~Eternal Night~ von eternal-shiva ================================================================================ Epilog: -------- Epilog     Ein blonder, junger Mann trat aus dem Zimmer der Burg. Leise lies er die Tür hinter sich ins Schloss fallen und blickte seufzend in die Gesichter die Personen, die ihn anblickten und warteten was der momentane Stand der Dinge war. Das kurze Haar des Jungen erinnerte an Leon, doch aus seinem Gesicht blickten haselnussbraune Augen. „Vater… hat mir alles überlassen.. seinen letzten Willen… Er glaubt dass diese Nacht seine letzte sein wird.“ Die Handschuhe des junge Mannes ballten sich zur Faust und das Leder knirschte. „Und er wünscht allein zu sein... lassen wir ihm seinen Willen...“ Die Männer und Frauen, die vor der Zimmertür standen waren mehr als niedergeschlagen. Doch sie akzeptierten den Wunsch ihres Lords und zogen sich zurück.   *   Leon lag geschwächt in seinem Bett. Er hatte so viele Jahre gegen die Kreaturen der Finsternis gekämpft. Er hatte eine wundervolle Frau gefunden, die ihm wunderbare Kinder geschenkt hatte. Seine Söhne waren nun schon zu jungen Männern herangewachsen und folgten seinen Fußspuren. Die Erben des Belmont-Clans, die sich der Dunkelheit und ihren Kreaturen entgegen stellten. Doch er war alt geworden. Und eine Krankheit die er früher mit Leichtigkeit durchgestanden hätte, besiegelte nun sein Schicksal. Sein Körper war inzwischen einfach zu schwach um weiter zu kämpfen. Und Leon spürte dass dies wahrscheinlich seine letzte Nacht sein würde.   Er lag lange wach. Das schwache Licht des Mondes schien durch sein geöffnetes Fenster und nur seine kleine Kerze auf seinem Nachttischchen spendete etwas Licht. Müde schloss er seine Augen und versuchte Schlaf zu finden. Doch die sanfte Berührung einer kalten Hand lies ihn schwer seine müden Lider öffnen. Eine ihm wohlbekannte Gestalt saß an seiner Seite und strich sanft über sein mit Narben und Falten überzogenes Gesicht.   „Du… bist noch immer so schön wie damals… Joachim… Ich habe gehofft dass du kommst… dass ich dich noch ein letztes Mal sehen darf...“   Das silberne Haar des Vampirs glitzerte im Mondlicht, als er sanft seinen Kopf bewegte. „Viele Jahre sind vergangen mein Liebster…“ seine Stimme klang noch immer so wie in Leons Erinnerung – als wäre kein Tag vergangen. „Zu viele fürchte ich. Sieh mich an… ich bin nun nicht mehr als ein sterbender, alter Mann...“   Doch Joachim beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn. Leon hatte fast vergessen, wie kalt die Lippen des Vampirs damals gewesen waren. Mühevoll hob er seine Hand und strich durch das silberne Haar. Joachim lächelte ihn an. In dem schwachen Licht leuchtete seine blasse Haut regelrecht und seine Augen ruhten sanft auf ihm.   „Es schmerzte mich, dich all die Jahre nicht an meiner Seite zu wissen...“ Leon fiel es zunehmend schwerer zu sprechen. Joachim sah ihn melancholisch an – war es ihm all die Jahre genauso ergangen? „Und doch ist meine Liebe noch so stark wie damals. Ich werde dich nicht wieder verlassen. Dieses Mal nicht.“   Leons Mundwinkel forme ein leichtes Grinsen „All die Jahre hast du aus den Schatten über mich gewacht… streite dies jetzt nicht ab.“ Verlegen blickte Joachim zur Seite – anscheinend hatte der Vampir nicht erwartet das Leon seine Anwesenheit gespürt hatte. Der blonde Mann musste husten und fuhr zusammen als erneut der Schmerz durch seinen Körper jagte. Seine eisblauen, schmalen Augen voller Sorge auf Leon gerichtet, suchte der Vampir nach seiner Hand, und hielt sie fest im Griff.   Joachim umklammerte Leons schwache Hand fest. Und der Blonde lächelte. „Ich bin so müde…“ hauchte Leon kraftlos. Er schloss seine Augen und lies seinen Kopf zurück auf das weiche Kissen sinken. „Bleibst… du bei mir?“ „Keine Angst… ich bleibe bei dir. Schlaf etwas mein Liebster...“ „Ich bin… so froh dass du bei mir bist… nun habe ich keine Angst mehr...“ und der Erste des Belmont Clans schloss seine Augen.   *   Und Leon entschlief. Joachim strich ihm immer wieder sanft über das blonde, lange Haar. Selbst als der Körper des Belmont schon lange nicht mehr atmete und allmählich kühler wurde, bewegte sich der Vampir nicht. Er lies die Hand seines Geliebten nicht los und saß an seiner Seite. Er blickte auf dessen Hals – nach all den Jahren waren noch immer die Narben seiner Fangzähne zu erkennen. Was wenn er ihn damals zu einem von sich gemacht hätte? Sie hätten die Ewigkeit zusammen bestreiten können.   Aber es wäre nicht richtig gewesen – Leon war so rein, so unschuldig. Das Dasein als Vampir hätte ihn zerstört und aus seinem Innersten heraus verdorben. Er wäre nicht mehr der Leon gewesen, der ihm sein Herz gestohlen hatte. Und er brauchte Erben um seinen Schwur bis ans Ende der Zeit aufrecht zu erhalten. Und die hätte Joachim ihm als Mann nicht schenken können. Doch es war nun egal. Leon war sanft entschlafen und doch lag noch immer ein Lächeln auf sein Lippen. Sie würden nun für immer zusammen sein.     Die Dämmerung brach an – doch es kümmerte den Vampir nicht länger. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken brachen und durch die Fenster schienen, beugte er sich ein letztes Mal zu Leon hinunter und küsste ihn liebevoll auf die Stirn. Er legte sich neben seinen Körper und legte seine Arme um ihn. Das Licht des Tages verbrannte seinen Körper, doch Joachim spürte den Schmerz nicht mehr. Noch als sein Körper begann zu Staub zu zerfallen, flüsterte der Vampir etwas während ein Lächeln auf seinen Lippen lag.   „Jetzt können wir für immer zusammen sein...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)