Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 13: Kindermund tut Wahrheit kund ---------------------------------------- Kapitel 13 - Kindermund tut Wahrheit kund Joey saß in der Hausbibliothek und war in Hausaufgaben versunken, als er spürte, dass er nicht mehr alleine war. Er blickte auf und sah auf der anderen Seite des Tischs graublaue Augen, die ihn anblickte. Mokuba! Sanft lächelte Joey ihm zu. "Na?" begrüßte er den Jüngeren und versuchte ihm den Joey zu präsentieren, den der Jüngerer kannte: den unbesorgten Sunnyboy! "Darf ich dich was fragen?" kam es schüchtern von dem Dunkelhaarigen. "Klar!" kam es von Joey. "Was genau läuft eigentlich zwischen Seto und dir?" kam der kleine direkt auf den Punkt. Das musste definitiv in der Familie liegen, denn Seto konnte auch einfach so aus dem Stehgreif auf den Punkt kommen und unangenehme Themen auf den Tisch packen, ohne dass man sich vorher hätte darauf vorbereiten können. Daher gefror das Lächeln des Blonden und er blickte einige Augenblicke zum Jüngeren ohne zu Antworten. Es war, als hätte ihn ein Vorschlaghammer getroffen. "Versteh mich nicht falsch, Joey!" ergriff erneut Mokuba das Wort. "Ich dachte, ihr beiden hättet endlich eingesehen, dass ihr das gleiche füreinander empfindet und zu einander gefunden... aber seit du hier wohnst... Ich sehe, wie Seto sich dir gegenüber verändert hat. Offener geworden ist. Aber du scheinst ihn auf Abstand zu halten. Lässt nur selten zu, dass er dir nahe kommt! Ich verstehe das nicht!" Ein Räuspern lenkte unsere Aufmerksamkeit sofort auf die offene Tür der Hausbibliothek. Dort lehnte im Türrahmen Seto und blickte mit einem ernsten Blick zu seinem kleinen Bruder. "Du musst das auch nicht verstehen!" kam es unwirsch von dem Brünetten. "Das ist eine Sache, die nur Joey und mich etwas angeht!" Bevor Joey etwas einwarfen oder ergänzen konnte sprang Mokuba empört auf und rannte aus der Hausbibliothek und die Treppe hinauf. Daraufhin verschwand auch Seto aus dem Türrahmen und ließ den Blonden verdutzt dreinblickend wieder alleine. Der Schwarzhaarige war in sein Zimmer gerannt und hatte die Tür kraftvoll ins Schloss geschlagen. Er wusste, dass Joey schon länger in seinen Bruder verliebt war. Auch wenn sie sich früher eigentlich nur gezofft hatten, waren ihm die Gefühle des Blonden für seinen großen Bruder nicht entgangen. Genauso hatte er gewusst, dass sein großer Bruder etwas für den Blonden empfand. Doch Seto's Erziehung ließen diesen sich hinter einer Mauer aus Hohn und Spott verstecken. Denn nur allzu oft hatte Gozaberu ihnen eingebläut, dass Gefühle Schwächen bedeuten. Daher hatte Mokuba sich so gefreut, als er sah, wie Seto Joey aus dem Wagen geholfen und mit ihm Händchen haltend zur Eingangstür gekommen war. So eine kleine Geste war schon ein großes Zugeständnis für seinen Bruder gewesen. Das wusste der Jüngere nur zu gut. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass die beiden während Joey's Zeit im Krankenhaus ein Paar geworden waren. Doch hier zu Hause... da war nichts davon zu merken. Klar, sie hatten aufgehört sich zu streiten und zu beleidigen. Seto sorgte sich offen um Joey - zumindest wenn die anderen nicht da waren. Schaute nachts, bevor er selbst ins Bett ging nach dem Blonden, um sicher zu gehen, dass es ihm gut ging. Tröstete ihn nach Albträumen, die Joey ganz offensichtlich immer mal wieder hatte. Blieb bei ihm, bis dieser sich beruhigt hatte. So etwas tat Seto normalerweise nur für ihn. Aber warum ging es dann nicht bei den beiden voran? Aber vielleicht lag es gar nicht an Seto? Vielleicht lag es an Joey? Früher dachte Mokuba immer, dass Joey ein Typ mit sonnigem Gemüt sei, der keine Sorgen hatte und einfach so in den Tag hinein lebte. Auch heute wirkte Joey immer noch so. Aber es gab auch Momente, wenn Joey sich alleine wähnte, da sah Mokuba, wie in sich gekehrt Joey eigentlich war. Dann hatte er kein breites Grinsen im Gesicht. Machte keinen dummen Spruch. Zappelte nicht aufgeregt und voller Energie herum. Manchmal wirkte der Blonde, als würde er etwas schweres tragen. Und dann, wenn er ihn bemerkte, grinste er ihn an und all die Eindrücke, die Mokuba zuvor gesammelt hatten, wurden weggestrichen. Dann war er wieder überzeugt, dass Joey einfach nur ein cooler Draufgänger war. Er zuckte zusammen, als er Hände auf seinen Schultern spürte. Als er sich umwandte und aufblickte, sah er seinen Bruder. Dieser ging vor ihm in die Hocke, damit sie auf Augenhöhe miteinander sprechen konnte. "Es tut mir leid, ich wollte mich nicht in irgendetwas einmischen!" kam es leise von dem Schwarzhaarigen. "Ich will nur, dass du glücklich wirst!" "Mokuba," setzte Seto sanft an, "was passiert, das passiert! Alles andere braucht einfach noch Zeit!" Mokuba nickte und blickte fest in die blauen Augen seines Bruders. Vielleicht war die Heiterkeit und die unbeschwerte Art des Blonden nur eine Maske, die er trug, um darüber hinweg zu täuschen, wie verletzt er in Wirklichkeit war. So tief verletzt, dass er das Gefühl haben musste, niemand sein wahres Ich zeigen zu können. Aber wer auf dieser Welt wäre in der Lage, den Blonden so schrecklich zu verletzen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)