~Eternal Night~ von eternal-shiva ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5     Da standen sie nun. Vor ihnen ragten fünf riesige Säulen auf, jede einen Bereich des Schlosses repräsentierend. Die Orbe glühten hell in Leons Tasche auf und reagierten auf die Edelsteine, die auf den Säulenspitzen thronten. Zu Leons Verwunderung reagierte auch der Kristall des grünen Orbs.   *   Joachim fasste sich an seine Brust. Das Orb in ihm reagierte im Einklang mit den Anderen. Doch es war noch immer in seinem Körper und der Schmerz, dem es ihm bereitete lies Sterne vor seinen Augen tanzen. Sein Atem ging schwer und er glaubte ohnmächtig zu werden – als es mit einem mal nachließ. Das große Siegel, dass den Eingang zu Walters Domäne versperrt hatte, zersprang und der Weg war frei. Der Vampir konnte die beobachtenden Blicke des Anderen regelrecht spüren, so versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. „Der Weg ist frei. Lass uns gehen. Deine Verlobte wartet.“   „Sara…. bitte sei in Sicherheit...“ es war mehr ein Flehen was aus Leons Kehle drang. Und auch der Vampir hoffte um Leons Willen, dass das Mädchen in Sicherheit war. Doch er kannte Walter. Und er kannte seine sadistischen Vorlieben – und doch er konnte Leon nicht sagen, wie wenig Hoffnung bestand. „Dann lass uns keine Zeit verlieren!“ Joachims Worte ermutigten den blonden Jüngling und sie eilten dem entscheidenden Kampf entgegen.   Sie standen vor der Treppe der großen Halle – als auf der Ebene über ihnen violette Blitze einschlugen aus denen ein Körper entstand. „Walter….“ zischte Joachim angespannt.   Und die tiefe Stimme des Schlossherren durchzog die gespenstische Stille. „Willkommen in meinem Schloss. Ich freue mich euch zu sehen. Ich bin der Herr dieses Schlosses – Walter Bernhard.“ Seine Worte richteten sich an Leon, dessen Anspannung schon fast greifbar war. Doch sein Blick glitt kurz zur Seite und lag auf Joachim „Wie schön auch dich wieder zu sehen Joachim...“ Der Vampir spürte wie sich jeder Muskel seines Körpers aufs äußerste anspannte – egal was passieren würde – er wäre bereit. Bereit seinem Meister entgegen zu treten und ihn zu töten – oder bei dem Versuch untergehen.   „Gebt mir Sara zurück!!!“ Die Wut kochte in Leon hoch und er schrie den Vampirlord an – dieser erwiderte jedoch nur hörbar amüsiert „Nicht so hastig. Eure Herzensdame ist genau hier~“ und als wäre er ein Magier stand mit einem Mal Sara hinter seinem gehobenen Umhang.   „SARAAAAA!!!“ Leon schrie auf, als er seine Verlobte sah, doch sie schien gar nicht zu reagieren. „Warum?! Warum antwortet sie nicht?!“ brüllte der Blondschopf Walter weiter an. Joachim hielt sich bedeckt und zischte abfällig, während sein Blick sich verfinsterte. „Es scheint das die junge Dame müde ist – und ihr auch Leon. Ihr solltet euch etwas ausruhen.“ Walters Blick verfinsterte sich und seine Augen leuchteten in einem dämonischen Rot auf. Leon fiel unter seiner Macht auf die Knie und kämpfte darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Doch auch Joachims Beine drohten unter der Macht von Walters Blick nachzugeben. Doch er gab nicht nach – und auch Leon widerstand der Macht des Vampirlords und kämpfte sich zurück auf seine Beine. Er spannte seine Peitsche und sprang auf Walter zu und legte all seine Kraft in den Hieb – doch als schmetterte er gegen eine unsichtbare Barriere, prallte der Hieb einfach wirkungslos ab. Verstört wechselte Leons Blick zwischen Walter und seiner Waffe hin und her. „Oh… diese Peitsche gehört doch Rinaldo, nicht wahr?“ Der rothaarige Vampirlord war sichtbar amüsiert.   „Das kann nicht sein… mein Angriff ist völlig wirkungslos!“ zischte Leon.   *   Joachim Anspannung lies es nicht zu, dass er sich auch nur bewegte. Er hatte geglaubt dass Leon Walter entgegentreten könnte – schließlich hatte er so viele starke Gegner besiegt. Doch die Peitsche war völlig machtlos gegen den Schlossherrn. Und er bezweifelte dass seine eigene dunkle Magie mehr Wirkung zeigen würde. Doch er kannte Walter – und er wusste dass er noch lange nicht mit seinem Spiel am Ende sein würde. Und doch konnte er im Moment nicht mehr als zusehen wie Walter mit Leon spielte, wie eine eine Katze mit einer Maus. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit belastete ihn ihm Moment noch mehr als seine Angst vor Walter.   *   Walter nickte überheblich „Nun gut… ihr habt es weit geschafft, Ritter. Als Belohnung erhaltet ihr sie zurück.“ Noch immer regungslos, wurde Sara wie von Geisterhand geführt in die Luft gehoben. Leon schrie immer wieder ihren Namen, als Walters Magie sie einfach fallen lies – der Belmont hechtete nach vorne und schaffte es gerade noch, seine Verlobte aufzufangen, bevor sie auf dem Boden aufgeschlagen wäre.   „Ich werde im obersten Stockwerk im Thronsaal auf euch warten. Ich erwarte dass ihr ihn lebend erreicht. Leon. Joachim.“ Joachim schleuderte voller Wut eine Klinge in die Richtung des Burgherrn, doch die Klinge verfehlte ihr Ziel und schlug ungebremst in den Marmorboden. Walter war so plötzlich verwunden, wie er aufgetaucht war. Joachims Zähne knirschten unter dem Druck, als er voller Zorn seine Kiefer aufeinander presste. 'Walter! Du verdammter…..!'   Leon hatte Sara an die Wand der Halle gelegt und langsam schien die junge Dame aus ihrer Starre zu erwachen. „Leon? Leon, bist du das?“ ihre Stimme war schwach und zitterte – doch als sie ihren Verlobten vor sich sah, fiel sie ihm in seine starken Arme. „Du bist wach! Gott sei dank!“ Leon schien sichtlich erleichtert. Er lächelte sanft, während er seine Verlobte in seinen Armen hielt. Doch Sara schien geschwächt. „Sara, du bist ja ganz kalt...komm… ein Freund wartet auf uns… Du kannst dich sicher in seiner Hütte ausruhen – dort bist du sicher.“   Doch Joachims Blick verfinsterte sich. Er konnte es spüren. Rinaldo würde ihnen nicht helfen können. Sie waren zu spät gekommen. Doch er konnte es nicht sagen. Er brachte es einfach nicht über sein totes Herz, die Hoffnung die noch in Leon war zu zerstören. Also tat er, als würde er nichts merken und half Leon Sara zu stützen. 'Soll… Rinaldo das übernehmen… tut mir leid, Leon…'   *   „Komm Sara, es ist gleich hier vorne!“ Leons Stimme war voller Sorge – doch Sara hatte sich trotz ihres schwachen Zustandes in den Kopf gesetzt, selbst zu laufen. Und Joachim war am Eingang des Schlosses zurückgeblieben. Er meinte dass er aufpassen wollte, dass ihnen niemand folgte. Doch im Moment drehten sich Leons Gedanken allein um seine Verlobte. Endlich hatte er sie zurück. Nach all den Schrecken die er durchlebt hatte um sie zu retten, war er überglücklich sie endlich in Sicherheit zu wissen.   Und dann durchzog ihr Schrei die Stille des Waldes. Blitze durchfuhren ihren zarten Körper und sie fiel bewusstlos zu Boden. „Verdammt! Was.. was ist hier los?!“ Leon eilte zu der Brünetten, doch Rinaldos Stimme raunte schon mahnend über die kleine Waldlichtung. „Was ist hier los?“ „Rinaldo! Sara! Sie ist plötzlich ...“ doch der alte Alchemist lies Leon gar nicht aussprechen „Oh nein!….Leon ihr geht sofort ins Haus!“ Leon war überrascht über Rinaldos Befehl „Aber -“ „Geht! Es gibt nichts das ihr jetzt tun könnt! Überlasst das weitere mir! Wartet innen!