Was bedeutet das Schicksal? von REB ================================================================================ Kapitel 7: Ärger im Anmarsch ---------------------------- Kapitel 7. Ärger im Anmarsch. Eine Zwergenhochzeit zu erleben war etwas Besonderes. Die Beiden wirkten sehr glücklich. Zwar meinte Morda, dass diese Ehe etwas überstürzt sei aber sie hatte nichts dagegen. Die jungen Leute zogen in das Haus von Garels Großeltern ein. Diese hatten eine menge Platz übrig und es lag nicht weit von unserem Haus entfernt. Tage später traf ich Thorin wieder. Es war auf dem Markt. Ich wollte noch etwas Kleines für mich kaufen. „Gut das ich dich treffe“, kam es dunkel von ihm. Scheinbar hatte ihm meine Abfuhr sehr gekränkt. „Was willst du?“, erwiderte ich mit unterdrückter Wut. „Es geht darum, dass du mich einfach geschlagen hast“, begann er doch ich unterbrach ihn. „Erst nachdem du mich zu einem Kuss genötigt hattest.“ „Wer hat es dir erlaubt mich zu duzen? Ich bin ein Prinz“, belehrte er mich und blanker Zorn zierte sein Gesicht. Scheinbar mochte er es überhaupt nicht, wenn ich an seinen Stolz oder Autorität kratzte. „Und das erlaubt dir alles?“ Abscheu erwachte in mir und ich ballte meine Fäuste. „Ja, dass tut es. Alle unter diesem Berge haben mir zu gehorchen, weil ich eines Tages der König über diesen sein werde.“ Er umkreiste mich und schien mich genau zu mustern. Dann hielt er vor mir an. „Wenn du dich entschuldigst und mich um einen Kuss bittest werde ich dir vielleicht sogar verzeihen“, machte er mir das Angebot. „Das werde ich niemals tun. Ich mache nur das was ich für gut und richtig halte“, unterrichtete ich ihn. Er packte meinen Arm, zog mich zu sich und zwang mich ihn anzusehen. Mir wurde bewusst, dass er körperlich stärker war als ich. Dennoch ließ ich mich nicht ängstigen. Ich verwendete einen Trick aus einem Selbstverteidigungskurs den ich mal besucht hatte. Ehe es ihm bewusst war lag dieser auf dem Boden, da ich seine Kraft gegen ihn verwendet hatte. „Das wirst du noch bitter bereuen“, schwor er mir und rappelte sich auf. Er brachte mich zu seinem Vater. Dort angekommen erklärte er was geschehen war. Natürlich so das ich im schlechten Licht dastand. „Das ist eine Lüge. Er wollte mich zum Beischlaf nötigen und zudem hat er mich zuerst angegriffen. Ich verteidigte mich nur, was mein gutes Recht ist“, wehrte ich die falsche Beschuldigung ab und reckte das Kinn nach oben. „Sie ist eine unverschämte Lügnerin“, wetterte Thorin drauf los und zeigt mit den Finger auf mich. Dáin blieb ruhig und schien uns beide aufmerksam zu mustern. Nachdenklich strich er mit der rechten Hand über seinen Bart. „Ruhe!“, rief er gebieterisch. „Erzähl mir was genau geschehen ist junge Dame“, forderte er mich auf. Das tat ich, auch wenn mir Thorin dabei finstere Blicke zuwarf. Dieser ballte seine Fäuste und knirschte mit seinen Zähnen. „Entspricht dies auch wirklich der Wahrheit?“, fragte der König nach. „Das tut es mein Herr“, versicherte ich ihm und verbeugte mich leicht. „Sie ist eine gemeine Lügnerin. Ich…. Es war ganz anders“, stotterte der junge Prinz nervös. „Hör auf zu lügen mein Sohn. So etwas gehört sich nicht für einen Thronfolger“, kam es schneidend von seinem Vater. Ein triumphierendes Lächeln erschien auf meinen Lippen. „Und es gehört sich auch nicht, für eine einfache Zwergin einen aus dem Königlichen Geschlecht zu schlagen. Egal, wie sehr er das verdient hat“, tadelte er auch mich scharf. „Wollt ihr mich verbannen?