Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 53: Das Wiedersehen --------------------------- 08.06.2012 Mimi war zurück. Zurück in Japan, zurück in Tokio und sie hatte immer noch keine Ahnung, ob das gut oder schlecht war. Natürlich freute sie sich all ihre Freunde wiederzusehen und ganz besonders für Joe, der bald heiraten würde, aber dennoch blieb eine Sache, die ihr Hirn zermatterte. Taichi. Sie wusste, dass sie unweigerlich auch auf ihn treffen würde und sie wollte das nicht. Sie hatte sich ganz bewusst dazu entschieden, letztes Jahr in Florida zu studieren und nicht nach Japan zurückzukehren. Sie wollte nicht in Gefahr kommen, Taichi über den Weg zu laufen. Im letzten Jahr hatte sie vieles aufzuarbeiten gehabt und erst jetzt fühlte sie sich wieder richtig wohl in ihrer Haut. Sie wollte dieses Gefühl nicht wieder verlieren und in die Verfassung zurückkommen, in der ihr drohte, alles über ihr einzubrechen. Aber sie war stärker. Ihre Therapeutin hatte Mimi sogar ihre Handynummer für den Notfall mitgegeben. Mimi fragte sich, was eigentlich als Notfall galt. Dennoch hatte sie die Nummer in ihrem Handy eingespeichert. Mimi stand mit ihrer Großmutter in der Küche und spülten gemeinsam das schmutzige Geschirr ab. Riku lächelte ihre Enkelin an, die gerade einen Teller von ihr entgegen nahm, den sie abtrocknete. „Schätzchen, möchtest du nicht deine Freunde anrufen?“, fragte die ältere Dame behutsam nach. Mimi schüttelte ihren Kopf. Eigentlich wollte sie schon. Sie wollte nichts lieber als das, aber was, wenn Taichi auch da war? „Sie wissen noch gar nicht, dass ich wieder da bin. Sie denken, dass ich erst morgen wieder nach Japan komme“, erklärte Mimi und stellte den abgetrockneten Teller zu den Anderen. „Warum hast du ihnen das gesagt?“ Mimi lächelte ihre Großmutter breit an. „Um ganz viel Zeit mit dir zu verbringen. Morgen ist Samstag. Was hast du bisher Samstags immer so gemacht?“ „Ähm… Samstags? Da gehe ich immer einkaufen, da fällt mir ein, dass ich später noch ein wichtiges Telefonat führen muss. Ich habe auf dem Wohnzimmertisch ein Rezept liegen. Könntest du zur Apotheke gehen und es mir holen?“ „Natürlich, kein Problem.“ Mimi trocknete ihre Hände am Geschirrtuch ab und legte es gefalten zurück auf die Fensterbank. „Ich gehe gleich los, dann können wir später noch zusammen kochen.“ Keine konnte so gut kochen, wie ihre Großmutter, da konnte noch nicht mal all die Sternerestaurants der Stadt mithalten. Die Brünette ging ins Wohnzimmer nahm sich das Rezept, steckte es in ihre Handtasche und ging los. Gemütlich schlenderte sie durch die Straßen. Es war ein komisches Gefühl, als ob sie ewig nicht hier gewesen wäre. Dabei war es nur etwas länger als ein Jahr, aber Mimi war auch nicht mehr dieselbe. Sie ging in die Apotheke hinein und reichte dem Apotheker das Rezept ihrer Großmutter. Fünf Minuten später bekam sie die Bluthochdrucktabletten. Sie verabschiedete sich höflich bei dem Herrn und verließ die Apotheke wieder. Sie war noch nicht ganz um die nächste Straßenecke abgebogen, da erkannte sie ihre lilahaarige Freundin. Miyako zusammen mit einem Mädchen, das Mimi nicht kannte. Gleich versteckte Mimi sich hinter einem Auto. Nein, warum musste sie ausgerechnet an ihrem zweiten Tag auf Yolei treffen. Sie würde es gleich Hikari sagen und sie war die Schwester von… „Mimi?“ „Verdammt...“, murmelte sie und sah weiter betreten auf die Straße. „Bist du das wirklich?“, fragte Miyako freudig nach. „Oh ja, du bist es. Was machst du da?“ „Ich… ähm...“ Mimi tastete die Straße ab und hob einen Kugelschreiber auf, den sie dort fand. „Ist mir gerade runtergefallen.“ „Ah… Lass dich drücken...