Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 188: Völlig Unvorhergesehen ----------------------------------- Rentaro war mit seinen 19 Jahren schon mehr als Erfahren. Er hatte mit zahllosen Frauen Sex gehabt, um Informationen zu beschaffen oder um sich von seinem verdammten Leben abzulenken, doch es wäre eine Lüge, wenn er sagen würde, dass es immerzu um heiße Leidenschaft ging. Natürlich wusste er, wie Sex eigentlich zu sein hatte und seiner Meinung nach hatte er noch nie eine heiße Nacht voller Leidenschaft und Lust erlebt, da er seine Onenightstands vielmehr für Eigenzwecke benutzte. Und deshalb überraschte ihn sein Verlangen. Denn er wollte Sayaka. Und nein, er wollte sie nicht einfach gegen eine Wand drücken und eine schnelle Runde mit ihr haben, um mal eben seine Lust zu befriedigen und sich abzulenken. Nein, was er von ihr wollte, war ein wenig anders. Rentaro wollte nämlich alles. Er wollte die schöne Bändigerin küssen, sie an sich drücken, ihr die Luft zum atmen nehmen und sie atemlos machen, er wollte sie ins Bett drücken, ihren kleinen Körper unter seinen begraben, während er ihre Arme in die Matratze drückte und sie für sich beanspruchte. Sie sollte sich winden vor Wahn, während er sie Dinge spüren lassen würde, die kein anderer bei ihr auslösen konnte, während er sie schmeckte und ihren süßen Geruch einatmete. Rentaro wollte hören, wie sie seinen Namen stöhnt, er wollte, dass sie all ihre Fassaden ablegte und sich unter ihm ihrer Lust für ihn hingab, er wollte spüren, wie sie ihre Beine um ihn schloss und nach mehr, mehr, mehr flehte… Noch nie zuvor hatte Rentaro wahre Leidenschaft erfahren, hätte auch nie gedacht, dass das für ihn mal von Bedeutung sein würde, doch mit ihr wollte er eine Nacht. „Rentaro, du musst mich nicht nach Hause bringen.“, sagte Sayaka plötzlich, schien wirklich ernst, als sie ihn mit ihren großen, blauen Augen anschaute. „Entspann dich, es macht mir nichts aus. Es ist fast Mitternacht und du solltest im Dunkeln nicht allein durch die Straßen stolzieren.“ Sie sah ihn daraufhin entgeistert an, eine Augenbraue erhoben und den Kopf schüttelnd. „Dir ist schon klar, dass ich keine einfache Zivilistin bin, die gerettet werden muss?“, erinnerte sie ihn, als wäre es doch offensichtlich. „Ich bin eine Bändigerin und Chunin. Glaub mir, ich bin gut in der Lage, mich zu verteidigen.“ „Oh, das glaube ich dir gern.“, grinste der Schwarzhaarige belustigt, wollte das Thema damit einfach beenden. „Du lebst doch mit deinem Team zurzeit im Kono-Hotel. Das ist doch fast am anderen Ende des Dorfes, also bitte, geh. Es ist schon spät und ich will nicht, dass-“ „Hast du denn gar keine Ahnung von Jungs?“, fragte er ein wenig belustigt. „Nachdem man ein Date hatte, gehört es sich, dass man das Mädchen nach Hause bringt. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.“ „Das war kein Date..!“, wehrte sie ein wenig zu schnell ab, würdigte Rentaro allerdings keines Blickes und sah nicht, wie er sie mit erhobenen Augenbrauen anschaute. „Du hast an meinen Geburtstag gedacht, Sayaka. Du hast mir eine Torte gebacken, mich deiner Familie vorgestellt, hast mich wortwörtlich ausgeführt, warst mit mir in einem Restaurant und bist mit mir spazieren gewesen. Das war ein Date, wie es im Buche steht.