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Future for Future

Tatsuro Iwagami/Atsushi Sakurai
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da wäre ich wieder.
Diesmal mit einer brandneuen Story, da mich einfach der Eifer dazu gepackt hatte.
Soweit ich es mitbekommen habe, ist dieses Pairing, bis jetzt, noch von keinem weiter aufgegriffen worden. Also habe ich es mir mal wieder zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern.
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, aber ich bin inniger Sakurai Atsushi Fan und auch deswegen, musste ich noch einmal eine Story mit ihm anfangen.
Zur Info, diese Geschichte startet in den 90`
Aber ich halte mich ansonsten an keine genaue Timeline, auch wenn ich mir manche Events, die tatsächlich stattgefunden haben, hierfür ausborgen werde.

Der Titel dieser FF ist von einem Buck Tick Song. Komplett anzeigen

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Gott, wie er diesen alten Idioten hasste!
 

Warum konnten sie ihn nicht einfach alle in Ruhe lassen?
 

Niemand störte sich dran, wenn die Älteren die Schwächlinge aus den unteren Stufen in einer Ecke des Schulhofes, um ihr Geld erleichterten. Aber wenn er auf dem Jungs Klo eine rauchte dann schienen sämtliche Lehrkräfte so etwas wie einen Sensor dafür zu haben. Weshalb er dann auch ständig zu diesem greisen Kautz geschickt wurde. Er kannte diese Predigten über seine Zukunft, die er sich mit seinen Allüren verbaue, schon auswendig.
 

Doch hatten sie bis jetzt irgendetwas in ihm bewegen können?
 

Tatsuro schnaubte abfällig über diesen Gedanken hin.
 

Nein! Hatten sie nicht!
 

Warum auch?
 

Mit einem gezielten Griff in seine Jackentasche beförderte er eine leicht lädierte Schachtel Zigaretten hervor und angelte sich eines der Tabakröllchen heraus, dass er sich sogleich zwischen die Lippen klemmte und mit einem Feuerzeug zum Glimmen brachte.
 

Tief zog er den blauen Qualm in seine Lungen, bevor er ihn in einer spielerischen Geste wieder ausstieß.
 

Was wussten diese arroganten Wichtigtuer denn schon über ihn?
 

Alles was sie sahen war einer der aus der Reihe tanzte und den sie mit ihren so gut gewählten Zurechtweisungen wieder in dieses emotionslose System zurückquetschen wollten. Für sie war er nicht mehr als ein Objekt, das es zu bearbeiten galt. Bis nichts mehr übrig blieb als eine ergebene Marionette, die der Gesellschaft zu dienen hatte.
 

Keiner von ihnen hatte sich je die Mühe gemacht, ihn auch nur ansatzweise verstehen zu wollen.
 

Wohl, weil es ihnen zu anstrengend erschien sich mit dem konfrontiert sehen zu müssen, was hinter seiner äußeren Hülle liegen könnte und vielleicht zu erkennen, dass er nicht nur einen fehlgeleiteten Taugenichts darstellte.
 

So wie sich auch seine eigenen Eltern davor scheuten, sich mehr als nötig mit ihm zu befassen. Sicherlich aus der Angst heraus, dass sie etwas in ihm entdecken könnten, das ihr perfektes Bild einer Vorzeigefamilie verblassen lassen würde.
 

Aber was erwartete er auch von jemandem, der nur zu leben schien, um in einem Job zu schuften der einem keine Chance einräumte, irgendwie weiter zu kommen.
 

Und das letzte was er für sich wollte, war in einem Salon zu stehen und alten Weibern einzureden, dass sie mit einer dieser bescheuerten Pudelfrisuren gleich 20 Jahre jünger wirkten.
 

Ein hämisches Zischen rutschte über Tatsuros Lippen und er schüttelte verdrossen seinen Kopf.
 

In dieser Hinsicht waren seine Ernährer schon bewundernswert.
 

Sie konnten anderen so unverhohlen etwas vormachen und dabei ein Gesicht präsentieren, dessen Maske man nie als solche im Stande war zu deuten, wenn man diese Leute nicht in und auswendig kannte.
 