“ Die Brünette hatte nicht mal Zeit ihren nicht verlorenen Kugelschreiben einzupacken, da umarmte die Brillenträgerin sie schon stürmisch. „Es ist so schön dich zu sehen. Seit wann bist du wieder hier? Ich dachte du kommst erst Morgen wieder? Man, das ist lange her, viel zu lange. Du siehst toll aus. Sieht sie nicht toll aus?“, fragte Miyako das Mädchen, das neben ihr stand und das Mimi nicht kannte. „Ja, sieht sie wirklich“, lächelte das Mädchen. „Oh kennst du eigentlich schon Yuzu? Das ist Izzys Freundin.“ Mimi wurde prompt noch blasser im Gesicht. Izzys Freundin, Izzy der ebenfalls befreundet war mit … Sie riss sich zusammen. „Freut mich. Ich bin Mimi Tachikawa. Ich bin mal mit Izzy in einer Klasse gewesen.“ „Ja, ich weiß, die verlorene Freundin...“ „Verloren?“, fragte Mimi missmutig nach. War sie das? Die verlorene Freundin? Yuzu winkte ab und nahm ihr Handy hervor. „W-was machst du?“, fragte Mimi irritiert nach. „Na, ein Foto von dir, das glaubt mir Izzy doch sonst nie.“ „Nein, bitte nicht. Bitte sagt noch keinem, dass ich schon wieder zurück bin. Bitte.“ Flehend sah die Brünette zu Miyako. „Klar, kein Problem, wenn es dir so wichtig ist.“ „Danke. Ja, ist es.“ „Mimi, ist alles okay?“ „Ja, schon. Es ist nur, ich bin noch total erledigt von dem Flug und meiner Oma geht es nicht so gut. Deswegen bin ich ein paar Tage früher gekommen, um mich um sie zu kümmern.“ Schnell holte die Brünette die Tüte der Apotheke hervor, welche ihre Lüge unterstrich. Sie kam sich verdammt dämlich vor, ihre Großmutter als schlechte Ausrede zu benutzten und eine ihrer Freundinnen anzulügen, aber gerade ging es nicht anders. „Oh, ich hoffe es geht ihr bald besser“, erwiderte Miyako mitfühlend. „Danke, ich hoffe es auch. Wir sehen uns ja spätestens in drei Tagen auf dem Polterabend.“ „Ich hoffe es doch. Ich habe dich vermisst“, lächelte die Brillenträgerin. „Ich dich auch, aber bitte sag es noch niemanden. Auch nicht Kari, okay?“ Miyako nickte, auch wenn sie es nicht ganz verstand. „Ich habe es doch schon gesagt. Ich halte meinen Mund. Ich kann das.“ Mimi lächelte und umarmte die Lilahaarige nochmal. Gott, sie hatte sie wirklich vermisst. „Okay, ich muss dann. Meine Oma wartet. Also bis dann.“ Zügig ging Mimi auf die andere Straßenseite und ließ die beiden jungen Frauen stehen. „Hmm… war irgendwie komisch, oder?“, fragte Yuzu nach. Miyako nickte und sah ihrer brünetten Freundin noch eine Weile hinterher. „Sie hat auch viel durchgemacht. Ich glaube sie hat Angst davor ihren Ex-Freund zu treffen“, mutmaßte die Brillenträgerin. „Tai?“, fragte Yuzu nach. Miyako nickte. „Den wird sie aber bald wiedersehen. Sie weiß, dass er auf die Hochzeit geht?“ „Davon gehe ich aus. Vielleicht hofft sie, dass es bei diesem einem Mal bliebt. Sag Izzy bitte nichts.“ „Okay, eigentlich finde ich das zwar nicht so toll. Izzy ist nun wirklich nicht der Typ, der gleich nach seinem Handy greift und es Tai erzählt, aber gut. Ich will es mir auch nicht mit ihr verscherzen.“ „Ach, da muss echt viel mehr als das passieren. Frag Tai“, erwiderte Miyako sarkastisch und auch die Freundinnen gingen weiter, während Miyako immer wieder an Mimi denken musste. 09.06.2012 „Und wie ist es wieder in Tokio zu sein?“, fragte Ethan nach. Mimi und Ethan skypten miteinander. Jeden Tag und Ethan schlug sich deshalb die halbe Nacht um die Ohren, was Mimi irgendwie süß fand. „Schön, habe gestern eine Freundin getroffen. Sie kommt morgen vorbei. Sie heißt Yolei und ist total crazy, aber auf eine wirklich liebevolle Art und Weise.“ „Das ist schön und sonst gehts dir gut? Du hast schon wieder deine Sorgenfalte auf deiner Stirn.