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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Remember it

Mit wirklich eiskaltem Blick betrachtet Levi den eben Eingetretenen. So einen Blick hat selbst die Spezialeinheit noch nicht bei dem stets emotionslosen Mann gesehen und Petra rinnt ein Schauder über den Rücken.

Doch nicht alleine wegen Levi. Der Fremde scheint die Umherstehenden gar nicht zu beachten und blickt mit einem boshaften, herablassenden Blick nur auf den Leiter der Spezialeinheit.

„Ach Levi, was soll denn der böse Blick? Bist du nicht froh, mich nach so langer Zeit wiederzusehen Kleiner?“, fragt der Mann belustigt und nimmt den dunklen Hut vom Kopf, damit er seine aschschwarzen Harre durchschütteln kann. Dabei verliert er sein herablassendes Grinsen jedoch nicht.
 

Sofort, als er den bekannten Mann in der Tür gesehen hat, hat Levi sich gegen die Empfehlung der Ärzte aufgerichtet und spricht nun kalt, die vorherige Frage ignorierend: „Woher weißt du von meinem Aufenthaltsort und was willst du hier?“

„Ach du meine Güte, da ist aber jemand schlecht gelaunt. Man hat mich angerufen und gefragt, ob ich zu deiner Familie gehöre und natürlich konnte ich da nicht lügen. Zumindest sehe ich dich so endlich einmal wieder, wenn auch in einem recht erbärmlichen Zustand.

Aber du hast Karriere gemacht seit damals. Dann waren meine Lektionen also doch nicht umsonst, nicht wahr?“, antwortet der Erwachsene und setzt hinterlistig lächelnd seinen Hut wieder auf.

„Kenny, verschwinde sofort und wehe ich sehe deine verdammte Fresse noch einmal hier“, kommt die monotone Aussage von Levi.

„Du kleiner Wicht versuchst mir zu drohen? Wir wissen beide, wie schlecht deine Chancen dabei stehen“, lacht der breitschultrige Mann daraufhin und blickt den Verletzten ebenso kalt an, wie dieser ihn. Wie schon die ganze Zeit, grinst er dabei überheblich, so als wüsste er, dass der Leiter der Spezialeinheit nichts gegen ihn wäre.
 

Es vergehen einige Sekunden, in denen die beiden Männer sich ein Blickduell liefern und keiner der Anderen wagt es auch nur einen Mucks von sich zu geben.

Unwillkürlich rutscht Mikasa näher an Eren heran. Sie kann auch ohne Levis Mörderblick sehen, dass dieser Mann gefährlich ist, ja geradezu unberechenbar und noch einmal möchte sie ihren Bruder nicht in Gefahr haben.

Kenny sieht die kleine Bewegung aus dem Augenwinkel und blickt daraufhin grinsend zu Mikasa und anschließend zu Petra, die direkt neben Levi steht und ihn am Liebsten stützen würde. Das aufrechte Sitzen ist für ihn fast unmöglich und seine Muskeln zittern schon stark vor lauter Anstrengung. Vor dem Älteren will er das jedoch nicht zeigen und so harrt der Leiter der Spezialeinheit in seiner starren Position aus.
 

Kenny scheint inzwischen Gefallen an der jungen Polizistin mit den orangebraunen Haaren gefunden zu haben und geht langsam in ihre Richtung. Petra bleibt währenddessen einfach stehen, da sie nicht recht weiß, was der groß gewachsene Mann vor hat.

Dieser leckt sich einmal leicht über die Lippen, ehe er zu Levi gewandt anmerkt: „Niedliche Mädchen hast du dir also auch geangelt. Da würde sogar ich freiwillig der Polizei beitreten, wenn dafür so ein sexy Ding durchgehend in meiner Nähe ist.“

Damit will er die Hand nach der Jüngeren ausstrecken, doch bevor er ihre Schulter berühren kann, wird Kenny von einer weiteren Hand aufgehalten, die sich kraftvoll in seinen Unterarm bohrt.
 