“ mahnend zeigte der alte Mann auf die Hütte. Leon widerstrebte es Saras Seite zu verlassen – doch er vertraute Rinaldo. „In… in Ordnung...“ und Leon begab sich noch immer zögernd in die Hütte. „Bitte kümmere dich um Sara...“ seine Hände ballten sich zur Faust- es machte ihn wahnsinnig dass er nichts für sie tun konnte.   Die Zeit schien endlos, als Leon nervös in der Hütte auf und ab ging. Er wusste nicht mehr wie lange er schon wartete. Minuten. Stunden. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Doch dann schritt Rinaldo aus dem kleinen Zimmer, in dem er Sara versorgt hatte. „Wie...geht es Sara?“ die Unwissenheit machte ihn fast wahnsinnig. Rinaldo schien etwas zu bedrücken „Sie schläft.“ Die Frage die Leon als nächstes Stellte, brannte ihn seit dem Ereignis vor der Hütte auf der Seele. „Rinaldo… was um alles in der Welt ist da draußen geschehen?“   Der Blick des alten Mannes verfinsterte sich noch mehr. Er blickte Leon tief in die Augen als er sprach „Die Schutzbarriere um dieses Haus… sie hat reagiert.“ Leon lachte nervös. Das konnte doch nicht sein – Rinaldo hatte ihm einst gesagt dass die Barriere nur Monster und Vampire ...abhielt. „Was sagt ihr denn da? Warum… sollte sie reagieren?“ Nein.. es konnte, es durfte einfach nicht wahr sein!   „Es hat keinen Sinn es geheim zu halten, also werde ich ehrlich zu euch sein. Das Mädchen wurde von dem Vampir befleckt.“ die Stimme des alten Mannes klang verbittert, als er die Tatsachen aussprach. Doch Leon wollte es nicht glauben. „Ihr lügt! Das… das kann nicht sein!“ er wand sich ab als würde er aus einem bösen Traum erwachen, wenn er die Wahrheit nur lange genug verleugnen würde.   „Warum sollte ich euch anlügen?! Ihr müsst die Wahrheit akzeptieren!“ Rinaldo versuchte Leon weiterhin die Augen zu öffnen, doch der blonde Adelige lies alles an sich abprallen. Seine zitternde Stimme begann zu flehen „Bitte… sagt mir dass ihr lügt...“   Rinaldo seufzte niedergeschlagen. „Genau genommen ist sie noch kein Vampir. Sie wird sich dessen noch nicht einmal bewusst sein. Doch mit der Zeit… wird sie immer mehr ihre Menschlichkeit verlieren...“ Er stützte sich an einer seiner großen Kommoden ab, als würde ihn die Kraft verlassen. „Wie meine Tochter...“   Leon erinnerte sich. Die Succubus im Schloss… sie war einst Rinaldos Tochter…   „Gibt es denn nichts das ich tun kann?“ Leon wand sich dem alten Mann zu, hoffend eine Heilung für seine Verlobte zu finden. „Der einzige Weg wäre es Walter hier und jetzt zu erschlagen...“ Leon griff verbittert an seine Peitsche „Die Peitsche… sie ist wirkungslos gegen Walter. Mein Angriff ist einfach von ihm abgeprallt.“   Rinaldos Blick verfinsterte sich erneut „So ist das also… Nicht einmal euch gelang es...“ „Gibt es denn keinen anderen Weg ihn zu besiegen?“ hakte Leon nach. „Nun ja… es gibt noch eine Möglichkeit...“ murmelte der alte Mann. „Sagt es mir! Ich würde alles tun!!“   „Dann lasst mich euch eines fragen… könnt ihr dieses Mädchen töten?“   Leons Blick weitete sich ungläubig „Was… redet ihr denn da?“ Irritiert starrte er Rinaldo an, während der Andere weitersprach „Wenn ihr die Peitsche vervollständigt, könnt ihr ihn zerstören. Doch um das zu schaffen… braucht ihr eine befleckte Seele. Eine die euch vertraut – und eine der ihr vertraut.“   Leon erkannte in Rinaldos Blick, wie ernst es ihm war. Das dies der einzige Weg war Walter entgegen treten zu können. Doch der Jüngling wand sich ab „Ich… ich habe alles aufgegeben um Sara zu retten! Ich… ich könnte… das nie tun!“ „Ich weis es ist schwer – selbst wenn einem bewusst ist, dass sie nicht länger menschlich ist...