“ „Tche. Du hattest doch sicher tausend Verabredungen mit irgendwelchen Mädchen gehabt. Also leg meine Absichten nicht auf die Goldwaage, ich wollte dir nur ein Geburtstagsgeschenk geben.“, rechtfertigte sie sich und dem Igarashi fiel eine weitere Sache auf. Immer, wenn er irgendetwas in Richtung Date oder Beziehung andeutete, erwähnte sie die vielen weiblichen Kontakte, die er in der Vergangenheit gepflegt hatte. Wieso? Gab es dafür einen zwingenden Grund? „...Woher wusstest du es?“ Seine plötzlich ernste Stimme überraschte die Masumi, doch noch überraschender war es, dass der Igarashi urplötzlich vor ihr stand und den Weg versperrte. Rentaro fixierte sie ungewohnt ernst, seine grauen Augen glimmerten leicht lila durch das Mondlicht und bohrten sich fordernd in ihre. „Woher wusstest du, wann ich Geburtstag habe?“, fragte er schließlich. „Und dass ich Karamell mögen könnte… Woher wusstest du das?“ Rentaro erinnerte sich nicht, es ihr je erzählt zu haben, zum Teufel, er selbst dachte nie auch nur eine Sekunde an seinen Geburtstag. Das war heute das aller erste Mal in seinem Leben, dass er eine Geburtstagstorte gebacken bekommen hatte..! „Naja, ich habe doch ein Mal deinen Ausweis gesehen und dort stand dein Geburtsdatum“, antwortete sie schlicht und zuckte mit den Schultern, als wäre es nichts nennenswertes. „Und immer, wenn wir zusammen etwas trinken oder essen gehen, bestellst du etwas mit Karamell. Ich habe es einfach geahnt und so blöd, wie du aus der Wäsche geguckt hast, lag ich wohl richtig.“ Rentaro blinzelte, war für einige Momente nicht zu mehr fähig, da er es einfach nicht fassen, ja einfach nicht glauben konnte. „Aber ich muss schon sagen; Ganz schön klischeehaft von dir, Rentaro. Der obercoole, mysteriöse Mädchenschwarm, der einfach so seinen Geburtstag vergisst. Ich hätte dich nicht für so berechenbar eingeschätzt.“ Für normale Ohren klangen die Worte der hellhaarigen genervt und unbeeindruckt, doch Rentaro kannte sie inzwischen lang genug und wusste, was sie damit sagen wollte. Es machte sie traurig, dass er an seinen Geburtstag keinen Gedanken verschwendete, wollte ihm zu Verstehen geben, dass er endlich an diesen Tag denken sollte. „Bei uns feiert man den Geburtstag nicht.“, rechtfertigte sich der Feuerbändiger, der wieder neben ihr in Richtung Sayakas Zuhause lief. „Es ist ein durch und durch unbedeutender Tag.“ Sicher, vielleicht wäre es bei ihm anders, wenn er Eltern gehabt hätte, doch diese hatte er nicht. Denn Taro Igarashi und Azula Arata wurden beide getötet. Und zwar von Masumi Sera und Uchiha Sasuke. Sie beide waren dafür verantwortlich gewesen, dass er sein ganzes Leben allein war. „Das finde ich sehr schade.“, seufzte die schöne Uchiha, die nun bemerkte, dass sie inzwischen vor ihrer Haustür angelangt war. „Du bist zwar ein Dummkopf, aber ich freue mich, dass es dich gibt. Der Tag deiner Geburt sollte gefeiert werden und auch, wenn du vielleicht keine Eltern hast, du solltest daran denken, dass es trotzdem Menschen gibt, die dich schätzen.“ Menschen, die ihn schätzten..? Was zum Teufel..?! Was ist nur los mit diesem Mädchen, wie konnte sie harsch und sanft zugleich sein, das machte doch überhaupt keinen Sinn! „Ach ja, fast hätte ich es vergessen.