Er und Sie von Gamesh (und der Rest vom Haufen) ================================================================================ Kapitel 4: Ans Licht gebracht ----------------------------- Kapitel vier: Ans Licht gebracht Bulma trat nur mit einem Bikini bekleidet in das sechs Quadratmeter messende Zimmerchen. Sie schloss die Tür hinter sich und schlüpfte voller Vorfreude aus ihren Flipflops. Mit einem Seufzen kuschelte sie sich an Vegeta auf eine futuristische Doppelliege. Ihr Ehemann, nur mit einer Badehose bekleidet, die genausogut ein schmaler Zensurbalken hätte sein können, blickte kurz auf. Er legte tiefenentspannt den Arm um Bulma, die derweil nach der Fernbedienung tastete. Sie liebte diese dreißig-Minuten-Intervalle. Keine gestressten Wortwechsel, keine Problembearbeitung. Nur gemeinsames Liegen und Nichtstun. Mit einem Knopfdruck klang von Meeresvögeln untermaltes Wellenrauschen an. Es startete kaum hörbar, bis es einen natürlichen Lautstärkepegel erreicht hatte. Einen weiteren Knopfdruck später begannen die Photozellen in den Wänden zu arbeiten. Der Raum hatte bis eben in einem diffusen Halbdunkel gelegen, doch zusammen mit der Aktivierung einer interaktiven Bildmatrix wurde nun auch die Lichtintensität stärker. Die Bank auf der beide ausgestreckt lagen, war mit in das Geschehen eingebunden. Sanftes Licht strömte von allein Seiten auf die beiden ein. Bulma entspannte sich. Ihre Hand glitt nachlässig über Vegetas Brustkorb. Dabei betrachtete sie einige vorbeisegelnde Seevögel, während der Blick des Prinzen die tropische Strandkulisse überflog und nach dem Äffchen suchte. Der Computer generierte die Tiere nach Realaufnahmen. Vegeta ließ ihre Vertraulichkeiten geschehen. Er vergrub die Nase in ihrem Haar und Bulma genoss die himmlische Ruhe. Dieses Zimmer funktionierte so gut, dass sie es im Winter mehrmals pro Woche nutzten. In der Anfangszeit war das ganz anders gewesen... ~*~~*~~*~ „Sie sehen matt aus, Bulma.“, der Älteste der Namekianer setzte sich zu ihr. Die Sitzgruppe im großen Wohnbereich war im ersten Winter nach der Zerstörung Nameks stark erweitert worden, damit so viele Gäste wie möglich dort Platz fanden. Ähnlich wie die Tropenhalle verfügte auch der Wohnbereich über Oberlichter und wenn es draußen witterungsbedingt zu kalt war, dann verteilten sich die Namekianer an beiden Orten gleichermaßen. Sie betrieben hier gern gemeinsam Photosynthese. „Ja?“, Bulma hatte nicht einmal mehr die Energie ,um eine beißende Antwort zu formlieren. Die letzten Monate waren die Hölle gewesen. „Gönnen Sie sich genug Pausen?“ Die junge Wissenschaftlerin war genervt, aber Moori meinte es gut, also versuchte sie, Ruhe zu bewahren. „Das ist derzeit nicht möglich, aber danke der Nachfrage. Die Produktlinie der Capsule Corporation erfährt gerade einige Veränderungen und darum bin ich allein mit der Auswertung all der Daten, die ich auf Namek sammeln konnte. Und dann ist da natürlich noch...“ „Vegeta.“, Moori nickte weise. Vegeta. Bulma legte die Handfläche über ihren Mund, stützte den dazugehörigen Arm auf der Sessellehne ab und starrte ins Nichts. Der Saiyajin raubte ihr den letzten Nerv. Besonders jetzt, so kurz nach der Trennung von Yamchu. Die junge Frau beschloss, dass Abstreiten zuviel Aufwand bedeutete. Sie hatte in dieser Nacht neun Stunden geschlafen und fühlte sich trotzdem völlig erschlagen. Also ergab sie sich der freundlichen Aufmerksamkeit des Ältesten. „Ich werde aus ihm nicht schlau. Gerade dachte ich, es hätte sich alles eingepegelt und dann das. Seit sechs Wochen funktioniert gar nichts mehr.