Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 87: Einen Schritt näher heran ------------------------------------- Schon im Auto legt mein Drachen seinen Kopf in meinen Schoss. Er ist schwach, erschöpft und irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Ich seh die besorgten Blicke von Isono im Rückspiegel. Kaum sind wir an unserem Ziel stemm ich ganz vorsichtig Seto in eine sitzende Position. Er ist noch blasser geworden. Schweiß steht ihm auf der Stirn. Das sieht gar nicht gut aus. Isono hilft mir Seto aus dem Wagen und ins Haus zu bringen. Doch Seto will erstmal nicht nach oben. Also bringen wir ihn ins Wohnzimmer. Kaum sitzt er auf der Couch legt er seine Hand an mein Shirt, bittet mich, mich zu ihm zu setzen. Natürlich erfüll ich meinem Drachen seine Bitte. Sofort lässt er sich wieder zur Seite fallen, so dass sein Kopf wieder in meinem Schoss landet. Isono ist kurz weggeeilt. Als er wiederkommt hat er bequemere Kleidung in der Hand, einmal für Seto und... auch für mich. Ich dank ihm mit einem milden Lächeln. Vorsichtig stemme ich Seto wieder in eine sitzende Position. Mein Drache ist absolut kraftlos und die Schweißperlen auf seiner Stirn sind größer geworden. Aber natürlich hat Isono auch an ein Handtuch gedacht. Also tupfe ich meinem Drachen den Schweiß von der Stirn. Ich leg prüfend meine Hand auf Setos Stirn und erschrecke. Mein Freund glüht regelrecht. Auch seine Augen sind glasig geworden. Mit Isonos Hilfe zieh ich ihn um und bitte ihn Setos Hausarzt zu rufen. Erschöpft versucht Seto abzuwiegeln und uns davon zu überzeugen, dass er kein Arzt braucht. Aber schon dieser Satz bringt ihn völlig außer Atem. Nachdem auch ich mich umgezogen habe setz ich mich wieder neben Seto, der sofort seinen Kopf wieder in meinen Schoss legt und sich zusammen rollt. Isono reicht mir eine Decke und ich decke meinen Drachen sanft zu. Streich ihm durch das nasse Haar. Derweil ruft Isono seinen Hausarzt. Als dieser kommt untersucht er Seto kurz und nickt nur. Der Stress der vergangenen Tage fordert seinen Tribut und mein Drache hat sich einen Erreger eingefangen, den sein Körper nun mit Fieber zu bekämpfen versucht. Doktor Akari gibt uns ein Antibiotika und ein fiebersenkendes Mittel, weißt uns nochmal darauf hin, dass Seto Ruhe und viel Flüssigkeit braucht, bevor er wieder geht. Immer noch streiche ich meinem Drachen durch das Haar. Er krallt sich in meine Hose. Flüstert immer wieder, dass ich nicht weggehen soll. Oh, man. Es hat ihn wirklich schwer erwischt. Isono hilft mir Seto seine Medikamente einzuflößen und ich bin dankbar für seine Hilfe, denn mein Drache ist echt widerspenstig. Immer wieder versucht er den Kopf wegzudrehen und die Einnahme zu verweigern. Er wimmert förmlich, dass er nicht will. Es zerreißt mir fast das Herz, denn ich bin mir sicher, dass es bei ihm gerade gar nicht um die Medikamenten geht, sondern er in einem Albtraum gefangen ist. Dennoch muss er jetzt das Antibiotika und das Fiebermittel nehmen. Aber schließlich gelingt es uns, ihm beides einzuflößen. Dann hör ich die Haustür aufgehen und mit einem leichten Windzug kommt Mokuba herein gestürmt. Er ist überrascht uns hier schon so früh zu sehen und als er um die Couch kommt und seinen Bruder sieht erschrickt er. Seto ist nur halb bei sich. Ich sag Mokuba, dass er sich erstmal umziehen und etwas essen gehen soll, doch er kniet sich vor die Couch und kann sich kaum von seinem Bruder trennen. Erst als Isono ihn an der Schulter nimmt und ihn wieder auf die Füße zieht nickt Mokuba. Dann rennt er aus dem Wohnzimmer, während Isono in die Küche geht. Keine halbe Stunde später ist Mokuba wieder da. Seto schwebt wieder zwischen wach sein und Traumwelt. Er angelt nach seinem Bruder und zieht ihn schließlich zu sich auf die Couch und vor seine Brust, so dass Moki schließlich vor ihm liegt. Wäre mein Drache nicht so krank, wäre es ein wirklich schönes Bild. Nach einer kleinen Weile kommt schließlich Isono aus der Küche zurück und fragt, ob Mokuba keine