Die Letzten ihrer Art von Pragoma ================================================================================ Kapitel 15: ------------ "Das sollte es auch", regte sich Vincent auch weiterhin auf, sah es gar nicht ein sich zu beruhigen und bedachte Reno weiterhin mit bösen Blicken. "Tut's ja auch wirklich. Mache das auch nicht mit Absicht, aber kann ich eigentlich auch wissen, was unter euch verboten ist und was nicht? Ich kenne eure Regeln nicht, habe ja niemals zuvor Nekos getroffen. Muss ja auch erst einmal lernen und verstehen und darum wäre es vielleicht mal nicht schlecht, wenn mir einer noch ein bisschen die Regeln erklärt." Trotz mischte sich in seine Stimme und schmollend begegnete Reno nun auch Vincents Blick. Auch wenn ihm sein Herz gerade bis zum Hals schlug. "Regel Nummer eins: nicht unerlaubt anfassen und die oberste Regel ist: nicht an den Ohren kraulen. Damit kannst du einen Neko, wenn du Pech hast, willenlos machen, er folgt dir aufs Wort und leistet keinen widerstand mehr", erklärte Vincent die Regeln etwas ruhiger, dennoch sah man ihm den ärger noch immer an. Als Vincent seine Vortrag der Regeln beendet hatte, war Reno endlich im Bild. "Jetzt verstehe ich was los ist und sehe meinen Fehler noch mehr ein. Wie ich sagte, das wollte ich nicht erreichen. Akzeptierst du meine Entschuldigung? Frieden?" Unsicher, ob er das jetzt durfte, hob er die Hand, wollte alles nun gern mit einem Handschlag besiegeln. Vincent nahm die Entschuldigung schließlich an, jedoch nicht die Hand. Er wollte erst sehen, ob Reno es auch ernst meinte und daher ließ er ihn auch wieder stehen und begab sich rüber zu Sephiroth. "Du bist noch erstaunlich ruhig geblieben, Liebling. Ich hätte mich nicht mehr so unter Kontrolle gehabt. Er hätte schon gleich die Krallen gespürt ..." So nahm dieser seinen in Empfang, war dabei offen und ehrlich, nahm kein Blatt vor den Mund. "Deswegen bin auch ich zu den beiden hin", erklärte Vincent sachlich und legte sich zufrieden über sich selber wieder auf der Decke ab. "Du bist wunderbar..." Zärtlich lobend stupste Sephiroth Vincents Nasenspitze an, streichelte dann wieder dessen Wange und nahm seine Hand. Vincent schnurrte vergnügt, stupste frech zurück und zog seinen Liebsten zu sich runter. "Und du bist das Beste, das mir passieren konnte", lächelte er glücklich. "Dankeschön, mein Herz..." Leise schnurrend küsste er ihn. Seine langen Haare bildeten dabei einen glänzenden Schleier, der ihre Gesichter verdeckte. Gern erwiderte Vincent den Kuss, lächelte und wackelte mit den Ohren. Gut, dass man sie durch die Haare nicht sah, aber Kadaj würde sich auch so denken können, was hier genau geschah. Seine Nase an der des Anderen reibend, schmunzelte er leicht und sollte Kadaj murren, so hatte er sich vorgenommen, es noch etwas mehr zu ignorieren. "Das kitzelt", kicherte Vincent leise, genoss es aber dennoch sehr und blickte verliebt zu seinem Herzensneko. "Ich liebe dein Kichern und dein Lachen. Hab ich dir das schon einmal gesagt?" Sephiroth hauchte die Worte sanft hervor, schloss die Augen und strich sich das Haar zurecht. Vincent blinzelte erstaunt, schüttelte aber den Kopf."Nicht, dass ich jetzt wüsste. Vielleicht hab ich es auch vergessen", gab er leise zu. "Ich denke, ich habe es dir nie laut gesagt", flüsterte er