Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 133: Weihnachtsspecial: Narutos und Seras erstes Weihnachten -------------------------------------------------------------------- „Komm schon… Na komm schon..!“ Die 14 Jährige Bändigerin war völlig verzweifelt, als sie leise mit sich selbst sprechend die Geschenke einpackte, die sie vor drei Tagen besorgt hatte. Blind wie sie war, fiel es ihr sehr schwer, das rot glitzernde Geschenkpapier um ihre Geschenke für ihren blonden Freund einzupacken. Insgesamt drei Geschenke hatte sie für Naruto kaufen können. Einmal hatte sie ihm Lederhandschuhe geholt, damit er nicht frieren musste. Dann hatte ein Mädchen im Laden ihr dabei geholfen, für Naruto eine schöne Stehlampe zu finden, die immer ihre Farbe änderte, was sicherlich toll in seinem Zimmer aussehen würde. Und dann hat die Bändigerin ihm noch einen roten Schal gekauft, wissend, dass der Fuchsninja viel zu wenig für seine Gesundheit tat, mal von seinem ewigen Ramen-Fressaden abgesehen. Für das alles hatte sie zwar drei Monate gespart, aber das war es ihr mehr als wert gewesen... Und jetzt versuchte die Bändigerin diese Lampe einzupacken, versuchte unglaublich vorsichtig dabei zu sein, was sich als blindes Mädchen als sehr schwierig erwies. „Wenn du jetzt hier wärst… könntest du mir helfen, Gyatsu.“ Schon fast eineinhalb Jahre waren seit der Schlacht vergangen und Sera spürte wie jeden Tag aufs Neue das verzehrende, tiefe Brennen in ihrer Brust. Sie wollte nach Hause. Zwar war es das zweite Weihnachtsfest ohne ihre Familie, aber… es kam ihr vor wie das erste. Denn ein Jahr nach dem Massaker war sie auf Reise und abgeschottet von jeglicher Zivilisation, musste fliehen und dafür kämpfen, nicht von den Feuerbändigern gefunden zu werden. In ihrer panischen, ständigen Angst hatte sie gar nicht die damalige Weihnachtszeit bemerkt, ja sie konnte doch nicht wissen, ob und wann es nun Weihnachten war. So war es nun dieses Jahr, das sie als ihr erstes Weihnachten ohne ihre Familie feierte und ja, es brannte. In ihrem Herzen loderte es, es brannte ein giftiges Feuer, das sie von Innen heraus verzehrte. Denn mit Gyatsu hatte sie schon im November begonnen in Weihnachtsstimmung zu verfallen und von ihrem leuchtenden, glitzernden, funkelnden Zimmer wollte sie gar nicht erst anfangen zu reden, denn wie auch sie war auch Gyatsu ein wahrer Weihnachtsliebhaber. Und sich in diesen Tagen daran zu erinnern… schmerzte. Es schmerzte, brannte und zerfraß ihr das gebrochene Herz… Sie wollte nach Hause. Wenn es da nicht Naruto geben würde, der das zu verhindern wusste. Denn durch die aufgedrehte, lustige Art ihres besten Freundes, durch seine bedingungslose, sonnige Liebe dimmte er ihren Schmerz, ja in seiner Nähe spürte sie diesen nicht einmal wirklich. Naruto… war einfach die Sonne in ihrer schwarzen Dunkelheit. „Komm schon, werd endlich gerade!“ Keine Chance. Schon damals war sie nicht gut im Einpacken, da würde sie es jetzt erst recht nicht hinbekommen, die Geschenke vernünftig zu verpacken. „Ach, ist doch egal. Der Gedanke zählt.“ „SERA, WIR KOMMEN NOCH ZU SPÄT ZUR AKADEMIE!“, hämmerte es plötzlich an der Tür und die Brünette schrak richtig zusammen, hatte schon längst die Zeit vergessen. „Alter, seit wann bin ICH der pünktliche, echt jetzt?!“ Sie riss ihre Augen auf, als Naruto die Türklinke betätigte und im nächsten Moment rumpelte und humpelte es aus Seras Zimmer, als würde eine Horde Gorillas umher wüten. „Was zum Henker geht bei dir da ab?“, fragte er, als er einen richtigen Knall hörte. „Nichts! Nicht reinkommen!“, keifte sie schrill und Naruto schloss zuckend die Augen, als er das Geräusch einer stürzenden Sera hörte. „Bist du sicher? Es klingt, als würdest du dich mit einem Gorilla prügeln, echt jetzt!“ „ICH SAGTE, NICHT REINKOMMEN!“ „Ist ja schon gut, chill doch mal!“ Keine zehn Sekunden später kam Sera auch endlich raus, ihr Dutt ein wenig zerzaust und ihre Wangen leicht gerötet. „Wow… also das war ja ein Abenteuer.“, kicherte sie, ehe sie sich bei Naruto einhakte und den blonden Fuchsninja mit sich zog, um zur Akademie zu laufen. „Aber Sissi… ich glaube, du hast da irgendwas kaputt gemacht. Sollte ich mir das nicht ansehen oder so..?“, fragte er vorsichtig, worauf Sera schnell mit dem Kopf schüttelte. „Nein, nein, das ist doch kein Problem. Na los, wir kommen sonst noch zu spät..!“ Der Blonde gab schnell nach, denn er wusste, dass, wenn seine beste Freundin ein Problem hätte, sie ihm schon Bescheid sagen würde, echt jetzt. „Ach ja, damit du es weißt, heute ist der letzte Schultag. Dir ist also schon klar, dass du heute diesen Emo das letzte mal sehen wirst, oder?“ In den letzten Monaten hat Naruto sich recht schnell an Seras Blindheit gewöhnt, allerdings konnte er noch nicht seine Sätze passend umwandeln, doch das störte Sera keineswegs. Im Gegenteil, sie fand es so erfrischend, dass Naruto sie deswegen nicht irgendwie anders behandelte, das war auch einer der Gründe, weshalb sie ihn so lieb gewonnen hatte. Naruto war jemand, der sie so schätzte und respektierte, wie sie war und zeigte kein unnötiges Mitleid. Denn das brauchte Sera ganz sicher nicht. Sie wollte es nicht. Nie auch nur ansatzweise. „Ja… das weiß ich, Naruto.“, murrte sie Bändigerin leise mit schwerem Herzen. Seit dieser Gruppenarbeit mit dem ruhigen Uchiha schien ihr Herz noch heftiger in seiner Nähe zu klopfen, es war wirklich kaum auszuhalten. Und das witzige war, dass sie ihn noch nie gesehen hat! Wie konnte man nur jemanden so anziehend finden, wenn man diese Person nicht einmal sehen kann?! Und dann verliebt sie sich in einen Jungen, der kein Interesse zeigte… Das Leben war so unfair und um ehrlich zu sein wollte Sera gar keine Verliebtheit empfinden. Nach dem Massaker hatte sie sich geschworen, nie wieder Freunde oder Liebe zu finden, denn Zuko, der sie angeblich geliebt hat und ihr bester Freund war, hat den ultimativen Verrat begangen. Nicht nur, dass er sie bekämpft hat und sie gefangen nehmen wollte… Nein, er hat seinem Clan geholfen, ihre Familie zu töten. Und jetzt, hier in Konoha hat sie sich gleich mit Naruto angefreundet, sich mit Sakura gut verstanden… und schreckliches Herzklopfen in der Nähe des Uchihas, der für Sera ein wahres Mysterium war. Wie gern sie nur sehen könnte, um sich eine Meinung über ihn zu bilden. Denn leider sprach er nicht viel und so hatte sie deutlich große Probleme, um ihn besser kennenlernen zu können. „Du siehst sehr hübsch aus heute, weißt du das?“, fragte Naruto sie mit einem deutlich heraus hörbaren Grinsen auf den Lippen. Sera trug heute ein einfaches, weißes, leicht glitzerndes Strickkleid über ihre schwarze Strumpfhose, einen roten Glitzergürtel um ihre Taille und eine rote Spange, die ihr schulterlanges Haar zu einem lockeren Dutt zusammenhielt. Außerdem trug sie weiße Stiefel mit rot funkelnden Strasssteinen, passend zu ihrer roten Jacke. „Danke, Naruto...