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Complicated Like Maths

Sasuke & Sakura
von

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Current mood: shit


 

Current mood: shit

∞✎
 


 


 

Samstag. Man hörte das Klirren von Gläsern, die Musik dröhnte durch die vibrierenden Boxen und tanzende Gestalten bewegten sich auf der mit bunten Lichtern beleuchteten Tanzfläche. Ein rosahaariges Mädchen im dunkelroten Kleid und Lederjacke saß auf einer der vielen runden Sitzcouchs und schaute etwas unbeholfen in die Gegend.

„Hey, amüsierst du dich?“, kam es von Temari, die sich neben Sakura setzte. Diese lächelte zwanghaft.

„Was sonst“, gab sie lässig wieder.

„Ich wusste, dass das Amaterasu heute voll sein wird“, kommentierte die Blondine und nahm einen kräftigten Schluck ihres Getränks.

Okay. Sakura wusste, dass sie gerade einen Fehler beging. Sie hatte wirklich nicht vorgehabt herzukommen, erst recht nicht, nachdem Sasuke so darauf bestanden hatte, dass sie nicht feiern gehen sollte. Doch als Temari so plötzlich vor ihrer Haustür gestanden hatte, war sie total überfordert gewesen und wusste nicht, was sie hätte machen sollen.
 


 

~*~
 

Drei Stunden zuvor
 

Die Uhr tickte und hallte durch das Zimmer der Roshaarigen, die still auf ihrem Bett saß und mit einem Buch beschäftigt war. Love and Confess von Colleen Hoover war wirklich ein schöner Roman und Sakura überkam jedes mal die Aufregung, wenn sich die beiden Protagonisten näher kamen, sie aber dann natürlich von einem Antagonisten gestört wurden. Die Haruno seufzte auf und legte das Buch zur Seite, da der Kontrahent ihre Nerven zu sehr strapazierte. Warum mischte sich denn auch immer eine dritte Person in die Liebe zweier Menschen ein?
 

Plötzlich hörte man hämmerndes Klopfen und das gleichzeitige Betätigen der Türklingel. Sakura knurrte. Eines der beiden Dinge hätte gereicht, um deutlich zu machen, dass man vor der Tür stand. Genervt darüber, lief die Haruno die Treppen runter und konnte nicht einschätzen, wer da gerade so stürmisch klopfte beziehungsweise klingelte. Mit einem Ruck öffnete sie die Türe.

„Ich hab schon kapiert, dass-“, Sakura brach ihren Satz ab, als sie eine Blondine und zwei weitere Mädchen hinter dieser sah. „Temari …“, stellte sie dann fest und biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie hatte ja ganz vergessen abzusagen, was das Amaterasu anging …

Temari lächelte zuckersüß.
 

„Dir auch einen schönen Abend, Saku“, kam es von ihr, während ihr Blick auf Sakuras Jogginghose und dem XL Oberteil flog, „noch nicht fertig? Ich sagte doch am Telefon, dass wir dich um neun abholen“, fügte sie dann mit hochgezogener Braue hinzu.

Tut mir leid, dass während unseres Gespräches ein herrischer Mistkerl auf mir saß, schoss es der Haruno sofort durch den Kopf, doch sie verdrängte den Gedanken schnell wieder.

„Weißt du … also eigentlich …“, Sakura schluckte und beobachtete Temaris Züge, die immer dunkler wurden. Ihre Mundwinkel hingen unten und ihre rechte Hand, die sie in ihre Hüfte gestemmt hatte, krallte sich tief in ihren schwarzen Stoff. Von ihren Augen wollte die Haruno gar nicht sprechen – ein intensiver und boshafter Ausdruck lag in ihnen.
 

Anscheinend ahnte sie, dass sie absagen wollte, weshalb die Rosahaarige sofort weiter sprach, „ich hab mein Glätteisen nicht mehr gefunden“, warf sie dann lügend ein, da Temaris Blick ihr langsam angst machte. Oh Mann, Sakura verfluchte sich selbst dafür, dass sie so schnell nachgab – Temari hatte sie nur angeschaut, nicht einmal etwas gesagt!

Sofort entspannten sich die Züge der Blondine. „Ach, das ist doch kein Problem! Ich habe noch eins im Auto, wir helfen dir beim Stylen“, sagte sie dann wieder zuckersüß, während die eine brünette Freundin, Sakura schon wieder ins Haus schob. Die Haruno lächelte unsicher. „He, danke, Mädels.“ Innerlich schrie sie.
 