leise, kuschelte sich an ihn an und seufzte zufrieden. "Aber jetzt hast du es gesagt und es freut mich", murmelte Vincent, streichelte sanft über Sephiroths Rücken und maunzte leise. "Hmm~..." Ein Laut der Zufriedenheit war von ihm zu vernehmen. Jede Berührung und jedes Wort sog er auf wie ein Schwamm Wasser und rundum glücklich und ausgeglichen kuschelte er sich noch dichter an. Vincent vernahm das wohlige Brummen, lächelte und kraulte seinen Liebsten schweigend weiter.. Die grünen Augen schlossen sich, der Schweif blieb ruhig liegen und die Ohren legten sich leicht an. Tief seufzte er auf und kam in ein seichtes Dösen. Kadaj hingegen hockte beleidigt auf seiner Decke, warf Steine in den See und kaute gelangweilt auf einem Apfel. Das war eben mehr als unnötig, schlichtweg: es war peinlich. Reno hockte sich wieder auf den Stein und zog das unverletzte Bein an. Leise seufzte er auf und schloss die Augen. Er wusste nun nicht, was er machen sollte. "Das ist unfair", beschwerte sich Kadaj, ließ einen großen Stein mit lautem Platschen ins Wasser fallen und knurrte wie ein wilder Hund. Reno warf einen Blick zum knurrenden Kadaj. "Sie machen sich Sorgen ... wollen dich beschützen...", nuschelte er ganz, ganz leise, schaute dann hinüber zum Wasser und seufzte erneut. "Ich bin aber kein Kind mehr", fauchte Kadaj erzürnt und warf den nächsten Stein. "Bist du nicht, aber sie haben auch recht. Ich gehöre genau genommen ja auch nicht hierher." Bei einem kurzen Gedanken an daheim, stach es ihn ins Herz. Irgendwie wollte er zurück nachhause. Kadaj seufzte, nickte aber schließlich doch."Ja kann schon sein, aber ich möchte nicht, dass du gehst. Ich bin dann wieder alleine, kann aber durchaus verstehen, wenn du gehen möchtest", nuschelte er leise und kaute auf seinen Nägeln herum. "Naja, etwas Heimweh hab ich schon", gestand er halb murmelnd. "Aber gehen mag ich irgendwie nicht,es ist schön hier und ich kann mich ja auch daran gewöhnen, dass ich eben gewisse Regeln einhalten muss. Auch wenn das nicht so ganz meine Stärke ist..." Seine Augen schlossen sich langsam. Reno ließ sich noch etwas Sonne auf die Haut scheinen. Sonnenbrand hin oder her, es tat trotzdem gut. Kadaj zuckte mit den Ohren, als er hörte, dass Reno Heimweh hatte und blickte kurz zu ihm. Für einen Mensch musste es hier ziemlich langweilig sein, durchaus verständlich, aber nicht zu ändern. "Du siehst aber traurig aus und man sieht es dir an, dass du gern gehen würdest", merkte er an und ließ den Blick wieder sinken. "Ich bin auch etwas traurig, ja. Aber ich bleibe hier und werde mich auch zusammenreißen. Aufgeben kommt nicht in die Tüte, oh nein." Feste den Kopf schüttelnd schlug der Junge die Augen wieder auf und das grün schien wild entschlossen zu funkeln. "Freut mich, dass du trotz allem doch bleiben möchtest", lächelte Kadaj schwach. Dennoch wusste er, dass das Heimweh mit Sicherheit größer werden würde und das wollte er auch nicht. Reno sollte sich nicht so quälen. "Und weißt du was? Wenn das da verheilt ist, mach ich mich auch ein bisschen bei euch nützlich. Was hältst du davon?" Etwas Arbeit sollte von jeglichem Heimweh ablenken und nebenbei noch fit halten. Kadaj horchte auf, seufzte jedoch leise und nickte stumm. Schade keiner mehr der ihn kraulte, oder einfach mal lieb in den Arm nahm. "Jetzt siehst du traurig aus", meinte Reno leise und streckte sein Bein wieder aus. "Das bin ich auch", gab Kadaj leise zu und ein erneuter Seufzer verließ seine Lippen, ehe er scheu aufblickte und versuchte zu lächeln. "So gern ich es würde, aber ich darf dich nicht tröstend knuffen." Entschuldigend zuckte er die Schultern und wusste nun auf Anhieb nicht weiter. "Meinst du, dass etwas zu spielen in Ordnung ist? Ich habe Spielkarten mit. Naja, nicht direkt hier am See, aber in deinem Zimmer..." "Ich weiß nicht, was noch erlaubt ist und was nicht, mir gehen diese ganzen Regeln so dermaßen gegen den Strich und am liebsten würde ich ausziehen. Ich hab die Nase gestrichen voll", murrte Kadaj lauter, so laut das es jeder im Umkreis von zehn Metern hörte. "Sonst frage ich einfach. Das ist nicht verboten und weißt du, in der Stadt wo ich herkomme, gibt es noch viel mehr Regeln." Damit seufzte er auf, dachte an manche dumme Regel und schüttelte den Kopf. Kadaj war es egal, überall war es besser als bei seinen Eltern."Ich hab einfach keine Lust mehr, dass sie mir ständig sagen was ich zu tun und zu lassen habe." Das kannte er selber nur bedingt und hauptsächlich auch nur von seiner Arbeit. "Bei der Arbeit bekommt man auch zu hören, was man darf, was nicht und wie falsch man liegt. Ich sags dir, das kann auch nerven." "Ja aber das sind keine Eltern, man lebt nicht an seiner Arbeit." Kadaj wurde zornig und stapfte schließlich beleidigt davon. Reno blieb allein auf dem Stein hocken, seufzte schwer und stützte den Kopf auf die Hände. Ich bin ein Trampel, oh ja... schalte er sich selbst. Halb mühsam erhob sich der Wuschelkopf und hinkte wieder zu seinen Sachen, nahm diese vom Ast und wies auf einen großen Busch. "Ich ziehe mich nur um." Damit ging er hinter das grüne Gestrüpp und zog sich wieder an. "Wo ist denn Kadaj hin?", hob Vincent fragend den Kopf und blickte in Renos Richtung. Was genau dieser vorher gesagt hatte, interessierte ihn nicht, nur, dass er seinen Sohn vermisste und dieser nicht in der Nähe war. "Er ist nach dort hinten gegangen, war sauer, weil ich sagte, wenn man einen Job hat, hat man auch viele Regeln und bekommt gesagt, was man darf und was nicht. Und dann ist er sauer abgedampft... weil man auf der Arbeit nicht lebt", plapperte Reno los. "Und weswegen ist er sauer?", hakte Vincent weiter nach. Es musste immerhin einen Grund für Kadaj sein Verhalten geben. "Ihm stinken die Regeln. Na ja, um genau zu sein die elterlichen... und weil ich sagte, wenn man arbeitet gibt es strengere Regeln..." Reno versuchte alles nochmal kurz und verständlich zu erklären, auch wenn er sich wie eine Petze vorkam. Vincents Ohren zuckten verdächtig und er stupste Sephiroth an."Denkst du wir sind zu hart?", murmelte er besorgt. "Das könnte sein, wir wollen ihn auf jeden Fall beschützen und hüten, aber wie es scheint, haben wir seine Wünsche außer acht gelassen...", grübelte der Gefragte halblaut, senkte leicht den Kopf und auch die Ohren hingen etwas herunter. "Lass ihn uns suchen und mit ihm sprechen." Vincent seufzte kurz wegen der Worte, hielt es jedoch für vorteilhaft mit Kadaj zu reden und das Missverständnis aus der Welt zu schaffen."Gehen wir ihn suchen, ja", nickte er bekräftigend. "Wie wollen wir eigentlich Bescheid geben, wenn einer von