Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 186: Dass ich sie geheiratet habe... -------------------------------------------- „Hmm… Wo muss ich denn jetzt hin?“ Wirklich, Rentaro konnte gut mit Mädchen. Er war gut darin, sie zu verstehen, wusste, wie man sie weich kochte, welche Worte und Methoden und Tricks er verwenden musste, um Menschen zu verstehen und sogar zu manipulieren. Mit seinen jungen 18 Jahren konnte er ohne Scham von sich behaupten, dass er ein guter Menschenkenner war, was ihm in seinem Leben als Bändiger sehr oft zu Gute gekommen war. Aber jetzt konnte er nur die Stadtkarte von Sayaka lesen, die sie ihm am Tag zuvor angefertigt hatte und drehte sie schon zum gefühlt hundertsten Mal und versuchte, sie zu lesen. Die geborene Wasserbändigerin hatte ihn gebeten, sie am nächsten Tag von ihrem Zuhause abzuholen. Die letzten zwei Wochen über hatten sie sich jeden Tag gesehen und der Feuerbändiger konnte ganz deutlich erkennen, dass er ihr sehr wichtig geworden war. Es war wirklich sehr einfach gewesen. Alles. Ihr Interesse zu wecken, ihre Sympathie zu erlangen, ihr Vertrauen zu gewinnen… Sicher, es war sehr viel schwerer als bei anderen Menschen gewesen, denn sie war zugegebenerweise ein stures, verschlossenes Mädchen. Allerdings schien sie in ihm etwas Gutes zu sehen, etwas Interessantes, das sie scheinbar doch irgendwie faszinierte. Wie auch immer, Rentaro hatte ihre Freundschaft. Und jetzt musste er sich gar nicht mehr in ihr Leben schleichen, denn sie selbst war es, die ihn einlud, sodass es ihm sehr einfach fallen würde, seine weiteren Zielpersonen zu treffen. Und zwar Uchiha Sasuke… Und Masumi Sera. Sein Clan würde stolz auf ihn sein. Sayaka… Wie lange er das Spiel wohl noch aufrecht halten könnte? Zugegeben, Rentaro fand sie interessant. Ihre ruhige, berechnende Art war mehr oder weniger Neuland für ihn, da er nun mal daran gewöhnt war, dass vor allem Mädchen recht schnell Interesse an ihm zeigten. Doch sie war trotzdem sehr weich und mädchenhaft, versteckte eine wirklich sanfte Seite, die nur selten zum Vorschein kam. Außerdem hatte sie diesen stechenden, durchschauenden Blick. Und wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass es ihm manchmal schon irgendwie schwerfiel, sie anzulügen und es kam leider schon viel zu oft vor, dass er erst den Blickkontakt brechen musste, um zu lügen. Und verdammt, war sein Verlangen, sie zu küssen, enorm gewesen. Zwar war es sehr schwach von ihm, doch in dieser letzten Nacht der Klassenreise hatte er keineswegs an seine Mission gedacht. Rentaro hatte wirklich für einige Momente nur ihre Augen gesehen, die sich gefühlt in seine Seele gebrannt hatten. Sie war dazu noch sehr aufgebracht gewesen und Rentaro musste zugeben, dass er sich irgendwie… Sorgen gemacht- Okay, was ging hier eigentlich vor? Wieso gab er so viel zu? Wirklich ehrlich oder aufrichtig war er doch sonst nicht und überhaupt, er sollte mal aufhören, so viel über sie nachzudenken, das wurde doch langsam lächerlich. „Oh nein… Oh nein, nein, oh nein..!“ Rentaro blinzelte ein wenig perplex, als er eine Frauenstimme erkannte und drehte sich um, schaute mit erhobenen Augenbrauen zu einem Mädchen- nein, zu einer Frau, die einen riesengroßen Stapel mit Einkaufstüten mit beiden Armen trug, an denen jeweils fünf Einkaufstaschen hingen, die wirklich schwer aussahen. Die Frau hatte lange, braune Wellen und eine eher gebräunte Haut mit Augen, die so blau strahlten, dass er sofort an Sayaka dachte. Sie war klein, deutlich kleiner als er und wirkte total weich, nett und irgendwie süß, ganz und gar nicht wie ein Ninja oder ein Bändiger. Die Frau trug eine lockere, nachtblaue Hose, die an den Knöcheln eng anlag und ein beigefarbenes, enges Oberteil, das unglaublich gut mit ihrer Haut harmonierte. Wasser- oder Luftbändigerin, wie er anhand der blauen Male schätzte und eigentlich hätte er beschwören können, das das Sayakas ältere Schwester war. Vielleicht auch eine Cousine..? Dabei, soweit er wusste, hatte sie bloß zwei Brüder. Dann war sie entweder eine entfernte Verwandte oder die Ähnlichkeit lag daran, dass beide Wasserbändigerinnen waren. „Wooa… Hey, alle aus dem Weg, ich verliere gleich die Balance..!