You want society to accept you, but you do not even accept yourself! von xRiLey ================================================================================ Kapitel 29: Versöhnungspläne. ----------------------------- Der erste Schultag hatte wieder begonnen. Für manche Schüler war dies eine Zumutung, denn sie hatten sich so sehr daran gewöhnt auszuschlafen, dass sie nun vollkommen verschlafen in das Schulgebäude schlenderten. Würde man es nicht besser wissen, dann könnte man denken, dass eine Zombieapokalypse statt gefunden hätte. Derweil bog ein roter Wagen auf dem Schülerparkplatz und blieb in einer Parkplatzlücke zum stehen. Die Fahrerin drehte den Schlüssel im Zündschluss, um den Motor auszustellen und richtete sich an ihrem Beifahrer. „Da sind wir. Die Schule auf der du freiwillig gehst. Ich werde dies nie verstehen.“ „Ach, komm schon. Der Sommer muss irgendwann zu Ende sein.“ „Nicht in meiner Welt. Wir könnten nach Bali fliegen und den Sommer einfach erweitern.“, grinste sie verlockend, doch ihr Beifahrer blieb standhaft. „Vergiss es. Heiji weint sich die Augen aus, wenn ich ihn alleine lassen würde.“ „Du wirst dort drinnen auch Ran wiedersehen. Wie fühlst du dich denn damit?“, fragte diese nur und Shinichi beugte sich zu ihr. Seine rechte Hand legte er an ihre Wange und fing sie somit in einen zärtlichen Kuss. Als er sich von ihr löste, lächelte dieser sanft, „Ran, wer?“ „Gute Antwort.“, nickte sie und gab ihm noch einen Kuss. Als das Paar sich zum zweiten Mal löste, wollte Shinichi aussteigen, doch Shiho hielt ihren Freund zurück, was er mit einem fragenden Gesichtsausdruck kommentierte. „Du denkst daran, dass es nichts umsonst gibt, oder?“ „Worauf willst du hinaus?“ „Ich erwarte dich am Dienstag zum Essen mit meinen Freundinnen. Es gibt frisches Sushi, obwohl wenn wir ehrlich sind, geht es sowieso nur um das Sake trinken.“, erklärte diese und Shinichi lehnte dankend ab, „Ich kann leider nicht. Am Dienstag habe ich meinen Kunstkurs.“ Schallendes Gelächter ertönte aus dem hübschen Mädchen, was kurz darauf verstummte. Der junge Kudo sah sie ernst an und sie begann zu verstehen, „Das war kein Witz?“ „Nein?! Ich möchte auf diesem Wege meinem Vater näher kommen, denn dieser war, wie du weißt, ein bekannter Künstler!“ „Ja. Klar. Ich verstehe dich. Dann sage ich ihr bescheid, dass wir es auf dem Donnerstag verschieben.“, nickte Shiho lächelnd, was ebenfalls gleich verschwand, „Lass mich raten: Kunstkurs?“ „Ja. Aber die Samstage gehören ganz dir.“, erklärte Shinichi und öffnete die Autotüre, um anschließend auszusteigen. Der junge Kudo drehte sich zu seiner Freundin, „Ich freue mich auf deine Jahresparty.“ „Klar. Du kannst ja noch einige Freunde einladen, doch wenn dir dies zu viel wird, dann lass Heiji das für dich machen.“, kam es aus ihr und ihre Stimme klang sehr unzufrieden. Shiho zog sich ohne ein weiteres Wort, die schon längst überflüssige Sonnenbrille auf, und drehte den Autoschlüssel im Zündschluss. Der Motor sprang an und keine Minute später sah man sie, wie sie vom Schulparkplatz hinunter fuhr und ihren Wagen geschickt in den Verkehr lenkte. Erst als sie außer Reichweite war, setzte der junge Kudo sich kopfschüttelnd in Bewegung. Derweil saßen die zwei Stiefgeschwister in der Schulcafeteria und tranken an ihrem Eiskaffee. Nachdem die Schule vor der Schließung bewahrt wurde, hatte die Direktorin für Veränderung gesorgt, weshalb es nun Umweltkurse gab. Außerdem wurde das Schulmotte geändert und lautete seither: NTI - Nachhaltig, Tolerant und Intuitiv. Gerade lachten die zwei Stiefgeschwister als eine junge Frau ebenfalls die Cafeteria betrat und das Lachen von Kazuha verstummte. Die junge Mori nahm drei Tische neben ihnen platz und packte ihr Frühstück aus, denn sie hatten sich auf der Lagerfeuerfeier noch ganz schön gestritten. Rückblick- Lagerfeuerfeier Eigentlich sollten die zwei Freundinnen wieder gemeinsam lachen können und sich gut verstehen, doch leider war dies nicht der Fall. Kazuha merkte, dass ihre langjährige Freundin Ran noch immer sauer auf sie gewesen war, aber genau dies konnte sie nicht nachvollziehen. Immerhin war sie fort gegangen um ihre Freundschaft zu retten und nicht um sie zu verletzen. Ihr war zwar bewusst, dass dies passieren würde, doch war das Ergebnis gelungen. Sie war endlich nicht mehr in ihre beste Freundin verliebt. Ein wahrer Grund zu feiern. Doch Ran ignorierte Kazuha fortgehend und lief wieder einmal auf hoch touren. Scheinbar will sie nochmals zu den Coolen gehören, weshalb sie von Klippen springt, raucht und sich nun auch noch ein Tattoo stechen lassen möchte. „Warte Ran. Ich musste dir versprechen, dich daran zu erinnern, dass du niemals ein Tattoo haben möchtest.“, sagte Kazuha und stellte sich vor ihr auf. „Und das hast du jetzt getan. Danke für deine Dienste, aber ich benötige sie nicht weiter.“, winkte diese lächelnd ab und ging an Kazuha vorbei zum Zelt. Kazuha wusste, dass sie dies nicht zulassen durfte und schlich sich ebenfalls zu dem Zelt und als Ran an der Reihe war, löste die Schleifenträgerin eine Schnurr und das Zelt fiel zusammen. Mit verschränkten Armen und ernster Miene sah Ran zu ihr, die entschuldigend ihre Hände hob, „Ups. Dafür war also der Haken.“ Kurz darauf zog Ran sie zur Seite. „Es hatte dir nicht gereicht die Feier zu stürmen, nein. Du musstest auch noch was kaputt machen!“, zischte sie wütend. „Ich weiß genau warum ich nicht eingeladen war. Weil ich dich kenne und weiß, dass du nie von Klippen springen würdest, rauchst und geschweige denn ein Tattoo stechen lassen würdest!“ „Du warst nicht eingeladen, weil es heute nicht um dich geht.“, erklärte Ran kühl und fuhr gleich fort, „Und du hast auch kein Recht mir zu sagen wer ich bin!“ „Ich kenne dich besser als jeder andere.“ „Also verstehe ich das richtig- Du darfst dich verändern, aber ich mich nicht?“ „Nein. Du verdrehst meine Worte.“ „Wenn du echt wolltest das alles so bleibt, dann hättest du nicht weg fahren sollen!“, sagte sie nun und endlich kam die Wahrheit ans Licht. Es war wie eine Erlösung für Kazuha, denn nun war die Katze aus dem Sack. „Das ist es. Endlich gibst du zu, dass du sauer auf mich bist.“ „Natürlich bin ich sauer! Du lässt mich heulend auf der Straße stehen. Du verabschiedest dich nicht von mir und das ganze tut dir nicht einmal leid?“, zählte sie aufbrausend auf. Für Ran war die Sache doch ziemlich klar, dass Kazuha die Schuld an diesem Dilemma trug, also könnte sie sich ruhig dafür entschuldigen. Sie würde sie mit Sicherheit nicht mit offenen Armen empfangen, solange sie dies nicht einsah. „Ich wollte dich nicht verletzen!“, erklärte die Schleifenträgerin, „Aber mir tut nicht leid, dass ich weg war.“ „Wow. Das ist die beschissenste Nicht- Entschuldigung aller Zeiten!“, entfuhr es der Brünetten schmunzelnd. „Ich habe mich um mich selbst gekümmert und dafür entschuldige ich mich nicht. Und es ist auch nicht so, dass du den ganzen Sommer lang geheult hast!“, stellte sie nun fest und plötzlich wurde Ran ihr Gesicht sanfter. Die Augen schimmerten leicht, denn Tränen sammelten sich in ihnen. Ihre Stimme war nicht mehr so schneidend und vorwurfsvoll wie zuvor. „Es gab Tränen. Ozeane voll Tränen und ich dachte, es hört nie auf. Ich bin morgens nur aus dem Bett, um zur Arbeit zu gehen. Diese Leute waren für mich da im Gegensatz zu dir!“ „Warum streiten wir überhaupt deswegen? Ich war weg. Es hat gewirkt! Lass uns endlich feiern.“ „Erst wenn du zu deinem Fehler stehst!“, zischte Ran verletzt und Kazuha machte es ihr gleich, „Ich entschuldige mich nicht dafür das ich weg war!“ Schwer atmete Ran. Konzentriert darauf, nicht in Tränen auszubrechen. Als sie dann von einem Jungen gerufen wurde, um sich das Tattoo zu stechen, sammelte sie sich all ihre Kraft, um möglichst mit gefestigter Stimme zu sprechen. „Entschuldige mich. Ich lasse mir jetzt ein Tattoo stechen zur Erinnerung von diesem wahnsinns Sommer.“ Kaum waren die Worte über ihren Lippen gekommen, so kehrte sie ihrer langjährigen Freundin den Rücken zu und es versetzte ihr ein Stich ins Herz. Seitdem hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen und es konnte doch nicht wahr sein, dass ihre Freundschaft nun doch zu Ende ging,weil sie weggefahren war. Das war nicht Sinn und Zweck ihrer Reise gewesen, aber sie konnte sich doch nicht dafür entschuldigen, dass sie für sich diese Entscheidung traf, oder? Sie hatte doch keine Schuld daran und der Streit war doch vollkommen dämlich. Und so wie ihre Sandkastenfreundin an diesem Tisch saß, überkam sie das Gefühl von Mitleid. Zu gerne würde sie aufstehen und zu ihr rüber gehen, aber sie musste stark sein. Für sich selbst. Zum Glück hatte sie Sonoko, denn diese erinnerte sie stets daran. „Ich finde wir sollten draußen essen. Wer weiß wie lange wir dies noch tun können.“, warf Sonoko ein und packte ihre Sachen. „Ran tut mir leid. Sie sitzt ganz alleine dort. Ich habe sie wohl wirklich gekränkt.“ „Ehrlich? Du gibst jetzt schon nach? Egal was war, aber es war richtig, dass du weggefahren bist. Du bist Ran keine Entschuldigung schuldig!“, erklärte Sonoko und hoffte, dass Kazuha ihre Worte aufsog wie ein Schwamm. „Bleib stark! Wir könnten sie ja verschwinden lassen und ihr Geheimnis posten.“, schlug Sonoko mit einem teuflischen Blick hinzu. „Gut, ich bin sauer auf sie, aber ich möchte sie nicht vernichten! Irgendwann vertragen wir uns wieder.“, antwortete diese und wendete ihren hoffnungsvollen Blick nicht von Ran. Plötzlich brach Sonoko in Gelächter aus und als dies mit einem fragendem Blick kommentiert wude, antwortete sie, „Sie schaut herüber. Tu so als würdest du Spaß haben.“ Und Kazuha stieg ohne noch einmal nach zu fragen mit ein. Die Zwei wurden mit einem genervtem Blick beobachtet. „Als ob ich das nicht durchschaue.“, sagte Ran zu sich und Soshi ließ sich neben ihr nieder, „Was durchschaust du?“ „Ich arbeite nur an neuen Songtexten.“, winkte Ran peinlich berührt ab, „Ist alles gut.“ Sie griff nach ihrem Eiskaffee und hoffte, dass ihr Freund es dabei beließ, doch dieser merkte, dass seine Freundin ihm einen Bären aufband. „Babe.. Du bist in letzter Zeit ziemlich negativ aufgelegt. Wo ist mein gechilltes Girl aus dem Sommer geblieben?“ „Sie sitzt vor dir und sie hat ein Tattoo als Beweis..“, entkam es ihr mit einem wankendem Tonfall und anschließend, wankte ihre Stimme in einen traurigen Ton, „Sie hat nur ärger wegen einer Freundin, die sie verletzt hat.“ Die blauen Augen suchten nach ihrer ehemals besten Freundin und füllten sich erneut mit Tränen. Kazuha so herzlichst lachen zu sehen, war schmerzhafter als der ganze Streit. War ihr die Freundschaft denn so egal? Hatte sie sich so in ihr getäuscht? Sie hatten doch Pläne. Sie wollten sich Häuser kaufen, die direkt nebeneinander standen und für immer befreundet bleiben. Hätten sie nur das ganze Schauspiel als Paar nie durchgezogen, dann wäre noch immer alles wie früher. War es vielleicht doch ihre Schuld? „Das ist hart, Babe.