Nordwölfe von RavenMoonblood ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Seit vier Monaten war Diana nun schon bei dem Rudel der Nordwölfe. Vier Monate! Die ganze Zeit war sie immer freundlich behandelt worden. Keine Flirtversuche und auch keine anderen Annäherungsversuche. Das schien ihr ziemlich gut zu tun. Aber nach diesen vier Monaten, war Alex am Ende. Denn auch, wenn sie sich erst eingewöhnenen sollte, war seine Grenze nach diesen vier Monaten eindeutig überschritten. Er war ja auch nur ein normaler Wolfswandler. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Am Morgen ging Alex neben Iris her. Sie lächelten fröhlich vor sich hin. Nach einiger Zeit erreichten sie den Eingangsbereich und verließen das Haus, um zum Parcour zu gelangen. Dort trafen sie auch Mira, Christian, Kira, Ray und Sora. Aber seine volle Aufmerksamkeit nahm die Wölfin ein, die es sich gerade zu seinen Füßen bequem machte. Dianas schwarzes Fell war eine Besonderheit und sehr auffällig, da hier alle braunes oder auch goldenes Fell hatten. Alex selbst hatte weiß-braunes Fell. Diana sah kurz zu ihm hinauf. Sie wollte sicher gehen, dass es für ihn okay war, das sie es sich dort bequem machte. Er nickte ihr zu. Dann begann jeder für sich zu trainieren. Mira schloss zu Christian auf,während Ray Sora überholte. Iris und Kira kamen langsam auf Alex zu und Kira ergriff das Wort für beide »Hast du Lust mit uns zu trainieren,Alex? « Genau in diesem Moment stand Diana auf und machte es sich ein Stück weiter, hinter einigen Büschen, bequem. Ihr Blick war abgewandt und den Kopf hatte sie auf ihre Pfoten gelegt. Sie sah einsam aus. Für sie war dieses Rudel nicht ihre Familie. Sie war immer noch eine Fremde. » Ich lehne ab « sagte Alex und ließ Iris und Kira einfach stehen. Er lief langsam zu Diana hinüber. Bei ihr angekommen, kniete er sich neben sie und strich ihr vorsichtig über den Kopf. Überraschenderweise zuckte sie zurück. Anders, als andere dominante Wölfe, senkte sie den Kopf. Verwirrt sah Alex sie an. » Diana? Ist alles in Ordnung?« fragte er sie vorsichtig. Als sie seine Stimme erkannte, hob sie den Kopf vorsichtig an und nickte dann. » Hättest du Lust mit mir zu trainieren?« unsicher wartete er auf ihre Antwort. Diana legte nur den Kopf schräg. Was hatte sie denn nur? »Ist das ein nein? « fragte er nach, da er nicht sicher war. Daraufhin schüttelte sie aber den Kopf. » Also ja? Trainieren wir zusammen?« vermutete er nun. Wieder legte sie den Kopf zur Seite. Was war denn nur mit ihr? Oder...wusste sie nicht,wie man gemeinsam trainierte? Nun wollte es Alex aber auch wissen » Du weißt nicht, wie man gemeinsam trainiert,oder? « Diana schüttelte den Kopf. » Komm mit. Ich zeig es dir.« Alex stand schon auf und sah zu Diana hinunter. Während sie Alex folgte, blieb sie ein wenig geduckt. Am Rande des Parcours angekommen, blieb Alex stehen und sah sich nach Ray und Sora um. Als er sie sah, rief er ihnen zu, dass er mit ihnen trainieren wolle, um etwas zu zeigen. Während er aber mit den beiden trainierte, beachtete er Diana keine Sekunde mehr. Schnell verzog sie sich, da ja eh keiner etwas mit ihr machen wollte. Bedrückt lief sie zum Kindergarten, welcher am Hintereingang lag. Dort liefen ihr sofort zwei kleine Wölfe entgegen. Das waren Tayson und Xaver. Die Zwillinge hatten Diana sofort in ihr Herz geschlossen. Irgendwie hatten sie einen Narren an ihr gefressen. Sie kuschelten sich an sie heran und zwangen sie damit sich hinzulegen. Nach einigen Minuten sprangen die Zwillinge auf und sahen Diana erwartungsvoll an. Ihr Blick war ein wenig verwirrt, aber sie stand auf und folgte ihnen. Erst wollte Gabriel die Kleinen zurückholen, aber als er Diana sah, nickte er ihr freundlich zu und wandte sich den anderen Kindern zu. Tayson und Xaver führten sie zurück zu dem Parcour. Dort trainierten Sora, Ray und Alex immer noch gemeinsam. »Hey! Hallo, Xaver und Tayson!« begrüßten die drei die Kleinen, als die Zwillinge zu ihnen gelaufen waren. Diana aber zog sich schnell zurück. Ihr war alles genommen worden. Und hier wollte sie niemand haben. Leider verzog sie sich nicht schnell genug. Als sie am Rande des Parcours stand, hörte sie, wie sich Alex von den anderen verabschiedet. Unter keinen Umständen wollte sie, dass Alex, oder überhaupt jemand von dem Rudel, erfuhr, wie sie sich wirklich fühlte. Sie wollte nicht, dass sie sich noch mehr bemühten oder sie noch mehr einengten, weil sie dachten, dass sie sich nicht genug um sie gekümmert hätten. Das war ihr alles zu eng und sie hatte genug vom ständigen lächeln. Nachdem sie nun schon ein Stück gelaufen war, begann sie nun zu rennen. Mitten im Wald, ein ganzes Stück vom Haus entfernt, lief sie durch einen Wasserfall in eine Hölle. Dort nahm sie ihre menschliche Form an und zog sich etwas trockenes an, da ihre derzeitigen Sachen klitschnass waren. Danach holte sie sich eine Decke aus dem hinteren Teil der Höhle. In diese eingewickelt legte sie sich nun hin und war auch fast eingeschlafen. Leider war sie nicht schnell genug gerannt. Gerade, als ihr die Augen zufielen, betrat Alex die Höhle. Sofort setzte sie sich auf und knurrte ihn auch an, als er sich ihr näherte. » Bleib weg! Ich will keine Gesellschaft!« knurrte sie ihn an. Unbeeindruckt machte Alex einen weiteren Schritt auf sie zu und fragte sanft » Was ist denn los? Warum bist du gegangen? Ich wollte dir doch zeigen , wie man gemeinsam trainiert. « » Verschwinde! Ich möchte dich nicht hier haben! Hau ab!!« brüllte sie ihn an. Er stand nun direkt vor ihr » Wenn etwas ist, dann kannst du doch mit mir reden. Wir sind ein Rudel. Eine Familie. « Sie schlug ihn, bevor sie ihm wütend antwortete » Ihr seid nicht meine Familie und auch nicht mein Rudel! Meine Familie und mein Rudel, sie sind tot. Ich gehöre hier nicht hin! Keiner will mich hier haben! Hau ab und lass mich allein! Geh! Jetzt verschwinde endlich!!!!« Alex erstarrte bei ihren Worten, bevor er seine Arme um sie legte und sie fest an sich zog. » Diana. Hey. Mir bist Du wirklich wichtig. Ich möchte dich hier haben. Und nicht nur ich. Denk an Xaver und Tayson. An Gabriel. Und da sind noch mehr. Wir wollen dich alle hier haben. Wir haben dich unglaublich gern. Du bist nicht allein, Diana. « flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Daraufhin wurde sie ganz still. » Ihr seid nicht das erste Rudel, zu dem ich gebracht wurde. Ich war zuerst im Westrudel und dann bei den Sturmwölfen. Danach kam ich zu den Dark-Wölfen, welche mich zu dem Gold-Rudel brachten. Vor eurem Rudel war ich bei den Time-wölfen. « erklärte sie ihm. » Das wusste ich nicht. Uns wurde nur erzählt, was mit deinem Rudel, deiner Familie, passiert ist. Aber ich kenne diese Rudel. Was war mit ihnen , dass du nicht bei ihnen bist?