“ Wieder wurde Rentaro von seinen Gedanken gerissen und der Dunkelhaarige weitete seine Augen, als die kleine Fremde in seine Richtung taumelte, dabei immer wieder kurz davor stand, alle Taschen und Tüten fallenzulassen. Okay, er wäre zu langsam. Diese Frau würde ja sowas von gegen ihn knallen. „ALLEMANN AUSWEICHEN, ICH VERLIERE DIE KONTROLLE!“ „Hey, Vorsicht!“ Rentaro hatte zu spät reagiert und die Fremde knallte mit Anlauf gegen ihn sodass sowohl beide Körper als auch sämtliche Taschen und Tüten unsanft auf den Boden fielen. „Urgh!“ „Oh Gott, das tut mir so Leid, hast du dir wehgetan?!“ Sera war entsetzt und hatte sich sofort wieder aufgerichtet, um zu dem Jungen zu eilen, den sie gerade umgenietet hatte und weitete die Augen, als sie sah, dass mehrere Tüten und Einkaufutensilien auf ihm gelandet waren. „Bitte entschuldige! Oh Gott, brauchst du einen Arzt? Ich habe eine Freundin, die kann dich heilen! Hey, bist du noch bei Bewusstsein?“ Als Rentaro seine Augen öffnete, sah er auch schon die Brünette, die zu ihm gelaufen war und ihm sofort die Hand hinreichte. Sie wirkte sehr schuldbewusst, hatte mehr als offensichtlich ein unglaublich schlechtes Gewissen und aus irgendeinem Grund bekam nun auch er ein schlechtes Gewissen… weil sie ein schlechtes Gewissen hatte- Okay, das wurde lächerlich. „Eh… Keine Sorge, mir geht es gut.“, fand er seine Stimme wieder und nahm ihre helfende, kleine Hand an und hievte sich hoch. „Wirklich? Bist du wirklich in Ordnung? Siehst du verschwommen? Schwindelattacken? Schädelbasisbruch? Knochenbrüche?!“ „Hey, ganz ruhig. Es war nur ein Sturz….“, beruhigte er sie ein wenig unsicher, „Eh… Ist bei dir- ich meine, Ihnen alles in Ordnung?“ Hätte ja sein können, dass SIE sich den Kopf gestoßen hat, schließlich tat sie so, als hätte er gerade einen hochgradigen Brand nur schwer überlebt. „Ach, bitte sei doch nicht so förmlich. Ich bin vielleicht älter als du, aber ich fühle mich ZU alt, wenn ich gesiezt werde...“, lachte die schöne Frau, worauf Rentaro den Kopf schief legte. Okay, wie alt war sie denn? Er schätzte sie auf ungefähr 25 Jahre und er konnte sich nicht vorstellen, dass Mädchen schon so früh Komplexe wegen ihres Alters bekamen, oder? Sera begann dann schnell, die Einkaufssachen wieder in die Tüten zu stopfen und merkte erst gar nicht, wie der Feuerbändiger sich auch bückte und ihr half. Irgendwie tat sie ihm Leid. Wieso ging sie überhaupt allein einkaufen, wenn sie so viel zu schleppen hatte? „Oh, das ist so lieb von dir, vielen Dank!“, quasselte sie weiter, während sie die Tüten füllte. „Eigentlich wollte mein Mann mich begleiten und er hat mir ausdrücklich geraten, auf ihn zu warten, aber ich habe all diese Süßigkeiten im Angebot gesehen und dann war da dieses tolle rote Top, das meiner besten Freundin und meiner Schwägerin gefallen würde und ja, dann konnte ich nicht aufhören. Es hat mich sozusagen überrannt.“ „Du hättest definitiv auf deinen Mann hören sollen.“, meinte Rentaro ein wenig belustigt, als er sechs Tüten nun wieder befüllt hatte und sie alle an beiden Armen hing. „Ja du hast Recht… Aber hey, du bist doch ein Junge und ich bräuchte mal deine Meinung.