“ Die Launen des Saiyajin waren unerträglich geworden. Dazu kam, dass er noch weniger schlief als gewöhnlich und mit einem Gesicht durch den Wohntrakt wandelte, das seinesgleichen suchte. „Darüber wollte ich mit Ihnen sprechen.“ „Warum?“, Bulmas Blick glitt zurück zu ihrem Gesprächspartner. „Das fahle Winterlicht hat dazu geführt, dass wir Namekianer es beim Aufladen unserer Energien nicht einfach hatten. Auf Namek gab es keine so düstere Jahreszeit. Ihre Idee mit den Tageslichtstrahlern hat uns allen also enorm geholfen. Dafür möchte ich mich noch einmal bedanken.“ Bulma starrte Moori an. Seine Aussage hatte rein gar nichts mit Vegeta zu tun! Normalerweise hätte ihre Ungeduld nun schon zu Stress geführt, aber inzwischen wusste die Wissenschaftlerin, dass der Älteste dazu neigte, weit auszuholen. Dünnhäutig wie sie war, hielt sie den Mund, um nicht auszurasten. „Nicht nur wir Namekianer sind auf ausreichend Sonnenlicht angewiesen. Auch andere Spezies brauchen es für ihr Wolbefinden.“ Bulmas Augen wurden groß. Das machte alles Sinn! Der Heimatplanet der Saiyajin war von Wüsten und Steppen bedeckt gewesen und auf Raumschiffen setzte man ganz bewusst Beleuchtung ein, welche identische Eigenschaften zu natürlichem Licht aufwies. Licht war die Lösung für Vegetas Launen! Wer sich die ganze Zeit in einem Schwerkraftraum aufhielt, konnte gar nicht genug Helligkeit tanken! „Natürlich! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Vegeta braucht eine Lichttherapie!“ Moori war verdutzt. „Ich meinte eigentlich Sie, Bulma. Sie sind sehr angeschlagen seit Winterbeginn.“ ~*~ Vegeta beäugte misstrauisch die große Maschine vor sich. „Jetzt leg dich schon auf die Sonnenbank!“, Bulma spielte ungeduldig mit einem Schraubenschlüssel. „Warum sollte ich mich in einen überdimensionalen Grill begeben?!“, flaumte er zurück. „Weil fehlendes Licht der Grund dafür ist, dass du nur drei Stunden in der Nacht schläfst!“ Ganz zu schweigen davon, dass er den Haushalt terrorisierte. Aber das würde sie ihm nicht auf die Nase binden. „Dann überleg' dir was, das einem Prinzen würdig ist, Frau!“ Mit diesen Worten ließ er sie stehen. Er würde sich definitiv in nichts legen, was ihn an Freezers Foltermaschinen erinnerte. „Komm sofort zurück, Vegeta!“ Bulmas Stimme schnappte über. Mit dem letzten bisschen Kraft das sie hatte, feuerte sie den Schraubenschlüssel auf den Boden. Dann begann sie zu schluchzen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Es war ihr dritter Versuch – warum lehnte er nur alles ab?! ~*~ Draußen herrschte Schneegestöber. Es war erst später Nachmittag, aber trotzdem schon stockfinster. Bulma hatte in den letzten Stunden an neuen Photozellenmaschine gearbeitet und rieb sich die Stirn. Ihr Schreibtisch war unter einem Haufen Entwürfe begraben, aber nichts stellte sie zufrieden, denn keines der Geräte würde Vegeta gefallen und damit war die Arbeit redundant. „Wir wären dann jetzt soweit, Bulma.“ Mooris Stimme erklang vom Eingang ihres Büros her. Der Älteste war zu höflich, um es ohne Erlaubnis zu betreten. Die junge Frau wandte sich um und zwang sich zu einem Lächeln. Sie hatte keine Ahnung womit, aber die Namekianer wollten ihr unbedingt eine Überraschung bereiten. „Na schön.“ Sie stand auf und Moori begrüßte sie mit einem freundlichen Drücken ihrer Hand. „Bitte, hier entlang. Es geht in die Tropenhalle.“ Was die Namekianer vorbereitet hatten, war wirklich allerliebst. Bulma machte es sich auf der gepolsterten Doppelsonnenliege bequem und ließ sich ein Getränk einschenken, welches Dende sogar mit einem Schirmchen schmückte. Dem in der Nähe grasenden Diploducus war das einerlei, aber ein paar Vögel beäugten alles voller Neugier. „Wir haben deine Mama gefragt, Bulma. Sie hat gesagt, dass du diese Zeitschriften am liebsten magst.