Der Schwarze Weg des Shinobi von Fifi-Uchiha ================================================================================ Kapitel 36: Schockierendes Licht -------------------------------- „Sakura!“ Mako und Sakura drehten sich zu der ungewohnt panischen Stimme des silberhaarigen Jonins und weiteten die Augen, als sie die völlig verletzte Bändigerin in Sasukes Armen erkannten. Eiskalte Panik breitete sich in Mako aus, denn anhand ihres Zustandes konnte er sich schon denken, was sie so zugerichtet hat und das machte ihn um ein Tausendfaches nervöser… „Sie wurde von einem Blitz getroffen.“, berichtete Kakashi schnell und sah zu, wie Sasuke die Brünette sanft auf den Boden legte. „Wir haben sie reanimieren können und die Kette, die du ihr geschenkt hast, mit Chakra geladen und ihr ins Herz eingeführt.“ Kakashi erklärte den genauen Ablauf des Prozesses, während Mako und Sasuke sich zu der vor Schmerz zitternden Bändigerin knieten, dessen geschlossenen Augen noch immer unkontrolliert bluteten. Das Gesicht des Feuerbändigers zog sich fast schon schmerzverzerrt zusammen, denn es war ein wirklich grausames Gefühl, sie in einem solchen Zustand sehen zu müssen. Das war das erste Mal. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sie auf eine solche Art verletzt gesehen, da konnte auch die damalige Sache mit Zuko nicht mithalten. Sie war tot gewesen… Sie war tatsächlich für einen kurzen Zeitraum tot gewesen, hatte nicht geatmet- Sera wäre heute beinahe für immer fort gegangen. „Ich habe fast all meine Chakrareserven aufgebraucht.“, seufzte Sakura und kniete sich neben ihre Freundin, dessen Körper verletzt und stark gerötet war. Die Armstulpen wurden ihr abgenommen, was ein guter Einfall gewesen ist, da die ganzen offenen Verbrennung und Brandblasen an ihnen hätten kleben können und das wäre deutlich mehr als nur schmerzhaft gewesen. „Aber zumindest oberflächlich kann ich die Wunden heilen. Hörst du, Sera? Der Schmerz wird gleich besser, versprochen.“ Die Bändigerin spürte gar nicht die grün glühenden Hände über ihren Körper schweben und kniff einfach nur die Augen zu. „Mein...e A-Augen!“ Sakura nickte verstehend und auch, wenn es ihr nicht gefiel, so würde sie ihre Augen nicht behandeln, denn dass sie ihr so wehtaten, war ihr Plan gewesen. Es schien bis jetzt gut zu verlaufen und der quälende Schmerz ihrer Augen war nunmal der Preis, der gezahlt werden musste. „Schhh, beruhige dich. Gleich wird es besser….“ „Das sind… genau die… die se-selben Sch...merzen von damals...“, stammelte Sera gequält und Kakashi verengte wieder mitleidig seine Augen, als sie stille, rote Tränen weinte. „Von wann?“, fragte er automatisch und hielt die Hand seiner Schülerin. „Als sie m...mir mein Au….Augenlicht genommen h...haben...“ „Sprich jetzt nicht.“, sagte Sasuke plötzlich, sein noch leicht geröteter Blick schien bloß auf Sera zu konzentriert, dessen Körper sich unter dem Heilungsprozess wand und krümmte. „Versuch dich zu beruhigen. Gleich wird es besser.“ Und tatsächlich. Nach einiger Zeit entspannte sich der Körper der Bändigerin unter den heilenden Händen der rosahaarigen Kunoichi und auch, wenn der Schmerz noch sehr stark war, so lähmte er die Bändigerin nicht mehr. Es war erträglich. Ihre Augen allerdings konnte sie noch längst nicht öffnen, da sie sich einfach merkwürdig anfühlten, ganz abgesehen von dem entsetzlichen Schmerz, der sie dazu zwang sie zu schließen. „Naruto… Wo ist Naruto? Geht es ihm auch gut?“ Ihre Stimme war noch immer klein und schwach, passte einfach zu ihrem erschöpften Aussehen. Die Bändigerin war total benommen, konnte nun auf so gut wie keine Art mehr sehen und war auf ihre anderen Sinne angewiesen. „Wir wollten gerade zu ihm. Er ist gesund und munter, also kein Stress.“, sagte Mako streng und kämpfte gegen die schleichende Panik in seinem Körper. „Ich will ihn sehen.