Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 71: Erstes Gespräch und guter Wein ------------------------------------------ 28.06.2012 Mimi war immer noch unsagbar angespannt gewesen. Taichi hatte ja schon unendlich viele bekloppte Ideen in seinem Leben gehabt, aber jene, sie zu verschleppen und in eine Waldhütte zu bringen, war wohl die bescheuertste von allen gewesen. Anfangs wollte sie wirklich nur noch nach Hause, sich stur stellen und kein einziges Wort mit ihm reden, aber sie wusste auch, dass sie das nicht weiter bringen würde. Und wenn sie ganz ehrlich war, hatte sie doch die ganze Zeit auf ein Zeichen von Taichi gewartet, irgendetwas, das ihr zeigte, dass ihm all das auch etwas bedeutet hatte und vielleicht, ganz vielleicht noch bedeutete. Nachdem Mimi festgestellt hatte, dass ihre Großmutter es geschafft hatte, fast alle ihre Klamotten, mit denen sie mit nach Japan gekommen war, in den Koffer zu bekommen, musste sie auf nichts verzichten. Wie konnte sie das nicht mitkriegen? In bequemen Klamotten, einer dunkelblauen Leggings und einem One Size T-Shirt in weiß, hatte sie es sich im Wohnzimmer bequem gemacht. Jetzt saß sie hier, gemeinsam mit Taichi und sah sich etwas ratlos um. Reden war ja gut, aber wie und wo sollten sie nur anfangen? Es gab so vieles unausgesprochenes zwischen ihnen. Taichi hatte alles nach ihrem gemeinsamen Essen aufgeräumt, hatte zwei Weingläser und einen lieblichen, spanischen Weißwein auf den kleinen runden Beistelltisch abgestellt. Vielleicht würde der Alkohol ja helfen, dass beide etwas lockerer wurden, denn nicht nur Mimi war nervös, sie sah, dass auch Taichi aufgeregt war. Das alles hier war ihm wichtig und sie spürte, dass er es nicht vermasseln wollte. „Schenkst du mir bitte ein?“, fragte Mimi lächelnd und reichte dem Sportler ihr Glas. Taichi nickte sofort, öffnete die Flasche und schenkte der Jüngeren und dann sich selber ein. „Auf einen schönen Abend“, murmelte der Ältere. Mimi stieß mit ihrem Weinglas leicht gegen das von Taichi und nickte. Sie ließ den Wein in ihrem Mund ruhen und kostete den Geschmack aus. Es schmeckte ihr. Mimi trank eher weniger Alkohol, aber dieser Weißwein schmeckte ihr wirklich gut. „Den hast du gut ausgewählt“, lobte sie den Sportler. „Danke, es ist einer meiner Lieblingsweine und ich habe mich daran erinnert, dass du trockene so gar nicht magst. Ich hatte gehofft, dass du diesen magst.“ Mimi lächelte, sie fand es süß, dass Taichi sich daran erinnert hatte. „Mimi, ich … Ich habe mir zwar sämtliche Dialoge in meinem Kopf vorher zurecht gelegt, aber ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll ...“ gestand Taichi schließlich leicht gequält. „Geht mir auch so …“, erwiderte Mimi zögerlich. „Okay, Vorschlag: ich stelle dir ein paar Frage, die mir so in den Sinn kommen und du antwortest ehrlich, okay?“ Taichi nickte. „Natürlich, gute Idee. Darf ich das dann danach auch tun?“ „Wenn wir uns vorher nicht streiten und ich nach Hause will, klar“, zwinkerte Mimi ihm frech zu und versuchte die angespannte Stimmung etwas aufzulockern. „Na dann, habe ich ja eine richtige 50:50 Chance.“ Mimi setzte sich in den Schneidersitz, Taichi saß ihr gegenüber aber auf der anderen Seite der Couch, ein guter Meter Platz war zwischen ihnen. Momentan war das aber auch besser so. Seine Anwesenheit machte sie immer noch nervös und sie brauchte jetzt einen klaren Kopf um das zu fragen, was sie fragen wollte. Sein Geruch jedoch benebelte ein wenig ihre Sinne. Es war ihr absoluter Lieblingsgeruch auf der ganzen Welt und sie hatte ihn vermisst. Schließlich raufte Mimi sich, atmete einmal tief ein und begann ihre erste Frage zu stellen. „Warum hast du nie auf meine E-Mail zu deinem Geburtstag geantwortet? Hattest du sie überhaupt gelesen?