« Alex sah sie fragend an. » Das Westrudel wollte mich nicht, weil ich anders bin. Ich war nicht wie sie. Die Sturmwölfe wollten mich anfangs bei sich behalten, aber es passte einfach nicht. Sie wollten, dass ich es gut habe und mich wohl fühle. Sie sahen, dass sie für mich nie die richtige Wahl seien würden. Also schickten sie mich zu den Dark-wölfen, welche mich nicht aufnehmen konnten. Nicht lange, da sie in einen Kampf zogen und mich nicht in Gefahr bringen wollten. Also kam ich zum Gold-Rudel. Sie mochten mich vom Anfang an nicht. Das ganze Rudel hasste mich. Nach ein oder zwei Wochen trafen wir die Time-wölfe. Sie mochten mich teilweise. Nachdem sie sich aber gestritten hatten, wegen mir, sollte ich hierher. So bin ich dann also hier gelandet. « antwortete Diana ihm. » Und hier fühlst du dich auch nicht wohl? Richtig?« fragte Alex sie , mit hängendem Kopf. » Doch, aber ihr wollt mich nicht. Keiner scheint mich wirklich gern zu haben. Alle zeigen nur Mitleid mit mir. Sie mögen mich nicht, weil ich bin, wie ich bin, sondern weil sie meine Geschichte kennen. Nur einmal, seit ich alles verlor, mochte mich jemand , weil ich bin, wer ich bin. Aber ich war zu dominant. Damit kam er nicht klar. « verriet sie ihm. Da wurde Alex klar, dass dieser jemand ihr Freund und wahrscheinlich auch Geliebter gewesen ist. » Du hast ihn geliebt und er dich, aber er kam mit deiner Dominanz nicht klar. Darum hast du heute den Kopf gesenkt. Du wolltest nicht, dass jemand dich aufgrund deiner Dominanz nicht mag. Du hast Angst, dass dich jemand deswegen abweist. Du verletzt wirst. « stellte Alex fest und strich ihr über den Kopf. » Ich...mag euch. Dich und die anderen. Aber ihr seit so zurückhaltend. In meinem ehemaligem Rudel wurden mir ab und zu Komplimente gemacht oder man flirtete mit mir. Sie waren direkt, gerade heraus und manchmal sogar ein wenig gemein. Ihr seid nicht so. Ich fühl mich nicht, als ob ich dazu gehören würde.« gestand sie, was ihr so sehr wehtat und sie verwirrte. Denn sie fühlte sich wohl in diesem Rudel. Wirklich wohl. Es könnte ihr Rudel werden, ihre neue Familie, aber nur, wenn sie sie auch wie ein Teil davon behandelten und nicht , wie jemand, der durch nur eine falsche Bemerkung zerbrechen würde. Ansonsten müsste sie sich nach einem anderen Rudel umsehen. » Ich werde es den anderen sobald, wie möglich mitteilen. Aber du wirst nicht viel mit anderen flirten. « es klang,wie ein Versprechen. » Aber ich will es doch so! Ich will endlich,dass sie mich wie ein ganz normales Mitglied behandeln.« beschwerte sie sich. » Ich weiß,aber mehr als vier Monate hält kein dominanter Wolf aus. Auch ich nicht, Hübsche. Und verdammt, du machst es mir ja nicht gerade einfach, besonders da ich mich dir nicht näheren durfte.« er entließ sie aus der Umarmung. Nun sahen sie sich direkt in die Augen » Wenn nur einer mit dir flirtet und du darauf eingehst, dann kann ich für nichts mehr garantieren. « Das er seine Worte mit einem Knurren unterlegte, machte deutlich, wie ernst er es meinte. » Alex. Bitte. Ich brauch das. Ich möchte endlich wieder dazu gehören. Bitte. « bat Diana ihn leise, um etwas, was ihm unmöglich schien. » Nicht mit anderen, Diana. Ich will dich für mich allein. « nun wurde sein Blick sanfter. Verwundert sah Diana ihn an. Wenn er es so meinte, wie er es gesagt hatte, dann wollte er sie...er wollte sie! Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Diana brachte kein Wort heraus. So direkt hatte er es ja nicht gesagt, aber er wollte um sie werben. Alex sah sie abwartend an und hoffte, dass sie ihn nicht sofort ablehnte. Er wollte sie wirklich für sich, sie lieben und von ihr geliebt werden, aber nur wenn sie es zuließ. Schlussendlich fragte er sie dann doch » Lässt du mich gewähren oder lehnst du ab? « Wollte sie ablehnen? Nein. » Verführ mich dazu, Alex. Überzeug mich.« gab sie ihr Einverständnis. Alex war mehr, als nur glücklich. Er hatte eine Zustimmung bekommen! Aber jetzt musste er es schaffen, sie zu verführen. Sie musste ihm gehören. Bei ihm bleiben wollen. Wenn er sie nicht beeindruckte, nicht überzeugte oder zu sehr einengte, dann hätte er verloren. Dann wäre alles umsonst gewesen. Das wollte er nicht. Diana wartete,bis er sie ansah, dann schenkte sie ihm ein umwerfendes Lächeln und ging zurück zu ihrem Schlafplatz. Dort schmiegte sie sich wieder in die weiche Decke und schloss ihre Augen. Ihr Verhalten verwirrte Alex schon ein wenig. Er ließ sich nach einiger Zeit an der Höhlenwand hinunter rutschen und beobachtete Diana. Sie schlief eine ganze Weile friedlich, bis sie mitten in der Nacht anfing sich hin und her zu werfen. Alex handelte instinktiv. Er verwandelte sich und legte sich als Wolf neben sie. Sanft legte er seinen Kopf auf den ihren. Diana wurde ganz ruhig und kuschelte sich sachte in sein Fell. Eigentlich wollte Alex sie nur beruhigen und dann wieder zu seinem vorherigem Platz zurückkehren, aber er konnte nicht. Jedes Mal, wenn er sich auch nur ein kleines Stück weiter von ihr entfernte, begann sie zu wimmern. Also verbrachte er die Nacht neben ihr. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Am nächsten Morgen wachte Alex langsam auf. Er schien doch noch in der Nacht eingeschlafen zu sein. Wenig später regte sich auch Diana. Alex wich ein Stück von ihr, was sie, noch halb im Schlaf, mit einem unwilligen Knurren quittierte. Innerlich konnte Alex nicht mehr aufhören zu lächeln. Ihre Reaktion zeigte, dass sie seine Nähe genoss. Mehr, als er erwartet hätte. Nach wenigen Sekunden öffnete Diana leicht ihre Augen. Verschlafen sah sie sich um und entdeckte Alex neben sich. Ihr schien es nicht zu gefallen, dass er sich von ihr entfernt hatte. Doch sie blieb stumm und schloss einfach wieder die Augen. Alex verwandelte sich, damit er mit ihr reden konnte » Hey! Aufstehen. Wir müssen zurück.