“, fragte ich ihn herausfordernd und blickte ihn direkt an. Er runzelte die Stirn. „Das werde ich nicht machen, aber ich spreche hiermit eine Verwarnung aus.“ Eine Krähe kam angeflogen und setzte sich zum Zwergenkönig. „In einem Jahr geht es los“, krächzte sie. Es war unheimlich, weil ich verstand was der Vogel gesprochen hatte. Ein nachdenklicher Ausdruck erschien auf dem Gesicht des Königs. Abrupt erhob er sich und verkündigte: „Thorin, ich glaube du brauchst etwas Abwechslung. Du wirst in einem Jahr zum Khazad-dûm reisen um ihn für uns zu erobern. Dazu wirst du die Leitung übernehmen und Balin wird dein Berater sein.“ Irritiert runzelte ich die Stirn doch dann erinnerte mich dass der Khazad-dûm auch unter den Bergriff Moria bekannt war. Der Berg mit dem Balrog. Mir fiel nun etwas weiteres auf. Sollte nicht Balin diesen Eroberungszug anführen? Was ging hier nur los? „Aber Vater...“, begehrte Thorin auf und wurde sogleich unterbrochen. „Nichts mit „aber Vater“. Ich habe es langsam satt dass du dir immer mehr Ärger einhandelst. Vergiss nicht wer du bist!“, donnerte er seinen Sohn an. Der Grund warum Dáin seinen Sohn hinschickte konnte ich nur erahnen. Mein Beschützer Instinkt meldete sich. „Mein König, ist es wirklich klug Thorin hinzuschicken? Soweit ich gehört habe soll es dort einen Balrog geben. Eine Bestie des Feuers, gegen die keine Rüstung gewappnet ist.“ „Mein Sohn wird es schon schaffen sollte diese Bestie dort noch ihr Unwesen treiben, was sehr unwahrscheinlich ist“, rechtfertigte er seine Entscheidung. Mein Gesicht verdüsterte sich. Warum war er nur so leichtsinnig? Obwohl, warum fragte ich mich das? Es waren ja Zwerge. Wenn es um Gold ging dachten sie nicht mehr logisch. „Zwar mag es unwahrscheinlich sein, aber immer noch möglich. Man sollte zur Sicherheit am besten Gandalf den Grauen dabei haben. Soweit ich gehört habe soll er einen Feuerring besitzen der ihn imun gegenüber dem Feuer macht, sodass mit seiner Hilfe ein Sieg möglich wäre. Darüber hinaus könnte man die Elben um Hilfe bitten. Diese haben schon etwas Erfahrung mit solchen Kreaturen“, erläuterte ich. „Die Elben um Hilfe bitten? Das ist doch geradezu lachhaft. Ja, es gab in den letzten Jahrzehnten Momente wo wir die Hilfe der Elben in Anspruch nahmen aber wir sind ein stolzes Volk von Kriegern. Da brauchen wir keine Hilfe von den anderen Völkern, wenn es nicht unbedingt sein muss“, verspottete der junge Thorin meine Ideen und warf mir einen abwertenden Blick zu. „Aber dann werden viele Zwerge einen unnötigen Tod finden“, versuchte ich ihm klar zu machen. Doch er schien ganz anderer Meinung zu sein. Er verschränkte seine Arme und entgegnete verächtlich: „Misch dich nicht in Angelegenheiten ein von denen du keine Ahnung hast Weib.“ „Ihr könnt jetzt gehen, junge Zwergin“, mischte sich der König ein. Damit wandte ich mich ab und verließ den Thronsaal. Gerade als ich die Tür fast zu hatte hörte ich Dáin sprechen und hielt inne. „Du hast mich blamiert, mein Sohn.