Little Moments von Fara_ThoRn (~Kurzgeschichtensammlung~) ================================================================================ Kapitel 5: Neugier ------------------ Ich fasse es nicht! Ehrlich Leute! Das ich mal so was schreiben würde! Ich bin total nervös! Echt! Ich schreibe ja manchmal echt versautes Zeug, aber das nun folgende ... Das ich überhaupt auf den Gedanken kam, dass hier niederzuschreiben. Doch einmal gedacht, kam ich nicht mehr von los, und schnibbidibabbedibubb! Hier ist sie: Mein erster Female-Slash Oneshot! >_< Der OS ist ein Ableger von Kunst ist nicht gleich Kunst und erzählt, was Silvi und Marie getrieben haben, während Mike und Rick unterm Sternenhimmel miteinander geschwiegen haben ^^ Hier der Link dazu, falls es der ein oder andere noch nicht kennt: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/351914/?js_back=1 Aber keine Aufregung. Man muss die nicht gelesen haben, um den folgenden Oneshot zu verstehen. Also wer keinen Male-Slash mag (nicht so wie ich xD), braucht sie nicht zu lesen. Zu meiner Verteidigung erstmal, ich lese eigentlich gar keinen Femal-Slash. Ich begnüge mich mit den männlichen Teil der Schöpfung. Ein, zwei Mal habe ich mal reingelesen, aber ehrlich, sobald ich das Wort Venushügel höre, ist bei mir alles aus. Und bei Muschi streikt bei mir schon mal alles. Ich muss dann immer an meine Katze denken. -___-“ Deshalb nimmt es mir nicht übel, wenn es nicht so gelungen ist. Ich wollte einfach die kleine Lücke in Kunst ist nicht gleich Kunst schließen und die Neugierde all derer befriedigen, die sich ebenso wie ich und Mike fragten: was ist nur auf der Toilette zwischen Marie und Silvi vorgefallen?! Na ja. Das wollte ich noch schnell loswerden und ich hoffe, dass ihr etwas Spaß an der kleinen Extrastory und den beiden Mädels habt! Eure (sonst immer nur auf Männerärsche glotzende) Fara. ^^ Neugier Ich kann gar nicht aufhören sie anzustarren. Schon vorhin im Auto konnte ich meine Augen nicht von ihr losreißen, ließ meinen Blick immer wieder rüber zum Seitenspiegel wandern, worin sie sich gespiegelt hatte. Wieso hat Mike nur so ein Glück? Und wieso bringt er jemanden wie sie mit zu der Ausstellung? Ausgerechnet! Wie soll ich da standhaft bleiben und mich zurückhalten? Wie nur? Sie ist einfach so wundervoll! Ihr blondes, hochgestecktes Haar, die strahlend, blauen Augen, die helle Haut, ihre zarte Statur. Sie ist das genaue Gegenteil von mir! Mein Gegenstück! Und ausgerechnet sie ist Mikes Date! Bei jedem anderen wäre es mir egal, doch nicht bei ihm. Was mache ich denn jetzt? Um mich herum wimmelt es von Leuten, von Fotografen, Reportern und ausgewählten Kritikern, ganz zu schweigen von den hier ausgestellten wundervollen Bildern, weshalb all diese Leute hier sind, doch ich habe nur Augen für sie. Silvia. Allein ihr Name klingt schon so wunderschön. Alles an ihr ist einfach wunderschön! Aber sagte ich das bereits nicht schon? "Das hier gefällt mir", sagt sie mit ihrer wundervollen Stimme zu mir, zeigt auf eines der Bilder und lächelt mich bezaubernd an. "Wundervoll." Das ich damit sie meine, scheint sie gar nicht mitzubekommen. Wie auch? "Und du kennst den Künstler?" "Nur flüchtig." Was interessiert mich der Künstler? Wenn ich doch nur wüsste, ob sie ... Aber halt! Silvi ist Mikes Date, das darf ich bei all dem nicht vergessen. Ich kann ihm nicht dazwischenfunken. Das hat er nach all dem, was zwischen uns vorgefallen ist, nicht verdient. Doch wo ist mein Ex eigentlich? Er ist nirgends zu sehen, dabei sollte er doch bei Silvi sein, wenn er sie schon zu diesem Date eingeladen hat. Bestimmt vergreift er sich am gratis Buffet. Typisch für ihn. Könnte das aber bedeuten, dass er an Silvi gar nicht interessiert ist? Denn sonst klebt er immer an den Frauen, die er herum bekommen möchte. Bei mir war das damals nicht anders. Falls er aber kein Interesse an Silvia hat, dann ... Dazu müsste ich erstmal herausfinden, ob sie auch auf Frauen stehen könnte. Bis jetzt sehe ich noch keine Anzeichen dafür. Ob Mike ihr erzählt hat, dass ich lesbisch bin? Bestimmt nicht. Apropos Mike. Wo ist er eigentlich? Ich schaue mich um und sehe ihn ein Stück weiter hinten in der Orangerie, die als Ausstellungshalle für die Bilder des Künstlers Rick Axt dient, vor eben jenen Bildern stehen. Glücklich sieht er nicht aus. "Bin gleich wieder da", sage ich zu Silvi, reiße mich nur schwer von ihr los, und laufe rüber zu meinem Expartner. "Mike?" Ich bleibe hinter ihm stehen. Er dreht sich zu mir und sieht mich leicht grimmig an. "Was gibt's, du Date-Diebin?", fragt er mich. Ich fühle mich auf der Stelle schlecht. Aber was soll ich tun? Silvia zieht mich magisch an. Und überhaupt: Er hat uns stehen lassen! Doch das ändert nichts an meinem schlechten Gewissen, dass ich wegen meiner Gefühle habe. Diese Frau hat mich wirklich voll erwischt! Beim ersten Lächeln hatte sie mich. Seufzend schaue ich Mike entschuldigend an. "Mike! Sorry! Aber …" Mir fehlen doch tatsächlich die Worte! Silvia bringt mich total aus dem Konzept. Auch jetzt muss ich ständig zu ihr rüberblicken. Mike ist selbst schuld, wenn ich mich nicht zügeln kann. "Mann! Warum bringst du auch so ein scharfes Geschoss mit?" Ich sehe, wie Mike die Stirn runzelt und ebenfalls zu Silvi hinüber schaut. Kein Feuer in seinen Augen! Nicht mal die kleinste Flamme. Das kann nur eins heißen: Mike findet sie nicht attraktiv! "Mach dich ruhig an sie ran", sagt er auch schon zu mir, was mein Herz schneller schlagen lässt. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. "Wenn sie auf dich anspringt, habe ich nichts dagegen. Nicht, dass sie sich hinterher von mir trennt, weil sie bei dir ihre wahre sexuelle Erfüllung gefunden hat." Er lächelt leicht bitter. Den Satz habe ich verdient. Mit ähnlichen Worten hatte ich mich damals von Mike getrennt. Weil ich eine Nacht mit einer Frau verbracht hatte, und mir endlich eingestanden habe, dass ich nichts mehr anderes wollte. Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen deswegen. Mike ist kein schlechter Kerl, im Gegenteil. Ich wäre ja auch nicht so lange mit ihm zusammen gewesen, wenn dem nicht so wäre. Um mein schlechtes Gewissen zu überspielen, verpasse ich ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter und grinse frech. "Ah!" Böse funkelt er mich an, und da ist es, das Feuer in seinen Augen, dass mich immer noch versengen kann. Dieser Trottel liebt mich noch immer, und es tut weh. Uns beiden. Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte, mich von ihm fern zu halten. Anfangs haben wir das auch, aber ich konnte nicht länger auf Abstand gehen. Mike ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Beziehungssaus hin oder her. Er hat mir so sehr gefehlt, dass ich ihm die Freundschaft angeboten habe. Ich weiß, das war die dümmste Idee ever, doch Mike ist ein Teil von mir. Ein Teil, den ich auf eine ganz spezielle Art und Weise immer noch Liebe, nur eben nicht mehr körperlich. Hoffentlich findet er bald wieder jemanden. Jemanden, der sein Feuer neu entzündet. "Sicher?", frage ich ihn in Bezug auf Silvi. "Ich will dir nicht dazwischenfahren. Aber …" Mein Kopf dreht sich ganz von selbst zu ihr rüber. Sie ist so schön! "… mein Gott! Sieh sie dir an!" Ich kann es einfach nicht! Ich kann mich nicht zurückhalten, und jetzt, wo ich weiß, dass Mike wirklich keine tiefer gehenden Gefühle für sie hat, wird es immer schwerer mich zu bremsen. Mein Herz würde am liebsten aus meiner Brust geradewegs zu ihr springen. "Schnapp sie dir, meine Süße!", lacht Mike. Mein Kopf fliegt wieder zu Mike. Oh, ich könnte ihn küssen! "Du bist ein Schatz!", rufe ich und verpasse ihm dann wirklich einen Kuss. Direkt auf die Wange. Er schenkt mir daraufhin ein leicht gequältes Lächeln, das mir wieder Gewissensbisse beschert, doch ich verdränge es, und laufe schnell wieder rüber zu Silvia. Als sie mich bemerkt, lächelt sie mich strahlend an. Meine Knie werden weich und mein Herz schlägt noch mal um einiges schneller. Könnte es sein, dass ich grade dabei bin, mich zu verlieben? Ich bin leicht verunsichert. Bis jetzt hatte ich nur lockere Bekanntschaften mit anderen Frauen. Und bei ihnen war ich mir auch jedes Mal sicher, dass sie lesbisch sind. Deshalb weiß ich nicht genau, wie ich das angehen soll. Eigentlich gar nicht meine Art. Unsicher halte ich mich an meinem Glas fest und stelle mich neben sie. "Schon etwas entdeckt, dass dir gefällt?", frage ich sie. "Ich könnte alles auf der Stelle mitnehmen", kichert sie. "Die wären toll für meinen Unterricht. Ob mir der Künstler ein paar davon als Anschauungsobjekte ausleiht?" "Frag ihn doch mal." Sie lacht und schüttelt den Kopf. Mir stockt kurz der Atem und ich räuspere mich leise. "Das meine ich ernst." "Gut. Aber nur, wenn du ihn fragst." Das mache ich doch glatt für dich, meine Liebe. "Glaubst du, ich würde mich das nicht trauen?" "Wer weiß?" Sie sieht mich mit einem frechen Augenaufschlag an. In ihren Augen spiegeln sich die Spotlights, die über den Bildern angebracht sind. Ich könnte sie ewig anschauen, in ihnen versinken und … Die Lichter verdunkeln sich. "Geht es jetzt los?", höre ich Silvi mich fragen. "Ja", antworte ich und schlucke hart. Ich muss mich zügeln! Wir drehen uns zur Bühne, wenn man eine mit einem Banner abgehängte Ecke denn so nennen kann. Die Reporter greifen zu ihren Fotoapparaten und knipsen drauf los. Das Banner bewegt sich. Rick Axt, der Künstler, erscheint und setzt sich auf einen Hocker, der vor dem Banner steht. Zuerst passiert nicht viel. Es werden einfach nur Fotos geschossen. Rick Axt wartet wahrscheinlich darauf, dass es etwas ruhiger wird. So ist es dann auch. "Hallo alle zusammen", spricht er in ein Mikrophon, als ein wenig Ruhe eingekehrt