uns ihn gefunden hat?" Reno sah die beiden Nekos an und runzelte die Stirn. "Mit rufen?!", schüttelte Vincent den Kopf und stapfte dann aber schon durch den Wald, um seinen Sohn zu suchen. "Mach ja keinen Quatsch, nur weil wir dich jetzt nicht im Auge haben." Warnend sah Sephiroth Reno an, dann drehte er sich um und trat ebenfalls in das grüne Dickicht. "Ich werde mir mühe geben..." Brummelnd suchte Reno auch eine Richtung durch Gestrüpp und hohem Gras. Aufmerksam lauschte Sephiroth in die Umgebung, aber außer den normalen Lauten des Waldes war nichts zu vernehmen, was auf Kadaj hindeutete und erschnuppern konnte er ihn auch nicht. Seufzend wandte er sich dann in eine andere Richtung, wo er hoffte, mehr Glück zu haben. Vincent durchstreifte die Südseite des Waldes, schaute sich hinter jedem Baum und Busch um, auch sah er rauf und doch konnte er nichts entdecken. "Kadaj, wo bist du? Hey, komm raus! Kadaj!" Rufend und horchend tappte der junge Mensch weiter durchs Gebüsch, sein Bein schmerzte noch etwas, aber das ignorierte er einfach. Kadaj murrte leise, schlug jedoch nicht die Augen auf."Ich bin hier oben", knurrte er laut und versuchte dennoch weiter zu schlafen. "Ah, da bist du! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Vincent und Sephiroth suchen dich drüben im anderen Teil des Waldes. Komm runter, dann gehen wir zu ihnen." Reno schaute von unten hinauf, und lächelte erleichtert. "Ich mag nicht reden, ich hab keine Lust dazu", zickte Kadaj von oben herunter und schaute nun aber doch zu Reno. Runter kam er dennoch nicht, blieb stur wie ein Esel sitzen und rührte sich nicht. "Sei kein Frosch und komm doch mit. Stell dir vor, sie wollen sich entschuldigen! Naja und ich wollt mich auch entschuldigen. Sorry, dass ich das so gesagt habe mit den Regeln..." Einen kleinen Stein wegkickend schaute er erst zu Boden, dann aber wieder zu dem Neko auf dem Baum hinauf. Kadaj spitzte überrascht die Ohren. Sie wollten sich entschuldigen? Unsicher blickte er nach unten und maunzte. "Ich komm allein aber nicht mehr runter", merkte er an und klammerte sich an dem dicken Stamm fest. Überrascht stutzte Reno. "Meinst du, du kannst springen? Ich fang dich auch auf und ich glaube nicht, dass ich da Ärger bekomme." Die Arme nach oben streckend, stellte er sich in Position, bereit den jungen Neko aufzufangen. Kadaj schluckte leicht. Der Baum war doch ganz schön hoch und doch nahm er den restlichen Mut zusammen und sprang von diesem herunter. Reno trat so schnell er konnte einen Schritt vor, bekam Kadaj zu fassen und fing ihn auf. Durch den entstandenen Schwung, kippte er jedoch nach hinten und so landete der Neko schließlich auf Renos Brust und Bauch. "Uff..." Zittrig noch von dem Sprung hob Kadaj den Kopf, blinzelte Reno unter sich an und wurde rot."Danke fürs auffangen", nuschelte er leise. "Keine... Ursache, gern geschehen", kam es leicht atemlos von dem Unteren. Kadaj rappelte sich auch schon wieder langsam auf, strich sich die Hose glatt und zupfte sich einige Blätter aus dem Haar. "Komm ich helf dir auf!", reichte er Reno die Hand und lächelte. Die Hand dankbar annehmend, ließ sich Reno gern aufhelfen. Kaum, dass er wieder auf beiden Füßen stand, klopfte er sich Laubreste ab. Einige Krümel des Waldbodens mussten auch von der Kleidung weichen, und