Und genau das war es, was diese Familie für ihn einfach nur noch unerträglich machte.
 

Diese Fassaden.
 

Ständig wurde einem eingehämmert, dass man sich anpassen müsse, wenn man etwas aus sich machen wolle.
 

„Das ist das Leben.“, hörte er seinen Vater immer wieder vorbeten, und je öfter er es sich anhören musste, umso inniger wurde sein Wunsch es anders zu machen.
 

Es war nicht DAS Leben, sondern EIN Leben.
 

Ein Leben von vielen.
 

Aber garantiert nicht seines, das hatte Tatsuro schon vor einiger Zeit beschlossen.
 

Eine vorwitzige Schneeflocke taumelte plötzlich vor ihm zu Boden, was ihn ahnend in den orangefarbenen Abendhimmel blicken ließ.
 

Der erste Schnee des Winters.
 

Nicht mehr lange und auch dieses Jahr würde bald zu Ende gehen.
 

Noch über ein Jahr, bis er dann endlich die High School hinter sich hätte und sein eigenes Leben beginnen konnte. Weg von all diesen genormten Zwängen und dieser geheuchelten Idylle einer zufriedenen Familie.
 

Tatsuro schloss seine Augen und ließ die winzigen, eisigen Kristalle auf seinem Gesicht zergehen.
 

Ja, er würde es ihnen schon zeigen, dass er nicht nur der unnütze dritte Spross war, für den ihn alle hielten.
 


 

*
 


 

„Hast du eigentlich eine Ahnung, wie spät es mittlerweile ist?! Ich hatte dir gesagt, dass du sofort nach der Schule nach Hause zu kommen hast?!“ Genervt verdrehte Tatsuro seine Augen, als er die Haustür schloss und ihm sofort die unerträgliche Stimme seines Vaters entgegenschallte.
 

Genau das konnte er jetzt so gar nicht gebrauchen.
 

Eilig zog sich Tatsuro seine Schuhe in dem kleinen Flur ihres Hauses aus, hing seine Jacke an einen der dafür vorgesehenen Haken und ignorierte die aufgebrachten Worte routiniert, die er aus der Küche einfangen konnte.
 

Natürlich wusste er wie spät es war. So viel Intelligenz konnte er durch aus sein Eigen nennen. Aber er war schließlich auch kein kleines Kind mehr, das Punkt achtzehn Uhr nach Hause rennen musste.
 

Gerade als er sich auf den Weg in sein Zimmer machen wollte, hörte er auch schon die poltrigen Schritte des Mannes, dem er seine Existenz zu verdanken hatte. Was für Tatsuro trotzdem keinen Grund für übertriebene Dankbarkeit darstellte.
 

„Wage es nicht hier einfach so verschwinden zu wollen!“, bellte es Tatsuro sogleich entgegen und er wusste, dass dieser Abend wieder einmal damit enden würde, dass er ohne etwas zu Essen auskommen durfte. Egal, ob er sich nun auf diese Art der Konversation einließ oder nicht.
 

„Hast du wieder geraucht!?“, erweiterte der Mann vor ihm seine Fragerei, worauf sich Tatsuro aber ebenfalls eine Antwort ersparte.
 

„Du bist eine Schande für diese Familie! Eine einzige Geldverschwendung!“, drangen die tobenden Worte an seine Ohren, doch bewegten sie in Tatsuro nur ein Gefühl von Gleichgültigkeit.
 

„Ich könnte es genauso gut verbrennen!“
 

Mit einer ausdruckslosen Mine blickte er seinem Vater daraufhin in das deutlich wutverzerrte Gesicht und ohne auch nur einen Ton an diesen zu richten, setzte er seinen Weg die Treppe hinauf fort.
 

Ein gleißender Schmerz durchzog nur Sekunden später seinen Körper, als man ihn grob am Arm packte und die Stufen, die er schon erklommen hatte, wieder hinab zog. Was ihn arg ins Straucheln brachte und schließlich zu Boden gehen ließ.
 