 

~*~
 

Sakura grummelte. Sie hätte einfach die Tür zuknallen und sich für immer in ihr Zimmer verkriechen sollen. Ino wusste nichts von Alldem; Sakura hatte für sie gelogen und gemeint, dass die Yamanaka krank wäre, obwohl sie ihr die ganze Sache hier eingebrockt hatte. Was ließ sie sich auch von Temari fünf Drinks ausgeben?!

Doch die Haruno wollte nicht gemein sein – Ino schrieb schließlich die Matheklausur mit ihr am Montag und es wäre kontraproduktiv, wenn beide von dieser Nacht durch wären.

Wenigstens drängte Temari sie nicht zum Trinken, weil diese selbst nicht viel zu sich nehmen konnte, da sie mit dem Auto hergekommen war. Sakura hatte sich fest vorgenommen, keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Sie blieb lieber bei einer Cola und auch auf das Tanzen hatte sie keine große Lust. Sie wollte ja nicht mal hier sein! Da war es tausendmal besser nach dem Lernen bei Sasuke zu zocken oder seine Comics zu lesen.
 

Seufzend lehnte sich Sakura zurück in den lila Stoff der runden Sitzcouch und dachte an die letzten Wochen zurück. Obwohl Sasuke oft gereizt oder auch nervig sein konnte, hatte er sich dennoch zusammengerissen und ihr jeden Schritt bis auf's kleinste Detail erklärt und sich auch solange mit ihr auseinandergesetzt, bis sie es kapiert hatte. Sie wusste nicht, ob er sich mit ihr so Mühe gab, weil er sich wirklich um sie kümmerte, oder ob es nur wegen Direktorin Tsunade war, die ihm im Nacken lag. Und dann war da noch diese Nähe zwischen ihnen … sie gingen mittlerweile sehr vertraut miteinander um, was Sakura freute. Sasuke war eine Person, die sich nicht mit vielen so schnell anfreundete und sie war wirklich froh, ein Teil seines Freundeskreises sein zu dürfen. Sasuke war ein Freund. Bei diesem Gedanken kaute Sakura unsicher auf ihrer Unterlippe – war das denn wirklich so? Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie spürte sie eine leichte Aufregung in seiner Nähe, konnte aber nicht sagen, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte.
 

„Oh Gott, mein Bruder“, stöhnte Temari plötzlich, als sie einen Rotschopf in der Ferne ausfindig machen konnte und die Haruno auf den Boden der Tatsachen zurück riss.

Sakura zog eine Braue in die Höhe und schaute ebenfalls in die Richtung. Etwas weiter weg, mitten in der Menge, stand ein rothaariger Junge im dunkelroten Hemd mit schwarzer Hose. Seine Augen waren hell und stellten einen krassen Gegensatz zu der schwarzen Umrandung um seine Lider dar.

Mehr konnte die Haruno auch nicht erkennen, da er gute zwanzig Meter entfernt stand.

„Gaara, richtig?“ Temari hatte ab und zu Mal von ihm erzählt – auch im betrunkenem Zustand, deshalb wusste auch Sakura, dass die Blondine gar nicht so genervt von ihrem Bruder war, wie sie immer vorgab. In Wirklichkeit hatte sie ihn lieb und würde die Person, die Gaara etwas antun würde, zu Brei schlagen – so viel zu ihrem Temperament.
 

„Ja“, Temari verdrehte die Augen, „hoffentlich hat er Freunde mitgenommen. Ich habe keine Lust, dass er bei uns abhängt“, beschwerte sich die Blondine weiter, lächelte dann aber plötzlich, als sie vier Jungs hinter ihrem Bruder entdeckte.

„Na ja, wenn die Freunde dabei sind, kann er doch gerne zu uns“, sprach sie dann ruhiger, während ihr Blick verführerisch zu Gaaras Kumpanen flog.

Sakura folgte verwirrt den Blick ihrer Freundin und riss die Augen auf, als sie sah, wer diese Freunde waren – Kiba, Naruto und Sasuke standen unmittelbar hinter dem Rotschopf und unterhielten sich angeregt; Kiba und Naruto zumindest. Sasuke verdrehte nur die Augen, als Kiba dem Chaoten eine reinschlug und Naruto daraufhin versuchte, dem Inuzuka ins Schienbein zu treten. Neben den Dreien und Gaara, konnte sie noch einen großen Jungen mit braunen, langen Haaren erkennen.