“ Plötzlich kramte die Bändigerin etwas aus ihrer Tasche und bevor der Dunkelhaarige sich über ihr Verhalten wundern konnte, holte sie auch schon ein kleines, dunkelrot eingepacktes Geschenk heraus und reichte es ihm hin. „Hier. Dein Geschenk.“, kommentierte sie schlicht und konnte gar nicht ahnen, auf wie viele Arten der Feuerbändiger heute bereits schockiert wurde. „Und bitte, mach es bei dir zu Hause auf.“, bat sie, da sie nicht gut darin war, Emotionen auszudrücken oder mit eventueller Dankbarkeit umzugehen. „Es ist nichts besonderes und ich wusste nicht, was du so brauchst, also...-“ „Du hättest dir nicht zu viele Umstände machen sollen.“, unterbrach er sie, war völlig überrumpelt von der Tatsache, dass sie ihm sogar ein Geschenk besorgt hatte. Rentaro Igarashi hatte noch nie, nie zuvor in seinem Leben ein Geschenk von irgendjemandem erhalten. Das hier war das erste Mal für ihn, das aller, aller erste Mal. „Tche. Es macht mir überhaupt keine Umstände und dir braucht das nicht leidzutun.“ Sie richtete eben ihre Brille, bevor sie ihm das Geschenk in die Hand drückte, ihm dabei ein ruhiges, sanftes Lächeln schenkte, das für einen Moment sein Herz höher schlagen ließ. Gott, war sie schön. Ihr helles, karamellfarbenes Haar wehte im kühlen Wind und schien wie ihre Augen durch den hellen Mond zu leuchten, ihre Lippen wirkten fast schon zu rot und zu einladend, ja der Bändiger kämpfte gerade gegen jegliche Versuchung, diese ungewollte Einladung anzunehmen. „Aber was dir leidtun sollte, ist, dass du mir verheimlicht hast, dass deine Feuerpunkte gelöst werden.“ Und plötzlich brannte der blanke Vorwurf in ihren großen, blauen Augen und die schöne Masumi wirkte nicht nur vorwurfsvoll… sondern irgendwie sogar traurig. „Die Feuerpunkte… Also...-“ „Ich habe dir schon einmal gesagt, was es bedeutet, wenn du die Prozedur beginnst. Nicht nur, dass die Schmerzen einfach grausam und unerträglich sind, wenn du den Prozess stoppst, stirbst du.“, erinnerte sie ihn und er hörte ganz klar das leise Zittern in den letzten zwei Worten. „Ich verstehe dich nicht. Stark genug bist du doch sowieso, also wozu dieser wahnsinnige Drang, mächtiger zu werden? Wieso gehst du so ein Risiko ein, verdammt?“ Sie machte sich Sorgen. Sayaka… machte sich Sorgen um ihn. „Ich würde nur ungern kurz nach deinem Geburtstag auch noch deine Beerdigung planen. Dass du so verantwortungslos bist, kenne ich gar nicht von dir. Sind wir denn nicht inzwischen Freunde? Wenn du schon zu cool bist, um an dich zu denken, dann hättest du wenigstens..-“ „...an dich denken sollen?“, beendete er ihren Satz ein wenig selbstgefällig. Bevor Sayaka ihren beinahe ausgesprochenen Satz realisierte, näherte sich der Igarashi ihr plötzlich, zwang sie dazu, ein wenig zurückzuweichen, bevor sie von ihrer Haustür gestoppt wurde. Keine 15 Zentimeter trennten ihre Körper, was Sayaka sehr viel mehr aufgefallen wäre, wenn Rentaro ihr nicht selbstbewusst süffisant an. „Weißt du, dafür, dass wir nur ‚Freunde‘ sind, beschäftige ich dich sehr, findest du nicht?“, fragte er und versuchte es zu überspielen, dass sich ein Teil in ihm über ihre große Sorge freute. „Du bist ein mieser Freund.