Die Letzten ihrer Art von Pragoma ================================================================================ Kapitel 12: ------------ "Das schmeckt frisch, nicht verfälscht und genau danach, was es ist. Zu Hause bekommt man zwar unheimlich viele Sorten Brot zum Beispiel, doch schmeckt es nicht wie Brot und schon gar nicht wie dieses." Mümmelnd wechselte Reno in den Schneidersitz und ließ es sich so weiter gut gehen. "Vincents Koch- und Backkünste sind einfach meisterlich und sie enthalten auch immer die wichtigste Zutat von allem … viel Liebe", lobte er auch die Fertigkeiten seines Liebsten und setzte sich genauso in die Runde. Vincent wurde ganz rot, soviel Lob schmeichelte sehr und dennoch: Er war es nicht gewohnt. "Ihr macht mich ganz verlegen", nuschelte er leise und wackelte unterstreichend mit den Ohren. Mild lächelnd klopfte der Helle dem Dunklen auf die Schulter und strich ihm dann übers Haar. "Nicht doch Liebling, das Lob hast du dir verdient und es ist das mindeste, was wir dir geben können." So verlegen hatte er seinen Herzensneko noch nie in der ganzen Zeit gesehen. Warm war ihm ums Herz und sogar dem rothaarigen Jungen schien es ähnlich zu gehen. Vincent wurde nur noch dunkler im Gesicht, biss rasch noch mal von seinem Brot ab und strich sich verlegen durch die Haare. "Ich bin soviel Lob eben einfach nicht mehr gewohnt", nuschelte er letztendlich leise und blickte scheu auf. "Und dann ist auch noch jemand mehr da… das ist ja auch ungewohnt." Nuschelnd mümmelte das Menschlein den letzten Rest seiner Klappstulle in sich hinein. Dabei betrachtete er eingehend und aufmerksam die kleine Familie vor sich, spürte regelrecht die Verbundenheit und seufzte leise. Zaghaft nickte Vincent, bestätigte somit und legte schnurrend den Kopf an Sephiroth an. Dieser lächelte seinen dunklen Schatz um so wärmer an, achtete aber darauf, Kadaj nicht zu sehr in Verlegenheit zu bringen, da dieser sich so schön beruhigt hatte und er behielt auch Reno im Auge, um auch nicht zu weich zu erscheinen. Kadaj aß jedoch sein Brot, war ganz damit beschäftigt und ließ seine Eltern außen vor. Was die beiden taten interessierte ihn wenig. Reno verfolgte alles eher neugierig. Es erschien ihm vieles neu, obwohl so kleine Zärtlichkeiten ja auch daheim in Midgar nicht ungewöhnlich waren. Doch war es etwas ganz anderes, wenn solche schönen Wesen einander so bedachten. "Kann ich noch ein Brot haben?", unterbrach Kadaj dann aber doch seine Eltern und schmunzelte, als er sie so vereint zusammen sah. "Ja, natürlich. Moment, ich schiebe sie dir rüber." Das tat Sephiroth dann auch und deutete Reno an, dass er auch noch eines haben konnte, wenn er wollte. "Esst ruhig, so viel ihr möchtet. Vincent hat genug gemacht." Kadaj nahm sich noch ein der Brote, bedankte sich und biss genüsslich ab. "Yummy ...", freute er sich, machte einen erneuten Bissen und blickte zufrieden in die Runde. Der Junge neben ihm überlegte kurz, ob er auch noch etwas nehmen sollte? Schließlich entschied er sich doch noch ein Butterbrot zu nehmen. Mit einem Nicken zu den beiden Älteren dankte er nochmals, biss dann in seine Stulle und aß vergnügt weiter. Es dauerte auch nicht lange und Reno hatte wieder alles verputzt. Satt und zufrieden erhob er sich und schlenderte zu dem Baum, an dem seine Kleider hingen, prüfte diese, inwieweit sie denn nun schon trocken waren. "Nicht mehr lange, dann sind sie richtig getrocknet." Kadaj schaute kurz verwundert Reno nach, schüttelte jedoch dann den Kopf und legte sich zum Sonnen wieder hin. Noch etwas Sonne tanken, das war jetzt genau das richtige und hoffentlich kam nicht wieder etwas oder jemand dazwischen. Dieser setzte seinen Vorsatz sich nochmal gründlich zu waschen in die Tat um. Es war zwar nicht das gleiche wie unter einer heißen Dusche, aber immerhin wurde er sauber. Etwas erinnerte ihn das