“ „Wie bitte?“, regte sich der junge Prinz auf. „Du hast mich schon richtig gehört. Was, soll nur das Volk denken, wenn du ihnen so wenig Respekt zeigst?“, zischte die ältere Person ihn zornig an. „Aber, sie ist doch nur eine…“, fing der jüngere an zu sprechen wurde aber rigoros unterbrochen. „Sie ist eine deiner Untertanen und verdient einen gewissen Respekt, mein Sohn. Darüber hinaus sind unsere Bündnisländer sehr wohl wichtig. Auch wenn wir das nicht immer betonen. Denk über all die Verträge nach, welche wir mit den Menschen oder den Elben geschlossen haben. Von woher haben wir wohl die Elbenstoffe, welche die Zwergen Frauen so gerne tragen oder diesen guten Elbenwein“, wies der König ihn zurecht. „Na und?“, ertönte es weniger selbstbewusst vom Prinzen. „Und vergiss nicht, dass die Menschen sehr gute Käufer von unseren Waffen und Werkzeugen sind.“ „Das ist mir doch egal. Wir kommen auch ohne die Anderen zurecht“, widersprach Thorin und gewann wieder an Selbstvertrauen. „Wären die Elben nicht, hätte Morga nie so lange leben können. Keiner unserer Heiler hätte das geschafft, was ihnen gelungen ist“, argumentierte der König und eine Stille kehrte ein. „Glaubst du dass die Elben Morga entführt haben?“, kam die erstickte Stimme von Thorin, welche hörbar von Unsicherheit geplagt war. „Das halte ich für unwahrscheinlich. Es würde ihnen nichts bringen, dies zu tun. Darüber hinaus hätten sie Morga schon längst entführen können. Meiner Meinung nach kann sie nicht mehr am Leben sein, wenn selbst Saruman der Weise nicht in der Lage war ihren Aufenthaltsortsort zu bestimmen.“ Bei dem Namen Saruman bekam ich eine Gänsehaut und ich fragte mich woran es lag, dass er mich nicht finden konnte. Meine Hand fuhr zum magischen Anhänger, welchen ich trug. Es lag sicher an ihm, weshalb man mich nicht fand und vielleicht auch an den Ring, den ich daran gehangen hatte. „Unmöglich. Sie kann nicht tot sein. Das hätte ich doch spüren müssen“, wehrte der Prinz diese Idee resolut ab und schritt in meine Richtung. Hastig verließ ich die Tür und eilte um die nächste Ecke und sah zu wie der Zwergenprinz kochend vor Wut den Thronsaal verließ. Zuhause angelangt ging ich ins Esszimmer wo meine Vettern mit Würfeln spielten und darüber redeten nach Moria zu reisen um bei der Eroberung des Berges dabei zu sein. „Findet ihr dass ich auch dabei sein sollte?“, wollte ich ihre Meinung hören. Diese lachten, ehe sie ihre Ablehnung verkündeten. „Du warst zwar noch vor dem Koma eine tolle Kämpferin aber nun bist du alles andere als stark. Du bräuchtest einige Jahre Kampfübungen um auf deinen alten Stand zu kommen und etwas mehr um dabei sein zu dürfen. Das heißt du wirst es nicht rechtzeitig genug schaffen. Egal, wie sehr du dich anstrengst“, beurteilte Garel es und sein Bruder Farel fuhr fort: „Zudem bist du eine Zwergin und darfst deshalb grundsätzlich nicht mitreisen.“ Gegen ihre alles niederschmetternde Argumentation kam ich nicht an. „Dürft ihr mitreisen? Soweit ich weiß arbeitet ihr doch in der Küche“, konterte ich verärgert. „Wir sind bis dahin mit unserem Küchendienst fertig und arbeiten dann mit dir und den anderen in der Werkstatt.