“, kommentierte sie harsch, drückte ihre Handfläche gegen seine Brust, um ihn daran zu hindern, noch näher zu kommen, da sie es nicht mochte, wenn ihr Herz so schnell raste. So konnte sie sich nicht zusammenreißen… „Wie konntest du nur diese Prozedur auf dich nehmen und mir dann nicht einmal etwas davon erzählen? Per Zufall musste ich heute erfahren..!“ Sein Blick zuckte, als ihre Stimme vorwurfsvoller und fast schon erbost klang, ihr Blick schimmerte, wirkte… fast schon verletzt auf Rentaro. „Wenn du in der Lage warst, mich bei einer so wichtigen Sache so überzeugend anzulügen… Was verschweigst du mir denn noch?“ Nicht… Bitte, stell mir nicht diese Frage… „Ich wollte dich nicht anlügen.“, gab er also zu und überraschte sie, als er urplötzlich ihr Handgelenk packte und sich ihr damit weiter nähern konnte, was sie sofort verunsicherte. „Rentaro, was..-!“ „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.“, sprach er schließlich und jetzt, zum aller ersten Mal seit sie ihn kannte… klang er sanft. Rentaros Stimme klang sanft und entschuldigend, seine grauen Augen waren weich und… schuldbewusst. Ganz ruhig… Sayaka musste sich und ihr Herz mit aller Kraft zwingen, ruhig zu bleiben. „Mein Clan hat das mehr oder weniger über meinen Kopf hinweg entschieden. Deinen Tipp, es nicht zu tun, hatte ich wirklich in Betracht gezogen, aber sie haben darauf bestanden, Sayaka.“, erklärte er mit tiefer, rauer Stimme, klang fast schon wehmütig. „Um ehrlich zu sein bist du gerade die einzige, die nicht ständig an die Macht denkt, die ich nach dem Lösen der Feuerpunkte erlange. Ich wollte dich wirklich nicht belügen.“ Er sagte die Wahrheit und meinte es absolut ernst, das konnte man ihm deutlich ansehen. „Aber… Rentaro, diese Prozedur ist grausam und… Und was, wenn du… wenn du..-“ „Mach dir keine Sorgen.“, hauchte er, atmete über das Flattern seiner Brust tief ein, da die Sorge der Bändigerin irgendetwas mit ihm anstellte, dass er nicht nachvollziehen konnte. „Ich sterbe nicht. Nicht so.“, versprach er ihr und schenkte ihr ein kleines, ehrliches Lächeln. „Du hast mich jetzt für immer am Hals. Keine Sorge, ich verlasse dich nicht so einfach.“ Die Worte verließen schier unwillkürlich seinen Mund und der Feuerbändiger wusste, dass er noch nie zuvor zu keinem Mädchen so etwas gesagt hatte. Doch es war ihm in diesem Moment egal, denn Sayakas eisblauer Blick glänzte, ihr Mund war leicht geöffnet und ihr Haar tanzte im schwachen Wind, als sie vor einer Welle der Aufregung eingenommen wurde. Es war offensichtlich, dass sie weder mit solchen weichen Worten als auch von den darauffolgenden Gefühlen nicht gerechnet hatte. „Versprich es.“, forderte sie dann mit leicht zitternde Stimme. „Rentaro, ich will, dass du es mir versprichst. Du darfst auf keinen Fall sterben und ich schwöre, wenn du mir das antust, dann werde ich dich mit dem Edo Tensei zurückholen und dich für meine Trauer büßen lassen, Feuerbändiger.“ Über diese Worte zuckte sein Mundwinkel und er lachte kurz auf, fand es einfach unglaublich, auf welche Art sie ihre Sorge auszudrücken wusste. Das war wohl das Uchiha Gen, dass sie so ausbrechen ließ, was? „Es wäre aber doch irgendwie interessant.“, begann er plötzlich hauchend, sein Blick brannte sich intensiv in ihren, als der Griff um ihr Handgelenk sich festigte. „Wenn ich sterben würde, hätte es doch auch etwas Gutes.