“ Auf einem Tischchen neben der Liege befand sich ein Stapel Fachblätter und Magazine – oben drauf lag Bulmas MP4-Player. „Deine Musik hat sie uns auch gegeben.“ Dende reichte ihr die Kopfhörer, während ein paar andere Namekianer die Tageslichtlampen um sie herum positionierten. „Das ist wirklich sehr lieb, aber ich ...“ „Sie haben diese Pause verdient, Bulma.“, schaltete sich Moori ein, während Dende ihr die Slipper von den Füßen zupfte. „Ja, schon, aber...“ „Kein Aber. Dreißig Minuten sind keine Unmöglichkeit“, Der Älteste klang so firm, dass Bulma sich in ihr Schicksal ergab. Sie lehnte sich zurück und die Lampen wurden eingeschaltet. Die Strahler waren mit solcher Expertise eingerichtet, dass die junge Frau nicht geblendet wurde. „Bis später!“, Dende winkte und verschwand mit den anderen. „Dreißig Minuten.“, erinnerte Moori noch einmal und entfernte sich dann mit einem Lächeln. Bulma nahm eine Illustrierte und per Strohhalm einen Schluck von ihrem Fruchtcocktail. Bunte Vögel sangen ganz in der Nähe, Bulma streckte die Beine aus und wackelte mit den Zehen. Das hier fühlte sich an wie Urlaub. Warum hatte sie sich so sehr dagegen gewehrt? Nach einer Viertelstunde ließ sie die Zeitschrift sinken. Damit die Lichttherapie auch wirkte, musste sie die Augen offen halten. Schade eigentlich...ein Nickerchen wäre jetzt genau das Richtige. ~*~ „Was machst du hier, Frau?“ Bulma öffnete langsam die Lider. Neben ihrer Liege stand dieser unsägliche Mann und starrte auf sie herab. Seine Frage war dämlich genug, um reichlich Angriffsfläche zu bieten, aber jetzt gerade war sie überhaupt nicht in der Stimmung, ihn zu reizen. „Urlaub“, erwiderte sie träge und angelte nach ihrem Cocktail. Vegetas Brauen hoben sich. „Sieht für mich eher nach Nichtstun aus.“ „Ja? Wie machen denn Prinzen Urlaub?“ „Gar nicht.“ „Dann solltest du es dringend auf meine Art versuchen.“ Damit war das Gespräch für Bulma beendet. Sie rutschte ein Stück zur Seite, um ihm auf der Liege Platz zu machen und las weiter in ihrem Magazin. Damit hatte er die Wahl: verschwinden, oder sich dazulegen. Niemand wusste, was in Vegetas Kopf vorging. Er blieb eine ganze Weile stehen und starrte. Dann blickte er sich um und presste den Mund zu einem Strich zusammen. „Na schön.“ Bulma sah nicht auf, als er sich neben ihr ausstreckte und ebenfalls nach einer Zeitschrift griff. ~*~~*~~*~ Voller Zufriedenheit fanden Bulmas Gedanken ihren Weg zurück in die Gegenwart. „Vegeta, massierst du mich noch ein bisschen?“ ihre Wimpern flatterten. „Hmf“, brummte er. Aber er erhob sich. Bulma stellte kichernd die Liege gerade und drehte sich auf den Bauch. Er schwang sich über ihr Gesäß und griff in einem Fach der Liege nach der Massagelotion. Bulma war entzückt – Vegeta Laune gab sogar eine Komplettmassage her! Sie griff nach der Fernbedienung, die anzeigte, dass die Tropenvision des Urlaubszimmers noch drei Minuten andauern würde, und begann den Restzeitraum zu verlängern. „Mach eine Stunde draus“, befahl Vegeta. Bulma sah voller Unglauben über ihre Schulter zu ihm hinauf. „Eine ganze Stunde Gratismassage?!“ „Hatte ich nicht vor“, grinste er. Seine Finger lösten die Schleifen ihres Bikinioberteils, dann verteilte er mit gleichmäßigem Streichen seiner Handflächen die Massagelotion auf ihrem Rücken. Bulma erschauderte voller Vorfreude. „Ich glaube, ich bin vorne auch ganz verspannt“, gurrte sie. Seine Hände glitten über ihre Seiten. „Da lässt sich Abhilfe schaffen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)