“, lächelte sie beschämt und fröhlich über das Kompliment. „Du siehst sicher auch toll aus heute.“ „Meh. Wenn man einen roten Pulli und eine schwarze Hose als ‚toll‘ bezeichnen kann...“ Sera lachte, ja sie freute sich richtig auf den letzten Schultag, denn heute hatte Iruka Sensei ein riesengroßes Klassenfrühstück geplant. Aus diesem Grund sollten sich auch alle ein wenig in Schale werfen und Sera, die zum ersten Mal etwas anhatte, das sie selbst noch nie vorher gesehen hat, fühlte sich ein wenig unsicher. „Hast du eigentlich einen besonderen Weihnachtswunsch, Sissi?“, fragte der Blonde gut gelaunt, woraufhin die schöne Bändigerin ihren Finger an ihre Unterlippe legte und offensichtlich kurz über seine Frage nachdachte. Sie wollte nach Hause. „Hmmm… nicht wirklich. Ich will nur, dass wir gesund bleiben.“, lächelte sie und hoffte inständig, dass dies auch so eintreffen würde. Sie sollten gesund und am leben bleiben, mehr verlangte Sera nicht, mehr brauchte sie auch gar nicht. Unnötiger Luxus war ihr seit der Sache mit den Mönchen sowieso nicht wichtig. „Und du? Was wünscht du dir?“ Seine Antwort kam unwahrscheinlich schnell. „Ein Weihnachtswunder!“, grinste er über beide Ohren. „Ein Weihnachtswunder?“, hakte sie nach und Naruto nickte reflexartig. „Jap, ein Weihnachtswunder. Ich wünsche mit, dass wir für Weihnachten ein richtig schönes, kleines Wunder erleben, darauf hätte ich richtig Bock, echt jetzt!“ Über seine Euphorie lächelte Sera fröhlich, denn wenn man es genau betrachtete, war es doch mehr als gerechtfertigt, sich eine solche Sache zu wünschen. „Das wäre doch super! Ich glaube auf jeden Fall daran, Naruto!“ Ja… ein Weihnachtswunder. Sie glaubte daran, dass jeder sein eigenes, kleines Wunder zu jeder Weihnachtszeit erleben durfte, das wäre ein wirklich tolles Weihnachtsgeschenk für die zwei Freunde. Sie wollte nach Hause. „Ah shit, na los, wir müssen uns beeilen, echt jetzt!“ Sie hatten nur noch fünf Minuten und Sera fand es richtig lustig, wie wichtig ihm Pünktlichkeit geworden war, denn anfangs war es immer die Bändigerin, die ihn dazu genötigt hat, zeitig aufzustehen und rechtzeitig loszulaufen. Aber weil Sera nunmal blind war und Naruto es nicht mehr wollte, dass sie sich abmühte und ihn ständig weckte, wissend, dass es ihr schwerfiel, hatte er seine Faulheit abgelegt. Aus diesen Gründen lernte Naruto, Pünktlichkeit sehr zu schätzen und ging von nun an für IMMER sicher, dass seine Sissi nie zu spät zur Schule käme. „SISSI, LOS! RENN!“ . . . „Na dann, die Tische sind zusammengerückt, das Essen ist bereit, es duftet klasse-“ Iruka Sensei ließ seinen Blick voller Zufriedenheit schweifen, sah dabei besonders lange zu Naruto und Sera, die gegenüber von dem mürrischen Uchiha und der Musterschülerin Sakura saßen, von dem der Braunhaarige genau wusste, dass sie bald Team 7 formen würden. „Dann lasst uns den schönen Weihnachtstag genießen und gemeinsam essen, Kinder.“ „Guten Appetit, Iruka Senseeeei!“ Und im nächsten Moment haute die Klasse rein und aß von den Brötchen, den Süßigkeiten und den Früchten, die von dem liebevollen Sensei vorbereitet wurden. „Mmmh… Das Essen aus Konoha schmeckt wirklich lecker!“, lächelte die blinde Bändigerin gut gelaunt, als sie hungrig in das süße Gebäck, von dem sie nicht genug bekommen konnte. Der Raum war angenehm warm und duftete fantastisch. Das Aroma vom Zimtgebäck und den köstlichen Mandarinen, sowie auch Apfeltee und ein Hauch von frischen Plätzchen stieg in Seras Nase, was für sie wie der reinste Himmel war. Wirklich, nur selten durfte sie so fantastische Düfte miterleben, es roch einfach unglaublich gut! „Heute ist ja ein besonderes Event auf dem Weihnachtsmarkt. Eltern bekommen Rabatt, wenn sie mit ihren Kindern hingehen.“, hörte Sera plötzlich die Stimme von einem Schüler, dessen Namen sie allerdings nicht kannte. Sie wollte nach Hause. „Stimmt, davon habe ich auch schon gehört. Unsere Väter wollen alle drei Familien zum Weihnachtsmarkt bringen, um eine Ino-Shika-Cho-Vollvereinigung durchzuführen.“, sagte Ino, die schlichtweg genervt von dieser Tatsache klang. „Oh Mann, das wird ja so nervig...“ Noch bevor die Trauer sie einnehmen konnte, war es eine größere, warme Hand, die ihre umfasste. Seras Hand war auf dem Tisch unwillkürlich zur zitternden Faust geballt, doch Naruto konnte diese mit nur dieser einen Berührung wieder lösen und konnte ihr ein gutes Gefühl verschaffen. Sera wusste, dass auch der Jinchuriki darunter litt, dass alle Eltern hatten und nur sie nicht. Und Naruto wusste, dass sein Leid nicht mit Seras zu vergleichen war, denn seine Familie wurde nicht vor seinen Augen ermordet. Wirklich, es war traurig, wie sehr sie in solchen Dingen Sasukes Schicksal teilen musste. Naruto und Sera bemerkten nicht den leisen Blick des schwarzhaarigen Uchihas, der die ganze Zeit auf ihnen lag. Denn Sasuke fand dieses Mädchen, das vor fünf Monaten in seine Klasse gekommen war, recht merkwürdig. Sie war nett, keine Frage und ja, er hatte sich auch des Öfteren schon mit ihr unterhalten. Dem Schwarzhaarigen war es aufgefallen, wie unglaublich höflich sie war, nicht zu vergessen dieses unmenschlich Sanfte in ihrem Wesen und von der Art, wie sie mit diesem blonden Trottel umging, wollte er gar nicht erst anfangen. Sera war intelligent und wirkte sogar irgendwie… weise und schien eine sehr beruhigende Aura zu versprühen, ohne, dass sie es denn überhaupt versuchte. Durch sein kleines Tai-jutsu Duell mit ihr hatte er herausgefunden, dass sie außerdem ungewöhnlich stark war und Sasuke erinnerte sich noch sehr gut an ihr außergewöhnliches Tai-jutsu, ganz zu Schweigen von dem Vorfall auf dem Schulhof, als Naruto und sie aus irgendeinem Grund diese Schlägerei gegen diese vier Typen hatten. Sasuke hatte gesehen, wie die kleine Gestalt der Bändigerin -die zwar gar nicht sooo viel kleiner war als er, allerdings einfach so winzig in seinen Augen wirkte- von einem der Typen geschubst wurde und gerade, als etwas Kleines in Sasuke durchgedreht ist, musste er erkennen, dass sie selbst die Lage entschärfen konnte. Und ja, er hatte gesehen, wie sie die Erde manipuliert hatte und ihren Feind dazu gekriegt hat, diesen schmerzhaften Spagat hinzulegen. Seine Wut köchelte, als man sie eingekesselt hatte, doch bevor er handeln konnte, war auch schon der blonde Idiot aufgetaucht, der sehr wütend darüber wirkte, dass Sera von den Kerlen belästigt wurde. Es wäre zum unschönen Kampf gekommen und deswegen hatte er diesen Losern klargemacht, dass er definitiv auf der Seite seiner Klassenkameraden kämpfen würde, wenn sie weitergehen sollten und ja, es passte nicht zu ihm und sollte Sasuke auch nichts angehen, aber… Er konnte nicht anders. Und seitdem faszinierte ihn etwas an Sera, das er selbst nicht wirklich erklären konnte. Wer war dieses Mädchen? Warum lebte sich plötzlich in Konoha? Woher stammt sie? Wo sind ihre Eltern? Lebt sie auch wirklich allein..? „Sera, du siehst wirklich schön aus heute.