Spaceapes von Gamesh ================================================================================ Kapitel 15: Zwei Sterne: Running in the night --------------------------------------------- Nachdem Trunks aufgelegt hatte, klatschte Bulma das Handy auf ihren Schreibtisch. Ihre Hände zitterten. Erstmalig seit langer Zeit war ihr Kopf bar jedes Gedankens. Einfach Leer. Da war nichts. NICHTS! Bulma hörte das Rauschen ihres Blutes. Das Adrenalin in ihren Adern zwang sie aufzustehen und im Büro herumzutigern. Sie sollte entscheiden. Entscheiden, wie präsent Vegeta in Trunks' und ihrem Leben sein sollte. Bulma griff sich mit der rechten Hand ins Haar. Mit einem Mal fühlte sie sich überfordert, wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Diese Entscheidung war verdammt nochmal riesig. Riesig und unkorrigierbar! Es gab keinen Spielraum für Fehler. Bulma wusste nicht, wie lange sie stocksteif in der Mitte des Zimmers gestanden hatte, aber irgendwann setzte sie sich mit einem Ruck in Bewegung, griff ihr Handy und riss die Tür auf. Was nun passierte, musste alles wohlüberlegt sein. Halbherzigen Aktionen waren keine Option. Im Vorzimmer informierte sie ihre Assistentin darüber, dass sie für den Rest der Woche krank sei. Ranfan arbeitete lang genug für Bulma, um zu wissen, dass sie die Klappe bei Fragen von außen zu halten hatte, welche Termine sie einfach verschieben konnte und wann es einen Ersatz für Bulma zu organisieren galt. „Halt mir um jeden Preis die Scheiße vom Hals. Keinerlei Störungen, keinerlei Krisen, Ran, dann reden wir nächste Woche über deine Gehaltserhöhung.“ „Gut, Boss.“ Erstes Problem gelöst. Auf dem Weg über den Compound klingelte Bulma per Kurzwahl ihre Mutter an. „Liebes! Du rufst zu einer ungewöhnlichen Zeit an! Was kann ich für dich tun?“, flötete Panchi. „Ich brauche einen Rat, Mum.“ „Herrjeh! Wenn du so grimmig klingst, Honey, ist es wohl ziemlich ernst?“ „Eine dieser Once-in-a-Lifetime-Entscheidungen.“ Panchis Ton änderte sich. Die Unbeschwertheit ging verloren. „Trunks oder Vegeta?“ „Beide.“ „Dein Vater ist in neunzig Minuten aus dem Haus. Vielleicht bringst du besser den Karton mit.“ Das hatte Bulma auch schon überlegt. „Mach ich, bis später, Mum.“ „Bis dann, Liebes.“ Beim Betreten ihres Apartements kickte Bulma die Schlangenlederoptikpumps von ihren Füßen. Sie brauchte einen festen Schritt. Dann zerrte sie die Seidenbluse über ihren Kopf und pfefferte sie auf den Boden. Das lästig herumbamselnde Armband von Cartier folgte. Verdammt nochmal, ihr war heiß! Nur in Röhrenjeans und BH stapfte sie zu ihrem Schlafzimmer. Der Form ihrer Brüste angepasst, befand sich kaum einen Zentimeter underhalb des Bras Bulmas einzige Tätowierung. Zarte, in Schwarz gestaltete Ketten bildeten ein Schmuckgeflecht, das unterhalb des Brustbeins sein Zentrum um einen runden Kristall fand. In der Mitte des Schmucksteins prangten zwei Sterne. In der hintersten Ecke ihres Wandschrankes war er – der Karton! Bulma öffnete die Tür und zerrte aus dem Schrank, was ihr im Weg stand. Als sie die komplett mit Paketklebeband mumifizierte Box in den Händen hielt, meinte sie, jede Sekunde aus der Haut fahren zu müssen. Hastig ging es in die Küche, wo Bulma ein Steakmesser nahm und versuchte, den Deckel vom Korpus zu lösen, indem sie Bahn um Bahn Paketklebeband zersäbelte. „Motherfucker...“, knurrte sie, weil es viel zu lange dauerte. Als es endlich soweit war, warf sie die den Deckel ungeduldig über ihre Schulter. Zweites Problem gelöst. Ein paar Griffe später lag alles was sie brauchte auf der Granitplatte des Küchencounters. Der Karton selbst war unwichtig geworden. Sie schubste ihn auf den Boden, um den Inhalt besser überblicken zu können. Bulma stützte sich mit beiden Händen auf der Arbeitsplatte ab. Da waren das Ringbuch, die kleine Fotoschachtel, ein paar Papierservietten mit Nachrichten, Vegetas damalige Lederjacke und die Kassette. Es war nicht viel, aber mehr als genug, um eine Entscheidung zu treffen. Sie nahm das Ringbuch und blätterte vom Beginn ab. Am Anfang standen ihre Notizen von der Tour mit den Spaceapes. Inspiration in Form von Sprüchen und Begebenheiten für