Lebe im Hier und Jetzt II von Lilly_Mae (... und denke an die Zukunft) ================================================================================ Heimkehr -------- || Heimkehr || Erschöpft und verdreckt sprang er von Baum zu Baum. Es war nur noch eine kurze Strecke bis in seine Heimat – seinem Ziel. Das versteckte Dorf hinter den Blättern. Konoha – Gakure des Feuerreiches. Mit diesem Gedanken beschleunigte er seine Schnitte nochmals, denn er sehnte sich nach seinem Zuhause. Nach seiner Familie. Der Wind pfiff ihm um die Ohren und seine Schritte erklangen mit einem dumpfen Schlag auf die mächtigen Stämme. Blätter rascheln verfolgte ihn. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Die frische aber kalte Luft zog er tief in die Lungen. Sein schwarzer Mantel, den er um seine Schultern trug, wärmte ihn ein wenig in der Dunkelheit der Dämmerung. Von weiten spürte er schon das friedliche Dorf, das noch schlummerte in den frühen Morgenstunden. Nur noch ein paar Meter und er würde das große Tor Konoha's erkennen. Ein erleichterte Seufzer entkam ihm und er legte nochmals ein wenig Tempo zu. Als die ersten Sonnenstrahlen die Erde berührte, landete er lautlos vor dem Tor. Sich erstreckend erhob er sich aus seiner hockenden Position und schlenderte durch das Tor. Hob dabei grüßend die Hand für die Wachen. Bevor er allerdings zu sich nach Hause laufen konnte, musste er noch seiner Hokagen Bericht erstatten. Auch wenn es ihn mehr als nervte. Keine fünf Minuten später stand er vor dem Hokageturm. Kaum jemand war schon auf den Beinen. War es doch erst kurz nach sechs Uhr morgens. Nur vereinzelte Shinobi und Wachen patrouillierten durch das Dorf. Fluchs nahm er den Weg zum Büro der Godaime, klopfte und trat ohne Einladung ein. Sonst hätte er noch bis Mittag warten können. Das Büro der Hokagen war chaotisch wie immer. Auch wenn sie es schon Jahre machte, blieb sie ihrem Chaos treu. Türmer voller Anträge Missionsberichte und ähnliches stapelte sich an jeder freien Ecke. Schriftrollen, ob beschriftet oder nicht, verteilten sich dazwischen. Hier und dort blitzte weißes Porzellan auf. Ob ganze Flaschen oder in Scherben. Die gleiche Unordnung galt für den großen Schreibtisch. Nur das große Bücherregal an der rechten Wand glänzte vor Ordnung und Systematik. Dies lag wahrscheinlich nur daran, dass Shizune und Akiko, Assistentin und eine zur Ausbildung, dafür sorgten. Die beiden waren einfach Engel. Und lebensnotwendig für die Hokage. Ein undamenhaftes Schnarchen ertönte von dem durch gelegenden Sofa, das vor dem Bücherregal aufgestellt wurde. Ein Grinsen huschte über seine Züge des blonden Mannes, als er das Oberhaupt des Feuerreiches auf ihrer Schlafgelegenheit erblickte. Senju Tsunade, Godaime Hokage, lag ausgestreckt auf der Couch. Eine Hand quer über den Bauch gelegt, die andere hing schlaff herunter. Ein Bein lag über die Rückenlehne. Ihr Gesicht war zur Seite geneigt. Sein belustigtes Grinsen wurde breiter und ein bisschen schadenfroh und boshaft, als er leise zu dem Sofa schlich, sich davor kniete und ihr leise flüsternd ins Ohr raunte: „Baa – chan. Baa – chan? Wach auf.“, kurz hielt er inne, dann: „Baa – chan, dein Sake will sich rächen und versteckt seine ganze Familie.“. Die erste Reaktion war ein leichtes Grummeln. „Du stärksten von ihnen bilden eine Armee und schmieden einen Plan gegen dich.“. Tsunade runzelte die Stirn. „Sie werden nachts kommen, dich fesseln und einem Kessel abgestandenen Sake werfen und...