Noch immer hielt ihn dieser eiserne Griff am Arm gefangen, doch beeindruckte Tatsuro dieser Akt keineswegs. Er hatte es schon oft genug erlebt.
 

Zu oft, um sich jetzt noch eingeschüchtert, emotional zu zeigen.
 

Diesen Gefallen würde er ihm nicht tun.
 

„Denke ja nicht, dass du mit mir so umgehen kannst. Ich bin nicht deine Mutter!“ Es war ein absurder Gedanke der Tatsuro auf diese Feststellung hin kam, worauf er sich gerade noch so zurück halten konnte, seinem Vater mitzuteilen, dass er auch eine unglaublich unattraktive Frau abgeben würde.
 

Stattdessen hievte er sich mit Hilfe der Wand in seinem Rücken wieder nach oben und starrte dem Mann vor sich in die vor Zorn verengten Augen.
 

Irgendwo in seinem Innersten wusste Tatsuro genau, dass es nun besser wäre sich zurück zu nehmen. Sich vielleicht sogar zu entschuldigen wollte er diese Nacht nicht womöglich noch im Keller zubringen. Doch war der Rebell in ihm viel zu dominant, als dass die Stimme der Vernunft tatsächlich zu ihm durchdrang. Ein abschätziges Grinsen zog nun über seine Lippen, von dem er wusste, dass es sein Gegenüber zur Weißglut bringen würde.
 

„Was willst du machen alter Mann? Mich schlagen, weil dir nichts Primitiveres einfällt?“, sprach er die mit Provokation getränkten Worte aus, die ihr Ziel auch augenblicklich erreichten.
 

Es war ein verqueres Gefühl der Befriedigung, als er den Schmerz durch seinen Kopf rasen spürte, der sich von seiner getroffenen Wange ausbreitete und dem ein bekannter Geschmack von Eisen auf seiner Zunge folgte.
 

Tatsuros Grinsen wurde daraufhin noch breiter. Weitete sich zu einem verspottenden, dunklen Lachen aus, als ihn erneut ein Schlag traf. Noch härter als der erste, noch aufstachelnder.
 

„Du verdammter kleiner Bastard!“, brüllte ihm der Mann bei einer weiteren Attacke entgegen, bis eine weitere Stimme ihn endlich inne halten ließ.
 

„Es reicht!“
 

Mit einem wütenden Knurren ließ sein Vater von ihm ab, was Tatsuro nun doch etwas benommen zu Boden rutschen ließ, wo er einige Augenblicke verharrte, um sich wieder sammeln zu können.
 

„Du bist wirklich nichts weiter als ein Fehler, den ich nur zu gerne wieder rückgängig machen möchte.“, zischte man ihm noch entgegen, bevor Tatsuro verfolgen konnte, wie sein Vater sich von ihm in Richtung Wohnzimmer entfernte.
 

Seine Mutter stand indes noch einen abwartenden Moment im Türstock der Küche, bevor sie auf ihren geschundenen Sohn zueilte und ihn sich besorgt betrachtete, während sich ihre Hände vorsichtig auf seine Wangen legten.
 

„Warum legst du es auch immer drauf an?“, wisperte sie mit belegter Stimme, die Tatsuro sagte, dass sie den Tränen nahe war.
 

Doch galten diese Emotionen auch wirklich ihm? Oder ging es ihr nur darum, dass er wieder einmal den Familienfrieden zerstört hatte und sie um ihr perfektes Leben weinte, dass sie wegen ihm nicht so geschickt in eine Rolle verpacken konnte, wie es für ihren Ruf wichtig erschien?
 

Wie viele von all diesen leidlich bewegten Gefühlsregungen die sie ihm entgegenbrachte waren echt und aus reiner Sorge um ihn entstanden?
 

Tatsuro stöhnte leicht auf, als sich der Schmerz in seinem Kopf nun ruckartig zu intensivieren schien.
 

Er wusste es nicht.
 

