Zum Inhalt der Seite

Was bedeutet das Schicksal?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das erste Treffen

Kapitel 6. Das erste Treffen
 

Es stand eine Hochzeit an. Garel, der älteste Sohn von Morda, würde diese schwarzhaarige Zwergin heiraten. Es gab ein tolles Fest. Die Kerle gingen los um das Ereignis unter sich zu feiern. Die Zukünftige von Garel feierte diesen Abend mit ihren Freundinnen. Dazu wurde ich eingeladen um dabei zu sein. Insgesamt waren wir zwölf junge Frauen und Mädchen.
 

In einem Gasthof stießen wir mit unseren Getränken an. Während des Abends hielt ich mich zurück da ich nur sehr wenig Alkohol vertrug. Die Verlobte hieß Madred und war sehr freundlich. Ihre schwarzen, lockigen Haare passten gut zu ihrem lebhaften Temperament. Auf meine Frage, wie sie sich kennen gelernt hatten meinte sie lachend sie habe ihn schon seit langem heimlich beobachtet. Aber erst, als dieser in die Küche abkommandiert wurde, getraut, ihn anzusprechen. Madred half ihm sich dort zurecht zu finden, da er am Anfang große Schwierigkeiten mit dem Küchendienst hatte. Jetzt sei sie dankbar auf diese Weise ihre große Liebe gefunden zu haben.
 

„Erzähl doch mal wieder eine Geschichte, Thorin“, verlangte jemand lautstark. Ich erstarrte.

„Von mir aus“, willigte diese Person ein. Scheu sah ich mich um und entdeckte einen rothaarigen Zwergen, welcher gerade an einem Bier nippte.

„Dann erzähle ich dir die Geschichte von der Schlacht der fünf Heere“, begann er und ich erkannte ein breites Grinsen auf seinen Lippen.
 

Damals war ich nicht wirklich bei der Schlacht dabei gewesen, weil es einige erfolgreich verhindert hatten, aber so wie dieser es erzählte klang es viel abenteuerlicher als es wohl in Wirklichkeit war. Aber das war wohl normal, in einer Welt, wo es keine Fernseher gab. Da musste man sich mit Geschichten behelfen um für Unterhaltung zu sorgen.
 

Durch seine Erzählung wurden die Erinnerung an früher wieder zum Leben erweckt. Langsam stand ich auf und begab mich zu ihm um seiner Geschichte besser zu lauschen. Er wirkte nach wie vor sehr selbstbewusst. Vom Aussehen hatte er sich nicht wirklich geändert. Sein Haar war genauso Wild wie damals.

„Da warst du ja richtig mutig gewesen“, lobte ich ihn.

„Das kann man so sagen“, stimmte er mir zu und schien es zu genießen im Mittelpunkt zu stehen. Nun bemerkte ich eine andere vertraute Person. Es war Gimli, Glóin´s Sohn.

Es überraschte mich diesen Zwerg hier zu sehen. Obwohl, wenn man länger darüber nachdachte war es nicht verwunderlich, immerhin gehörten sie dem selben Königsgeschlecht an.
 

Meine Augen suchten meine Begleiterinnen und fanden sie relativ schnell. Diese machten sich gerade auf den Weg. Ich blieb noch etwas, doch dann beschloss ich zu gehen. Bezahlen musste ich nicht. Das hatten meine Begleiter schon längst getan. Draußen holte ich tief Atem und genoss die frische Luft des Frühlings. Sie war um einiges angenehmer als der stickige Dunst im Schankraum. Gerade als ich gehen wollte wurde ich zurückgehalten.

„Warte mal. Kann es sein, dass ich dich kenne?“, erkundigte sich Gimli. Doch ich schüttelte heftig den Kopf.

„Das glaube ich kaum. Ich bin doch nur eine einfache Zwergin“, widersprach ich ihm. Mit diesen Worten machte ich mich von ihm los worauf dieser nach hinten umkippte und liegen blieb. Kopfschüttelnd blickte ich auf ihn herunter. „Männer“, murmelte ich und schleifte ihn zur Seite um ihn an die Wand zu lehnen. Scheinbar schlief er tief und fest.