« Diana öffnete die Augen und sah ihn an. Dann erwiderte sie » Nein! Das stimmt nicht. Du musst zurück. Ich bin vier Tage lang entschuldigt, aber du wirst gebraucht. « Diese Wölfin! Unmöglich! Empört beschwerte sich Alex sofort » Das ist unfair! Du musst gewusst haben, dass ich nicht frei habe. Gib es zu. Du hast es auch gestern schon gewusst. Das ist wirklich nicht nett, Diana. Gerade jetzt, wo ich dein Einverständnis habe. Willst du nicht, dass alle sehen, wie ich um dich werbe? « » Ja, ich wusste, dass du nicht frei hast. Nein, mir ist es reichlich egal, ob andere davon wissen , dass du um mich wirbst. Und wenn es die ganze Welt weiß. Mir egal. Immerhin betrifft es ja nur dich und mich. « stellte sie sofort klar. Alex sah sie überrascht an. Ehe er etwas sagen konnte, fuhr Diana einfach fort » Ich werde schon nach kommen. Wir sehen uns in der Höhle. Geh schon, Alex. Du wirst gebraucht. « Einige Momente sah er sie noch an, bis er tatsächlich ging. Sie räumte auf und folgte ihm eine viertel Stunde später. Während sie gerade erst ankam, schien Alex mit den Zwillingen beschäftigt zu sein. Er hielt einen im Arm und der zweite zog an seiner Hose. Anscheinend hatte er heute Kindergarten-Dienst, denn die anderen Welpen umringten ihn. Als er ein Lachen hörte, sah Alex auf. Nicht weit von ihm stand Diana. Sie sah zu ihm hinüber und lachte. Einige Sekunden später hatte er dann endlich seine Stimme wiedergefunden » Anstatt zu lachen, könntest du herkommen und mir helfen. « Und sie kam tatsächlich zu ihm, nahm ihm Xaver ab und hob Tayson ebenfalls hoch. » Zufrieden, der Herr? « fragte sie und plötzlich schienen alle Welpen zu ihr zu wollen. Sie setzte die Zwillinge ab und spielte mit den Welpen. Alex konnte es nicht fassen. Und da hatte sie behauptet, dass sie niemand mögen würde! Lächelnd antwortete er ihr einige Momente später » Ja, auch wenn nicht ganz. Aber ja, du bist mir eine wirklich abgöttische Hilfe. Auch wenn mir nicht ganz gefällt, dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommen, als ich. « Sie sah ihn erst überrascht an, bevor sie zu lachen begann. Einen Moment später warf er sie um. Auf dem Boden rangen sie spielerisch miteinander. Nach einiger Zeit, hatte Alex gewonnen und hielt Diana unter sich fest. Diana lag still da und lächelte ihn sanft an. Dieser kurze Moment der Zweisamkeit wurde jedoch schnell wieder unterbrochen. Denn im nächsten Moment bellte sie einer der Welpen an. ALso stand Alex langsam auf, ließ sich dabei jedoch nicht hetzen. Als er wieder stand, streckte er Diana helfend eine Hand entgegen, die sie gerne annahm. Landete aber durch den kräftigen Ruck, mit dem er ihr aufhalf, an seiner Brust. Mit einem Grinsen löste sie sich in Windeseile von ihm und hob Xaver und Tayson auf ihren Arm, um sie zu verwöhnen, indem sie sie streichelte und kraulte. Alex sah ihr dabei zu. Der sanfte Ausdruck in ihren Augen, das liebevolle Lächeln auf ihren Lippen, ihre Freude an der Zeit, die sie mit den Welpen verbringen konnte und wie elegant sie sich doch bewegte. Sie war einfach wundervoll. Und sie würde die Seine werden. Schweigend arbeitete er an seinem Plan, wie er das erreichen würde. Denn an seinem Erfolg zweifeln tat er nicht. Er würde sie verführen, denn er wollte sie an sich drücken und nie wieder loslassen. Seine Diana. Als sich zwei Welpen begannen zu balgen, unterbrach Alex seine Gedanken und half Diana die zwei Steithähne voneinander zu trennen. Nachdem sie die beiden wieder beruhigt hatten, entschuldigten die Kleinen sich und gesellten sich wieder zu den Anderen. Schon im nächsten Moment wurde Diana zum Spielen aufgefordert und lachend ließ sich sich von den Kleinen mitziehen. Diesmal blieb Alex jedoch nicht alleine zurück. Er gesellte sich zu den Spielenden und genoß die Unbeschwertheit der Situation. Der Sonnenuntergang zeigte an, dass es Zeit wurde die Kleinen ins Bett zu bringen. Kaum einige Momente später tauchten auch schon einige ihrer Eltern auf und nahmen ihre Kinder mit. Die einzigen, die nicht abgeholt wurden, waren Xaver und Tayson. Sie hatten den Kopf gesenkt und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. » Alex, Diana, wo sind Mama und Papa? « fragte Tayson leise und mit zitternder Stimme. Diana nahm ihn auf den Arm und Alex tat das selbe mit Xaver. » Sie haben sicher noch etwas zu tun. Wollen wir sie suchen und überraschen? Sie würde sich darüber bestimmt freuen.« meinte Diana aufmunternd und mit einem liebevollen Lächeln, was Alex aufatmete. Begeistert stimmten die Zwillinge zu. Kaum zehn Minuten hatten sie sie gefunden. Vivian stand neben ihrem Gefährten, Damion, der liebevoll einen Arm um sie gelegt hatte. Diana und Alex setzten die Zwillinge ab, welche sofort zu ihren Eltern rannten. » Mama! Papa! « riefen sie laut und wurden von ihnen herzlich umarmt. » Was macht ihr denn hier? Wir wollten gerade los, euch abholen.« fragte Vivian. » Diana und Alex haben uns hergebracht. Als ihr nicht gekommen ward, dachten wir, dass ihr uns vergessen hättet. Diana hat aber gesagt, dass ihr sicher noch etwas zu tun hättet. Sie hat vorgeschlagen, dass wir euch suchen und überraschen. Ihr würdet euch sicher freuen. Sie hatte recht! « erzählte Xaver und grinste. Im nächsten Moment wurde Diana von Damion und auch Vivian umarmt. » Danke, Diana. Ich bin froh, dass wir eine so zuverlässige, junge Wölfin bei uns haben. Komm doch übermorgen zum Essen. Wir laden dich ein, als kleines Dankeschön. SAgen wir um fünf bei uns. Die Zwillinge würden sich sicher auch sehr darüber freuen.« schlug Vivian vor, worauf die Zwillinge heftig nickten. Einen Moment sah Diana sie überrascht an, aber lächelte dann wieder » Gerne. Ich freue mich schon darauf. « Dann verabschiedeten sich Alex und Diana und kehrten in den Kindergarten zurück, wo sie eine junge Wölfin fanden. » Hey, Süße. Lange nicht mehr gesehen. Komm mal her. « meinte da Alex und hob die Wölfin hoch. Sie schmiegte sich an ihn und gab einen Ton von sich, der zeigte, dass sie sich sehr wohl fühlte. Währenddessen streichelte Alex sie und Diana meinte zu spüren, wie sich ihr Herz ängstlich zusammenzog. Nach einiger Zeit hatte Diana all ihren Mut zusammengekratzt und fragte » Wer ist sie denn? « Alex antwortete sofort » Das ist Luna. Wir sind Freunde so lange ich denken kann. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. « Diana wurde im selben Moment eiskalt. Seine Kindheitsfreundin. Mit einem gespielten entschuldigenden Lächeln meinte sie einige Momente später » Ich muss langsam mal los. Ich bin müde und leg mich gleich schlafen. Bis morgen. « Nach dieser Lüge kehrte sie den beiden den Rücken zu und entfernte sich fast fluchtartig. Alex sah ihr nach und fragte sich, warum sie so schnell gegangen war. Irgendetwas stimmte doch nicht. Langsam setzte er Luna ab und wartete, bis sie sich verwandelt hatte. » Hallo, Luna. Was machst du denn hier? Ich dachte du wolltest in einem anderen Rudel leben. « fragte Alex und unterdrückte den Wunsch Diana zu folgen und herauszufinden, was mit ihr los war, nur mühsam. Sie hatte ihn angelogen, aber er wusste nicht warum. » Ich habe in einem anderen Rudel gelebt. Es war schön. Aber ich musste zurück kommen. Es ging nicht anders. « erklärte Luna und setzte das charmante Lächeln auf, von dem Alex wusste, dass sie es nur Personen zuwarf, die sie als potenziellen Partner sah. » Warum? Was ist dein Grund?