ist. Noch einmal ein kurzes Blitzlichtgewitter, dann beginnt er über die Ausstellung zu reden, beantwortet Fragen, weicht einigen allerdings auch aus. Wie auch immer, es interessiert mich kaum. Ich habe nur noch Augen für Silvi, die neben mir steht, und das ganze Spektakel aufgeregt verfolgt. Lächelnd blickt sie zur Bühne und nippt hin und wieder an ihrem Glas, und immer, wenn sie das tut, leckt sie sich hinterher über die Lippen, was mir direkt in den Unterleib schießt. Am liebsten würde ich das für sie übernehmen. Oder besser noch: Am liebsten wäre ich das Sektglas ... Mike taucht plötzlich auf. Er stellt sich zwischen uns, was mir ganz und gar nicht behagt. Hat er seine Meinung geändert? "Das ist ja alles so aufregend! Man hat mich noch nie zu einer Eröffnung eingeladen!", sagt Silvi und sieht erst Mike, dann mich glücklich an. Ich bekomme kein Wort heraus. Nicht nur sie ist aufgeregt. Währenddessen wird Rick Axt weiter interviewt. Mike starrt ihn an, was mich wundert, denn sonst interessiert ihn solch ein, wie er es nennt, Geschwafel auch nicht besonders. Aber ich kann mich auch irren, und Mike ist mit den Gedanken einfach wo anders. Mir wird ganz flau im Magen. Was, wenn er doch was von Siliv will? Wenn er mir nur das Feld überlassen will, weil er mich doch noch liebt, und mir deshalb nur gesagt hat, ich könne mein Glück bei ihr versuchen? Ich atme tief ein. Beruhige dich Marie! Du wirst noch paranoid! "Ich geh mal kurz frische Luft schnappen", sagt Mike urplötzlich. Silvi dreht sich zu ihm. "Oh, soll ich mitkommen?" Mein Herz bleibt beinahe stehen. Nein! Du sollst bei mir bleiben! Ich schiele panisch zu Mike. "Nein, ist schon gut. Bleib ruhig bei Marie. Sie hat eh mehr Ahnung von Kunst. Sie ist eine echte Kunstliebhaberin", grinst er und zwinkert mir zu. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Als Dank bekommt Mike von mir im Vorbeigehen einen Knuff in den Hintern. Er grunzt, was mich zum Lächeln bringt. Silvi bemerkt mein Lächeln und lächelt zurück. Ich schmelze dahin! Trotzdem versuche ich wieder den Geschehnissen vor uns zu folgen. Ich muss mein überspanntes Gemüt abkühlen. Der Künstler wird von noch immer von den aufgebrachten Reportern befragt, wirkt dabei sehr souverän und ruhig. Ich könnte das nicht so meistern. Ich mag keine Interviews, doch sie sind leider notwendig. Wer in der Modebranche Erfolg haben will, muss immer im Gespräch bleiben und das heißt auch, sich und seine Mode ständig zu präsentieren. Ob man einen schlechten Tag hat, oder nicht. Arbeit geht vor. "Marie?" "Ja?" Ich drehe mich zu Silvi. "Ich verschwinde auch mal kurz. Ähm ... Weißt du zufällig, wo die Toiletten sind?" "Ja! ... Warte, ich komme mit." Ich weiß! Keine gute Idee. Aber ich kann sie bei den ganzen Leuten doch nicht alleine loslaufen lassen! Hinterher geht sie verschütt, und das wollen wir auf keinen Fall! Ich bin mal so forsch und nehme ihre Hand (Himmel ist die zart!) und ziehe sie hinter mir her. Auf den Weg zu den Toiletten begegne ich vielen Bekannten. Ich möchte gar nicht wissen, was die jetzt denken. Das ist mir aber alles egal. Ich koste jede Sekunde aus, in der ich Silvis Hand halten, und ihr so nahe sein kann. Als jede von uns in eine der Kabinen verschwindet, bleibe ich nervös darin stehen. Ich muss eigentlich gar nicht. Und auch wenn, sicher wäre ich jetzt auch viel zu aufgeregt, um noch zu müssen. "Wie ist es eigentlich zu euren Date gekommen?", frage ich aus einer Laune heraus und könnte mich gleich dafür ohrfeigen. Spreche ich hier einfach diese unglaubliche Frau an, während sie auf der anderen Seite dieser Trennwand auf dem Klo sitzt! Ich muss bescheuert sein! "Mike hat mich gefragt." Aha. Das wusste ich auch schon vorher. "Magst du ihn?" Mensch Marie! Sei doch bitte still! "Er ist nett." Nett? Nur nett? "Versteh das jetzt bitte nicht falsch!", wiegelt sie sofort ab. "Tue ich nicht." Hoffnung keimt in mir auf. Falls sie ebenfalls nicht an Mike interessiert ist, und das, obwohl er wirklich ein gutaussehender Kerl ist, das weiß sogar ich zu beurteilen, dann ... "Er ist nur der Erste, mit dem ich seit langem mal wieder ausgehe." "Oh. Hört sich so an, als hättest du eine schlechte Erfahrung mit Männern gemacht." "Hm ... Ja. Schon." Die Spülung rauscht und ich höre, wie Silvi die Kabinentür aufschließt. Ich mache es ihr nach. Nebeneinander am Waschbecken stehend, waschen wir uns die Hände. "Schlechte Erfahrungen sind immer furchtbar. Aber sie zeigen einem, was man wirklich will", knüpfe ich an unser Gespräch an. "Du hast auch dir auch schon mal die Finger verbrannt?" "Ja. Mehr als einmal." Ich krame in meiner Handtasche nach dem Make-up, pudere mir das Gesicht und kontrolliere mein Äußeres. "Das kann man gar nicht glauben, wenn man dich sieht. Man könnte meinen, die Männer tanzen alle nach deiner Pfeife." Ich lache leise. "Leider tun das meist nur die