“ Plötzlich kramte die schöne Frau in einer ihrer unzähligen Tüten und holte zu seiner Verblüffung ein weißes T-Shirt heraus, auf dem ein blauer Wolf abgebildet war. Okay… Verblüffung beschrieb nicht einmal ansatzweise das, was Rentaro fühlte. „Du bist doch ein attraktiver junger Mann. Stell dir doch mal vor, jemand würde dir dieses T-Shirt schenken. Was würdest du davon halten?“, fragte sie ganz euphorisch, wirkte, als würde sie mit guter Kritik rechnen. Rentaro dachte, dass die dieses Shirt ihrem Freund oder ihrem Mann schenken würde, dabei hatte die Bändigerin das Oberteil für Kouji geholt, der als Kind immer so auf Wölfe fixiert war. Der dunkelhaarige Bändiger blinzelte, die Augenbrauen gerunzelt, als er den Stoff berührte. Das Shirt war definitiv für einen Erwachsenen gedacht, so viel stand fest, doch irgendwie wirkte es so… so kindlich. „Du brauchst dich nicht zurückzuhalten. Sag schon, wie findest du es?“ „Soll ich wirklich ehrlich sein?“, begann er also und sah mit festem Blick zu der Bändigerin, die noch nicht ahnen konnte, wie negativ seine Antwort sein würde. „Also wenn ich ehrlich sein soll, ist dieses Shirt ein absolutes Desaster.“ Mit diesen Worten sah Sera ihn völlig verletzt und getroffen an, wirkte fast so, als hätte man sie mit einer grausamen Wahrheit konfrontiert. Rentaro jedoch begriff das nicht sofort und beäugte vielmehr das T-Shirt, das aussah, als wäre es für ein Kleinkind gedacht. „Das Teil sieht aus, als würde es für ein Baby bestimmt sein. Ich meine, ein blau gedruckter Wolf? Ernsthaft? Wie alt ist der Kerl, für den du das Ding gekauft hast?“ Konnte er ja nicht ahnen, dass sie eine Mutter war, die eben noch nicht ganz begreifen konnte, dass ihre Kinder langsam erwachsen wurden… „A-Aber er mag Wölfe… U-Und das Shirt… Ich dachte, es wäre ein gutes Geschenk..!“ „Ja, das mag schon sein und es wäre auch ein gutes Geschenk. Wenn er FÜNF wäre.“, betonte er. „Kerle in meinem Alter stehen schon lange nicht mehr auf sowas. Und mal ehrlich, sowas musst du eigentlich wissen, ich meine, hast du mal einen Typen über fünf Jahre gesehen, der noch so etwas- e-hey!“ Rentaro hielt ruckartig Inne und weitete seine gräulichen Augen, da die fremde Frau mehr als niedergeschlagen aussah. Würde sie… würde sie jetzt etwa..?! „Meine Geschenke sind also… meine Geschenke sind also..!“, wimmerte sie völlig traurig, sah aus, als hätte er ihr das absolut gemeinste an den Kopf geworfen. Oh Gott, sie würde es wirklich tun! „Und ich dachte, es würde ihm gefallen...-“ „A-Aber nicht doch..!“, versuchte er sie zu besänftigen, da er nun wirklich nicht vorhatte, ein fremdes, hübsches Mädchen zum Weinen zu bringen..! Außerdem hatte er irgendwie Mitleid mit ihr, auch wenn es bescheuert klang. „Nein, nicht weinen..! Das Geschenk ist vielleicht mies-“ „Was, SO schlimm..?!“ „Nein! Also, doch. Aber du findest sicher noch etwas anderes. Jeder macht mal Fehler… denke ich… Aber das ist kein Grund zu weinen, okay..?“, schlug er als Trost vor, denn mal ehrlich, mehr konnte er ihr nicht anbieten. Dieses Shirt war mies. Und das war ein Fakt. „Du meinst also, ich finde etwas besseres?“ „Aber sicher doch. Wenn derjenige, für den das Geschenk gedacht ist, tatsächlich Wölfe mag, würde ich raten, vielleicht einen Gürtel mit so einem Motiv zu kaufen oder so. Oder etwas Essbares, einen Schlüsselanhänger, Poster, irgendetwas halt.“ Gott, war das Lächerlich. Rentaro war hier, um sich Sayaka Masumi zu krallen und ihre Familie auszuspionieren, bevor er sie entführte und jetzt war er hier und gab irgendeiner schönen Frau Geschenkideen. Konoha war ein wirklich merkwürdiger Ort. „Ich schlage mal vor, wir tragen das Zeug zu dir nach Hause. Ich denke, nochmal wäre es nicht gut für dich, wenn du wieder gegen irgendeinen Menschen knallst.