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Zwei Tiere in Ionia

von

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Kapitel 38 - Wiedersehen

...Ich kam zu Yi, Bastet und Yasuo zurück. Shen hatte mich unterwegs schon verlassen, weil er etwas Anderes zu tun hatte. Yi lag auf der Wiese und spielte gerade mit einem Gänseblümchen rum, als ich zu ihm kam.

 

,,Und? Habt ihr ihn geschnappt?", fragte er, als ich mich zu ihm setzte. Dann steckte er mir das Gänseblümchen ins Haar. ,,Nein, leider nicht. Aber wir waren nah dran", antwortete ich. ,,Hmm...", machte er und starrte weiter zum Himmel. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf. Ich seufzte und ließ mich neben ihm fallen.

 

,,Wir feiern heute Abend ein bisschen in einer Bar", sagte Yi. ,,Wer kommt alles?", fragte ich. ,,Nicht viele, soll nur so unter Freunden sein. Die Ninja kommen auf jeden Fall und vielleicht noch Soraka und Varus. Und wenn ich richtig verstanden habe, kommt Zed auch noch vorbei um uns zu berichten, was überhaupt passiert ist. Egal für welchen Weg er sich damals entschieden hat, hat er sich jetzt für das Richtige eingesetzt und wir haben ihm viel zu verdanken", sagte er weiter gen Himmel starrend.

 

,,Was hat er denn gemacht?", fragte ich. ,,Stimmt, du warst ja gar nicht da", fing er an zu erzählen, ,,Nachdem du weg geflogen bist, haben Akali, Kennen und ich uns entschieden Azir zu erledigen, aber Katarina und Talon haben uns gut in Schach gehalten. Doch dann kamen Zed und Syndra und wollten sich darum kümmern. Danach haben wir nur noch mitbekommen, wie die Sandsoldaten gefallen sind" Ich staunte.

 

,,Das war eine interessante Show von dir, Schwesterherz, weißt du?", sagte Bastet grinsend und kuschelte sich an mich. ,,Ich bin mir da weniger sicher", erwiderte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. ,,Mir ist egal, was die anderen über dich denken. Ich fand es cool. So hast du deine Ult noch nie so eingesetzt. Es war episch", sagte sie mit geschlossenen Augen. Ich musste schmunzeln. ,,Es hatte tatsächlich was Episches", mischte sich Yi ein, ,,kalt und brutal, aber episch"

 

,,Ich wusste gar nicht, dass das deine Ult war", gesellte sich Yasuo zu uns, ,,könntest du sie mir bitte erklären?" Ich legte los: ,,Also eigentlich ist es ganz simpel. Ich nehme die Energie aus der Atmosphäre um mich herum und leite sie in meine Rute, mit der ich dann angreifen kann. Ich kämpfe zwar auch so schon viel mit ihr, aber ich kann sie stahlhart machen, sodass ich sie als Schild verwenden oder während der Wirkdauer auch komplett nur mit ihr kämpfen kann. Und desto mehr - nenne ich es mal - Tod in der Luft liegt, desto mehr Schaden mache ich dann mit ihr" ,,Also nimmst du dann hauptsächlich negative Energie dafür?", erkundigte er sich. ,,Ja. Und da wir uns in einer Schlacht befunden haben, konnte ich jedes Tröpfchen vergossenen Blutes verwenden. Indem ich meinen Schwanz so weit wie möglich abgeflacht habe und durch meine hohe Geschwindigkeit konnte ich sogar den Kopf sauber abschneiden. Sowas kann ich auch nicht immer"

 

,,Aber wenn's um Yi geht, kannst du alles", sagte Bastet und kuschelte sich noch mehr an mich. Ich lachte und wurde etwas rot.

 

,,Jetzt bin ich dran mit Kuscheln", sagte Yasuo und zog sie zu sich. Sie sträubte sich erst und hielt sich an mir fest, aber als ich dann auch weggezogen wurde, gab sie auf und genoss es.

 

Ich fand mich in Yis Armen wieder, der mich durch seine sieben Lampen ansah. Meine Röte wurde nur verstärkt und ich legte verlegen die Ohren an. Sein Lächeln verzauberte mich, sodass ich ihm seinen Helm abnahm. ,,Schon viel besser", sagte ich und sah ihm erwartungsvoll in die Augen. Er kuschelte sich als Antwort nur mit seiner Wange an meine. Hinter meinem Rücken war schon ein Schnurren zu hören.