Eren bleibt die Spucke weg. Vorhin konnte Levi sich kaum aufrecht halten, um einen Schluck Tee zu trinken und nun steht er auf seinen eigenen Füßen am kalten Boden, hält die Hand des Fremden fest und blickt ihn wütend an, während er gefährlich leise spricht: „Fass auch nur eine Person aus meiner Einheit an und du bist tot.“

Trotz der Nägel, die sich in sein Fleisch bohren, fängt Kenny lauthals an zu lachen, als er die kalten Worte seines Gegenübers vernimmt.

Eld blickt derweil zu Oluo und die Beiden nicken sich kurz zu. Nun können sie ihrem Vorgesetzten endlich auch einmal helfen. Doch so schnell wie Kenny reagiert, schaffen sie es nicht, zu Levi zu kommen.
 

Dieser dreht die Hand des Kleineren nämlich mit einem Ruck um, packt ihn an den Schultern und drückt Levi mit dem Rücken in sein Bett hinein.

Vor Schmerz entkommt dem Jüngeren ein gequältes Knurren, doch er gibt sich nicht die Blöße und schreit Kenny an. Nein, nicht einmal wenn er ihn umbringen würde, könnte dieser Mann ihm auch nur einen Ton entlocken. Dazu hat er schon viel zu oft wegen ihm gelitten.
 

Sofort schrillen alle Alarmglocken bei Eren. Die vielen Wunden am Rücken des Leiters der Spezialeinheit reißen langsam auf und Blut sickert sogar durch den dicken Gipsverband hindurch.

Oluo und Eld sind am Schnellsten bei dem Übeltäter und packen seine Arme. Kenny dreht sich jedoch ruckartig um und verpasst Beiden gleichzeitig einen Kinnhacken. Eine Schlägerei lässt sich wohl nicht vermeiden, doch genau in diesem Moment öffnet sich die Tür des Patientenzimmers und ein junger Krankenpfleger erscheint auf der Bildfläche.

Er scheint Levi zu ignorieren und sagt einfach: „Befindet sich ein gewisser Kenny Ackermann hier? Jemand hat in der Rezeption angerufen und gefragt, ob er im Moment jemanden besucht.“

„Ach das habe ich ja ganz vergessen. Aber keine Sorge Levi, ich komme wieder und nächstes Mal habe ich mehr Zeit für dich. Lass uns dann noch mehr alte Erinnerungen zusammen auffrischen, ja?“, fragt der erwachsene Mann mit dem Hut lächelnd, als wäre nie etwas gewesen und mit diesen Worten verschwindet er auch.
 

Zurück bleibt eine verwirrte und besorgte Spezialeinheit zusammen mit Eren und seinen Freunden.

Der junge Polizist stürmt natürlich sofort zu Levis Bett und hilft Petra den Leiter der Einheit auf den Bauch zu drehen. Diesem ist die Hilfe zwar erst nicht recht, aber schlussendlich lässt er es dann doch zu. Oluo ist in der Zwischenzeit hinaus gestürmt um einen Arzt zu suchen.

Wenn Levis Wunden aufgeplatzt sind, könnte das böse für ihn enden.
 

Während die Anderen sich um den kleinen Mann kümmern, hat Armin Zeit um über den Fremden nachzudenken. Eren hat ihnen erzählt Levi hätte keine Verwandten und offenbar wusste auch niemand in seiner Einheit von diesem Kerl namens Kenny.

Dazu haben alle viel zu überrascht geklungen und Levi schien richtig wütend zu sein, den Älteren zu sehen. Irgendetwas hat es mit diesem Mann auf sich, doch ohne mehr Informationen wird er wohl kaum herausfinden, was es ist.

Eines steht auf jeden Fall fest. Dieser Verrückte heißt Kenny Ackermann und Levi kennt ihn nur zu gut.

Auch Mikasa wirkt nachdenklich, bemerkt Armin erst jetzt. Irgendwo hat sie schon von diesem Mann gehört. Vielleicht steckt auch mehr dahinter, aber ihre Erinnerung daran ist verschwommen und unbrauchbar.