“ Ha. Sehen. Während Sakura von dem Feuerbändiger gestützt wurde, griff Sasuke wortlos nach der Bändigerin, half ihr in eine stehende Position und schlang ihren rechten Arm behutsam um seinen Nacken. Endlich war es vorbei. Sie waren alle in Sicherheit. Plötzlich spürte Sasuke den Blick der rosahaarigen Kunoichi auf sich und sah mit ruhiger Fassade und fragendem Ausdruck zu ihr. Was war nur los..? Sakura wirkte total unsicher, zögernd und fast schon ehrfürchtig, als sie zu ihrem schwarzhaarigen besten Freund schaute, denn sie wollte es ihm sagen. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn gesehen hatte, doch sie traute es sich nicht. Was, wenn es Einbildung war? Oder eine Halluzination? Vielleicht sogar ein Gen-jutsu… Sollte er tatsächlich wieder da sein, dann würde er sich schon blicken lassen. Er würde sich Sasuke schon zeigen und bis dahin musste Sakura sich gedulden. Was nützte es, ihm jetzt Hoffnung zu machen, wenn er am Ende sowieso nur enttäuscht werden würde? Das könnte sie einfach nicht verantworten und deshalb wartete sie ab. Der Blick des Schwarzhaarigen war eindringlich, denn er spürte, dass Sakura ihm etwas verheimlichte und wäre die Lage nicht gerade ein wenig hektisch, hätte er sie bereits ausgequetscht, aber das musste er sich leider für später aufheben… „Sera!“ Team 7 drehte sich zu der bekannten Stimme und ehe die Brünette sich versah, wurde sie in eine innige und leider sehr schmerzhaften Umarmung gezogen. „Du lebst! Ich kann es nicht glauben, echt jetzt, du bist gesund!“ Ihren besten Freund sofort erkennend, löste die Bändigerin ihren Arm von Sasuke und schloss den blonden, ebenfalls verletzten Fuchsninja ebenfalls in eine herzliche Umarmung und fand sogar die Kraft, ein Lächeln auf ihren Lippen zu zaubern. „Naruto...“ Die kleinere Kunoichi konnte einfach ihre Tränen nicht im Zaum halten, als sie leise in Narutos Brust schluchzte, dessen schwarze Sportjacke mit ihrem Blut in Berührung kam. Ihm war klar, dass sie sehr verletzt war, ihm war klar, dass sie litt, doch in erster Linie war Sera am Leben und das war alles, was für Naruto zählte. Sie war einfach am Leben. „Alter, hör doch auf zu weinen, wieso immer diese Rumheulerei, echt jetzt!“, schniefte der ältere Ninja und wehrte sich nicht gegen seine eigenen Tränen, denn was er gerade da empfand, war einfach zu viel für den Fuchsninja gewesen. Die Angst, auch nur einer seine Freunde zu verlieren, war die reinste Folter für Naruto gewesen, der bloße Gedanke daran hatte ihn einfach wahnsinnig gemacht. Doch jetzt war alles wieder gut. Es war endlich vorbei. „Sera, da gibt es jemanden, der dich unbedingt sehen will.“, sprach Naruto plötzlich und im Gegensatz zu den anderen, bemerkte Sera nicht, wie der blonde Hokage der vierten Generation und zwei weitere Bändiger keine fünf Meter von ihnen entfernt dastanden. „Ach ja…? W-Wer denn?“ Das Sprechen fiel ihr dank Sakura wieder etwas leichter und Sera sah schließlich zu der Richtung, aus der sie nun die verursachten Druckpunkte spürte. Drei Menschen standen dort und schienen in ihre Richtung zu schauen. „Geh zu ihnen. Du wirst es gleich merken.“, grinste Naruto. Ihr überraschtes Gesicht wandte sich in jene Richtung und der blonde Shinobi half ihr, den ersten Schritt zu machen. „Die zwei dort drüben wurden reanimiert und dürfen heute für kurze Zeit auf der Erde verweilen. Ist zwar nicht viel, aber trotzdem mehr als genug.“ Die Brauen über ihre geschlossenen Augen runzelten sich verwirrt, als sie plötzlich spürte, wie die zwei Fremden jeweils nach einer ihrer Hände griffen. Augenblicklich breitete sich eine so angenehme, schöne Wärme in Seras Körper aus und für einen Moment schlotterten ihr die Knie bei den Gefühlen, die sie gerade einnahmen… „Du bist groß geworden, Sera.