Hausaufgaben auf hat. Dieser murmelt etwas, doch Isono blickt ihn streng an. Nur zögerlich löst sich der Kleine von seinem kranken Bruder und verlässt eher geknickt das Wohnzimmer. Dann trifft mich der strenge Blick des Mannes vor mir. Sagt mir, dass es an der Zeit sei, dass Seto in sein Bett umzieht. Ich nicke und Isono hilft mir Seto von der Couch, die Treppe hinauf und schließlich in unser Zimmer zu bringen. Dann lässt er uns alleine, nachdem er die Medikamente und ein Glas samt Wasserkaraffe auf den Beistelltisch gestellt hat. Immer wieder schreckt Seto auf. Blickt sich gehetzt um. Muss sanft beruhigt werden, bevor er wieder locker lässt und seinen Kopf auf meine Brust oder meinen Schoss zurück legt. Seine Atmung geht teilweise recht schwer. Sein Oberteil ist durchgeschwitzt. Doch ich fürchte alleine werde ich ihm kaum helfen können beim Klamottenwechsel. Da klopft es auf einmal. Ich bitte herein und die Tür geht zögerlich auf. Dann schiebt Honda seinen Kopf durch die Öffnung und schaut mich fragend an. Ich lächle müde und erschöpft. Winke ihn näher heran. Auch Honda blickt besorgt drein. Erkundigt sich, wie es meinem Freund geht. Ich sag ihm wie es ist: Fiebererkältung. Er nickt nur bedächtig und fragt dann, wie es mir geht. Mit großen Augen blick ich ihn an. Wieder lächle ich schwach. Sag, dass es mir den Umständen entsprechend gut gehe. Honda bedenkt mich mit einem langen, prüfenden Blick. Dann nickt er nur langsam. Schließlich fällt ihm auf, dass das Laken und Setos Klamotten total durchgeschwitzt sind. Er geht in das Ankleidezimmer und kommt mit einem frischen Laken und sauberer Kleidung zurück. Vorsichtig hilft er mir, Seto aufzusetzen. Spürt die Hitze, die von meinem Drachen ausgeht. Mein bester Freund schlägt vor, dass wir Seto abduschen sollen. Das könnte helfen, meint er. Ich überlege kurz. Das könnte wirklich helfen, seinen Zustand zu lindern. Es würde auf jeden Fall den Schweiß von ihm waschen und ihm ein Gefühl von Sauberkeit geben. Ich nicke langsam. Honda hilft mir Seto ins Badezimmer zu bringen. Dort zieh ich den Duschhocker in die große Dusche und setze meinen Drachen vorsichtig darauf ab. Honda will ihm schon sein Shirt über den Kopf ziehen, als ich nach seiner Hand greife und ihn aufhalte. Er schaut mich fragend an. Ich wäge ab. Alleine schaff ich das jetzt nicht. Mokuba zu rufen, wäre eine Option, aber eine große Hilfe wird er mir nicht sein. Isono könnte noch da sein, wird aber vermutlich längst wieder in die Firma gefahren sein. Doch mir von Honda helfen zu lassen bedeutet, dass ich ihm etwas von Seto offenbaren muss, was der bislang so mühsam vor meinen Freunden verborgen hat. Kann ich sowas wirklich alleine entscheiden? Ich gehe vor meinem Drachen in die Knie. Seine Augen sind halb geöffnet. Ich rufe ihn und warte, ob er mich fokussiert. Tatsächlich richtet sich nach einem Moment der Blick meines Drachens auf mich. Ich frag ihn, ob mir Honda helfen darf. Entsetzt schaut er mich kurz an, während er mit den aufkommenden Tränen kämpft. Eine Träne löst sich aus seinem Auge. Ich streich sie ihm weg. Sanft versichere ich meinem Drachen, dass Honda nichts weitererzählen wird. Alles was er sieht und hört bleibt hier. Noch eine Träne löst sich aus den Augen meines Drachens. Dieses Mal streicht Honda sie weg. Seto blickt ihn unsicher von unten herauf an, dann nickt er zögerlich, während er sich nach vorne lehnt und seinen Kopf wieder mehr als erschöpft auf meine Schulter bettet. Nur zögerlich schau ich zu Honda. Der ist mehr als schockiert, meinen Drachen so verletzlich zu sehen. Er kennt nur die Fassade meines Drachens, auch wenn diese in den letzten Monaten weicher geworden ist. Doch das ist immer noch ein himmelsweiter Unterschied zwischen der täglichen Fassade und dem echten, wahren Seto. Wieder will Honda meinem Drachen das Shirt über den Kopf ziehen. Ich stopp ihn wieder. Blicke zu ihm. Er schaut mich fragend und nichtverstehend an. Dann eröffne ich ihm, dass Setos Rücken mit Narben übersät ist. Wieder