“ Taichi machte kurz große Augen, als ob er mit dieser Frage nicht sofort gerechnet hätte. Er machte eine Kopfbewegung, um seinen Nacken zu lockern und überlegte eine Weile, ehe er antwortete. „Ich hatte es erst gar nicht geglaubt … Ich … Ich habe Stunden über Stunden vor meinem PC verbracht und darüber nachgedacht, ob ich sie öffnen sollte oder lieber nicht. Gleichzeitig hatte ich auch 1000 verschiedene Theorien was in dieser E-Mail stehen könnte. Ich dachte über "du mieses Arschloch", über sinnlosen Smalltalk, bis hin zu "ich bin wieder glücklich und verliebt" und wie geht es dir noch so? Schlussendlich war ich einfach noch nicht so weit. Ich dachte, wenn du mir wirklich mitteilst, dass du mit mir abgeschlossen hättest, dann hätte ich dich endgültig und für immer verloren und ich war einfach noch nicht so weit, das zu akzeptieren. Dass du auf diesem Wege wieder versuchen wolltest, eine Freundschaft zu mir aufzubauen, dieser Gedanke kam auch kurz in mir auf, aber wirklich nur kurz. Ich dachte nicht, nachdem ich so mit dir Schluss gemacht habe, dass du … ich hatte es mir einfach nicht vorstellen können ...“ Mimi nickte. Sie erkannte das Taichi es ehrlich meinte. Wie so oft stand ihm seine Angst im Weg. „Hast du diese Marotte immer noch nicht abgelegt? Na ja, immer alles aufzuschieben, so als würde sich dann dein ganzes Leben ändern, wenn du es weißt, anstatt manche Dinge nur zu vermuten?“ Taichi lächelte matt. „So unverständlich es für dich klingen mag, aber die meisten dieser Nachrichten haben mein Leben von Grund auf geändert. Ich weiß, dass ich mich diesen Dingen stellen muss, aber manchmal brauche ich etwas mehr Zeit, als es gut für mich ist.“ Mimi nahm wieder ihr Weinglas in die Hand, nippte an dem Glas und stellte es wieder zurück auf den kleinen Tisch. „Ich … kann dich verstehen. Ich weiß, dass keine böse Absicht von dir dahinter steckte, aber es hat mich damals sehr traurig gemacht, dass du nie geantwortet hast.“ „Das verstehe ich und es tut mir wirklich sehr leid … Ich hätte es im Grunde besser wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, dass du … na ja, dass du so viel stärker bist, als ich.“ „Ach Tai ...“ Traurig lächelte Mimi den Älteren an. Taichi senkte seinen Blick und sah zu einem Kissen hinunter. Es war jetzt schon schwer, dieses Gespräch zu führen. Sie spürte, wie sich schon die ein oder andere Tränen bemerkbar machte, wie würde es dann bei all den anderen Themen werden? Themen die weitaus tiefliegender waren? „Ich verzeihe dir.“ Taichi sah auf zu Mimi auf und sah sie etwas ungläubig aber auch dankbar an. „Danke.“ „Sollen wir es im Wechsel machen?“, fragte Mimi nach. „Im Wechsel?“ „Na ja, jetzt darfst du eine Frage stellen und danach ich wieder. Ist vielleicht etwas einfacher.“ „Ja, okay.“ Taichi räusperte sich und runzelte seine Stirn, dann entspannte sich sein Gesicht wieder und er sah die Jüngere direkt an. „Also, würdest du mir erzählen, wie das mit Nick damals zuende ging?“ Mimi verzog kurz ihren Mund, an diesen Menschen zu denken, setzte ihr immer noch zu, aber Taichi wusste es nicht und es wunderte sie nicht, dass ihn dieses Thema beschäftigt hatte. „Ähm … Ich muss kurz überlegen wie und wo ich anfange … Die erste Zeit nachdem wir Schluss gemacht hatten, war wirklich … es war wahnsinnig schwer für mich. Ich habe auch viel Zeit gebraucht und musste erst wieder Kraft tanken und nach ein paar Wochen hatte ich meinen Eltern davon erzählt. Die haben mich natürlich gleich zur Polizei gebracht und wir haben Nick angezeigt. Es gab mehrere Termine mit Anwälten, teilweise haben sich nur unsere Anwälte getroffen und irgendwann hatten wir dann ein Anhörungstermin.