“, doch weiter kam er nicht, da die Blondine erschrocken nach Luft schnappte und aufrecht auf der Couch saß. Die Blicke der Hokage hetzten durch ihren Büro und erkannte nach dem dritten Umschwung den blonden Shinobi, der immer noch grinsend vor ihr kniete. Und ihr wurde die Situation bewusst. Eine Zornader pulsierte an ihrer Schläfe und sie hob wütend die Faust. Leicht lachend wehrt er der blonde Mann den Hieb ab und erhob sich zu seiner vollen Größe. „Gomen ne, Baa – chan.“, entschuldigte er sich und streckte die Hände abwehrend vor sich. Der schelmische Funke in seinen Augen blieb allerdings vorhanden. Aufseufzend stand die Blondine auf und rieb sich kurz müde über das Gesicht. Schlurfend begab sie sich zu ihrem Schreibtisch und setzten sich. Sofort stand der Konoha'nin davor. Geschäftsmäßig. „Los, Uzumaki. Berichte!“, forderte das Oberhaupt weiterhin müde und noch leicht erzürnt. War ihre Nacht doch recht kurz gewesen. Der Angesprochene nickte nur und begann in kurzen und knappen Sätze seine Schilderung. Die kleine, aufständische Gruppe von Rebellen, die zwischen dem Feuerreich und Windreich angesiedelt hatten, hielten sich bisher an ihr Versprechen und den Anforderungen der beiden Reiche. Das alte Oberhaupt akzeptierte ihre Stellung. Schließlich waren sie selbstgewählte Aussteiger und Außenseiter. Allerdings gab es kleinere Unruhen innerhalb dieser Leute und Naruto stellte seiner Hokagen seine Vermutung mit leichter Besorgnis dar, denn der Anstifter dieser Unruhen war in seiner politischen Ansicht radikaler als sein Anführer, und vor allem war er den großen Reichen feindlich gesinnt. Die letzten zwei Wochen hatte der blonde Jo'nin diese Entwicklung beobachtet, zusammen mit einem Gesandten aus Suna, und beide waren der Ansicht, dass er mit diesen Unruhestiftern in der Zukunft Ärger geben würde. Mit gerunzelter Stirn lauschte die Hokage den Bericht Naruto's. Seine sachliche und präzise Sprechweise irritierte sie noch immer ein wenig. Auch nach zwei fast drei Jahren hatte sie sich nur wenig an diese Seite des Blonden gewöhnt. Da war der freche Bengel, den sie damals kennen gelernt hatte, ihr noch sehr prägnant im Gedächtnis. Oder der liebevolle Familienvater, trotz dessen mit Schlaf im Nacken. Oder einfach der gute Freund, der immer ein offenes Ohr für alles hatte. Der chaotische Optimist, der immer das Gute sah. Als der Uzumaki seinen Bericht beendete, lehnte sich Tsunade nachdenklich zurück und biss sich auf den Daumennagel. Naruto wartete ab, obwohl leichte Unruhe in ihm aufkam. Er wollte nur noch nach Hause. „Ich werde über weitere Schritte mit den Strategen beraten.“, meinte die Godaime nur. Ernste, tiefe Augen sahen zu ihr. „Geh nach Hause und ruh dich aus.“, und wank damit den Jo'nin weg. Leicht verbeugte sich der blonde Konoha'nin und sein breites Grinsen blitzte auf. „Wie Sie wünschen, oh große Godaime – sama. Aber! Baa – chan, ich will in den nächsten Tagen nichts von dir hören. Ich beantrage Urlaub oder Abbau von Überstunden. Solang die Welt nicht untergeht oder Konoha in Flammen aufgeht, bin ich zurzeit nicht erreichbar.“, und streckte ihr seinem Alter nicht entsprechend die Zunge heraus. Beim Hinausgehen hob er noch zum Abschied die Hand. In der Tür blieb er noch kurz stehen und warf ein Grinsen über seine Schulter: „Und pass auf den Aufstand deines Sake's auf.