“, sprach plötzlich eine weibliche, sanfte Stimme, die der eines Engels glich, so lieb und ruhig klang, dass es fast schon überirdisch war. „Und außerdem bist du wunderschön und stark. Mönch Gyatsu hat wirklich astreine Arbeit geleistet, meine Süße.“, fügte nun eine männliche Stimme zu, die tief, rau und kräftig klang und dazu einen coolen, lässigen, ja fast schon draufgängerischen Klang mit sich führte. Ihr Herz wurde merkwürdig schwer und schnell, das Innere der Bändigerin schien unter Strom zu stehen. Das warme Prickeln, die angenehme Welle der Liebe wusch durch ihr Inneres und Sera schien für einen Moment wie erstarrt zu sein. Die Frau zog die 19 Jährige plötzlich zu sich, schlang ihre Arme um den empfindlichen Körper der Chunin und zog sie in eine innige, liebevolle Umarmung, sodass Sera ihren angenehmen Rosenduft vernehmen konnte. Ohne zu sprechen umschloss nun auch der Erdbändiger die beiden Frauen und drückte die kleine Bändigerin beschützend und ebenso liebevoll an seinen großen Körper. Die Art, wie Sera gehalten wurde, die Nähe, die ihr viel zu schöne Gefühle bereiteten, ließ nur einen Schluss zu und die Bändigerin wusste, wer diese zwei Menschen waren. Sie hatte es sofort gewusst. Und dann begann sie bitterlich zu schluchzen. Sie weinte einfach und konnte nichts dagegen tun, denn ja, sie wusste, in wessen Brust sie gerade weinte, wer sie so stützend und voller Liebe festhielt. „Oh Gott, bitte hör auf zu weinen, Sera!“, lachte der Erdbändiger mit der tiefen Stimme. „Sanae, sie ist genau wie du! Sie weint ja sogar wie du- Oh nein.“ Auch die Wasserbändigerin mit den karamellfarbenen Haaren begann zu schluchzen. „Nicht du auch noch!“ Oh Gott, nun hatte er es mit zwei Emotionsbomben zu tun! „Keine Sorge, wir weinen vor Freude.“, lächelte Sanae abwinkend und sah runter zu Sera. „Nicht wahr, Sera?“ Sie nickte nur, vergaß all ihre Schmerzen und konzentrierte sich nur auf die Wärme dieser beiden Menschen. „Du bist groß geworden, Kakashi. Und Alter, du trägst die Maske ja immer noch“, grinste Akio den Jonin an, der darauf leise zu lachen begann. „Alte Gewohnheiten. Aber du scheinst dich ja gar nicht verändert zu haben, Akio Sensei.“ „Naja, ich bin tot. Alt und grau werde ich demnach nicht wirklich.“, lachte er nur. „Du bist ein richtig gutaussehender Mann geworden, Kakashi. Ich bin echt beeindruckt, dass du tatsächlich zu einem so starken Ninja geworden bist. Meinen Glückwunsch.“, lächelte Sanae. „Sanae, du machst mich wie immer ganz verlegen...“ „Und du bist sicher der mürrische Emofreund mit Persönlichkeitskomplex von Minatos Sohn.“ Alle wussten, dass damit der schwarzhaarige Sasuke gemeint war, der mörderisch den grinsenden Naruto anblitze, denn ihm war klar, dass er ihn als solchen vorgestellt hatte. „Naruto hat erzählt, dass du in deiner Kindheit so hart auf die Fresse gefallen bist, dass dir der Lachnerv geraubt worden ist und du deshalb immer starr wie eine Puppe bist. Stimmt das?“ Sera konnte sich das kleine Lachen einfach nicht verkneifen. „Akio, das ist unhöflich.“, tadelte die sehr schöne Frau sanft und sah schließlich mit einem sanftem, entschuldigendem Lächeln zu dem Uchihaerben. „Verzeih bitte die Unhöflichkeiten, Sasuke. Mein Mann meinte das nicht so, ich hoffe du nimmst ihm das nicht übel.“ Eine leichte Röte machte sich auf Sasukes Gesicht breit, denn diese Frau war definitiv die Mutter von Masumi Sera. Ohne jeglichen Zweifel. Sie war eine unglaubliche Schönheit, hatte wirklich langes, glattes Haar und große, eisblaue Augen, ganz zu Schweigen von ihrem wunderhübschen Lächeln, das original wie Seras aussah! Es kam selten vor, dass Sasuke Uchiha Frauen als ‚schön‘ anerkannte. Zu ihnen gehörten immer seine eigene Mutter, Sera, Sakura und jetzt auch Sanae Masumi. „Oh… Machen Sie sich keine Sorgen, Lady Masumi...“ „Sanae. Kein Grund für übertriebene Förmlichkeiten.“ Die Röte auf seinem Gesicht wurde schlimmer, was Kakashi urkomisch fand. „Akio, entschuldige dich bei dem jungen Mann!