“ Seine Stimme wurde tiefer, sein Gesicht näherte sich ihrem und Sayakas Blick zuckte unschuldig und unsicher, während Rentaro diese eigenartige Dinge aussprach. „Ein Teil von mir würde es gerne sehen...“ „Was?“, fragte sie hauchend. „Was sehen..?“ „Ich will sehen, wie viele Tränen du um mich vergießen würdest, wie sehr du weinen würdest, wenn ich sterben sollte, Sayaka...“ Sein Gesicht näherte sich noch weiter, die Nähe wurde zum Greifen nah und Sayaka konnte alles wahrnehmen. Die Nähe, seine Wärme, sein männlicher Duft nahmen sie vollkommen ein, ja sie schien wie benebelt, als er den Abstand zwischen ihnen mit klaren Intentionen verringerte. Die Spannung knisterte heiß und blitzend in der kühlen Nachtluft und brachte das Herz der 17 Jährigen auf Hochtouren, die sich aus irgendeinem Grund nicht bewegen konnte… oder wollte. Rentaro hob seine freie Hand und brachte sie plötzlich auf ihre Augenhöhe und im nächsten Moment ergriff er den Bügel ihrer silbernen Brille, um sie sachte und vorsichtig anzuheben. Ihre großen, eisblauen Augen weiteten sich leicht, da Sayaka mit dieser Geste nicht gerechnet hatte und jetzt gerade auf einem Auge blind war. Rentaro fand sie mit Brille sehr schön, musste er zugeben. Sayaka sah wirklich sehr hübsch aus, sah mit der Brille, die lächerlicherweise wie angegossen zu ihr passte, süß aus, wirkte damit auch genauso intelligent, wie sie es sowieso schon war. Doch jetzt gerade wollte er sie ohne Hindernis anschauen. Ihre Augen… Sie hatte so unglaublich blaue, große Augen, die über ihr gesamtes Gesicht strahlten, obwohl es gerade eher dunkel war. Außerdem wirkte sie so sanft, so unschuldig, ja es war nichts von ihrer eigentlichen Gleichgültigkeit und Kälte zu sehen. Sie schaute ihm einfach in die Augen, zeigte sich von ihrer ehrlichsten Seite, was sie sonst nur bei ihrer Familie tun konnte. Sein Blick fiel dann auf ihre Lippen, die voll und einladend gefühlt darauf warteten, von ihm in Besitz genommen zu werden. Und verdammt, das wollte er. Sayaka war nicht nur schön, nicht nur stark und intelligent...- Sie war außerdem kühn, gelassen und verschlossen, zeigte ihre sanfte Seite nur selten und wenn, dann auf eher eigene Weise. Sie war nicht hinter ihm her gewesen und hatte von Anfang an nicht auf seine Flirtereien reagiert, ja sogar ihre Antworten und Reaktionen waren einfach immer vollkommen unerwartet. Sie war außerdem von Anfang an gegen das Lösen der Feuerpunkte gewesen, ganz einfach, weil sie sich Sorgen um ihn machte. Und heute… hatte sie an seinen Geburtstag gedacht. Sayaka hatte ihm eine Torte gebacken, ihn zu sich nach Hause eingeladen, ihn sogar ausgeführt und dazu auch noch… ein Geschenk besorgt. Und außerdem hatte er es sich doch heute gewünscht, oder? Sie selbst hatte ihm befohlen, sich beim auspusten der Kerzen etwas zu wünschen. Aber… er konnte es jetzt nicht tun. Sayaka wäre dazu nicht bereit und soweit er wusste, war sie offensichtlich nicht die Art Mädchen, die unbedingt Erfahrung in solchen Dingen hatte. Nicht zu vergessen, dass er sie nicht dazu drängen wollte. Heute war immerhin sein Geburtstag und Rentaro wollte, dass, wenn sie sich küssten, sie sich nicht verpflichtet fühlen sollte. Es wäre einfach nicht fair ihr gegenüber, es jetzt zu tun. Plötzlich spürte er einen warmen, weichen Druck auf