„Du hast es echt übertrieben, mein lieber Gimli. Was wohl dein Vater sagen würde, wenn er dich so sehen könnte?“, flüsterte ich und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Langsam erhob ich mich und musste selber leicht um mein Gleichgewicht kämpfen.
 

„Ach, da bist du ja“, rief jemand ganz laut. Vor lauter Schrecken erstarrte ich.

„Na komm schon Gimli“, forderte der Neuankömmling den Ohnmächtigen auf. Doch dieser regte sich nicht, sodass er ihn erst einmal aufwecken musste. Dieser grummelte schlecht gelaunt. Thorin stützte ihn, aber da er auch betrunken war gelang es ihm nicht alleine ihn weg zu bringen.

„Warte, ich helfe euch“, bot ich ihnen meine Hilfe an. Gemeinsam brachten wir Gimli in sein Zimmer, welches in den königlichen Gästequartieren lag. Zumindest mussten es diese sein. Es sah nämlich richtig prachtvoll aus.

„Ich geh dann mal. Meine Familie macht sich sicher Sorgen, wo ich so lange bin“, teilte ich dem noch halbwegs nüchternen Prinzen mit.

„Und du willst nicht noch mit mir das Lager teilen?“, wandte er sich an mich und legte seinen Arm um mich. Mein Blick wurde kühl und ich entfernte mich von ihm.

„Das auf gar keinen Fall“, lehnte ich ab und wollte raus doch er hielt mich fest.

„Ich bin ein Prinz und wer würde nicht mit mir zusammen sein wollen. Na komm schon und zier dich nicht so“, bedrängte er mich und drückte seine Lippen auf die von mir, worauf ich ihm eine klatschte.

„Mach das nie wieder, Bursche“, wütete ich los und stürmte nach draußen. Dazu brauchte ich eine Weile, zum einen weil ich zu aufgewühlt war und zum anderen noch nie vorher in diesem Schloss gewesen war, sodass ich mich etwas verlaufen hatte.
 

Draußen atmete ich tief durch. Mein Herz schlug wie wild und meine Hand fuhr zu meinen Lippen. Was war nur aus dem lieben und freundlichen Thorin von damals geworden? Er hatte sich verändert und dass nicht zum positiven. Wehmütig erinnerte ich mich an früher.
 

Vor der Haustür blieb ich kurz stehen und atmete tief durch. Leise schloss ich die Türe auf und trat ein. Vom Esszimmer erspähte ich das flackernde Licht des Kamins.

„Lass uns schlafen gehen“, erklang die nörgelnde Stimme meines Onkels.

„Nur noch ein bisschen“, entgegnete meine Tante und ich hörte das Knarren des Webstuhles.

„Du bist einfach unverbesserlich“, meinte er und seufzte laut. Nun trat ich ganz ein.

„Warum seid ihr noch Wach?“, erkundigte ich mich verwirrt. Die Zwergin erhob sich und trat zu mir.

„Es ist schön dass du wieder da bist Kindchen“, begrüßte sie mich und nahm mich unter die Lupe. „Geh schlafen und erzähl mir morgen wie es war.“ Ich wünschte ihr eine gute Nacht und schritt die Treppen nach oben. Nachdem ich mich umgezogen hatte dachte ich im Bett eine Weile nach. Wie kam es, dass diese beiden Zwerge mich nicht erkannt hatten? Klar war ich nicht mehr das rothaarige Mädchen von früher aber trotzdem. Nach einer ganzen weile wurde es mir klar.
 

Es waren nicht nur meine Haare oder die einfache Kleidung. Es lag auch daran weil sie nicht damit rechneten das ich ausgerechnet hier war. Sie vermuteten mich irgend woanders. Nur nicht hier.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel heißt: Ärger im Anmarsch Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück