Lily Severus Evans- Wie der Vater, so die Tochter... von sadAngel666 ================================================================================ Kapitel 5: Haarige Katastrophe! ------------------------------- Fett. Lily seufzte genervt. Gerade sie hatte es jetzt unbedingt nötig. Wie schaffte sie es bloß? Kaum vergaß sie einmal am Vorabend zu duschen und schon fingen ihre Haare an zu fetten. Das war echt nicht mehr normal. Und dabei achtete sie auf halbwegs ausgewogene und gesunde Kost und wusch sich das Shampoo immer ordentlich aus den Haaren. Doch nichts half wirklich gegen dieses ewige Problem. Immerhin erweckte sie somit den Eindruck als hätte sie mehrere Tage nicht mehr geduscht. Ihre eigene Haare beleidigten sie. So was verräterisches aber auch! Das konnte aber wohl kaum daran liegen, das ein gewisser Herr Professor mit sichtlich ungepflegter Haarpracht sich ihr biologischer Erzeuger schimpfte. Oder? Wenn ihr Problem sich auf genetische Gründe zurückführen ließ, dann war dies eine der Dinge auf die sie verzichtet hätte von ihrem ach so geschätztem werten Herrn Vater zu übernehmen. Und gerade ihn zu fragen ob es etwas dagegen gäbe käme einem Himmelfahrtskommando gleich. Sie hatte in ihrem bisherigen Leben nie sonderlich viel Glück gehabt, aber ihr eigenes Unheil bewusst und provokativ heraufbeschwören, darauf konnte sie gut und gerne verzichten... Na jedenfalls konnte sie sich so nicht vor den anderen Schülern blicken lassen, ohne dass diese ihre eigene Meinung dazu bildeten, da war sich Lily sicher und knurrte ihr Spiegelbild missmutig an. Das hieß wohl einfach ab unter die Dusche und das täglich plagenden Prozedere durchstehen. Die junge Evans wartete bis der Großteil der Mädchen, wenn nicht sogar alle aus dem Bad entschwanden. Sie selber würde vielleicht das Frühstück verpassen, aber das nahm sie in kauf. Denn schließlich gab es im Waisenhaus auch nicht immer regelmäßig was auf den Tisch. Als die schwarzhaarige Ravenclaw glaubte, dass so gut wie alle Mädchen endlich fertig waren mit deren Morgentoilette so huschte sie mit ihren Duschsachen ins Mädchenbad des Hauses... Die böse Überraschung traf Lily als sie zufällig in einem der Wandspiegel über den Waschbecken sah. Der Schaum des Pflegeproduktes verfärbte sich plötzlich. Auch nach dem intensiven Ausspülen ließ der Schreck nicht nach. Da hatte doch jemand tatsächlich sich einen schlechten Scherz erlaubt! Fassungslos sah sie, dass ihre Haarfarbe zu einem türkis gewechselt hatte. Wer zum...? Die erstaunten großen Kindsaugen Lilys verdüsterten sich zunehmends. Und mit ihren wechselnden Emotionen sogleich auch ihre Haarfarbe- in ein weingleiches dunkelrot. Lily Severus besah ihre Flasche mit dem Haarpflegemittel und ging sicher, dass es auch ihr Produkt war. Und Tatsache. Es war ihr eigenes Shampoo. Mit einer Hand rieb sie sich genervt seufzend ihre Nasenwurzel und überlegte. Wer nur erlaubte sich so einen Streich? Sie hatte doch keine offenen Probleme mit den meisten Mitschülern. Es stand jedenfalls fest, dass es jemand aus ihrem Haus sich diese kindliche Albernheit überlegt und in die Tat umgesetzt hatte. Anscheinend auch nicht willkürlich, oder? Doch darüber konnte sich das junge Mädchen später noch den Kopf zerbrechen und schlüpfte in ihre Schulsachen. Große Klasse... Da hätte sie sich ja das Haare waschen heute ja sparen können. Sie fiel so oder so auf. Mit den stetig wechselnden Haarfarben erst recht! Ein Glück, dass sie das Frühstücksmahl verpasst hatte... Im Zaubertränke Unterricht hatte der düstere Lehrer nicht lange doziert, sondern seinen Schülern gleich einen Auftrag für die heutige Stunde gegeben. Glücklicherweise hatte Lily