Jeder von ihnen hatte sich schick gemacht – Kiba trug ein weißes Hemd und eine graue Jeanshose, während Naruto zu einem engen orangen Kapuzen T-Shirt und verwaschener Jeans gegriffen hatte. Sasuke hatte sich für ein schwarzes Shirt und genauso schwarze Hose entschieden. Der ihr Unbekannte Junge, der wohl zum Freundeskreis der vier gehörte, trug genauso dunkle Sachen.
 

Oh Mann. Das war nicht gut, das war ganz und gar nicht gut. Sakura spürte, wie sich ihr Hals zusammen schnürte, gleichzeitig bildeten sich Schweißperlen auf ihrer Stirn. Was, verdammt nochmal, machte der Uchiha, hier?! Die zuerst aufkeimende Panik verwandelte sich kurz in Wut. Sie also sollte Zuhause sitzen und einen auf braves Mädchen tun, während sich der Herr selbst nachts in Clubs rumtrieb? Dann aber kam sofort wieder die Panik auf. Sie hatte recht … sie sollte nun eigentlich Zuhause sitzen und brav lernen, denn schließlich schrieb sie die Klausur und nicht Sasuke.
 

Als sich plötzlich Temari neben ihr erhob und auf ihren Bruder und somit auch auf Sasuke zulief, fasste sich die Haruno überfordert an den Kopf. Nein, Temari hatte doch nicht wirklich vor, die Jungs an den Tisch zu rufen!

Sakura beobachtete, wie die Blondine auf die Schulter ihres Bruders tippte und sich zu ihm vor beugte, um ihn etwas zu zuflüstern. Dann deutete sie auf den Tisch, an dem Sakura mit den anderen Mädchen saß.

Als Gaara nickte, drehte er sich zu Sasuke, Naruto, Kiba und dem Brünetten um, um ihnen anscheinend zu berichten, dass sie nun zu dem Tisch seiner Schwester gehen würden.

Sakura erhob sich. Nein, sie konnte sich nicht erwischen lassen. Sie wollte sich nicht mit dem Uchiha anlegen oder seine volle Wut erleben. Sie wollte- noch bevor die Haruno ihre Gedanken weiter aussprechen konnte, durchbohrten sie zwei pechschwarze Augen. Der Oberkörper des Uchihas war zu ihr gedreht und sein Ausdruck verwandelte sich von Überraschung in Entsetzen und dann schließlich in Wut.
 

Erwischt.
 

Sakura hätte sich selbst eine ohrfeigen können. Warum war sie denn auch aufgestanden; in ihrer aktuellen Position hatte man eine klare Sicht auf sie! Und als Gaara auf den Tisch hingewiesen hatte, war sie dem Uchiha natürlich erst recht aufgefallen! Warum war sie nur nicht früher abgehauen? Doch das alles brachte nichts. Sasukes Blick lag ganz klar auf ihr und Sakura konnte seine Anspannung bis zu ihr spüren. Sie schluckte. Das konnte doch nicht alles wahr sein!

Gaara und die vier Jungs liefen mit Temari im Schlepptau auf den Tisch zu.

Sakura konnte nichts mehr unternehmen, als Sasuke und die anderen bei ihr am Tisch ankamen und direkt vor ihr standen. Sie spürte ganz klar den Blick des Uchihas auf sich und auch Kiba und Naruto schauten sie überrascht an.
 

„Sakura! Was machst du denn hier, echt jetzt!“, kam es auch schon sogleich vom Chaoten, der im Gegensatz zu Sasuke, froh darüber schien, sie hier anzutreffen.

„Ihr kennt euch?“, entfuhr es Temari erstaunt. Von Sasuke kam kein Ton. Er schaute die Haruno nur still an und überlegte sich anscheinend schon Strafen, die wohl die Konsequenz ihrer Tat sein sollten. Sakura stöhnte innerlich auf. Wie wahrscheinlich war es denn auch bitteschön, dass sie die Jungs unbedingt an diesem Abend antreffen würde?!
 

„Ja, Sasuke gibt Nachhilfe und Sakura-“, Kiba unterbrach seinen Satz selbst, als ihm klar wurde, dass Sakuras Auftreten ein Problem darstellte, „Moment mal. Sakura, was zum Teufel machst du hier?“, fiel es dann auch ihm auf. Er erinnerte sich an das Gespräch in der Cafeteria vor einiger Zeit, als er vorhatte Ino und Sakura ins Amaterasu einzuladen, Sasuke aber strikt dagegen war, da die Klausurphase der Mädchen noch nicht vorüber gewesen war.

Naruto, der natürlich nicht wieder verstand, was los war, fuhr seinen Freund an.

„Was soll das, Hund? Du kannst mit Sakura doch nicht so reden!“, kam es von ihm, während er seinen Ellbogen in die Seite des Inuzukas rammte. Kiba knurrte.
 