“, nickte dieser und zog die Aufmerksamkeit seiner Freundin auf sich. Die junge Mori war gerührt, dass Soshi ihr zustimmte. Dankbar lächelte sie ihren Freund an, doch dieses verschwand schneller als gedacht. „Verzeihen ist sehr schwer, aber wenn man es getan hat, dann seid ihr beide befreit.“, erklärte dieser und ließ wieder einmal den guten Menschen aus sich heraus. „Aber wie kann ich ihr verzeihen, wenn sie sich nicht entschuldigt?“ „Weißt du Süße, so zu denken ist der Grund für dein leiden.“, erklärte dieser und erzählte ihr, dass eine Meditation sie auf neue Gedanken bringen würde, wenn sie es mal versuchen würde. Ran hatte allmählich genug von dieser Art und lächelte nur. Eine Meditation war nicht immer die Lösung für Probleme, aber Soshi war ziemlich ausgelassen und sämtliche Probleme prallten an ihm ab. Er hatte ein unglaublich ruhiges Wesen, was Ran immer wieder an ihm bewunderte. Nur war sie leider nicht so. Sie ließ die Probleme viel zu nah an sich heran und konnte sie nicht so leicht wegstecken. Erst recht nicht, wenn es um ihre langjährige Freundin ging. Sie ließ ihren Blick durch die Cafeteria schweifen, als sie den jungen Hattori erblickte, der sich gerade ebenfalls einen Eiskaffee kaufte. Sofort sah sie zu Kazuha, die ebenfalls zu Heiji blickte und synchron riefen sie seinen Namen, „Heiji!“ Erschrocken bleib dieser stehen, sah von den Beiden hin und her. Lächelnd und erwartend sahen sie zu ihm, gebannt darauf, zu wem er sich setzen wird. Heiji sah von Tisch zu Tisch und erblickte Soshi bei Ran, der ihm freudig winkte und unsicher setzte der Kappenträger sich in Bewegung zu Ran ihrem Tisch. Sein Blick richtete er entschuldigend zu seiner besten Freundin und seine Lippen bildeten folgendem Satz, „Es tut mir leid.“ Entsetzt über seine Entscheidung, lehnte diese sich mit verschränkten Armen zurück in ihrem Stuhl und beobachtete, wie ihr bester Freund lachend bei Ran saß. „Fühlst du dich noch immer weiterentwickelt?“, fragte Sonoko ihre Stiefschwester. „Klar. Wen juckt das schon?“, antwortete diese kühl und beobachtete noch eine Weile diese Szene. Die hübsche Schülerin stand an ihrem Spind, um ihre Bücher für die nächste Schulstunde zu holen. Dabei erblickte sie ein Foto mit ihrer besten Freundin, was sie sich an ihrer Spindtür befestigt hatte. Die Zwei Freundinnen grinsten eng umschlungen in die Kamera. Das Bild spiegelte die sorgenfreie Freundschaft zwischen den Beiden wieder. Ran sah sich das Foto für einen kurzen Moment sehnsüchtig an, ehe sie es von ihrem Spind nahm und zerknüllte. Bereit dafür es weg zu werfen. Doch bevor sie dies tat, seufzte sie schwer und faltete das Foto wieder auseinander, um es an seinem rechtmäßigen Platz zurück zu hängen. Anschließend schlug sie die Tür vom Spind zu und schlenderte mit einem Lächeln in Richtung ihrer Klasse. Dabei erblickte sie auf dem Sportplatz Shinichi, wie er gekonnt den Ball an seine Mitspieler vorbei dribbelte und ins Tor versenkte. Wie von selbst ging sie auf den jungen Fußballer zu. „Wow. Shinichi Kudo gibt es was, was du nicht mit einem Ball hinbekommst?“ „Meinen toten Dad zurück zu holen.“, antwortete dieser unüberlegt und als er begriff, was er gerade gesagt hatte, entschuldigte dieser sich gleich. „Sorry, das war nur ein Witz.“ „Heiji hat es mir erzählt. Es tut mir so leid.“, sagte Ran mitfühlend und legte ihre rechte Hand aufmunternd auf seinem Arm. Dieser beobachtete stumm ihre Geste und verleitete sie so, ihre Hand sofort zurück zu ziehen und das sie den Augenkontakt, der bis eben zwischen ihnen geherrscht hatte, vermied. „Danke. Aber weißt du, ich habe ihn ja nie kennengelernt.“, erklärte Shinichi und ließ sich auf einer kleinen Mauer nieder. Dabei löste er ungewollt einen Anruf mit seiner Freundin aus. „Ja, aber ich weiß, wie sehr du dir das gewünscht hast.“ „Ich will ihm immer noch näher kommen und deshalb gehe ich jetzt zu einem Kunstkurs.“, erzählte dieser stolz und merkte nicht, dass der Anruf entgegen genommen wurde. “Hey.“, erklang es freudig aus dem Hörer und als Shiho hörte, wie er sprach, aber scheinbar nicht mit ihr, seufzte sie, „Shinichi, dein Hintern hat wieder gewählt.“ Doch dann vernahm sie noch eine andere Stimme. „Das ist eine klasse Idee. Ich war damals auch in einem Kunstkurs. Meine Eltern probieren ja jegliche Arten von Erziehung aus, weshalb sie damals auf eine kunstvolle Erziehung alles gesetzt hatten...“, erklärte Ran und schwelgte für einen kurzen Moment zurück in ihre Kindheit. „Die Art von Erziehung war mir wirklich am Liebsten.“, beendete sie ihren Satz und Shinichi schmunzelte. Und wüsste er, dass eine gewisse Person sie bei dem Gespräch zuhörte, dann hätte er seinen Satz nicht ausgesprochen. Oder er hätte ihn mit bedacht formuliert. „Du hast keine Ahnung wie nett es ist mit jemandem zu reden, der das versteht.“ „Ich muss los zum Unterricht. War schön dich zu sehen.“, sagte Ran und lächelte ihren Ex-Freund vertraut an, was er ihr gleich machte, „Ja, das fand ich auch.