~Eternal Night~ von eternal-shiva ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Kapitel 6     Leon kniete vor dem schlichten Grab und betete. 'Ich danke dir Leon'… das waren ihre letzten Worte gewesen – und sie hatte gelächelt. Seine liebste Sara… war nun für immer an seiner Seite. Er hatte seine Tränen vergossen. Seine Trauer hinaus geschrien. Doch sie hätte nicht gewollt dass er sich ihretwegen grämen würde.   „Dies war eines der verbotenen Rituale… die aus einem Buch aus dem Besitz von Matthias' Familie stammte.“ Rinaldo stand neben ihm und legte einen Blumenkranz aus Wildblumen auf Sara's Grab. „Nun ist die Peitsche zu einer Waffe geworden um die Kinder der Dunkelheit zu bannen.“ Leon strich beinahe liebevoll über das geflochtene Leder seiner Waffe. „Ich kann es fühlen… den Groll den die Peitsche gegen die Vampire hegt. Und den Willen sie zu vernichten.“   „Es… es tut mir leid, Leon...“ Rinaldos Beileid war aufrichtig. Er konnte den Schmerz des Verlustes nur zu gut nachempfinden. „Es… ging nicht anders. Es ist niemandes Schuld. Es war… Sara's Wunsch.“ Leon erhob sich und ging auf den Pfad zu, der zu Walters Schloss führte. „Du brichst schon auf?“ Rinaldo klang besorgt „Ja… ich muss schließlich mein Versprechen gegenüber Sara halten.“ Der Alchemist hielt Leon nicht auf. „Ich verstehe. Komm zurück wenn du Hilfe brauchst.“ Leon wollte gerade die Hütte hinter sich lassen, als er sich nochmals Rinaldo zuwandte „… Eines wäre da noch… Sagt Rinaldo… was wisst ihr über Joachim Armster?“ Der alte Mann hob erstaunt seine Augenbrauen, doch dann begann er zu erzählen was er wusste.   *   „Mein Beileid.“ Sicher, sein Kommentar klang vielleicht etwas kurz und gefühllos – doch leere Worte des Bedauerns halfen niemanden weiter. Es würde nichts am Geschehenen ändern, auch wenn Joachim mehr sagen würde. Er hatte schließlich gespürt dass das Mädchen dabei gewesen war, zu einem Kind der Nacht zu werden. Zu einem der Seinen. Doch er hatte es Leon nicht sagen können.   Er hatte es von Außerhalb des Bannkreises, im Schatten der Wälder beobachtet. Wie Sara ihre beschmutzte Seele für Leon geopfert hatte – damit er Walter besiegen konnte. Einen Moment hatte er überlegt. Er hätte ebenso sein Leben opfern können, würde er Walter nur damit schaden können. Doch er wusste nicht, wie tief das Vertrauen war dass ihn und Leon verband. Ob es überhaupt wirklich vorhanden war. Er hätte Sara's Platz nicht einnehmen können. Zumal die junge Frau sich lieber auf alle Ewigkeit an die Peitsche des Belmont band, als ein Geschöpf der Nacht zu werden. Er musste zugeben, dass er Sara's unbeugsamen Willen bewunderte – sie hatte die Stärke sich ihrem Schicksal zu stellen und ihm entgegen zu treten… ganz anders als er.   Und nun erfüllte ihn der Anblick von Leons Peitsche mit solchem Unbehagen, als hätte man ihn Gezwungen eine Kirche zu betreten. Es war als wäre die Peitsche lebendig und danach gierte, sich in sein Fleisch zu schlagen.   Und dann sprach er einfach die Worte aus, die sich in seinen Verstand schlichen. „Verzeih mir Leon. Ich… bin dir alles andere als eine Hilfe.“ Der Blonde sah ihn erstaunt an. Joachim merkte dass das Geschehene den jungen Mann verändert hatte. Die Güte war aus seinem Blick gewichen – und hinterließ nur einen tiefen Zorn gegen alle Kinder der Nacht. Der junge Vampir sah Leon an, dass er es wusste. Oder zumindest ahnte. Über sein wahres Wesen. Den Zorn, den die magische Peitsche gegen ihn hegte.   „Lass uns gehen. Es wird Zeit, dass es endet...“ Joachim wand den Blick von dem Krieger ab und ging voraus. Der Blonde zögerte erst, doch dann folgte er Joachim in die Burg „...Ihr sagt es...Walter… wird für all seine Verbrechen bezahlen, das schwöre ich...“ und die beiden Männer verschwanden im Schatten der Burgmauern.   *   „Joachim!