Severus es irgendwie fertig bekommen ihre Haarfarbe unter Kontrolle zu halten- sie waren schwarz. Um es weiterhin durch den Unterricht so unauffällig wie möglich zu schaffen, so blieb sie melancholisch und dachte an traurige Sachen und versuchte doch zeitgleich sich nicht all zu sehr zu verlieren während dem Unterricht. Gerade von diesem Lehrer brauchte sie keine unnötige Aufmerksamkeit, weder wegen ihres kleines Problemes auf dem Kopf noch wegen vermeintlichen Nichtaufpassens. Er ignorierte sie auch weitestgehend bisher. Lediglich eine einzige Anmerkung entkam es schnarrend von ihm als er sich vor der Ravenclaw aufbaute als diese gerade dabei war ihren Arbeitsauftrag nachzugehen: „Nein, Evans... du nicht. Wir wollen doch nicht, dass sich Ravenclaw unterfordert fühlt... Du und deine Hauskameraden werdet mir etwas anderes Brauen.“ Bitte was? Mit erhobener Augenbraue starrte sie ihren Lehrer an. Ginny, die heute neben ihr saß horchte ebenfalls für einen Moment auf: Was sollte das denn wieder so freundlich heißen? „Professor?“ „Seite 147...“, sagte er so leise, dass die betroffenen Schüler es nur mit Mühen verstanden hatten. Ohne zu zögern kam sie dem nach und las das Rezept mit konzentriert verschmälerten Augen durch. „A-aber, Sir... das Thema hatten wir nur am Rande angesprochen. Das ist nicht einfach!“, entkam es erstaunt feststellend und zu Snape aufblickend von der kleinen Evans. Ihre Haarfarbe reagierte sofort und änderte sich zu einem auffälligen gelb. Als die Klasse kicherte und Snape sie mit einer erhobenen Augenbraue spöttisch aber kommentarlos anschaute wurde es auch der Ravenclaw wieder bewusst. Verdammt wie peinlich... Leichte Röte zierten ihre blassen Wangen. Ginny selber hatte nur kurz die Augen aufgerissen, aber sonst nicht weiter darauf reagiert außer sich wieder ihrem Trank zu widmen. „Was hast du denn erwartet? Sandkuchenbacken auf Niveau eines Muggel Kleinkindes?“, hörte Lily die tiefe strenge Stimme ihres Zaubertränkeprofessors höhnisch sagen. „N-nein, Sir...“, erwiderte sie ruhig wobei ihre Haarfarbe sich nun in einen beruhig wirkenden Violett Ton umänderte. Dass es die Klasse amüsierte hörte Lily deutlich am leisen Kichern. Sie schwiegen zwar schnell wieder, aber die junge Ravenclaw konnte es sich denken was für ein jämmerliches Bild sie da gerade abgab. Auch der Hauslehrer Slytherins schien auf eine böswillige Art amüsiert, was durch ein entsprechendes aufgesetztes Grinsen zur Geltung kam. Und bevor Lily sich bemühen konnte konzentriert das Rezept vor ihr überhaupt nachzuvollziehen so landete ein schweres ledergebundenes Buch direkt vor ihrer Nase. Sie sah zu ihrem finsteren Lehrer auf, der das Buch soeben von seinem Pult hergezaubert und auf ihren Tisch hart aufkommen lassen hatte. Was wollte er nun schon wieder? „Nun vielleicht probierst du es doch eher mit dem Rezept auf der Seite 247...“ Skeptisch wanderten ihre Augen wieder herab. Zögerlich schlug sie die Seite auf. Snape erwartete da ja etwas... stand weiterhin vor ihr und fixierte sie ausdruckslos mit seinen obsidianfarbenen Augen. Und auf der aufgeschlagenen Seite las Lily: ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 37- 'Tränke zur Abhilfe von Nebenwirkungen von allgemeinen Haartränken' Info: Zur Ernüchterung von fehlgewirktem, unsachgemäß gebrauten oder angewendeten und anderen Substanzen, die verändernde Eigenschaften des Körpers nach Einnahme oder anderwertigen in Berührung Kommens zur Folge haben. Ausgenommen sind jegliche Zustandsänderungen der inneren Organe und nicht Sichtbarem- siehe entsprechende Literatur zu den Themengebieten 'Heilung' und 'Zauberhafte Medizin' im Vermerk. Dieser Trank eignet sich