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So far away | YoonMin

von

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Jealousy

Direkt wanderte seine Hand an seine leicht gerötete Wange. Geschockt wurde ich angesehen, ehe ich mich wegdrehte und ging, ihn einfach stehen ließ. Hasst mich ruhig, doch ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und ehe ich mich versah war mir die Hand ausgerutscht. Ich wollte das überhaupt nicht machen, wollte ich mich doch so sehr von meinem Vater unterscheiden. Früher hatte er mit mir auch immer das Gleiche getan, doch mittlerweile traf es nur noch meine Mutter. Sie versuchte zwar sämtliche Spuren vor mir zu verstecken und das Bild einer guten Familie zu wahren, doch bei mir scheiterte sie damit kläglich. Ich hörte meine Eltern jedes Mal streiten und hatte es ja selbst schon am eigenen Leib erfahren müssen. Meine Familie war Alles andere als perfekt. Doch warum spiegelte ich jetzt sein Verhalten wieder, wenn ich doch ein so viel besserer Mensch sein wollte als er?

Nachdenklich, aber gleichzeitig auch wütend auf Jimin, ging ich nach Hause und wollte in mein Zimmer verschwinden, als ich meinem Erzeuger, ja heute wieder diese Bezeichnung, begegnete.

„Wo warst du?“ Ich konnte an seiner Stimme deutlich erkennen, dass er etwas getrunken hatte. Zumal roch ich das auch. Ich ignorierte ihn und wollte gerade an ihm vorbeigehen, ihn stehen lassen wie Jimin, als er mich am Arm ergriff und an die Wand drückte.

„Antworte mir.“, zischte er bedrohlich, doch damit machte er mir keine Angst mehr. Früher vielleicht, doch ich war es mittlerweile gewöhnt. Ich riss mich also los und stieß ihn von mir weg, bevor ich die Treppen hoch rannte, meine Zimmertür hinter mir zuwarf und diese abschloss. Zwar rannte er mir hinterher, doch da meine Tür verschlossen war kam er nicht an mich ran. Er schrie mich die ganze Zeit über an. Das ich ihm aufmachen soll, das ich eine Enttäuschung für ihn bin und so weiter. Dadurch weckte er meine Mutter auf, die daraufhin zu ihm auf den Flur ging. Großer Fehler, denn nun stritten sich die Beiden. Ich suchte meine Kopfhörer raus und schmiss mich in mein Bett. Ich drehte meine Musik so laut auf, dass ich meine Eltern nicht mehr hören konnte. Ich war eh nicht dazu in der Lage, irgendetwas an der Situation zu ändern. Ich hatte vor einiger Zeit herausgefunden, dass wenn mein Vater mal wieder einen über den Durst getrunken hatte es besser war ihn zu ignorieren. Doch meine Mutter dachte nicht einmal daran so etwas zu tun. Sie konfrontierte ihn lieber und bezahlte dies meist mit blauen Flecken. Vor anderen Leuten konnte sie diese zwar verstecken, doch ich wusste, dass sie da sind.

Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein. Mein Handyakku war leer und ich wurde dennoch wach und das obwohl mein Wecker nicht geklingelt hatte. Ich beschloss schnell eine kalte Dusche zu nehmen. Danach zog ich mich um und ging runter in die Küche um etwas zu frühstücken. Ich sah auf die Uhr. So früh war ich noch nie für die Schule fertig. Ich ließ mein Handy zu Hause, denn ohne Akku war es eh nutzlos, und ging zur Schule, dieses Mal allein. Ich wollte Jimin momentan nicht unter die Augen treten. Wer weiß, wie wir beide momentan miteinander klar kamen.

In der Schule angekommen war ich sogar einer der Ersten, die da waren. Immer mehr Klassenkameraden betraten den Raum je später es wurde. Taehyung sah mich fragend an, setzte sich aber schweigend neben mich. Er wusste, dass es sinnlos war mich um diese Uhrzeit etwas zu fragen und eine einigermaßen sinnvolle Antwort zu erwarten. Also beließ er es dabei. Klar war das für ihn ungewohnt, tauchte ich doch sonst immer mit Jimin auf, was ja auch irgendwo sinnvoll war, wohnten wir ja gegenüber. Ich fragte mich schon ob er heute überhaupt noch kommen würde, als er total abgehetzt im Klassenzimmer ankam und sich erschöpft zwischen uns auf seinen Platz setzte. Nach dem Unterricht wollte ich unsere Pause eigentlich dazu nutzen um mich etwas zu entspannen, doch Jimin hatte etwas Anderes mit mir vor. Ehe ich mich versah fand ich mich auf einem der leeren Gänge wieder. Traurig wurde ich angesehen. Allerdings erwiderte ich seinen Blick nur genervt. Ich wollte jetzt nicht mit ihm über gestern Abend sprechen. Generell wollte ich nicht darüber sprechen. Ich würde am liebsten so tun als wäre das nicht passiert. Und wie immer kam es mir so vor, als ob ich ein Buch wäre. Jimin näherte sich mir und schloss mich in seine Arme. Ich stieß ihn zwar nicht von mir, aber die Umarmung erwiderte ich auch nicht. Ich stand einfach nur still da, während er sein Gesicht in meiner Halsbeuge versteckte. Als mir bewusst wurde wie das Ganze hier für Außenstehende aussehen musste, stieß ich ihn leicht von mir. Überrumpelt sah er mich erst an, bis er verstand, warum ich das tat.

„Ich verstehe dich ja, dass du es nicht tun willst. Auch wenn es vieles einfacher machen würde… Doch ich muss das jetzt einfach akzeptieren.“ Ok, worauf wollte er hier gerade hinaus?

„Yoongi, wegen gestern… Es tut mir leid.“

Ich war völlig überrascht von seiner Entschuldigung, da ich damit nicht gerechnet hätte. Jimin hatte sich gestern Abend noch sehr viele Gedanken über unseren Streit gemacht und eingesehen, dass er Jungkook etwas zu nahe war, wie er mir auf unseren Weg zu Taehyung erzählte. Er hatte beschlossen den Jüngsten unseres Squads nun etwas auf Abstand zu halten, doch leider war dieser da anderer Meinung. Als wir bei Taehyung ankamen, hatte dieser Gesellschaft von ihm. Ich hatte vollkommen vergessen, dass er auch bei uns auf der Schule war. Innerlich könnte ich mich selbst ohrfeigen. Wie konnte ich daran nicht denken?

Als die Beiden uns entdeckten, stand Jungkook auf und ging auf den Karottenkopf zu, umarmte ihn während er mich begrüßte. Grummelnd ignorierte ich ihn und setzte mich neben Taehyung. Gleichzeitig befreite sich Jimin aus seinem Griff, bevor er sich neben mich setzte und wir anfingen über Gott und die Welt zu reden.

Die Situation mit Jungkook wurde immer komplizierter. Egal wo wir waren, was wir machten, er war immer bei Jimin. Ich wollte ihn schon von ihm zerren, ihn irgendwo einsperren, nur damit er seine Pfoten von meinem Freund ließ. Dadurch, dass ich mich momentan so sehr darauf fixierte Jimin nicht aus den Augen zu lassen, verlor ich den Überblick über manch andere Sachen. Wichtige Sachen, die für mein weiteres Leben von hoher Bedeutung waren.



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