So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 4: Embarrassed ---------------------- Warum genau ich eingewilligt hatte, konnte ich mir nicht erklären. War ich nun bescheuert geworden? Ich hielt es nach wie vor für eine blöde Idee, mit Karottenkopf auszugehen, aber wir standen jetzt schon vor dem Café und gingen gerade hinein. Seit meinem Aufklärungsgespräch vor knapp einer Woche verhielten wir uns wieder wie früher, mit der Ausnahme, dass ich nicht mehr so oft zu Jimin hinüber ging. Ich wollte ihn nicht meiden. Ok, ja doch irgendwie, aber ich wollte dennoch etwas mit ihm zu tun haben. 
Im Café setzten wir uns auf meinen Wunsch hin in die hinterste Ecke, da wir dort ungestört sein konnten. Würde uns jetzt Jemand aus unserem Squad sehen, würde er wohl denken, dass wir ganz normal freundschaftlich hier wären, doch dem war nicht so. Wir hatten gerade wirklich ein Date. Na ja eigentlich waren wir ja nur hierher gekommen, um unsere Zeit bis zum Start des Films zu überbrücken. Ja richtig, wir werden heute ins Kino gehen. Das alles war die Idee des Karottenkopfes gewesen und ich hatte nur unter einer Bedingung zugestimmt. Ich durfte den Film aussuchen. Auf keinen Fall würde ich mit ihm in irgend so einen Schnulzenfilm mit Angelina Jolie oder Brad Pitt gehen. Nein! Niemals! Ich wusste, dass er solche Filme liebte, besaß er ja zahlreiche von diesen. Ich hatte ihn im ersten Moment dafür ausgelacht. Ich war eher der Mensch, der sich Horror- und Actionfilme reinzog. Dementsprechend sah auch meine DVD-Sammlung aus. Auch wenn ich vielleicht nicht danach aussah, so liebte ich es mich irgendwo mit Knabberkram in der Hand hinzupflanzen und einen meiner Lieblingsfilme zu schauen. Es kombinierte ja auch noch meine zwei Lieblingstätigkeiten - Schlafen und Essen. Ich schlief wirklich fast immer ein, wenn ich einen Film sah. War wohl so eine bescheuerte Angewohnheit von mir. Ich wurde von der Kellnerin aus meinen Gedanken gerissen und bestellte mir daraufhin einen Cappuccino. Jimin hingegen trank keinen Kaffee und bestellte deshalb einen Kakao. Mir persönlich war sowas ja eher zu süß. Ich trank meinen Kaffee auch immer ohne Zucker. Sonst eigentlich auch immer schwarz, doch heute hatte ich ausnahmsweise mal keine Lust darauf. Keine fünf Minuten später hatten wir unsere Getränke. Während ich trank und mir leicht die Zunge dabei verbrannte, da ich Held vergaß, dass das Zeug scheiße heiß ist, beobachtete ich, wie Karottenkopf immer wieder auf die Uhr sah. So nervös war er also. Dabei war eigentlich nichts anders als sonst. Wir waren wie immer. Jedenfalls sah ich das so. Nachdem wir unsere Tassen gelehrt hatten und ich bezahlt hatte, ja ich ließ heute mal den Gentleman raushängen, gingen wir zum Kino und holten unsere Karten, welche ich ebenfalls bezahlt hatte. Ich konnte sehen, dass Jimin das überhaupt nicht gefiel, weshalb ich mich breit schlagen ließ, dass er wenigstens die Snacks bezahlen durfte. Karottenkopf hatte nicht mitbekommen, welchen Film ich ausgesucht hatte und innerlich hoffte ich, dass er nicht all zu schreckhaft sei und sich während des Films nicht an mich kuschelte oder sonst etwas in die Richtung. Ob das Ganze jetzt ein Klischee war? Der, der keine Schnulzen mag, zieht sein „Date“ mit in einen Horrorfilm? Könnte sein, doch mir war es egal. Wir suchten uns unsere Plätze, ließen uns darauf wie ein altes Ehepaar erschöpft fallen. Dadurch, dass es gerade erst mal Nachmittag war, war der Saal schön leer. Hier und da saßen ein paar Leute, doch es war eine überschaubare Menge. Zusätzlich hieß es, dass der Film auch noch nicht ganz so gut sein sollte. Aber das war mir weiterhin lieber als irgendein romantischer Film. Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Werbung endlich zu Ende und der Streifen begann endlich. Jimin starrte gespannt auf die Leinwand, während ich mich gähnend zurücklehnte. Der Film lief gerade mal eine halbe Stunde und ich war kurz davor einzuschlafen, bis plötzlich Jemand meine Hand ergriff. Verwundert sah ich rüber zu ihm. Gut, es überraschte mich nicht, dass er Angst hatte, aber ich war definitiv der Falsche um Trost zu suchen. Im Gegenteil. Ich versetzte Leute lieber weiter in Angst und Schrecken. Doch ich brachte es nicht übers Herz ihm so etwas anzutun. Also ließ ich es über mich ergehen. Es war schon irgendwie süß. Jimin hatte so süße kleine Hände. Würde ich meine Eigenen auf seine legen, so würde man seine nicht mehr sehen. Meine waren größer als seine. Und noch ein Beweis, dass ich zwischen uns derjenige wäre, der Top ist. Aber warum dachte ich eigentlich darüber nach? Zwischen uns war nichts und ich bezweifelte auch, dass da jemals etwas sein würde. Seine kleine Hand verschwand, aber dafür klammerte er sich wenige Sekunden später an meinen Arm. Perplex starrte ich ihn und zog ihn zu mir, damit ich nicht so laut reden musste. „So schlimm ist das jetzt auch nicht. Man sieht, dass es Kunstblut ist. Und außerdem ist das nur Fiktion Karottenkopf.“ „Du sollst mich doch nicht immer so nennen...“, schmollte, lächelte aber kurze Zeit später. Wie es scheint konnte ich ihn etwas beruhigen, dennoch ging er gerade auf Kuschelkurs mit meinem Arm. Seufzend versuchte ich noch etwas Abstand zu halten und mich auf den restlichen Film zu konzentrieren. Gut, dieser Film war weder gut noch schlecht. An den Effekten hätte man meiner Meinung nach noch etwas arbeiten können, da sie ab und zu etwas zu künstlich aussahen. Nun liefen wir Beide nach Hause, Jimin ein kleines Stück vor mir. Es war Still zwischen uns Beiden, doch war es eine angenehme Stille. Jeder von uns Beiden ging seinen eigenen Gedanken nach, bis wir schon in unserer Straße angekommen waren. Hatte ich bereits erwähnt wie praktisch es war, dass wir in derselben wohnten? Wir blieben vor Jimins Haustür stehen. Erneut sagte keiner von uns auch nur ein Wort, doch nun war es mir irgendwie unangenehm, weshalb ich die Stille unterbrach. „Also dann. Man sieht sich.“, verabschiedete ich mich und wollte gerade gehen, als er mich festhielt. „So beendet man kein Date. Das solltest du nochmal üben Hyung.“, grinste er und küsste mich auf die Wange. Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesucht stieg und versuchte dies zu unterdrücken. „Ich komm morgen vorbei und dann machen wir die Hausaufgaben zusammen, ja?“ Und somit ließ er mich allein. Er wollte vorbeikommen? Zu mir? Fuck. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)