für Fälle von: -Haarverlust -Haarzuwachs -Haarveränderungen (Länge, Farbe und Eigenschaften) -Allergische Reaktionen (veränderte Haut, Augenreizungen und ähnliche äußerlich erkennbare Beschwerden) Zutaten: -3 ½ Alraunenknollen, fein geschnitten und anschließend pulvergleich gemahlen - 3/4 Fingerhut voll Drachenspeichel (Schwarzer Hebride), exakt ¾! Minimal verdünnt mit 0,01ml frisch gequetschter Ingwersaft -1 Blüte der Affodill so zermahlen, dass feiner und(!) leicht glänzender Staub entsteht -1 Fledermausmilz -2 nordische Nirnwurze (rot und grün), die Wurzeln fein zerhacken, dass diese nicht größer als ein kleiner Fingernagel, aber auch nicht kleiner als ein durchschnittlicher Kieselstein werden. Die Blüten selber werden einzelnd(!) kreuzweise geschnitten und dürfen nicht in mit der andersfarbigen in Berührung kommen. Bereiten Sie die Zutaten exakt wie oben angegeben vor und vermeiden Sie länger als 30 Minuten die frische Zutaten ungenutzt zu lassen, da sonst der Trank nicht die gewünschte Konsistenz erreicht und die Wirkung des Produktes womöglich ganz ausbleibt. Die Kesseltemperatur darf zum Zeitpunkt der Zugabe der Zutaten nicht heißer als 275°Celsius betragen! Achten Sie darauf in gleichmäßigem Tempo zu rühren. Zubereitung: 1.Geben Sie während des langsamen Rührens (entgegen des Uhrzeigersinns!) 2/3 des Drachenspeichels aus dem Fingerhut vorsichtig zu. Den Rest verwenden Sie später. 2. Während die geschnittenen Knollen der Alraune hinzugeben, achten Sie darauf das Feuer unter ihrem Kessel etwas zu reduzieren, die Temperatur sollte sollte aber nicht unter 265,9° fallen! 3. Rühren Sie nun 5 Minuten ununterbrochen im Uhrzeigersinn und vermeiden Sie in der Zeit ihr Tempo zu erhöhen oder zu verringern. Bleiben Sie konzentriert! Die Farbe Ihres Trankes sollte Nesselgrün sein. 4. Sie fügen nun die Fledermausmilz hinzu und erhitzen erneut ihren Kessel auf exakt 275° und lassen en Trank für 150 Sekunden genau ziehen. Abweichungen von 1 Sekunde sind tolerierbar aber nicht empfehelenswert. Der Trank sollte mittlerweile eine bernsteinfarben sein. Und die Konsistenz nicht mehr zu wässrig. 5.Fügen Sie den feinen Staub der Affodill Blüte hinzu und rühren gleichmäßig für 53 Sekunden im Unhrzeigersinn und 43 Sekunden in entgegengesetzter Richtung. Die Farbe des Trankes sollte ein dunkles Violett sein. 6. Fügen Sie den Rest des Drachenspeichels hinzu. Rühren Sie nicht. Warten Sie bis der Trank leise brodelt. 7.Die rote Nirnwurz streuen sie verteilt in Ihren Kessel. Warten Sie 2-3 Minuten. Dann ergänzen Sie Ihrer Brühe den grünen Nirnwurz, den Sie schrittweise während des Rührens hinzugeben. Achten Sie darauf, dass der Trank seine Farbe und Konsistenz weiter beibehält. 8.Sollten die Zutaten soweit einwandfrei mit der Brühe fungieren, deckeln Sie Ihren Kessel und lassen es mindesten für 5 Minuten köcheln. Dann stellen Sie die Flamme ab und lassen den fertigen Trank weitere 10 bis 15 Minuten ziehen. Sollte beim Brauen etwas schief gehen, versuchen Sie es erneut. Selbstversuche zum Neutraliseren der eigenen Fehler sind abzuraten und nur unter Aufsicht von erfahrenen Experten durchzuführen! Explosionsgefahr! Zubereitungszeit: ca. 30-45 Minuten Ziehzeit: 15 Minuten -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Zubereitungszeit mag zwar gerade noch machbar sein... aber die Herstellung schien etwas... sehr streng. Lily sah kurz kritisch blickend zur Titelseite des schwer gewichtigen Fachbuches. Mit Sicherheit nichts für ungeübte Anfänger, dachte das Mädchen sich. Und tatsächlich... 