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So far away | YoonMin

von

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Lost

Yoongi POV

„Wie... gehts Jimin?“, traute ich mich nach ein paar Tagen meine Cousine zu fragen. Sie saß mir im Moment wieder, da sie mir gerade ihren täglichen Besuch abstattete, gegenüber. Sie sah mich nur stumm an und ich ahnte schon, dass mich ihre nachfolgenden Worte nicht glücklich machen würden.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Er antwortet mir kaum noch und grenzt sich scheinbar immer weiter ab. Ich mache mir Sorgen um ihn...“ Die machte sie sich nicht allein. Auch ich begann so langsam aber sicher mir welche zu machen, da eine Sache feststand. Je länger mein Heilprozess hier dauern würde, desto unwahrscheinlicher war es, dass Jimin auf mich warten würde. Er würde keine Gefühle mehr für mich haben und diese Tatsache zerriss mich innerlich, doch ich ließ mir das nicht von ihr anmerken.

Am Abend stocherte ich nachdenklich in meinem Abendessen rum. Meine Gedanken waren einzig und allein bei Jimin. Ich fragte mich, was er wohl gerade machte und wie es ihm ging. Eigentlich müsste er, rein vom Datum her, momentan in seiner Abschlussprüfungsphase sein, die ich normalerweise ja auch haben würde. Doch ich musste ja unbedingt Scheiße bauen und nun hier sitzen. Ich hoffte mal, dass er sich nicht zu viel Stress machen würde. Er hatte das bei seiner Intelligenz nicht nötig. Er war gut in der Schule.

Da ich mich ja laut den Psychologen auf dem Weg der Besserung befand durfte ich an dem Unterricht teilnehmen und meinen Abschluss nachmachen. Meine Krankheit gab mir die Chance dazu, da sie sozusagen als Entschuldigung für mein Versagen angesehen wurde. Glück im Unglück würde ich mal grob behaupten.

„Alles ok bei dir?“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sah verwirrt zu dem sich gerade setzenden Rothaarigen. Er hatte mich komplett außer Fassung gebracht, so dass ich nun Luftlöcher starrte. Besorgt fuchtelte Chanyeol vor meinen Gesicht herum und ich schenkte ihm nun meine Aufmerksamkeit.

„Ja... Ich hab nur nachgedacht.“ Skeptisch wurde ich angesehen und man konnte förmlich sehen, wie die Zahnräder in seinem Kopf begannen zu arbeiten. Und wie schon erwartet fragte Chanyeol mich erneut, warum genau ich hier war. Ich aß jedoch nur stumm weiter und ging nicht darauf ein. Wir waren gerade dabei Freunde zu werden und ich würde die Beziehung nicht mit meiner Vergangenheit zerstören.

„Yoongi... Sorry... Ich sollte aufhören dich ständig zu fra-“

„Schon gut... Ich will da nur nicht drüber reden... Du würdest mich sonst für ein Monster halten...“ Und damit ließ er es zum Glück gut sein. Aber ich dachte mir schon, dass er sich über meine Aussage den Kopf zerbrach. Und ich musste Recht behalten.

Am nächsten Morgen klopfte er noch vor dem Frühstück an meiner Tür und setzte sich neben mich auf mein Bett, fragte mich, was genau ich mit meiner Aussage meinte. Ich ließ den Kopf hängen und überlegte fieberhaft, was ich ihm antworten könnte. Ich war mir ziemlich sicher, würde ich ihm die Wahrheit erzählen, würde er nichts mehr mit mir zu tun haben wollen und sich wieder von mir entfernen. Und das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich hatte von selbst endlich mal einen Freund gefunden. Meinen ehemaligen Squad hatte ich nur dank Jimin.

Ich seufzte und fuhr mir durch meine Haare. Ich musste es ihm sagen, auch wenn ich riskierte ihn zu verlieren. Ich konnte nicht länger schweigen.

„Ich bin ein Monster weil ich meinen Ex krankenhausreif geschlagen habe.“

Der Schock stand Chanyeol förmlich ins Gesicht geschrieben, weshalb ich jeglichen Blickkontakt mied. Ich sah ihn erst wieder an, als er nach meinem Unterarm griff. Er biss sich auf die Unterlippe und nun schien er nach den passenden Wörtern zu suchen.

„Warum- Wieso hast du... ihn... geschlagen?“ Er hielt mich also nicht für wahnsinnig? Obwohl, wenn man hier eine Zeit lang war bekam dieses Wort eine völlig neue Bedeutung.

„Ich war eifersüchtig auf einen Freund von uns... Ich hab angefangen zu trinken und habe Alles an ihm ausgelassen... Ich war ein Idiot. Ich hab zu spät gemerkt, dass ich unsere Beziehung, von der Niemand etwas wusste, zerstört habe…“ Bedrückt sah er mich an und er wusste nicht wie, aber Chanyeol wollte mir Trost spenden, was mich sehr überraschte. Ich hätte wirklich mit Allem gerechnet, außer einer Umarmung. Ich saß hier in meinem Zimmer, auf dem ziemlich unbequemen Bett und wurde von dem Rothaarigem umarmt. Ich erwiderte nicht, sondern sah stumm an die mir gegenüberliegende Wand. 
„Es wird bestimmt alles wieder gut… Ihr Beide findet bestimmt wieder zusammen.“ Sanft lächelte er mich an, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Chanyeol… Je länger ich hier bleiben muss, umso unwahrscheinlicher wird es, dass er noch Gefühle für mich hegt.“
 

Etwa Zwei Monate später stand ich nun hier, hatte meinen Schulabschluss doch noch bekommen und wurde gerade entlassen. Wie sehr hatte ich diesen Tag nur erwartet? Aber es brach mir schon etwas das Herz, dass ich Chanyeol nun wieder alleine lassen musste. Er stand neben mir und meiner Cousine, während gerade der ganze Papierkram gemacht wurde. Wir Beide wussten, dass wir uns nun voneinander verabschieden mussten. Wir versprachen uns in Kontakt zu bleiben und als er mich dieses mal umarmte, erwiderte ich die Geste sogar.

„Wir sehen uns irgendwann draußen. Kämpfe um ihn. Hol ihn dir zurück. Versprich mir das.“, meinte der Rothaarige, bevor er verschwand und mich mit Sunhi allein ließ. Ich wusste zwar nicht warum, aber irgendwie sah sie mich die ganze Zeit schon so komisch an. Freute sie sich denn nicht, dass ich nun endlich wieder auf freiem Fuß war?

Wir gingen gerade zu ihrer Wohnung, wobei ich die frische Luft und die Sonnenstrahlen genoß. Ich freute mich schon auf das bequeme Bett in ihrem Gästezimmer. Dann könnte ich meinen Schönheitsschlaf endlich wieder genießen. Endlich bei ihr angekommen stürmte ich direkt in mein “Zimmer“, schmiss die Tasche mit meinen Sachen auf den Boden und legte mich ins Bett. Ich kramte in dem Nachttisch nach meinem Handy und wollte es wieder einschalten, doch der Akku war leer. Schulterzuckend steckte ich es ein, gab meine PIN ein und wurde erst einmal mit Benachrichtigungen überhäuft. Nach und nach ging ich sie alle durch und nach einigen Minuten checkte ich mal meinen Account bei den einem sozialen Netzwerk ab. Ich folgte dort nicht vielen Leuten. Hauptsächlich waren das Leute aus meiner Klasse oder meine ehemaligen Freunde. Dadurch sah ich ihre ganzen Beiträge der letzten paar Wochen, entdeckte, dass Taehyung jetzt mit Jungkook zusammen war. Auch wenn wir keine Freunde mehr waren freute ich mich für sie. Wenigstens dieses Problem waren Jimin und ich nun los. Apropos Jimin… 
Ich suchte meine komplette Timeline nach irgendwelchen Beiträgen von ihm ab, doch ich fand keinen einzigen. Skeptisch wollte ich auf sein Profil gehen, doch ich musste feststellen, dass er es gelöscht hatte. Das passte überhaupt nicht zu ihm. Normalerweise spamte er sämtliche Timelines seiner Follower mit Selfies zu. Warum also sollte er schlagartig sein Profil löschen? Irgendetwas stimmte hier nicht… Und ich war mir sicher, dass Sunhi wusste, was es war.

Ich ging in die Küche und setzte mich zu ihr an den Tisch, wo sie gerade einen Kaffee trank. Sie sah kurz auf, wendete ihren Blick aber rasch ab. Skeptisch sah ich sie an, bis ich ihr vor dem Gesicht rumfuchtelte, da sie mich überhaupt nicht beachtete und sie schließlich aufforderte, mir zu sagen, was hier los war. Sie begann zu zittern, nach den richtigen Worten zu suchen, bis sie mich mit dieser Tatsache einfach wieder in das Loch zurückwarf, aus dem ich wochenlang herausgekrochen war.

„Jimin… er hat dich aufgegeben. Er liebt dich nicht mehr.“



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