“ Mimi biss sich auf die Unterlippe, dieser Tag war auch nicht so verlaufen wie geplant. „Im Endeffekt kam dabei raus, dass er sich entschuldigen musste, ein Antiaggressitionstrainig erfolgen muss und … und es gab eine sehr interessante Summe. Zum Austausch würden wir eben auf einen großen Gerichtstermin, samt Presserummel und es Publik machen verzichten.“ „Sie haben euer Schweigen bezahlt?“, unterbrach Taichi die Jüngere und sah sie etwas fassungslos an. „Ja.“ „Und deine Eltern haben sich ernsthaft darauf eingelassen?“ „Ja, wie gesagt es war eine sehr interessante Summe ...“ Mimi rollte mit den Augen. Sie wusste selber, dass sie das Endresultat nicht befriedigt hatte. „Verstehe ich nicht … Geld … Wieso glauben die Menschen, dass Geld das Wichtigste auf Erden ist? Warum glaubt keiner mehr an Gerechtigkeit? Ob es die überhaupt gibt?“ Mimi lachte höhnisch auf. „Nein, gibt es nicht. Guten Menschen passiert nicht immer automatisch nur gutes und schlechte Menschen haben oft … Glück. Es ist einfach so, aber … Ich habe dieses Kapitel in meinem Leben hinter mir gelassen. Vor einem halben Jahr in etwa stand Nick vor unserer Haustür. Mein erster Impuls war gleich die Polizei zu rufen, aber er war da um sich zu entschuldigen, als hätte er tatsächlich so etwas wie ein Gewissen gehabt. Ich habe ihn mir angehört und ihm schließlich gesagt, dass ich ihm verzeihe. Es bringt einfach nichts, seine kostbare Energie für die falschen Menschen zu verschwenden. Was bringt es mir, mich über ihn aufzuregen? Es macht nichts ungeschehen von dem was passiert ist und ganz sicher hat er es nicht verdient in meiner Gegenwart noch irgendeine Rolle zu spielen. Ich will einfach nur meine Ruhe haben, ihn nicht mehr sehen müssen und wieder glücklich sein. Des Rest erledigt hoffentlich das Universum.“ „Ach Mimi ...“ Taichi streckte seine Hand aus, legte diese kurz auf Mimis Knie ab und strich sanft drüber. „Ich sag ja, du bist so viel stärker als ich.“ „Bin ich nicht … Es hat mich auch viel an Zeit und Gesprächen gekostet, um diese Erkenntnis zu erlangen.“ „Trotzdem, das könnte nicht jeder. Da bin ich überzeugt, aber das zeichnet dich eben aus. Du stehst immer wieder auf und das meist noch mit einem Lächeln im Gesicht. Mimi, glaub mir du wirst wieder glücklich, weil du es verdienst.“ „Es geht mir ja auch schon längst gut. Ich liebe mein Studium und die Universität ist der absolute Wahnsinn. So ein großer Campus, echt das hast du noch nicht gesehen. Ich habe Nicole da und na ja … auch Ethan ...“ „Was war das mit Ethan und dir?“ „Hey, ich bin wieder dran, dir eine Frage zu stellen.“ Taichi hob gleich ergebend seine Hände und malte dann einen imaginären Heiligenschein über seinen Kopf. „Ich höre.“ „Hattest du nach mir nochmal eine Freundin gehabt?“ Taichi lächelte und schüttelte seinen Kopf. „Ich … hatte mich nach unserer Trennung auf meine Wohnung und das Studium versucht zu konzentrieren. Es gelang eher mittelmäßig und … nachher habe ich mich viel versucht abzulenken, mit feiern, Alkohol, wohl auch etwas zu viel Alkohol und ...“ „Und Frauen?“, fragte Mimi gleich gezielt nach und rollte mit den Augen. „Männer sind doch alle gleich.“ „Hey, so kann man das auch nicht sagen.