“ „Einen Tag, der hoffentlich bald kommen möge“, seufzte Farel, welcher sich oft wegen der Arbeit beklagt hatte. Aber nur dann, wenn er glaubte, ich würde es nicht hören. „Und das heißt, ich soll hier einfach zurückbleiben und hoffen das alles gut ausgeht?“, murrte ich verärgert und musste darum kämpfen die Tränen zurück zuhalten. „Du musst es nun einmal einsehen wie das hier gemacht wird“, wies mich Garel darauf hin. „Irgendwie werde ich schon eine Lösung finden.“ Mit diesen Worten eilte ich in mein Zimmer und nahm mein altes Notizbuch heraus um Pläne zu schmieden. Ich schlug eine Seite auf die noch nicht beschrieben war. Eine meiner ersten Ideen war es sich als Mann zu verkleiden um dabei zu sein. Als Zwergin sollte es leicht sein dies zu bewerkstelligen. Doch dann verwarf ich diese Idee. Immerhin würden meine Cousins mich verpfeifen. Sie würden mich niemals auf dieser Reise dulden. Dazu war ihr Beschützerinstinkt einfach viel zu groß. Ich versuchte mich zu beruhigen. An sich wusste ich das der Eroberungszug gelingen würde. Das einzige Problem bestand darin, die Stellung wegen dieser Bestie im Inneren des Berges, zu halten. Das heißt mir würde noch mindestens fünf Jahre bleiben um den Zwergen das Leben zu retten. Nur, wie sollte ich das am besten gestalten? Sobald der Berg erobert wäre, würde man mich verlachen, dass da noch ein Feuerdämonen gibt. Besonders wenn dieser sich sogar nach Wochen und Jahren nicht zeigen würde. Ich wäre eine Witzfigur, doch ich wusste es besser. Da ich mit meinen Überlegungen nicht wirklich weiter kam nahm ich mein altes Elbenschwert in die Hand und fragte meine Vettern ob sie mir helfen konnten die Schwertkunst wieder zu erlernen. Sie halfen, aber nur unter zwei Bedingungen. Ich musste ihnen schwören, nicht heimlich doch noch auf dieses Abenteuer zu gehen. Die zweite Bedingung war erst einmal mit dem Holzschwert zu üben. Dazu holten sie zwei Schwerter hervor mit denen sie damals als Kinder gespielt hatten. Wir übten dazu in meiner Schlafkammer, weil da am meisten Platz war im Haus. Plötzlich bemerkte ich wie Morda uns mit verschränkten Armen beobachtete. Auf ihrem Gesicht war ein deutliches Stirnrunzeln zu erkennen. Ein schlechtes Gewissen kam auf. „Mach dir keine Sorgen Mutter. Es sind nur Spielzeug Schwerter“, beteuerte einer ihrer Söhne. „Ganz harmlos“, setzte ein anderer hinzu. „Mach ruhig weiter“, meinte sie worauf sich meine Augen erstaunt weiteten. Auch die Anderen waren von ihrer Reaktion ganz verblüfft. „Warum? Ich dachte...“, stotterte ich erstaunt. „Es ist immer gut wenn eine Zwergin sich verteidigen kann. Du kannst nicht ewig beschützt werden oder auf dein Glück vertrauen“, erklärte sie ruhig. Dann nickte sie uns zu. „Passt auf ihr alles ordentlich beizubringen. Ich will nicht dass sie ihren Ruf als Morga die Leichtsinnige weiterhin gerecht wird“, ordnete sie diese an. „Em… natürlich“, versicherte einer ihr. Morda verließ danach den Raum und wir machten weiter. Mit jeder Stunde wurde ich etwas besser. Mit meiner Sprachkenntnis kam ich sehr gut voran. Meine Großeltern waren sehr zufrieden. Das einzige, was sie bemängelten, war meine Aussprache. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)