“ Sofort tastete Mimi ihre Stirn ab und strich sie glatt, was Ethan zum Schmunzeln brachte. „Jetzt ist es natürlich gleich viel besser“, scherzte der Braunhaarige. „Lass das. Erzähl lieber, wie ist es in San Francisco so ist.“ „Hab mich auch mit ein paar Kumpels getroffen und natürlich will auch meine Familie, dass ich Zeit mit ihnen verbringen, das Übliche eben.“ „Verstehe...“, murmelte sie nachdenklich und betrachte die Kamera ihres Laptops. „Mimi komm schon. Was ist los?“, fragte Ethan erneut nach. „Es ist etwas komisch wieder hier zu sein. Eigentlich ist das ja meine Heimat, ich bin immer sehr gerne zurückgekommen, aber dieses Mal… Es fühlt sich an, als ob ich ein Fremdkörper wäre und nicht hierher gehöre“, gestand Mimi schließlich. „Das ist doch Blödsinn. Sicher kommt es dir nur so vor, weil du solange nicht da warst und du nicht immer alles mitbekommen hast, aber sobald du wieder Zeit mit deinen Freundinnen verbringst, wird es so sein wie vorher. Gestern als wir gezockt und dann um die Häuser gezogen sind, war das ganz genauso. Als wäre es all die Wochen davor genauso gewesen“, erwiderte Ethan und trank die Dose Red Bull leer. „Versuchst du krampfhaft wach zu bleiben?“, kicherte Mimi. „Wenn ich dich dadurch sehen kann, mach ich das gerne...“ „Ist doch doof. Du solltest schlafen. Jetzt. Ab ins Bett mit dir!“ „Kommst du mich zudecken?“, fragte Ethan grinsend nach. Belustigt schüttelte die Brünette ihren Kopf. „Wird nichts. Sorry. Da musst du wohl von träumen.“ Ethan grinste breit und zeigte somit seine weißen Zähne. „Wenn du wüsstest, was ich träume, würdest du garantiert nicht da sitzen.“ „Okay, gute Nacht großer Ethan“, erwiderte Mimi lächelnd und schüttelte belustigt ihren Kopf. „Gute Nacht, kleine Mimi.“ Sie verabschiedeten sich tatsächlich voneinander und Mimi schaltete ihren Laptop aus. 10.06.2012 Nervös ging Mimi durch den großen Flur. Sie atmete tief ein und aus. Vor drei Tagen war sie wieder in Japan gelandet und hatte sich bei ihrer geliebten Großmutter breitgemacht. Sie war eingeladen worden und das aus einem besonders Grund heraus. Joe würde seine Verlobung feiern. Ja, Joe würde heiraten und zwar seine Verlobte Saori. Mimi hatte sie sogar schon mal kennengelernt, vor zwei Jahren, auf der Einweihungsparty von Sora und Matt. Damals war Saori als Joes Begleitung mitgekommen und ja, kurz danach wurden sie ein Paar und waren seitdem zusammen. Mimi freute sich sehr für ihren älteren Freund, der sein Glück gefunden hatte, während sie... Traurig schüttelte Mimi ihren Kopf. Solche Gedanken hatten hier und heute nichts zu suchen. Heute war ein freudiger Anlass. Joe und Saori feierten ihren Umtrunk. Zwei Wochen später war die eigentliche Hochzeit, vier Wochen würde Mimi insgesamt in Tokio bleiben. Mit klopfendem Herzen kam sie dem großen geschmückten Raum näher. Sie blieb kurz vor der Tür stehen, musste tief Luft holen. Sicher würde sie hier auch auf ihn treffen. Auf Taichi. Sie fühlte sich noch gar nicht dazu bereit, ihn wiederzusehen. Es war so viel passiert in den letzten zwei Jahren und Mimis Herz versetzte ihr jedes Mal einen schmerzhaften Stich, wenn sie an diese Zeit zurückdachte. Sie schüttelte ihren Kopf, während ihre Haare mit hin und her schwangen. Sie setzte erneut einen Fuß vor den anderen, als sie schließlich im Raum stand und als erstes den Braunhaarigen sah. Es war als würde sie sofort wie ein Magnet von ihm angezogen werden und sich nicht dagegen wehren können. Er jedoch sah sie nicht. Nein, er war beschäftigt, denn er küsste gerade ein anderes Mädchen. Mimi hielt sich gleich die Hand vor ihrem Mund, ging einige Schritte rückwärts, ehe sie sich umdrehte und panisch die Flucht