neue Songs. Zeilen- und Strophenweise hatte sie Lyrics niedergeschrieben. In der Mitte befanden sich tagebuchartige Einträge über die Zeit mit Vegeta. Gegen Schluss wurden es weniger davon, dafür mehr Lyrics. Die Songtexte waren damals zu ihrem Ventil geworden. Der Großteil waren so gut, dass Bulma ein zweites Album daraus hätte machen können. Sie überflog die Lyrics. Einige Strophen forderten ihre Aufmerksamkeit ein. „My lips are pale and vicious. You’re foaming at the mouth. You’ve suffered in the darkness. I’ll suck the pain right out. So come and taste the reason I’m nothing like the rest. I kiss you in a way you’ll never forget about me.“ Vegeta und sie hatten unzählige Male gevögelt, um Stress abzulassen. Chichi wusste davon. Die Freundin behauptete immer, Bulma sei von Vegeta nur benutzt worden, wenn dieser kurz vorm Ausrasten stand. Bulma hatte das nie so empfunden, auch wenn es vermutlich stimmte. Was Chi nicht wusste war, dass Bulma ihn genauso benutzt hatte, wenn sie sich fühlte, als müsse sie ihren konfliktbereiten Wesenskern in einer Flasche Southern Comfort ertränken. Der Sex mit Vegeta war zu diesen Gelegenheiten hart gewesen. Bulma hatte ihrer Wildheit freien Lauf lassen können. Sie hatte den Sänger malträtiert, gebissen, gekratzt, gekniffen, beleidigt und er hatte sie mit seinem Schwanz zur Raison gebracht. Es gab keinen Teil ihres Körpers, den er dabei nicht bessessen hätte, keinen sexuellen Zusammenstoß in dieser Stimmung, bei dem sie nicht zum Orgasmus gekommen wäre. Sie hatte jeden verdammten Augenblick des Benutztwerdens und Benutzens geliebt. „Don’t apologize, They can’t hold you down, You were born to rise! It’s our time now to come out!“ Dann waren da die Momente gewesen, in denen sie einfach nur beieinander lagen. Wenn sie nicht in seiner Armbeuge ruhte, lag er in ihrem Schoß. Ihre Fingerspitzen waren unablässig über seine Haut geglitten. Bulma erinnerte sich an dass Bedürfnis, ihm Komfort zu spenden. Die vielen Narben, die er trug, waren Beweise seines Werdegangs und des Zustands seiner Seele. Vegeta war schon vor seinem Drogenabsturz kaputt gewesen. Immer anti, immer aggro, immer auf der Suche nach Möglichkeiten, sein Leben von dem seines Vaters zu trennen. Bei den seltenen Gelegenheiten, in denen er von seiner Kindheit gesprochen hatte, lernte Bulma zuzuhören, aber nichts zu sagen. Jedes Wort konnte für einen Wutausbruch sorgen. Es gab wenig, was sie so fürchtete, wie seine emotionalen Ausnahmezustände. Vegeta hatte zwar kein einziges Mal die Hand gegen sie erhoben, aber ihm dabei zuzusehen, wie er alls um sich herum zu Kleinholz verarbeitete, hatte Bulma jedes Mal in Panik versetzt. Im Nachgang war er immer sehr zivilisiert und zurückhaltend gewesen. Ganz so, als sei nie etwas passiert. Bulma griff nach der Kassette. Drauf war der Beweis enthalten, dass sie sich seine gewalttätigen Ausbrüche nicht eingebildet hatte. Sie beide hatten damals aus einer Laune heraus gemeinsam Gitarre gespielt, herumgealbert und gesungen. Bulma hatte die Session aufgenommen, weil sie Vegetas scat-singing liebte. Aus seinen improvisierten Lyrics war plötzlich mehr geworden. Er hatte begonnen stockend vom Miteinander seiner Eltern zu berichten. So verstört hatte er sich ihr gegenüber noch nie gezeigt. Bulma hatte wie betäubt gefragt: „Geht es dir gut, Vegeta?“ „Selbstverständlich! Es geht mir hervorragend! Das siehst du doch!“, hatte er plötzlich gebrüllt. Dann war er aufgesprungen, hatte seine Gitarre demoliert, die Möbel durch die Gegend gekickt, mit einem Miniverstärker das Fenster eingeworfen. Er hatte gewütet, bis nichts mehr übrig gewesen war außer ihr und dem Kassettenrekorder in ihren Händen. Als Bulma dachte, nun wäre sie an der Reihe, war er ganz still geworden. Sie hatte unter dem Blick seiner grau-braunen Augen begonnen zu zittern. Er hatte wortlos den Raum verlassen. Sie hatten nie darüber gesprochen. Sie hatten am nächsten Tag einfach weitergemacht, als sei nichts gewesen. Bulma legte das Erinnerungsstück wieder zurück, weil ihr ein weiterer Liedtext aus dem Notizbuch einfiel. Sie blätterte danach und strich über die von Knitterfalten durchzogene Seite. „I can be the bitch, I can play the whore, Or your fairytale princess who could ask for more A touch of wicked, A pinch of risqué, Good girl gone bad, my poison is your remedy.