« fragte Alex mit einer bösen Vorahnung. » Du, Alex. Du bist der Grund. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich liebe dich. « bewahrheitete sich seine Vorahnung im nächsten Moment. » Ich dich aber nicht, Luna. Du bist meine Kindheitsfreundin. Das und nicht mehr. Und das weißt du. Mehr habe ich nie und werde ich auch nie in dir sehen. « erklärte Alex ihr und wollte schon Diana hinterher, als Luna noch einmal das Wort ergriff. » Ich bleibe hier und gebe nicht auf. Warum weißt du mich überhaupt ab? WIr kennen uns schon so lange. Wir wissen so viel übereinander und waren immer zusammen unterwegs. Also warum weißt du mich jetzt ab? Etwa wegen ihr? « fragte sie und deutete mit abfälliger Geste in dieRichtung, in der Diana verschwundnen war. » Ja. Wegen Diana. Sie will ich zur Gefährtin. Sie soll die Meine werden. Und an dieser Entscheidung wird sich nichts ändern lassen. « antwortete Alex ein wenig gereizt und wandte sich endgültig ab, um dem Geruch von Diana zu folgen, der ihn zu ihrem Zimmer führte. Leise klopfte er. » Nein « war die Antwort. Dianas Stimme hörte sich an, als ob sie weinen würde und er hörte auch leise schluchzer. » Diana, bitte. Ich will zu dir und dich in den Arm nehmen. Lass mich rein. Ich ertrage es nicht, wenn du wegen mir weinst. « sagte er leise und jedes Wort kam direkt aus seinem Herzen. Es dauerte einige Moment, aber schliesslich öffnete sie die Tür. Leise flossen ihr Tränen die Wangen hinab und sie schluchzte unterdrückt. Schnell hatte Alex sie hinein gedrängt und die Tür hinter sich geschlossen. Vorsichtig zog er sie in seine Arme und sie drückte sich an ihn. Lange Zeit blieben sie einfach still so stehen. Die einzigen Geräusche, die zu hören waren, waren die leisen Schluchzer, durch Alex T-Shirt nur gedämpft erklangen. » Luna...sie...du warst so herzlich, hast sie hoch genommen und geknuddelt. Es war...ihr kennt euch seit Kinderzeit und sie war dir so vertraut...ihr seit wie füreinander bestimmt und ihr habt...du hattest nur noch Augen für sie und ich...ihr seid einfach...ihr ward so...du hast sie doch...sie passt doch viel besser zu dir. Ich kenne dich nicht annähernd so gut und du hast mich vollkommen ignoriert...ich...sie ist doch die bessere Wahl für dich.« brachte Diana schließlich unter Schluchzern und unendlich vielen Tränen hervor. Daraufhin drückte Alex sie fest an sich und strich sanft in Kreisen über ihren Rücken » Das ist doch vollkommener Blödsinn. Du bist die Einzige für mich. Ich werde dich immer lieben Diana. Nur dich. Vielleicht weiß Luna mehr von mir und kennt mich länger, aber du sollst an meiner Seite sein. Ich will niemand anderen. Nur dich, Diana. Du wirst mich kennenlernen und ich werde dir so viel über mich erzählen, bis du mich in- und auswendig kennst. Ich erzähle dir alles, was du wissen willst. Aber glaube nie, dass ich jemand anderen lieben könnte. Ich habe mich entschieden und ich werde dich auch noch dazu bekommen, dass du dich für mich entscheidest. « Bestärkend drückte er ihr einen sanften Kuss aufs Haar und hielt sie weiter im Arm. Es dauerte nicht mehr lange und auch ihre letzten Tränen waren versiegt. Sie brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. » Und du bist dir sicher, dass du so jemanden kaputten und ungewöhnlichen, wie ich es bin, willst?« fragte sie ihn ein wenig unsicher, aber schmiegt sich sanft an ihn. Alex lächelte sanft und erklärte dann mit fester Stimme » Auf jeden Fall. Du musst wissen, dass auch ich nicht mehr ganz bin und dass du ein wenig ungewöhnlich bist, macht dich unglaublich interessant. « Anscheinend hatten sie diese Worte endlich vollständig beruhigt, denn nun wich auch die letzte Anspannung von ihr und ALex atmete innerlich auf. » Wieder gut? « fragte er zur Sicherheit noch einmal. » Ja. Wieder gut. « bestätigte sie auch sofort und auch aus ihm wich jede Anspannung. » Ich bin morgen draußen auf Streife. In der Nähe der Nordflussklippe. Kommst du mich besuchen? « fragte er sie nach einigen Momenten der Ruhe also. Daraufhin drückte sie sich gerade so weit von ihm weg, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. » Wer weiß. Vielleicht möchte ich an meinem freien Tag auch einfach nur faul herum liegen. Mal sehen, was sich machen lässt.« antwortete Diana und in ihren Augen funkelten wieder. » Du bist mir eine. Erst weinst du und nun das. Kleine freche Wölfin. Du bist einfach bezaubernd. « gestand Alex grinsend. » Danke « brachte sie schüchtern hervor und sah verlegen zu Seite. » Komm mich besuchen. Ich muss dir etwas zeigen. « flüsterte Alex leise und strich sanft über ihre Wange, wodurch sie ihn wieder ansah. Dann tippte er einmal sanft auf ihre Nase, wobei seine Augen sie sanft anfunkelten » Ich geh jetzt. Du bist sicher müde und willst dich gleich hinlegen.« Damit wandte er sich zur Tür. » Gute Nacht « flüsterte Diana und sah ihm nach. » Ich wünsche dir eine gute Nacht und träum schön, Diana.« erwiderte Alex leise und bevor er die Tür hinter sich schloss, schenkte er ihr noch ein letztes Lächeln. Mit klopfendem Herzen machte sich Diana bettfertig und kuschelte sich dann genießend in ihre Decken. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und Alex Namen auf den Lippen, glitt sie in den Schlaf. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Am nächsten Morgen wachte Diana punkt acht von selbst auf. Das erste, was ihr durch den Kopf ging, war dass jetzt Streifewechsel war. Nachdem sie noch einige Zeit darüber nachgedacht hatte, ob sie aufstehen oder liegen bleiben sollte, stand sie schliesslich doch auf. Während sie sich im Bad wusch und umzog, hatte Alex Dienst schon begonnen. Nach ihrem Frühstück ging Diana in die Gemeinschaftsküche der Höhle, wo sie sich einen Korb nahm und Essen hinein baute. Dazu noch zwei Flaschen legte und ihn mit hinaus nahm. Nicht weit von der Höhle verwandelte sie sich und trug den Korb vorsichtig im Maul. Damit machte sie sich auf den Weg zu Alex. Gerade als sie ihn entdeckte und zu ihm laufen wollte, sah sie dass Luna neben ihm stand. Zuerst wollte Diana sich zurückziehen und in die Höhle zurückkehren, aber dann fielen ihr seine Worte wieder ein. Also ging sie weiter auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Alex sah sie überrascht an und nahm ihr den Korb ab. » Danke « flüsterte Alex und ging ein Stück, bis er den Korb auf einer Wiese abstellen konnte. » Schön dass du da bist« begrüßte er sie übers ganze Gesicht strahlend. Diana setzte sich als Wölfin neben ihn und beobachtete Luna. » Was ist so besonders an dieser Wölfin, dass du sie wählst anstatt mich? « fragte Luna da geradeheraus. Da verwandelte sich Diana und stand als Mensch vor Luna » Mein Name ist Diana. Es wäre wohl nicht zu viel verlangt mich beim Namen zu nennen. Das ist wirklich nicht schwer, Luna. Oder etwa doch?