“, hörte er die Stimme von der rosahaarigen Sakura, eine verrückte Schülerin, die jedoch Sasukes Anerkennung besaß. Denn sie war ein Mädchen ohne einen besonderen Clan, stammt außerdem aus einer Zivilistenfamilie und hatte sich dennoch dazu entschieden, ein Ninja zu werden. Sakura war eine Musterschülerin und die einzige, die neben Shikamaru dem Uchiha konkurrieren konnte und deswegen konnte Sasuke nicht anders, als Respekt für sie zu empfinden. Auch wenn sie ein Temperamentsproblem war. Sasuke blendete das Mädchengespräch aus und fokussierte unbemerkt seinen schwarzen Blick auf die Brünette, die heute… wirklich… anders aussah. Sie trug weiß. Ein blütenweißes, leicht glitzerndes Strickkleid, das ihre eisblauen Augen richtig zum leuchten brachten. Ihr Haar hatte sie wie immer zum Dutt gebunden -aber sie sah irgendwie dennoch anders aus- bis auf die zwei Strähnen, die ihr Gesicht umrahmten. Sera sah… hübsch aus. Die Brünette war wirklich -und rein objektiv betrachtet- ein ungewöhnlich, schönes Mädchen… Und dann gehörte sie zu der nervigen Sorte, die noch schöner durch ihren liebevollen Charakter wirkte und der Uchiha verdrehte innerlich seine Augen über solche Vollkommenheit. Denn mal ehrlich, wie konnte man bitte so viel Perfektion ausstrahlen? Sie musste doch irgendwelche Ecken und Kanten besitzen, oder? Konnte ein Mensch wirklich so harmonisch und liebevoll sein, wie Sera Masumi es zu sein schien..? Dabei… Nein. Nein, so kantenlos konnte sie gar nicht sein. Denn Sasuke erinnerte sich noch an ihren wahnsinnigen, kalten, zornigen Blick, den sie diesem Mistkerl, der sie geschubst hatte, zugeworfen hat und ja, sogar dem Uchiha hatte es ein wenig die Sprache verschlagen, denn nie hätte er gedacht, dass sie so scharf gucken konnte. Ja, die schöne Masumi musste Ecken und Kanten besitzen, sie zeigte sie nur keinem. Aber warum? Was trieb sie dazu, ihr Leben zu geheim zu halten..? Wer genau war Sera Masumi..? „Jedenfalls gehen wir heute gezwungenermaßen zum Weihnachtsmarkt und hängen da bis Mitternacht fest. Ist zwar nervig, aber was soll man machen?“, murrte Shikamaru ganz und gar nicht euphorisch, während er mit der Gabel in seinen Apfelkuchen stocherte. „Was läuft bei euch, Naruto?“, fragte die rosahaarige Schülerin schließlich. „Du und Sera, ihr beide habt doch sicher etwas vor, oder?“ Narutos Herz hämmerte wie verrückt, als sein Traummädchen mit ihm sprach, spürte sofort aufregende Wärme, als er lachend zu sprechen begann. „Eh… ja! Wir gehen heute Abend auch hin und sehen uns das Feuerwerk zusammen an, echt jetzt.“, grinste der Uzumaki schon voller Vorfreude auf heute Abend. „Ehrlich? Vielleicht sehen wir uns denn ja um Mitternacht.“, lächelte Sakura, worauf Sera dann etwas überrascht blinzelte, als sie das hörte. „Mitternacht? So spät?“ „Aber ja! Heute hat der Weihnachtsmarkt ganz lange geöffnet, weil dieses besondere Event stattfindet. Das heißt, es wird voll und Konoha wird bis spät in die Nacht beleuchtet sein. Du kommst doch auch, oder?“, fragte Sakura, die sich schon die Antwort denken konnte. Immerhin sind Naruto und sie wie Pech und Schwefel, die konnte man gar nicht trennen. „Das würde ich supergerne! Aber ich muss erst Gyatsu fragen, ob er mir das erlaub-“ Ihr Satz, ihr Atem und ihr Lächeln gefror zu Eis und Sera erstarrte in ihrer Position. Denn aus Reflex hatte die diese Antwort angesetzt, nur um sich daran erinnern zu müssen, dass es keinen Gyatsu mehr gab, den sie um Erlaubnis bitten musste- Den sie um Erlaubnis bitten dürfte. Keiner der Mönche konnte ihr mehr Regeln setzen, niemand interessierte sich, ob sie zu spät nach Hause kam oder nicht. Einfach niemand würde wissen, dass sie überhaupt weg wäre. Sie wollte nach Hause. Und diese Realisierung war wieder ein kleiner Schock für die Weichnacht liebende Bändigerin, dessen Trauer sie nun wie ein Flammeninferno einsog. Es tat weh. Es tat so schrecklich, schrecklich in ihrem Herzen weh, dass sie es nicht beschreiben konnte und die Sehnsucht zu ihrem geliebten Ziehvater zerschmetterte sie von Innen heraus. Naruto hörte, was sie sagen wollte, weil er gerade etwas getrunken hatte, nicht wissend, dass Sakura und Sasuke sie verwirrt anschauten. „He… I-Ich… Ich sollte gehen. Mir geht es nicht so gut...“ Sera hatte ihre Hand an die Stirn gelehnt und spürte ein eigenartiges Prickeln in ihren Augen, sowie um ihr rechtes Auge, das sie selbst nicht ganz begriff. „Warte Sissi, ich komme mit-“ „Nein, Naruto. Ich habe etwas ganz dringendes zu erledigen. Ich komme zurück, so schnell ich kann, okay?“ Sie wollte nach Hause. Es war offensichtlich für Naruto, dass sie traurig war, allerdings schien sie nicht zu lügen. Sera hatte anscheinend wirklich etwas vor und auch, wenn ein irgendwie mulmiges Gefühl den Uzumaki plagte, so hoffte er, dass es ihr wieder gut gehen würde. „Lass mich doch lieber mitkommen, Sissi, echt jetzt. Wir können ja zusammen-“ „Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich tun muss, damit ich bessere Laune habe.“, lächelte die Bändigerin lieb und war auf jeden Fall wieder ehrlich, so viel erkannte Naruto. „Ich bin in ein paar Stunden wieder da und warte, bis du mich abholst, okay Naruto?“ Sie wollte nach Hause. Sera war stur und deshalb wusste der junge Fuchsninja, wie zwecklos Diskussionen mit ihr sein konnten und deshalb seufzte es nachgiebig, hoffend, dass sie ihre Sache schnell erledigen würde. So könnte sie wenigstens die Weihnachtszeit genießen, denn er wusste, wie sehr die weihnachtliche Atmosphäre liebte. „Ich hole dich um spätestens 19 Uhr ab. Sei denn zu Hause, echt jetzt.“, warnte Naruto, der Sera somit fünf Stunden Zeit gab, um ihre Sachen zu erledigen. Vielleicht würde sie ja shoppen oder nach Weihnachtsgeschenken Ausschau halten, irgendetwas, das sie wieder beruhigen konnte. Und heute auf dem Weihnachtsmarkt würde er mit ihr lecker gebrannte Mandeln und Zuckerwatte essen und sie alles schlimme vergessen lassen, echt jetzt! „Bis später, Leute. Und fröhliche Weihnachten.“, wünschte sie ihren Kameraden, die sofort grinsend nickten und ihr ebenfalls schöne Weihnachten wünschten. „Wir sehen uns sicher später noch, Sera.“, hörte Sera und nickte zustimmend über Sakuras freundlichen Worte. „Darauf bestehe ich. Bis dann Sera. Und dir auch fröhliche Weihnachten… Sasuke.“ Der Uchiha -ganz verwirrt darüber, dass er so plötzlich angesprochen wurde- blinzelte, war einfach zu sehr darauf bedacht gewesen, Seras ungewöhnliches Verhalten zu analysieren. Denn er hatte sofort ihr plötzlich versteinertes, bitteres Lächeln bemerkt und fragte sich nun zum wahrscheinlich ein tausendsten Mal, was ihr Geheimnis war. Sie sah ihm nicht in die Augen und drehte sich schließlich wortlos um, ehe sie den Klassenraum verließ und die Sache zu erledigen, die sie anscheinend so beschäftigte. Sie wollte nach Hause. In dem Moment sahen Sasuke und Sera sich beide etwas unsicher an, so als hätten sie in dem Moment das selbe gedacht, wie ihr Gegenüber. Irgendetwas stimmte mit der schönen Sera Masumi nicht. Aber was..? . . . ....