“ Irgendann auf der Spaceapestour hatte sie verstanden, dass sie die einzige Frau war, die er an sich heranließ. Das Wissen hatte ihr Macht verliehen, zugleich aber auch Sicherheit gespendet. Bulma hatte begonnen, mit diesem Umstand zu kokettieren. Schließlich hatte sie den Wunsch entwickelt alles für ihn zu sein, was er brauchte. Ihre Bemühungen waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Er begann massives Territorialverhalten zu zeigen. Es hatte Tage gegeben, da hatte er wegen ihr sogar grundlos Nappa und Radditz angefeindet. Es hatte andere Tage gegeben, da hatte sie es provoziert, um seine Aufmerksamkeit zu erringen. Manchmal hatte es Bulma Sicherheit gegeben, manchmal hatte sie es gehasst. Bei Vegeta hatte sie sich lebendig und unbesiegbar gefühlt. Auf der anderen Seite war sie in seine Spirale aus Aggression und Provokation hineingerutscht. Er hatte es gewusst. Es war ihm egal gewesen. Da ihre Beziehung nicht offiziell gewesen war, blieb alles privat zwischen ihnen. Sie hatten damals beide getan und gelassen, wonach ihnen der Sinn stand. Auch wenn ihr Umfeld gewusst hatte, das etwas zwischen ihnen lief, niemand hätte auch nur im Ansatz ahnen können, wie extrem ihre gemeinsame Zeit gewesen war. Eine der letzten Seiten des Notizbuches bewies Bulmas damaligen Zustand. Dort stand in krakeligen Lettern: „Better be scared, better be afraid, Now that the beast is out of her cage, And I know you, Wanna risk it, Soon though you, Are so addicted Boy you better run for your life!“ Bulma schloss das Notizbuch. Sie vergrub das Gesicht in den Händen. Damals war sie instabil und er kaputt gewesen. Sie hatten sich gegenseitig benutzt und doch echte Gefühle füreinander empfunden. Liebe und Selbstzerstörung waren Hand in Hand gegangen. Erst Bulmas Schwangerschaft und Vegetas Unfall hatten den point of no return markiert. Sie hatte beschlossen, ihren gemeinsamen Trip ins Nichts zu verlassen, auch wenn das bedeutete, auf seine Liebe zu verzichten. Das Ergebnis gab ihr Recht. Trunks wäre niemals so gut geraten, wäre sie bei Vegeta geblieben. Nicht zuletzt, weil mit dessen Vater Vehbiya eine Bedrohung von außen dazugekommen war. Die Frage war nun, waren sie und Vegeta inzwischen genug gesundet, um einen zweiten Versuch wagen zu können? Wollte sie es überhaupt ein zweites Mal mit ihm versuchen? Die Producerin nahm sich die A5-Fotobox. Darin befanden sich Schätze: Bilder der Tour, Aufnahmen vom Roadtrip, Momente von Vegeta und ihr bei der Hochzeit, das Bild von ihm vor dem Grand Canyon. Vegetas Augen sahen sie direkt aus dem Foto heraus an. Seine Brauen waren zusammengezogen, aber sein Mund entspannt. Sein Gesichtsausdruck bedeutete ihr, dass er wusste was sie tat. Es schien, als würde er sie wortlos fragen: „Was ist dein nächster Move, Frau?“ Bulma legte die Fotos weg. Damals hatte sie geglaubt, Vegeta retten zu können. Zugleich hatte sie gehofft, er würde dafür bei ihr bleiben. Sie hatte sich eine perfekte, kleine Familie zurechtfantasiert. Bullshit! In einer Beziehung ging es nicht darum, den anderen zu retten und damit an sich zu binden. Es ging darum, sich selbst aus eigener Kraft aus dem Mist zu hieven, anstatt sich jemand anderem aufzubürden. Es ging darum, sich gegenseitig eine gute Zeit zu bescheren, Glück zu teilen! Die Erinnerungsstücke wurden wieder zurück in den Karton gestopft. Bevor Bulma den Deckel oben draufsetzte, befühlte sie seine Lederjacke. Es war gut, wenn sie sich endlich entschied. Gestern Morgen beim Frühstück hatte sie sich bei ihm für die Gesellschaft beim Warten bedankt. Sie hatten sich unterhalten - wie normale Menschen. Vermutlich war er ihr gerade deswegen an einigen Stellen völlig fremd gewesen. Bulma hatte Vegeta erzählt, dass sie keinen Tropfen Alkohol mehr anrührte. Er hatte ihr im Gegenzug von seiner Drogenabstinenz berichtet. Sie waren beide seit siebzehn Jahren dabei. Das waren doch gute Zeichen? Bulma sah auf ihre Uhr. Noch 45 Minuten, bis sie ihre Mutter