Keiner von Ihnen von Onlyknow3 (Abschied, Heimkehr, Wiedervereinigung) ================================================================================ Kapitel 25: Nur ein anderer Grund! ---------------------------------- Kapitel 25 - Nur ein anderer Grund! Es war ein später Nachmittag, als sie sich auf dem Dorfplatz einfanden, auf dem sich bereits viele Dörfler eingefunden hatten. Viele ließen es sich nicht nehmen auf Naruto und hin und wieder auf Itachi zuzukommen und ihnen die Hand zu schütteln oder auf die Schulter zu schlagen. Die Verlegenheit stand Naruto ins Gesicht geschrieben. Nur langsam bahnte er sich durch die Menge und näherte sich dem Podest, auf dem er zusammen mit Itachi, Tsunade und anderen wichtigen oder höher gestellten Personen des Dorfes während der Feierlichkeit sitzen sollte. Sasuke hatte seinen Platz - sehr zu Naruto's Leidwesen - an einem der zahlreichen Tischen davor zugewiesen bekommen. Ihm behagte es gar nicht, an diesem Event teilnehmen zu müssen, doch Tsunade war in diesem Punkt einfach unnachgiebig gewesen. Zahlreiche Nachrichten hatte sie ihm in den vergangen zwei Wochen zukommen lassen, sich nach ihm erkundig und immer wieder daran erinnert, dass er - als Ehrengast - nicht die Option hatte daheim zu bleiben. Er kam an der Tanzfläche vorbei, an der eine kleine Bühne aufgebaut worden war. Die Band hatte ihren Platz bereits eingenommen und blickten ebenfalls recht interessiert in seine Richtung. Als er damals das Dorf verlassen hatte, hatte er gedacht, dass es genau das hier gewesen wäre, was er gewollt hätte. Doch das war es irgendwie doch nicht! Jedenfalls heute nicht mehr. Alles was er heute wollte war ein normales Leben. In Ruhe mit demjenigen, den er über alles liebte, sein Leben genießen. Er wollte nicht ignoriert und nicht mit Aufmerksamkeit überschüttet werden, nicht genötigt werden sich zu verstellen oder seine Liebe für Sasuke verbergen zu müssen. Einfach nur er selbst sein und akzeptiert werden. Als einer von ihnen! Tsunade empfing ihn an dem Aufstieg zum Podest und drückte ihn herzlich an sich, während sie Itachi danach die Hand reichte und ihm die Hand auf die Schulter legte. Dann bestieg sie als erstes das Podest, auf dem die 'Wichtigen' aus Konohagakure bereits Platz genommen hatten, und Itachi und er folgten. Während Itachi zu Tsunade's linker Platz nahm, war der rechte Platz neben der Hokage für Naruto vorgesehen. Unsicher blickte er in die Menge, bis er endlich fand, wen er gesucht hatte: Sasuke! Der Schwarzhaarige lächelte ihn stolz an und gab Naruto so die Kraft dieses Theater durchzuhalten. Was würde er nur dafür geben, wenn es bereits in der Nacht wäre und sie endlich nach Hause gehen könnten. Doch davor musste er sich die lange Rede von Tsunade anhören, die Itachi und ihn als verloren Kinder des Dorfes und Helden das Landes pries. Es war einfach nur peinlich und unerträglich und... langatmig. Er saß einfach nur da und grinste dümmlich in die Menge, bis die Rede endlich ihr Ende fand und das Buffet eröffnet wurde und im Hintergrund die Band mit seichter Musik für Unterhaltung sorgte. Also stand Naruto auf und wollte sich wenigstens etwas zu Essen holen, als Tsunade ihn kurz an der Hand festhielt und ihn zu sich hinunter zog. "Mein lieber Naruto," kam es säuselnd und mit einem neckischen Lächeln auf den Lippen von der Hokage, das ihm für einen Moment einen Schauer über den Rücken jagte. "Jetzt sind wir Quitt!" Verdutzt schaute er sie an und wusste im ersten Moment gar nicht, was sie meinte. Dann dämmert es ihm. Er war maßgeblich mit dafür verantwortlich, das Tsunade heute Hokage war. Ihm fiel wieder ein, wie sie sich am Anfang gewehrt hatte, dieses Amt zu übernehmen. Nur mit großem Widerwillen, hatte sie das Amt schließlich akzeptiert und übernommen. Auf einmal musste Naruto herzhaft auflachen und wurde von Tsunade in eine Umarmung gezogen. "Endlich... da ist ja mein Naruto!" flüsterte sie ihm ins Ohr und ließ ihn dann ziehen, während sie der Menge mit einem Schälchen Sake zuprostete. Vielleicht... vielleicht hatte er hier doch das, was er sich wünschte. Eine Heimat. Wenn der Hype um Itachi und ihn erst einmal nachgelassen hatte... vielleicht würde sich dann auch keiner mehr daran stören, wenn Sasuke und er sich offenbaren würden. Hatte sich wirklich in sieben Jahren so viel geändert? Er war die Treppe vom Podest hinunter getreten und wollte an das Buffet treten, als er etwas hörte. "... Naruto und Sasuke!" Sofort wurde er hellhörig. In der weiblichen Stimme lag Abscheu! Aber sie gehört nicht Sakura. Suchend blickte er sich um, konnte aber bei der Menschenmasse, die hier unterwegs war niemand ausmachen, dem er die Stimme zuordnen konnte. "... Sakura hat sie gesehen!" kam es aus einer anderen Richtung, dieses Mal von einem Mann. "... meinst du, sie treiben es miteinander?" hörte er eine dritte Stimme. Er erstarrte, als ihm klar wurde, was hier im Gange war. Sie... alle wussten bereits von Sasuke und ihm! Bildeten sich ihre Meinungen und verurteilten sie für ihre Liebe. Sein Herz setzte aus. Auf einmal wurde ihm klar, was er getan hatte! Er hatte dieses Mal nicht nur sich selbst in Verruf gebracht. Sein Egoismus hatte auch Sasuke's Ansehen in der Gemeinschaft beschädigt. Vielleicht sogar dauerhaft! Weil er die Selbstbeherrschung verloren hatte und Sasuke einfach küssen musste! Er es müde gewesen war, sich im ewigen Kampf gegen seine eigenen Gefühle zu befinden. Und Sasuke... er hatte ihn nicht weggestoßen! Ihn nicht voller Abscheu angeschaut. Nicht anklagend gefragt, wie er ihre Freundschaft für einen Augenblick der Leidenschaft einfach hatte wegeschmeißen können. Der Schwarzhaarige hatte den Kuss erwidert und ihm offenbart, dass er die Gefühle des Blonden teilte. Ohne Scheu! Als er sich umschaute sah er in der Masse, wie sich Sasuke langsam seinen Weg an das Buffet bahnte, sich immer wieder suchend umschauend... nach ihm. Ein Stich machte sich in Naruto's Innerem bemerkbar. Er musste sich an die Brust greifen und japste einen Moment nach Luft. Noch ehe Sasuke ihn gefunden hatte verschwand Naruto vom Dorfplatz. Von einem nahen Dach blickte er auf die Feiernden hinab. Seine Hoffnung, es hätte sich etwas geändert, war zerbrochen. Lediglich der Grund hatte sich geändert, warum ihn die Dörfler auch in Zukunft niemals akzeptieren würde. Wie in der Nacht vor sieben Jahren stand er hier oben und erkannte, dass er keiner von ihnen war! Tränen drangen aus seinen Augen und verschleierten seinen Blick bevor er mit gekonnten Sprünge sich vom Fest entfernte und dem Dorf erneut den Rücken wandte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)