'Wirkungen und Gegenmaßnahmen von speziellen Tränken- Ein Nachschlagewerk für jeden Fortgeschrittenen und Experten' Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu ihrem düsteren Lehrer auf- die Haare wieder gelb werdend: „D-das ist doch ein schlechter Witz?!“ „Erzähl mir das mit einem gewissen Ernst!“, er deutete damit ihr Haarfarbwecheln an „Zumindest habe ich kein derartiges Haar Problem...“, zischte Snape finster. Wieder vereinzeltes Kichern im Hintergrund. Lily sah nun auch verdüsterter ihrem Lehrer in die dunklen Augen- die Haarfarbe nun auf dunkelrot umwandelnd. Und ob er eines hatte, ein sehr fettiges Problem sogar... Und wie gerne würde sie es ihm sagen, dass er so was wie Shampoo mehr als nötig gehabt hatte. Doch hier siegte ihre Vernunft. Und der Mut fehlte ihr ja leider ohnehin von vornherein. „Fang. An.“, knurrte er nun drohend und verschränkte die Arme vor seiner Brust, „Wenn du dein Problemchen heute noch in den Griff bekommen willst... sofern es dir überhaupt gelingen sollte den Trank ordnungsgemäß zu brauen, ohne dass dieser ständig seine Farbe ändert- ähnlich wie deine Haare...“ Und damit wandte er sich mit Genugtuung von der Ravenclaw ab. Es herrschte kurz darauf wieder Totenstille und jeder Schüler bearbeitete seinen Trank. Lily Severus schnaubte kurz, bemühte sich jedoch an der ihr zugetragenen 'Sonderaufgabe'. Auch als Snape wieder seine Kontrollgänge durch die Reihen machte ließ sich Lily nicht aus der Ruhe bringen. Dieser unmögliche Mann, der sich eine Lehrkraft schimpfte hatte sie genug zum Spott der Klasse und spätestens zur Mittagspause in der ganzen Schule gemacht. Grimmig blickend bereitete sie einige Zutaten sorgfältig vor, während sie dabei noch ihrem Kessel in Auge behielt, dass dieser die angegebene Temperatur nicht überstieg. In der Reihe hinter ihr vernahm Lily Severus vereinzeltes Puffen und ein überbrodeln eines anderen Kessels, der jedoch sofort verstummte als der Hauslehrer Slytherins eingriff. „Jämmerliche Anfängerfehler. Noch einmal anfangen! Und wer nicht heute fertig wird, das gilt für jeden von euch Banausen, schreibt mir ein Aufsatz über diesen Trank und wie er ordnungsgemäß gebraut wird! Und ihr beiden erläutert mir zusätzlich noch eure Fehler...“, kommentierte der misslaunige Meister der Zaubertränke düster. Na große Klasse... Galt das auch für die junge Evans, die aufgrund ihres Sonderauftrages verhindert war den Trank der heutigen Stunde zu brauen? Als wenn ihr beleidigender Lehrer ihre Gedanken gelesen hätte, oder zumindest sie auch mal bedacht hatte, fügte dieser noch mit öliger Stimme hinzu: „Das schließt dich nicht aus, Evans, trotz deiner... Extra Aufgabe. Für eine Ravenclaw die du sichtlich eine bist, sollte es wohl kein Problem darstellen zu dem gewöhnlichen Unterrichtsstoff noch deine Zusatzaufgaben zu protokollieren, nicht wahr?“ Dieser fiese...!! Sie wollte den Gedanken nicht zu ende denken... Er war einfach nur gemein. Die Weasley zu ihrer Seite strich ihr tröstend einmal über den ihr zugekehrten Arm und schaute bemitleidend bevor sie wieder auf ihren Trank achtete. Ernst blickend fuhr Lily nun mit dem eigentlichen Brauen fort. Die Zutaten waren bereits vorbereitet und der Kessel, oder genauer gesagt der darinnen befindliche Sud hatte die exakte Temperatur erreicht zu der man die ersten Zutaten hinein geben musste. Dafür hatte man keine Zeit der Welt... Als alle Schüler nach dem Unterricht ihre Proben zur Benotung abgegeben hatten eilte die für gewöhnlich dunkelhaarige Ravenclaw aus dem Klassenraum- dicht gefolgt von Ginny. „Das war echt fies von der blöden Fledermaus“, versuchte die rothaarige Gryffindor ihre Mitschülerin zu trösten. Diese erwiderte zunächst nichts, auch nicht als die Weasley ihr erneut mit einer Hand über einen Arm sachte strich. „Lily Sev?