« fragte Diana da gereizt. So hatte Alex sie noch nie erlebt, aber es gefiel ihm, dass sie anscheinend doch noch ihre Krallen zeigen konnte. » Das werde ich wohl gerade hinbekommen, Diana. « knurrte Luna sie an. » Sie ist einfach die Richtige. Deshalb ziehe ich sie dir vor. Sie ist meine beste und einzige Wahl. Finde dich damit ab.« antwortete nun Alex auf Lunas Frage. » Und jetzt zurück in die Höhle mit dir.« fügte er nach einer kurzen Pause noch hinzu. » Warum darf Diana bleiben?« fragte Luna, als sie sich schon zum gehen abgewandt hatte. » Diana hat frei. Noch heute und zwei Tage.« erklärte Alex, wonach Luna verschwand. » Ich habe etwas zu essen und trinken mitgebracht. « erklärte Diana und zeigte auf den Korb. » Du bist hier « war alles was Alex erwiderte, bevor er sie in eine Umarmung zog. » Ja. Bin ich. Jetzt iss erst einmal etwas. Ich habe es ja nicht umsonst mitgebracht.« meinte Diana, als er sie aus seiner Umarmung entließ . » Mach ich. Setzt dich zu mir. Wir haben nicht viel Zeit. « erklärte Alex und setzte sich. Er wartete bis sie neben ihm saß, bevor er den Korb ausräumte. Dann begannen sie zu essen. Nachdem beide fertig waren, packten sie alles übrige wieder in den Korb. » Ich muss weiter. Gegen Abend bin ich wieder hier. Ich hoffe wir sehen uns dann. Ich muss dir dann etwas zeigen. « meinte Alex und wollte schon los laufen. » Kann ich mit? Ich kenne mich zwar hier noch nicht so gut aus, aber ich habe ein gutes Gehör. Ich möchte gerne helfen. Immerhin gehöre ich doch auch zum Rudel und in einem Rudel kümmert man sich umeinander. « fragte sie ihn. Er nickte ihr fröhlich zu » Stell den Korb in die Hütte da. « Er deutete in eine Richtung. Genau genommen hätte er die Hütte nie gefunden, wenn man sie ihm nicht gezeigt hätte. Daher wollte er gerade vorschlagen sie ihr zu zeigen, als sie schon in die Hütte trat und den Korb abstellte. Dann kehrte sie zu ihm zurück. » Die Hütte, sie gehört Samuel. Aber alle dürfen sie betreten und eine Zeit bleiben.« stellte sie fest. Alex konnte nur fasziniert nicken. Sie hatte die Hütte also am Geruch erkannt. » Komm. Wir müssen los. Unsere Runde ist groß. Wenn ich zu schnell laufe, dann sag mir einfach Bescheid « erklärte Alex und lief los. Menschen würden es rennen nennen. Für sie war es laufen. Locker lief Diana neben ihm her. Schnell durchquerten sie die sichere Zone und kamen im Außengebiet an. Dort liefen sie langsamer. Alex und Diana hielten die Nase in die Luft und schnupperten immer wieder. » Daniel! Runter von dem Baum und zurück zu deiner Truppe!« rief Diana da für Alex überraschend. Wo sollte denn bitte Daniel sein? Er selbst roch ihn nicht, aber tatsächlich stand er einen Moment später mit gesenktem Kopf vor ihnen. » Tut mir leid. Ich wollte dem Training von Leon entkommen. Er unterrichtet uns nur einmal im viertel Jahr, aber es ist die reinste Hölle «gestand der junge Wolf. Diana wuschelte ihm durchs Haar und meinte» Ich wollte mich auch vor einem Training drücken, als ich so alt wie du war. Anfangs wollte ich nur weg, da ich darin am schlechtesten war und es für mich die reinste Hölle war. Irgendwann waren alle anderen besser als ich darin. Da schwor ich mir mich vor diesem Training nie wieder zu drücken. Ich trainierte härter als alle anderen und wurde dadurch irgendwann die Beste, aber bis dahin war es ein schrecklich anstrengender Weg. Es ist besser wenn man sich durch solches Training hindurch kämpft, anstatt es zu schwänzen. Sonst stehst du irgendwann als der Schlechteste da und kannst dein Rudel nicht beschützen. « Sofort trat auf Daniels Gesicht ein entschlossener Ausdruck » Ich geh jetzt zum Training. Ich verspreche es nie wieder zu schwänzen. Außerdem strenge ich mich ab jetzt wirklich richtig an. « » Dann los « forderte Diana ihn auf und schon war er verschwunden. Im Stillen bewunderte er ihre Art, wie sie dem Jungen Mut gemacht hatte. Doch nun gab es noch etwas, was sie so unglaublich für ihn machte. » Lass uns weiter gehen, ruhige Wölfin.« meinte Alex da zu ihr und langsam gingen sie weiter. Den ganzen Weg über war es recht still. Es gab keine weiteren Vorkommnisse an diesem Tag und gegen Abend waren sie wieder an der Hütte. Alex schnappte sich den Korb. Dann nahm er Diana bei der Hand und führte sie zu einer Klippe. Dort setzten sie sich und aßen den Rest. Die Getränke waren auch bald alle. Dann setzte der Sonnenuntergang ein. » Es...es ist wunderschön. Danke, Alex. « sagte Diana leise und bewunderte das Farbenspiel am Himmel. » Das wollte ich dir nicht zeigen. Komm. « bat er sie und gemeinsam packten sie ihre Reste ein und liefen zu einer kleinen Höhle. Darin war es stockdunkel. Einige Momente sah man nichts, bevor man sah, dass alles leuchtete. Die Steine im inneren der Höhle leuchteten. » Traumhaft. Wie hast du...?« fragte sie ihn. » An dem Tag, an dem du zu uns kamst, bin ich laufen gegangen. Dabei bin ich auf diese Höhle gestoßen. Behalte für dich, dass dieser Ort existiert. Er soll nur uns gehören. « antwortete Alex ihr. Sie nickte zustimmend. » Können wir noch ein wenig hier bleiben? Oder musst du wieder los?« fragte Diana ihn leise, ihren Blick auf die Wände gerichtet. » Ich muss leider wieder los, aber du kannst ruhig hier bleiben. Wir sehen uns ja sicher morgen.« antwortete Alex. Einen Moment überlegte Diana, bevor sie den Kopf schüttelte » Ich geh mit. « Alex lächelte und still verließen sie die Höhle und kehrten zur Hütte zurück. Dort warteten sie einige Zeit, bis ihre Ablösung kam. » Hallo, Alex. Und...Oh! Hallo, Diana. Schön dich zu sehen.« begrüsste Samuel sie. » Hallo, Samuel. « war die knappe Begrüßung von Diana. » Was machst du denn hier draußen?« fragte Samuel neugierig. » Ich habe Alex besucht.« erklärte sie. » Ach so. Na dann. Und habt ihr irgendetwas gefunden?« wollte Samuel nun wissen. » Nein. Nichts. « antwortete Alex und verschwieg mit voller Absicht das Treffen mit Daniel. Samuel nickte und verabschiedete sich dann auch schon » Dann ist deine Streife zu Ende. Wir sehen uns. « Nach einem Nicken verschwanden Alex und Diana. Bald darauf kamen sie in der Höhle an und räumten dort den Korb aus. Danach liefen sie noch einmal hinaus in den Wald. Irgendwo blieben sie einfach stehen. Diana hatte sich mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, während Alex sich mit seinen Händen rechts und links von ihr abstützte. » Und? Wirst du mich morgen auch wieder besuchen? « fragte Alex sie. » Was machst du denn morgen?