alles an einen Schulausflug zum Camping. Kadaj streckte sich, wackelte dabei mit den Ohren und rollte sich auf den Bauch. Der Rücken sollte auch etwas Sonne bekommen und zum Baden war er gerade zu faul. Nach dem ausgiebigen waschen und anschließendem abtrocknen, lümmelte sich Reno ins Gras, streckte alle vier von sich, schaute hoch zum Himmel und blinzelte ins Licht. Immer wieder aufmerksam von den beiden Anderen beobachtet, döste Reno langsam etwas vor sich hin. Nach einer Weile rollte er sich auf die Seite und schlief ein bisschen. Vincent legte den Kopf auf Sephiroth seine Schulter und blickte lächelnd zu diesem rauf. "Scheint, als würde Reno sich trotz allem hier wohlzufühlen. "Du hast recht, er scheint ziemlich locker zu sein, oder vielmehr, er ist es. Man kann keine Anspannung erkennen. Uns gegenüber scheint er aber noch großen Respekt zu hegen. Das ist gut, sogar sehr gut." Zustimmend nickte Sephiroth, legte halb seinen Arm um Vincent. Er hatte mit wesentlich mehr Gegenwehr oder einem Fluchtversuch gerechnet, aber da dies ausblieb, befand er dies für praktisch und wenn sich Reno soweit gut fühlte, würden auch die Kräfte, sowie Nerven geschont werden. "Es ist schön, wenn er so ruhig ist, so müssen wir uns keine Sorgen machen und scheinbar versteht er sich mit Kadaj", lächelte Vincent zufrieden und blickte sanft rüber zu seinem Sohn. "Sieht so aus, auch wenn das mit dem Wasser auf Kadajs Rücken frech war. Na ja, vielleicht ist er ja etwas verspielt. So jung, wie er ausschaut…" Auch wenn er es nicht laut aussprach, der helle Erwachsene war weiter positiv überrascht, aber seine Wachsamkeit zu senken, das war noch zu früh. Er wollte die weitere Entwicklung der Lage beobachten und erst, wenn er sich sicher sein konnte, dass es so wie jetzt bliebe, würde er Reno noch etwas mehr Freiraum geben. Vincent kicherte und nickte schließlich. "Du warst damals auch so frech. Erinnerst du dich? Aber bei dir war das etwas anderes", schmunzelte er weiterhin und schloss genüsslich die Augen. "Ja, ich habe auch Unfug angestellt." Leise lachte er, streichelte seinem dunklen Schatz über die Seite, genoss dessen Wärme und Nähe. "Eine Menge Unfug, ja", lächelte Vincent, zuckte leicht zusammen und blickte Sephiroth verwundert an. "Entschuldige, wollte dich nicht erschrecken." Er hörte auf, über Vincents Seite zu streichen, sein Schweif ging wie ein Uhrpendel hin und her. "Habe mich kurz erinnert, was ich dir an Frechheiten zugemutet habe." Vincent kichert leise und kraulte sanft die Ohren seines Schatzes. "Du warst zu Anfang sehr frech, hast mich dauern genervt und hast dich für alles entschuldigt." "Ich hatte auch keine Ahnung, wie es mit Gesellschaft ist. Oh, ich entschuldige mich ja schon wieder", lächelte er entschuldigend. "Macht nichts", schnurrte Vincent und haschte kurz nach den weichen Lippen Sephiroths. Dieser beugte sich etwas zu ihm hin, küsste seinen Schatz, naschte von dessen weichen Lippen und schnurrte voller Wohlbehagen. "Knutscht ihr schon wieder?" Kadaj hob den Kopf und blickte angewidert auf seine Eltern. Diese Frage ließ Reno aus seinem leichten Schlummer erwachen. Verschlafen hob er den Kopf und blinzelte umher. "Ist was passiert? Alle gesund?" Dann fiel sein Blick auf Kadajs Eltern und alles war klar. Kadaj murrte und drehte sich zu Reno. "Ja doch, alles lebt und es küsst sich nur!" "Öhm ... ja, ich seh's…" Bei dem Bild des innig in den Kuss versunkenen Paares legte sich der Junge gleich wieder hin. "Da störe ich besser nicht." "Das ist eklig und es sieht aus, als würden sie sich gleich fressen", schüttelte sich Kadaj und legte sich rasch wieder ab. "Auch wenn ich dafür jetzt vor dir einen Rüffel bekomme, aber so furchtbar ist das nicht. Es fühlt sich jedenfalls nicht übel an." Ganz leise gestand der Rotschopf das ein. "Das sieht aber eklig aus und ich will auch gar