Das Einzige, was sie klar vor Augen sieht, ist sein verrücktes, abwertendes Grinsen und Mikasa weiß genau, dass sie dieses Gesicht nicht zum ersten Mal gesehen hat.

Dazu hat es sich zu vertraut, zu scheußlich angefühlt, es zu sehen.
 

Nachdem der Arzt da war, ist es beängstigend still im Raum. Levi geht es glücklicherweise den Umständen entsprechend gut und es ist seinem Rücken nicht allzu viel passiert.

Es scheint, als würde niemand es wagen die hundert Fragen zu stellen, die ihnen im Moment allen durch den Kopf gehen. Irgendwann scheint Petra es nicht mehr auszuhalten und versucht sie alle mit harmlosen Gesprächen abzulenken.

Scheinbar klappt das auch, denn schon nach kurzer Zeit steigen auch die anderen Mitglieder der Spezialeinheit ein und bald haben alle das Ereignis vorerst verdrängt, zumindest alle außer Eren.
 

Der junge Mann kann nicht anders, als Levi die ganze Zeit über anzublicken. Als dieser Kenny erblickt hat, hat der Jüngere etwas in seinen Augen aufblitzen sehen, was allen anderen durch seine kalte Maske verborgen geblieben ist.

Eren hat für Millisekunden einen tief verankerten Schmerz gesehen, der in Levis Herz schon lange zu schmoren scheint und der ihn durch diesen Kenny erneut einnehmen konnte. Jedoch kann man bei der perfekt sitzenden Maske des Abteilungsführers keine Veränderung sehen, sodass auch die Anderen es merken würden.

Als einziger Eren kann es spüren. Die innere Traurigkeit, die Levi erfolgreich vor denen, die ihm etwas bedeuten versteckt. Was muss er wohl schon alles durchgemacht haben?
 

Doch der braunhaarige Polizist entscheidet sich dazu, dem Gespräch der Anderen nur stumm beizuwohnen und Levi nicht anzusprechen. Er hat sowieso die Absicht heute länger hier zu bleiben, als alle anderen.

Eren muss unbedingt mit seinem Vorgesetzten alleine reden. Von daher wartet er einfach ab

Zuerst gehen Mikasa und Armin. Sie haben eine Nachricht bekommen und sollen nun ihre neuen Zimmer in der Hauptzentrale der FDF beziehen. Dort wohnen sie unter der Woche während ihrer einjährigen Ausbildung.

Als sie Eren fragen, ob er mit ihnen mitfahren möchte, lächelt er seine Freunde nur entschuldigend an und verneint.

Armin scheint zu verstehen und zieht die etwas murrende Mikasa mit sich. Wenigstens weiß sie nun, dass sie sich um ihren im Moment Bruder keine Sorgen mehr machen muss.
 

Nach einiger Zeit verlassen auch die Mitglieder der Spezialeinheit Levis Zimmer. Sie fahren nun zu Gunther ins „normale“ Krankenhaus. Auch hier lehnt Eren es ab mitzufahren, obwohl er dem Verletzten schöne Grüße ausrichten lässt.

Oluo und Eld denken sich nichts dabei und gehen schon vor, während Petra Eren noch einen wissenden Blick zuwirft und ihm ermutigend zublinzelt.

Daraufhin färben sich seine Wangen leicht rot. Was war das denn? Das fragt sich zumindest der junge Polizist.

Es scheint, als wüsste Petra mehr, als sie vor den Anderen wirklich zugibt. Schon alleine das riesengroße Grinsen in ihrem Gesicht, wenn sie an Eren und Levi denken muss, die nun für sich alleine in einem Raum sind, spricht Bände.
 

Die erholsame Stille, die Levi nach der ganzen Aufregung nun endlich genießen kann, währt jedoch nur kurz. Eren scheint etwas auf dem Herzen zu liegen, doch es wirkt so, als ob er nicht wirklich wüsste, wie er mit dem Thema beginnen soll.