„Mann, sie schreibt Montag 'ne Klausur und Sasuke-“ „Schluss jetzt“, kam es nun von Sasuke und er erhob endlich seine Stimme, wobei Sakura eine Gänsehaut bekam. Sein Blick, der kurz zu seinen beiden Freunden gewandert war, ruhte nun wieder auf der Haruno, „wir sind doch hier, um Narutos gelungene Klausur zu feiern und möchten uns die Laune doch nicht schon am Anfang verderben“, fügte er dann tonlos hinzu, ohne die Augen von Sakura zu weichen. Diese schluckte nur wieder. Narutos gelungene Klausur? Sie erinnerte sich, dass die Klausurphase der Jungs schon seit einer Woche vorüber war – anscheinend hatten sie schon die Ergebnisse bekommen. Doch bei diesen Worten überkam der Rosahaarigen ein schlechtes Gewissen und sie wusste, dass dies der Uchiha beabsichtigt hatte – er hatte absichtlich die erfolgreich bestandene Arbeit des Uzumakis erwähnt, damit sie das Gefühl hatte, dass sie gerade genau das Gegenteil tat, um ebenfalls gute Note zu erzielen.
 

„Der Idiot hat's wirklich auf 'ne Drei geschafft“, lobte Kiba seinen Freund und schlug ihm auf die Schulter, was dem Chaoten ein fettes Grinsen entlockte.

„Das hätte ich auch nicht erwartet“, sprach nun auch der Brünette, der sich als Neji entpuppte und genauso wie Gaara, mit den Jungs befreundet war.
 

„Herzlichen Glückwunsch“, kam es nun kleinlaut von Sakura, die zu dem Uzumaki herüber schielte. Mann, sie musste auch Montag auf eine Drei kommen … doch je weiter Sasuke sie mit seinen Blicken durchlöcherte, desto mehr glaubte sie, mit einem miesen Gefühl in die Klausur hineinzugehen und zu versagen. Sie hätte wirklich nicht herkommen sollen …

Naruto horchte auf und lächelte. „Danke, Sakura! Viel Glück am Montag!“, dann beugte er sich zu ihr herunter und grinste, „und ich find's gar nicht so schlimm, dass du dir heute mal eine kleine Auszeit von Sasukes Lernfolter gönnst. Glaub mir, ich war einen Tag vor der Klausur auf 'ner Hausparty“, murmelte er dann, was Sakura erleichterte. Naruto war echt ein liebenswerter Mensch und konnte die Stimmung von einem, von der einen auf die andere Sekunde sofort anheben.
 

„Was stehen wir denn hier dann noch 'rum? Es gibt einen Grund zum Feiern, also los!“, eröffnete Temari nun die Feier und gab somit das Zeichen, sich Alkohol durch die Lunge fließen lassen zu können.

Naruto, Kiba, Neji und Gaara gesellten sich zu den Mädchen und stießen mit ihnen an, während sich Sasuke mit den Worten „Bin gleich wieder da“ zur Bar begab und dort alleine Platz nahm. Er würde nicht wiederkommen. Anscheinend hatte ihm die Haruno seine Stimmung verdorben, obwohl er vorhin selbst meinte, dass er sie nicht kaputt machen lassen würde. Sakura folgte ihm still und nahm neben ihm Platz.

Sasuke schielte kurz zur Seite, um zu schauen, ob sie ihm wirklich gefolgt war, seufzte dann aber genervt und schaute wieder nach vorn zu den vielen Flaschen Alkohol. Als der Barkeeper kam, bestellte er sich ein Glas Jack Daniels und bat nach etwas Knabberzeug.
 

„Für mich nur eine Cola, bitte“, kam es schnell von Sakura, bevor der Barkeeper wieder verschwand. Sasuke gab ihr einen Seitenblick.

„Noch nie was von dem Sprichwort wenn schon, denn schon gehört? Betrink' dich doch, wenn du schon mal hier bist. Daran kannst du dich gewöhnen; deine Versetzung scheint dir wohl nicht wichtig zu sein“, kommentierte Sasuke abfällig, während er sein Handy aus seiner Hosentasche zuckte.

Sakura seufzte auf.

„Sasuke, ich wollte wirklich nicht herkommen! Ich geh auch eigentlich nicht oft feiern, aber Temari stand plötzlich vor meiner Haustüre und …“, die Haruno unterbrach sich selbst, als sie bemerkte, dass der Schwarzhaarige ihr nicht zuhörte, sondern mit seinem Handy beschäftigt war. Die Musik dröhnte aus den Boxen und jeder schien in bester Laune zu sein – alle, außer Sakura und anscheinend auch Sasuke, der sie gekonnt ignorierte … nachdem er natürlich erst seinen abschätzenden Kommentar loswerden musste.
 

