Zum Inhalt der Seite

Schlachtfeld der Gefühle

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Neuer Monat, neue erste Woche, neues Kapitel!
Beinahe hätte mein nicht vorhandenes Internet einen Strich durch meinen Einstellplan gemacht, aber nach hin und her - fluchen,beten und mehreren Routern Neustarts - geht es wieder *jubel* Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 2:

Der Tag war bisher erstaunlich entspannt verlaufen, auch wenn sein Blick mehr als einmal sehnsüchtig nach draußen gewandert war.

Wie gerne würde er jetzt eine Runde auf dem Besen drehen, doch das war nicht möglich. Die pinke Furie hatte diesen konfisziert und ihn an der Wand angekettet, um zu verhindern, dass er ihn einfach zu sich rief. Als würde er dies noch einmal probieren. Nur zu bewusst waren ihm die Konsequenzen noch die es bei seinem letzten Versuch gab, als er seinen Besen mit einem einfachen ‘Accio’ zu sich gerufen hatte.

Doch hatten die früheren Misshandlungen seiner Verwandten einmal etwas Gutes gehabt, war ihm doch nicht ein gequälter Laut über die Lippen gedrungen.
 

Die magische Glühbirne in seiner Nähe flackerte und würde wohl auch bald den Geist aufgeben, so wie die anderen. Er hatte sich in diese düstere Ecke der Bibliothek verzogen und stellte mit finsterem Blick wiedermal fest, wie ähnlich sich die Dursleys und Umbridge doch waren. Wie sie wohl reagieren würden, wenn er das sagen würde?

Nein, das war den Ärger nicht wert. Dafür war der Anblick des puren Entsetzens in den Augen viel zu kurz.
 

Schnell warf er einen Blick auf die Standuhr, eine magische Version der Kuckucksuhr, die einem zum Beispiel die bevorstehenden Mahlzeiten anzeigte. In diesem Moment sprang sie um auf ‘Mittagessen beendet. Abendbrot in vier Stunden’

Schulterzuckend nahm Harry dies zur Kenntnis und heftete seinen Blick wieder auf das Buch über Verwandlungen von Gegenständen in Lebewesen. Er hatte eh keinen Hunger, hatten die Hauselfen ihn doch geradezu gemästet und ihm auch noch ein ‘Care Paket’ mit verschiedenen Sandwichs und Getränken zubereitet. Initiert natürlich von Dobby und Winky.
 

“Harry!”, erklang es plötzlich quer durch die Bibliothek, was sofort von einem “Ruhe!” durch die Bibliothekarin kommentiert wurde.

Nur Sekunden später ließen sich die Weasley-Zwillinge ihm gegenüber auf die Stühle fallen.

Verwirrt hob Harry seinen Blick und zog eine Augenbraue hoch. Was wollten die Beiden denn nun von ihm?
 


 

Fred und George hatten wieder einmal nicht schlafen können. Viel zu groß war ihre Wut auf das verdammte Umbridge-Schwein. Die und ihre dämlichen Verbote und ihre Behandlung der Schüler. Vom Unterricht im Fach ‘Verteidigung gegen dunkle Künste’ mal ganz zu schweigen. Doch das Fass war zum Überlaufen gebracht worden, als diese pinke Pest Harry erneut zum Nachsitzen beordert hatte. Wegen der verdammten Wahrheit! Egal was die Anderen auch sagten, sie glaubten Harry uneingeschränkt. Harry, der ihr Ehrenbruder war, den es zu beschützen galt. Von rächen ganz zu schweigen. Sie hatten Harry still beobachtet, hatten gesehen wie dieser seine Hand schonte und ja, sie waren sich sicher, einen Verband erblickt zu haben. Harry versteckte etwas vor ihnen allen, das stand für sie fest.
 

So sehr Umbridge ihre Scherze auch verhindern wollte, war doch gerade ihr Verhalten es, die ihre Kreativität ankurbelte. Der Wunsch es ihr so richtig heimzuzahlen, war übermächtig.

Dadurch saßen sie schon um sechs Uhr morgens in einer dunkleren Ecke des Gemeinschaftsraum und tüftelten an ihren Ideen. Als plötzlich Geräusche auf der Treppe zu den Schlafräumen zu hören waren, waren sie verstummt und hatten die Pläne mit einem Zauber verschleiert.

Nach nur wenigen Momenten hatten sie Harry entdeckt, der zielstrebig die Treppe herunterstieg. Der Schwarzhaarige schaute weder nach links oder rechts, während er den Raum durchquerte. Schweigend beobachteten die Beiden, wie Harry das Portrait ein kleines Stück aufschob und hinaus schlüpfte.
 