Falschen." "Das kenne ich! Es ist anscheinend immer das Selbe. Auch wenn wir zwei ganz verschieden sind, die Kerle sind es nicht. Immer sind es die, die man nicht will, die einem nachjagen." Ich nicke schwach. Sie hat recht. Es sind nicht nur die falschen Männer, die einem nachrennen, aber nicht nur dabei stimme ich ihr zu. Silvi und ich sind wirklich vollends verschieden. Ich bin groß gewachsen, habe rabenschwarze Haare, die mir bis zum Po reichen, eine üppige, weibliche Figur und dunkle Mandelaugen. Und das wohl auffallendste Merkmal meines Körpers sind wohl meine großen Brüste. Die, und meine ausladenden Hüften bringen fast jeden Mann zum sabbern. Nur ist mir das total egal. Erst recht, seitdem ich mir eingestanden habe, dass ich nur noch Frauen will. "Du warst doch mal mit Mike zusammen, nicht?" "Das hat er dir erzählt?" Sie nickt und sieht mir beim Schminken zu. Das macht mich richtig nervös! "Kann ich fragen, weshalb du dich von ihm getrennt hattest?" Ihre blaue Augen schauen zu mir auf. Wie gern würde ich sie jetzt von ganz nahem betrachten! "Kannst du", antworte ich und atme tief ein. Damit scheint der Moment der Wahrheit gekommen. Ich traue mich nicht sie direkt anzusehen, weshalb ich mich eingehend im Spiegel betrachte, während ich mein Gesicht pudere. "Ich hatte endlich den Mumm, mir einzugestehen, dass ich auf Frauen stehe." Dabei hat mir meine damalige Sekretärin mit sehr viel Hingabe geholfen. "Du bist ... lesbisch?" "Ja." Ich beobachte Silvis Spiegelbild ganz genau. Keine Furcht, keine Abscheu, doch erkenne ich in ihren Augen da so etwas wie Neugierde? Kann das wirklich sein? "Wow. Das war sicher nicht leicht." "Wie man es nimmt. Ich habe mich recht schnell mit dem Gedanken angefreundet. Ich konnte mich noch nie gut selbst belügen. Aber am schwierigsten war es für Mike. Er knabbert immer noch daran, auch wenn er es nicht zugibt." "Oh. ... Also hoffst du, dass er schnell jemanden findet, der ihn seinen Kummer vergessen lässt?" Oh nein! Fangfrage! Was soll ich darauf denn nun antworten? "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er bald seine zweite Hälfte findet", sage ich ausweichend und frische meinen roten Lippenstift auf. "Und wenn ich nicht an ihm interessiert wäre, fändest du das schlimm?" Sie schaut mich unsicher an, senkt dann ihren Blick und leckt sich nervös über die Lippen. Mir fällt fast der Lippenstift aus der Hand. "Nein! Nein, ganz und gar nicht", haspel ich und verstaue das Make-up in meiner Tasche. Vor Aufregung weiß ich sonst nichts anderes mit mir anzufangen. Ich war noch nie in so einer Lage. Kann nicht abschätzen, ob sie Interesse an mir zeigt, oder nur einfache, unschuldige Neugier, weil sie zuvor noch nie eine Lesbe kennengelernt hat. So lange fische ich nun auch noch nicht am anderen Ufer. Bei Männern war das immer einfach. Man sieht es ihnen an, wenn sie Interesse haben, aber Frauen gehen viel feinfühliger vor. "Wenn es nicht passt, passt es eben nicht. Besser, gleich ehrlich sein, als sich hinterher Vorwürfe zu machen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", sage ich und schließe meine Tasche. "Deswegen habe ich Mike auch gleich gestanden, dass ich mit einer Frau geschlafen habe, und dass ich nicht mehr mit ihm zusammen sein kann." "Wow", haucht sie. "Dafür braucht man viel Courage." Oh ja! Mike das zu sagen, hat sehr viel von mir abverlangt. "Und wie ist das so? ... Mit einer Frau?" Silvi lächelt, sieht mich kurz an, weicht meinem Blick dann allerdings schnell wieder aus. Vergessen sind die Erinnerungen an mein Outing. All meine Alarmsirenen schrillen auf. Auch wenn ich noch nicht viele Erfahrungen mit Situationen, wie dieser hier habe, bin ich nicht blind. Das hier ist keine unschuldige Neugierde! In Silvis Augen liegt wahrhaftiges, wenn auch noch ein wenig scheues Interesse. "Unbeschreiblich schön", flüstere ich und gehe einen Schritt auf sie zu. Sie weicht mir nicht aus. Im Gegenteil. Ich sehe, wie sich ihre Brust schneller hebt und senkt und wie sich ihre Pupillen weiten. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Diese Zeichen sind zu eindeutig, um sie als bloße neutrale Neugier abzutun. Soll ich es also wagen? Was, wenn ich sie damit verschrecke? Aber dann wüsste ich wenigstens Bescheid. Also warum nicht? "Willst du es herausfinden?", frage ich sie leise, setzte alles auf eine Karte. Besser jetzt eine Abfuhr bekommen, als später. So kann ich sie mir gleich aus dem Kopf schlagen. "Hier?" Mir entgleisen beinahe die Gesichtszüge. Chance! Chance!! "Es ist niemand hier. Alle sind bei der Pressemitteilung von Rick." Ich kann nicht glauben, dass wir grade so ein Gespräch führen! Und noch weniger kann ich glauben, dass sie mir noch keine geknallt, und sauer die Toilette verlassen hat. Sie steht einfach nur weiterhin vor mir, mit dieser Mischung aus Unsicherheit und Neugier im Gesicht und