“ Der Angesprochene erschrak selbst, als plötzlich der Boden unter ihm wegbrach – der Weg zum höchsten Punkt des Schlosses war mit tödlichen Fallen übersät. Nur ein falscher Tritt und alles wäre vorbei. Joachim hechtete zur Seite und fand an einem Vorsprung, der noch stabil war Halt. Ein großer Abgrund trennte nun ihn und den Belmont. „Verdammt!… das ist zu weit!“ Leon fluchte als er sah, wie weit sich der scheinbar bodenlose Abgrund streckte, der ihn von seinem Weg teilte.   Joachim schwebte am äußersten Rand des brüchigen Hochwegs. Er streckte seine Hand aus und rief Leon zu „… Ihr müsst springen! Es gibt keinen anderen Weg!“ „Aber..!“ Leon schien zu zögern – seit er von der Hütte zurückgekehrt war, hielt er sich mehr als bedeckt. Seine Offenheit und sein Vertrauen schien zutiefst erschüttert. 'Kein Wunder, nachdem was Walter dir angetan hat.' Und Joachim sah dem Ritter fest in die Augen „Bitte… vertraut mir. Ich werde euch nicht fallen lassen.“ Leons Blick lag kritisch auf Joachim und der Schwärze die sich vor ihm auftat. Würde er ihn jetzt verraten, würde Leon einfach in den Tod stürzen. „Nun gut… mir bleibt ja keine andere Wahl...“ der Blonde nahm Anlauf und sprang.   *   Fast schon glaubte er zu stürzen – doch eine blasse Hand packte sein Handgelenk und hielt ihn. Joachim selbst zog es fast über den polierten Steinboden, doch er stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Als auf einmal unter Joachims anderer Hand ein Teil des Steinbodens wegbrach, rutschten die Beiden Männer fast Beide in den Abgrund. Die freie Hand des Silberhaarigen krallte sich in den Boden und nun hingen sie beide über dem Abgrund. Doch er lies ihn nicht los. Er konnte sehen, dass es Joachim unglaubliche Kraft kostete sich selbst und Leon zu halten, doch dann flammte die dunkle Aura um Joachim auf. Er riss zähneknirschend seinen Arm nach oben und warf Leon regelrecht nach oben in Sicherheit.   Die Aura verblasste so schnell, wie sie erschienen war. Kraftlos hing Joachim nun an seiner Hand, die zitternd immer mehr nachgab. Gerade als seine Finger jeden Halt verloren und er drohte zu stürzen, bekam Leon seinen Arm zu packen und schrie den Silberhaarigen an „Wagt es ja nicht!“ Der Blonde stöhnte unter der Anstrengung auf, doch er schaffte es seinen Kameraden in Sicherheit zu ziehen. Und dann geschah etwas, das Leon nie erwartet hätte. Joachim saß vor ihm wie ein Häufchen Elend – doch er lachte. Ein herzerwärmendes Lächeln strahlte von dem blassen Gesicht seines Gegenüber. „Ha….. ich dachte eben dass dies mein Ende sei...“ und er lachte weiter. Leon war sich nicht sicher ob der Ursprung des Gelächters in der Angst oder Erleichterung lag doch auch er musste grinsen. Es war einfach ansteckend zu sehen, wie der junge silberhaarige Mann lachte und amüsiert seine Augen zusammenkniff.   Und seine Zweifel waren wie verflogen. Joachim hätte sich ohne Zögern für ihn geopfert. Vielleicht gab es doch mehr als eine Wahrheit und selbst Rinaldo konnte nicht alles wissen. Leon griff an Joachims Hinterkopf und zog ihn an sich heran. Als sich die Stirnen der beiden Männer berührten hielt Leon kurz inne. „Ich… danke euch. Für alles.“ Kaum merkbar schien auch der Vampirkiller - Leons Peitsche sich etwas zu beruhigen. Als würde Sara spüren, dass von Joachim keine Gefahr für ihren Geliebten ausging.   *   Röte schoss in Joachims Wangen. Was glaubte Leon was er da tat?! 'Er… er ist viel zu nah…' zwar genoss der Vampir diese sanfte Berührung, doch er schob Leon weg. Dieser blickte verlegen zur Seite „Verzeiht, wenn ich euch zu nahe getreten bin.“ Joachim schüttelte den Kopf und sein silbernes Haar funkelte in dem schwachen Licht „Nein… das… das ist es nicht. Ach, vergesst es einfach...