“ „Also hattest du nichts mit anderen Frauen gehabt?“ „Na ja, doch aber das spielte keine Rolle. Es war nur ...“ „Nur Sex?“ Taichi atmete laut aus. Dieses Thema würde so oder so nicht zu seinen Gunsten ausgehen. „Ich habe irgendwie versucht die Einsamkeit und den Kummer in meinem Herzen zu betäuben, aber das hatte nie geklappt. Du weißt ja, dass Kari mich mal mit Yuna verkuppeln wollte? Es ging nicht. Ich habe gemerkt, dass die Gefühle, die du damals und auch heute noch in mir auslöst, so stark sind, dass keine andere Frau sich einen Platz in meinem Herzen erkämpfen kann. Es war ...“, Taichi lächelte traurig, „wie Fluch und Segen im gleichen Moment. Mir wurde immer bewusster, wie falsch es war, uns aufgegeben zu haben und ich wusste nicht, wie ich das wieder in Ordnung bringen konnte.“ „Wir befinden uns eben in einer Wegwerfgesellschaft. Der Mensch kämpft nicht mehr, er gibt sich lieber geschlagen. Für viele ist das einfacher. Vielleicht waren wir auch einfach zu jung und vielleicht war das damals auch nicht unsere Zeit.“ „Glaubst du das?“ „Ich denke, wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind, dann finden sie auch wieder zusammen. Ich weiß nicht, ob es anders geklappt hätte. Wir hatten uns gegenseitig verletzt und nicht wirklich die Möglichkeit gehabt, wieder Vertrauen aufzubauen. Nicht in diesem Moment unserer Beziehung. Auch wenn es hart klingt und ich es mir damals anderes gewünscht hätte, rückblickend betrachtet war das die einzige Möglichkeit.“ „So habe ich es mir auch immer wieder eingeredet.“ Taichi und Mimi nahmen beide wieder ihr Weinglas in die Hand und tranken es leer. „Darf es noch etwas sein?“, fragte Taichi und hob dabei die Weinflasche an. „Einen trinke ich noch.“ Taichi füllte die Gläser auf und stellte die Flasche wieder zurück. „Okay, kommen wir wieder zurück zu Ethan. Was war das mit euch?“ Mimi zuckte mit den Schultern. „Es war … nichts … Also er wollte schon mehr von mir als nur Freundschaft. Wir haben uns in der ersten Uniwoche kennengelernt und uns gleich gut verstanden. Wir haben einige Kurse zusammen und viele Projekte gemeinsam ausgearbeitet. Nick ist wirklich ein toller und lieber Mann. Er war mir ein guter Freund, aber wie das oft bei Männern und Frauen ist, klappt so eine Freundschaft wohl nicht ewig und irgendwann verliebt sich einer und schon wird es kompliziert. Nick hat eben mehr von mir gewollt und … wenn ich nicht ganz so kaputt wäre, hätte ich das echt toll gefunden, aber er soll sich lieber eine andere suchen. Auch wenn es mir sehr leid getan hatte, es ihm so zu sagen.“ „Er ist also wieder in Amerika?“ „Ja, aber wir sehen uns ja trotzdem in einer Woche wieder, aber wir haben beschlossen erst mal auf Abstand zu gehen oder viel mehr, er hat es verlangt.“ „Verständlich, ein Mann kann mit Zurückweisung nur schlecht umgehen.“ „Und Frauen können das gut wegstecken? Ist mir ja völlig neu“, schmunzelte Mimi und auch Taichi grinste. „Okay, letzte Frage für heute“, sagte Mimi und sah den Fußballer wieder etwas ernster an. „Hast du noch viel an mich gedacht?“ Taichi lächelte. „Jeden einzelnen Tag und das sage ich nicht einfach nur so. Es ist nicht ein einziger Tag vergangen an dem ich nicht an dich gedacht habe. Am Anfang hatte es mich wahnsinnig gemacht, eine Zeitlang wollte ich es mir auch echt verbieten, aber es gelang mir nicht. Und schlussendlich war es nachher die einzige Verbindung die ich noch zu dir hatte. Mimi, es ist unmöglich nicht an dich zu denken oder dich gar zu vergessen. Du bist nicht nur in meinem Herzen geblieben, sondern auch in meinem Kopf.