“ „Wieso? Ich meinte das zu hundert Prozent ernst, Sanae! Emo passt ganz gut zu ihm. Naruto hat mir alles von ihm erzählt und-“ Akio hielt Inne und verengte plötzlich seine Augen. Sasuke blinzelte verwirrt über den plötzlichen Stimmungswechsel. Was war los…? „Du kleiner Wicht hast es auf meine Tochter abgesehen, nicht wahr? Du stehst auf sie!“ „Papa!“, rief Sera dazwischen mit hochrotem Gesicht und rasendem Herzen und hörte das amüsierte Lachen ihres Teams und auch das von Minato. Sasuke wirkte mit einem Mal total überrumpelt, denn egal was für ein exzellenter Shinobi er war… darauf war er nicht einmal ansatzweise vorbereitet gewesen! „Ich… Also ich bin nur-“ „Du weißt, dass ich dich als Geist heimsuchen werde, wenn du es wagst, meine Tochter falsch anzufassen? Ich werde dich so lange heimsuchen, bis du den Verstand verlierst.“ Okay, Naruto fand den Kerl einfach nur OBERCOOL! Er wollte bald GENAU SO werden! Mako schüttelte nur mit dem Kopf, denn die Geschichten, die er über Akio gehört hatte, schienen allesamt zu stimmen. Was aber nicht bedeutete, dass er es nicht lustig fand. „Ich bin ein Erdbändiger, mein Freund, und wir sind stur und halten unser Wort, auch wenn es Drohungen sind. Oder besser gesagt; Erst recht, wenn es Drohungen sind.“ „Papa, so ist das nicht…!“ „Ehrlich mal Akio, du blamierst gerade unsere Tochter und bringst diesen jungen, gutaussehenden Shinobi in Verlegenheit!“ Sanae sah wieder mit unschuldigem Ausdruck in Sasukes Richtung und lächelte. Sera gab zu, dass ihr das alles irgendwie gefiel. Es gefiel ihr richtig, dass ihr Vater sie ein wenig in Verlegenheit brachte und sie so offensichtlich beschützen wollte. Das alles hätte sie auch haben können. Wenn ihre Eltern nicht getötet worden wären, hätte sie ein solches Leben, zusammen mit Gyatsu, Asami und den Mönchen führen können. Mit solchen liebevollen Menschen wäre alles glücklich verlaufen und für Sera wäre ihre komplette Existenz das Paradies auf Erden gewesen... „Ich muss wieder um Verzeihung bitten. Mein Mann ist ein richtiger Beschützertyp, erst Recht, wenn es um die Familie geht.“ Irgendwie hatte Sasuke das Gefühl, als würde er Sanae sogar verzeihen, wenn sie sein Haus anzünden würde. Mal im Ernst, wie konnten sich zwei Menschen sich so sehr ähneln, obwohl Haar-und Hautfarbe sich nicht einmal glichen? „Kein Grund, um Verzeihung zu bitten, Lady M- Ich meine Sanae.“ Sakura sah mit einem traurigen Lächeln zu, während Naruto zu seinem Vater lief und Sasuke, Kakashi und Mako das Geschehene still betrachteten. Verdammt… Ihr Plan. Es war noch viel zu unsicher und außerdem bestand die Möglichkeit, dass es nicht funktionierte, aber verdammt..! Wann, wenn nicht jetzt? Wann bitteschön SONST? Zu Sasukes Überraschung formte Sakura wieder ein Fingerzeichen und der Schwarzhaarige hob verwundert seine Augenbrauen, als das lila Karo auf ihrer Stirn seltsam zu leuchten begann. „Sera.“, meldete sie sich also plötzlich mit ernster Stimme. „Mach bitte deine Augen auf.“ Sakura erntete nun völlig verwirrte Blicke von ihrer Gruppe, änderte aber ihre Entschlossenheit nicht und sah bestimmend in Seras Richtung. „Was…? Wozu?“ Ihre Frage wurde gekonnt ignoriert. „Und sieh auf keinen Fall zu uns, sondern nur zu deinen Eltern. Egal was auch passieren mag!“ Die Verwunderung stand der Bändigerin wie ins Gesicht geschrieben und eigentlich wollte sie ablehnen, da der Schmerz in ihren noch blutenden Augen wirklich enorm war, doch sie nickte einfach und richtete ihren Blick zu ihren Eltern. „Tu es doch bitte, ja? Ich würde gerne mal deine Augen sehen.