« wollte Diana darauf wissen. » Ich bin zur Wache in der Stadt eingeteilt. Und, kommst du?« wollte Alex wissen. Daraufhin senkte Diana ihren Kopf » Nein. « Ihr Verhalten ließ Alex aufhorchen » Was ist passiert? « Erst sah es so aus, als ob sie nicht antworten würde, doch dann ergriff Diana schlussendlich doch das Wort » Mein Bruder und ich waren gerne in der Stadt, als wir noch klein waren. An einem Sonntag spielten wir gerade mit unseren Freunden. Nala war eine Katze und Nic war ein Falke. Wir spielten auf einer Grünfläche. Nala und Nic sind vor uns weggerannt. Fanger war unser liebstes Spiel. Wir rannten bis zum Rand der Grünfläche und dort ergaben sie sich. Gerade wollten wir wieder zurück, als ein Auto auf uns zuraste. Mehrfach wurde dem Fahrer zugerufen, er solle bremsen, aber er tat es nicht. Er fuhr weiter und Nala und Nic flogen durch die Luft und über das Auto. Sie kamen auf dem Rasen auf und waren sofort tot. Keiner hatte versucht zu helfen. Und mein Bruder und ich hatten sie nicht fangen können. Wir waren dem Auto nur knapp entkommen und hatten nur zusehen können, wie sie starben. Wie sich herausstellte, hatte es der Fahrer eigentlich auf meinen Bruder und mich abgesehen. Wir hatten mit seiner Tochter gespielt und er war der Meinung, dass wir sie verdorben hätten. Er wurde mit zwei Jahren Haft verurteilt. Nic und Nala wurden drei Tage später beerdigt. Die Tochter des Fahrers, Kiara, stand neben uns während der Beerdigung. Ich habe es nie vergessen. Immer wenn ich in die Stadt gehe kriege ich fürchterliche Angst. « Das war schrecklich. Tröstend schloss Alex sie in seine Arme. » Hat dein Rudel den versucht dir zu helfen? Sind sie mit dir in die Stadt? « hinterfragte er dann. » Ja. Sie haben mich wieder daran gewöhnt. Gerade, als ich knapp davor stand alles wieder normal zu sehen und keine Angst mehr zu haben, starb meine Familie, mein Rudel, und alles was sie geschafft hatten verbrannte. Ich habe wieder Angst vor Städten. « erklärte sie ihm und drückte sich schutzsuchend an ihn. » Willst du es mit mir versuchen?« schlug Alex leise und unsicher vor. Er ertrug es nicht sie so zu sehen. Einige Momente später hob sie den Kopf und Hoffnung funkelte in ihren Augen » Das würdest du versuchen? « Alex nickte » Ja. Ich würde dich mitnehmen. Wenn es zu viel würde, dann würde ich dich ablenken und dich beruhigen. Wenn du denn mit willst. « Diana nickte heftig » Ja. Bitte.« Eine Zeit war es still, Alex entließ Diana aus seiner Umarmung, sie lehnte sich an den Baum und er stützte sich rechts und links von ihr mit den Händen ab. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Langsam strich Alex über Dianas Kopf, von da über den Hals, die Schulter, den Rücken und wieder zurück. Genießend schloss sie die Augen. » Es wird langsam spät. Bist du müde? « fragte Alex vorsichtig und unterbrach die Streicheleinheit. Widerwillig öffnete sie die Augen und antwortete ihm » Ein wenig« » Willst du ins Bett? « fragte er weiter. Sie schüttelte verneinend den Kopf. Noch eine Zeit machte er also mit den Streicheleinheiten weiter. » Jetzt ist genug. Ab ins Bett mit dir! « sagte Alex befehlend und hörte auf sie zu streicheln. » Warum sollte ich? « fragte Diana gereizt. » Weil du fast schläfst. Ich möchte nicht unbedingt, dass du so einschläfst. Es ist unbequem.« erklärte er ihr. Stur reckte sie ihr Kinn und meinte » Das ist doch wohl meine Sache. « Alex konnte ein Grinsen nicht mehr unterdrücken. » Dann kannst du morgen nicht mit. Willst du mich denn so enttäuschen? Ich wäre am Boden zerstört. « sein erster Satz war ernst gemeint, aber der Rest nur Spaß. Mit einem unsicheren Lächeln meinte sie » Ist gut. Bringst du mich noch nach Hause? « Alex nickte und sie machten sich langsam auf den Weg. An der Tür ihres Heims angekommen, blieb Alex im Türrahmen stehen. » Ich hol dich morgen früh ab. Gegen fünf musst du fertig sein. Bis morgen dann. Schlaf gut, schöne Wölfin. « erklärte Alex. Er sah,wie sie rot wurde und zog sie zu einer Umarmung an sich. » Gute Nacht, Alex.« flüsterte Diana in seiner Umarmung. Nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte, machte er sich glücklich auf den Weg zu seinem eigenen Heim. Dort zog er seine Sachen im Bad aus, duschte und zog sich neue an. Danach legte er sich hin und dachte über seinen heutigen Erfolg nach. Nachdem er seinen Wecker auf um vier gestellt hatte, schlief er ruhig ein. Diana hingegen schaffte es gerade noch so ihren Wecker auf um vier zu stellen, bevor sie in ihr Bett fiel und sofort einschlief. Es war eine kurze, aber erholsame, Nacht. Als sein Wecker klingelte, sprang Alex regelrecht aus seinem Bett. Er war schnell fertig für den bevorstehenden Tag, ermahnte sich aber, bis um fünf zu warten, ehe er Diana abholen konnte. Diese hatte weniger Elan als er. Als sie kurz vor fünf fertig war, wartete sie nur noch darauf, dass Alex sie abholte. Pünktlich um fünf klopfte es an ihrer Tür und sie trat hinaus zu einem gutgelaunten Alex. » Guten Morgen, Diana« begrüßte der sie fröhlich. Erntete von ihr aber nur ein ganz leises und sehr sehr verschlafenes » Morgen « Dadurch war es aber nicht weniger herzlich. » Wir fahren mit meinem Wagen, dann sind wir schneller. Außerdem hat er uns eine Stunde mehr Schlaf verschafft. « erklärte Alex und lief voraus. Diana trottete ihm hinterher. Am Wagen angekommen, stiegen beide ein und Alex fuhr los. Nachdem einige Minuten Stille geherrscht hatte, wollte Alex ein Gespräch beginnen » Sag mal, hast du vielleicht Lust morgen mit mir den Tag zu verbringen? Ich habe ja auch frei. « Als er darauf keine Antwort erhielt, wandte er den Blicke kurz ihr zu. Lächelnd stelle er fest, dass sie schlief. » Tut mir leid, dass du wegen mir so früh aufstehen musstest. Ich mach es wieder gut. Versprochen.« flüsterte er leise. Während der Fahrt war es still, da Diana schlief. So bemerkte sie auch nicht, wie sie in die Stadt hinein fuhren. Bald darauf hielt der Wagen und Alex stieg aus. Er lief um den Wagen herum und öffnete die Beifahrertür. Im ersten Moment sah er Diana einfach ein wenig zu, bevor er die Hand ausstreckte und sie sanft weckte, indem er über ihre Wange strich. Als sie dann die Augen verschlafen öffnete, war seine Hand schon wieder von ihrer Wange verschwunden. » Oh! « entkam es ihr leise » Tut mir leid. Ich bin nur so unglaublich müde. « Alex schüttelte den Kopf » Ist schon gut. « » Wir sind schon in der Stadt, oder? « fragte sie ein wenig verwirrt. » Am Rande der Stadt. Wir sind noch nicht in der Innenstadt.