Irgendwann hatte er den Schutz der kindlichen Naivität verloren, den er sich so manches Mal innig wieder herbei wünschte.
 

Nur um nicht verstehen zu müssen.
 

Nur um nicht sehen zu müssen, wie abgrundtief und schwarz der Menschen Seele in Wirklichkeit doch sein konnte.
 

Oft wünschte er sich die Zeit zurück, wo man ihm sagte was gut und richtig war.
 

Wo man ihn an die Hand nahm, wenn etwas zu schwer zu erreichen schien.
 

Und er sehnte sich nach dieser ehrlichen Wärme die einen umgab, wenn man sich zu hilflos und schwach fühlte.
 

Doch all das war ihm an einem bestimmten Punkt in seinem bisherigen Leben abhandengekommen. Irgendwo auf seinem Weg zum Erwachsenwerden hatte man seine Sorglosigkeit von ihm gerissen und versuchte sie seither durch eine Uniform der Direktive zu ersetzen.
 

Aber das war nicht das, was er für sich wollte.
 

Doch je mehr er sich gegen diesen Zwang sich einfügen zu müssen zur Wehr setzte, umso steiniger wurde sein Weg. Umso kälter wurden die Stimmen um ihn herum, die ihn an die Grenzen seiner Willensstärke zu treiben wussten.
 

„Entschuldige dich bei ihm.“
 

Und umso einsamer fühlte er sich.
 

Das Salz brannte in den kleinen Wunden, die nun sein Gesicht zierten, als ihn die Schwere dieser Erkenntnis traf und er diesen Schwall an Emotionen nicht mehr vollends bändigen konnte.
 

Er war allein.
 

Es gab niemanden, zu dem er gehen konnte, wenn ihm alles zu viel wurde.
 

Niemanden, der ihm sagte, dass er zu ihm halte, egal was kommen möge.
 

Niemanden, der ihn so akzeptierte wie er war. Wie er sein wollte.
 

Niemanden, dem er wichtig war…
 

„Hörst du Tatsuro? Sag ihm, dass es dir Leid tut und du dich bessern wirst…“
 

Es widerte ihn einfach nur noch an!
 

Das Alles!
 

Diese ganze Heuchelei um ihn herum!
 

Mit einem leidlichen Blick begegnete er dem ernsten Ausdruck, den ihm seine Mutter auf ihre Worte hin schenkte, und am liebsten hätte er sich übergeben, so übel wurde ihm daraufhin.
 

Alles was hier zählte war das Aufrechterhalten einer Scheinharmonie, egal was man darunter begrub und egal wen man damit erstickte.
 

Mit etwas Mühe richtete sich Tatsuro wieder auf und lehnte seinen Körper vorerst noch immer gegen die Wand, da ihn ein leichtes Schwindelgefühl erfasst hatte.
 

Abermals blickte er in das Gesicht der Frau vor ihm, die ihm früher so unendlich viel bedeutet hatte und welche ihm nun so unglaublich fremd erschien.
 

Sollte sie ihm nicht das Versteck bieten das er brauchte, wenn der Sturm zu heftig wurde?
 

„Geh schon zu ihm Tatsuro.“
 

Erneut spürte er wie ihm die Tränen kamen, doch war das Brennen das er diesmal wahrnahm nicht auf der Oberfläche, sondern zog sich schmerzlich durch sein Innerstes.
 

Langsam wendete er seinen Kopf von einer Seite zur anderen, wie ein apathisches Tier, das zu lange in einem zu kleinen Käfig dahinvegetieren musste.
 

„…nein…“, würgte er aus seiner trockenen Kehle heraus, was seine Mutter mit einem verständnislosen Blick quittierte.
 

„Nein…“, wiederholte er nun etwas energischer und stieß sich von der Wand ab, um sich vor der Frau vor sich zu platzieren und ihr mit deutlichem Unmut auf seinen Zügen mitzuteilen, dass er sich nie bei diesem Mann entschuldigen werde, selbst wenn dieser ihn aus diesem Haus verbannen würde.
 