“ Shiho hatte die Worte deutlich vernommen und sie spürte schon, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. Gerade noch lag sie gut gelaunt in ihrem Pool auf einer Luftmatratze, trank einen gekühlten Cocktail. Nur jetzt war ihre Laune zerbröckelt und Wut sammelte sich in ihr. Dieses Arschloch! Sie hatte zwar gedacht, dass sie sich über den Weg laufen und eventuell auch miteinander plaudern würden, aber dieses Gespräch hätte sie am liebsten nicht mitangehört. Natürlich hätte sie einfach auflegen können, aber irgendwie war sie dann doch wie versteinert gewesen, als sie Ran ihre Stimme vernahm. Sie würde sich gewiss was einfallen lassen und Shinichi nicht an Ran verlieren, denn auch sie verstand ihn und dies würde sie ihm zeigen. Währenddessen saß Kazuha mit Sonoko im Chemiekurs. Ihre Aufgabe war es, den Strom zu mehreren Stationen weiterzuleiten. Dazu gab es verschiedene Materialien, wie zum Beispiel Kartoffeln, Eisen oder Gummihandschuhe. Anschließend sollten sie heraus schreiben, was perfekt zum Strom weiterleiten taugt und was eher nicht. Dazu bekam jeder einen handgerechten Stromzähler. Die Aufgabe war erledigt, sobald die Glühbirne leuchtet. „Frag Heiji, der soll uns auf Shiho ihre Party mitnehmen. Ich gönne ihm die Genugtuung nicht.“, sagte Sonoko und steckte eine kleine Nadel in die Kartoffel, während Kazuha dies dokumentierte. „Ich möchte im Moment nicht mit Heiji reden!“, antwortete diese nur und seufzend gab Sonoko auf, „Na schön, wir bleiben Zuhause. Aber ich suche den Film aus! Noch ein Dokumentarfilm und ich werde Demokratin!“ Anschließend stand sie auf und Kazuha widmete sich wieder dem Schreiben. „Wieso willst du nicht mit mir reden?“, sprach eine bekannte Stimme mit einem traurigen Unterton. Die Schleifenträgerin wandte sich der Person mit einem finsteren Blick kurz zu und widmete sich ihrer Aufgabe. „Kazuha, du kannst doch nicht auf mich wütend sein wegen vorhin. Und morgen essen wir zusammen, versprochen. Ich habe Ran gewählt, weil ich weiß, dass du dich verändert hast und keinen großen Wind darum machen würdest.“, sprudelte es entschuldigend aus Heiji. Während dieser sprach hatte sich ihr Gesicht nicht verändert, sondern sah noch immer finster gerade aus. Erst als Heiji zu Ende gesprochen hatte, löste sie ihre finstere Miene und sah lächelnd zu ihm. „Glaub mir, das mache ich auch nicht. Von mir aus kannst du jeden Tag bei ihr sitzen, wenn du willst.“, antwortete diese nur und traf auf ein entsetzten Gesichtsausdruck ihres besten Freundes. Dieser konnte nicht fassen, dass sie doch tatsächlich wütend auf ihn war. „Ja, meinetwegen sogar das ganze nächste Jahr!“, fügte sie nachdrücklich hinzu. Heiji wusste, dass es so vermutlich das ganze Schuljahr ablaufen würde, wenn die Zwei sich nicht bald vertragen und darauf hatte der Kappenträger wirklich keine Lust. „Hör zu. Ich bin auf deiner Seite. Ran kann gerade nicht klar denken. Ich glaube, ihr fehlen deine Anrufe, mit denen du sie jeden Abend vor dem Schlafen gehen geerdet hast.“, sprach er und stützte sein Kinn auf seiner Hand. Ein schmeichelndes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, „Hey, ist morgen denn nicht die Premiere von Gossip Girl? Die könntet ihr zusammen sehen. Du musst dich nur entschuldigen.“ „Ja.. es heißt, es wird die dramatischste Staffel aller Zeiten.“, entfuhr es Kazuha traurig und Heiji merkte, dass es nur noch ein kleiner Schubs seinerseits benötigte. „Du bist den Sommer über weggefahren, um eure Freundschaft zu retten. Wieso jetzt aufgeben? Sei die Stärkere von euch.“ Nachdenklich wandte sie sich von ihrem besten Freund ab. Hatte er etwa recht? Sollte sie lieber nachgeben und den Kriegsbeil nun endlich begraben? Gerade als Kazuha eine Entscheidung getroffen hatte, platzte Sonoko ins Gespräch und Heiji sein Blick wandte sich um. „Ja, Kazuha. Gib deine Prinzipien auf und renne deiner Ran hinterher, so wie du es immer getan hast. Und wenn du schon dabei bist, verlieb dich wieder in sie.“ Wütend blickte Heiji der Haarreifträgerin in die Augen, während Kazuha kurz zu ihm sah und dann wieder zu Sonoko, Gestärkt von ihren Worten, griff sie nach einer Nadel und rammte sie in die Kartoffel und die Glühbirne begann zu leuchten. „Nein. Ich war weg, um unsere Freundschaft zu retten. Und um das zu tun, muss ich Grenzen setzen! Auf keinen Fall mache ich den ersten Schritt!“ „Warum sollte ich den ersten Schritt machen?“, fragte Ran verwirrt. Nachdem Sonoko den Plan bei Heiji durchkreuzt hatte, wusste er, dass er nun nicht mehr an seine beste Freundin ran kommen würde, weshalb er es nun bei Ran versuchte. „Du hast Soshi. Und noch wichtiger: Du hast mich. Kazuha hat nur noch Sonoko.“, antwortete dieser ruhig und begann gleich mit seiner Manipulation. „Und wieso ist das meine Schuld?“ „Das habe ich doch überhaupt nicht gemeint. Ich weiß lediglich wie sehr Kazuha dich vermisst.“ Skeptisch lauschte Ran die Worte von Heiji. Die junge Mori konnte ihm irgendwie nicht glauben, denn die Beiden waren sich kühl gegenüber und seit ihrem Streit, hatte weder Kazuha noch sie ausgesprochen, dass sie einander vermissen, obwohl Ran es im Inneren wusste. Der Kappenträger verstand auch ohne Worte ihren Blick und fuhr ungefragt fort, „Durch ihre Körpersprache. Sie hofft, dass ihr euch vor der Staffelpremiere von Gossip Girl wieder vertragt.“ „Es heißt, es wird die dramatischste Staffel aller Zeiten.“, wiederholte Ran die Worte von Kazuha und Heiji nickte triumphierend. Natürlich wusste er, dass diese Masche ebenso bei ihr funktionieren würde und nun musste er sie nur noch in die richtige Bahnen lenken. „Na ja.. vielleicht vergisst du diesen Streit einfach. Immerhin hatte sich Kazuha in dich verliebt.