der Wange und Rentaro erstarrte. Die schöne Bändigerin hatte sich zu ihm gebeugt und Rentaro einen Kuss auf die Wange gegeben, ihre freie Hand dabei auf seine Brust gelegt, als sie diese liebevolle Geste vollführte. Rentaro selbst war einfach nur starr geworden. Ein sanfter Kuss auf die Wange von Sayaka war genug, um ihn völlig zu lähmen und seinen gesamten Körper zu wärmen, ja der Feuerbändiger war absolut sprachlos. „Bitte, halte die Prozedur durch. Und komm zu mir, wenn du etwas brauchst, okay?“, bat sie, bevor sie wieder ihre Brille richtete und ihm dann ein so ehrliches, so unglaublich schönes Lächeln schenkte, dass er dachte, die Welt stünde still. „Alles Gute zum Geburtstag, Rentaro.“ . . . …………………………………………………………………………………………… „Hey! Rentaro, du bist ganz schön spät dran.“, wurde der Schwarzhaarige letztendlich begrüßt und blickte ein wenig überrascht zu dem blonden Erdbändiger, der offensichtlich auf ihn gewartet hatte. „Na, wie ist euer Date gelaufen? Hast du sie endlich flachgelegt?“ „Halt die Klappe.“, murrte der Dunkelhaarige nur und hing die Jacke, die er von Zuko bekommen hatte, schweigend auf. „Wir waren nur unterwegs.“, meinte er schließlich und setzte sich kurz auf die Couch. „Sie war… heute sehr freundlich zu mir. Und sie war wütend und besorgt, weil sie von den Feuerpunkten erfahren hat.“ Tora sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an, unterbrach ihn allerdings nicht und ließ ihn weitersprechen. „Und… Ich glaube, sie mag mich. Also... Ich meine nicht, dass sie auf mich steht. Sayaka...“ ‚Sie mag mich einfach für das, was ich bin.‘ „Na, das klingt doch gut. Das war ja dein Ziel.“ Tora musterte seinen Freund und konnte nicht anders, als dieses leichte Glänzen in seinen eigentlich harten Augen zu erkennen. Es war, als hätte Rentaro heute einen wirklich sehr schönen Tag erlebt, was er so noch nie bei ihm gesehen hat. „Und? Irgendwelche Neuigkeiten? Meinst du, du hast sie genug beschattet und wir können die Mission endlich beenden-“ „Was?“, fragte Rentaro perplex, traf dabei Toras verwirrten Blick. „Alter, du musst sie bald entführen, schon vergessen? Die Ältesten bleiben nicht für immer geduldig und...“ Tora hielt Inne und sah, dass er ihm keine Antwort geben konnte. Rentaro… war einfach sprachlos, wollte offensichtlich gar nicht so weit denken, denn er hatte gar nicht mehr daran gedacht. Wenn er bei Sayaka war, sah er nur sie. Und nicht die Mission. Ja nicht einmal seine Rache. „Ich geh denn mal schlafen.“, beendete der Dunkelhaarige also das Gespräch und richtete sich auf, war offensichtlich ein wenig erschöpft nach so einem langen Tag. „Klar doch. Oh?“ Tora bemerkte etwas an den Händen des Feuerbändigers. „Was sind das denn für coole Dinger?“ Rentaro blickte zu den dunkelroten Halbhandschuhen, die sich wie eine zweite Haut anfühlten. Auf dem Handrücken war eine schwarze Metallplatte befestigt, auf die das Symbol des Uchiha Clans geritzt wurde. Es war das Geschenk von Sayaka, das er unterwegs ausgepackt hatte und Rentaro grinste leicht, als er an die Karte dachte, die sie ihm dazu geschrieben hatte. ‚Diese Handschuhe bestehen aus einem unzerstörbaren Stoff, der deine Hände beim Feuerbändigen vor Verbrennungen schützt. Es ist inzwischen einfach nur idiotisch von dir, dir jedes Mal beim Training die Hände zu verbrennen und nicht selbst an Handschuhe zu denken. Alles Gute zum Geburtstag. ‚ Sayaka‘ „Sayaka hat mir die Handschuhe zum Geburtstag geschenkt.