………………………………………………………………. „Hey! Habt ihr Sissi- Ich meine... Sera gesehen?“ Schon seit einer Stunde war Naruto auf der Suche nach seiner besten Freundin und so langsam verlor er die Geduld, denn seine Sorge wurde von Minute zu Minute immer erdrückender. Es war gerade erst vier Uhr und Sera hätte noch sehr viel Zeit, doch vor über zwei Stunden hatte es angefangen, sehr stark zu schneien. Was kein Problem gewesen wäre, wenn nicht bereits alles voller Schnee gewesen wäre. Was kein Problem gewesen wäre, wenn es nicht immer kälter, immer stürmischer werden würde! Mist! „Verzieh dich, wir kennen deine Drecksfreunde nicht.“, meinte irgendein Kerl und Naruto hätte ihm in die Fresse geschlagen, aber jetzt hatte er deutlich wichtigere Dinge zu tun. Er war bereits zu ihr nachhause gerannt, war sogar eingebrochen mit der Hoffnung, dass sie vielleicht eingeschlafen war, aber keine Chance. Sera war NICHT da! Naruto hatte überall nach ihr gesucht, war sogar am Marktplatz gewesen, beim Trainingsplatz, in der Stadt, an der Grenze, vor dem Gebäude des Hokage- Der Fuchsninja war noch nie so viel so schnell in seinem Leben gerannt, echt jetzt! Fuck, es würde gleich dunkel werden! Was sollte er nur machen, wo sollte er noch nachschauen..?! „Shikamaru, Choji, Ino!“ Die drei Schüler drehten sich zu Naruto, der völlig außer Puste zu ihnen rannte, die nackte Sorge spiegelte sich in seinen Augen, als er schwer atmend vor ihnen stand. „Was schreist du hier so rum, was ist los?“, fragte Shikamaru genervt wie immer, doch das konnte ebenfalls nicht anerkennen vor lauter Angst um seine beste Freundin. „Sera… Ich suche Sera!“, sagte er ganz verschwitzt und das im kalten Winter. Der Sturm war wirklich nicht zum Schlittenfahren geeignet und deswegen wollte er sie in Sicherheit wiegen, wollte, dass sie endlich nach Hause kam! Sie sollte nach Hause kommen, Sera sollte sicher bei ihm bleiben… „Wolltet ihr heute nicht zum Weihnachtsmarkt-“ „Doch, das wollten wir, Ino, aber sie wollte doch irgendwas erledigen. Aber der Sturm wird immer schlimmer und ich finde sie einfach nicht, echt jetzt!“ „Wie meinst du das? Was hatte sie denn zu erledigen?“, fragte Choji, der wie gewohnt diese Chipstüte in der Hand hielt. „Keine Ahnung! Ich dreh gleich am Rad, ich finde sie einfach nicht, echt jetzt!“ Ino, Shikamaru und Choji sahen sich ein wenig besorgt an, konnten sich dieses plötzliche Verschwinden der Brünette nicht vorstellen, da Sera sonst so nicht zu sein schien. Sie würde nicht gehen und Naruto Sorgen bereiten. „Wir halten die Augen offen und ich geb dir Bescheid, wenn ich sie finden sollte.“, versprach die Blondine versichernd, da auch sie sich ein wenig um ihre Klassenkameradin sorgte. „Danke, Leute. Ich schau denn mal weiter nach!“, verabschiedete sich Naruto schnell und rannte los, wissend, dass es vielleicht noch ein Ort in Frage kommen würde, an den sie sich befinden könnte… Eine Sternschnuppe erregte für einen Moment seine Aufmerksamkeit und so bescheuert das auch sein sollte, so schloss Naruto seine Augen und dachte ganz fest an seine Freundin. „Bitte...“, sagte er leise und spürte leise Tränen in seinen Augen beim Gedanken, dass ihr etwas schlimmes passiert sein könnte… oder dass sie jemand mitgenommen hat. „Alles, was ich mir zu Weihnachten wünsche… ist Sera. Bring mir meine Sissi zurück und ich werde mir nie wieder etwas wünschen, echt jetzt!“ . . . Zu sagen, Sasuke wäre überrascht über den plötzlichen Besuch des blonden Fuchsninja, wäre eine maßlose Untertreibung gewesen. Naruto Uzumaki wurde mehr als verwirrt von dem Uchiha angestarrt, der offensichtlich nie mit seinem Besuch gerechnet hätte. „Hey.“, grüßte er völlig außer Atem, die Erschöpfung war inzwischen mehr als deutlich. „Ist Sera bei dir?“ Nicht einmal ansatzweise hatte der Schwarzhaarige mit dieser Frage gerechnet, weshalb er überrascht mit erhobenen Augenbrauen zum Fuchsninja schaute. Naruto beleidigte ihn nicht, hatte nicht lang gefackelt und sich kurz und knapp gehalten, was auf Sasuke den Eindruck machte, dass er gerade absolut in Schwierigkeiten steckte. „Sera? Warum sollte sie bei mir sein?“ „Ah, Scheiße!“ Der Uchiha blinzelte nun völlig überrumpelt, als Naruto ungewohnt wütend wirkte und zum ersten Mal in seinem Leben sah er die blanke Sorge um jemanden in seinen Augen. „Ich hatte gehofft, dass sie dir vielleicht ein Weihnachtsgeschenk übergibt, aber...-“ So war dem nicht und die Panik in Naruto stieg und stieg. „Sie wollte heute etwas erledigen und ich hätte sie um 19 Uhr von Zuhause abgeholt, um mit ihr etwas zu unternehmen, aber jetzt schneit und stürmt es wie Scheiße! Und ich hab jetzt keine Ahnung, wo sie stecken könnte, sie ist einfach NIRGENDWO, echt jetzt!“ Naruto war völlig überfordert, das sah man ihm sofort an, was ebenfalls nicht zu ihm passte, da der blonde Idiot sonst recht aufgeweckt und selbstsicher wirkte. Aber anscheinend war Sera für ihn etwas zu kostbares, als dass er wie immer sorglos bleiben konnte. „Hast du nicht ihre Eltern gefragt?“ Der Uchiha wurde mit einem Blick angesehen, der mehr als tausend Worte sprach und Sasuke hatte seine Worte fast bereut, als Naruto ihn fast schon verbittert ansah. „Sie hat auch keine Eltern.“ Auch wenn er sich dagegen wehrte, so fühlte Sasuke sich mit einem Mal schlecht, das schwere Gewissen drückte ihm gegen die Brust. Denn ja, er hatte sich zu sehr von ihrem Äußeren beeinflussen lassen, hatte angenommen, dass so ein liebes, aufgewecktes Mädchen perfekt und friedlich leben würde… Nur war dem offensichtlicherweise nicht so. Sasuke wurde mit einem Schlag klar, dass auch Sera Masumi allein leben musste und so lächerlich das auch war, er fand es bei ihr sogar noch schlimmer als bei Naruto und ihm. Denn sie… war ein Mädchen und Mädchen schwebten in der Regel immer in größerer Gefahr als Jungen. So hatte es sein Vater mal gesagt. Verbrecher suchen sich öfter Mädchen aus, weil diese schwächer und gebrechlicher wirken als Jungs und ja, es war auch irgendwie nachvollziehbar. Sera sah wirklich nicht stark oder gefährlich aus, auch wenn der Eindruck täuschte. Und jetzt, wo es schon fast dunkel war, sollte sie auch noch verschwunden sein. Sasuke dachte kurz an ihr letztes Lächeln, das sie ihm zugeworfen hatte, erinnerte sich dann an dieses Starre in ihren hellen Augen, als sie gefragt wurde, ob sie ebenfalls den Weihnachtsmark besuchen würde. Jetzt verstand er, warum sie ihren Satz abgebrochen hatte. Denn dieser Gyatsu war wohl derjenige, der sie großgezogen hatte… Ja, das alles machte gerade so viel Sinn, dass Sasuke nicht fassen konnte, so blind gewesen zu sein. „Ich geh und such weiter. Sorry für die Störung.