steht ihm der Schock ins Gesicht geschrieben. Genauso die Ungläubigkeit. Dann lass ich ihn endlich gewähren. Vorsichtig zieht er meinem Drachen das Oberteil aus und schreckt zurück. Seine Lippen gehen auseinander und sein Mund steht offen. Damit hatte er nicht gerechnet. Langsam beginnt er zu verstehen, was mein Drachen durchgemacht hat. Nachdem wir meinen Drachen endlich abgeduscht haben bin ich damit beschäftigt ihn sanft trocken zu tupfen, als Honda das Bett frisch beziehen geht. Als ich Seto die frische Kleidung angezogen habe bring ich ihn langsam raus. Honda ist gerade fertig mit dem Beziehen. Als er uns sieht kommt er geschwind ran und hilft mir mit der restlichen Strecke. Vorsichtig lassen wir Seto in das Bett sinken. Er ist sofort wieder weg, als wir ihn noch nicht einmal zugedeckt haben. Honda beendet die Bewegung mit der Decke und packt meinen Drachen fürsorglich ein. Dann blickt er mich wieder an und plötzlich nimmt er mich fest in seinen Arm. Als wir uns von einander trennen blick ich ihn fragend an. Doch er lächelt mich an. Meint nur, dass er schon immer wusste, dass ich stark bin, aber erst heute habe er erkannt, wie stark ich in Wirklichkeit bin. Ich erwidere sein Lächeln. Dann fällt mein Blick auf die Medikamente. Es ist wohl mal wieder soweit. Ich nehm die zwei Tabletten und das Glas mit Wasser. Wecke sanft Seto. Doch er weigert sich wieder, die Tabletten auch nur in den Mund zu nehmen. Sanft versuche ich ihn von der Notwendigkeit zu überzeugen. Doch keine Chance. Da hat Honda eine Idee. Er hilft mir Seto in eine sitzende Position zu bringen, klettert hinter Seto und bittet mich um das Glas und die beiden Tabletten. Vorsichtig führt er die Tabletten an Setos Mund der sich aber wieder versucht abzuwenden. Doch Honda hält ihn etwas fest. Mein Drachen wimmert. Tränen quellen ihm aus den Augen. Versucht sich aus dem Griff meines besten Freundes zu winden. Schließlich schafft es Honda die Tabletten in Setos Mund zu schieben und setzt gleich das Glas an. Zwingt Seto durch das nachfließen Wasser zu schlucken. Schließlich ist es geschafft und Honda lässt etwas lockerer. Seto beugt sich nach vorne zu mir und presst sich an meine Brust. Leise danke ich Honda für seine Hilfe. Er verlässt das Bett wieder nickt mir zu und fragt ob ich noch etwas brauche. Ich schüttle den Kopf, während ich Seto langsam nach hinten ins Bett zurück lege, doch er klammert sich fest an mich. Mein bester Freund sagt mir, dass er gleich wieder da ist. Dann verschwindet er aus dem Zimmer. Nach einer halben Stunde kommt er zurück, hat einen Teller mit Sandwiches dabei, den er mir hinstellt und eine Flasche zum Trinken. Ich danke ihm. Dann kommt Mokuba zu uns. Überrascht bleibt er kurz stehen, mustert Honda. Dann blickt er zu mir. Ich sag dem jüngeren Kaiba, dass es in Ordnung ist. Der Dunkelhaarige lächelt kurz unsicher, dann steigt er zu Seto und mir ins Bett und nimmt seinen großen Bruder in den Arm. Ich nutze die Gelegenheit kurz aufzustehen. Mich zu bewegen. Schnell auf Toilette zu gehen und mir die Hände zu waschen. Dann esse ich fix das Sandwich und fühl mich gleich etwas gestärkter. Schließlich nehm ich Honda nochmal fest in den Arm und danke ihm. Er erwidert die Umarmung. Dann bring ich ihn zur Haustür. Sicherlich ist er erleichtert, wenn er gleich hier raus ist. Er hat mehr erfahren, als er erwartet hätte und möchte jetzt lieber erstmal etwas auf Abstand gehen. Doch an der Tür bleibt er wieder stehen, schaut mir in die Augen und meint, dass er morgen nach der Schule wieder kommen würde. Dann wird er sich ein wenig um Seto kümmern und ich könnte die Gelegenheit nutzen mich frisch zu machen oder auch ein wenig zu ruhen. Ich nicke ihm dankbar zu. Als ich wieder nach oben komme liegt mein Drache friedlich schlafend bei seinem Bruder. Sanft streich ich ihm über den Rücken und legt mich hinter ihn. So zusammengekuschelt schlafen Mokuba und ich schließlich mit Seto in unserer Mitte ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)