ergriff. Nein, dafür war sie nicht bereit. Stürmisch lief Mimi durch den Flur. Wo musste sie hin? Wo sollte sie hin? Sollte sie weglaufen oder bleiben? Konnte sie das den ganzen Abend durchstehen? Sie stieß hastig die Türe der Damentoilette auf und schloss sich in einer Kabine ein. Sie rutschte mit dem Rücken an der Türe hinab, während sie ihre Arme auf ihren Knie abgestürzt hatte, ihren Kopf hängen ließ und zu weinen begann. Sie hatte ihn verloren. Ihre große Liebe. Sie hatten es nicht geschafft zusammenzubleiben, obwohl sie es sich versprochen hatten. Taichi hatte eine neue Liebe gefunden, ein neues Mädchen war an seiner Seite, ein anderes Mädchen machte ihn jetzt glücklich. Nicht mehr sie. Seine Lippen lagen nicht mehr auf den ihren. Sie war Vergangenheit. Nichts als eine Erinnerung, die mehr und mehr verblasste. Die Brünette wusste nicht, wie lange sie dort unten auf dem Boden saß, aber irgendwann schaffte sie es, sich aufzurappeln. Traurig wischte sie sich die letzten Tränenspuren aus den Augenwinkel und verließ die Toilettenkabine. Mimi stellte sich vor einem der vielen Spiegel und musterte sich. So konnte sie unmöglich zurück zur Feierlichkeit gehen. Sie sah einfach schrecklich aus. Die Wimperntusche war verlaufen, ihr Make-Up saß nicht mehr richtig und von dem roten Lippenstift war auch nichts mehr zu sehen. So sollten ihre Freunde Mimi nach knapp eineinhalb Jahren nicht wiedersehen. Zum Glück hatte die junge Frau immer ein Schmink-Notfall-Beautycase in ihre Handtasche dabei. So begann sie sich einfach neu zu schminken und versuchte zu retten, was zu retten war. Warum wühlte sie das alles noch so auf? Was hatte sie auch gedacht, dass Taichi nach all der Zeit noch immer Single war? Wie lächerlich. Er hatte ihr deutlich gezeigt, dass er kein Interesse mehr an ihr hatte. In der ganzen Zeit, kein Anruf, keine Kurzmitteilung, keine E-Mail, nicht mal, als sie ihm an seinem Geburtstag geschrieben hatte. Es war mehr als deutlich. Er interessierte sich nicht mehr für sie und sie stand auf der Damentoilette und weinte ihm hinterher. Wie erbärmlich. Er hatte ihr oft genug weh getan. Heute war sie nicht seinetwegen hier, das durfte sie nicht vergessen. Mimi straffte ihre Schultern, fuhr sich nochmal durch ihre langen braunen Haare, strich ihr kurzes Kleid glatt und lächelte sich Mut zu. „Du schaffst das, Mimi. Du hast schon ganz andere Sachen geschafft.“ Mit neuem Mut ging sie zurück zu dem geschmückten Saal. Die Musik war bereits gut zu hören und zum Glück waren mittlerweile auch mehr Leute da. Vielleicht würde Taichi sie bei den ganzen vielen Menschen auch gar nicht sehen. Sie hoffte es, auch wenn sie wusste, dass sie ihm nicht ewig aus dem Weg gehen konnte. Die Brünette stand wieder vor der Türe und sammelte sich, als ihre Augen einmal den Saal abscannten. Kein Taichi zu sehen. „Mimi?“ Die Angesprochene drehte ihren Kopf und entdeckte ihre jüngere Freundin, Hikari, die gerade am Büffet stand und ihren Teller unsicher wieder zurückstellte und zu ihr kam. Mimi lächelte, als sie die Jüngere sah und ging auch auf sie zu. „Hallo Kari, schön dich zu sehen.“ „Es ist schön, dich zu sehen. Es ist so lange her. Du siehst gut aus.“ Mimi glaubte Hikari nicht wirklich, aber sie freute sich dennoch diese Worte aus ihrem Mund zu hören. Auch sie hatten lange nichts voneinander gehört. „Du siehst auch toll aus. Das gelbe Kleid steht dir unheimlich gut und deine Haare? Du hast sie wachsen lassen. Sieht gut aus.“ „Danke. T.K hat es ausgesucht und er wollte meine Haare nach all den Jahren mal etwas länger sehen. Keru?