“ Mehr sagte Naruto gar nicht, ehe er sich umdrehte und weiter mit der Suche fortfuhr und zu seiner Panik war es sogar noch dunkler geworden. Wieso nur muss es im Winter SO FRÜH schon SO DUNKEL werden, echt jetzt?! Scheiß Weihnachtszeit, SCHEISS WINTER! Sasuke sah dem Uzumaki nach, ein schwerer, eindringlicher Ausdruck lag in seinem schwarzen Blick, als er sah, wie schnell Naruto rennen konnte. Er dachte an die Brünette, fragte sich gleichzeitig, was wohl mit ihr geschehen war, wo sie sich in einem solch schlimmen Wetter aufhalten würde- Und ja, er gab gern zu, dass er sich etwas um sie sorgte, denn immerhin war sie seine Bekannte, eine überaus freundliche Klassenkameradin. Es war nur normal, dass er sich Sorgen machte. Zu dem Zeitpunkt sollte Sasuke nur nicht wissen, dass das er erste Schritt war, den er machen musste, um seine Gefühle für die schöne Bändigerin zu festigen… . . . „Wieso bist du mitgekommen? Ich kann sie auch allein suchen, echt jetzt.“ Zwar sprach Naruto es nicht aus, aber er war innerlich so verdammt Dankbar, dass Sasuke ihm hinterhergerannt war, um mit ihm gemeinsam die Suche aufzunehmen und Sera zu finden. Es war bereits fast sechs Uhr und Sera war seid über drei Stunden unauffindbar, ja sie war wie vom Erdboden verschluckt und Naruto wusste nicht, wie oder WO er sie finden könnte. „Hn. Ich kann doch einen Idioten wie dich nicht allein nach einem verschwundenem Mädchen suchen lassen. Bei der Gelegenheit verlierst du noch dich selbst.“ Wieder wurde Sasuke überrascht, denn sein unausgesprochener Rivale konterte nicht, ja er war nicht einmal genervt über seinen Seitenhieb. Viel mehr noch, Naruto sagte etwas völlig unerwartetes, womit der Uchiha so gar nicht gerechnet hätte. „Danke. Ich nimm jede Hilfe an, die ich kriege, echt jetzt.“ Immerhin war Sasuke intelligent und besaß bessere Augen als er selbst, aus dem Grund schätzte er sich glücklich, dass zumindest irgendwer helfen wollte. „Okay, was genau hatte Sera denn heute vor? Weißt du, was sie denn erledigen wollte?“ „Nein, keine Ahnung! Sie freut sich seit Tagen schon auf Weihnachten und hatte sich schon total auf den Weihnachtsmarkt gefreut, echt jetzt.“ Die zwei Schüler liefen durch die Stadt und suchten auch in Läden nach, liefen zur Akademie und suchten wirklich ÜBERALL nach der verschwundenen Bändigerin. „Hat sie vielleicht andere Freunde, mit denen sie sich hier trifft?“, fragte er sachlich, versuchte vernünftig und ruhig nachzudenken und schaffte es auch sehr gut. „Nein, sie hat nur mich. Und außerdem meinte sie, sie hätte etwas zu erledigen, also bezweifle ich stark, dass sie sich mit einer Freundin treffen würde.“, entgegnete der Fuchsninja sicher. „Und hat sie einen… einen Freund?“, fragte der Uchiha und merkte, wie unangenehm ihm diese Frage war. Und wie unangenehm es sich anfühlen würde, wenn Naruto diese Frage bejahen würde. „Was? Nein, sie hat doch keinen Freund, echt jetzt!“ „Vielleicht einen heimlichen? Könnte ja sein, dass sie ihn dir noch vorstellen will.“, meinte der Uchiha vermeintlich schlicht und sah den entgeisterten Blick des Blonden auf sich ruhen. „Ich glaube, du und ich wissen ganz genau den Grund, weshalb sie keinen Freund hat, Sasuke.“ Sasukes Ohren wurden unangenehm warm und der Uchiha sah bloß selbstgefällig zur Seite, die Arme verteidigend vor der Brust verschränkt. „Hn.“ Sie hatte also wirklich Gefühle für ihn, hm? Heh. Dabei wirkte sie so anders als seine ‚Fangirls‘, die ihn bloß kindischerweise anhimmelten und der Uchiha fand es irgendwie interessant, dass Sera da ganz anders war. „Verdammt… Dabei ist morgen Weihnachten. Sie hat sich so gefreut, Mann, Sera hatte richtig gute Laune in den letzten Tagen gehabt. Wo kann sie nur sein, wieso ist sie so plötzlich gegangen?“, fragte Naruto, der inzwischen richtig verzweifelt war. Sasuke hatte ihre gute Laune ebenfalls bemerkt gehabt und schluckte, als sich böse Szenarien in seinem Kopf abspielten, was mit Sera alles hätte passiert sein können… Nein, nein, ihr war sicher nichts passiert. Warum denn auch, vielleicht… Vielleicht war sie ja… einkaufen… „Sie hat heute merkwürdig gewirkt, als sie gefragt wurde, ob sie zum Weihnachtsmarkt geht.“, fiel Sasuke wieder ein, woraufhin der Uzumaki perplex blinzelte, dabei den Kopf leicht schräg legte. „Wie ‚merkwürdig‘? Was hat sie denn gesagt, Sasuke?“, fragte er und konnte sich nicht erinnern, dass Sera so ein Gespräch geführt hatte. „Sie meinte, sie müsse erst ‚Gyatsu fragen‘ und dann ist sie richtig erstarrt. Erst danach hat sie sich so merkwürdig verhalten und wollte gehen-“ „Oh mein Gott...“ Sasuke hielt Inne, als Naruto ihn voller Entsetzen anschaute, die nackte Panik spiegelte sich in seinen blauen Augen, als ihn die Erkenntnis traf und für einen Moment sah er aus, als hätte er einen Geist gesehen. „Ich weiß, wohin sie will. Ich weiß, was die Sache war, die sie erledigen musste, echt jetzt...“ Der Schock war noch längst nicht aus seinem Blick gewichen und Sasuke runzelte die Stirn, konnte nicht nachvollziehen, was Naruto jetzt aus dieser Information schließen konnte. „Sera will Gyatsus Grab besuchen! SHIT!“ Und mit diesen Worten sprintete der blonde Uzumaki in Richtung Grenze, direkt zum Tor von Konoha, wissend, wo Sera doch allen Ernstes hinwollte. „Hey, was ist? Weißt du etwa, wohin sie nun gegangen ist?“, fragte der Uchiha, den Naruto in dem Moment völlig vergessen hatte, wirklich. „Ja! Verdammt, ja! Warum nur bin ich nicht früher darauf gekommen?!“, schrie er sich selbst an und hielt sich den Arm vor seinen Augen, da der Schneesturm immer schlimmer wurde. „Sie will das Grab von Mönch Gyatsu und den anderen besuchen! Verdammt, Sera darf da auf keinen Fall hin, echt jetzt!“ Auf keinen Fall. Sera durfte da so lange nicht hin, bis sie zu einer mächtigen Kunoichi geworden war, denn verdammt, dieser verdammte Feuerclan würde sie sonst noch erwischen und wenn man Sera dann mitnehmen würde, dann gäbe es kein Zurück mehr. Und seine beste Freundin wäre verloren. „Sasuke, das hier könnte jetzt gefährlich werden! Geh lieber wieder zurück nach Konoha und wenn wir nicht zurückkommen sollten…. Denn sag Iruka Sensei, dass wir zum Land der Bändiger gereist sind, der weiß dann sicher, was zu tun ist!“ Sasukes Augen verengten sich augenblicklich und die Alarmbereitschaft war deutlich bei ihm zu erkennen, ebenso wie sein angekratzter Stolz und die wachsende Nervosität bezüglich zu einer bestimmten, nervigen, liebevollen Bändigerin. „Was zum Teufel geht hier vor, Naruto?“, zischte er, merkte gar nicht, wie fast eine Stunde vergangen war, seit sie die Tore von Konoha hinter sich gelassen hatte. „Wer ist Gyatsu? Und warum soll sie in Gefahr sein? Was verschweigt ihr zwei der Klasse?