Als die Getränke – und auch Sasukes Knabberzeug, was aus Studentenfutter bestand – ankam, nippte die Haruno still an ihrer Cola und schielte ab und zu dem Uchiha. Er hatte sich wirklich mit seinem Aussehen ins Zeug gelegt – die schwarzen Sachen passten perfekt zu ihm und stellten einen krassen Kontrast zu seiner blassen Haut dar. Sakuras Augen wanderten weiter zu seinem Gesicht. Seine Züge wirkten ruhig, aber man merkte ihm an, dass ihn etwas störte. Irgendwas … tief im Inneren und die Rosahaarige konnte nicht abstreiten, dass sie dieses Problem war.
 

„Du brauchst mich nicht anzustarren; damit machst du es nicht besser“, kam es wieder abschätzend vom Uchiha, der sein Handy in seine Hosentasche steckte, sein Glas mit einem letzten Zug zu Ende trank und sich erhob. Offenbar wollte er sich wieder zu seinen Freunden begeben.

Sakura hielt ihm am Arm zurück.

„Dann hör mir gefälligst zu und lass mich dir die Sache erklären, um sie besser zu machen“, erwiderte sie nun genauso bissig. Sie hatte es wirklich auf die nette Art versucht, doch wenn der Uchiha nicht kompromissbereit war, konnte sie nicht anders, als grob zu werden.
 

Von Sasuke kam ein Schnauben. „Ich brauche keine Erklärung, für mich steht alles fest“, er riss seinen Arm los und wollte wieder zum Gehen ansetzen, doch die Haruno ließ ihn wieder nicht davon laufen.

„Hey, genau das ist dein Problem. Du hörst deinen Schülern nie zu. Alles muss nach dir gerichtet sein und dann wunderst du dich, weshalb man, während deines Unterrichts, das Interesse verliert und sich ablenken lässt!“

Okay, in diese Richtung wollte Sakura eigentlich nicht gehen, doch irgendwie war sie gerade geladen und konnte sich nicht zurückhalten.
 

Sasuke riss unglaublich eine Braue in die Höhe. „Ach ja? Vielleicht kann es auch sein, dass du die einzige bist, die mit meinen Lernmethoden nicht klarkommt. Naruto ist das beste Beispiel: ich habe ihm geholfen und er hat seine Wunschnote erreicht“, erklärte er dann und beugte sich zu ihr vor. Sakura spürte seinen heißen Atem auf ihren Lippen, was ihr eine Gänsehaut einjagte, „du bist hier diejenige, die Probleme macht. Von Betrug bis hin zu Schwänzen. Ich bin noch vergleichsweise nett mit dir umgegangen und habe dir sogar Privatstunden gegeben“, dass er das auch aus anderen Gründen, abgesehen von Tsunades Druck, gemacht hatte, verschwieg er, „du aber schätzt das natürlich nicht wert und machst genau das, was man dir abrät. Du bist das Problem, nicht die anderen. Einzig allein du.“
 

Sakura schaute ihn mit großen Augen an. Irgendwie … irgendwie hatte er recht. Das schlechte Gewissen überkam sie schon wieder, doch diesmal schlug sie wie eine Welle ein. Aber nicht nur das … dass Sasuke so von ihr dachte, machte sie ebenfalls fertig. So klipp und klar festzustellen, dass sie ein Problem darstellte, war nicht etwas, was man gerne hören wollte.

Der Uchiha bemerkte, dass seine Worte bei ihr etwas ausgelöst hatten und beobachtete jeden Zug ihres Gesichtes. Ihre Augen waren geweitet und wirkten etwas glasig, während ihr Ausdruck erschrocken war. Er gestand, dass seine Worte ein wenig zu heftig gewesen waren, doch im Moment war er so wütend auf die Haruno und auch das Glas Jack Daniels hatte seine Aggressionslust ein wenig vorangetrieben.
 

Noch einmal schaute er sie intensiv an, bis er sich dann von ihr abwandte und zu Naruto und den anderen lief.

Sakura richtete sich etwas auf ihrem Hocker und schaute resigniert auf den Tresen. Noch niemand hatte ihr jemand so klar gemacht, dass sie so viel Falsches tat. Etwas überrumpelt von seinen Worten, bestellte sich die Rosahaarige noch eine Cola und beschloss für den Rest des abends hier an der Bar zu sitzen. Sie würde sowieso nicht mehr lange bleiben und den Uchiha konnte sie auch nicht mehr sehen.
 