nicht wissen, wie so was ist." Erneut schüttelte er sich und schloss ergebend die Augen. "Das sagt jeder am Anfang", kicherte der Menschenjunge und drehte sich auf den Bauch. Das Gesicht stützte er auf seine Hände und wackelte mit den Beinen in der Luft. "Ich bin aber nicht jeder und ich hab auch kein Neko zum Abknutschen. Ich bin alleine. Wir sind die letzten Drei, andere gibt es nicht", erklärte Kadaj leicht verärgert. "Das hab ich ja kapiert, aber zu fauchen hilft da auch nicht…" Leicht trommelte Reno mit den Fingerspitzen auf seine Wangen. Kadaj tat ihm irgendwie sehr leid. Kadaj rollte sich um und blickte Reno selbstgefällig an. "Ich fauche nicht, also hör auf, mir so was zu unterstellen. Ich habe mich lediglich geärgert, das ist alles." "Das sagt man bei uns so. Damit ist keineswegs gemeint, dass du wirklich gefaucht hast", erklärte Reno dem jungen Neko, hatte total vergessen, dass er es mit einem Katzenmenschen zu tun hatte. "Wie dem auch sei", murrte Kadaj und nahm sich schwer beleidigt einen Apfel, den er kaum später zu essen begann. Reno fischt sich auch einen heraus, knabbert ein bisschen an ihm herum und sah dabei ein bisschen wie eine Maus aus. Kadaj kicherte bei dem Anblick leise und biss beherzt in die rote Frucht in seiner Hand. Genüsslich und leise schmatzend mümmelte er weiter, spuckte die Kerne im hohen Bogen aus. "Die sind schön süß...", murmelte er vor sich hin. "Ja, süß und so wie du isst, erinnerst du mich an einen Hamster", lachte Kadaj laut und kugelte sich auf seiner Decke. "Hamster?" Mit großen Augen schaute Reno den Neko an. Wie dieser sich kugelte und giggelte. "Ist das echt so komisch?" Kadaj kullerte sich noch immer, erst als Reno ihn ansprach, hörte er auf und setzte sich aufrecht hin. "Ja, das sieht so komisch aus, ich kann nicht mehr…" "Ich esse Äpfel immer so. Wusste nicht einmal, dass es so ulkig ausschaut, sagt einem auch niemand…" Etwas verlegen und rot schob er sich das letzte Stück in den Mund. "Naja jetzt weißt du es ja", nickte Kadaj mit einem Schmunzeln und aß selbst seinen Apfel auf. Noch immer rot im Gesicht stand Reno auf, nach einem ausgiebigen Strecken und Gähnen, marschierte er Richtung Wasser. "Geh nochmal ein bisschen hinein. Mir ist so warm…" "Moment, ich komme mit!", erhob sich auch Kadaj und tappte langsam ins Wasser. Etwas schwimmen tat gut und die Sonne brannte erbarmungslos auf den Rücken. Reno bemerkte, dass er ein bisschen rot an den Armen und Beinen war. Überhaupt hatte er rote Stellen am ganzen Körper. "Ich schau ganz schön gescheckt aus…" Kadaj musterte sich Reno und dessen Körper, zuckte mit den Schultern und tauchte kurz unter." Wenn es anfängt zu brennen, dann sag es. Mama hat ne gute Salbe für so was." „Okay, aber erst einmal abkühlen. Das tut auch schon gut." Mit Anlauf sprang er ins Wasser, eine Arschbombe vom Feinsten, mit hoch spritzendem Wasser und lautem Platschen. "Wie du ... iyaaaaaaaaaaaa ... och Mensch pass doch auf!" Triefnass war Kadaj jetzt, schüttelte sich und starrte Reno böse an. Der paddelte gemütlich an die Oberfläche und atmete zufrieden auf. "Jetzt ist's viel besser. Was sagtest du?" Sich die Augen reibend, wandte er sich um. Bei dem bösen Blick, der ihn traf, fiepste er kurz auf. "Sorry…" Kadaj kicherte, fand Renos Reaktion zum Schießen und schüttelte sich. "Schon okay, pass nur das nächste Mal auf, ja?" "Gebe mir Mühe." Das Kühle um ihn herum war herrlich und der junge, sich amüsierende Neko war ein Bild für die Götter. Schnell tauchte der Junge nochmal ab. Die Röte schien nicht verschwinden zu wollen. Kadaj nickte nur, fing an zu schwimmen und drehte sich nach einer Weile auf den Bauch. Langsam auftauchend blubberte er, setzte sich dann auch in Bewegung und schwamm ein Stück. Weit genug hinaus auf den See, um wirklich im ganz tiefen Teil zu sein. Ein bisschen mehr erkunden kann nicht