Zwei Tiere in Ionia von SilverDragonoid ================================================================================ Kapitel 40 - Kraft? Pff no need ------------------------------- ...,,Jhin, wenn du anderen einen schönen Tod bescherst, wie willst du dann sterben?", fragte ich. ,,Hmm", machte er und überlegte kurz, während wir das Stadttor passierten.   ,,Für jeden kommt die Zeit, wenn man stirbt und sein Schicksal akzeptieren muss, aber das heißt noch lange nicht, dass ich einfach so den Löffel abgebe. Ich werde so lange leben wie möglich und in der Zeit versuchen so viele Kunstwerke wie möglich zu schaffen", antwortete er und sah zu mir rüber.   ,,Wie stehst du eigentlich zum Tod?", fragte er. ,,Ich sehe es auch so, dass für jeden mal die Zeit kommt. Da gegen kann man auch nichts tun. Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich sehne ihn auch nicht herbei, denn ich habe endlich meinen Lebenssinn gefunden. Und ich lasse nicht zu, dass dieser mir so schnell genommen wird. Also werde auch ich jederzeit um mein Überleben kämpfen", antwortete ich entschlossen. Er schien zu lächeln.   Er musterte mich eine Weile von oben bis unten und meinte: ,,Dir würde rot wirklich gut stehen" ,,Vielleicht", sagte ich, bevor ich überhaupt verstand wie er das meinte.   Ich sah ihn verwirrt an, aber bevor ich was sagen konnte, fragte er: ,,Jetzt will ich auch was von dir wissen. Wie hast du dir eigentlich vorgestellt mich gestern zu besiegen? Ich meine, das, was du da abgeliefert hast, war echt nicht gut"   Ich schluckte schwer, dann versuchte ich mich zu rechtfertigen: ,,Ich habe versucht wie bei jedem Gegner erstmal paar Zufällige Angriffe auszuführen, um dein Angriffsmuster kennen zu lernen. Mir ist aufgefallen, dass jeder, der Erfahrung vom Kampf hat, das Gleiche auch bei mir tut, und dass der Kampf nur dadurch erst schwierig werden kann. Aber du hattest einfach kein Angriffs-, Bewegungs- oder Verteidigungsmuster. Du standest einfach auf einer Stelle und hast dich keinen Zentimeter bewegt. Darauf bin ich gar nicht klar gekommen"   Er kicherte. ,,Dacht' ich's mir", er machte eine kurze Pause, ,,Du bist vielleicht stark, aber noch ziemlich grün hinter den Ohren. Ich konnte einfach jederzeit mit dir spielen und dich nach meiner Pfeife tanzen lassen... und jetzt wahrscheinlich immer noch"   Ich sah verwirrt zu ihm rüber, aber im gleichen Moment packte er meine rechte Hand, legte die andere auf meine Hüfte und zog mich zu sich ran. Ich sah ihn fast schon panisch an, da ich mich einfach nicht losreißen - bzw. überhaupt bewegen - konnte. Er genoss den Anblick meiner Hilflosigkeit und kicherte amüsiert. Sein rotbraunes Auge, dass sowohl Wärme, als auch Kälte ausstrahlte, nahm mich mit in eine andere Dimension.   ,,Du hast so viel Kraft, aber bist jetzt zu schwach dich zu wehren. Ist das nicht irgendwie peinlich?", machte er sich über mich lustig.   ,,Lass deine dreckigen Hände von ihr!", hörte ich Yi von der Seite, der auf uns zu gerannt kam. Ich sah ihn nur hilfesuchend an, während er vor Wut fast explodierte.   Als er bei uns war ließ Jhin mich einfach los und Yi drückte mich mit dem Rücken an sich. ,,Sehe ich dich noch ein Mal in ihrer Nähe werde ich deinen Kopf höchstpersönlich vor Shens und Zeds Füße werfen", drohte der Schwertkämpfer. Jhin kicherte nur wieder; der fand wohl einfach alles amüsant, dabei meinte Yi es todernst.   ,,Yi, beruhig dich, bitte", sagte ich. ,,Mit dir rede ich gleich", antwortete er scharf. Und ich schwieg sofort still.   ,,Lauf, Jhin, solange ich es mir nicht anders überlegt habe", sagte er und entfernte sich mit mir rückwärts. Aber Jhin sagte nur zu mir: ,,War schön dich kennen gelernt zu haben", erst dann machte er sich gemütlich auf den Weg.   ,,Neru, warum hast du nichts gesagt? Weißt du überhaupt wer das ist?", widmete Yi sich wieder mir. ,,Ja, ich weiß wer das ist. Mach dir nicht zu viele Sorgen. Das gerade war nur, weil er sich etwas über mich lustig gemacht hat", antwortete ich, als wäre es eine Selbstverständlichkeit.   ,,Darum geht's gerade gar nicht! Das hätte tödlich für dich enden können...", er klang so besorgt und bedrückt. ,,Tut mir leid. Nur wir haben uns ziemlich gut verstanden, ist also unwahrscheinlich, dass er mich einfach so umbringt. Aber ich hätte wirklich was sagen sollen, bevor ich gehe", entgegnete ich jetzt auch bedrückt.   Von hinten legte er seinen Kopf auf meiner Schulter ab und schlang sanft seine Arme um mich. ,,Die Hauptsache ist doch, dass dir nichts passiert ist", sagte er liebevoll, aber dann wieder energisch, ,,Trotzdem will ich dich nie wieder in seiner Nähe sehen" Ich lachte: ,,Ja, versprochen" Als Dank schmiegte er seine Wange an meine.   ,,Lass wieder zu den anderen gehen; die machen sich sicher schon Sorgen", sagte Yi entspannt und ich nickte stumm.   Auf dem Weg sagte er: ,,Ahja, ich soll dir was von Katarina ausrichten. Sie sagte, sie wolle alles beenden. Verstehst du das?" Ich verstand sofort.   ,,Ich muss unbedingt nach Noxus", bestimmte ich und erntete verwirrte Blicke. ,,Ich spiele schon seit einer Weile mit dem Gedanken mal wieder nach Freljord zu reisen, weil ich es so vermisse, und du warst sicher auch noch nicht dort. Da trifft sich das mit Noxus gut. Ich kann unterwegs einfach rein", erklärte ich.   ,,Die Idee ist zwar schön und gut, ich würde auch nach Freljord mitkommen, aber ganz bestimmt nicht nach Noxus", sagte Yi. ,,Ich weiß. Ich muss da alleine hin; es ist wirklich wichtig", sagte ich ernst.   Er seufzte und sagte: ,,Na gut. Ich vertraue dir. Aber du musst mir versprechen, dass du dich mit niemandem anlegst und ohne Probleme rein und wieder raus kommst. Ich werde dann in Freljord bei Königin Ashe auf dich warten"   Er wirkte irgendwie traurig. Also umarmte ich ihn innig. ,,Mach dir keine Sorgen. Mir wird ganz bestimmt nichts passieren. Und dann können wir zusammen einen schönen Aufenthalt in Freljord genießen", sagte ich, um ihn zu beruhigen. Er küsste mich aufs Haar und tätschelte meinen Kopf. ,,Ich weiß. Tu, was du tun musst" Ich nickte.   Wir standen schon vor der Bar, da meinte Yi noch leicht angepisst: ,,Ach ja. Wag es dich mich noch einmal so eifersüchtig und wütend zu machen"   Ich hielt mir eine Hand vor den Mund und kicherte. ,,Nein, werde ich ganz sicher nicht. Und außerdem gibt es eigentlich keinen Grund eifersüchtig zu sein, denn ich bin nur dein", munterte ich ihn wieder auf.   Er schmunzelte und wir betraten das Haus. Sofort kassierten wir fragende Blicke. Und anscheinend haben sich doch noch zwei zu uns gesellt. Wir begrüßten Varus und Soraka und setzten uns an den Tisch... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)