“ Joachim genoss die Nähe des Anderen einfach. Vielleicht zu sehr. Es war Jahrhunderte her, dass er zuletzt so gefühlt hatte. Und es machte ihm Angst dass es so wie mit Walter enden könnte.   Leon erhob sich und zog Joachim mit auf die Beine. Und sein Lächeln das er ihm schenkte hätte die Beine des Vampirs weich werden lassen können – zum Glück lief er nicht wie normale Menschen, sonst wäre er wohl nicht weit gekommen. „Dann lasst uns weiter gehen. Wir… haben wahrscheinlich noch einen weiten Weg vor uns!“ stammelte Joachim verlegen, während er Leons Blick auswich. Doch dieses Mal achtete er darauf nicht zu weit vorraus zu gehen – noch einmal wollte er nicht diese Angst um Leon durchleben müssen.   Joachim hätte sich selbst ohrfeigen können 'Du bist wirklich durch und durch verdorben. Er hat erst seine Geliebte verloren. Und du… du versuchst es einfach auszunutzen…' Und mit einem Mal verfluchte Joachim seine egoistische und bösartige Natur als Vampir.   Sie kämpften sich durch die Monsterhorden. Die Kreaturen wurden mit jedem Raum, den sie betraten stärker. Die Kämpfe zogen sich immer länger und zehrten an den Kraftreserven der Beiden. Der riesige Axtritter, der sich ihnen entgegen stelle schlug ein Loch in Joachims Verteidigung – und eine Seite der Axt bohrte sich durch sein Harnisch tief in seine Schulter. Doch Joachim lies erbarmungslos seine Schwerter niederregnen und die Rüstung des Ritters zersprang in seine Einzelteile. „Joachim! Geht es euch gut?!“ Leon hetzte zu ihm – doch außer dem Schlitz in Harnisch und einem blutigen Kratzer war keine größere Verletzung mehr erkennbar.   Joachim hatte gelernt die Energie seiner Gegner in sich aufzunehmen. Sie stärkten ihn, heilten seine Wunden und richteten sich in seinem magischen Angriff gegen ihresgleichen. „Äh… ja, alles in Ordnung… er hat mich nicht richtig erwischt...“ flunkerte er. Sein Vampirkörper hatte die Wunde bereits fast geheilt. Leon bestand trotzdem darauf, die Verletzung zu untersuchen. Joachim legte auf Leons Anweisung hin seinen Harnisch ab und öffnete sein Hemd – und gab so den Blick auf seinen makellosen Körper frei, dessen Farbe der von Porzellan glich.   *   Leon schluckte. Joachim war wirklich wunderschön – nicht nur sein zartes Gesicht und sein seidiges Haar. Auch sein Körper war so unglaublich rein – wie frisch gefallener Schnee. Vorsichtig strich er über den Kratzer, doch er war bereits verschlossen. Vorsichtig übte er Druck auf verschiedene Stellen der Schulter aus, doch Joachim verneinte stets seine Fragen, ob er Schmerzen hätte. Nur sein Kopf war tiefrot - Leon legte seine Hand auf die Stirn des Silberhaarigen, der aufschreckte. „Euer Kopf ist für eure Verhältnisse ungewöhnlich warm und rot. Ihr habt doch etwa kein Fieber?“ Das letzte was er jetzt gebrauchen konnte war, dass Joachim krank werden würde.   *   'F...Fieber? Ist das euer ernst?' Joachim konnte nicht glauben wie naiv der junge Mann vor ihm war, der ihn so sorgenvoll anblickte. „Nein… ich sagte doch bereits dass es mir gut geht...“ Doch seine Stimme bebte. War Leon ihn in dieser kurzen Zeit wirklich so wichtig geworden, dass seine Nähe, seine Berührungen ihn um den Verstand brachten? „Ich… würde mich gerne wieder anziehen.“ nuschelte Joachim in seinen nicht vorhandenen Bart. Als Leon realisierte, dass seine andere Hand noch immer den nackten Oberkörper des Anderen berührte, zuckte er zurück und sein Kopf wurde ebenfalls intensiv rot. „Oh! Natürlich! V.. verzeiht…!“   *   Was hatte er sich dabei gedacht? Aus den Augenwinkeln sah er, wie Joachim sich wieder ankleidete. Leon wusste das es falsch war. Seine Verlobte, Sara… er hatte sie erst vor ein paar Stunden begraben. Und doch wurde ihm wieder bewusst welche Anziehungskraft der andere Mann auf ihn ausübte. Obwohl Leon wusste was er war, vertraute er ihm noch immer. Und glaubte dass Joachim ihm wirklich helfen wollte. Und das rechnete er ihm hoch an. Obwohl er ein Vampir, ein Kind der Nacht war. Ein einstiger Vertrauter von dem Mann, den er so sehr verabscheute.   