“, grinste der braunhaarige Erdbändiger und sorgte so für ein hübsches Lächeln, das sich auf ihrem Gesicht bildete. Bitte, es soll funktionieren. Nach all der Zeit und Energie, die ich dafür investiert habe… Es muss klappen. Es muss einfach klappen, ein einziges Mal soll Sakuras Plan einfach aufgehen! BITTE. Sakura biss sich voller Ungeduld auf die Unterlippe und wartete mit pochendem Herzen auf das, was nun geschehen würde. Sera runzelte für einen Moment die Stirn, holte tief Luft, biss die Innenseite ihrer Wangen, um den Schmerz zu überdecken. Auch wenn es wehtat, diesen kleinen Gefallen konnte sie den beiden Bändigern nicht ausschlagen. Sie würde alles tun, um sie glücklich zu machen! Langsam, fast wie ihn Zeitlupe, öffnete sie ihre kribbelnden, flatternden Augenlider und erwartete selbstverständlich die ihr wohlbekannte und irgendwie merkwürdigerweise vertraute Dunkelheit, in der sie immerzu gefangen war. Die Dunkelheit, die sie immer von ihrer Umgebung und vom Geschehen abschattete. Die Dunkelheit, mit der sie auf ewig verflucht wurde. Doch es geschah etwas anderes. Etwas, mit dem sie niemals gerechnet hätte. Denn es erschienen ihr anfangs eigenartige, sich bewegende Lichtpunkte. Diese Lichtpunkte verwandelten sich allmählich in verschwommene, unterschiedliche Farben und der Atem der Bändigerin beschleunigte sich rapide. Es war, als würde man seine Augen unter salzigem Meerwasser öffnen, nur zehn Mal schlimmer und irgendwie brennender, doch darauf achtete die aufgeregte Bändigerin nicht. Stattdessen blinzelten ihre schmerzerfüllten Lider und die Farben wurden immer deutlicher, immer schärfer. Was geschieht gerade…? Was ist das da… vor meinen Augen? Anfangs sah Sera bloß merkwürdige Umrisse, doch sie blinzelte weitere Male, merkte nicht, wie Blutstränen ihre Wangen hinabflossen. Ihr Herzschlag verdoppelte sich und nach mehreren, schier endlosen Sekunden hörte sie mit dem Blinzeln auf und blickte mit weit aufgerissenen Augen in die Richtung der Wasserbändigerin. Nein. Sie blickte nicht nur in ihre Richtung… Sera schaute sie an und traf mit eigenen Augen ihren sanften Blick. Eis traf auf Eis und Sera sah der Frau mitten ins lächelnde Gesicht. Ihr Kopf drehte sich zu dem Erdbändiger und wieder traf es sie wie ein Schlag, denn auch ihn starrte sie an, fing seinen Blick mit ihrem auf. Sie sah… Sera konnte sehen. „Oh mein Gott...“ Sie hielt sich den Mund zu und weinte mit zitternden Augen, als sie zu ihnen hochschaute. Sera war wie in Trance, konnte das Geschehene noch gar nicht realisieren, geschweige denn überhaupt erst glauben, als sie leise zu sprechen begann... „Mama...“, hauchte sie mit bebender Stimme. „Papa!“ Ohne ihre Augen zu schließen, sprang Sera in die Arme ihrer Eltern und begann nun noch mehr, noch stärker und noch bitterlicher zu weinen. „Ich sehe euch! Ich kann euch sehen, Mama, Papa!“ Sanae und Akio lachten unter Tränen und genossen das alles mit vollem Herzen. Der Duft, die Stimme, die Wärme ihrer geliebten Tochter, für die sie ohne zu zögern den Tod im Kauf genommen hatten und mehr als alles andere auf der Welt liebten. Zu sterben war es wert. Sera war es Wert gewesen und sie würden es immer und immer wieder tun, wenn es hieß, dass sie leben durfte. Denn Sera war ihr Leben, das wichtigste auf der ganzen Welt. Akio und Sanae hätten im Moment gar nicht glücklicher sein können. Denn Sera, auch wenn es nur von kurzer Dauer war, spendete ihnen alles Glück der Welt und auch wenn sie für immer bleiben wollten, so war es leider nicht möglich, doch darauf wollten sie sich nicht konzentrieren. Stattdessen genossen sie einfach diesen einzigartigen, wundervollen Moment mit ihrer kleinen, mächtigen und wunderschönen Tochter… Sera konnte es einfach nicht fassen, es nicht wahrhaben und hielt alles anfangs wieder für einen viel zu realen Traum. Doch dem war nicht so, denn dieses Mal sah sie wirklich! Sie sah das karamellblonde, lange Haar ihrer Mutter, die eisblauen Augen, die über ihr wunderschönes Gesicht leuchteten, das sanfte Lächeln… Auch sah sie das braune, wuschige Haar ihres großen, gebauten Vaters, blickte in seine hellgoldenen Augen, sah seine gebräunt wirkende Haut. Alles. Sera sah einfach alles! Die Bändigerin konnte endlich ihre Eltern wenigstens ein einziges Mal sehen! „Wir lassen euch denn mal ein wenig allein.