seine Haare wuschelte er auch durch. "Sollen wir dann mal zu den Anderen?" Kadaj zuckte mit den Ohren und schüttelte heftig seinen Kopf. "Ich will nicht zurück, ich möchte noch hierbleiben", biss er sich verwegen auf die Lippen und wich schon ein ganzes Stück aus. "Hey, ist okay. Wenn du noch nicht gehen willst, dann eben nicht. Solange du nicht wieder auf den Baum kletterst..." Mit den Schultern zuckend blieb der junge Mann stehen, schaute sich kurz um und setzte sich dann auf einen Baumstumpf. "Danke", murmelte Kadaj leise, kam wieder etwas näher und setzte sich schließlich vorsichtig neben Reno. "Nichts zu danken, du. Wenn du noch eine Auszeit brauchst, dann gönne sie dir. Kann nicht schaden, denk ich." Ein bisschen rutschte er zur Seite, damit Kadaj sich bequem setzen konnte. "Hai, ein paar Minuten brauch ich schon noch", gab Kadaj leise zu und seufzte erneut tief aus. "Darf ich mich anlehnen?", fragte er schüchtern und hob den Kopf. "Klar, macht mir nichts aus. Bist ja auch nicht wirklich sanft gelandet... lehn dich an, solange du willst", nickte er und setzte sich so hin, dass das bequem möglich wurde. Kadaj kam dem gerne nach, lehnte den Kopf an Renos Schulter und schloss leise schnurrend die Augen. "Hmmm~ schön", seufzte er leise und wackelte freudig mit seinen Ohren. Ganz ruhig blieb dieser sitzen, genoss das Gefühl, was sich gerade in ihm ausbreitete. Eine angenehme Ruhe. Zufrieden schwang auch der Schweif Kadajs, schlug wild hin und her und kitzelte schließlich frech Reno an den Ohren. "Hihi...tut mir leid", kicherte Kadaj leise und setzte sich wieder aufrecht hin. Durch das Kitzeln an den Ohren losgiggelnd, hielt sich Reno schon die Seiten, unterdrückte ein Lachen und presste schließlich die Hände auf den Mund. Als er sich dann so langsam beruhigte, stützte er sich mit den Händen auf das Holz. "Lach nicht, das ist peinlich. Der macht sich hin und wieder selbstständig und ärgert einen", versuchte Kadaj Reno klar zu machen und pikte ihn ernsthaft werdend in die Seite. "Entschuldige, aber das hat so gekitzelt." Sich die Lachtränen wegwischend grinste er leicht. Beim Piken zuckte der Junge etwas zusammen und hielt sich schnell die Seite. "Ja, ja, schon gut", winkte Kadaj ernst ab und ließ auch das piken sein. Nicht, dass Reno noch vom Stamm fiel und sich am Boden kullerte. Schmunzelnd schaute dieser einmal kurz in die Gegend. "Und was machen wir jetzt?", wollte er wissen und heftete seine grünen Augen auf den jungen Neko. Kadaj zuckte mit den Schultern und stand wieder auf. "Ich hab keine Ahnung, aber reden will ich nicht mit meinen Eltern. soviel steht fest." "Auch nicht ihr Entschuldigung? Ich glaube, sie meinen es ernst damit..." "Und in zwei Wochen geht es wieder von vorne los", murrte Kadaj leise. "Nein, das will ich nicht, nicht mehr!" "Ich weiß ja nicht, ob es von Bedeutung ist, aber dein alter Herr kam drauf mit dem entschuldigen und, dass sie auch etwas zu streng gewesen sind..." Das streute Reno leise und etwas beiläufig ein, wartete auf die Reaktion und summte schließlich leise vor sich hin. Kadaj rollte genervt mit den Augen und fauchte leise auf. "Mir doch egal was er gesagt hat. Ich trau dem Ganzen immer noch nicht", murrte er immer und immer wieder auf. "Hm... na ja, warten wir mal noch etwas ab, aber was hältst