Sorgenvoll blickten die Zwillinge sich an. “Schon wieder …”, murmelte Fred. “... verschwindet er in der Früh.” ergänzte George.

“Ich wette er ist nicht beim Frühstück”, sagte Fred und das Nicken seines Zwillings bekräftigte ihn. “Beim Mittagessen bestimmt auch nicht”, fügte der andere Zwilling hinzu, spielte gedankenverloren mit einer Feder.

Stumm nickten sie sich zu, festigten ihr Versprechen ein Auge auf Harry zu haben. Vor allem weil ihr schwachsinniger kleiner Bruder wohl wieder einmal auf einem komischen Trip war.

Das letzte Mal, als sie Ron nach Harry gefragt hatten, hatte dieser nur mit den Schultern gezuckt und gemeint ‘Der wäre bestimmt wieder irgendwo Ärger machen.’
 

Und es war genauso gekommen wie vermutet. Harry war weder zum Frühstück, noch beim Mittagessen erschienen. Erst als Fred die Idee hatte Dobby zu fragen, ob er wisse wo dieser sich rumtreibe, hatte ihnen weiter geholfen. Als Rumtreiber ehrenhalber, hatten sie die Küche betreten und erstaunlich schnell Auskunft von dem besorgten Elf erhalten, dass sein Master sich oftmals in der Bibliothek verstecke. Sofort waren sie nach einem Danke verschwunden.
 

Als sie in der Bibliothek ankamen, waren sie schon fast verzweifelt, doch dann hatte George Harry in einer düsteren Ecke ausgemacht und laut “Harry!” gerufen. Nur einen Augenblick später saß er mit seinem Bruder diesem gegenüber und beide wurden sie mit hochgezogener Augenbraue gemustert.
 

“Wir haben …”

“... dich schon überall gesucht!”

“Was machst du hier …

“... und warum warst du nicht beim Essen?”

“Lernst du etwa am Wochenende?”

“Nicht mal Hermine tut das.”

“Willst du …

“... nicht ein wenig Spaß mit uns haben?”, plapperten die beiden leise durcheinander.
 

Es konnte doch nicht angehen, dass Harry hier zwischen all den Büchern versauerte, wo doch draußen strahlender Sonnenschein war!
 

“Langsam ihr Beiden”, kicherte Harry und klappte sein Buch zu. “Also was für ein ‘Spaß’ schwebt euch vor?”
 

Und so schleppten die beiden Harry schließlich hinaus auf die Außenanlage Hogwarts. Erleichtert bemerkten sie, wie immer wieder ein ehrliches Lächeln, das sogar die Augen erreichte, über dessen Gesicht huschte. Ja, so wollten sie den Jüngeren sehen. Der Jüngere der schon wieder so dünn und blass nach den Ferien nach Hogwarts zurückgekehrt war.

Die Erlebnisse des letzten Jahres hatten ihn zu einem Schatten seiner selbst werden lassen, auch weil die Presse wieder und wieder behauptete, der Schwarzhaarige wäre ein Lügner.

Schon bald war der Zeitpunkt gekommen, an den sich Harry verabschieden musste, schließlich hatte er noch Nachhilfe bei Snape. Die Zwillinge blickten sich kurz gegenseitig in die Augen und nickten anschließend synchron. Ja, sie wollten für den Schwarzhaarigen dasein, egal wer oder was kommen würde.
 


 

Als Harry den Weg zu Professor Snapes Räumen in den Kerkern hinabschritt, konnte er nicht anders als zu lächeln. Er war den Zwillingen wirklich dankbar. Sie hatten ihn abgelenkt. Hatten ihn davon abgehalten, in Nervosität vor den Okklumentikstunden auszubrechen.

Seit langer Zeit konnte er mal wieder befreit lachen. Diese beiden sahen in ihm einfach nur Harry. Nicht ‘der-Junge-der-überlebt-hat’, nicht ‘der-Junge-der-lügt’ und auch nicht die Kopie seines Vaters.
 

Wären doch nur alle Weasleys so.

Frust kam bei ihm auf. Ron war in letzter Zeit unausstehlich. Beinahe so schlimm, wie in der Zeit des Trimagischen Turniers. Was war nur Rons Problem?

Und Ginny? Ginny warf ihm immer wieder Blicke zu, die ihn schaudern ließen. Er wusste, dass die jüngste Weasley schon immer für ihn schwärmte. Doch er bekam immer wieder das Gefühl, dass es einfach nur an seiner dämlichen Narbe auf der Stirn lag. An seinem Namen und seinem Ruf. Obwohl, im Moment war er ja nicht so toll. Wo er jetzt so drüber nachdachte, hatte Ginny ihn bisher eigentlich in Ruhe gelassen. Auf jeden Fall wenn man von gelegentlichen kleinen Zickerreien absah.
 