“ Über diese Worte weitete Tora völlig überrascht seine Augen, denn nicht nur, dass der Geburtstag bei den Bändigerin nie eine Rolle gespielt hatte… Diese Sayaka… Woher wusste sie überhaupt davon? Wie innig war ihre Beziehung inzwischen?! „Na dann, gute Nacht, Tora-“ „Whoa, deine Verlobte war heute ein wenig außer Rand und Band vor Eifersucht. Ich dachte, du solltest das wissen.“ „Alles klar. Danke, Tora.“ „Kein Ding. Und hey, wenn wir schon dabei sind, alles Gute zum Geburtstag.“ . . . Kaum hatte der Schwarzhaarige sein Zimmer betreten, schon wurde er von einer wilden Luftbändigerin empfangen, die augenblicklich ihre Arme um seinen Nacken geschlungen hatte. Schnell vernahm er auch schon den vertrauten Duft, spürte den genauso vertrauten Körper gegen seinen und wusste, wohin das hier führen sollte. „Rentaro… Endlich bist du wieder da.“, hauchte die verführerische Stimme der Schwarzhaarigen, die mit ihren Lippen bereits seine Wange erfühlte. „Na, hast du diese Sayaka endlich so weit?“ Etwas zuckte in seinem Inneren, was den Igarashi inzwischen langsam wirklich nervte. Wieso fühlte er sich so eigenartig? Wieso bekam er sie einfach nicht mehr aus dem Kopf? Schließlich gehörte sie ihm nicht, nein, Sayaka war seine Feindin. Seine atemberaubend schöne Feindin, die ihm eine Torte gebacken hat und ihn ausgeführt, ja sogar beschenkt hatte. „Hm...“, murrte er also nur, zuckte wieder zusammen, als Kuromes Hände unter sein Shirt glitten. Und ja, im Normalfall hätte er sich von ihr leiten lassen und sie gegen die nächstgelegene Wand schnell und wortlos genommen, hätte sie damit von allem abgelenkt und hätte abschalten können. Nicht zu vergessen, dass Kurome unglaublich schön war. Ihr Haar war schwarz und lang, länger als Sayakas. Sie war groß und schlank, besaß den Körper eines Models und Augen einer wilden Kämpferin. Ihre Lippen waren voll, ihre Haut hell und makellos und ihr Blick voller Selbstsicherheit und Gier nach ihm. Kurome war der Traum eines jeden Mannes, so viel war klar. Und jetzt, wo sie in dem roten Negligee so willig und lüstern seinen Körper ertastete, wäre es nur natürlich, sie gegen die Wand zu drücken. Nur waren ihre Haare nicht karamellfarben und ihre Augen nicht eisblau. Ihre Lippen wirkten nicht fein und ihr Blick war auf ihn nicht geheimnisvoll, ja es gab nichts an ihrem Charakter, das Rentaro wirklich einzigartig oder besonders fand. „Mh..!“ Urplötzlich spürte er eine harte Wärme gegen seine Lippen, gefolgt von zwei schlanken Armen, die sich um seinen Nacken schlangen. Ein wenig überrumpelt realisierte, dass Kurome ihn gerade küsste, ihre angestaute Lust endlich freiließ und ihren Verlobten wahrlich überfiel. Er wollte es auch. Rentaro wollte alles wieder vergessen, wollte mit hartem Sex sich selbst beweisen, dass es ihm egal war-, dass Sayaka ihm in dieser Hinsicht egal war, so, wie es auch sein sollte. Rentaro wurde wieder wütend, weil es sich falsch anfühlte. Zum Teufel, Sayaka war nicht seine Freundin und er nicht ihr Freund! Sie war nicht in ihn verliebt, also was sollte das? Und ja, anfangs verspürte er den Drang, ihren heißen Kuss zu erwidern und Kuromes Leidenschaft zu akzeptieren, ja er wollte nicht nur sein Leben, sondern auch diese verdammte Uchiha endlich aus dem Kopf kriegen, da das alles langsam wirklich lächerlich wurde. Aus dem Grund legte er dann seine Hände an ihre Schultern und wollte ihren Kuss erwidern, allerdings fiel ihm dann wieder auf, was er an den Händen trug. Die Halbhandschuhe. Sayakas Halbhandschuhe..