“ Doch kaum hatte er dies ausgesprochen, wandelte sich Ran ihr mitfühlender Blick ins zornige um und sie ließ ihre Wut freiem Lauf, „Immer stellen sich alle auf Kazuha ihrer Seite! Dabei wollte ich überhaupt nicht, dass das passiert! Seitdem ich von ihren Gefühlen weiß, habe ich getan was ich konnte, damit unsere Freundschaft das übersteht! Ich habe ihr sogar die Nacht mit Shinichi verziehen! Ich bin nicht einfach weg, als es schwierig wurde!“ „Das habe ich Kazuha auch gesagt.“, log dieser unbekümmert und zugleich vorsichtig, denn er wollte nicht erneut riskieren, das die Brünette einen Wutanfall bekam. „Wirklich?“, fragte diese ruhig und der Kappenträger nickte. „Und was meinte sie?“ „Sie hat mich gebeten, dafür zu sorgen, dass du auf Shiho ihre Party gehst, weil sie sich bei dir entschuldigen möchte.“ „Ernsthaft?“, strahlte diese mit einem Lächeln, was sich gleich darauf in ein verwirrten Blick verzog, „Das ist ein merkwürdiger Ort um das zu tun.“ „Das finde ich auch..“, nickte dieser zustimmend, „aber sie will es dort unbedingt durchziehen.“ „Okay.“, freute diese sich und sprang auf, „Ich packe meine Sachen zusammen und dann überlegen wir uns tolle Outfitsideen!“ Nachdem sie ihren Satz beendet hatte, lief sie an den Oberschüler vorbei zu ihrem Spind. Zufrieden sah er zu ihr und zog kurz darauf sein Handy aus der Hosentasche, um seiner besten Freundin eine SMS zu schreiben. “Komm zur Party von Shiho. Ran will das Kriegsbeil begraben.“ Die Woche verflog und einige Teenager tanzten und feierten auf der Party von Shiho. „Ich bin so froh, dass du es dir überlegt hast. Du hattest so kein bock.“, sagte Sonoko zu ihrer Stiefschwester, als diese ebenfalls in den geschmückten Raum traten. „Ja.. Ich dachte, dass ich es mir später übel nehmen werde.“, antwortete diese und vertuschte so den wahren Grund. Immerhin wusste Kazuha mittlerweile sehr gut, dass Sonoko auf die hübsche Mori nicht all so gut zu sprechen war. Nachdem die Haarreifträgerin schnell ein Foto von sich geschossen hatte, wollte sie auch gleich an die Bar stolzieren und erblickte eine gewisse Person. In Sekundenschnelle schlug sich ihre Laune um und seufzend warf sie ihren Kopf in den Nacken, „Okay, ich habe mein Foto. Gehen wir!“ „Mein Fleckenstift kam noch gar nicht zum Einsatz.“, antwortete die Schleifenträgerin. „Willst du etwa den ganzen Abend der Spaßbremse aus dem Weg gehen?“ „Vielleicht muss ich das gar nicht. Offensichtlich ist Ran dazu bereit das Alles zu vergessen und ich musste nicht einmal nachgeben. Yeah, Prinzipien.“, strahlte sie glücklich und Sonoko konnte nur mit ihrem Kopf schütteln. „Lass mich raten. Heiji hat dir das erzählt?“, fragte diese nur und Kazuha nickte, ehe Sonoko sich für einen kleinen Moment entschuldigte, ehe sie mit verschränkten Armen in der Menge verschwand. Kazuha ihr Blick wandte sich zu Ran, die noch immer alleine auf der Couch saß und die tanzenden Leute beobachtete, als Soshi auf sie zukam. „Tanz mit mir.“, sagte dieser und ergriff die Hände seiner Freundin, doch diese stand nicht auf. „Ich finde.. ich.. ich sollte diese Ecke nicht verlassen...“, stammelte diese und suchte nach den richtigen Worten, während Soshi sich neben ihr niederließ und ihr aufmerksam zuhörte, dabei ließ er ihre Hand nicht los. „.. falls jemand Lust hat zu reden. Dann haben wir hier Privatsphäre.“ „Ich mag es wie selbstlos du bist.“, sagte dieser und beugte sich vor, um ihr einen Kuss zu geben. Lächelnd drehte sie ihren Kopf zur Seite, so dass er ihre Wange küsste. Danach stand dieser auf und schloss sich tanzend der Menge an, während Ran noch immer nach Kazuha Ausschau hielt. „Oh. Wie ich sehe ist Ran hier.“, ertönte die Stimme von Shiho. Sie trat zu Shinichi, der bis eben mit einem unterbewusstem Lächeln, zu seiner Ex- Freundin sah. „Ja. Heiji muss sie eingeladen haben.“, antwortete dieser und nahm einen Schluck seines Getränkes. „Toll.“, grinste diese nur und ging in die Menge, wo sie gleich ein Mikrofon überreicht bekam. „Kleine Planänderung. Die Party ist in Wahrheit.. Shinichi Kudo's Kunstfeieeer.“, verkündete sie stolz und Banner wurden herunter gelassen auf denen Kunstprojekte zu sehen war. Bedienstete verteilten Stifte, sowie Blöcke und schockiert beobachtete Shinichi dieses Szenario. „Nicht schlecht, was?“, sagte Shiho zufrieden und überreichte Shinichi ebenfalls Stifte, die er annahm. „Ja.. Wow.. Das ist..“, stammelte dieser und verstaute das Material in seiner Hosentasche. „Ich wollte zeigen das ich dich verstehe.“ „Eine Kunstfeier.. Wow..“ „Ich wusste du flippst aus. Ich bin gleich wieder da, denn ich habe noch mehr Überraschungen auf Lager!“, verkündete diese und verschwand direkt in der Menge, noch ehe Shinichi was erläutern konnte. Seufzend ließ sie ihn zurück, während er sich unsicher umsah. Was passierte hier gerade? Das wollte er nicht. Er wollte der Kunst näher kommen, um seinem verstorbenem Vater näher zu kommen und nicht ein großes Ding zu machen, was Shiho allerdings gerade machte. Das fühlte sich falsch an und er musste mit ihr darüber reden. Dies wollte er nun wirklich nicht und sie sollte es schnellstmöglich unterlassen, deshalb machte er sich auf die Suche nach ihr. Währenddessen stand Heiji etwas abseits und unterhielt sich mit einigen Klassenkameraden als Sonoko zu ihnen trat und ihn böse ansah. „Was hast du wieder gemacht?“ „Ich habe gekleckert, siehst du?