“ Sera machte große Augen, als der junge Mann ihr die meisten Tüten und Taschen abnahm, sodass sie selbst nur noch zwei tragen musste. Schnell wurde ihr die Sache peinlich, da sie es eigentlich nicht gerecht fand, dass der junge Mann all ihre Sachen trug. „Bitte, ich schaffe das schon selbst. Die Tüten sind doch viel zu schwer für dich..!“ Rentaro sah sie ein wenig schief an und machte deutlich, dass er ihren Einwand merkwürdig fand. Wie kam eine so kleine Gestalt nur darauf anzunehmen, dass ER diese Tüten nicht tragen könnte? „Ist schon in Ordnung. Damit schütze ich andere Personen davor, von dir K.O geschlagen zu werden. Noch ein Knall und es könnte noch mehr Verletzte geben-“ „Also bist du DOCH verletzt?!“, rief die Bändigerin panisch, ja fast schon hysterisch. „Ich habe doch gleich gesagt, dass wir meine Freundin aufsuchen sollten, sie kann dich heilen!“ „Nein! Mir geht es gut, lass uns einfach los, okay? Meine Freundin wartet schon auf mich.“ Und mit diesen Worten liefen die beiden Bändiger los, ohne zu wissen, wem sie hier eigentlich gerade gegenüberstanden. Rentaro fiel an ihr auf, wie mütterlich sie sich verhielt. Wirklich eigenartig, er kannte eigentlich niemanden, der zu Fremden so freundlich und fürsorglich war, es war wirklich fast schon lustig, wenn er ehrlich war. Eine liebe Frau, wie er schätzte. Lieb, zerbrechlich und sehr fragil. Niemals wäre er auch nur ansatzweise darauf gekommen, dass diese Frau zu den mächtigsten Bändigern dieser Welt gehörte. „Ah, deine Freundin also? Das klingt sehr schön.“, lächelte sie mädchenhaft. „Ach ja, junge Liebe. Gerade die Anfangszeit bleibt einem für immer im Gedächtnis und wenn ihr eines Tages mal heiratet, werdet ihr lachen, wenn ihr einander erzählt, was ihr zu der Zeit empfunden habt.“, schwärmte sie und sah nicht, wie Rentaros Nacken ein wenig warm wurde. Sayaka und er… und heiraten? Was zum Teufel..?! „Weißt du, du denkst jetzt sicher, dass es zu früh ist, wenn man bedenkt, wie jung du bist. Aber eines kann ich dir versichern. Deine Freundin, egal wie sehr sie es zu verheimlichen versucht, wird wahrscheinlich jeden Tag mindestens ein Mal daran denken, wie es wäre, mit dir zusammen zu sein, wenn sie älter ist. Jedes Mädchen malt sich eine gemeinsame Zukunft aus, wenn es verliebt ist. Und wenn diese Zukunft dann zur Wirklichkeit wird...“ Ein verträumtes Lächeln berührte ihre vollen Lippen, als Sera sich daran erinnerte, wie verliebt sie schon als 14 Jährige gewesen ist. Sie erinnerte sich an die ganzen, nervösen Schmetterlinge im Bauch, wann auch immer sie Sasukes Stimme gehört hatte, erinnerte sich daran, wie sie von ihm geschwärmt hatte, davon geträumt hatte, ihn zu halten, von ihm umarmt und sogar geküsst zu werden. „So ist das nicht zwischen uns. Sie ist..-“ „Ja sicher, so ist es doch nie.“, lachte sie sarkastisch. „Ich drücke euch beiden trotzdem die Daumen.“ „Heeeey! Sissi, halloooo!“ Noch bevor Rentaro etwas darauf erwidern konnte, tauchte plötzlich ein blonder Mann auf, den Rentaro ebenfalls nicht kannte. „Sag mal, hast du einen Laden ausgeraubt oder was sollen die ganzen Tüten, echt jetzt?“ „Ah, du kennst mich doch. Wenn ich ein Mal etwas im Angebot sehe, kann ich nicht gestoppt werden.“, lachte die Bändigerin heiter. „Dieser junge Mann hier war so freundlich, mir beim Tragen zu helfen.“ „Hmm?“ Mit erhobener Augenbraue beäugte der Uzumaki den jungen Fremden und versuchte dabei Rentaros Gesicht einem Namen zuzuordnen, allerdings sollte ihm das nicht gelingen. Wer war das denn? „Sag mal, reißt du dir jetzt die Jüngeren auf? Ist dir dein Traummann zu alt und langweilig geworden, oder was?“, meinte er und lachte dann belustigt. „Dabei… Der Kerl war ja schon mit 14 zu alt.“ Rentaro verstand nicht, was die für Probleme hatten. Er war fast 19 und hatte schon Onenightstands mit Frauen, die Mitte zwanzig waren. Wieso machen diese beiden Fremden also so einen Hehl daraus, dass er ein Paar Jahre jünger war als sie? „Was du da immer redest...