schaut kurz unschlüssig zur Tür. "Die Kabinen sind abschließbar." Habe ich das grade tatsächlich gesagt? "Stimmt ..." Mein Herzschlag setzt für eine Schläge aus. Denkt sie wirklich darüber nach? "Aber nur ... damit ich weiß wie es ist", sagt sie und beißt sich grinsend auf die Unterlippe. Ich öffne meinen Mund, sage aber nichts. Silvi bringt mich total durcheinander. Diese ganze Situation bringt mich total durcheinander! Was für eine Frau! So klein und zart und dabei so taff und stark. Selbst mir ging damals die Selbstsicherheit flöten, als plötzlich Gabrieles Lippen auf meinen lagen. Wie ein verängstigtes Reh ließ ich es zuerst geschehen, doch dann … veränderte es mein Leben. Vielleicht ist dies genau so ein Moment der Veränderung. Einer für Silvia und vielleicht auch für mich. Wieder ist es ihre Hand die ich ergreife, an der ich sie diesmal in die hinterste Toilettenkabine ziehe. Tür zu. Abschließen. Tasche fallen lassen. Die Aufregung erfasst mich mit voller Macht. Kurze Zweifel wecken leichte Angst in mir, doch ich schiebe sie ins hinterste Eck meines Verstandes. Ich will diese Zweifel nicht! Ich will nur eins: Silvi. Und ich will, dass sie mich auch will. Das wäre zu schön ... Das leise Klacken der Verriegelung hallt in mir nach und meine Finger werden feucht. Silvi steht weiterhin vor mir, erwartungsvoll, und ich weiß nicht so recht, was ich tun soll. Ich atme ein, sortiere meine umherirrenden Gedanken. 'Sie küssen!' Genau! Und dann sehen wir weiter. Langsam lege ich meine Hand auf ihre Wange, streichle mit meinem Daumen über den Wangenknochen und versuche irgendeine Art von Ablehnung in ihrem Gesicht zu erkennen. Doch da ist keine. Ihre blauen Augen haben immer noch dieses wundervolle Leuchten in sich, und wenn mich nicht alles täuscht, hat es sich sogar noch verstärkt. Eine leichte Röte ziert ihr Dekolleté sowie ihre Wangen. Ihr Atem geht schnell. Oh Gott! Sie will es wirklich! Mein Herzschlag donnert mir in den Ohren, als ich mich langsam zu ihr hinabbeuge. Ihre blauen Augen noch immer im Blick, kann ich die Nähe ihrer warmen Lippen schon spüren, bevor ich sie auch nur berührt habe. Ihre Hitze und das leichte Beben, das sie durchfährt, treibt mir heiße Stiche in den Schoß. "Silvi?" Sie lächelt! Ich sehe es an ihren Augen. Wie sich kleine Fältchen in ihren Augenwinkeln bilden. Daraufhin kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich überbrücke die wenigen Millimeter in Sekundenschnelle, lege meine Lippen auf ihre und schließe seufzend die Augen. Weich berühren sie meine, erst noch schüchtern, dann beginnen sie sich leicht gegen meine Lippen zu bewegen. Das hier ist so gut! Wo hat diese Frau nur all die Jahre über gesteckt?! Ich seufze nochmals leise und umfasse mit meiner anderen Hand nun ihren Kopf, ziehe sie näher zu mir und kraule ihren Nacken. In meinem Bauch wird es ganz warm und ich fange an, an ihrer Unterlippe zu saugen, schiebe meine Oberlippe zwischen ihre und plötzlich stupst mich Silvis Zunge an. Ganz hingerissen davon öffne ich meinen Mund für sie und lasse sie ein. Sie schmeckt nach Sekt und nach mehr. Nach viel, viel mehr ... Auch sie seufzt leise, legt sogar eine Hand auf meine Taille und rückt näher an mich ran. Meine Hand wandert unterdessen tiefer, streichelt zuerst über den Rücken, bevor ich mich traue ihren Po zu berühren. Erregt erkunde ich seine Beschaffenheit. "Marie ..." Sofort nehme ich die Hand weg. War ich zu vorschnell? "Nicht aufhören", wispert sie und verschließt wieder meinen Mund. Kann das den wahr sein? Oh, meine süße Silvia! Ich packe sie nun ganz, eventuell etwas zu heftig, doch ihr scheint es nichts auszumachen. Ich schiebe sie gegen die Toilettentür und lasse von ihrem Mund ab, wandere stattdessen über ihr Kinn hinter zu ihrem Ohr, wo ich mit dem kleinen Ohrstecker dort spiele und den unvergleichlichen Duft ihrer Haut inhaliere. Er ist leicht süßlich, vielleicht von dem Parfüm, das sie trägt, doch da ist noch was anderes, etwas fruchtig-salziges, das mich beinahe verrückt macht. Zitternd atmet sie gegen meinen Hals und wagt sich dann ebenfalls, mich mit ihrem Mund zu necken. Eine feuchte Spur entsteht auf meinem Hals und hinterlässt dabei eine Gänsehaut. Ob ich weiter gehen darf? Ich traue mich nicht zu fragen, habe Angst, sie damit vielleicht doch noch zu verschrecken. Allerdings entwickeln meine Hände ein Eigenleben und noch ehe ich es überhaupt begreife, liegen sie erneut auf Silvis Taille und wandern langsam an ihren Seiten hinauf zu den kleinen festen Brüsten, befühlen sie durch den hauchdünnen Stoff ihres Kleides und den des BHs. Sie keucht leise und erschaudert. Mein Körper, der endlich realisiert hat, dass das wirklich geschieht, beginnt erregt zu prickeln. Was sie wohl drunter trägt? Wieder sind meine Finger schneller als mein Verstand und ziehen Silvias rechten Träger nach unten. Das Kleid rutscht