ganz für sich hatte. Genug Zeit, um Problem Nummer drei zu lösen, indem sie Trunks' Schule, seinen Fechtlehrer und bei seinem Teakwondo-Kurs anrief. __________________________________________ Panchi setzte die Teetasse ab. Sie hatte in den letzten zwei Stunden aufmerksam zugehört und nur gesprochen, um Nachfragen zu stellen oder gelegentlich ein 'Oje!' einzustreuen. Bulma hatte während ihres eigenen Berichts geraucht wie ein kleiner Schornstein. Sie hatte nicht einen der Kekse gegessen, die ihre Mutter zwischen sie beide auf den Tisch gestellt hatte. Nun nahm Panchi eine von den Zigaretten ihrer Tochter, entzündete diese und hielt sie mit einer nachlässigen Eleganz zwischen den Fingern, die Bulma immer wieder erstaunte. Unter der obersten Schicht menschenfreundlicher Hausfrauenidentität Panchis blitzte dann und wann der Hippi-Rock-Star hervor. Perfekt geschminkte Lippen legten sich um den Filter des Glimmstängels. Die rotlackierten Fingernägel ihrer Mutter spiegelten das Leuchten der Küchenlampen. Beim Ausatmen kringelte sich Rauch aus Panchis Lippen hervor. Sie betrachtete ihre Tochter mit klaren Augen. „Du musst dich endlich damit abfinden, dass du exzentrisch liebst, Liebling. Das tun alle Mitglieder der Familie Briefs und du bist keine Ausnahme.“ Bulma verstand nicht, wie ihre Mutter nach all den Ausführungen zu den Geschehnissen der letzten Tage ausgerechnet auf dieses Thema kam. „Was meinst du?“ „Du wirst niemals eine Bilderbuchfamilie mit Vorzeigeehemann haben. Du verfügst über Ehrgeiz, ein Übermaß an Kreativität und Intelligenz und nicht zuletzt einen starken Willen. Du bist schön, stark und herrlich extrovertiert, Liebes. Das alles disqualifiziert dich für 'normale' Liebe. Nur möchtest du das nicht wahr haben. Du hast schon als Teenager versucht, 0815-Beziehungen zu führen, aber keine überdauerte. Dann hast du Yamchu Heim gebracht, ein echtes Sweetheart unter den Rockmusikern. Aber mit seinem freundlichen, einfach gestrickten Wesen, hat er dich niemals wirklich verstanden und wenn du ehrlich bist, hat er dich gelangweilt.“ Geschockt über diese Aussage, beugte sich Bulma leicht auf ihrem Stuhl zurück. „Wie kannst du das sagen?!“ Panchi lächelte versönlich. „Du und deine Schwester Tights, ihr seid mein größter Stolz, Bulma. Deine Schwester schreibt Bücher über Mörder und führt ihren eigenen Verlag. Sie lebt mit einem verrückten Wissenschaftler und diesem niedlichen Philipino auf einer einsamen Insel. Sie liebt exzentrisch. Bis heute hat sie Jaco nicht geheiratet und manchmal frage ich mich ernsthaft, warum sie so einen Narren an Omori gefressen oder gar ihr Erbe ausgeschlagen hat. Aber sie liebt und sie lebt danach. Tights ist glücklich, weil sie akzeptiert hat, dass ihr Leben niemals normal sein wird. Und dann bist da du, meine Jüngste, erfolgreiche Producerin, Besitzerin eines Fernsehsenders, die Erbin deines Vaters. Du hast dir vor fast zwanzig Jahren einen leidenschaftlichen, schwierigen Mann ausgesucht, der dich über die Maße fasziniert und der dir in jeder Hinsicht ebenbürdig ist. Ich habe dich noch gewarnt, du müsstest akzeptieren, dass er in beide Richtungen schwingt und dass er viele Altlasten mitbringt. Du hast diese Facetten an ihm ignoriert, Bulma. Du hast ihn geheiratet, aber ihn nicht bei dir behalten. Gleichzeitig hast ihn aber auch nicht gehen lassen oder warst bereit, den letzten Schritt zu wagen.“ Panchi nahm einen weiteren Zug von ihrer Zigarette. Sie sah wie Bulma auffahren wollte, aber beschwichtigte ihre Tochter mit einer Geste. Sie war noch nicht fertig. „Bitte hör mich an, Liebes. Ich weiß, es fällt dir schwer. Ich finde es gut, dass dir Trunks die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Ich finde großartig, dass du beschlossen hast, dich nun wahrhaftig für oder gegen Vegeta zu entscheiden, denn es ist Zeit, dass du ein neues Kapitel in deinem Leben beginnst. Es macht mich glücklich, dir dabei zur Seite zu stehen, aber du wirst dann auch Dinge von mir hören, die du vielleicht nicht hören willst. So wie eben gerade.