du davon, wenn wir einen anderen Ort suchen? Früher oder später werden sie hier sicher ankommen..." Und dann wäre das Gespräch sowieso unausweichlich. So konnten sie es noch ein bisschen verzögern. "Nein, ich werde hierbleiben, ich will nicht davon rennen", blieb Kadaj auch weiterhin stur wie ein Esel und setzte sich schließlich wieder hin. "Ein kleiner Dickkopf, aber irgendwie mag ich so was", gestand er offen ein und freute sich, dass er sich wieder zu ihm setzte. "Bin kein Dickkopf", pikte Kadaj wieder frech den Anderen und dennoch kicherte er leise. "Oh doch. Ein nekoohriges Dickköpfchen." Scherzend und kichernd versuchte Reno dem Piken zu entgehen, ging dann aber auch mal zum Gegenpoken über. "...na warte du", murrte Kadaj, sprang auf und Reno ins Genick. "Das nimmst du sofort zurück!" "Nein! ein liebes Dickköpfchen bist du und da bleibe ich bei." So schnell konnte er nicht weg, wie Kadaj ihm in den Nacken sprang. Also hob er schnell die Hände in den selbigen und ließ sich nach vorne kippen. Mit einem lauten Plumps und durch das Gewicht, kippten die beiden nach vorn über. "...du bist ganz schön frech, das gehört bestraft", kicherte Kadaj leise und fing schon an Reno zu kitzeln. "Hilfe... nein!" Lachend wandte sich der Rotschopf unter der Attacke, zappelte mit den Beinen und bekam kaum Luft. "Nix da, gibt kein Aufhören", grinste Kadaj fies, krabbelte flink mit den Fingern über Renos Seiten und kitzelte ihn gnadenlos. Reno konnte sich nicht wehren und kullerte sich hin und her. Oder besser gesagt, er kippelte. Mehr war nicht drin. Renos Lachen war so laut, dass es teils zwischen den Bäumen widerhallte. Nach Luft ringend startete der Wuschel nochmal einen Versuch, zurück zu kitzeln. Kadaj wich geschickt den Fingern aus und mit einem Satz saß er auf Renos Hüften und grinste frech zu ihm herab."Na gibst du auf?", schmunzelte er weiterhin und krabbelte schon wieder frech über den Oberkörper. "Nein, niemals", keuchte er . "Ha ha ha ha ha!" "Zu schade, dein Pech", schnurrte Kadaj lieblich und kitzelte frech das kullernde Etwas unter sich weiter. Langsam bekam er Bauchweh vor lachen. "Okay, ich gebe auf, ich gebe auf!" Keuchend und japsend presste er die Worte hervor, wedelte mit den Armen und kullerte weiter. Zufrieden nickte Kadaj und ließ es bleiben, den Anderen zu kitzeln und zu attackieren. "Sehr schön...hehe...ich hab gewonnen", freute er sich und riss die Arme weit nach oben. "Ja, gewonnen. Ich ergebe mich in mein Schicksal, als Verlierer, aber ich fordere eine Revanche im Kartenspiel!" Dort war er nicht schlecht und konnte auch ohne tricksen gewinnen. "Karten spielen? Oh wie fein...das machen wir", hopste Kadaj zufrieden auf Reno herum und freute sich wie ein kleines Kind. "Okayy... aber lass mich leben." Das war besser. Der junge Neko war fröhlich und wollte mit ihm zocken. Perfekt, dachte Reno. Kadaj kicherte noch einmal frech, dann richtete er sich auf und stieg von Reno herunter. Dieser atmete noch ein paar mal ein und aus, ehe er aufstand. Schnell klopfte er sich Blätter, Moos und kleine Ästchen ab, zog sich auch ein bisschen Borke aus dem wuscheligen Haar. Irgendwie musste er sich nach ein paar Wechselsachen umsehen, oder fragen, ob er sich etwas leihen durfte. "Geht es wieder?", wollte Kadaj wissen und klang nun doch etwas