ein Stück nach unten und gibt mir den Blick auf einen feinen, dunkelroten BHs frei. In meinem Schoss zieht es heiß. Ich muss einfach ... Schon küsse ich mich an dessen Träger nach unten, lasse meine Zunge über das Schlüsselbein wandern, ehe ich zärtlich am Spitzen besetzten Rand des BHs entlangfahre. Silvi streckt sich mir entgegen und erhebt auch keine Einwände, als ich den Träger ihres Büstenhalters dem des Kleides folgen lasse. Vorsichtig ziehe ich ihn ganz nach unten und eine kleine, aber ansehnliche Brust entblößt sich mir. Keck erhebt sich die Brustwarze, über die ich nun zärtlich mit der Zunge fahre. Wieder ein Stöhnen und wieder ein Erschaudern. Ich wiederhole es noch einmal, mit dem selben Ergebnis. Ich werde ganz euphorisch. Silvi gefällt, was ich tue! Sanft knete ich mit einer Hand ihre Brust, während ich weiter an ihr sauge, sie schmecke und die harte Knospe zwischen meine Lippen nehme, und werde selbst immer erregter. Es pocht dunkel in meinem Schritt und ich merke, wie ich feucht werde. Ob sie auch …? Ich verdränge den Gedanken schnell wieder. Nicht hier! Auf keinen Fall! Aber hier jetzt abzubrechen, dass geht auch nicht. Ich kann einfach nicht! Jetzt sind wir schon so weit gekommen und ich kann Silvia unmöglich so gehen lassen. Jeder würde es ihr ansehen. Ihr gerötetes Gesicht, den Ausdruck in ihren Augen ... Das kann ich nicht zulassen! Ich richte mich wieder auf und schaue sie an, während ich an die Seiten ihres Kleides greife und es langsam, Stück für Stück nach oben raffe. Keine Gegenwehr. Keine Angst. Lediglich ein leichtes Beben rinnt hin und wieder durch ihren wundervollen Körper, was ich aber auf was ganz anderes zurückführe. Als ich das Kleid bis zu ihrem Bauch hoch gerafft habe, schiebe ich meine Hände unter das komplette Kleid, fahre an Silvis Seiten hinauf und ziehe ihr das dünne Stück Stoff über den Kopf. Sie hebt wie selbstverständlich die Arme für mich. Sie lächelt mich sinnlich an, als ich das Kleid mit einer schnellen Bewegung hinter ihr an den dort befestigten Harken hänge. Wie für solche Aktionen geschaffen! Ich blicke an ihr herunter, sehe, wie sich ihr flacher Bauch schnell hebt und senkt. Darunter das passende Gegenstück zu ihren Büstenhalter. Ein verführerisches, Spitzen besetztes Nichts in dunkelrot. Noch einmal versichere ich mir ihrer Zustimmung, suche ihren Blick und als hätte sie meine Gedanken gelesen, nickt sie. Ich darf! Meine Hand gleitet zu Silvis Rücken, löst die Harken des BHs, der daraufhin hinab rutscht. Ich kann ihn noch grade so auffangen, damit er nicht auf den Boden fällt und hänge ihn zu ihrem Kleid. Wir küssen uns abermals, diesmal nicht mehr so zaghaft und scheu wie beim ersten Mal. Hungrig erwidert sie den Kuss und legt ihre Arme auf meine Schultern. Ihre Finger tanzen über meinen Nacken, was erregende Schauer über meinen Körper regnen lässt. Ich streichle über ihre Brüste, knete sie sanft und kreise mit meinen Daumen über die Vorhöfe ihrer Brustwarzen. Silvi keucht und presst sich gegen meine Hände, doch ich gleite bald schon mit ihnen tiefer, massiere ihren Bauch und komme am Bund des Höschens an. Dort halte ich kurz inne und taste an ihm nach hinten, um dort unter den Seidenstoff zu schlüpfen und meine Hände auf ihren kleinen festen Po zu legen. Silvi wispert meinen Namen gegen meine Lippen und stöhnt immer öfter. Mir wird richtig heiß! Langsam wage ich mich mit meinen rechten Mittelfinger in ihre Poritze, rutsche darin tiefer und stöhne jetzt selbst auf. Silvi ist ebenfalls feucht. Dennoch ziehe ich meine Hände wieder aus ihrem Höschen und fahre über ihre Hüften nach vorn, wo ich besseren Spielraum habe. Dort schiebe ich ihr meine rechte Hand zwischen die Beine, fummle mich unter das klitzekleine Stückchen feuchten Stoffs, das ich zur Seite schiebe, und tauche ab in Silvis feuchte Spalte. Ihr Atem geht schneller. Ich suche ihren Blick und lege meine andere Hand auf ihr wunderschönes Gesicht. Sie schmiegt sich sofort gegen meine Handfläche und schließt die Augen. Ich suche ihre Lippen, animiere sie zu einem sinnlichen Zungenspiel. Mein Herz schlägt so schnell dabei, dass mir ganz schwindelig wird. Mein Finger tastet sich unterdessen weiter vor. Vorsichtig teile ich mit Mittel- und Zeigefinger ihre Schamlippen, reibe mit den Fingerkuppen über die Klitoris, was Silvi dunkel wimmern lässt. Ihr Becken schiebt sich vor und ihre Beine geben mir mehr Spielraum, indem sie sie etwas weiter spreizt. Meine Finger wandern weiter und als ich die kleine Vertiefung erspüre, wage ich mich hinein. Seidige Hitze empfängt mich. "Marie", haucht Silvi mit dünner, sinnlicher Stimme. Ihre Augenlider heben sich flatternd. Sie keucht leise und erschaudert abermals. Als ich mich hinunterbeuge, und beginne, an ihrer Brust zu saugen, kratzen ihre Fingernägel über meine Schulterblätter. Leider habe ich selbst noch meine Kleidung