schaden, so sein Gedanke. "Herrlich", schnurrte Kadaj, paddelte weiter über den See und blickte rauf zum Himmel. "Schön kühl… und keine Zusätze, die unangenehm in den Augen brennen…" Schwärmend ließ sich Reno treiben. Hin und wieder strampelte er mit den Beinen, um etwas mehr voranzukommen. Schöner als jedes Freibad in Midgar war es hier und nicht so laut und überfüllt. Kadaj brummte wohlig und stieß schließlich versehentlich mit Reno an. "Ups ... wo kommst du denn her?" Etwas verwirrt sah er den Anderen an und grinste leicht. "Von dort und ich möchte nach da…" Damit wies dieser in zwei gegenüberliegende Richtungen, lachte auf und zog dann an Kadaj vorbei. "Was ist denn da?" Neugierig versuchte Kadaj in die Richtung in welche Reno wollte, zu gucken und hob verrenkend den Kopf an. "Das möchte ich herausfinden. Komm doch mit und schau auch nach." Einladend winkte er. Mitkommen? Das ließ sich Kadaj nicht zweimal sagen und schwamm flink hinter dem Anderen her. Der Wuschelkopf schwamm etwas langsamer, wartete auf Kadaj. Als dieser nah genug war, ging es weiter. "Warst du schon an einem der anderen Ufer? Nicht, dass man sich eventuell verläuft. Das passiert mir manchmal…" "Da drüber war ich noch nie. Hat man mir immer verboten, aber es reizt", kicherte Kadaj beim näher heranschwimmen und blickte Reno herausfordernd an. "Verboten? Warum denn das? Na ja, ich bin ja dabei. Wenn etwas ist, kann ich ja helfen." Die Herausforderung dorthin zu paddeln, nahm er gern an. "Eltern, die verbieten eben alles, was Spaß macht", murrte Kadaj und schwamm langsam auf das Ufer zu, an welchem er bisher noch nie war. Immerhin hast du welche… das dachte sich Reno, sprach es aber lieber nicht aus, kletterte dann ans Ufer und schüttelte sich kurz. Bei einem prüfenden Blick rundherum, sah alles aus, wie der Teil woher sie gekommen waren. "Hm, sieht kaum anders aus, als drüben." Kadaj kam langsam aus dem Wasser heraus und blickte sich um. "Ich frage mich was hier gefährlich sein soll. Ist hier ne Straße oder so was?" "Vielleicht gibt es hier irgendwelche giftigen Tiere, die es drüben nicht gibt? Na ja, das wäre zumindest denkbar…" Ein mulmiges Gefühl stieg in Reno auf, irgendwie war es ruhiger an diesem Ufer. "Hoffentlich keine Spinnen. Die mag ich nicht!" Ängstlich klammerte sich der Neko an Reno und tappte nur vorsichtig weiter. "Mir macht es ehrlich gesagt Sorgen, dass es hier so still ist. Ich mag es nicht, wenn Totenstille herrscht. Das ist unheimlich…" Mit Kadaj am Arm, schlich er vorwärts. Kadaj nickte und selbst ihm gefiel diese Stille ganz und gar nicht. "Das ist unheimlich", murmelte er und hielt sich weiter leicht zittrig an Reno fest. Der fand diese Reaktion irgendwie niedlich und langsam schlich er weiter, schaute sich wachsam um und lauschte weiter. "Das ist grausig leise…" Kadaj nickte bestätigend und zuckte bei jedem kleinen Laut. "Ich will wieder zurück, das gefällt mir hier nicht." "Dafür bin ich auch." Seinen ganzen Körper überzog eine Gänsehaut und als ein Ast irgendwo knackte, beschleunigte Reno seinen Schritt. Kadaj flitzte, was das Zeug hielt hinter Reno her, sprang rasch ins Wasser und paddelte an das sichere Ufer, wo seine Eltern noch immer saßen. Reno hielt es auch nicht mehr und so schnell er konnte, raste er nun Kadaj hinterher. Bevor er jedoch das Wasser erreichte, stolperte er über eine aufragende Wurzel und der Länge nach fiel er auf das kiesbedeckte Ufer. Kurz brauchte er einen Augenblick, um sich zu sammeln, dann rappelte er sich auf und lief ins Wasser. Mit einigen Zügen kam auch er bei den Nekos an. Als Reno aus dem kühlen Nass kam, blutete er am linken Knie. Kadaj kam nur langsam wieder am Ufer zu Atem, blickte Reno lächelnd an und besah sich dessen Knie. "Du blutest!", stellte er fest und tastete vorsichtig nach dem Bein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)