“. Auflachen duckte er sich weg, als eine leere Flasche an gesegelt kam und ihm gegenüber an der Wand zerschellte. Die Tür schloss sich mit einem leisen 'Klack' hinter Naruto. Seufzend streckte sich der blonde Mann durch. Die Last fiel ihm von den Schultern und er sackte leicht in sich zusammen. Dann machte er sich endlich auf den Weg nach. Seinen Sohn würde er wohl nicht mehr antreffen, da er seit kurzem auf die Akademie. Aber seine Frau würde zu Hause sein. Schnellen Fußes und im Verborgenen lief der Uzumaki durch sein Dorf. Im Moment wollte er niemandem Treffen. Dafür war seine Geduld bis auf ein Minimum geschrumpft. Kurze Zeit später stoppte er in dem U&U – Viertel, dass er damals mit Uchiha Sasuke errichtet hatte. Auch hier waren noch nicht viel los. Nur Aisha, die die kleine Bäckerei und Konditorei mit angrenzenden Café betrieb, war schon fleißig. Grüßend wank das Oberhaupt des Uzumaki – Clan's und schlenderte dann gemütlich dennoch flotten Schrittes durch die Straße. Hier und dort riefen die Frühaufsteher morgendliche Grüße zu. Doch zu einem Plausch blieb er nicht stehen, den er sehnte sich nach einer heißen Dusche und etwas zu Beißen. Vor allem aber wollte er zu seiner Familie. Von weiten erblickte er schon sein Haus. Fröhliche Blumen wuchsen in zwei hohen Blumenkästen und hießen somit jeden willkommen. Die Fester glitzerten in der morgendlichen Sonne. Mit einem Satz nahm Naruto die zwei Stufen und betrat sein Haus. Im Vorraum zog er seine Schuhe aus und hängte seinen Mantel an die Garderobe. Auch eine Tasche stellte er erstmal beiseite. Auf leisen Sohlen schlich er den kleinen Flur entlang. Vorbei an der Treppe zum Obergeschoss und einer Tür, die zum Gästebad führte. Im Türrahen zum Wohnbereich hielt er inne und ein liebevolles Lächeln erschien auf seinen Lippen. Dort war sie. Seine Familie. Jedenfalls ein Teil davon. Am großen Esstisch saß seine wunderschöne Frau mit seiner Tochter beim Frühstück. Ihre sanfte Stimme echote in dem geräumigen Wohn – und Essbereich, während sie das kleine, dunkelhaarige Mädchen fütterte, dass ihr bis auf die Augen glich. Fröhlich strampelte seine kleine Tochter, was das Lachen ihrer Mutter zur Folge hatte. Als die blauen Augen des Mädchens ihn sahen, vergaß sein Kleine ihr Frühstück und streckte ihm verlangend die Arme entgegen. Dabei quietschte und brabbelte sie vergnügt. Erstaunt hob die ältere Dunkelhaarige den Kopf und als ihr Blick auf ihn fiel, wurde er sanft und voller Liebe. Ein zauberhaftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Naruto stieß sich von den Türrahmen ab und ging auf seine leicht quengelnde Tochter zu. Hob sie aus ihrem Sitz und pustete ihr verspielte auf die Wange. Kichern schmiegte sich die Kleine an ihn und patsche auf seine Wange. Der blonde Vater nahm ihr kleine Hand und drückte einen leichten Kuss auf ihre Handfläche. Der Geschmack süßer Traube auf den Lippen. „Mhm, lecker.“, brummte er grinsend und drückte der kleinen Dunkelhaarigen auch einen Schmatzer auf die beschmierte Wange. „Lecker. Lecker. Lecker.“, und brachte sein Mädchen wieder zum Lachen. Freudig strampelte sie mit ihren Füßen. „Schön, dass du wieder da bist, Naruto – kun.“, und seine dunkelhaarige Frau erhob von ihrem Platz. Umrundete den Tisch. Ihre hellen, fliederfarbenen Augen nahmen ihn gefangen, wie jedes Mal, wenn er in diese schaute. Mit der freien Hand zog er seine Angetraute zu sich und vergrub kurz sein Gesicht in ihren langen Haaren. „Es tut gut, wieder zu Hause zu sein, Hinata – chan.“, und senkte seine Lippen auf ihre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)