an, fühle deshalb ihre Berührungen nur in abgeschwächter Form, aber das ist egal. Allein Silvi zählt. Das hier ist für sie, in der Hoffnung, dass sie bei mir bleibt, und hiernach keine Gewissensbisse bekommt und vor mir flüchtet. Langsam schiebe ich meinen Finger tiefer in sie und krümme ihn leicht. Silvi gibt immer wieder kleine Seufzer von sich, die mir direkt in den Schoß fahren. Sie hört sich so heiß an! Ihr Kopf lehnt gegen die Kabinentür, ihre Wangen leuchten noch dunkler. Ihre Lippen sind leicht geöffnet, laden mich geradezu ein, ihren Mund ein weiteres Mal zu erobern, was ich auch gleich tue. Während sich meine Zunge in ihre Mundhöhle stiehlt, lasse ich einen zweiten Finger dem Ersten folgen. Sie atmet heftiger und stöhnt in meinen Mund. Ich presse mich fest an sie und bewege meine Finger schneller. Zusätzlich lasse ich meine Hand kreisen und stimuliere sie damit noch mehr. Silvi schiebt sich ihr entgegen, bewegt ihr Becken langsam vor und zurück. Ich spreize die Finger. Ein Vibrieren geht durch ihren Körper und sie legt ihre Hand auf meine, um mich zu mehr zu animieren. Ich gebe ihr mehr, löse mich allerdings von ihrem süßen Mund und beginne über ihr Kinn nach unten zu liebkosen. Immer unruhiger kratzen ihre Finger über meine rechte Schulter. Ihre Brust hebt und senkt sich schnell. Ihre Haut strahlt eine unglaubliche Hitze aus. "Marie ..." Das heiße Fleisch, das sich um meine Finger schließt, zieht sich vor Lust immer wieder zusammen. "Ah ... Oh ja ..." Zärtlich fahre ich mit meinen Lippen über ihr rechtes Schlüsselbein, hauche einen Kuss auf die kleine Vertiefung unter ihrem Hals und rutsche weiter nach unten. Zwischen ihren Brüsten mache ich Halt. Silvis Stöhnen jagt mir tausend brennende Nadelstiche in den Schoß. Und es wird noch heftiger, als sich meine Zähne um ihre linke Brustwarze legen. "Oh Marie!" Finger bohren sich in mein Schulterblatt, doch ich höre nicht auf. Schonungslos mache ich weiter damit, nehme die kleine rosige Knospe etwas fester zwischen die Zähne und necke sie mit der Zunge. Silvi wird immer lauter. Sie wirft ihren Kopf hin und her und keucht angestrengt. Gleich wird sie kommen, das spüre ich ... "Hast du gesehen, wie er mich angestarrt hat?" "Ja! Der hat dich mit den Augen ausgezogen!" Oh nein! Wir bekommen Besuch! Ich schaue hinauf in Silvis Gesicht. Sie beißt sich auf die Unterlippe und hat die Augen fest verschlossen. Ich handle schneller, als ich nachdenken kann, und presse meinen Mund auf ihren, damit kein verräterischer Laut auf uns aufmerksam machen kann. Zuerst ist Silvi noch leicht zurückhaltend, doch dann entspannt sie sich, und erwidert meinen Kuss, was mich erleichtert lächeln lässt. Während ich mit meiner Zunge ihren Gaumen erkunde, unterhalten sie die zwei Frauen weiterhin an den Waschbecken. Über irgendeinen Kerl, der einer von ihnen schöne Augen gemacht hat. Sicher hübschen sie sich nur auf, um sich an ihn herauszuschmeißen. Und ich behalte recht. Nach wenigen Minuten verlassen sie den Waschraum wieder. Unter lautem Lachen und Plappern schlägt die Tür zu. Wir sind wieder allein. Unsicher beende ich unseren Kuss und schaue Silvi an. Ich habe das Gefühl, in ihre blauen Ozeane zu fallen, so tief und dunkel sind sie. "Mach weiter", haucht sie und drückt meine Hand, die noch immer in ihrem Schritt ruht, fester an sich. Ich bin erleichtert! Ich hatte schon die leise Befürchtung, nach dieser Unterbrechung würde sie ins Grübeln geraten, und sich fragen, was sie hier eigentlich tut. Doch nichts dergleichen scheint sie zu beschäftigen. Silvi möchte, dass wir weiter machen, und wer bin ich, ihr diesen Wunsch abzuschlagen? Ich stürme abermals ihren Mund und presse sie mit meinen Körper gegen die Toilettenwand. Mit meinem Becken reibe ich rhythmisch gegen unsere Hände. Silvi keucht hell und erbebt unter meinen Berührungen. Ihr Becken zuckt vor und zurück und ihre Fingernägel krallen sich in meine Handfläche, als ihr Kopf nach hinten kippt und sie nach Luft schnappt. "Ohh! ... Oh Goo... Ahhh!" Gebannt beobachte ich das faszinierende Schauspiel ihrer Gesichtszüge vor mir, als sie heftig durchgeschüttelt wird, und sie der Orgasmus ereilt. Mein Puls jagt ebenfalls in die Höhe, doch ich versuche es zu ignorieren. Egal, was hiernach passieren wird, ich will mich noch lange daran erinnern, was grade geschieht. Ihr ganzer Körper zittert, während sie langsam wieder in der Realität ankommt. Angestrengt atmet sie ein und aus. Vorsichtig entziehe ich mich ihr und verteile kleine Küsse auf ihr Dekolleté, koste die salzige Haut, und ich flehe stumm, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass ich das tue. "Oh Marie", seufzt Silvi schließlich und ich rücke ein Stück von ihr ab, halte sie dennoch weiterhin fest. Sie scheint mir doch noch etwas zu wackelig auf den Beinen zu sein. "Das war ... so ... so ..." Ich werde nervös. Was, wenn