« antwortete Alex. Ein Hauch von Angst funkelte in ihren Augen. » Komm « sagte Alex, ohne auf die aufsteigende Angst zu achten. Tatsächlich stieg sie aus und ging mit ihm nach oben, ohne in wirkliche Angst zu verfallen. Oben sah sie sich um und bemerkte dabei einen Geruch, der sie zuerst verwirrte. Dann aber schnupperte Diana noch einmal und wusste nun auch warum » Das hier gehört dir « Alex nickte kurz. » Du hast ein eigenes Haus. Das muss schön sein. « stellte Diana fest und sah sich nun interessiert um. » Ab und an ist es einsam, aber meistens bin ich ja gar nicht hier. Es fällt mir schwer hier in der Stadt zu leben. In unserer Höhle ist es einfach schöner. « erklärte ihr Alex darauf und ging zielstrebig auf ein Zimmer zu. Als sie eintraten, stellte Diana fest, dass es sich um das Wohnzimmer handelte. » Setz dich. Ich muss noch kurz etwas suchen. « meinte er, aber sie blieb lieber stehen. Dann sah sie sich um, während Alex in einen anderen Raum ging. In der Stube gab es einmal den Fernseher, der auf dem dazugehörigen Schrank stand, eine Schrankwand, befüllt mit den verschiedensten Dingen, einen Tisch, ein Sofa, zwei Sessel. In einer Ecke lagen Kissen auf dem Fußboden und bildeten eine Art Bett, außerdem war der Boden selbst mit weichem Teppich ausgelegt und schien dazu bestimmt, dass man ihn nur ohne Schuhe betrat. Ansonsten waren da noch zwei große Fenster und Bilder an der Wand. Irgendwie fühlte Diana sich unwohl. Da kam Alex wieder. Ungewöhnlicherweise blieb er hinter ihr stehen und dann spürte sie etwas kaltes um ihr Handgelenk. Überrascht hob sie ihre Hand hoch und erkannte ein Armband. Es bestand aus Leder und daran hingen fünf Anhänger. » Der Stern soll dir Glück bringen und zeigt, wie hell du strahlst. Die Rose dich daran erinnern, dass du ein zu Hause hast, wo du geliebt wirst. Die Flügel symbolisieren deine Freiheit und deine Stärke und deinen Mut. Die Feder symbolisiert deine Güte und Sanftheit. Und der Wolf soll dich beschützen.« erklärte Alex ihr im Flüsterton. Überwältig von diesem Geschenk drehte sie sich herum und umarmte ihn. Kein Wort schaffte es über ihre Lippen, aber sie hielt ihn in ihrer Umarmung. Schliesslich ließ sie ihn wieder los und sie sahen sich direkt an. » Ich danke dir « flüsterte sie ihm leise zu. » Ich habe es nur für dich gemacht. Es ist ein Einzelstück. Schön, dass es dir gefällt. « meinte Alex lächelnd. Überrascht sah sie ihn an » Du hast es extra für mich gemacht? « Nachsichtig sah er sie an » Ich mach ab und zu Schmuck für unser Rudel. Dein Armband ist etwas besonderes. Es soll dir zeigen, dass du zu Hause bist. Aber es ist ein Geschenk von mir für dich. Es soll ein Glücksbringer sein und die Wölfin, die ich liebe, beschützen und dir zeigen, dass ich immer für dich da bin. Egal was passiert. « Ihr wurde warm ums Herz. » Oh Gott, Alex! Das ist traumhaft! Anscheinend wirst du mich ab jetzt wohl öfter überraschen. Das gefällt dir anscheinend ganz gut. Und dazu auch noch mit so etwas großartigen. Danke, von Herzen. Ich hab mich schon jetzt in es verliebt. « flüsterte sie leise. » Wirst du es tragen? Ich meine nicht heute oder ab und zu, sondern immer. Jeden Tag. Überall. Wirst du es tragen? « fragte er sie ernst, aber mit sanftem Ton, wobei er über ihr Handgelenk strich. » Ich werde es tragen. Immer. Es ist wunderbar. Danke, Alex.« antwortete sie sanft und lächelte. Es entstand ein stiller Moment, in dem sie sich einfach nur in die Augen sahen und die angenehme Nähe des anderen genossen. Dann hörte man ein Klingeln. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4 » Was ist das? « fragte Diana sofort neugierig. » Das ist ein Geräusch, dass mir anzeigt wer mich gleich beehrt. Dieses Geräusch zeigt mir, dass es Luna, Nick und wahrscheinlich Nathan sein werden. « erklärte er ihr und verzog sein Gesicht, als er die Namen aufzählte. » Magst du sie nicht? « fragte darauf Diana verwirrt. » Doch, doch. Aber ich will Luna nicht sehen. Ich weiß schon genau, warum sie hier her kommt. Nick ist mir eigentlich der Liebste von allen Dreien. Ich wollte ihn dir sowieso vorstellen, sobald er wieder da ist. Nathan wird nur wegen Luna mit sein. « lenkte Alex um. Es waren seine Freunde, die da gerade herliefen. Natürlich mochte er sie, aber nach den Aktionen von Luna wollte er weder sie, noch Nathan so bald wieder sehen. Doch bevor er noch etwas erklären konnte, klingelte es schon. Also ging Alex und ließ sie ein. Doch er kam sofort zurück zu Diana. » Ich werde sie dir vorstellen und wenn du dich unwohl fühlst, dann sag es mir einfach oder geh in die Küche, sie ist da die Tür rechts. Ich folge dir dann. Oder willst du lieber dort warten, bis sie wieder weg sind? Du kannst auch ins Schlafzimmer. Es ist eine Etage über uns. Das Zimmer das zu ist. Der Zweitschlüssel ist der hier. « er hielt ihr einen Schlüssel entgegen und wartete gespannt auf ihre Antwort. » Ich bleibe hier. Ich möchte sie kennenlernen. Naja, Luna kenne ich ja schon. « antwortete sie nach einem Moment, aber steckte den gereichten Schlüssel ein. Lächelnd zog er sie in eine Umarmung und entließ sie erst, als er hörte, dass die Tür geöffnet wurde. Ihre Hand aber, die er ergriffen hatte, hielt er fest in seiner. Im nächsten Moment traten seine drei Freunde auch schon ein. » Hallo, Alex. Oh, und du bist ja auch hier, Diana. « knurrte Luna. » Hallo, Luna « begrüsste Diana sie , während Alex nur kurz nickte. » Guten Tag, Alex. Und du bist dann also Diana. « begrüsste der eine sie. Wer er wohl war? fragte sich Diana. Da stellte Alex ihn vor » Das ist Nathan. « » Guten Tag « erwiderte sie nun auch. Dann kam der letzte zu ihnen. Er hatte blondes Haar und begrüßte Alex mit einem Handschlag und einer freundschaftlichen Umarmung. » Ich freu mich dich zu sehen, Alex, mein Kumpel. « begrüßte der Blonde Alex. » Ich freu mich auch dich zu sehen, Nick. « erwiderte Alex darauf. Diese Begrüßung zauberte Diana ein Lächeln ins Gesicht. Diese zwei waren wahre Freunde. Da wandte Nick seinen Blick ihr zu. » Und wer ist diese Schönheit hier? Doch nicht etwa deine, oder?