 

Und so blieben wir erstmal liegen; wunschlos glücklich, während uns die letzten Sonnenstrahlen erwärmten.

 

Als der westliche Himmel rot und orange leuchtete, machten wir uns auf den Weg. Bastet war eingeschlafen, sodass Yasuo sie gemütlich auf den Armen trug. Yi und ich hatten uns gegenseitig den Arm um die Schultern gelegt.

 

,,Ich werde dir helfen", sagte er plötzlich. Ich legte den Kopf fragend schief und sah ihn an. ,,Wobei?" ,,Bei Allem", meinte er, ,,ich weiß, dass in deinem Inneren Unruhe herrscht. Ich werde dir helfen deinen Inneren Frieden zu finden. Dann müssen wir uns auch keine Sorgen darum machen, dass du nachts wieder was anstellst, was du gar nicht willst, oder wir können eine erneute Persönlichkeits-Spaltung verhindern"

 

,,Persönlichkeits-Spaltung?", fragte ich irritiert. ,,Ja. Als du in deiner Ult warst, warst du nicht wieder zu erkennen. Und danach warst du auch ganz anders. Aber ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das nicht einfach was mit der Fähigkeit an sich zu tun hat; vor allem, weil du anscheinend unheilvolle Energie in deinem Körper aufnimmst. Ich hoffe, das hat keine Folgen"

 

Daran hatte ich nie gedacht. Er hatte schon Recht: Es bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass wenn ich zu oft meine Ult einsetzen und oder zu viel negative Energie in mir aufnehmen würde, es Auswirkungen auf meinen Charakter und sogar meine Psyche haben könnte, die anscheinend sowieso schon instabil war. Aber diese negative Energie gab mir immer so viel Kraft.

 

Als hätte er meine Gedanken gelesen, sagte er: ,,Wir kriegen es schon irgendwie hin, dass du positive Energie verwenden kannst. Und wenn ich in der Nähe bin, wirst du auch genug dieser Energie zur Verfügung haben", er grinste. ,,Danke", sagte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. ,,Alles für mein kleines Monster", sagte er mit einer liebevollen Stimme und kraulte mich. Ich lächelte.

 

Als wir in der besagten Bar ankamen, warteten Shen, Akali und Kennen schon auf uns. Sie hatten einen großen, runden Tisch in einer Ecke am Fenster reserviert. Wir nahmen alle Platz und Akali nahm die Bestellungen an, die sie dann der Kellnerin weiter sagte.

 

Da ich gegenüber Alkohol immer noch abgeneigt war, bestellte ich mir einfach einen Milch-Shake mit unzähligen, exotischen Früchten. Alle anderen nahmen einfach Bier...

 

Wir führten ewig lange Unterhaltungen, die um so mehr getrunken worden war, immer persönlicher wurden. Doch Akali tat der Alkohol mal wieder gar nicht gut: Irgendwann fing sie an rum zu schreien, obwohl sie nicht mal mehr richtig reden konnte, sondern nur noch vor sich hin lallte. Aber diesmal war auch Shen voll genug, um es zu ignorieren. Auch Bastet war sehr locker drauf und verlor allmählich die Fähigkeit zu sprechen.

 

Die Männer steckten jedoch alles sehr gut weg. Sie unterhielten und amüsierten sich den ganzen Abend. Anfangs hatte ich mich noch an ihren Gesprächen beteiligt, aber irgendwann habe ich nur noch alles beobachtet und etwas geträumt.

 

Mal wieder wurde die Tür aufgemacht und ein vertrauter Geruch machte sich in der Bar breit. Viele Gäste verstummten, während meine Freunde es gar nicht bemerkten. Zed und Syndra kamen auf uns zu und setzten sich zu uns. Sofort wurden alle still und Akali verschluckte sich. Einige Leute verließen sogar die Bar. Sie schienen beide nicht besonders gut gelaunt zu sein. Beide waren trotz des Sieges sehr bedrückt.

 

,,Machen wir es kurz", meinte Zed und bestellte sich auch ein Bier; Syndra entschied sich für ein Glas Wein. ,,Nachdem ihr weg wart", sagte der Schattenmeister an Akali, Kennen und Yi gerichtet, ,,haben wir versucht an Azir ran zu kommen, aber Katarina und Talon waren im Weg, sodass wir uns erstmal um sie kümmern mussten" ,,Das Problem hatten wir alle", seufzte Kennen.