“, antwortete dieser und deutete auf einen kleinen Fleck, der nun sein Hemd zusätzlich zierte. Nur war dies nicht die Antwort, die sie hören wollte, weshalb sie die Tatsache einfach sofort auf den Punkt brachte. „Kazuha meinte, du hättest ihr gesagt, dass Ran nachgeben würde, Das glaube ich nicht! Was hast du vor?“ „Gut das du fragst. Diese Herausforderung braucht eine simple Lösung. Ran und Kazuha wollen sich unbedingt wieder vertragen, aber sie sind zu stur um nachzugeben. Ich musste sie nur in einem Raum zusammen bringen und fertig.“, erzählte dieser sichtlich stolz über seinen augenscheinlich fehlerfreien Plan. Eigentlich sollte man über seine naive Art schmunzeln und genau dies tat Sonoko als sie ihre Frage aussprach, „Du denkst, dass sie sich einfach so vertragen?“ „Auf welchem Stern lebst du denn? Die Zwei können nicht lange böse aufeinander sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, da versöhnen sie sich wieder..“, sagte dieser ziemlich sicher und sah aus dem Augenwinkel, wie die zwei Freundinnen aufeinander zu gingen. „Es geht sogar los.“, deutete dieser in eine Richtung und strahlte sichtlich stolz, „Schnapp dir ein Taschentuch!“ Kaum war der Satz ausgesprochen, beobachteten die Zwei, wie Ran und Kazuha sich gegenüber standen und anlächelten. Doch statt in Sätze zu reden, brachen sie abwechselnd nur ein und das selbe Wort heraus: Also.... Und nachdem gefühlten zwanzigsten Also, wurde die Stimmlage recht zickig, bis sich schließlich Ran umdrehte und einfach ging. „Sieht so aus als wenn dein Plan zu simpel gewesen war. Genau wie du.“, neckte Sonoko den Kappenträger und ließ ihn ebenfalls alleine. Aber Heiji würde nicht so leicht aufgeben. Ran tanzte gerade mit ihrem Freund auf der Tanzfläche, als der Kappenträger ihr von hinten näher trat und ihren Freund angrinste, „Hey. Darf ich?“ „Tu dir keinen Zwang an. Ich schnappe mir einen Shrimp.“, nickte dieser und verließ die Tanzfläche. Sofort drehte die junge Mori sich zu ihm um und fauchte ihn an, „Du hast mich angelogen, Heiji! Kazuha hat sich nicht entschuldigt!“ „Ganz offensichtlich hatte sie einen Mini Schlaganfall mit einer Wortfindungsstörung.“, entschuldigte dieser nur. „Es reicht. Und selbst wenn sie sich entschuldigt hätte, wäre es egal, denn ich bin durch mit ihr.“ „Oh bitte.. Wir wissen alle, dass ihr wieder zusammen findet.“, grinste dieser und zeigte dies symbolisch mit seinen Zeigefingern, wie die Zwei erneut zueinander finden. Kopfschüttelnd begann die hübsche Brünette zu erklären. „Das könnt ihr gar nicht wissen. Freundschaften enden! Wir hatten eine tolle Zeit und haben super Erinnerungen daran... aber das ist jetzt vorbei!“ Sofort stoppte Heiji mit seinen Tanzbewegungen, riss ihr die kleine Handtasche aus der Hand und zog den Epi-Pen von Kazuha heraus, den sie für Notfälle mit sich führte, da ihre beste Freundin an einer Nussallergie leidete. „Wenn das wahr ist, warum hast du dann noch immer Kazuha ihren Epi-Pen in deiner Tascje?“ „Sie ist hier sicher nicht die einzige mit einer Nussallergie, Heiji!“, zischte diese und riss ihm diesen aus der Hand, ehe sie von der Tanzfläche verschwand und wie vom Blitz getroffen, bekam er den perfekten Plan. Derweil stand Shinichi an der Bar und trank ein Glas nach dem anderen zügig leer. Die meisten Gäste waren zu ihm gekommen und hatten ihn gebeten, doch ein Kunstwerk aufzumalen, dabei konnte der junge Kudo nicht einmal gut zeichnen. Und um ehrlich zu sein, wollte er dies auch nicht erlernen, sondern lediglich einiges über Kunst erfahren. Wissenswertes in sich hinein saugen, doch dies verstand seine Freundin scheinbar überhaupt nicht. Der junge Kudo sah Shiho, wie sie mit einer Freundin sprach und ging entschlossen auf sie zu. „Shiho, können wir reden?“ „Da ist ja der Mann der Stunde! Jungs.. lasst ihr bitte mal das Plakat herunter.“, wies sie drei Leute an und sofort rollte sich ein Foto von ihm herunter wie er halb nackt fotografiert wurde und mit folgendem Spruch: Heute bekommt der Mann seinen Pinsel. Schockiert betrachtete dieser das Plakat und begriff nicht, was hier gerade gespielt wurde! „Das ist witzig.“, lachte dieser beschämt und zog seine Freundin mit sich. Er kochte innerlich vor Wut und die musste er nur raus lassen. „Du schmeißt hier so eine coole Party für mich.“, begann dieser und seine Stimme triefte voller Sarkasmus, was Shiho allerdings nicht vernahm, denn diese strahlte über ihr ganzes Gesicht. „Dir ist aber klar, dass es mir nur um den Unterricht geht? Ich möchte irgendwie meinen Vater kennenlernen und ich gebe nichts auf diese blöde Party! Du verstehst echt gar nichts!“, entfuhr es ihm wütend und ihre Mundwinkel zogen sich hinunter, „Doch jetzt schon.“, antwortete sie und ging. Ließ ihren Freund erneut alleine stehen. „Unglaublich. Ich hätte beinahe nachgegeben!“, sagte Kazuha entsetzt von ihrem kurzen schwachen Punkt. Doch Sonoko war mehr als stolz auf sie, denn immerhin war sie dennoch Standhaft geblieben und mittlerweile wusste sie, dass Kazuha ebenfalls wusste, dass sie Heiji nicht trauen durfte. Im selben Moment trat dieser mit seinem charmantem Lächeln näher und sprach in einem reumütigem Ton zu seiner besten Freundin, „Kazuha.. tut mir leid, dass ich gelogen habe. Ich wollte helfen und habe alles nur verschlimmert.. Ich fühle mich schlecht...“ „Vorsicht vor seiner gespaltenen Zunge!“, warnte Sonoko ihre Stiefschwester als er auch gleich fortfuhr, „Na ja.. und damit du siehst wie ernst es mir ist, habe ich dir dieses Gebäck mitgebracht...