“, meinte die Bändigerin mit dem Kopf schüttelnd. „Nein, der junge Mann war so freundlich, mir beim Tragen zu helfen, nachdem ich unglücklicherweise gegen ihn geknallt bin.“ Die Erklärung reichte dem Fuchsninja, der Rentaro zufrieden anlächelte und ihm spielerisch gegen die Schulter boxte. „Ein toller Gentleman! Solche Leute wie dich sollte es öfter geben, echt jetzt! Aber ab hier übernehme ich, du musst deine Freizeit nicht für uns opfern, Kumpel.“ „Ja… Und grüß deine Freundin von uns. Jetzt musste sie bestimmt auf dich warten...“ Der Uzumaki nahm dem Dunkelhaarigen die schweren Tüten ab und runzelte für einen kurzen Moment die Stirn. Da trug der Kerl etliche Taschen und Tüten, die wirklich sehr, sehr schwer waren und wirkte, als wäre es ein Klacks. War er ein Ninja? Normale Zivilisten besaßen eigentlich nicht so viel Kraft, so weit er wusste. „Na dann, Kleiner. Auch von mir Grüße an dein Girl. Sieh zu, dass du sie ordentlich küsst“, zwinkerte Naruto ihm aufmunternd zu und auch wenn Rentaro es niemals zugeben würde, so spürte er eine unangenehme Wärme auf seinen Wangen beim Gedanken daran, eine wartende Sayaka von hinten zu erschrecken, sie an den Hüften zu packen, ihre Überraschung auszunutzen und sie zu sich zu drehen, bevor er das tun würde, was er am letzten Tag der Klassenreise beinahe getan hat. Tche. Wie lächerlich. Wenn er wollte, könnte er sie dazu kriegen, sehr viel weiter mit ihm zu gehen, also wieso spürte er dieses merkwürdige Gefühl bei dieser bescheuerten Kinderfantasie? „Also dann, viel Spaß noch.“, verabschiedete sich Sera von Rentaro, der in diesem Moment nicht wusste, dass er gerade mit den Feind gesprochen hatte. „Und beim nächsten Mal werde ich dich nicht umhauen, versprochen!“ „Klar doch.“, erwiderte Rentaro darauf und musste sich ein Grinsen verkneifen, als er seine Hand hob und kurz zum Abschied winkte. „Bis dann.“ Er sah ihnen nicht nach und hätte Rentaro nur fünf Sekunden länger gewartet, hätte er vielleicht sogar das Uchiha Symbol auf Seras Rücken gesehen, das durch ihr langes Haar nicht sofort zu erkennen war. Vielleicht hätte er dann verstanden, dass es sich bei dieser hübschen und lieben Frau um die Person handelt, an der er sich rächen wollte. Sera Masumi. . . . Sayaka war gerade dabei gewesen, mit ihrem Vater den Kuchen zu dekorieren, den sie für Rentaro gebacken hatte, um daraus eine riesengroße Torte zu machen. Der Bändiger hatte mal erwähnt, dass er Karamell mochte, weshalb sie ihre Mutter nach einem passenden Rezept gefragt hatte. Natürlich hatte die Brünette sofort in sämtliche Kochbücher nachgeschaut und ein ideales Rezept gefunden, das Sayaka allerdings selbst nach backen wollte. Immerhin war das ihr Geschenk für ihn gewesen. „Ich verstehe immer noch nicht, wieso ich meiner Tochter dabei helfen muss, eine Torte für irgendeinen Kerl zu dekorieren.“, murrte der älteste Uchiha mehr als unzufrieden. „Du kennst den Kerl doch gar nicht.“ „Papa, ich will ihn ganz sicher nicht heiraten. Er ist nur ein Bändiger, mit dem ich mich angefreundet habe und… er hat keine Familie, verstehst du? An seinem Geburtstag sollte er nicht allein sein und aus dem Grund wollte ich ihn einladen.“ Eigentlich kam Sayaka wirklich mehr nach ihm, sie war ruhig, vorausschauend, berechnend, analysierend, schwer zu lesen und misstrauisch… Aber GOTT, konnte sie bei einigen Dingen wie ihre nervige Mutter sein. „Er ist wie Onkel Naruto. Hör mal, du und Mama, ihr hattet wenigstens für einen bestimmten Zeitpunkt eure Eltern, aber Rentaro hat genau wie Onkel Naruto noch nie Eltern gehabt. Und sogar du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht traurig findest.