„ … und deshalb nennen wir ihn Hund“, erklärte Naruto nun wohl schon zum tausendsten Mal die Geschichte von Kiba und der Mottowoche. Die Leute am Tisch lachten, während Kiba wieder nur knurren konnte. Neji atmete neben ihnen erschöpft aus.

„Jedes mal erzählst du von dieser unnötigen Story. Wie wär's, wenn ich mal von dir und dem einen Mädchen aus dem Mädchenklo-“, noch bevor Kiba weiter reden konnte, hielt ihm der Uzumaki die Hand vor den Mund. „Nicht cool, Mann. Das war nicht witzig und außerdem ist Neji hier“, sprach er dann leise, woraufhin der Inuzuka unter seiner Hand grinste. Dass Naruto mal versehentlich die Mädchentoiletten der Schule betreten und aufgrund eines unglücklichen Sturzes, auf der üppigen Oberweite von Nejis Cousine Hinata gelandet war, musste der Hyuga nun wirklich nicht wissen.
 

„Wo ist eigentlich Sakura?“, wollte nun Naruto wissen, nachdem er seine Hand von Kibas Mund entfernt hatte, „hab sie jetzt 'ne Zeit nicht mehr gesehen“, fügte er dann ahnungslos hinzu und schaute sich um.

„War sie nicht noch vorhin mit dir an der Bar?“, fragte nun auch Kiba an Sasuke gewandt, da er sich auch langsam wunderte, wo die Rosahaarige geblieben war.
 

„Kann sein“, kam es nur desinteressiert von dem Uchiha, während er in sein Handy einige Zeilen tippte. Er hatte nun wirklich keine Nerven für die Haruno.

„Jetzt reicht's! Alle auf die Tanzfläche, auch ihr zwei!“, kam es von Temari, die auf den Uchiha und ihren Bruder zeigte, „ihr habt euch heute kein einziges Mal bewegt, nur zur Bar, aber das zählt nicht“, sagte sie streng und zog an den Armen der beiden.

„Ich tanz nicht“, antwortete Gaara, während Sasuke zustimmend nickte. Naruto verdrehte die Augen.

„Dann tanzt nicht, aber unterhaltet euch mit uns auf der Tanzfläche! Komm schon, ich hab 'ne Drei geschafft und sogar Neji hat gerade die Beine geschwungen!“, stöhnte er und zog so lange an seinem Freund, bis dieser schließlich seufzend nachgab. Heute machte er für den Chaoten mal eine Ausnahme. Naruto grinste breit, als Sasuke ihm und den anderen zur Tanzfläche folgte und auch Temari konnte ihren Bruder umstimmen.
 

Sakura wusste nicht, wie lange sie schon an der Bar saß, als sich plötzlich ein Typ an ihre Seite stellte und ihr gefährlich nahe kam. Sie würde sofort verschwinden, wenn sie nicht dieses träge Gefühl in sich hätte, weshalb sie sich erstmals anhörte, was dieser Junge neben ihr zusagen hatte.

„Warum schaust du so traurig? Ein so hübsches Ding, wie du, sollte auf einer Feier, wie dieser, glücklich sein, oder nicht?“, kam es von dem Brünetten, während er versuchte der Haruno in die Augen zu sehen. Diese jedoch versuchte ihn zu ignorieren und lächelte unsicher. Natürlich wollte er sie anmachen.
 

„Du brauchst dein Glück nicht zu versuchen, ich bin für heute durch“, sagte sie und bemerkte nicht, wie sich die linke Hand des Typs ihrem Getränk näherte und sich die Rechte einen Weg zu ihrem Oberschenkel bahnte.

„Schade aber auch. Dabei steht dir das rote Kleid so gut. Passt zu deinen Haaren“, gab er ihr ein Kompliment und legte seine Hand nun endgültig auf ihren Schenkel. Sakura erschauderte bei dieser Berührung und konnte nicht glauben, mit welchen billigen Versuchungen der Typ sie kriegen wollte.

„Hey, spinnst du!“, fuhr sie ihn an und bemerkte nicht, wie eine kleine, weiße Pille, die sich in der anderen Hand des Jungen befand, in ihr Getränk fiel.

„Schon gut, beruhig' dich“, grinste er, warf ihr einen letzten Blick zu und verschwand in der Menge.