“ Auf einem kleinen Teller präsentierte er eine gefüllte Tasche, die sehr delikat aussah. „Deine lieblings Sorte.“, hängte er noch an seinem Satz, als er erkannte, dass Kazuha ihm nicht traute und gleich darauf, löste ihr Gesicht sich und wandte sich ins freudige, „Du kennst mich so gut.“ Sie ergriff das Gebäck und wollte genüsslich hinein beißen, doch Sonoko nahm es ihr aus der Hand und stopfte es sich in den Mund. Sofort entfaltete sich der Geschmack von Nüssen in ihrem Mund und schockiert riss die Haarreifträgerin ihre Augen auf, „Da sind ja Nüsse drin! Er wollte dich vergiften!“ „Jetzt seid mal nicht so hysterisch! Kazuha wäre niemals gestorben, weil Ran hingelaufen wäre und sie gerettet hätte. Sie hat immer noch Kazuha ihr Epi-Pen in ihrer Tasche.“, verteidigte dieser sich und gerührt sah Kazuha ihn an, „Wirklich?“ „Ja. Süß, oder?“ „Du gibst nach! Kazuha auf wem willst du hören? Auf mich oder den Kerl, der dich gerade töten wollte?“, mischte sich Sonoko ungefragt ein. Für einen Moment sah Kazuha in das ernste Gesicht von Sonoko und anschließend in das charmant aussehende Gesicht von ihrem besten Freundin und sie war kurz davor nachzugeben, als sie sich wieder fasste. „Entschuldigt mich. Ich muss die Spuren von Nüssen und Verrat abwaschen!“ Sie sah ihren besten Freund finster an, ehe sie an ihm vorbei trat und die Mädchentoiletten aufsuchte. Erneut grinste Sonoko ihn triumphierend an und ließ es sich nicht nehmen, sich noch einmal überlegen zu fühlen. „Wirklich Heiji? Das war etwas schwach.“ „Ich wollte ihr nur helfen. Ran und sie müssen sich wieder vertragen.“ „Wieso? Willst du nicht entscheiden wo du beim Essen sitzt?“ „Genau. Je länger das Ganze andauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass ich mich irgendwann für eine der Beiden entscheiden muss und das will ich nicht!“, erklärte dieser. Natürlich war ihm sofort klar, dass er sich für Kazuha entscheiden würde, aber dies wäre einfach nicht fair gewesen, denn nach all den Strapazen die er mit Ran hatte, war er eigentlich froh darüber, dass sie sich nun doch endlich angefreundet hatten und es wäre zu schade, wenn die Freundschaft nur für einen Sommer bestimmt wäre. „Das verstehst du nicht, denn du hattest nie Freunde.“, warf er Sonoko schließlich an dem Kopf, als sie nichts von sich gab. „Ran und Kazuha sind keine Freunde. Sie sind lediglich ein Chaos, der nichts als Schmerz und Verwüstung hinter sich zurück lässt. Ich finde Kazuha sollte sich auf neue Freundschaften konzentrieren.“ „Etwa auf eure?“ „Ich habe es nicht direkt auf mich bezogen, aber ja. Ich könnte ein Beispiel dafür sein.“ „Sonoko ich sage es dir als Freund.. ich meine als freundliche Person..“, korrigierte dieser und fuhr ungehemmt fort, ohne Rücksicht auf ihre Gefühle zu nehmen, „Du wirst nicht ewig Kazuha ihre Nummer Eins sein. Ran und Kazuha vertragen sich wieder und schon bald bist du wieder Nummer Zwei. Drei. Oder vielleicht eher Nummer Vier.“ In der selben Zeit stand Kazuha noch immer vor der Mädchentoilette. Es hatte sich eine Schlange gebildet, die einfach nicht voran ging, denn viele waren lediglich auf der Toilette, um sich die Nase erneut zu pudern, ihre Haare zu richten, an ihren Kleidern zu zupfen und Selfies voneinander zu schießen. Dabei wollte sie sich doch nur ihre Hände waschen und anschließend zurück zu Sonoko gehen, weshalb sie entschloss, einfach auf die Männertoilette zu gehen, die überraschender Weise komplett leer war. Da sah man wieder, wie unterschiedlich die Geschlechter doch waren. Sie drehte den Wasserhahn auf und begann ihre Hände zu waschen. Zufrieden blickte sie in den Spiegel und erblickte in einer Kabine, dass ebenfalls jemand die selbe Idee hat, was sie erfreute. Nur als diese Person heraus trat, schwieg sie. Es war Ran. Schweigsam wuschen sie sich die Hände und lachten kurz, als ein Junge hinein trat und direkt wieder die Toiletten verließen. „Also..“, begann Ran, „die Party ist echt verrückt.“ „Ja.“, nickte Kazuha und stellte den Wasserhahn zeitgleich mit Ran aus. Sofort hielt die junge Mori ihr ein Tuch entgegen, womit sie sich die Hände abtrocknen konnte. „Danke.“, sagte sie und Ran lächelte für einen kleinen Moment, ehe sie die Männertollte wieder verließ. Zufrieden ging sie wieder ins Geschehen und wurde von Shinichi abgefangen. „Hey. Ich muss mir Luft machen. Hast du kurz Zeit?“ „Klar.“ „Du siehst doch wie lächerlich das ist, oder? Wie kann Shiho nur denken, dass ich das möchte? Schlimmer, sie macht sich einfach lustig über meine Familie!“ „Okay, ganz ruhig.“, lachte Ran und fuhr fort, „Das hat die Ärmste nicht verdient. Vielleicht versteht sie nicht, was du gerade durchmachst, aber immerhin mag sie dich so sehr, dass sie es feiern will.“ „Ja.. vielleicht hast du recht.“, beruhigte dieser sich und Ran nickte, „Glaub mir. Streiten bringt gar nichts! Es bringt euch nur auseinander. Und ist es nicht besser zusammen zu sein?“, fragte sie ihn schließlich und dieser nickte schmunzelnd. „Ich bin so ein Idiot.“ „Dann geh zu ihr und sag ihr, dass du weißt, wie gut sie es meint.“ „Das werde ich. Danke, Ran.“ Er legte seine rechte Hand auf ihre Schulter und suchte gleich darauf seine Freundin, um seinen Fehler wieder gerade zu bügeln. Ran hatte ebenfalls über ihre Worte nachgedacht und traf einen Entschluss, den sie Heiji gleich verkündete, denn dieser war überrascht zu ihr getreten, als er die Szene zwischen seinem besten Freund und ihr beobachtet hatte. „Ich bin bereit das alles ab zu harken!