“ Sprachlos arrangierte sich Bulma neu auf ihrem Stuhl. Um Zeit zu gewinnen, drückte sie ihre Zigarette im Aschenbecher aus. Ihre Nervosität fiel auf. Bulma hatte immer gewusst, dass ihre Mutter, trotzdem sich diese schlicht gab, über eine großartige Beobachtungsgabe verfügte. Doch mit einer derartigen Situationsanalyse ihres Liebeslebens hatte sie nicht gerechnet. Sie rang eine Weile mit sich. „Ich denke, damit kann ich leben.“ Bulma räusperte sich: „Dann hast du sicherlich schon einen Ratschag in petto?“ „Ja, er betrifft Trunks.“ Panchi legte beim Lächeln den Kopf schief. Sie machte ihre Zigarette ebenfalls aus und legte ihre Hand auf die Bulmas. „Auch wenn du dich gegen Vegeta entscheidest, sorge dafür, dass euer Sohn bei seinem Vater sein kann. Er wird es um deinetwegen ablehnen, aber er hat sich so lange einen Papa gewünscht, dass es ihm gegenüber nicht fair wäre, wenn du sein Angebot annimmst. Noch dazu ist es wunderbar, dass Vegeta Trunks' musikalisches Vorbild ist. Die beiden dürfen einander nicht mehr verlieren.“ Bulma lächelte. „Ich hatte auch nicht vor, den beiden den Umgang miteinander zu verbieten, Mum.“ Panchi tätschelte die Hand ihrer Tochter. „Damit ist alles gesagt, was meinen Enkel betrifft. Du hast das auch sehr gut gemacht, als du ihm Raum und Zeit zum Nachdenken gegeben hast.“ „Das große Problem sind Vegeta und ich, meinst du.“ „Du betrachtest das alles sehr negativ, Liebes. Sieh eure Situation lieber als Chance für einen Neuanfang!“ „Egal in welche Richtung?“ „Egal in welche Richtung.“ „Ich weiß nicht, was ich tun soll, Mum. Ich fühle mich überfordert.“ „Dann pack erstmal den Karton aus.“ „Welchen Sinn soll das haben?“ „Den, dass du alles darin nach Pro und Contra ordnen kannst. Die Erinnerungsstücke, die für Vegeta sprechen, kommen auf deine Seite des Tisches. Was gegen ihn steht, schiebst du weit fort von dir auf meine Tischseite.“ Manchmal tat es gut, wenn Panchi das Sagen hatte. Bulma würde nie offen zugeben wie verloren sie gerade war. Es war eine Erleichterung, in diesem Ausnahmefall nach Anleitung zu handeln. „Okay.“ Bulma legte die Gegenstände aus. Es dauerte nicht lang. Ringbuch, Fotobox, und die Papierservietten lagen auf ihrer Seite des Tisches, die Kassette bei Panchi. Die Lederjacke behielt Bulma in der Hand, ohne es recht zu merken. „Erzählst du mir, was die Dinge bedeuten? So wie du sie ansiehst, steht jedes Erinnerungsstück für eine Besonderheit Vegetas“, wagte Panchi den Schuss ins Blaue. „Ja, schon“, stimmte Bulma zu. Sie versuchte sich zu sammeln. Aus unerfindlichen Gründen waren ihre Augen feucht. „Das Ringbuch enthält Songs, die ich geschrieben habe habe, weil er mich inspiriert hat. Ich schätze seine Kreativität. Er überrascht mich immer wieder. Sogar vorgestern Nachmittag und gestern Morgen hat er mich überrascht.“ „Das klingt wirklich sehr nett, Liebes.“ „In der Box sind Fotos von ihm. Er hat auf keinem den gleichen Gesichtsausdruck. Das denken zwar immer alle, aber es sind die Kleinigkeiten, die ihn verraten. Die Tiefe der Falte zwischen seinen Brauen, das minimale Verziehen seiner Lippen, ob eine Ader auf seiner Stirn oder an seinem Hals pocht... Das sind seine Gefühle – er verbirgt so viele tiefe Gefühle, Mum.“ „So schätze ich ihn auch ein“,bestätigte Panchi. „Was hat es mit den Papierservietten uf sich? „Das sind Kommentare von ihm, die er mir heimlich auf der Tour zugeschoben hat, wenn wir gegessen haben. Bevor jeder Smartphones hatte, mussten Nachrichten ja anders übermittelt werden. Ein paar seiner Sprüche sind witzig, ein paar sind fies. Manchmal hat er mir auf diesem Wege eine Frage gestellt, die ihn beschäftigt hat. Aber alle seine Nachrichten sind pointiert. Wenn ich sie sehe, denke ich immer daran, wie intelligent er ist.“ Die beiden Frauen schwiegen eine Weile. Bulma blinzelte eine Träne fort. Sie sah zu Panchis Tischseite. „Diese verdammte Kassette bei dir - das sind seine Wutausbrüche. Ich hasse sie. Sie machen mir Angst. Einer ist auf der Kassette aufgezeichnet.“ „Hat er dich jemals angefasst?“, in Panchis Stimme schwang Schärfe mit. Was sie meinte, waren Schläge, nicht Berührungen. „ Nein. Nein, er … er hat nur immer alles andere um uns herum kaputt gemacht. Wirklich alles. Ich habe es gehasst, wenn er so ausrastete. Als ich dann schwanger war, hatte ich Angst, das wäre für ihn ein Grund, mich statt der Einrichtung mich zu zerstören.