“, versuchte Ginny erneut ihre Ravenclaw Freundin anzusprechen, „Vergiss den Fiesling von einem Lehrer.“ „Das ist es nicht, Ginny. Nicht nur zumindest...“, antwortete nun die Schwarzhaarige etwas ungehalten. Die junge Weasley erhob fragend eine Augenbraue und ließ die Evans nicht aus den Augen: „Dann erkläre es mir doch! Vielleicht kann ich dir helfen! Bitte lass mich dich verstehen, Lily Sev...“ Die Angesprochene schwieg wieder erst einmal. Es war schon schlimm genug während des Tränkeunterrichts und überhaupt hier an der Schule zu ignorieren, dass Snape ihr leiblicher Vater war, aber gerade ärgerte sich das Mädchen über etwas anderes. Wollte sie sich der hilfsbereiten Ginny erklären? Sie mit ihren Problemen belasten mit denen die Rothaarige nichts zu tun hatte? Nein, das empfand Lily für unklug. Äußerst unklug... Bevor die beiden eiligen Schrittes weiter liefen, packte Ginny Lilys Robenärmel und stoppte abrupt. Sie wollte unbedingt eine ernst gemeinte Antwort! Und entsprechend ernst sah das Mädchen ihren dunkelhaarigen Gegenüber an. „Ginny...“ Sie meinte es sichtlich ernst. Lilys Erstaunen hatte wieder dafür gesorgt, dass ihre dunkelrote Haarpracht wieder in einen türkisen Ton umgewandelt hatte. Und noch ehe die junge Ravenclaw etwas entgegensetzen konnte, deutete Ginny bereits auf ihre Haare: „Ist es deswegen? Deinen Haaren?“ Tatsache. Lily Severus' Verlegenheit sorgte nun dafür, dass der Haar Ton in zartes Rosa umfärbte. Ginny lächelte schon fast: „Dir kann man schon ansehen was du denkst... oder gerade fühlst.“ „Äh...“, erklang es sehr geistreich von der nun Errötenden. „Und so wie du drauf bist, hast du wohl nicht freiwillig dir etwas in die Haare getan, habe ich Recht?“ Durchschaut. Dass es so auffällig war hätte man wohl denken können, aber nun konnte die Evans nichts mehr abstreiten ohne eine nachvollziehbare Lüge zu erfinden. Schließlich nickte sie bejahend: „Ja. Ist mir heute morgen beim Duschen passiert, Ginny. Jemand hat etwas in mein Shampoo getan...“ Nun wirkte das Weasley Mädchen überrascht: „Ach echt? Aber warum sollte jemand dir was in dein Shampoo tun? Vielleicht ist es nur ein blöder Streich?“ Lily zuckte die Achseln: „Ich weiß es nicht. Eine Vermutung habe ich zwar, aber keinen Beweis. Fest steht, dass es sich um jemanden aus meinem Haus handelt. Das schließt den Kreis der Verdächtigen zwar etwas ein, aber dennoch könnte es jeder von ihnen gewesen sein. Abgesehen von Luna. Ihr vertraue ich.“ „Vielleicht solltest du mit einem Lehrer darüber sprechen?“, schlug die junge Gryffindor vor. Doch Lily schien nicht begeistert: „Ungerne.“ „Aber...“ „Ich weiß, du meinst es nur gut, Ginny. Und ich weiß es zu schätzen, dass du dich um mich sorgst, aber erst einmal möchte ich mich alleine um das Problem kümmern.“ Nun war Ginny nicht begeistert und schaute ihren Gegenüber mit verschränkten Armen verdustert an. „Ähm...“, Lily blickte verlegen zur Seite, „Sollte ich es nicht allein klären können, wende ich mich an einen Lehrer. Einverstanden?“ Darauf nickte die Rothaarige stumm, lächelte leis wenn auch etwas gezwungen. Und ehe sich beide trennten ihrer Stundenpläne willen, kommentierte Ginny: „Ich finde, dass deine natürliche Haarfarbe dir bei weitem am besten steht.