“ Tatsache, diese Information über diesen Jungen tat dem Uchiha, der Mitleid eigentlich immer meiden wollte, wirklich sehr Leid. Allein dass dieser Junge scheinbar normal war, zeugte von beeindruckender Geistesstärke und ja, eigentlich war er stolz auf Sayaka, dafür dass sie so fürsorglich war. „Mach dir bitte keine Sorgen, Papa. Du erinnerst dich doch an unseren Pakt. Ich werde niemals heiraten.“ „Tche.“, grinste der Schwarzhaarige und stupste mit zwei Fingern gegen ihre Stirn. „Das ist gut zu wissen.“ „Aber willst du denn niemals Opa werden? Mal ganz theoretisch gesprochen?“ Okay, was sollte das? Seit wann redeten Sasuke und Sayaka über… so etwas? „Du weißt schon, dass du erst 17 geworden bist?“ „Du weißt schon, dass ich es wie du nicht leiden kann, wenn man auf meine Fragen mit Gegenfragen antwortet?“ Heh. Freche Göre. „Fein. Irgendwann, in dreißig oder vierzig Jahren, können wir ja über sowas wie Enkelkinder nachdenken.“, begann der Uchiha mit absolut todernsten Gesichtsausdruck. „Süß.“, kommentierte Sayaka, ließ ihn aber weitersprechen. „Wer auch immer meint, dich mir wegnehmen zu wollen, muss erst an mir vorbei. Ich werde ihn testen und wenn er es schafft, mir ebenbürtig zu sein… kommt er zumindest in die engere Auswahl.“ Über die letzten Worte musste Sayaka Lachen, da ihr Vater, so hart und gefasst er auch immer war, manchmal auf niedliche Weise kindisch sein konnte. „Wie bereits gesagt. Rentaro ist nur ein Bekannter, ein Freund, dem ich etwas Gutes tun will.“ Ja. Er selbst war auch erst nur ein ‚Bekannter, ein Freund‘ von Sera, bevor er sie mehr wollte als alles andere auf dieser Welt. Fucking Großartig. „Papa, wenn dieser Typ irgendetwas anderes für mich wäre, hätte ich ihn nicht eingeladen. So viel Anstand habe ich, das solltest du eigentlich wissen-“ „Ist ja schon gut, ich glaube dir ja.“ Ihm glaubte er nur nicht. Seine Tochter war genau so schön wie ihre Mutter, da konnte ihm doch keiner erzählten, sie sei nur eine ‚gute Freundin‘. „Also, wie genau läuft das jetzt ab? Müssen Eltern verschwinden oder bleibt ihr Kinder allein und demoliert mein Haus?“ „Ach, heute ist mir nicht nach Demolieren. Bleibt einfach hier. Ich will nur, dass die Torte hier angeschnitten wird und dann führe ich ihn ein wenig durch Konoha.“ „Hn. Klingt ziemlich Date-mäßig-“ „Oh um Gottes Willen- Papa, wie oft bist du mit Mama, als ihr Genins wart, durch Konoha spaziert oder hast mit ihr anders Zeit verbracht?“, fragte sie ein wenig energisch. „Oft.“ „Hast du offensichtlich mit ihr geflirtet?“ Der Uchiha stockte, hatte mit so einer direkten Frage nicht gerechnet, fasste sich jedoch aber schnell wieder. „Nein...“ „Hast du sie irgendwie unangebracht berührt oder andere verbotene Dinge getan?“ „Nie.“ Zumindest nicht mit 15. „Siehst du. Und was sagt uns das?“ … „Dass ich sie geheiratet habe.“ Und schon als kleines Gör verrückt nach ihr war. „Weißt du, manchmal verstehe ich, wieso Onkel Naruto dich ein wenig schwierig findet.“ „Tche.“ „Hey Süße, wann kommt denn dein Freund?“, ertönte plötzlich die Stimme der braunhaarigen Bändigerin, die endlich ihren gigantischen Einkauf einsortiert hatte. „Der Tisch ist gedeckt und Zuko und Rayo haben die gekühlten Getränke bereit gestellt. Aber wo sind eigentlich Kouji und Kushina? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die beiden zusammen ausgezogen sind.“, meinte Sera ein wenig irritiert. „Die trainieren zusammen mit Kouichi.“, informierte Sasuke sie. „Nach diesem verdammten Vorfall mit Kushina kann Kouichi nicht anders, als sie nicht mehr aus den Augen zu lassen. Tja und Kouji kann durch sein Sharingan immer sicher gehen, dass es ihr gut geht.“, erklärte er, konnte die Paranoia seines Sohnes sehr gut nachvollziehen. Schließlich hatte er es doch selbst miterlebt. Das Mädchen, das er über alles liebte, leblos und kalt in seinen Armen zu halten… Damals konnte er Sera keine Sekunde mehr aus den Augen lassen. „Oh...