„Mistkerl“, zischte nur Sakura, drehte sich wieder zum Tresen und schnappte sich ihr Glas. Was für ein Idiot …
 

„Du gibst mir sicherlich noch 'ne Schüssel Ramen aus, he?“, kam es von Naruto, der sich zu Sasuke beugte und sich dabei zur Musik bewegte. Sasuke hingegen bewegte sich kein Stück und seufzte auf.

„Das ist glaube ich nicht der richtige Ort, um über Ramen zu reden“, antwortete er dann und musste sich durch die laute Musik ebenfalls etwas vorbeugen, damit der Blonde ihn verstehen konnte. Der Uchiha musste zugeben, dass es auf der Tanzfläche deutlich lauter als an der Bar oder an der Sitzcouch war … ein schlechter Ort, um sich zu unterhalten, wobei Naruto ihn genau deshalb mitgeschliffen hatte. Das war doch nur ein mieser Trick gewesen, um ihn auf die Tanzfläche zu locken.

„Idiot“, murmelte Sasuke und betrachtete das fette Grinsen seines Freundes, der die Hände beim Refrain des Liedes in die Höhe hob.

„Man kann überall über Ramen reden!“, schrie er dann und ihm war es wohl egal, dass die Leute, die um sie standen, den Kontext seiner Aussage nicht verstanden und ihm einen merkwürdigen Blick zuwarfen. Sasuke verdrehte die Augen und schaute sich dann um. Kiba und die anderen waren in der Menge verschwunden, was ergeben hatte, dass er mit Naruto alleine zurück geblieben war. Dieser schien aber sich selbst gute Laune machen zu können, weshalb der Uchiha beschloss, sich von seinem Freund zu trennen, was er ihm mit einem kurzen Nicken zu verstehen gab. Der Uzumaki wirkte für einen kurzen Moment enttäuscht, da er einen Schmollmund zog, grinste dann aber wieder und tanzte irgendwelche Leute an.

„Tze“, kommentierte Sasuke nur darauf, konnte sich ein leichtes Grinsen aber nicht entgehen lassen.
 

Der Uchiha schlängelte sich genervt durch die Menge und atmete erleichtert aus, als sich seine Beine wieder auf dunklem Boden befanden, anstatt auf dem beleuchteten, bunten der Tanzfläche. Wie er Menschenmenge doch hasste … kaum zu glauben, dass er sich überhaupt in einem Club aufhielt. Doch Naruto hatte es sich so gewünscht und er wollte ihm seinen Wunsch nicht abstreiten, zumal er es wirklich verdient hatte.

Schon dachte Sasuke wieder an die Nachhilfe und sein Blick flog automatisch zur Bar, an der er vor etwa einer Stunde die Haruno zurückgelassen hatte.

Seine Augen weiteten sich, als er Sakura mit einem brünetten Typen sah, der ihr gefährlich nahe kam.
 

Irgendetwas regte sich in Sasuke bei dem Bild, das sich ihm bot; der Typ, der spielerisch mit seinen Knien die der Haruno berührte und sie charmant anlächelte … Tze, sie nahm sich wohl sein Sprichwort doch zu herzen.

Sasuke wusste, nicht, was für ein Gefühl in ihm tobte und er wusste auch nicht, warum er versuchte, es zu verdrängen. Doch das alles schien Nebensache zu sein, als er plötzlich hörte, wie Sakura den Typen verärgert anzischte. Seine Augen verschärften sich und hefteten sich an die Hand des Jungen, die verdächtig nah über Sakuras Glas hing. Als dieser auch noch etwas in das dunkle Getränk fallen ließ, wollte Sasuke nicht wahr haben, was sich gerade vor ihm abspielte. Das konnte doch nicht …der Junge hatte doch nicht wirklich vor …
 

Noch bevor Sasuke reagieren konnte, war der Typ auch schon in der Menschenmenge verschwunden und hatte die Rosahaarige alleine an der Bar zurückgelassen. Diese griff nach ihrem Colaglas, was den Schwarzhaarigen alarmierend den Atem anhielten ließ. Nein, sie durfte auf keinen Fall aus diesem verdammten Glas trinken. Ohne groß nachzudenken – was fatal für einen Uchiha war, denn diese analysierten Situationen vorerst genau – rannte er auf die Bar zu und riss der Haruno das Glas aus der Hand, um den Inhalt … auszutrinken. Bis auf den letzten Schluck.