“ „Gyatsu ist ihre Familie gewesen, Sasuke. Und sie will sein Grab besuchen, aber… wenn sie das tut-“ Jetzt musste der werdende Ninja aufpassen, dass er nicht zu viel sagte, denn er wollte um jeden Preis Seras Geheimnis hüten, auch wenn sie in Sasuke verliebt war. Es war ihr Geheimnis und demnach ihre Aufgabe, es jemand anderem zu erzählen. „Gyatsu hatte Feinde und wenn die Sera an seinem Grab sehen sollten, dann ist es um sie geschehen! Du weißt genauso gut wie ich, dass sie kein gewöhnlicher Ninja ist, echt jetzt. Und die Feinde von Mönch Gyatsu sind schrecklich mächtig. Sie sind so mächtig, dass selbst ein Uchiha nicht einfach gegen die ankommen könnte!“, versuchte Naruto ihm die Situation klarzumachen. „Also geh lieber! Sera ist meine beste Freundin und meine Familie und wenn wir an Weihnachten schon abkratzen sollen, dann wenigstens zusammen, echt jetzt!“ Denn das war doch die Bedeutung von Weihnachten, oder? Für die Familie und Freunde da sein, zu schätzen, was das Leben einem geboten hat. Und das tat Naruto, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und er wusste, dass wenn Sera ALLEINE sterben würde, er für immer wahnsinnig werden würde. Wenn die Feuerbändiger sie holen kommen würden, schön, denn sollte es wohl schon immer zum Kampf kommen. Aber nicht, ohne dass er bei ihr war. Naruto wusste, dass, wenn der Moment des Todes je kommen sollte, er mit ihr sterben würde. Dafür musste der fast 15 Jährige nicht lange überlegen, das war sein verdammtes Recht, nichts weiter, echt jetzt. „Halt die Klappe, Usuratonkachi. Keiner wird hier sterben und jetzt renn weiter und zeig mir den verdammten Weg.“, zischte Sasuke, der nun wirklich leichte Panik empfand, denn er hatte ja keine Ahnung, dass Seras Leben so durcheinander war. Er wusste ja, dass es Ecken und Kanten bei ihr geben musste, aber dass es so viele waren, schockierte ihn richtig. „Du hast keine Ahnung, wie verdammt ernst die Lage gerade ist! Ich bin dankbar für deine Hilfe, aber das hier ist eine Sache, die nur Sera und mich betrifft, also geh! Ich hab sicher kein Bock, dass du an Weihnachten draufgehst, echt jetzt!“ „Spiel dich nicht so auf, du blonder Trottel und unterschätze mich nicht. Wo ist denn deine nervige Bereitschaft für Abenteuer geblieben?“ Sonst war doch der Uchiha, der ihn belehren musste, also was sollte das mit Narutos bescheuerten Versuchen, ihm die Gefahr zu verdeutlichen? Der 15 Jährige wusste selbst, worauf er sich einließ, also sollte er einfach die Klappe halten. „Wie sollen wir sie nur finden? Sie könnte überall sein, verdammt, sie ist bl-“ Blind. Fast hätte er es ausgesprochen. FAST wäre ihr Geheimnis raus! „Es ist dunkel. Verdammt, es ist dunkel, kein Wunder der Welt wird uns helfen, Sera zu-“ „Hey, Usuratonkachi… Ich spüre Chakra ganz in der Nähe..!“ . . . Es war kalt. Sie fror. Ihr Körper schmerzte. Sera dachte, sie befände sie sich in einer Eishölle. Seit Stunden lief sie nun durch die schwarze Kälte mit einem weißen Blumenstrauß in den Händen, den sie auf den Gräbern verteilen wollte. Sera wollte nach Hause. Sie wollte nach Hause. Sie wollte nach Hause. Sera musste heute Gyatsu besuchen. Heimweh hatte ihr Herz völlig in seinen grausamen Griff gezogen und sie dazu gezwungen, erst ganz viele Blumen zu kaufen, um dann blind ihren Weg einzuschlagen. Sie wollte nach Hause. Ohne zu überlegen war sie losgegangen und musste nach 30 Minuten schon feststellen, dass es nicht einfach schneite, sondern dass es wortwörtlich zu stürmen begann. Der Wind wehte ihr eiskalt und schwer ins zitternde Gesicht und ließ ihren kleinen Körper trotz der eigentlich recht dicken, weißen Jacke erschaudern. Ihre Zähne klapperten, ihre Finger waren trotz der Handschuhe zu schmerzhaftem Nichts gefroren. Von ihren Beinen wollte sie gar nicht anfangen, der Schmerz jedoch war schrecklich geworden, doch sie hörte nicht auf und lief weiter. Sie wollte nach Hause. Doch Sera musste nach einer Stunden bemerken, dass sie sich verlaufen hatte und der hohe, eiskalte Schnee es ihr fast unmöglich machte, etwas zu erkennen. Ihr Erdbändigen wurde durch den Schneesturm behindert und auch ihre Konzentration ließ nach, da die Kälte sich bis in ihr Gehirn durchfraß und ihr jegliches Denkvermögen nahm. Es war so schrecklich, schrecklich kalt, doch sie musste das jetzt durchstehen. Denn sie wollte nach Hause. Sera war, als würden ihre Knochen mit ihr zittern und ihr Herz durch das frostige Wetter zu Eis werden, dachte, dass sie gleich auseinanderfallen würde. Ihr Körper fühlte sich an wie ein wandelnder, schmerzender Eiszapfen an, der bloß durch seine Willenskraft nicht zusammenbrach. Die 14 Jährige bemerkte nicht einmal, dass der Griff um die Blumen fest gefroren war, ja sie realisierte den Blumenstrauß nicht einmal wirklich, sondern schaute bloß mit blindem Blick nach vorn. Vorn, vorn, vorn. Sie schaute blind nach vorn und lief Schritt für Schritt. Sie wollte nach Hause. Aber die war blind, schwach und nutzlos, konnte nicht einmal mehr den Weg dorthin finden. Alles war schwarz, alles war kalt und alles war hoffnungslos. Gyatsu würde sie heute nicht finden können, denn so ungern sie es auch zugab… Sera hatte sich verlaufen. Und bei dieser grausamen Erkenntnis flossen einige Tränen von ihren Augen, die Sera sofort bereute, da es wieder kälter wurde und die feuchten Spuren auf ihrer Haut förmlich einfroren. Sie wollte nach Hause. Sie wollte nach Hause, endlich nach Hause… Ihr Körper bebte wie verrückt, ihre Beine zitterten, ihre Augen wurden schwerer… Und die Bändigerin brach zusammen. . . . „SERA!“ Die jungen Ninjas hatten sie entdeckt und es war Naruto, der sofort zu seiner besten Freundin sprintete, die reglos auf dem Boden lag. Sasuke sah mehr als alarmiert aus, als sein blonder Klassenkamerad die bewusstlose Kunoichi in den Armen hielt und ja, wenn er heute daran zurückdachte, wusste er, dass es genau dieser Moment war, wo sein Herz nur für sie geschlagen hat. Ihr Gesicht wirkte viel zu blass und ihre Lippen waren blau angelaufen. Zwei Tränenspuren auf ihren geröteten Wangen waren fest gefroren und als Sasuke ihren Gesichtsausdruck sah, spürte er ein erdrückendes, stechendes Gefühl in der Brust. Denn Sera sah kaputt und völlig traurig aus, sie sah aus… als erlitt sie starke Schmerzen. Und der Uchiha hatte irgendwie den Drang, seine Hand auf ihre Wange zu legen, wehrte sich allerdings dagegen, da Naruto sich schon um sie kümmerte. „Hey Sissi…. Hey Sissi, guck mal, wir sind es..!“ Wieder hatte er kurz ihre Blindheit vergessen und der Fuchsninja, der schon das Chakra des Bijus in seinem Inneren wüten spürte, schluckte schwer, versuchte sich schnell wieder einzukriegen. Jetzt gerade durfte er auf keinen Fall die Beherrschung verlieren, er musste für seine Freundin da sein, verdammt! Schnell beugte Sasuke sich zu ihr, löste ein wenig den Reißverschluss ihrer weißen Jacke und zog der bewusstlosen Bändigerin plötzlich den Schal vom Nacken, sowie auch Mütze und Handschuhe der Bändigerin. „Was tust du da..?!