“ „Das ist harter Tobak. Es war gut, dass du vorsichtig warst, Bulma. Dennoch - meinst du, du kannst jetzt mit ihm über deine Angst sprechen?“ „Trunks ist kein Baby mehr...“, überlegte Bulma laut. „Und du bist zu einer durchsetzungsfähigen Frau geworden.“ „Hmm...“ „Dann wirst du ihm doch sicher deine Angst vermitteln können?“ „Was, wenn er ...es nicht versteht...oder...“ Panchi war sehr deutlich: „Du musst nicht allein mit ihm über dieses Thema sprechen, Liebes. Aber irgendwann wirst du darüber sprechen müssen. Vielleicht wäre es gut, wenn jemand dabei ist, dem ihr beide vertraut. Was ist mit Goku?“ Bulma versuchte zu lächeln, aber es fiel ihr schwer. Ihre Augen brannten. Wenn jemand ihr die Angst nehmen konnte, dann war es wohl ihr Freund. „Goku ist eine gute Idee, Mum.“ Panchi war sich dessen bewusst, dass hier wohl der Kern des ganzen Beziehungsproblems lag. Sie kam um den Tisch herum, berührte ihre Tochter an der Schulter. „Wichtig ist, dass du dich sicher fühlst. Im Zweifel geh erst einmal vom besten Gesprächsverlauf aus. Ihr seid beide älter und reifer geworden. Du hast mir selber gesagt, er hätte ruhiger gewirkt als früher.“ Bulma bemühte sich die Contenance zu wahren. „Es fällt mir schwer.“ „Ängste die fast zwei Jahrzehnte lang schwelen können, überwindet man nicht mit einem Fingerschnippen. Aber du machst das jetzt schon großartig, Liebes“, Panchi lächelte aufmunternd. „Verrätst du mir, wofür die Jacke steht? Ist es sein gutes Aussehen?“ „Was? Nein.“ Bulma sah auf. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie das Kleidungsstück die ganze Zeit in den Händen gehalten hatte. Sie sackte rückwärts in ihren Stuhl. Ihre Hände kneteten das weichgetragene Material. „Ich meine, er ist verdammt attraktiv. Aber das ist es nicht, Mum.“ Bisher zurückgehaltene Tränen begannen Bulmas Wangen herabzukullern. Dann flüsterte sie: „Die Jacke steht für die Art, wie er mich berührt hat. Für jeden Kontakt seiner rauen Fingerkuppen, für seine heimlichen Küsse und die Wärme die er immer ausgestrahlt hat, wenn er-“, Bulma schluchzte auf. „Keiner kann mich so umarmen, wie Vegeta!“ Die blauhaarige Frau presste die Lederjacke an sich und weinte bitterlich. Panchi zog Bulma aus dem Stuhl in ihre Arme. Sie umarmte ihr Küken, flüsterte Worte des Trostes und rieb über Bulmas Rücken. Die beiden Frauen standen eine lange Zeit auf diese Weise in der Küche, das Kleidungsstück zwischen sich. Das Akzeptieren von siebzehn Jahren unterdrückter Liebe und Angst brauchte Zeit. Als der Atem ihrer Tochter sich beruhigte, nahm Panchi etwas Abstand, ohne den Körperkontakt völlig zu lösen. „Sag mir, Liebes. Was fühlst du? Ist es Zeit Abschied zu nehmen, oder zu kämpfen?“ Bulmas Nasenspitze war rot, ihre Augen glasig und die Wangen nass. „Ich liebe ihn!“ Panchi lächelte. Es war immer zu bemerken gewesen, aber Bulma hatte es gerade das erste Mal gegenüber ihrer Mutter ausgesprochen. „Und bist du auch bereit, ihn extravagant zu lieben?“ Ihre Tochter war noch immer aufgebracht. „Wie soll ich das anstellen, Mum?!“ „Du musst ein Teil seiner Welt werden, ohne dich zu verlieren. Du musst ihm zeigen, dass du ihn genauso sehr liebst, wie dich selbst. Dafür wirst du kämpfen müssen. Kannst du dafür kämpfen, dass er dir gehört?“ Bulma schniefte. „Ja.“ Sie erkannte selbst, wie nachgibig sich das anhörte. Das zweite Mal klang trotzig: „Ja, das kann ich.“ „Bist du dir wirklich sicher?“ „Er ist mein Mann!“, begehrte Bulma auf. Das war der Kampfgeist, den Panchi von ihrer Tochter gewohnt war. Sie nickte zufrieden. „Dann ist es an der Zeit, dass du dir deinen Platz als seine Frau zurückeroberst.“ _______________________________ Ein letzter Blick in den Spiegel überzeugte Bulma am nächsten Abend davon, dass sie den gewünschten Effekt mit ihrem Outfit erreichen würde. Während sie sich fertig für das Treffen mit Vegeta gemacht hatte, lief einer ihrer Debutalbumsongs im Hintergrund als Dauerschleife. „You don't know that I know, You watch me every night. And I just can't resist the urge, To stand here in the light. You're greedy eyes upon me, And then I come undone! And I could close the curtains, But this too much fun!