sie sagt, dass es schlecht war? Ekelig? Wenn sie mir Vorwürfe macht? Oder womöglich sich selbst dafür hasst? "Das war so unglaublich!", lacht sie und öffnet die Augen. Keinerlei Vorwürfe oder Ekel. Immer noch ist es größtenteils Neugierde und Aufregung, die ihre Augen zum Strahlen bringen. "Ich hätte nie gedacht, dass das so ... ach ich weiß auch nicht!" Ihr Lächeln wird breiter. Genau wie meins. Ich bin erleichtert. Erleichtert und glücklich. "Dabei war das noch nicht mal alles, was ich dir zeigen könnte", grinse ich. "Dann zeig es mir!" Mir wird für ein paar Millisekunden schwindelig. "Wann immer du willst", flüstere ich teils fassungslos. Passiert das hier wirklich? "Aber bitte nicht mehr in einer öffentlichen Toilette", kichert sie und atmet noch einmal tief ein. "Sicher nicht", schwöre ich ihr und wage einen erneuten Kuss. Zu meiner Freude erwidert sie ihn auch dieses Mal und legt sogar ihre Arme fester um meinen Nacken. "Wie wäre es, wenn ich dir heute Nacht bei mir zuhause noch mehr zeige?" Ich hoffe, ich lehne mich jetzt doch nicht zu weit aus dem Fenster mit meiner Frage. "Zeigst du mir dann auch deine Kollektion?", fragt sie mich keck. "Wenn ich nein sage, kommst du trotzdem mit?" Natürlich werde ich nicht nein sagen, und das zeige ich ihr auch, indem ich sie frech angrinse. Sie nickt schwach. "Ja. Klar komme ich trotzdem mit. Ich kann mich ja früh morgens aus deinem Bett schleichen und mir alles alleine ansehen." Oh, ist sie nicht zum Küssen? Ist sie auf jeden Fall, weswegen ich auch sofort ihren Mund erobern muss. Ich knabbere an ihrer Unterlippe, was sie vergnügt glucksen lässt. Wir machen noch ein paar Momente lang weiter, erkunden unsere Münder verspielt, dann unterbreche ich leider unser kleines 'Nachspiel'. "Wir sollten wieder raus gehen. Mike wird uns schon suchen." Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwindet. Fast schuldbewusst sieht sie mich an. "Ich rede mit ihm!", sage ich gleich darauf und trete mir selbst in den Hintern. Warum musste ich ausgerechnet jetzt Mike erwähnen? "Er wird sauer sein", fürchtet Silvi. "Wird er nicht. Er kann mir gar nicht lange sauer sein. Und dir somit auch nicht." Ich lächle sie aufmunternd an, aber es dringt nicht ganz zu ihr durch. Ich helfe ihr beim Anziehen, da es in der Kabine doch recht eng ist, und trete dann als erste hinaus. Nur zur Sicherheit, man weiß ja nie, doch es ist niemand hier außer wir beide. Nachdem wir uns an den Waschbecken frisch gemacht haben, kümmere ich mich noch um Silvis leicht zerzauste Frisur und die dunkelroten Lippenstiftmale, die ich auf ihrer Haut hinterlassen habe. "So. Alles wieder hergerichtet." "Danke." Sie lächelt schüchtern. "Was mache ich denn jetzt, wenn ich Mike begegne? Ich kann ihm sicher nicht in die Augen schauen." Ihre Wangen verfärben sich rot. Schämt sie sich etwa doch für das, was wir gemacht haben? "Eigentlich bin ich doch mit ihm her gekommen, und dann geschieht so was!" Silvis hilfloser Blick trifft mich im Spiegel. "Du musst dich nicht schämen. Ganz besonders nicht vor Mike." "Aber er wird es uns bestimmt ansehen. Er wird es merken, dass wir ..." Wieder ein hilfloses Lächeln. Ich drehe mich zu Silvi und wische ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich wieder gelöst hat. "Ist es dir unangenehm? Denkst du, das eben war ein Fehler?" Ich muss sie das fragen. Bevor ich mir Dinge einbilde, die gar nicht da sind, vielleicht nie existiert haben. "Nein! Nein, das denke ich nicht, nur es ist einfach eine merkwürdige Situation." Ich nicke wissend. Die Verwirrung in ihr kann ich gut nachempfinden. Mir ging es damals nicht anders. Dazu noch das miese Gefühl, Mike betrogen zu haben. Doch Silvi hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Weder vor Mike oder sonst wem", sage ich deshalb zu ihr. "Und Mike ist wirklich der Letzte, der uns deswegen Vorwürfe machen würde." Dass er mich sogar dazu angespornt hat, es bei Silvi zu versuchen, erwähne ich vorsichtshalber nicht. Sie muss schon genug verarbeiten. Silvi nickt, lächelt und strafft sich. "Gehen wir? Je schneller ich die Begegnung mit Mike hinter mir habe, desto besser." "In Ordnung", grinse ich und tätschle ihren Arm. Sie lehnt sich gegen mich, was mein Herz gleich wieder schneller schlagen lässt. "Und egal was ist, ich bin bei dir." Ich zwinkere ihr zu und zusammen marschieren wir aus dem Waschraum, oder besser gesagt: Ich schwebe neben Silvi her, denn allein der Gedanke, dass sie nachher mit zu mir kommen möchte, katapultiert mich gen Himmel. Ende Soooo, und wer wissen möchte, wie es mit den beiden weiter geht, kann das in Kunst ist nicht gleich Kunst nachlesen, wo die zwei auch hin und wieder auftauchen. ^^ Vielen herzlichen Dank, dass ihr meine erste Female-Slash gelesen habt. Ich bin wirklich gespannt, wie sie ankommt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)