“, sprach Sakura vorsichtig und schluckte schwer. „Sera, sobald deine Eltern… gehen müssen, musst du unbedingt deine Augen schließen, ja? Wir kommen einfach in zwei Stunden zurück, um euch mit zu verabschieden...“ Sie konnte das zittrige Nicken der Bändigerin vernehmen und lief schließlich mit Mako und Sasuke davon, damit Sera und ihre Eltern ihren Moment auskosten konnten. Auch Naruto ging mit Kakashi und seinem Vater spazieren, denn leider war es auch sein letzter Moment mit ihm und den sollten die drei bis aufs Äußerste auskosten. Der Jonin und sein Schüler waren beide einfach glücklich, einen letzten Moment mit Minato Namikaze teilen zu dürfen... ………………………………………. „Ich gehe und kümmere mich um die Verletzten. Pass du auf Sakura auf, Sasuke.“, meinte Mako plötzlich und ließ die beiden mit ungewohnter Hastigkeit allein zurück. Es war nicht schwer ihm anzusehen, dass es ihn schockiert hatte, was soeben geschehen war. Sasuke stützte sie wortlos und ging sicher, sie nicht unnötig mehr Chakra verwenden zu lassen. „Du musst dich dringend hinlegen, Sakura.“ Sasukes leicht heisere Stimme zeigte seine beunruhigte Sorge, die er immer zu verschleiern wusste und der Shinobi wusste irgendwie nicht recht, was hier gerade vor sich ging. „Ja… sobald Sera und Naruto Abschied genommen haben und ich Seras Augen verbinden kann, haue ich mich aufs Ohr, darauf kannst du dich verlassen. „Denn stimmt es also...“, begann der Uchihaerbe vorsichtig und fast schon ehrfürchtig. „Sera… Sera kann wieder sehen.“ Er wollte nicht lügen; Sasuke dachte, er hätte alles halluziniert. Er dachte, dass der ganze Kampf ihm so sehr den Verstand geraubt hatte, dass er anfing, sich Dinge einzubilden und ganz ehrlich; Das wäre noch nicht einmal verwerflich gewesen. „Und du… du hast dafür gesorgt.“, schloss er und sah, wie sie lächelnd die Augen schloss. „Ja. Als ich das Byakogou erwecken konnte, habe ich es einfach getan.“ Deswegen haben ihre Augen so stark geschmerzt und geblutet. Ja… das machte Sinn. „Wie? Ich meine… Wie konntest du es schaffen? Nach allem, was wir versucht haben-“ „Es ist eine lange Geschichte und ich werde sie euch allen später erzählen. Jetzt gerade bin ich einfach zu müde und ehrlich gesagt, ist der Prozess nicht ganz abgeschlossen.“ Sasuke nickte verstehend und wollte Sakura nicht weiter belästigen, da ihm klar war, dass sie dringend Ruhe und Entspannung brauchte. „Was ist mit dem Bastard?“, fragte die rosahaarige Kunoichi und traf Sasukes schweren Blick. „Was genau ist überhaupt mit Sera passiert?“ Eigentlich war geplant gewesen, dass sie eben nicht in einen Kampf verwickelt werden und in Sicherheit bleiben sollte, doch es geschah das exakte Gegenteil davon! Sera war im wahrsten Sinne des Wortes gestorben, verdammt! „Wir wurden von Zuko und seinen Gefolgschaften angegriffen und haben zusammen mit Kakashi und Guy gegen sie gekämpft.“ Mit wütendem Ausdruck erzählte Sasuke ihr die letzten, wirklich schrecklichen Geschehnissen und es fiel ihm sehr schwer, ihr von der Sache mit Sera zu erzählen. „Während unseres Kampfes ist Zuko urplötzlich zusammengezuckt und eigenartige Lichter begannen, aus seinem Körper zu treten.“ …………………………………. Natürlich. Durch Seras Tod wurde der schwarzhaarige Bändiger seiner Macht beraubt und bevor er es überhaupt richtig realisieren konnte, hatten ihn die Elemente Erde, Wasser und Luft einfach verlassen. Auch der Bändigerzustand war mit einem Mal deaktiviert. Natürlich hatten die Shinobis keine Ahnung, was da vor sich gegangen war und sahen verwirrt und irgendwie ungläubig aus, da sie die Situation nicht mehr richtig bewerten konnten. „Sasuke, schnell, renn zu Sera!