“ Gleich rief die Jüngere ihren Freund, der mit Daisuke und Ken etwas abseits stand. Die drei Herren sahen zu der kleinen Yagami und schließlich zu Mimi. Geschlossen gingen sie zu den Mädchen und begrüßten Mimi mit einer Umarmung. Hikari ging gleich zu ihren Freund, nahm seine Hand und sah sich unsicher um. Irgendwie fand Mimi das Verhalten der Jüngeren seltsam. „Unsere amerikanische Freundin ist wieder da“, lächelte Takeru und war freundlich wie immer. „Wir haben gar nicht so wirklich daran geglaubt“, sagte der jüngere Igelkopf. „Ja, es stand auch lange gar nicht wirklich fest, wegen der Arbeit und so“, murmelte Mimi. „Schön, dass du es geschafft hast“, meinte auch Ken freundlich. „Ja, ich freue mich auch, aber ich muss mich erstmal bei den Gastgebern bedanken. Wisst ihr wo die Beiden sind?“ Ken drehte sich herum und deutete auf die Terrasse. „Ich glaube sie sind eben raus gegangen.“ Mimi folgte dem Blick. Sie musste einmal durch den ganzen Saal durch. „Danke, dann schau ich mal, ob ich sie dort finde.“ „Mach das. Wir wollten auch gerade essen.“ Hikari zog an Takerus Hand und zog ihn mit sich, auch die anderen beiden jungen Männer folgten ihr. Etwas verwirrt sah Mimi ihren Freunden hinterher. Sie stellten sich wieder an der Schlange vom Büffet an und nahmen sich erneut einen Teller. Mimi schüttelte ihren Kopf, lächelte ihnen nach, straffte erneut ihre Schultern und ging mit klaren Ziel vor Augen auf die Terrasse. Sie sah nicht nach rechts, nicht nach links. Nur stur geradeaus. Die Brünette hätte nicht gedacht, dass auch hier beim Polterabend so viel los war. Es sah so aus, als hätten Joe und Saori die gesamten Krankenhausbelegschaft samt Patienten eingeladen. Wahrscheinlich fiel es nicht mal auf, ob sie da war oder nicht. Schließlich entdeckte sie die Gastgeber und war überrascht sie alleine anzutreffen. Zügig ging Mimi aus das Paar zu. „Hallo...“, strahlte Mimi ihren blauhaarigen Freund an. „Mimi, du bist ja doch gekommen. Wie schön.“ Sofort umarmte Joe die Jüngere und wirkte bereits ein wenig angeheitert. „Hi Saori, Danke für die Einladung.“ „Danke, das du gekommen bist. Bediene dich. Essen, trinken, alles was du willst. Heute sind ziemlich viele Leute hier, also nicht böse sein, wenn wir nicht soviel Zeit haben.“ „Ja, das habe ich schon gesehen… Wahnsinn. Ich glaube ich kenne nicht mal so viele Leute“, murmelte Mimi nachdenklich. „Wir kommen beide aus einer Arztfamilie und viele von den Leuten die hier sind, kennen wir selber nicht. Unsere Eltern haben die meisten eingeladen“, klärte Saori auf. „Oh, okay.“ „Deswegen freuen wir uns auch, wenn wir wirkliche Freunde treffen“, lächelte der Brillenträger und hob sein Champagnerglas. „Die Hochzeit wird nicht so überfüllt sein. Sehr überschaubar mit knapp 70 Gästen“, erklärte Saori. „Ja, das klingt wirklich toll. Ich freue mich auf eure Hochzeit.“ „Ja, wir uns auch. Amüsiere dich, Mimi und schön, dass du da bist.“ Mimi sah dem gestressten Pärchen lächelnd hinterher, die schon die nächsten Glückwünsche entgegen nahmen. Mimi drehte sich wieder um, um zurück in den Saal zurück zu gehen. Irgendwo musste doch auch Sora sein. Suchend sah sie sich nach ihrer besten Freundin um, als sie eine Stufe übersah und prompt mit einem schwarzhaarigen Mädchen zusammen stieß, dabei verschüttete Mimi das Getränk des Mädchen, das sich auf deren beigfarbenden Kleid verteilte. „Oh Gott, es tut mir soooo...“ „Mimi?“ Diese Stimme ging ihr durch Mark und Bein und ließ sie an ihrem gesamten Körper erschaudern. Langsam drehte die Brünette sich um und da stand er. Taichi Yagami, in einem schicken, aber schlichten Outfit und nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. „Tai.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)