besorgt. "Alles okay, ich überlege nur, wie ich Wechselsachen bekomme...", nuschelte er ein bisschen, betrachtete seinen Anzug und fand noch etwas Staub. "Wechselsachen kannst du von Mama haben, die dürften dir passen", nickte Kadaj und zog Reno an der Hand freudig hinter sich her. "Das wäre klasse." Und so schnell er konnte, hopste er hinter Kadaj her, fragte sich, in welche Richtung sie genau gingen. "Na dann komm",lächelte Kadaj vergnügt, fasste Reno sogar an die Hand und führte ihn durch den Wald. "Folge dir unauffällig... und zum Glück bist du da. Andernfalls wüsste ich nicht wohin. Sieht gerade alles gleich aus für mich..." Reno nahm Kadajs Hand und hielt sie fest. Er befürchtete sonst verloren zu gehen, da alles so unendlich groß erschien. Wenn er auch sonst nur wenig Respekt hatte und dieses bisschen überhaupt jemand verdient hatte, dann die drei Nekos. Wie sie sich so gut zurechtfanden, gut und zufrieden lebten. Leise lachte Kadaj und lief weiter durch den Wald. "Wir orientieren uns auch nicht an den Bäumen, sondern an den verschiedenen Pflanzen", deutete er auf eine Vielzahl von diesen und schmunzelte Reno erneut zu. "Bei Shiva... die hätte ich glatt übersehen!", rief er aus und staunte, dass man auf teilweise so winzige Blumen und Kräuter achten konnte. Man merkte den Großstädter stark heraus, er hatte sich nie an solchen Dinger orientieren müssen. "Da staunst'e was?", lachte Kadaj hell auf, führte Reno weiter an Büschen und Sträuchern vorbei und kam schließlich am See wieder an. "Jetzt weiß ich, wo wir sind." Verlegen lachend wuschelte er sich mit der freien Hand durchs Haar, war froh wieder am See zu sein und den Überblick wieder zu haben. Kadaj schmunzelte, sah sich jedoch um und stellte fest, dass seine Eltern scheinbar noch nach ihm suchten und somit nicht hier waren. Kurz schaute sich der Rotschopf auch um, wirklich keine Spur von den anderen beiden. "Sollen wir sie rufen, oder lieber warten?" "Lass uns lieber warten, sie kommen schon wieder zurück", setzte sich Kadaj auf seine Decke und legte sich hinten um. "Okay", trällerte Reno, hockte sich auf den Stein, auf dem er schon gesessen hatte. "Du kannst dich ruhig neben mich setzen, ich beiße auch nicht", winkte Kadaj und puttete neben sich. Kurz überlegte sich der Junge, ob er sich dazusetzen sollte, stand dann auf und machte es sich dann neben dem jungen Neko bequem. Kadaj schmunzelte zufrieden, legte sich ebenfalls hin und blickte verträumt rauf zum Himmel."Und was machen wir jetzt?", fragte er leise nach. "Hm... gute frage... gibt es vielleicht Beeren, die man essen kann? Könnten ja ein paar sammeln und für heute Abend aufheben. Oder wir gucken Wolken und überlegen, was so aussieht wie sie", grübelte er halblaut. "Komm mit, ich weiß wo welche wachsen", streckte Kadaj die Hand nach Renos aus, fasste nach der seinigen und zog ihn sanft aber dennoch vorsichtig hinter sich her. Gern ging er hinter dem Neko her und an dessen Hand ließ er sich auch gern zu dem Platz führen, wo seine Augen sich freudig weiteten. "Wow...das sind wirklich viele und alle essbar!" "Nicht alle, diese hier sind giftig, das sind Vogelbeeren", klärte er Reno ernsthaft auf und zeigte ihm dann die essbaren. "Die hier, davon kannst du welche pflücken." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)