- Fuck. „Ich kann das heute nicht.“, sagte er urplötzlich und drückte sie ruhig aber bestimmend von sich, sah auch deutlich die Überraschung, nein, den Schock in Kuromes Gesicht. Nie. Noch nie hatte der Feuerbändiger eine heiße Nacht mit einer schönen Frau abgelehnt, doch als er Sayakas Geschenk an seinen Händen gesehen hatte, war ihm jegliche Lust auf Sex vergangen. Zumindest, was den den Sex mit Kurome betraf. „Wieso? Was ist los?“, fragte sie etwas zu voreilig. „Ist alles in Ordnung?“ Merkwürdig. Sie hatte ihm diese Frage nie gestellt, nachdem er von der Prozedur wieder nach Hause kam, aber jetzt interessierte es sie merkwürdigerweise. „Ja. Ich bin einfach nur müde.“, erklärte er und lief auf sein Bett zu, wollte einfach so schnell wie möglich einschlafen. „Die Prozedur zerrt an meinen Kräften, Kurome. Lass uns einfach schlafen, okay?“ Ihren unzufriedenen Gesichtsausdruck ignorierend, legte er die Handschuhe viel zu behutsam auf seine Kommode neben seinem Bett und schloss auch gleich schon die Augen. „Hm. So kenne ich dich gar nicht.“, meinte die Schwarzhaarige noch immer beleidigt. „Sonst bist du nie zu müde für-“ „Sorry. Aber morgen ist wieder ein langer Tag und ich brauche meine Kräfte.“ Mehr wollte Rentaro gar nicht aussprechen, bevor er schließlich die Augen schloss und den Tag reveau passieren ließ. Er hatte die Frau und den Mann getroffen, die sein gesamtes Leben geprägt hatten. Die Menschen, die seine Mutter und seinen Vater getötet haben. Gerade Masumi Sera hatte er sich vollkommen anders vorgestellt, ja der Feuerclan hat sie als eiskalte Mörderin beschrieben, die nichts als Unheil anrichtete. Eine Mörderin ohne Gewissen, ein Monster, das den Feuerclan vernichten wollte und es in gewisser Weise auch geschafft hatte. Und dann war da noch Sayaka, die… an seinen Geburtstag gedacht hatte, ganz zu Schweigen von der Karamelltorte, die nur für ihn gebacken wurde. Eine Torte nur für ihn… von Sayaka persönlich. Niemals hätte er sich das alles so vorgestellt. Ihre Eltern, ihr Leben, SIE… Rentaro hatte nicht mit einer harmonischen, liebevollen Familie gerechnet, hätte nicht gedacht, dass Sayaka und er...- Ja, was? Wie sollte er das hier jetzt benennen? „Ich freue mich schon darauf, diese ganze Familie auszulöschen.“, hörte er Kurome noch sprechen, die sich neben ihn gelegt hatte. „Und diese Sayaka zu entführen wird wirklich das einfachste sein, das man sich vorstellen kann. Wie kann man nur so blöd sein und auf den Feind reinfallen?“ Ja… Wie konnte sie sich nur mit jemandem anfreunden, der geschickt wurde, um sie zu entführen? Wie konnte sie Sympathie für einen Bändiger hegen, der mit Hass erfüllt war? . . Und wie zum Teufel konnte er nur so weit gehen und seine fucking Mission vergessen, wenn er bei Sayaka Masumi aus dem Uchiha Clan war..? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)