“ Mimi lächelte und jetzt musste sie doch gegen den Impuls zu weinen ankämpfen. Stattdessen nahm sie ihr Weinglas und trank einen Schluck daraus. „Ich habe auch auch sehr viel an dich gedacht. Es war manchmal echt schlimm und ich habe dich dafür verflucht, weil ich das gar nicht wollte, aber es war fast so, als würde es nur mehr werden, wenn ich versuchte es zu ignorieren.“ „Hmm … kenne ich.“ Sie stießen wieder an und tranken einen Schluck. „Du willst also keine weitere Frage mehr hören?“ Mimi schüttelte ihren Kopf. „Nein, für heute war das echt viel. Erst werde ich entführt und dann muss ich meinem Peiniger noch Frage und Antwort stehen.“ Erst wollte Mimi ernst bleiben, aber schließlich lächelte sie doch. „Das macht müde, weißt du?“ „Schon klar, das heißt aber auch, dass du heute erst einmal hier bleiben wirst?“ „Ja, heute übernachte ich hier.“ Taichi grinste breit. „Okay, ich überlasse dir auch das größere Zimmer, es sei denn du willst dir ein Zimmer mit mir teilen?“ Mimi hob eine Augenbraue an und zischte los. „Ah, davon kannst du diese Nacht träumen.“ „Nicht nur davon!“ „Tai!“ Mimi griff nach dem Kissen unter sich und warf es auf den Älteren, dieser fing das Kissen aber gleich auf und warf es zurück zur Brünetten. Diese wehrte das Kissen so ab, dass es gegen die Tischkante prallte und dabei ihr Glas umwarf. „Shit!“ Sofort sprangen die Beiden auf. Taichi lief in die Küche und holte einen Schwamm um den weißen Teppich zu reinigen. Er schrubbte über den Fleck und versuchte ihn zu entfernen. „Oh sorry, das habe ich nicht gewollt“, entschuldigte Mimi sich und holte ein Handtuch, um die Stelle zu trocknen. „Ich kann es morgen mal versuchen richtig auszuwaschen.“ „Schon okay, Mimi. Sieht doch schon wieder ganz passabel aus. Zum Glück war es kein Rotwein.“ „Den hätten wir wohl nicht raus bekommen ...“, überlegte Mimi angestrengt. „Stell dir vor, das arme entführte Mädchen und dann ein roter Fleck auf einem weißen Teppich. Von dem Mädchen fehlt jede Spur. Was werden die Leute denken?“, gab Taichi gespielt nachdenklich von sich. Mimi schlug mit dem Handtuch gegen Taichis Schulter. „Du Idiot! Welche Leute überhaupt?“ „Na die, die irgendwann unsere Verfolgung aufnehmen, ist doch klar.“ „Und wo bin ich, wenn ich nicht hier bin?“, fragte Mimi keck nach. „Bei mir, ist doch klar“, raunte Taichi, erhob sich und reichte Mimi seine Hand. Die Brünette ergriff sie und ließ sich von Taichi hoch helfen. „Ich gehe jetzt wirklich mal ins Bett.“ „In Ordnung und danke, Mimi. Ich fand unser Gespräch wirklich gut und ich bin froh, dass du bleiben möchtest.“ „Bisher hast du es auch noch nicht verkackt, mein Lieber“, lächelte die Jüngere und wand sich zum gehen. Sie drehte sich nochmal zu Taichi um und winkte ihm kurz zu. „Gute Nacht, Tai.“ „Gute Nacht, Mimi.“ Mimi ging mit ihrem Koffer in das größere Schlafzimmer. Ein großes Bett stand inmitten des Zimmers. Auch hier waren überall Holzdielen, während die Vorhänge und die Tagesdecke in weiß gehalten waren. Sie schmiss sich aufs Bett und breitete ihre Arme aus. Was für ein verrückter Tag neigte sich heute dem Ende zu. Bisher lief es eigentlich ganz gut. Natürlich hatten ihr manche Informationen weniger gut gefallen, aber sie waren ehrlich und es tat gut über all das zu reden, was sie die letzten zwei Jahre so stark beschäftigt hatte. Sie war gespannt wie der zweite Tag verlaufen würde, aber sie freute sich schon drauf. So kugelte sie sich unter die Bettdecke und schlief schnell ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)