“ Sera und Sasuke teilten einen stillen, bedeutsamen Blick aus und natürlich konnte die Bändigerin bereits ahnen, woran ihr Ehemann zurückdachte. Das plötzliche Läuten der Türklingel durchbrach die bedrückende Stille und es war Sayaka, die zuerst reagierte und bereits zum Gehen ansetzte. „Ich komme!“ Jetzt, wo das Ehepaar nun unter sich war, blickte Sera in die Richtung des Schwarzhaarigen, dessen weichen, bitteren Augen auf ihr lagen, dabei wirkten, als würden sie einer sehr schlimmen Erinnerung unterliegen. Es machte sie traurig, dass er nach all den Jahren noch immer an diesen Moment dachte, als sie zusammen mit Azula ihr Leben gelassen hatte. Sie hatte ja keine Ahnung, was er damals durchgemacht hatte. Damals, als sie noch kein Paar waren, er sie allerdings genauso sehr geliebt hatte wie jetzt. So lange Momente hatte er damit verbracht, sie zu wecken, bevor er mit Kakashi zusammen die wohl unmöglichste Wiederbelebung durchgeführt hatte, die es auf der Erde gab. Der Moment, als er dabei gewesen war, sie zu beatmen und ihr Herz wieder angefangen hatte zu schlagen, er ihren Atem gegen seinen gespürt hatte… Das war einer der schönsten Momente seines Lebens gewesen und der Uchiha hatte sehr lange gebraucht, sie wieder allein zu lassen. Zum Teufel, heute noch fiel es ihm schwer, sie allein zu lassen. „Hey...“ Sera lief auf ihn zu und legte ihre kleine Hand an seine Wange, blickte ihn voller Zärtlichkeit an und sah traurig aus, wollte offensichtlich nicht, dass er sich schlecht fühlte. „Bitte sei nicht traurig…“, bat sie sanft und hielt mit der freien Hand seine fest. „Mir geht es gut. Ich bin bei dir und lebe. Diese Zeiten sind vorbei, Sasuke.“ Ja, es ging ihr gut. Er würde sie nie wieder verlieren müssen, der Uchiha musste keine Angst mehr davor haben, dass der Tod ihm alles wegnahm. „Hn...“ Wortlos beugte er sich zu ihr und küsste sie fest, umschlang mit seiner freien Hand ihre kleine Gestalt und verschränkte seine Finger mit ihren, genoss die wohlig duftende Nähe zu seiner wunderschönen Frau, die er über alles liebte. Ihr ging es gut. Es ging allen gut. Es gab keinen Grund, Angst zu haben. „Wir sollten langsam ins Wohnzimmer und unseren Gast begrüßen.“, lächelte die braunhaarige Bändigerin dann, freute sich, wieder Freude in seinen Augen sehen zu können. „Na komm. Ich bin schon gespannt, was das für ein Junge ist, den sogar unsere Sayaka ins Herz geschlossen hat!“ Und sofort war Sasukes Laune wieder im Keller. „Wieso freust du dich so darüber? Sie hat Kontakt zu einem Kerl, ist dir das klar?“ Über diese Worte verdrehte Sera ihre Augen, denn ehrlich mal, ihr Mann war in einigen Dingen wirklich fast schon zu paranoid. „Sasuke, du und ich, wir waren damals auch nur Freunde und haben auch mal allein Zeit verbracht. Du hast mich sogar die ganze Nacht gewärmt und hast mir Gesellschaft geleistet, wenn ich traurig war. Also, was sagt uns das?“ „Eh, dass ich dich geheiratet habe..?!“, wiederholte er wieder dieselben Worte, die er seiner Tochter bereits an den Kopf geworfen hatte. „Ehrlich mal, was ist so schwer daran zu verstehen? Wir waren nie ‚einfach nur‘ miteinander befreundet. Muss ich dich daran erinnern, dass das zwischen uns schon in unserer Geninzeit begonnen hat?“ Eigentlich hatte er jetzt erwartet, dass der Groschen bei ihr fiel, dass Sera endlich Erkenntnis erlangen und ihm sofort Recht geben würde… Doch Sera wäre nicht Sera, wenn sie nicht völlig anders handeln würde, als er gedacht hätte. „Oooooh!