« fragte Nick zuerst und blickte dabei noch einmal zu Alex. Dann sah er Diana an. » Ich bin Nick. Freut mich dich kennenzulernen. Falls du je ein Problem mit Alex hast, dann komm einfach zu mir. Ich bin sicher er macht nur Probleme. « meinte Nick scherzhaft. » Ich bin Diana. Freut mich auch dich kennenzulernen. Bis jetzt macht er noch keine Probleme, aber falls etwas ist werde ich sicher nicht zu dir kommen. Ich mach ihm schon selbst die Hölle heiß. Vielleicht hol ich dich ja mal zur Unterstützung. « meinte sie grinsend. Es war scherzhaft gemeint, aber es steckte auch Wahrheit darin. Aber man merkte, dass sie Nick mochte, denn sie reichte ihm die Hand und ließ sich kurz von ihm umarmen. Nachdem sich alle begrüsst hatten, wandte sich Alex an Luna »Warum bist du hier? « » Wegen dir. Ich dachte, dass ich dich hier mal ohne dein kleines Schosshündchen antreffe, aber das ist brav dabei. « antwortete Luna sofort. Darauf hob Diana eine Augenbraue» Ich glaube da irrst du dich. Die einzige, die ihm wie ein Hund hinterher läuft, bist du, Luna.« Überrascht begann Alex zu grinsen. Der Treffer hatte gesessen und das sah man am Gesichtsausdruck von Luna. Sie sah Diana geschockt an, bevor diese zu grinsen anfing. Da drehte sich Luna um und stürmt hinaus. Nathan folgte ihr sofort. Als sie beide weg waren, begann Nick zu lachen. » Der hat gesessen. Respekt. Ich mag dich jetzt schon « sagte Nick zwischen dem Lachen. Alex sah Diana grinsend an. » Ich habe ihr doch nur gesagt, was die Wahrheit ist. « meinte Diana und zuckte mit den Schultern. » Du bist eine gerissene Wölfin. Fast eine Füchsin. Ich sollte vorsichtig sein, was ich tu. Ansonsten bekomme ich auch noch etwas zu hören. « sagte Alex nachdem sich Nick von seinem Lachanfall erholt hatte. » Oh, keine Angst. Ich habe noch ganz andere Tricks drauf. « Diana grinste ihn vielsagend an. Einen Moment war es total still, bevor Alex geschockt zu Diana sah und fragte » Aber das würdest du nie oder? « Diana zuckte einmal mit den Schultern » Mal sehen, wie du dich anstellst. « Dann ließ sie einen Moment Ruhe, bevor sie hinzufügte » Aber bis jetzt schlägst du dich eigentlich ganz gut. Momentan besteht dafür also kein Grund. « Das zauberte Alex ein schelmisches Lächeln auf die Lippen. » Na dann. Sehen wir mal, ob du deine Meinung noch änderst, Hübsche. « meinte Alex, während er ihr kurz über den Arm strich. Sie sah ihn herausfordernd an, denn ob er das schaffen würde stand noch nicht fest. Einen Moment später stand er so nah bei ihr, dass Nick nicht hören konnte, was er ihr ins Ohr flüsterte » Ich liebe dich, du wunderschöne Wölfin. Lass uns später spielen, einverstanden?« Das ließ sie kurz Luft schnappen, bevor sie antwortete » Vielleicht lass ich mich ja sogar dazu überreden, mit dir als Wolf zu spielen.« Das war ein unwiderstehliches Angebot. Als Wolf zu spielen schien auf den ersten Blick vollkommen normal, wenn man bedachte, dass sie in einem Wolfsrudel waren. Jedoch war zu bedenken, dass Alex um sie warb und sie ihm ein gewagtes Angebot machte, was gleichzeitig zeigte, dass sie ihm vertraute. » Dann lass uns diesen Tag so schnell wie möglich hinter uns bringen.« schnurrte Alex fast. Danach wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder Nick zu. » Sag mal Nick, hast du heute was vor, oder willst du uns begleiten? Ich habe Streife und sie begleitet mich. « fragte Alex ihn. Da trat ein vielsagender genervter Blick auf Nicks Gesicht » Ich muss leider absagen. Unser Alfa, Damion, will mich sehen. Außerdem hat mich irgendein komisches Wesen für heute zum Kindergarten-Dienst eingeteilt . Und das obwohl ich erst heute wieder hier aufgetaucht bin. Woher weiß Samuel das nur immer? Vielleicht ein anderes mal also. « Die Antwort kam prompt, aber nicht von Alex, sondern überraschenderweise von Diana »Darauf freu ich mich. Außerdem bin ich sicher, dass wir uns in der Höhle sehen. « Ihre Worte enthielten die unmissverständliche Nachricht, dass sie Nick mochte. Das freute Alex sehr, aber nicht nur ihn, sondern auch Nick freute sich sichtlich. » Das stimmt. Ich freu mich schon dich wiederzusehen. Also bis dann ihr beide. « verabschiedete sich Nick und umarmte zuerst Diana, die diese Umarmung auch erwiderte. Danach umarmte er auch Alex und ihr Handschlag rundete das Ganze noch ab. Als sie also schliesslich wieder alleine waren, sahen sie sich einen Moment einfach nur an, bevor Alex das Wort ergriff » Wir sollten dann mal los. Ansonsten komme ich noch zu spät. « Einen Moment lang zögerte Diana, aber als Alex ihre Hand ergriff nickte sie. Daher wandten sie sich um und gingen hinunter in die Garage und von da aus zur Haustür. Wieder verharrte Diana einen Moment, aber diesmal drängte Alex sie nicht, denn er konnte erahnen, wie schwer es ihr fiel. Jedoch überwand sie diesen Moment recht schnell und öffnete die Tür. Draußen blieben sie noch einmal kurz stehen, da Alex abschliessen musste. Dann liefen sie los. Alex immer einen Schritt schneller, als Diana, da er ihr den Weg zeigen musste. Weit brauchten sie nicht gehen, da standen sie in einer viel besuchten Straße und Diana verkrampfte sich. » Hier beginnt mein Gebiet. Wir müssen heute besonders auf die Kinder achten. Vorhin hat mir Samuel eine Nachricht geschickt, dass wohl einige unserer Schulkinder in letzter Zeit geschwänzt haben. « erklärte ihr Alex, wobei er sie zu sich drehte und ihr so die Sicht versperrte. » Okay. Gibt es einige, auf die wir besonders achten sollten? « fragte sie, aber schien ein wenig abgelenkt. » Aron und Rowen. Außerdem Claire und Sara. Diese vier fehlen wohl nicht nur oft, sondern schaffen es dann auch noch unter dem Radar zu bleiben. « meinte Alex darauf sofort und strich ihr liebevoll über die Wange. Dann nahm er ihre Hand und grinste » Angeblich hat auch noch keiner herausfinden können, wo sie sich verstecken. Wäre doch toll, wenn wir das würden. Gemeinsam schaffen wir das sicher. « Seine Wort und die darin enthaltene Aufgabe, die gleichzeitig Spaß verhieß, zauberte ein grinsen auf ihre Lippen und ein Funkeln in ihre Augen. » Wollen wir es angehen? « Alex sah sie erwartungsvoll an. » Auf jeden Fall « und kaum hatte Diana diese Worte ausgesprochen, drehten sie sich der Masse zu und liefen weiter. Suchend sahen sie sich um, wobei sich ihre Blicke immer wieder ineinander verloren. Nach einiger Zeit kamen sie an einem Park an und plötzlich blieb Diana stehen. Verwundert sah Alex sie an. » Was ist los? « in Alex Stimme klang Verwunderung mit, aber auch Besorgnis. Gebannt etwas im Park ansehend, reagiert Diana überhaupt nicht auf die Frage, sondern zog Alex einfach mit sich in den Park. Erst, als sie ihn mit hinter einen Baum zog, verstand Alex, dass sie einen der Ausreißer entdeckt hatte. Daraufhin sah Alex hinter dem Baum hervor und entdeckte nach einigen Momenten Claire, die an einem See saß und sich angeregt mit einem anderen Kind unterhielt. Ein Junge, der nicht zu ihrem Rudel gehörte, aber sie schienen sich schon lange zu kennen, so vertraut wie sie miteinander umgingen. Aber wer war das? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)