An der Tür zu Snapes Reich angekommen, atmete er tief durch und versuchte sämtliche Gedanken zu verdrängen. Besonders die Behandlung durch Umbridge, die Dursleys und sein Geheimprojekt und die Hilfe die er dabei bekam.

Schließlich klopfte er zweimal kräftig an die hölzerne Tür, die nach nur wenigen Sekunden aufgerissen wurde.
 

“Potter. Sie sind tatsächlich mal pünktlich”, wurde ihm entgegen geknurrt, bevor sein Professor zu Seite trat und Harry eintreten konnte.

Als die Tür sich laut hinter ihm schloss, konnte er ein zusammenzucken nicht vermeiden. Verband er doch zu viele unangenehme Erinnerungen mit diesem Geräusch von Kindesbein an.
 

“Setzen Sie sich, Potter. Ich hoffe für Sie, dass Sie gelernt haben. Noch einmal dulde ich so ein schludriges Verhalten nicht”, drohte der Tränkeprofessor, während sie in einen Raum unterhalb des Empfangszimmer hinab stiegen.
 

“Ja, Professor”, gab Harry nüchtern zurück. Diese vermaledeite Fledermaus würde schon sehen.
 

“Gut und nun: Legilimens!”, vernahm Harry noch bestimmt und beinahe sanft, ehe er die fremde Präsenz in seine Gedanken eindringen spürte. Verbissen versuchte er diese zu ergreifen und sie hinaus zu werfen, doch bekam er sie nicht richtig zu fassen.

Wieder einmal zog eine Szene seiner Kindheit vor sein inneres Auge. Er, als vielleicht fünfjähriger Junge, hatte er gerade stolz einen kleinen Turm aus Sand gebaut, als auch schon Dudley angestampft kam und lachend auf diesem herum sprang.
 

“Och Potter, hat jemand Ihr Bauwerk zerstört?”, erklang die spöttische Stimme des Professors in seinem Kopf.
 

“Haha. Verschwinden Sie gefälligst!”, maulte Harry zurück und versuchte den Professor in seinen Gedanken ‘raus zu schieben’, doch dieser stand wie ein Fels in der Brandung in seinen Erinnerungen. Schien wie in einem Buch darin zu blättern.
 

Denn genau so sah er das hier gerade alles. Snape, wie er mit einem Bilderbuch da stand, in dem immer wieder Ausschnitte von Erinnerungen und Gedanken zu sehen waren. Harry sah diese Ausschnitte nur über Kopf, versuchte er doch immer noch den Professor hinauszuschieben.

Als er sah, wie dieser an einer weiteren Kindheitserinnerung hängen blieb und sie auswählen wollte, ergriff ihn Verzweiflung. Nicht eine dieser Szenen! Nein, nein, nein!!!
 

Panisch griff er zu einer anderen Taktik, nämlich zu derselben, die auch schon bei Tom gewirkt hatte und so beschwor eine Armee aus Plüsch, Kitsch und Kätzchen.

“Professor, verschwinden Sie aus meinem Kopf!”, sagte er ernst und musste hämisch lächeln, als dieser den Blick aus dem Gedankenbuch hob und die Augen aufriss als er sah, was Harry hier fabriziert hatte. Genau diesen kurzen Moment der Verwunderung nutzte Harry aus, nahm Schwung und rannte in seinen Professor hinein, was diesen aus seinem Kopf katapultierte.
 

Keuchend öffnete Harry schließlich seine Augen, rang verzweifelt nach Atem, während sein Hals sich so unglaublich trocken anfühlte und sein Herz wie nach einem Marathon raste.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie Snape das wohl findet ...? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2018-09-17T20:39:57+00:00 17.09.2018 22:39
Ich finde deine Idee und dein Pairing übrigens sehr überraschend. Auf diese Kombination wäre ich nicht gekommen. Eine willkommene Abwechslung in der langen Reihe der “herkömmlichen“ Harry Potter FFs. ;)
Antwort von:  Chaosbande
23.09.2018 18:10
Und auch hierfür, vielen dank:)
Von:  Legoory
2016-09-03T21:18:47+00:00 03.09.2016 23:18
Snape wird verwundert sein. Und not amused ;)
Tolle Geschichte, auch wenn sich noch ein paar Rechtschreibfehler eingeschlichen haben.
Bin gespannt auf mehr :)


Zurück