“ Dieser Song war der Abschluss ihres Vorprogramms für die Spaceapes gewesen. Bulma hatte den Höhepunkt ihres abendlichen Bühnenprogramms immer genossen. Das Publikum war zu diesem Zeitpunkt aufgeheizt genug gewesen, um voll mitzugehen.Die Provokation der Konzertgänger hatte ihr ein Gefühl der Lebendigkeit gegeben. Doch je länger sie mit der Band unterwegs gewesen war, umso mehr hatte sich ihr Fokus geändert. Bei den letzten Konzerten hatte sie den Song für den Frontmann der Spaceapes gesungen. Für Vegeta allein - um seine bewundernden Blicke zu erringen, das Hochziehen seines rechten Mundwinkels zu erreichen, um in seinem Schritt eine Beule zu verursachen. „So much left unspoken Between the two of us! It's so much more exciting, To look when you can touch! You could say I am different, And maybe I'm a freak, But I know how to twist ya! To bring you to your knees! „I get off on you! Getting off on me! I give you what you want, But nothing is for free! It's a give and take, Kinda life we make, When your line is crossed, I get off! I get off!“ Wenn es ein Lied gab, dass sie in das richtige Mindset bringen würde, um ihn zurückzubekommen, war es dieses. Mit wiegenden Schritten verließ Bulma ihr Apartement. Vierzig Minuten später stieg sie vor dem Gebäude von 'Galactic' aus ihrem weißen BMW-Cabrio. Vegeta hatte ihr beim Frühstück vor zwei Tagen gesagt, wo sie ihn in der kommenden Woche erreichen konnte, sollte es nötig sein. Sie ging zum Rezeptionisten, der ihr schon von Weitem mit tellergroßen Augen entgegensah. Dort ließ sie ihren Ruf und ihr Wesen spielen, um in das Innere des Gebäuses vordringen zu können, ohne vorher groß angemeldet zu werden. Es war schon fast zu einfach. Vegeta und Goku befanden sich zusammen mit den vier Mitgliedern der Band 'Majin Boo' in einem Aufnahmestudio in der zweiten Etage. Der festgelegte Arbeitszeitraum würde zwar offiziell erst in zwanzig Minuten enden, doch Bulma beschloss früher zu erscheinen. Es war konfrontativ, aber es fühlte sich richtig an. Wenn sie Vegeta zurückhaben wollte, dann durfte sie nicht das Mäuschen spielen. Vor dem Studio angekommen straffte sie ihre Schultern. Bulma nahm all ihre Courage zusammen. Sie klopfte an, wartete jedoch nicht bis man ihr öffnete. Sie ließ sich selber herein. Drinnen wurde zu diesem Zeitpunkt nichts mehr aufgenommen. Niemand bemerkte Bulma, denn eine hitzigen Diskussion sorgte für schlechte Laune. Da half es nicht, dass die Luft im Studio zusätzlich stickig-warm war. „Ich verstehe nicht, warum diese Passage nicht so bleiben kann?!“, ein hagerer Kerl mit gräulicher Haut schwenkte Papiere herum. Sein Gesicht verriet Ärger. „Man kann an allem herumnögeln, wenn man es nur lange genug auseinandernimmt!“, pflichtete ihm ein muskulöser Typ mit tiefsitzender Hose bei. Er wirkte wie die Arroganz in Person. „Die Tonfolge ist und bleibt scheiße. Sie taugt zusammen mit der Hookline nicht, da könnt ihr maulen, was ihr wollt“, gab Vegeta zurück. Er stand mit verschränkten Armen an einen Pfeiler gelehnt. Der am Tisch sitzende Fettwanst mit dem halben Dutzend Schokoriegelpapiere vor sich lachte. Er schien sich köstlich über die Situation zu amüsieren. „Leute, uns geht’s hier nicht ums Nörgeln. Das ist einfach ein technisch unsauberer Riff“, versuchte es Goku in sachlicher Tonlage. Ein schmales Hemd mit Irokesenschnitt versuchte zu vermitteln: „Slim und Remo haben einfach schon sehr viel Arbeit in den Song gesteckt. Ich kann verstehen, dass sie nicht mehr daran herumeditieren wollen.“ „Das ändert aber nichts an den Fakten!“, knurrte Vegeta. Slim deutete mit den Papieren in der Hand erregt auf den Frontmann der Spaceapes: „Du bist einfach ein Wichser, Vegeta!“ „Und du bist ein-“ „Guten Abend, Jungs!“, grüßte Bulma in die Runde. Sechs Köpfe drehten sich in ihre Richtung. „Tut mir leid, euch zu unterbrechen, aber Vegeta und Goku müssen leider schon etwas früher als geplant das Studio verlassen“, Bulma garnierte ihre Aussage mit einem kecken Zwinkern. Goku war sprachlos. Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Besuch seiner Freundin. Vegeta starrte nur. Eine Schweißperle rutschte an seiner Schläfe hinab. Der mit dem Namen Remo hob die Augenbrauen: „Sie mag ja heiß sein, aber seit wann bestellt 'Galactic' Escorts in die Studios?“ Vegetas Kopf ruckte schon beim 'aber' mit einem Knurren herum. Als der Rest des Gesagten wie eine Granate explodierte, machte er einen Satz quer durch den Raum. „Uh-SHIT!“ Goku versuchte Vegeta festzuhalten, doch er war nicht schnell genug. Mit einer fließenden Bewegung war der Frontmann der Spaceapes bei Remo angekommen und schlug diesem die Faust ins Gesicht Chaos brach aus. Bulma sah nur noch einen Wust aus Männerleibern. Eine gefühlte Ewigkeit später wrestelte Goku Vegeta aus dem Krisenherd. Der Fettwanst hielt Remo davon ab, weiter auf Vegeta loszugehen. Der Typ mit dem Irokesenschnitt stand zwischen den beiden Streithähnen und versuchte zu beschwichtigen. Alle schrien durcheinander. Slim kam mit grausigem Gesichtsausdruck zu Bulma herüber. „Raus hier! Du Schlampe ruinierst alles!“ Er streckte die Hand nach der Producerin aus, um diese aus der Tür zu bugsieren. „PFOTEN WEG VON MEINER FRAU, DU KRETIN!“ Es war wie in einer Cartoonserie. Alle erstarrten gleichzeitig mitten in der Bewegung. Einige Sekunden lang passierte gar nichts. Dann nahm Slim die Hand herunter und der Irokesenschnitt rief, während er heranwieselte: „Mrs. Jin! Entschuldigen sie meinen Cousin Remo bitte. Er hat mal wieder geredet, bevor er gedacht hat! Auch Slim hat es gar nicht so gemeint!“ Er stieß dem dürren Riesen deftig mit dem ellenbogen in die Niere. „Mein Name ist Briefs, nicht Jin. Bulma Briefs.“ Bulmas Stimme verhieß Eiszeit. Sie ließ die Producerin raus. „Wie in Capsule-Corporation-Briefs? CTV-Briefs?“, röchelte Slim. Er wurde noch etwas grauer im Gesicht. „Eben jene“, Bulma verschränkte die Arme. Ihre Brauen rutschten tiefer Der Fettwanst lachte schon wieder, diesmal noch lauter. Der Irokesenschnitt bekam einen Schweißausbruch. Er versuchte die Sache geradezubiegen: „Uh - Mrs. Briefs! Ich bin Ubu Boodhaa. Meine Freunde nennen mich Kid. Ich bin sehr erfeut, sie kennenzulernen!“ Er streckte die Hand aus. Seine hölzernen Bewegungen sprachen von Nervosität. Ubu schien noch ziemlich jung zu sein, vielleicht Anfang zwanzig. Vielleicht lag der jugendliche Eindruck aber auch nur an seinen großen, schwarzen Augen. Währenddessen hatte Goku Vegeta losgelassen, der schweratmend die Situation beobachtete. Remo bekam einen Nackenklatscher von seinem Häscher. „Kacke, Bigboi! Was soll das?!“ „Entschuldige dich“, forderte der Dicke. Sein Gesichtsausdruck ließ den anderen einknicken. „...Schon gut“, knurrte Remo. Bulma sah vom Hintergrundgeschehen auf die ihr dargebotene Hand. Sie entschied, zumindest Ubu zu verzeihen, denn der wirkte ganz vernünftig. Also ging sie auf die Begrüßungsgeste ein. Ubu strahlte: „Es tut Remo wirklich furchtbar leid. Nicht wahr, Remo? Und Slim auch!“ Der Dürre nickte. „Bitte entschuldigen Sie meine Wortwahl. Die Aufnahmearbeiten waren heute sehr intensiv. Ich war unnötig gereizt.“ „Meh...Sorry“, erklärte Remo aus der Entfernung. Es war nicht ganz klar, ob er Vegetas wegen nicht näher kam, oder ob er einfach nur ein Arschloch war. Bulma sagte dazu nichts. Sie nickte nur knapp. „Ich würde dann gern Goku und meinen Mann mitnehmen.“ „Wir wollten sowieso gerade Schluss machen!“, beeilte sich Ubu zu versichern. Er drehte sich zu den Saiyajins um. „Wir sehen uns dann morgen wieder, nicht wahr? Bis dahin haben wir auch das mit dem Riff geklärt!“ „Klar, Ubu.“ Goku wirkte schon wieder versöhnt. Aber ihn hatte das Problem auch nicht direkt betroffen. Er kam heran und die beiden verabschiedeten sich per Bro-fist. Vegeta rückte seine Klamotten zurecht. „Clowns...“, murmelte er. Noch immer wütend schob er sich an den vorm Ausgang herumstehenden Menschen vorbei. Mit einem letzten Winken von Goku in den Raum hinein und einem knappen Nicken Bulmas verließ das Trio das Aufnahmestudio. Goku versuchte sich ein Grinsen zu verbeißen. Es gelang ihm nicht. Als sie im Aufzug standen, begann er zu kichern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)