-“ „Ich lege ihr meinen Schal an, damit etwas von meiner Körperwärme auf sie übertragen wird. Das selbe gilt für die Handschuhe und die Mütze.“, sagte der Uchiha trocken und Naruto war so froh, dass der Uchiha dabei war, denn er selbst hatte sowas nicht angezogen. „Komm schon, Sissi, wir wollten doch morgen Weihnachten zusammen feiern, schon vergessen? Los, mach die Augen auf, Sasuke ist auch hier, um dich zu retten!“ „Naruto, wir müssen sie sofort wegbringen, bevor sie erfriert. Ihr Puls geht sehr langsam und sehr schwach..!“, hörte er die Stimme des Uchihas, der sich bemühen musste, nicht zu gepresst zu klingen. „Gib sie mir. Ich sehe Nachts besser als du und außerdem musst du den Weg zurück anweisen.“ Kein Gemecker, keine Widerrede, kein ‚Ich will aber Sissi tragen‘- einfach nichts begegnete Sasuke, bis auf perfekte Kooperation vom Fuchsninja, der es zuließ, dass der Uchiha seinen wertvollsten Besitz auf die Arme hob. Es war merkwürdig, sie so nah bei sich zu haben, es war ungewohnt, seine schöne Klassenkameradin zu tragen, die viel zu leicht für einen Menschen war. Oder kam es Sasuke so vor, weil sie ein Mädchen war..? Sein Blick wurde weicher, als er wieder das Blaue an ihrem Mund sah und deshalb machte er einen kurzen Ruck, sodass Seras Gesicht sich in seine Jacke vergrub, damit kein Wind mehr gegen ihr Gesicht wehen konnte. „Na los, wir dürfen keine Zeit verlieren, echt jetzt!“ Sasuke nickte und rannte mit voller Geschwindigkeit Naruto hinterher, hielt Sera fest an seinen Körper, um sie irgendwie wärmer halten zu können. Zwar verstand er nicht warum, aber irgendwie spürte er den Zwang, ständig zu ihr runterzuschauen, die Sorge um sie wurde immer größer je länger sie rannten. Nie wieder wollte er sie so sehen, so viel wurde ihm recht schnell klar. Die Brünette sollte für immer glücklich bleiben, Sera sollte kein Schmerz und kein Leid erfahren, der Uchiha wollte nur, dass sie ihn wie jeden Morgen fröhlich anlächelte. Und seit dem Massaker war es ihm sonst immer bloß gleich gewesen, ob oder wer ihn anlächelt, doch bei Sera wollte er dieses eine Lächeln um jeden Preis sehen. „Ich will... nach Hause…“, hörte er sie plötzlich mit zarter Stimme wispern und weitete seine Augen, als sie kraftlos zu ihm hochschaute. „Lass los… Lass bitte los, ich muss gehen...“ Seras Versuche waren kaum der Rede wert, sie hatte kein Funken Kraft mehr übrig... Ihr eisblauer Blick wirkte verloren, ja sie sah richtig orientierungslos aus und Sasuke wusste damals zu dem Zeitpunkt nichts von ihrer Blindheit, weshalb er bloß angenommen hatte, dass sie noch zu verwirrt war, als sich aufirgendetwas vernünftig fokussiere zu können. „Ich will... endlich... nach Hause...“ Seine Arme hielten sie fester und sein Blick wurde intensiver, als Sera ein wenig schwerer zu atmen begann und dem Uchiha war klar, dass sie wütend darüber war, nicht am Grab angekommen zu sein. „Keine Sorge. Wir bringen dich jetzt nach Hause, Sera.“ Und zwar auf direktem Wege zurück nach Konoha… . . . ……………………………………………………………….. Als sie ihre schweren, müden Augen öffnete, wusste sie, dass sie im Krankenhaus lag. Der Geruch, das Piepen von Geräten und diese eigenartigen Betten gab es bloß in Krankenhäusern, weshalb Sera innerlich seufzte. Denn sie mochte es nicht an Orten zu sein, die sie nicht richtig kannte… „Wach schon auf, Sissi..!“ Die Bändigerin setzte sich sofort auf und hielt sich sofort den pochenden Kopf und machte sich selbst eine Notiz, keine hektischen Bewegungen zu machen. „N-Naruto..?“ Und weg war ihre Stimme und die Bändigerin hielt sich den trockenen, heiseren Hals, wissend, dass das jetzt so mehrere Tage weitergehen würde. „Du bist wach!“, freute der Fuchsninja sich sofort und schloss die schöne Bändigerin in seine Arme, die blanke Erleichterung wusch über ihren Körper. „Oh mein Gott, Sera, was hast du dir nur dabei gedacht?! Du wärst letzte Nacht fast gestorben, ist dir das klar?!“ Jetzt, wo sie über dem Berg war, erlaubte der Fuchsninja es sich, sie jetzt zur Rechenschaft zu ziehen, doch als Sera ihn mit traurigen Augen schuldbewusst ansah, musste er hart schlucken. Gott, es war schwer, sie anzumeckern, echt jetzt..! „Ich… Ich wollte… nur..-“ „Sera, du darfst Gyatsus Grab noch nicht besuchen.“ So schrecklich es Naruto auch fand, so musste er es ihr knallhart beibringen, denn die Gefahr, dass sie dort dem Feuerclan begegnete, war einfach zu hoch! Und allein würde sie ganz sicher nichts gegen sie unternehmen können, die Aasgeier warteten sicher darauf, dass sie schwach werden und das Grab besuchen würde. „Ich weiß...“, gab sie recht schnell nach und presste die Lippen zusammen beim Versuch, nicht hier und jetzt in Tränen auszubrechen. „Naruto, ich weiß. Aber… Ich wollte einfach nach Hause. Sie fehlen mir so sehr, ich vermisse mein Zuhause und meine Familie… Und meine Sehnsucht ist so groß geworden, dass ich dachte, dass genau das mein Weihnachtswunder wäre.“, wisperte sie heiser. „Ich dachte, ich sollte dieses Weihnachten einfach zurück. Naruto, ich selber habe sie alle begraben und jetzt konnte ich seit über einem Jahr nicht ihre Gräber besuchen. Und dieser Gedanke hat mich schwach gemacht...“ „Mönch Gyatsu würde das nicht wollen und das weißt du. Sera, ich schwöre dir, dass wir beide eines Tages zu den stärksten Ninjas der Welt gehören werden und dann besuchen wir zusammen sein Grab so oft du willst. Aber so lange musst du dich noch gedulden, okay?“ , sagte er. „Du musst nicht dort sein, um dich ihnen nahe zu fühlen. Sie alle leben in deinem Herzen weiter und nur das zählt. Wenn du aus ganzem Herzen an deine Familie denkst, ist das genug. Du musst nicht an ihrem Grab stehen, wenn du diese ganzen Erinnerungen hast, echt jetzt.“ Die Bändigerin schluckte hart und schloss einsichtig ihre wässrigen, tränenden Augen, ehe sie ihrem Seelenverwandten ein kleines, ehrliches Lächeln schenkte. „Ich weiß. Das ist mir auch klar geworden. Und… es tut mir Leid, dass du dir Sorgen gemacht hast.“, bat sie um Vergebung. „Weißt du… als ich mich verirrt habe, ist mir klargeworden, dass ich noch viel stärker werden muss. Mir ist wieder eingefallen, dass ich noch viel zu große Angst habe, um zurückzukehren. Und… ich habe mir geschworen, dass ich mit dir hart trainieren werde.“, sagte sie wehmütig. „Und dann… als ich dachte, dass ich sterben muss, konnte ich nur an eine Sache denken.“ Ihr blinder Blick traf seinen und Naruto blickte sie erwartend an, als Sera schließlich fortfuhr. „Nach Hause. Ich wollte einfach nach Hause.“ Trauer machte sich bei Naruto breit, denn er wusste, dass er sie in seinem jetzigen Zustand niemals vor dem Feuerclan und vor Zuko beschützen könnte oder dafür sorgen könnte, dass sie die Gräber ihrer Familie besuchen dürfte. „Ich wollte zurück nach Konoha.