Immer wieder räuspert er sich und öffnet seinen Mund, doch etwas wirklich Sinnvolles kommt nicht heraus.

Natürlich weiß der Ältere, warum Eren nicht mit den Anderen mitgefahren ist und was er gerne wissen möchte. Es ist nur allzu offensichtlich und der Junge ist für Levis Geschmack fast schon zu neugierig, aber das hat er auch schon gewusst, bevor er hier im Krankenhaus lag.
 

Da es so nicht weiter gehen kann und die geliebte Ruhe von alleine auch nicht zurückkehren wird, ehe Erens Fragen beantwortet sind, entscheidet Levi sich dazu, selbst mit dem Sprechen anzufangen.

„Oi Jäger, du willst also wissen, wer das war?“, fragt er, seinen Blick auf die weiße Wand and die gegenüberliegende Seite des Krankenbettes gerichtet.

Der Jüngere blickt ein wenig peinlich berührt zu dem Leiter der Spezialeinheit, der so monoton und normal wie üblich gesprochen hat.
 

Nach wenigen Sekunden der Stille ringt der Jüngere sich dazu durch, vorsichtig zu dem Verletzen zu sagen: „Ich möchte dich nicht dazu zwingen, mir etwas von dir zu verraten. Du musst es auch wirklich nicht tun. Das Einzige was ich mir wünsche ist aber, dich besser verstehen zu können.“

Nach diesem Satz blickt der kleinere Mann direkt in Erens Augen.

Schon wieder ist es passiert, diese türkisen Augen, die ihn um den Verstand bringen, leuchten ernst und ehrlich wie ein einzelner Stern in seiner eigenen unendlichen Dunkelheit.

Kurz schüttelt der kleine Mann seinen Kopf um diese idiotischen Gedanken los zu werden. Eigentlich weiß er selbst nicht, was ihn gerade dazu geritten hat, von sich aus mit Eren zu reden.

Nicht einmal sein eigenes Team kennt Levis Vergangenheit und nun möchte er es ernsthaft einem Grünschnabel erzählen?

Auch egal, jetzt kann er seine Worte sowieso nicht mehr zurück nehmen und da der Junge es so gerne wissen möchte, erbarmt Levi sich und spricht leicht genervt: „Na schön Bengel, aber du hälst die Klappe, solange ich rede und du gehst anschließend einkaufen. Ich brauche einen Tee, der nicht nur aus Abwasser besteht.“
 

Heftig nickt Eren auf die Worte seines Vorgesetzten hin und rutscht mit einem Stuhl näher an das Krankenbett heran. Kurz schweifen seine Augen über Levis Körper, der etwas mitgenommen dank diesem Kenny ausschaut.

Der Ältere verdreht daraufhin innerlich seine Augen und legt eine kurze Pause ein, ehe er monoton anfängt seine Geschichte vor dem neugierigen Eren zu erzählen. Natürlich lässt er ein paar Details aus. Entweder sie sind unwichtig, oder zu privat und schmerzhaft.

Der junge Polizist reißt sich stark zusammen, um keinen Ton über seine Lippen kommen zu lassen, damit Levi sich nicht doch noch umentscheidet und nicht mehr mit ihm redet und das obwohl er so neugierig ist.

Sein Vorbild Levi, der schon so viel erlebt hat, erzählt ihm seine Lebensgeschichte. Zumindest einen Teil davon und Eren schätzt sich sehr glücklich die folgenden Worte hören zu dürfen. Am Liebsten hätte er den Älteren einfach umarmt dafür, aber das lässt er dann doch lieber.

Gespannt blickt der Jüngere nun auf die sich öffnenden Lippen vor seinen Augen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So im nächsten Kapi wird Levi ein bisschen über sein Leben ausplaudern. ;)

Seit gespannt darauf und hinterlasst mir doch vielleicht ein Kommi.
Ich würde mich sehr darüber freuen ^.^

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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