“ Rinaldos Stimme war voller Mitgefühl für Leon. „Ist… ist sie wirklich..?“ Leon konnte es nicht akzeptieren, er konnte und wollte die Möglichkeit nicht einmal aussprechen. „Es besteht kein Zweifel. Ich habe die Bissspuren an ihrem Hals gesehen. Und dass die Barriere reagiert hat, lässt keine andere Möglichkeit offen.“   Das Geräusch einer zugeschlagenen Tür durchriss die Stille. Leon und Rinaldo starrten auf die Zimmertür, in dem Sara eigentlich ruhen sollte. „Hat.. hat sie uns belauscht?!“ fuhr es aus Rinaldo „Sara!“ Leon rief ihren Namen während er aus der Tür hastete.   Da stand sie nun. Ihre zarten Finger umklammerten einen Dolch, den sie an ihren eigenen Hals presste. Als Leon zu ihr eilen wollte, schrie sie ihn an „Nein! Bitte komm nicht näher!“ Leon versuchte sie zu beruhigen, ihr zu versichern dass alles gut werden würde, dass sie ein Heilmittel finden würden. Dass er sie retten würde.   Doch in Saras Augen standen Tränen. Und diese erstickten fast ihre liebliche Stimme „Ich…danke dir… Aber es ist zu spät… ich… ich habe keine Zeit mehr...“ und presste die Klinge noch stärker an ihre Kehle.   Leon war wie gelähmt „Keine Zeit? Bitte Sara… wovon redest du?“ Er konnte nicht glauben was sich vor seinen Augen abspielte. „Ich kann es fühlen.“ Sara schloss ihre Augen und versuchte sich zu konzentrieren – ihr schien es immer schwerer zu fallen zu sprechen. „Ich kann fühlen wie mein Herzschlag immer schwächer wird… wie mein Blut immer kälter wird… wie ich mich in etwas verwandle, das nicht länger menschlich ist!“ Und dann streckte sie ihre Hand Leon zu und begann zu flehen: „Wenn meine Seele andere retten kann, werde ich nicht vergebens sterben! Ich will nicht dass noch weitere mein Schicksal erleiden müssen!“ ihre Stimme war stark und kraftvoll. Sara hatte ihren Entschluss getroffen.   „Warum… Sara!“ Leon wollte nicht wahrhaben, was seine Liebste von ihm hier verlangte. „Bitte! Leon! Wenn du mich noch immer liebst, erfülle mir meinen letzten Wunsch!“ flehte sie erneut ihren Verlobten an. „Ich… ich kann nicht!“ doch nun ergriff Rinaldo das Wort „Leon… du bringst Schande über dich. Was glaubst du fühlt Sara in diesem Moment?!“ Die Worte des alten Mannes schienen endlich zu Leon durch zu dringen. „Ich weis…. ich weis es doch…“ Der Blonde schien ebenfalls mit den Tränen zu kämpfen.   Rinaldo sah Sara an und sie lies nach einem kurzen Nicken die Klinge fallen. Sie faltete ihre Hände im Gebet und schloss ihre Augen. „Leon… alles was jetzt noch fehlt ist dein Entschluss.“ Rinaldo legte seine Hand auf Leons Schulter. Als dieser zu Sara blickte, sah er nur ihr schönes Lächeln, das sie stets für ihn gehabt hatte. „Leon… ich werde immer bei dir sein...“ sie stand erhoben Hauptes da und sie war bereit für das was kommen würde. Sie hatte sich entschieden.   Und Leon hatte es ebenfalls. „Rinaldo. Was muss ich tun?“ Der Alchemist nickte „Dann hast du dich also entschieden.“ Er schritt seitlich zwischen Leon und Sara und begann zu erklären „Du musst einen Blutpakt mit ihrer Seele schließen. Konzentriere deinen Geist auf Sara.“   Leon tat wie ihm gewiesen wurde. Und Rinaldo begann mit dem Ritual und sprach die magischen Worte. „Alles wird Eins in der Unendlichkeit. Die befleckte Seele wird der Seinen beistehen. Unerwünschte und verfluchte Seele! Sein Blut akzeptiert deinen Hass um die Macht zu erhalten, Deinesgleichen zu vernichten!“ Rinaldo wandte sich an Leon „Jetzt! Benutze die Peitsche gegen Sara!“ Leon blickte Sara an. „Ich schwöre es dir – niemand soll mehr dein Schicksal erleiden!“ Und die Peitsche schlug erbarmungslos gegen Sara's Körper. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)