 

Zed fuhr mit seiner Erzählung fort: ,,Auf jeden Fall hielt ich sie in Schach, bis Syndra mir das Zeichen gab in Deckung zu gehen. Sofort betäubte sie alle Drei mit ihren Sphären und ihrer Welle, sodass wir ungestört auf Azir gehen konnten. Doch er wusste sich zu verteidigen. Wir konnten zwar großen Schaden anrichten, aber Katarina und Talon waren zu schnell wieder da. Wir versuchten noch lange an ihnen vorbei Azir zu treffen, aber es gelang uns nicht oft. Er ignorierte uns auch komplett, selbst als er verletzt wurde. Irgendwann sah ich eine gute Möglichkeit es endlich zu beenden und Syndra hielt mir kurz die beiden anderen vom Hals, sodass ich Azir markierte und alles auf in draufknallte, was ich hatte. Er blockte leider viele meiner Angriffe, sodass wir noch Syndras Ult brauchten, um genug Schaden zu haben. Und zusätzlich zerriss sie das ganze Schiff in Kleinteile. Mit letzter Kraft brachte Syndra uns auf einer Sphäre in Sicherheit, während die Trümmer sanken. Sie sind auf jeden Fall ins Wasser gefallen, aber ich habe noch gesehen wie Kata zu Azir gesprungen ist. Womöglich hat er die Markierung also überlebt, aber sie werden die nächsten Jahrzehnte auf jeden Fall Ruhe geben", beendete er.

 

Jetzt hob er seine Maske etwas an, aber dank des Stoffes, der dran hing, konnte man trotzdem nichts von seinem Gesicht sehen. Dann schob er seinen Bierkrug unter die Maske und trank ihn komplett aus. Mit einem leisen, dumpfen Knall stellte er ihn wieder auf dem Tisch ab und stand mit Syndra auf, die ihr Glas schon längst ausgetrunken hatte. Er legte noch das Geld auf den Tisch, bevor sich die dunkle Herrscherin bei ihm einhakte.

 

,,Schönen Abend noch", meinten beide, bevor sie gingen. Nur Yi, Shen und ich verabschiedeten uns noch von ihnen. Alle waren stumm.

 

Aber Akali wusste wie sie die Stimmung lockern konnte. ,,Leute, ich geb uns eine Runde aus!", lallte sie und alle hatten wieder gute Laune. Die nächste Runde wurde verteilt und schon nach wenigen Minuten kippte Yasuo mit dem Stuhl rückwärts um. Wir lachten alle gemeinsam, bevor wieder nur rum geschrien wurde - mittlerweile nicht nur von Akali.

 

Die Zeit ging schon auf den Morgen zu, bis es mir doch allmählich zu laut wurde. Also beschloss ich mich an den Bartisch zu setzen. Erst als ich dem Lärm etwas entflohen war, bemerkte ich wie mein Kopf dröhnte. Sowas war ich nicht gewohnt.

 

Der Barkeeper fragte nach einem Getränk, aber ich lehnte ab und stützte mich am Holz ab. Dann legte ich noch meine Stirn auf meiner Hand ab und seufzte. Ich war müde. Zu viele Leute, zu viel Lärm, zu viel Licht, zu wenig davon, was ich eigentlich brauchte.

 

Jetzt setzte sich jemand auf den Barhocker rechts von mir. Mit einer tiefen, melodischen Stimme sagte er zum Barkeeper: ,,Eine Flasche ihres besten Weines, bitte" ,,Aber die Preisklasse ist Ihnen bekannt?", vergewisserte sich der Angesprochene. ,,Ja", antwortete der Mann. Dann verschwand der Barkeeper im Lagerraum.

 

Ich musste nicht mal aufsehen, um zu wissen, wer es war. Stimme und Geruch reichten vollkommen. Doch dann spürte ich den Blick eines rotbraunen Auges auf mir und ich drehte doch meine Augen nach oben.

 

,,Als ich meinte, wir würden uns noch wieder sehen, hätte ich nicht gedacht, dass es so bald sein würde", sagte Jhin amüsiert.

 

Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen und seufzte erschöpft und genervt zugleich. Jhin sah mich nur verwirrt an. Dann knurrte ich nur. Die Verwirrung legte sich nicht.

 

,,Verzeihung, ich verstehe kein Wölfisch", sagte er. Daraufhin drehte ich mein Gesicht zu ihm und sagte: ,,Das ist nicht lustig" Er konnte über meine Reaktion nur kichern. Ich seufzte nur noch lauter...



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