“, wisperte sie sanft und hielt liebevoll lächelnd seine Hand fest und sorgte für eine Gänsehaut bei Naruto, dem sie gerade klarmachte, wie sehr sie ihn brauchte sowohl zum leben als auch um glücklich zu sein. „Naruto, ich wollte zu dir. Du bist jetzt meine Familie.“ Mit diesen Worten wurde ihre kleine Gestalt von viel stärkeren Armen umarmt und beide Jinchurikis vergossen Tränen der Schuld und der Erleichterung, voller Glück, dass alles zum Schluss gut geendet ist, während sie sich wortlos in die Arme schlossen. Er hatte wirklich große Angst um sie und Naruto konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so erleichtert gewesen ist, echt jetzt. „Und du bist meine, Sissi. Für immer, echt jetzt!“ Die besten Freunde lachten und freuten sich über die Tatsache, dass, egal was geschehen war, sie Weihnachten nie wieder allein verbringen würden, denn sie hatten einander. Und das war alles, was für sie zählte… „Hey. Wie ich sehe, bist du wach.“ Die samtige Stimme des Uchihas unterbrach die Jinjukräfte und Sera wäre beinahe zusammengezuckt, wenn Naruto sie nicht gerade gehalten hätte. Natürlich erkannte sie die Stimme sofort, was man ihrem schockierten Gesichtsausdruck deutlich entnehmen konnte. „S...S-Sasuke..?“, fragte sie völlig verblüfft, da sie in keinster Weise mit dem Uchiha gerechnet hatte! Oh Gott, und dann sah sie sicher auch noch schrecklich aus..! Das war ihr ja so peinlich, wieso war er überhaupt hier?! „Ich habe mit den Schwestern geredet und sie meinen, dass du das Krankenhaus verlassen darfst, wenn du dich auch wirklich gut fühlst. Die Heil-nins scheinen sehr gute Arbeit geleistet zu haben.“, informierte er schlicht und beäugte die frisch geheilte Bändigerin genaustens und war froh, die Bräune auf ihrem Gesicht wiedersehen zu können. Es ging ihr gut. Sie musste nicht sterben… „Geht es dir denn auch wieder gut?“, fragte er schlicht und sah sofort die peinliche, aufgeregte Röte auf ihren Wangen und der Uchiha gab zu, dass er fast gelacht hätte bei ihrer Reaktion. Sie sah aus, als würde sie einen Geist sehen und nicht ihren Klassenkameraden. „Eh… ja. Ja, mir geht es gut. Aber… warum bis du hier?“ Ihre Stimme kiekste und brach ab, ein deutliches Zeichen auf Heiserkeit und Sasuke musste sich halten, nicht ein kleines Grinsen aufzulegen, denn sie klang zugegebener Maßen wirklich… amüsant. „Der Emo hat mir geholfen, dich zu suchen. Wenn er nicht gewesen wäre… dann wäre ich-“ „Ich habe ihm bloß ein wenig unter die Arme gegriffen, nichts weiter.“, lehnte Sasuke jeglichen Lob ab und drehte sich schnell wieder um, konnte aus irgendeinem Grund Sera nicht in die viel zu intensiven, vibranten Augen schauen. Er wusste, dass sie in ihn verliebt war, aber irgendwie konnte er sich ihren viel zu offenen Gefühlen nicht stellen, was so gar nicht zu ihm passte. „Ich gehe denn mal. Und du solltest das nächste Mal aufpassen, nicht waghalsig Konoha zu verlassen, das kann sehr gefährlich werden, wie du sicher gesehen hast.“, warnte er sie noch. „Danke. Ich schätze es sehr, dass du mitgeholfen hast und entschuldige mich für den Aufwand. Aber… ich wollte-“ „Du bist schon zu Hause.“, kam er ihr fast schon schroff zuvor. „Wie du siehst, wirst du hier gebraucht. Gib darauf Acht, in Sicherheit zu bleiben, sonst endet der Trottel wie der Loser, der er ist.“ „WAS HAST DU GESAGT?!“, schrie Naruto ihn an, doch der Uchiha reagierte kaum darauf und betätigt die Türklinke, um wieder nach Hause zu laufen. Er war die ganze Nacht wegen den beiden Jinchurikis wach geblieben und musste langsam aber sicher schlafen. „Warte!“, hielt die Bändigerin ihn vom Gehen ab und der Schwarzhaarige blickte mit leicht erhobenen Augenbrauen zurück und sah gleich den leicht unsicheren Blick der Brünette, die offensichtlich etwas sagen wollte, was ihr etwas peinlich zu sein schien. „Ja?“, half er ihr nach, was eigentlich nicht zu ihm passte, da er sonst immer wartete, bis jemand sprach oder gar nicht erst zuhörte. „Heute ist doch Weihnachten… Und Naruto und ich wollten heute zusammen essen.“, sagte sie ein wenig beschämt und nervös, schaute mädchenhaft zur Seite. „Komm mit uns.“, bat sie schließlich und sah nicht seinen ausdruckslosen Blick, der insgeheim brodelte beim Gedanken, überhaupt eine Einladung erhalten zu haben. „Fühle dich nicht verpflichtet… Und wir sind dir auch nicht böse, wenn du nicht möchtest. Aber ich würde mich freuen.“, lächelte sie schüchtern und wirkte sogar noch hübscher mit dieser zarten Röte auf ihren Wangen. „Komm schon, Alter.“, drängte Naruto grinsend. „Es ist Weihnachten und von einem Uchiha verlange ich so viel Höflichkeit, das Angebot einer schönen Dame anzunehmen.“ Schöne Dame?! Sera hätte den Uzumaki beinahe angeschrien, so peinlich waren ihr diese Worte! „Hn.“, murrte er bloß und öffnete die Tür, um den Raum zu verlassen, war dabei, wortlos dabei, den Raum zu verlassen, womit die zwei Freunde fast gerechnet hatten. . . . „Ich laufe nur eben nach Hause und bin gleich wieder da. Stellt solange nichts idiotisches an.“ . . . ……………………………………………………………………………. Noch bis heute war Naruto der festen Überzeugung, dass das sein Weihnachtswunder gewesen ist, war sich sicher, dass der Wunsch, den er ausgesprochen hatte… erhört wurde. Denn seine beste Freundin hätte in jener Nacht erfrieren und so ihr Leben verlieren können und Sasuke und er hatten mitangehört, wie die Heil-nins es ein Wunder genannt hatten, dass Sera so viele Stunden in der Eiseskälte überlebt hatte. Niemals würde er diesen Tag vergessen, denn Sera war durch diese Nahtoderfahrung klargeworden, dass, auch wenn die Tempel immer ihre Heimat sein würden, Konoha nun ihr neues, wahres Zuhause war mit einer Familie, der es wichtig war, ob und wann sie nach Hause zurückkam. Ihr war klar, dass sie einen Platz gefunden hat, den sie ihr Zuhause nennen konnte und das durch ihr allererstes Weihnachten mit Naruto Uzumaki. Weihnachtswunder existieren wirklich. Man muss sie nur erst erkennen können… . . . ……………………………………………………………………. ……………………………………………………………………. DIESES SPECIAL WIDME ICH SCORBION1984 UD EXISTIERT IN DEM SINNE NUR WEGEN IHR AUF DIESE ART! Frööööhliche Weihnachten, meine wunderschönen Lerer Ist zwar ein wenig spät geworden, aber es ist ja immer noch Weihnachten und zum Ausklang habe ich euch dieses zweite und letzte Weihnachtsspecial geschrieben! Aber ich bin ehrlich… Ich bin kein bisschen zufrieden. Das letzte fand ich selbst super zu schreiben und ich wusste, dass es euch allen gefallen wird, aber heute bin ich einfach nicht zufrieden und ich weiß nicht, warum. Ich wollte ein etwas anderes Special gestalten und nicht wieder so ein ‚Friede, Freude, Eierkuchen‘ Ding machen, sondern etwas tiefgründiges… Naja, ich bin mal einfach auf eure Reaktion gespannt. Das Baby hat 8500 Wörter und ist DOPPELT so lang, wie ein normales Kap lol Ich hoffe, dass es euch wenigstens gefallen hat. Liebe grüße und noch fröhliche Weihnachten eure dbzfan! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)