“, hatte Kakashi plötzlich geschrien, klang beinahe ungewohnt panisch, als er in die Augen seines Schülers sah. Sein Gegner war besiegt und Sasuke hatte gefühlt hundert Fragen, die er ihm stellen wollte, doch er tat es nicht, denn sein Sensei schien mehr als nur ernst und ungeduldig zu wirken. Wenn es um sein Team ging, war der Jonin immer sehr aufgebracht. „Ist gut.“, sagte Sasuke schließlich und war so schnell wie möglich davongerannt… Kakashi hätte den Bändiger, der nur für wenige Sekunden geschwächt war, ohne weiteres töten können und er gab zu, dass es auf der Welt nichts gab, das er lieber tun würde. Doch er riss sich zusammen und tat etwas anderes, effektiveres. Er aktivierte das blutrote Mangekyo Sharingan, das wild in seinen Augen zu rotieren begann und versetzte den schwarzhaarigen Bändiger in ein wirklich sehr intensives Gen-jutsu. Und ja, er ging sicher, dass Zuko sich schrecklichen, sehr brutalen Foltermethoden stellen würde und innerlich hoffte Kakashi, dass er die Psyche des skrupellosen Bändigers brechen könnte. Kakashi wollte ihn wahnsinnig machen, dafür sorgen, dass er auf den unterschiedlichsten Weisen litt und den Verstand verliert, genauso, wie er es bei Sera getan hatte…. Schließlich weitete er seine Augen, die voller Hass und Abscheu auf das Häufchen Elend vor sich blickten. „Kamui!“ Kakashi verbannte Zuko in ein fernes, sehr fernes, einsames Portal, aus dem der Schwarzhaarige niemals entkommen würde. Nie wieder, es wäre einfach unmöglich. Die Tatsache, dass Zuko dort auf ewig gefangen sein und verrecken würde, tröstete den Jonin, da er ihn viel lieber einfach getötet hätte. Doch er wollte nicht naiv sein. Genauso wie die Kage reanimiert werden konnten, bestand auch die Möglichkeit, dass man Zuko auf irgendeine Art wieder ins Leben zurückholen konnte, wenn er ihn jetzt töten würde. Die Bändiger waren wirklich mächtige Wesen mit Fähigkeiten, die ein Ninja einfach nicht begreifen konnte und Kakashi wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass dieses Monster irgendwann wieder zurückkommen sollte. Niemals. Sera war sicherer, wenn Zuko in einem fernen Portal verrottete... …………………………….. „Ich fasse es einfach nicht.“, sagte Sakura darauf und traf den Blick des Uchihas. „Was? Hast du nicht gedacht, dass wir ihn ausschalten können?“, fragte er irritiert und Sakura schüttelte nur müde lachend den Kopf. „Nein, das meinte ich nicht.“, winkte sie ab und seufzte, schaute dabei zum grauen Himmel. „Ich habe es mir nur nicht so… schnell und plötzlich vorgestellt, weißt du?“ Sasuke schnaubte daraufhin. „Hn. Was hast du dir vorgestellt? Einen riesengroßen, finalen Kampf zwischen Sera und ihm? Eine Explosion, nachdem er getötet wird? Übertriebenes Gemetzel?“, fragte er mit offensichtlichem Sarkasmus, doch das schien die Rosahaarige ausnahmsweise nichts auszumachen. „Ehm…. ja. Ungefähr so habe ich es mir vorgestellt.“, nickte sie noch immer leicht benommen. „Du bist eine Idiotin. Wir sind nicht in einem Actionfilm, Sakura. Der Bastard wurde dann ausgeschaltet, als wir die Chance dazu bekommen haben. Für Feuerwerk blieb keine Zeit.“ Sakura nickte weiter und schien alles zu verstehen und auch selbstverständlich nachzuvollziehen. „Ja… Ich schätze, du hast Recht.“ „Sakura, was genau ist hier passiert? Madara...“ Sasuke konnte noch immer nicht glauben, dass der Krieg beendet war. „Wie habt ihr ihn besiegen können? Wer war so mächtig und hat es geschafft, den Mistkerl endlich zu töten?