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So far away | YoonMin

von

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Der Anfang vom Ende

Nervös setzte ich mich an den kleinen, weißen Tisch, welcher mitten im Raum stand, und umklammerte den Kugelschreiber mit meiner Hand. Ich merkte wie dieser sogenannte Betreuer mich anstarrte. Ich hasste es, wenn man mich ständig beobachtete. Als ob ich mich hier nicht schon unwohl genug fühlte. Und dieser kleine Raum hier, in dem sich nichts außer diesem Tisch und dem Stuhl befand, machte es auch nicht gerade besser...

Wie ich hier her gekommen war? Das habe ich nur meiner blöden Cousine zu verdanken. Warum konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen? Sie hätte keinen Krankenwagen rufen müssen. Dann wäre alles besser. Keiner müsste sich mehr mit mir rumschlagen und ich hätte meine geliebte Ruhe zurück, die ich schon seit einigen Wochen nicht mehr hatte. Dazu wurde alles zu stressig, sowohl in der Schule, als auch unter meinem Squad und unter meiner Familie, die sich zerstritten hatte und das nur meinetwegen. Ich bin ein schlechter Mensch. Ich habe es nicht anders verdient. Ich musste jetzt gehen. Doch leider war mir dieses Glück einfach nicht gegönnt. Danke dafür Sunhi...

Sie sagten wenn ich alles aufschreibe, was mich bedrückt, würde es mir besser gehen... Doch was blieb mir anderes übrig? Ich langweilte mich sowieso hier den ganzen Tag. Ich brachte sowieso seit einer Woche keinen Ton mehr heraus. Wahrscheinlich hatte ich meine Cousine deshalb die ganze Zeit um mich. Sie hatte sich Sorgen gemacht. Sorgen, die vollkommen überflüssig waren. Genau wie ich. Ich wollte den Moment ihrer Abwesenheit ausnutzen, doch hatte ich mich zeitlich verschätzt. Niemals hatte ich damit gerechnet, dass sie früher Feierabend machte nur um mit mir Zeit zu verbringen. Wäre sie nur ein bis zwei Stunden später nach Hause gekommen, so hätten die Ärzte mich nicht mehr retten können und ich hätte das alles hinter mir gehabt. Es wäre so viel einfacher, für alle.

Doch seit wann steht das Glück auf meiner Seite? Das tat es doch noch nie. Wobei ich in letzter Zeit dachte, mich hätte auch mal die gute Seite des Lebens erwischt und wäre mehr als nur eine Enttäuschung, doch da hatte ich mich wohl getäuscht.

Alles fing damit an, dass ich vor ein paar Wochen mit meinem Squad auf diese Geburtstagsfeier von Jin gegangen bin. Versteht mich nicht falsch, ich mochte Jin, doch ich war hauptsächlich wegen dem Essen da. Es ging einfach nichts über seine Kochkünste, wenn er nicht schon das beste Essen in ganz Seoul machte. Die Stimmung war gut. Außer mir und meinem Squad, bestehend aus Taehyung, Hoseok und meinem besten Freund Jimin hatte Jin noch andere aus seiner Uni eingeladen. Ja richtig gehört. Jin war älter als ich, wohnte mit seinem Mitbewohner Namjoon, welcher mittlerweile auch schon irgendwie zu unserem Squad gehörte, zusammen und studierte die Schauspielkunst, wobei ich glaubte, dass er als Koch bessere Chancen hätte. Jin war in manchen Sachen einfach nur über dramatisch, übertrieb es fast schon und war ein ziemlicher Schisser. Ihn zu erschrecken war ein leichtes. Sein Mitbewohner Namjoon... Was genau er machte wusste ich nicht genau. Es hatte mich nie so wirklich interessiert. Ich kam gut mit ihm klar, wir redeten manchmal. Auf mehr kam es also gar nicht an. Und außerdem hatte ich so das Gefühl das er und Jin mehr als nur Mitbewohner und Freunde waren. Wer anderer Meinung ist, soll mir bitte Bescheid sagen und mir Beweise dafür geben!

Hoseok hatte letztes Jahr seinen Schulabschluss gemacht und jobbt jetzt als Aushilfe in einer Tanzschule, bis er endlich Solo durchstarten konnte. Auch hier fieberte ich immer mit, sobald er den wieder Post von einer der Agenturen bekam, in denen er bis jetzt leider nur Absagen erhalten hatte. Zwar konnte er so noch Zeit mit uns verbringen, wer weiß wie viel freie Zeit ihm noch blieb sobald die Agenturen sein Talent erkannt haben, doch glaubte ich, dass ihn das doch schon ziemlich fertig machte, auch wenn er das nie zeigte. Er ging immer mit einem Lächeln durchs Leben, versuchte stets glücklich zu sein. Taehyung ging zusammen mit mir und Jimin noch zur Schule. Wir waren im letzten Jahr als das Anfang vom Ende seinen Lauf nahm. Er wollte nach der Schule eine Ausbildung zum Erzieher machen. Kein Wunder, so gut wie er mit Kindern klar kam. Ich dagegen hasste Kinder. Sie machten Lärm und kosteten jede Menge Geld. Warum also setzte man nur welche in die Welt. Kommt mir jetzt bitte nicht damit, dass unsere Menschheit sonst ausstirbt! Wenn ein Mann mal keine Kinder in die Welt setzen würde bedeutete das nicht gleich den Untergang!

Und zu guter letzt noch Jimin. Er war mein bester Freund und wollte wie Hoseok Tänzer werden. Er hatte auch echt Talent, ist aber ziemlich schüchtern und ist mutig zu gleich. Das hätte ich nie für möglich gehalten, da er ziemlich starkes Lampenfieber haben kann, bis er mich eines besseren lehrte. Er hatte doch tatsächlich den Mut aufgebracht und sich geoutet. Klar war ich zuerst überrascht, auch weil ich der Erste war, der es wusste, doch störte es mich nicht. Im Gegenteil, das machte ihn mir nur noch sympathischer, auch wenn es im Endeffekt nur alles schlimmer gemacht hatte. Wäre er nicht schwul, wäre das alles eventuell gar nicht passiert und ich würde mit den Anderen jetzt unseren Schulabschluss feiern. Den, auf den ich schon seit drei Jahren wartete. Ja, ich bin bereits zwei mal sitzen geblieben, weshalb ich älter war als Jimin und Taehyung und nur ein Jahr jünger als Jin. Ich war beziehungsweise bin die reinste Enttäuschung für meine Eltern, besonders jetzt da ich jetzt schon zum dritten mal die letzte Klasse nicht geschafft und somit meine Chance auf einen Schulabschluss verstrichen hatte. Jeder wusste was mit seinem Leben anzufangen, nur ich nicht. Noch ein Grund, weshalb ich nicht mehr wollte. Doch der Hauptgrund dafür war Jimin...



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