intim, dass ich mutiger und lockerer in seiner Gegenwart war. „Ich bin nicht der einzige“, antwortete er knapp. Sesshomaru erhob sich vom Bett und sammelte seine Anziehsachen ein. „Ausschließlich hochrangige Dämonen tragen solche Male. Sie markieren die jeweilige Fürstenfamilie des Landes“, erklärte er sachlich weiter. „Und wofür steht der Halbmond?“ Ich schaute ihm nach und beobachtete ihn, als er sich wieder bekleidete. „Das ist unsere Familienzeichen.“ Mehr Informationen bekam ich nicht und er verließ mein Zimmer. Ich ließ meinen Kopf ins Kissen fallen und atmete tief durch, mein Blick auf die Decke gerichtet. Zu meinem Pech kam ich aufgrund unserem kleinen Intermezzo zu spät zum Training. Was wiederum Ryuras Groll auf mich zog. Ihm war klar, was der Grund meiner Verspätung war. Missbilligend schaute er mich von der Seite an. „Es tut mir leid“, entschuldigte ich mich reumütig. „Heute trittst du gegen Akira an“, verkündete er laut, sodass es alle auf dem Platz mitbekamen. Kaum merklich weiteten sich meine Augen. Akira war der stärkste unter den Rekruten. Sofort kam mir die Szene meines zweiten Trainingstages ins Gedächtnis, in der Ryura Akiras Gegner das Herz rausriss, da dieser aufgeben wollte. Alle drehten sich zu uns um, als sie Ryuras Worten vernahmen und Akira grinste mir gehässig zu, so als hätte er diesen Tag sehnsüchtig erwartet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)