“ Sasuke hätte es zu gern selbst getan und hätte glücklicher nicht sein können, denn Madara Uchiha war nicht nur eine Gefahr für diese Welt; Er war für all die schrecklichen Ereignisse, die ihm widerfahren sind, verantwortlich. Wäre er nicht gewesen… dann wäre seine Familie vielleicht noch am Leben. Sakura schien mit einem Mal verstummt und wirkte, als hätte sie ihre Zunge verschluckt. Sie wusste die Antwort. Jeder wusste die Antwort, doch irgendwie hatte sie Angst, es ihm zu sagen. Was, wenn er nur eine Einbildung war? Oder ein Geist, der nicht mehr zurückkehren durfte? Es war einfach eine verzwickte Situation und Sakura hätte es ihm so gern verraten, nur wusste sie nicht, wie. Sie wusste nicht, wie Sasuke reagieren würde, sie für verrückt erklären und sie anschreien würde. Wieso war der Schwarzhaarige einfach weggegangen? Er meinte, er müsste einigen Verletzten helfen, aber wenn er wirklich echt war, wieso hatte er nicht einfach gewartet? Ehrlich mal, das hätte die Situation erheblich einfacher gemacht. Denn diese Antwort war unmöglich. Das wusste nicht nur Sakura, sondern auch Sasuke. Sasuke bemerkte das Unbehagen, das Sakura plötzlich ausstrahlte, als sie unsicher zur Seite blickte und sich auf die Unterlippe biss. Er runzelte misstrauisch und verwirrt die Stirn, denn seit er wieder zurückgekehrt war, hat er seine beste Freundin nicht ein Mal so nicht erlebt. Sie war immerzu stark, selbstsicher und verhielt sich ihm gegenüber immer noch streng und irgendwie auch erbarmungslos. Jetzt aber wirkte sie einfach nur unsicher. Und das gefiel Sasuke nicht. „Sakura, sag schon. Wer hat Madara Uchiha getötet?“ Sie wollte es ihm sagen, denn ihr war klar, dass es sein gutes Recht war, es zu erfahren. Die grünen, unsicheren Augen der verletzten Kunoichi trafen den fragenden, misstrauischen Blick des schwarzhaarigen Uchihas und Sakura atmete tief ein. Auch wenn er sie nun für wahnsinnig erklären würde, wagte sie es, öffnete ihren Mund und wollte zum Sprechen ansetzen, es einfach hinter sich bringen... . . . „Das war ich.“ Schock. Schock, Verwirrung, Verblüffung, Erschütterung, Panik und Hoffnung. Das und so viele weitere Emotionen wurden bei ihm ausgelöst, als er diese Stimme hinter sich ertönen hörte. Eine sehr tiefe, ruhige Stimme, die Sasuke immer und überall wiedererkennen würde. Sein Atem war angehalten, sein Herz stockte und seine schwarzen Augen schienen wie erstarrt und Sasuke dachte, es handle sich um eine Halluzination, einen Traum oder ein Gen-jutsu. Doch dafür war die ganze Situation viel zu real, viel zu echt. Es war echt… ...Oder? Langsam drehte sich Sasuke um und starrte entsetzt mit weit aufgerissenen Augen zu der Person mit dem schwarzen Haar und den ebenso schwarzen Augen, die ihn ruhig anlächelte. Sasuke blickte einfach zu dem mächtigen Shinobi, den er niemals auch nur ansatzweise vergessen könnte und für einen Moment dachte er, sein Herz würde aussetzen. Denn es war er. Der mächtige Shinobi, der heimliche Held und Retter der Welt. Verwechslung und jeglicher Zweifel war ausgeschlossen. Dafür kannte Sasuke ihn viel zu gut. „Ich habe dich vermisst, Sasuke...“ Es war er… . . . Itachi Uchiha. …………………………………… SKADOOOOOSH! BOOOOOM, BÄÄHM, HAYYAAAAA! RASENGAN, CHIDORI, RAIKIRI, SHANNAROOOO! Woah, das Kapitel fand ich irgendwie total krass zu schreiben und ich bin mir nicht sicher, ob meine Kaps jemals so bunt waren, was Emotionen und Gefühle anbelangte. Ich glaube, es war einfach alles dabei hahahahaha Meine Fresse, ist das wieder ausgeartet aber naja… So lange es euch gefällt, ist doch alles gut, oder? ;D Seid ihr glücklich, bin ich glücklich. Und ich hoffe doch, dass euch dieses Kap Freude bereitet hat hahaha Ach ja… Ich liebe Akio und Sanae. Vor allem Akio und Mann, der Kerl ist einfach lustig und cool! Ich hoffe, ihr findet auch, dass die zwei perfekt als Seras Eltern fungieren :D Wie fandet ihr das Kapitel? Kritik, Vorschläge oder vielleicht sogar Lob machen mich immer total glücklich hahaha Eure Worte animieren zum Weiterschreiben, meine Otakus! Das wars denn erst mal wieder von mir. Genießt euer Wochenende, feiert schön und prügelt euch nicht. Es sei denn, es ist Notwehr und der Kerl bzw die Kerlin verdients ;D liebe grüße eure dbzfan! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)