“ Urplötzlich wurde sein Nacken von zwei Armen umschlungen und der Uchiha wurde in eine feste Umarmung gezogen. Eine gigantische Aura der Liebe umgab die kleine Bändigerin, ja diese Aura war fast schon für das menschliche Augen sichtbar gewesen. „Oh mein Gott, Sasuke, du bist soooooo süß! Ich liebe es, dass du so niedlich und romantisch bist! Das wird mir einfach keiner-, ja nicht einmal Naruto würde mir das glauben!“ Mit Genervtheit bemerkte er schnell die warme Röte auf seinen Wangen, denn nach all den Jahren war es ihm immer noch peinlich, von Sera so verhätschelt zu werden. „Und jetzt wirst du auch noch rot! Einfach zuckersüß!“ „Ich bin nicht süß..!“, murrte er, erwiderte die Umarmung allerdings trotzdem. „Wie oft soll ich dir sagen, du sollst mich nicht-“ „-Süß nennen?“, beendete sie seinen Satz lächelnd. „Tut mir sehr Leid, aber es ist schwer, dir den Gefallen zu tun, wenn du mit deine Geninliebe gestehst und dazu auch noch rot wirst-“ „Ein Wort noch und ich nehme dich hier und jetzt gegen die Wand.“, knurrte er und packte warnend ihre kurvige Hüfte, brachte sie augenblicklich zum Schweigen. „Willst du wirklich wund sein, wenn du unseren Besuch begrüßt..?“ „Okay, okay, Waffenstillstand!“, flüsterte sie hektisch und fast schon panisch. „Waffenstillstand, Sasuke! Wir regeln das heute Nacht, aber bitte nicht jetzt!“ „Hn.“ Ein hungriger, warnender Kuss machte ihr klar, wer hier jetzt gerade das Sagen hatte und wenn Sera nicht so vollkommen aufgeregt und nervös gewesen wäre, dann hätte sie wohl gelacht. Mal ehrlich, Sasuke Uchiha war immer schon ein besitzergreifender Tsundere und das würde sich wahrscheinlich wohl niemals ändern. Zumindest hoffte Sera das aus tiefstem Herzen. „Hey ihr Turteltauben.“ Sasuke und Sera drehten sich in die Richtung der rosahaarigen Haruno, die mit verschränkten Armen an der Küchentür stand und mit gehobenen Augenbrauen ihre Kameraden beäugte. „Also ich muss schon sagen, ihr beide sieht total sexy zusammen aus, Shannaro...“ „Sakura!“, quiekte Sera hochrot, schaffte es nicht halb so gut wie ihr Ehemann, die peinliche Wärme in ihrem Gesicht zu unterdrücken, worauf die Heilerin nur mit den Augen rollte. „Mein Gott, Leute. Wir sind jetzt seit über 20 Jahren ein Team und da ihr sogar verheiratet seid, weiß ich, dass ich euch küsst. Kaum zu glauben, aber ich weiß sogar, dass ihr Sex habt.“, betonte sie mit gespieltem Schock und ja, dieses Mal errötete sogar der große Sasuke Uchiha. „Sakura, ich schwöre dir, irgendwann werde ich dich-“ „Nur mal so, wer ist dieser überdurchschnittlich attraktive Kerl, der bei Saya, Zuko und Rayo sitzt?“, unterbrach sie den Schwarzhaarigen schlicht, woraufhin Sasuke nur noch mürrischer wirkte. Falls das überhaupt noch möglich war. „Tche.“, stieß er nur beleidigt aus. „Wahrscheinlich ihr zukünftiger Ehemann.“ „Oh Gott, du bist so eine Dramaqueen!“, rief Sakura dramatisch und genervt aus. „Ehrlich mal, bist du im Mittelalter hängengeblieben? Du und Sera wart doch als Teenager auch nur Freunde.“ Oh, um Gottes Willen- Sasukes rechte Augenbraue zuckte bereits geladen, als jetzt sogar seine rosahaarige beste Freundin diesen lächerlichen Vergleich aufstellte. „Und was sagt uns das-“ „Verdammt nochmal, dass ich sie GEHEIRATET habe!“, wiederholte er sich jetzt zum dritten Mal. „Ich habe sie geheiratet und jetzt haben wir fucking oft SEX. Könnte jetzt also irgendjemand irgendein anderes Argument benutzen, um meine Bedenken fortzutreiben?“ Das war das erste Mal im Leben von Sakura und Sera, dass sie den schwarzhaarigen Shinobi so aus der Haut fahren gesehen haben und wenn Sasuke nicht so völlig ernst dabei gewesen wäre, dann wären sie wahrscheinlich nicht in schallendes Gelächter ausgebrochen. Sogar Sera gluckste laut, konnte sich nicht auf ihre Scham konzentrieren, weil ihr Ehemann einfach zu komisch mit seinem hochrotem Kopf aussah… „Oh Mann, dass muss ich Naruto erzählen, Shannaro!“ . . . ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)