“ „Mit Shinichi?“ „Nein. Also ich meine ja, aber das mit Kazuha. Wir hatten gerade so viel Spaß auf der Männertoilette.“, verkündete sie und Heiji zog seine Augenbrauen überrascht in die Höhe. „Und wie soll ich jetzt darauf reagieren?“ „Wir haben gleich gehandelt und das ist ein Zeichen. Ich will nicht mehr streiten.. Ich will sie nur zurück.“ „Na, geht doch! Dann zerre sie doch auf die Tanzfläche.“ „Ich habe eine bessere Idee! Hast du Bargeld dabei? Ich muss den DJ bestechen!“ „Hey Shiho. Können wir reden?“, fragte dieser vorsichtig und trat zu seiner Freundin. Diese drehte sich zu ihm, verschränkte die Arme und würdigte ihm keines Blickes, als sie kurz nickte und stumm seinen Worten lauschte. „Es tut mir leid. Ich war nur darauf fixiert, was du falsch machst, aber es hat mir jemand die Augen geöffnet und ich weiß jetzt, was du richtig machst. Du gibst dir Mühe und was ich hätte sagen sollen ist, Danke.“ Lächelnd sah er ihr in die Augen und auch sie wollte sich gerade freuen, doch zuvor musste sie wissen wer ihm die Augen geöffnet hatte. Also fragte sie nach und sein Lächeln verschwand blitzartig. „In diesem Moment wünschte ich mir, dass ich lügen könnte.“, gestand dieser peinlich berührt und erntete gleich darauf einen Schubser seiner Freundin, „Natürlich war es Ran!“ Wütend ging sie erneut an ihm vorbei und wollte ihn stehen lassen, doch dieser folgte ihr dieses Mal und versuchte es ihr zu erklären. Zeitgleich erzählte Kazuha ebenfalls von der Begegnung mit Ran auf dem Männerklo und betiltete dies ebenfalls damit, dass das Universum möchte, dass sie sich wieder vertragen und sie wollte sich auch nicht mehr streiten. Der Streit hielt lange genug und nun war es vorbei. Sie wollte den Krieg einfach nur noch beenden und sich nicht mehr negativ belagern. Sie wollte endlich wieder Mädelsabende und Zukunftspläne schmieden, wie sie nebeneinander wohnten. Sonoko hatte ihr sichtlich genervt zugehört und es war ihre Aufgabe, sie vom Einknicken zu bewahren, doch Kazuha hatte genug. „Sonoko du musst dich zurück halten. Ich weiß du magst Ran nicht, aber sie ist meine Freundin!“, sagte dieser und wollte nach ihr suchen, nur hielt Sonoko sie am Arm zurück. „Es ist gar nicht wahr, dass ich sie nicht mag! Ich mag doch nur nicht, wie sie dich immer wieder verletzt. Sie spielt mit dir Kazuha!“ „Das tut sie nicht!“ „Was war mit dem Kuss? „Sie war betrunken und sie erinnert sich kaum daran.“ „Du aber schon! Jedes mal wenn du sie vergessen willst, zieht sie dich wieder zu sich heran und tut dir weh! Immer und immer wieder! Also mach was du willst, aber ich kann nicht dabei zu sehen, wie sie dich wieder verletzt!“, erklärte sie und hoffte, dass ihre Stiefschwester sie nun verstand. „Ran würde mich nie absichtlich verletzen!“, antwortete diese ziemlich sicher und kurz darauf ertönte ein bestimmtes Lied. Das Lied, was für die Beiden stand und Kazuha freute sich wie ein kleines Kind, was kurz davor war, auf eine Achterbahn zu dürfen. „Das ist unser Lied! Ran macht den ersten Schritt, ja!“ Und gleich darauf lief sie durch die Menge und suchte nach ihrer besten Freundin, dicht gefolgt von Sonoko. „Ran musste dir sagen, dass du mir danken sollst? Ich habe dir geholfen deinen Vater zu finden! Ich bin mit dir zu seiner Heimat geflogen, damit du deine Familie kennenlernst! Aber egal was ich tue, ich verstehe dich nie so gut wie Ran!“, schrie Shiho ihn an und Shinichi schüttelte seinen Kopf, „Das ist doch nicht wahr.“ „Ich habe es gehört, dein Po hat mich angerufen.“ „Ich möchte mit dir zusammen sein..“, setzte er an und sah zur Seite. Er erblickte Ran, wie sie suchend durch die Menge ging und hauchte ihren Namen. Gleich darauf stellte sie sich zu dem Paar. „Hey Shinich. Hast du zufällig Kazuha gesehen?“ „Ja, du bist nur mit mir zusammen, weil du sie nicht haben kannst!“, zischte sie und griff kurz darauf den Kopf der jungen Mori um ihr einen Kuss aufzudrücken. „Siehst du nur Kopfspielchen!“, sagte Sonoko kopfschüttelnd als die Beiden heran traten. Wie konnte Ran ihr dies antun? Sie dachte wirklich, dass Ran den ersten Schritt machte, um sich wieder zu versöhnen, aber Sonoko schien recht zu behalten. Ihre angeblich geglaubte beste Freundin tat ihr mit voller Absicht weh! Dies würde sie nicht auf sich sitzen lassen! Schnell drehte Kazuha sich wutentbrannt um, gefolgt von Sonoko. „Stellen wir es online!“, sagte sie. Getrieben von der Wut, die sie leitete. Shiho löste sich von Ran und diese stand vollkommen perplex zwischen den Beiden. Fassungslos darüber, was gerade geschehen war. Und auch Shinichi sah seine Freundin irritiert an, doch diese musterte den jungen Kudo nur. „Eifersüchtig?“, fragte sie und sah dann zu Ran, „Du kannst ihn haben.“ Shiho ging an den Zweien vorbei und Ran sah zu ihrem Ex- Freund, um eine mögliche Erklärung zu erhalten, doch diese ging ebenfalls wortlos. Was sollte er ihr auch erzählen? Das Shiho mit ihm gerade schluss gemacht hatte, weil sie glaubte, dass er noch immer was für Ran empfand? Also blieb eine verwirrte Ran zurück, die nicht so ganz realisierte, was das sollte und was wichtiger war: WO war Kazuha? Sie sah sich um, doch fand sie nicht mehr. War ihr Plan etwa in die Hose gegangen und sie war schon längst Zuhause? Dann würde sie eben später mit ihr reden, wenn sie das Geschehene verarbeitet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)