“ Und damit eilte die Weasley beinahe hüpfend durch die Schulkorridore und ließ eine sichtlich beschämte Lily Severus Evans zurück... Die großen grünfarbenen Kinderaugen verfolgten noch Ginny bis diese außer Sichtweite war und merkte nicht wie an ihr vorbeilaufende Schüler leise kicherten, denn Lilys Haarfarbe intensivierte sich zu einem stärkeren Rosa. Die Evans eilte nun selber durch die Schulkorridore in Richtung Bibliothek, da sie glücklicherweise eine Freistunde hatte. Obwohl... sie bräuchte eine Kopfbedeckung um nicht noch mehr angestarrt und belächelt zu werden. Aber das wiederum sah hier in der Schule auch seltsam aus, wenn sie mit einer Mütze herumlief, insbesondere innerhalb des Gebäudes. Aber anders wusste sie sich gerade auch nicht zu helfen. Also machte sie einen kurzen Abstecher in den Ravenclaw Turm und bedeckte ihr Haupthaar unter einer verblichenen grauen alten Wollmütze und eilte wieder in schnellerem Schritt Richtung Schulbibliothek. Hoffentlich würde Lily Severus da irgendwie fündig werden was zur Lösung ihres Problemes half oder zumindest ihr die Sicherheit gab, dass die Wirkung der Substanz in ihrem Shampoo nur von kurzer Dauer war. Direkt vor dem Eingang traf sie direkt auf eine weitere Schülerin die wohl auch die Absicht hatte die Bibliothek zu besuchen. Eine brünette Gryffindor: „Oh, entschuldige. Du willst wohl auch hier rein?“ Lily nickte, hielt dann aber die Tür und ließ das andere Mädchen zuerst eintreten. Diese bedankte sich, wenn auch etwas hochnäsig. „Gerne“, erwiderte Lily höflich. Die brünette wandte sich kurz zu Lily um. „Ich sehe dich zum ersten Mal hier. Suchst du etwas bestimmtes? Ich kann dir vielleicht behilflich sein... ähm...“, setzte der Wuschelkopf an und erwartete mit verzogener Miene darauf, dass sich ihr Gegenüber mit der Mütze vorstellte. „Evans. Lily Severus Evans.“ „Oh...“ Nun lächelte auch die Ravenclaw. Anscheinend erweckte sie wieder den Eindruck ein Junge zu sein. Irgendwie belustigend. Und bevor die Gryffindor entschuldigend etwas erwidern konnte, kam ihr Lily Severus aber auch schon zuvor: „Schon gut. Ist für mich nicht das erste Mal, dass man mich für einen Jungen hält. Bin ich wohl teils selber schuld.“ Die Zweitklässlerin mit den großen braunen Augen musterte vielsagend ihren Gegenüber und bestätigte deren Aussage stumm nickend. „Du bist doch... eine Freundin von James, oder? Und diesem Weasley Jungen?“ Zunächst blickte die Braunäugige den Ravenclaw fragend an, aber bei der Erwähnung von Rons Namen fiel ihr dann auch schon sofort der Groschen: „Ah, du meinst Harry und Ron?“ „Kann sein, mir ist da der Name von Ginnys Bruder leider entfallen.“ „Schon ok. Muss man sich nicht merken“, spotte die Gryffindor Zweitklässlerin über den dusseligen Weasley, „Ich bin Hermione Granger. Also was brauchst du?“ Lily überlegte kurz wie sie formulieren sollte ohne viel von ihrem Problem preiszugeben. „Ich glaube etwas wie ein Tränkebuch oder Nachschlagewerk gegen die Wirkung von … spezielleren Tränken würde mir genügen“, antwortete die Ravenclaw schließlich. Hermine überlegte nicht lang und deutete bereits in einen der vielen Seitengänge der Bücherregale: „Da dürftest du fündig werden. Du hattest wohl eben Zaubertränke bei Snape, nicht wahr? Aber ich brauche ebenfalls ein Buch für dieses Fach, also komm ich ein Stück mit.“ Und damit liefen die beiden Mädchen und schlugen die gewünschte Richtung ein und hielten dann vor den hohen Bücherregalen. Während Hermine recht schnell fündig würde, so suchte Lily Severus angestrengt nach einem Buch das ihr nützen könnte. Doch auf die Schnelle fand sie nichts. Sie blätterte durch einige Lektüren, doch nichts brauchbares fand sie darin. Immerhin wusste sie auch nicht ganz genau gegen welche Art von Substanz sie Hilfe suchte. Ihren Tränkeprofessor konnte und wollte sie nicht fragen. Er hatte sie zwar gezwungen etwas zu Brauen das angeblich ihr Problem lösen sollte. Doch anscheinend nicht zufriedenstellend- sonst hätte er ihr unbedenklich eine Probe ihres Trankes mitgeben können. Sie seufzte und wälzte sich durch weitere Bücher... ohne Erfolg. „Ah Miss Evans! Hier stecken Sie also.