Nachwort zu diesem Kapitel:
... was absolut bescheuert ist xD Es klärt sich im nächsten Kapitel, warum Sasuke nicht einfach das Glas weggeschleudert oder, was weiß ich was, getan hat xP Hach ja, Sasuke :'D

In diesem Kapitel ist vieles passiert, aber im Nächsten wird genauso viel geschehen, also seid gespannt o.o

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! :D

Liebe Grüße
Mika-cha♥


Das nächste mal bei Complicated Like Maths ...
Sasuke, der sich aufgrund seines ungeschickten Handelns, selbst eine ohrfeigen würde, behält Sakura gut im Auge und hält den Mistkerl, der ihn diese Situation eingebrockt hat, von ihr überraschend beschützend fern ... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
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Von:  Cosmoschoco1209
2018-05-27T11:19:12+00:00 27.05.2018 13:19
Ich lasse mal einen ersten Kommentar nun hier! Ich mag deine Geschichte und sie lässt sich total leicht lesen und die oder Idee dahinter gefällt mir sehr gut.
Und nun mal zum dem Kapitel zu kommen es gibt auch andere Möglichkeiten ein Mädchen daran zu hindern, an einem Glas zu nippen. Warum er sich ausgerechnet für diese Variante entschieden ist mir nicht so klar, aber dennoch finde ich die Aktion ziemlich süß. ^.^
Antwort von:  Mika-cha
27.05.2018 15:04
Omg, dankeschön, das freut mich sehr >.<♡
Jaa, Sasuke hat etwas unüberlegt ... gehandelt xD Aber ja, süß war es *Q*

Ich danke dir! :D♡
Von:  Stevy
2018-01-17T11:40:16+00:00 17.01.2018 12:40
Ach du liebe Güte, diese Aktion war wirklich unüberlegt... aber das wird bestimmt witzig 😁
Schreib schnell weiter deine ff ist gut
Antwort von:  Mika-cha
17.01.2018 14:07
Ja, das war sie :'D
Mach ich, ich danke dir!♡♡
Von:  Apple_tree
2018-01-12T21:59:35+00:00 12.01.2018 22:59
JA MAN, WIE GEIL! ;)
Antwort von:  Mika-cha
12.01.2018 23:40
;)))
Von:  fubukiuchiha
2018-01-12T21:32:19+00:00 12.01.2018 22:32
Hi
Super Kapitel, der Ausflug von Sakura konnte ja nur in die Hose gehen, aber Sasuke hätte ihr ruhig mal zuhören können.
Naruto hat sich echt verbessert aber wie Neji wohl auf die Info mit Hinata reagiert hätte? Schlägerei würde ich sagen.
Sasuke warum kippt du nicht einfach das Glas aus? Vermutlich bricht er jetzt wegen KO-Tropfen oder so etwas zusammen...
Mal sehen wie das ausgeht.
LG fubukiuchiha
Antwort von:  Mika-cha
12.01.2018 22:44
Das hätte er durchaus tun können .___.
Jep, ne Schlägerei wäre drin gewesen xD

Hehehehe, Sasuke xP Echt dämlich, was er getan hat, aber na ja, so wird's auch etwas spannender ;D

Ich danke dir!♥
Von:  LikeParadise
2018-01-12T20:38:27+00:00 12.01.2018 21:38
Halloooo.
Ja. Das ist echt dämlich.
Er hätte es nicht trinken müssen. ._.
Bin mal gespannt, warum er das getan hat.
Also ist sasuke im nächsten Kapitel high? :D

Schreib schnell weiter ok? Bin sehr sehr neugierig. 😁
Antwort von:  Mika-cha
12.01.2018 22:41
Heyhooo Paradisoooo,

"Also ist Sasuke im nächsten Kapitel high? :D" - pfff, wie ich lachen musste xD Nicht high ... aber ein wenig eigenartig >.> xD

Jeder erwartet jetzt wahrscheinlich einen total guten Grund, wobei ich diesen gar nicht so groß auftragen wollte xP (kommt davon, wenn man das so im Nachwort sagt xDD) Egal, ich hoffe, du kannst den Grund für sein Austrinken da dann nachvollziehen xD

Danke für dein Feedback! :3♥
Antwort von:  Mika-cha
12.01.2018 22:48
Ah ja, das nächste Kapitel sollte dann in einer Woche erscheinen ;)
Von:  Sakura2100
2018-01-12T20:34:39+00:00 12.01.2018 21:34
Wow tolles kapitel *_*
Hehe bin mal gespannt warum sasuke das glas nicht einfach umkippt oder so ggg
Hoffe den beiden passiert nichts :/
Antwort von:  Mika-cha
12.01.2018 22:37
Ich hoffe nur, man kann die Gründe nachvollziehen xD!
Dankeschöön!♥


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