Rinaldo hatte es ihm erzählt. Erst schien der alte Mann überrascht, den Namen Joachims aus Leons Mund zu hören. Doch nach kurzer Überlegung begann der Alchemist zu erzählen. Joachim war einst ein Mitglied des Adels, ähnlich wie Leon. Walter verführte den jungen Mann und machte ihm zu seinem Günstling. Seinem Gespielen. Doch eines Tages rebellierte er gegen seinen Meister und dieser sperrte ihn zur Strafe in die Tiefen des Verlieses. Dann verstand es Leon. Warum Joachim in dem Kerker ausgeharrt hatte. Den Groll, den er gegen Walter hegte. Warum der Edelstein des grünen Orbs reagiert hatte. Joachim trug es in sich. Er hatte ihn in jedem schicksalhaften Moment eigentlich erschlagen sollen, so war es zumindest Walters Plan gewesen. Doch das Schicksal hatte etwas anderes vorgesehen.   Und jetzt konnte er den Gedanken nicht ertragen, Joachim möglicherweise zu verlieren. Dabei verabscheute er ironischer Weise Vampire und alle Kreaturen der Nacht. Doch Joachim versuchte so stark wie ein Mensch zu wirken, versuchte ihn nicht merken zu lassen dass er etwas Anderes war. So dass Leon zuletzt oft einfach vergessen hatte, dass er kein Mensch war. Vielleicht hatte er ihn am Anfang täuschen wollen. Vielleicht hatte er nur auf den richtigen Moment gewartet um zu zuschlagen. Doch er hatte nie etwas getan, was ihm geschadet hätte. Er hatte ihn nun schon mehr als nur ein Mal gerettet. Das… war alles was für Leon zählte.   Sie erreichten einen geheiligten Raum – seltsamer Weise gab es in diesem dunklen Schloss mehrere dieser Räume – Eine heilende Aura durchströmte das kleine Zimmer und heilte alle Wunden. Leon nahm einen Schluck des klaren Wasser, das in dem eingelassenen Becken im Boden befand. Erfrischt und erneut voller Kraft fuhr er sich durch sein blondes Haar. Joachim beobachtete ihn – wie so oft mit seiner Fähigkeit, völlig regungslos zu stehen. Doch wahrscheinlich musste der Vampir nicht einmal atmen. Als sich ihre Blicke trafen, sah der Silberhaarige schnell zu Seite und setzte sich auf die kleinen Stufen die zu dem kleinen Podest führten, welches von dem Licht das durch die Buntglasfenster drang überflutet wurde. Seine Schwerter schwebten sanft an seiner Seite und lehnten sich gegen das kleine Geländer.   Nervös rieb er seine zarten Hände aneinander. „Bedrückt euch etwas?“ hakte Leon nach – sein Freund benahm sich seit einiger Zeit noch merkwürdiger als sonst. „Wir… sind bald da. Walters Thronsaal. Er wird uns bereits erwarten.“ antwortete der Vampir kurz und knapp. Leon war es nicht entgangen, dass Joachim völlig anders war, sobald es um den Burgherren ging. Fürchtete er ihn so sehr? Inzwischen wusste Leon ja, dass seine 'Vergangenheit' die er ihm damals erzählt hatte, vollständig erlogen war. 'Was… hat Walter dir wirklich angetan…? Ich wünschte du würdest mir vertrauen und es mir erzählen.' Leon machte sich wirklich Sorgen.   Wann immer er an Walter dachte, schien der Zorn der Peitsche kaum mehr zu bändigen. Es erschreckte ihn – wenn er bedachte, dass seine Sara ein so liebevoller und friedvoller Mensch gewesen war. Sie hatte ihre Seele geopfert um etwas zu werden, was die Vampire jagen und vernichten würde – doch seltsamerweise schien sie in Joachims Gegenwart ausgesprochen ruhig. Als würde sie den jungen Vampir akzeptieren.   Er lies sich neben Joachim nieder. Schweigend saßen sie einige Zeit dort, bis Joachim leise sprach „Verzeiht mir...“ Leon wandte seinen Blick zu ihm „Was soll ich euch denn verzeihen?“ „Ich habe euch all die Zeit angelogen. Und das bedaure ich zutiefst...“ der Blonde war erstaunt über Joachims plötzliche Offenheit.   „Ich hatte nie eine Verlobte wie ihr, die Walter entführt hatte. Er nahm mich zu sich... als seinen Schüler… seinen Geliebten. Er versprach mir Macht… Liebe… doch am Ende waren es alles nichts mehr als Lügen.“ seine Stimme klang traurig und gebrochen, doch es schien als müsste er endlich loswerden, was schon so lange auf seinem Herzen lag. Als ich dies erkannte… wollte ich ihn töten. Mich rächen, für das was er mir angetan hatte. Was er aus mir gemacht hatte. Doch ich hatte keine Chance… ich unterlag ihm katastrophal und so warf er mich in sein Verlies. Versiegelte einen der Schlüssel in meinem Innersten. Ich… ich bin der Wächter des grünen Orbs - ihr hättet mich damals eigentlich töten sollen.“ Leon war überrascht – nicht von Joachims Vergangenheit, denn eine Version davon kannte er ja bereits von Rinaldo. Sondern darüber, wie der Andere sich ihm nun geöffnet hatte. Wie er ihm ebenfalls vertraute.   „Wenn es euch zuwider ist tötet mich. Aber… wollte dass ihr wisst wie leid es mir tut euch all die Zeit belogen zu haben. Und… dass ich an eurer Seite kämpfen oder sterben werde. Ich werde euch… nein, ich werde 'dich' nicht im Stich lassen.“ Joachim zuckte zusammen, als er plötzlich spürte wie Leon seinen Kopf auf seine Schulter legte. Der Vampir spannte sich an und wagte es nicht, sich auch nur das kleinste Bisschen zu bewegen. „L..Leon?“ stammelte er völlig verwundert.   *   „Es gibt nichts, wofür ihr euch entschuldigen müsst. Ich vertraue...dir… und du hast dieses Vertrauen nie missbraucht.“ Joachim war sprachlos – nach all dem, was er Leon gerade erzählt hatte. Hatte es nichts in ihm geändert. Er vertraute noch immer auf ihn und ruhte nun an seiner Schulter. „Ist… ist das nicht unbequem?“ flüsterte Joachim. Die Wärme die Leons Körper ausstrahlte war so verlockend. Und er konnte es sich nicht erlauben jetzt schwach zu werden. „Eigentlich nicht. Ich dachte nur dass es dir lieber wäre, als wenn ich mich auf deinem Schoß gebettet hätte“ ein Grinsen umspielte die Lippen des Blonden, der noch immer mit geschlossenen Augen die Nähe genoss.   So konnte er wenigstens nicht sehen, dass sämtliches Blut dass in Joachims Körper floss wohl nun ihn seinem Kopf stand. Ähnlich der Farbe einer vollreifen Erdbeere schien der Silberhaarige eindeutig überfordert. Leon war ihm so nahe und hatte auch noch angedeutet dass ihm noch näher getreten wäre. Und dass nach all dem, was geschehen war. Er ihm noch immer nicht gesagt dass er ein Vampir war – er hatte sich nicht überwinden können. Aus Angst dass Leon sich dann gänzlich von ihm abwenden würde. Joachim Gedanken drehten sich im Kreis, über wenn und aber – als Leons Kopf plötzlich zu rutschen begann. Instinktiv stützte er die Brust des Anderen – nur um zu merken, dass dieser eingeschlafen war.   'Leon… dich kann wirklich nichts aus der Ruhe bringen…' Vorsichtig setzte sich Joachim etwas um und lies Leons Kopf vorsichtig auf seine Oberschenkel gleiten. Sanft strich er über die kurzen blonden Locken, während er das so unschuldige, schlafende Gesicht Leons' beobachtete.   'Schlaf… du… wirst all deine Kraft brauchen um Walter zu besiegen.' Joachim blickte die Engelsstatue an, die neben ihnen stand und geradezu schützend ihre Schwingen über die beiden Männer ausbreitete. 'Ich kann Walter nicht besiegen. Aber du kannst es. Ich werde dir beistehen so gut es mir möglich ist – und wenn ich zumindest... für dich… sterbe.'   Joachim beugte sich vornüber zu Leon hinunter, welcher noch immer schlief und küsste den jungen Krieger sanft auf die Stirn. Joachim schloss seine Augen, vielleicht würde auch ihm etwas Schlaf helfen. Denn schon bald würden sie ihrem Erzfeind gegenübertreten. Und er war sich nicht sicher, ob sie stark genug waren gegen ihn zu triumphieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)