“ Lily blickte verwundert zu ihrem kleinwüchsigen Hauslehrer herunter und lächelte höflich: „Professor?“ „Ist Ihnen denn nicht warm unter der Mütze?“, fragte der sympathische Lehrer für Zauberkunst. Lily verneinte: „Ich bin ja eh gleich wieder draußen, da ich nur kurz etwas nachschlagen wollte.“ „Ah gut. Sehr fleißig. Jedenfalls habe ich Sie gerade gesucht. Severus meinte, Sie hätten etwas in seinem Unterricht vergessen.“ Nun sah Lily Severus Professor Flitwick mit einer erhobener Augenbraue fragend an. Und da holte er auch schon eine kleine Phiole aus seinen Ärmeln und überreichte es seiner Schülerin, die skeptisch das Gefäß begutachtete. Komisch. Es kam ihr nicht bekannt vor... Die Beschriftung lautete: Sieben Tropfen Lösung->Ernüchterung „Danke Professor. Es tut mir leid, dass Sie die Mühe hatten...“, erklärte sich Lily. Der Hauslehrer Ravenclaws verabschiedete sich: „Schon gut. Wir sehen uns ja nach der Mittagspause im Unterricht wieder, Miss Evans.“ Lily nickte ihm zu und widmete sich wieder ihrer Probe. Sie war sich sicher nichts vergessen zu haben als sie die Kerker verließ. Oder war dies etwa...? Lilys Augen öffneten sich weit. Ernüchterung... Ernüchterung schien ein Schlagwort zu sein. Da war doch etwas gewesen. Er-Nüchterung... Nüchtern... Klar-> sich klären, nein aufklaren-ja das war es! Ah ja! Ein Trank zur Aufhebung der Wirkung war es also nicht wonach sie suchen sollte, sondern einer, der die Wirkung neutralisierte! Der Rest würde dann auf natürlichem Wege abgebaut werden. Ah so war das also! Lily schlug sich nach kurzem Grübeln und dieser Erkenntnis mit ihrer Handfläche gegen die Stirn. Sicher... 'Trank der Ernüchterung' war die Lösung! Den sollte sie doch heute Brauen, oder nicht? Auf den Namen hatte sie nicht geachtet so sehr war sie konzentriert gewesen korrekt den Trank herzustellen. Na immerhin kam ihr schlussendlich die Erleuchtung und nun musste sie nur noch gezielt nach dem Trank und dessen Wirkung und Anwendung suchen... Okay, ihr Vater hatte da eine eindeutige Hilfestellung gegeben. So sehr sie ihn im Unterricht verfluchte, umso dankbarer war sie dafür, dass er sich dennoch herabgelassen hatte ihr das passende Mittel zur Verfügung zu stellen. Und immerhin wurde das Mädchen nun auch relativ schnell fündig und überflog einige Seiten Text: -------------------------------------------------------------------------------- 'Trank der Ernüchterung' (… )je nach Schwere der Folgen eines missglückten Trankes oder einem Experimentes benötigt man einige oder wenige Tropen dieses Trankes und fügt es der zu der Ursache Quelle hinzu, sofern es noch möglich ist; für andere Fälle lesen Sie die unten aufgeführte Anmerkung. Das Konzentrat in verdünnter Form kann ebenfalls angewendet werden als.(...) (… )die vorgeschrieben Dosis sollte von einem Experten empfohlen werden! Sonst entfaltet sich die Gegenmaßnahme nicht wie gewünscht. Für gewöhnlich ist eine Anwendung länger als drei Tage nicht notwendig... Im Falle einer vorgeschrieben Dosis in Form einer Phiole, so ist diese aufzubrauchen, sollte jedoch nach einer Woche nicht mehr angewendet werden(...) ------------------------------------------------------------------------------------ Damit schlug Lily Severus das Buch zu und stellte es wieder an seinem Platz. Sie war sichtlich erleichtert. Die im besten Falle Drei-Tage-Kur würde sie ab heute beginnen. Und hoffentlich würde sie bis Freitag nicht unnötig auf einen gewissen Slytherin treffen sofern dieser es nicht bereits selber mitbekommen was für eine Art Problemchen die junge Erstklässlerin belastete... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)