Ein ergebenes Durchatmen seiner Mutter ließ wissen, dass sie sein stures Verhalten nicht nachvollziehen konnte. Oder wollte. Was Tatsuro Grund genug war an ihr vorbei und wieder in den Flur zu treten.
 

Rasch zog er sich seine Schuhe wieder an, griff nach seiner Jacke und ließ diese Parodie einer Familie hinter sich.
 


 

Tatsuro empfand den Schnee auf seinen glühenden und schmerzenden Wangen als äußerst angenehm und verrieb das weiße Element noch etwas weitläufiger auf seine Blessuren.
 

Wenn er doch einfach abhauen könnte, ging es ihm, wie schon unzählige Male zuvor, durch seine Gedanken.
 

Doch wo sollte er schon hin?
 

Alles was er tun konnte war weiter durchzuhalten und das Beste draus zu machen.
 

Er wäre wahrscheinlich nicht mal auf die High School gegangen, wäre es nicht der Wunsch seiner verstorbenen Großeltern gewesen, sich sein Leben nicht so leichtsinnig zu verbauen. Egal was er später einmal aus sich würde machen wollen.
 

Sie waren die Einzigen gewesen, die ihm noch das Gefühl gaben ein eigenes Leben haben zu dürfen.
 

Aber auch dieser Halt war nun verloren und es stimmte ihn, wie so oft, wehmütig.
 

Er beneidete seine beiden älteren Brüder wahrlich darum, dass sie dies Alles nicht mehr zu ertragen hatten. Auch wenn er wusste, dass sie dem Ideal ihrer Eltern folgten und nur deshalb die Möglichkeit bekommen hatten, fernab ihr Studium aufnehmen zu dürfen.
 

Sie waren der nachrückende Stolz des Namen Iwagami.
 

Seine Schritte führten Tatsuro durch die Siedlung in der er wohnte. Vorbei an dem kleinen Spielplatz, welcher schon unter einer weichen Schicht Schnee ruhte und vorbei an der Erinnerung an die Tage, wo auch er hier noch Kind sein durfte. Er lief weiter durch den Park, der durch das Weiß und den Schein der Laternen etwas ungemein Friedliches wiedergab. Als würde man durch eines dieser kitschigen Landschaftsgemälde wandern, die seine Großmutter immer so mochte.
 

Ein merkwürdiges Lallen drang über das Knirschen des Schnees unter Tatsuros Füßen an seine Ohren, als er seinen Weg weiter fortsetzte. Bis ihm schließlich eine Gestalt auf einer der Bänke auffiel, die den Pfad säumten und auf denen tagsüber die Alten meist saßen und ihre Plaudereien austauschten. Doch um solch eine Zeit fand man hier meist nur zwielichtige Gestalten oder solche die den Weg, nach einem Besuch in einem Lokal, nicht mehr nach Hause fanden. Und diese Person vor ihm schien eindeutig zu der letzteren Kategorie zu zählen, deutete er die schräge Position die diese eingenommen hatte und das sinnlose Gebrabbel, das von ihr zu hören war, richtig.
 

Bei näherer Betrachtung schien sie auch schon eine ganze Weile dort zu sitzen. Der helle Trenchcoat war bereits mit Schnee bedeckt. Genau wie die dunklen Haare, die ihr nass auf der runden Brille klebten.
 

Sie schien ihn nicht zu bemerken, leierte einfach weiter unverständliche Satzfetzen vor sich hin, nur unterbrochen vom Ansetzen einer Flasche mit bernsteinfarbenem Inhalt, den sie gierig in sich aufnahm.
 

Für einen Moment fragte sich Tatsuro was diesem Mann wohl zugestoßen sein musste, dass er sich nun so gehen ließ, aber verwischte den Gedanken schnell wieder, als er sich seiner eigenen, qualvollen Probleme wieder bewusst wurde.
 

Vielleicht würde er eines Tages auch irgendwo so hocken und seinen Frust in Hochprozentigem ertränken, bis er nichts mehr mitbekam.
 

Bis ihn nichts mehr interessierte.



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