Unerwarteter Familienzuwachs von Traumschreiberin (An Unexpected Addition) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   An Unexpected Addition – Unerwarteter Familienzuwachs   Teil 18   Autor:   karategal   Übersetzer:   Lady Gisborne   P16-slash   Inhalt:   [Autorisierte Übersetzung] Alle Zwerge überleben die Schlacht der fünf Heere, doch Bilbo muss ins Auenland zurückkehren, um sein altes Leben in Ordnung zu bringen und den Weg für ein neues Leben im Erebor zu ebnen. Ein Jahr später kehrt er mit einem vor kurzem verwaisten Frodo zum Einsamen Berg zurück. Thorin ist sich nicht ganz sicher, was er von diesem neuen, winzigen Zuwachs zu seiner Gemeinschaft halten soll.   Disclaimer:   Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von karategals englischer Originalstory An Unexpected Addition. Die Charaktere und Orte gehören selbstverständlich Professor Tolkien bzw. seinen Erben und ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^   Link zur Originalstory:   An Unexpected Addition Anmerkung:   Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^   ♔~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ♥ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♔ „Was um alles in der Welt macht ihr da?!“ Die Zwerge und ihr Hobbit waren die Bergflanke hinabgeklettert, ohne dass sich ein einziger von ihnen schwere Verletzungen zugezogen oder eine Gliedmaße gebrochen hatte und während des Abstiegs war jedes Kind sicher in das Hemd eines erwachsenen Zwerges gehüllt worden. Kaum hatten sie alle wieder festen Boden unter den Füßen, hatte Thorin den beiden Wachen ein schnelles Zeichen gegeben, damit sie ihnen Zutritt zur Stadt gewährten und seine Ungeduld war ihm deutlich anzumerken, als er gleich darauf durch die drei gigantischen Vordertore des Erebor stürmte. Erst als er die Haupteingangshalle erreichte, hielt der Zwergenkönig in seinem Ansturm inne und seine Augen weiteten sich angesichts des seltsamen Anblicks, der sich ihm bot. „Wir braten die Verräter“, antwortete Bombur. „Möchtet ihr sie auch einmal wenden?“ Erstaunt über den vertrauten Anblick begann Bilbo zu lachen.  Bombur, den wahrscheinlich sein rundlicher und stets hungriger Bauch zu diesem Einfall verleitet hatte, drehte gerade einige der Verräter zum wiederholten Male an einem riesigen Spieß herum, der in der Mitte der Halle errichtet worden war und sie alle ließen Beleidigungen auf den molligen Zwerg niederprasseln, während die heißen Flammen mit jeder Drehung der hölzernen Kurbel an ihren Hintern und Füßen leckten. Glóril und drei der Zwergenmütter brieten Würste über dem Feuer, wobei sie immer wieder mit einem spitzen Stab auf ihre Köpfe oder jedes andere entblößte Stück weichen Fleisches einstachen, das sich gerade in ihrer Reichweite befand. „Einfach brillant, Bombur!“ krähte Bofur voller Stolz. „Gebratene Rhûn-Zwerge!“ Der König stand nur stumm auf der Stelle und starrte ungläubig auf die Foltermethode, die einige zornige Mütter und Köche während seiner Abwesenheit ersonnen hatten. Und der Anblick von Ori, der einen Stapel Dokumente auf dem Arm trug, wies darauf hin, dass viele ihren Verrat teilweise gestanden oder zumindest geringfügige Einzelheiten über die Pläne ihres Anführers preisgegeben hatten. „Eines ist sicher“, murmelte Thorin und kniff sich in seinen Nasenrücken, „die ganze Stadt hat den Verstand verloren.“ Bilbo schüttelte über den Irrsinn der Zwerge lediglich den Kopf. „Ein Jammer, dass dein Vetter nicht hier ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Dáin an dieser ganzen Katastrophe seinen Spaß gehabt hätte.“ „Onkel“, sagte Frodo, „ich habe Hunger.“ „Ich auch“, meldete sich Donel zu Wort. „Hey, bekommen wir trotz allem noch die Muffins?“ „Das weiß ich nicht.“ Donel schaute nachdenklich drein. „Ich sollte vielleicht zuerst mit Amad sprechen. Sie ist immer so streng, wenn es um Süßigkeiten und so etwas geht.“ „Onkel…“ „Warte einen Moment“, lachte Bilbo. „Ich möchte noch ein wenig hier bleiben, um dieses seltsam wehmütig anmutende Schauspiel zu würdigen.“ Mit einem verärgerten Brummen stapfte der Zwergenkönig wortlos davon, um Balin zu suchen, während seine Gedanken vor allem um Folter und Bestrafung kreisten. Einen Moment später strömten die Eltern in die Halle, um ihre Kinder wieder in die Arme zu schließen, wobei sie den Rettern überschwänglich dankten und den Abtrünnigen, die ihr Königreich angegriffen hatten, unerbittliche Rache schworen. Augenscheinlich hatten sich die Spione in westlichen Minen nahe dem Zentrum sowie den südwestlichen Minen, doch die von Balin zusammengestellten Gruppen waren mit letzteren mühelos fertiggeworden. Da diese Minen regelmäßig genutzt und bereits weitegehend wieder aufgebaut worden waren, war es sehr viel einfacher gewesen, die Verräter dort aufzuspüren und zu ergreifen, als für Thorins Gruppe in deren Tunneln. „Nun ja, sie sollen ruhig versuchen, fünf Zwerglinge ohne irgendeine Explosion zu finden“, brummte Dwalin. „Trotzdem habe ich Dutzende mehr getötet als…“ Die Zwerge begannen langsam, sich zu zerstreuen, denn Bifur, Bofur und Glóin gingen zwecks einer längst überfälligen Folter zum Feuer hinüber, während sich Dwalin und Nori dem König anschlossen, um das älteste Mitglied ihrer Gemeinschaft zu suchen. Óin sprach mit Farinas Onkel über die Behandlung, die das Mädchen in den kommenden Wochen brauchen würde und Dori stand gerade neben seinem jüngsten Bruder und überflog die Informationen, die sie bisher aus den Verrätern herausgefoltert hatten. Der einzige, den Bilbo nirgendwo ausmachen konnte, war Fíli, der sonst wohin verschwunden war, als Kíli beschlossen hatte, damit zu beginnen, einem der Verräter mit einem heißen Eisenstück in den Hintern zu stechen. „Schau dir nur dein Gesicht an“, schimpfte Donels Mutter. „Du hast mehr Kratzer als zwei unbeaufsichtigte Kater. Ich schwöre dir, wenn ich diese dreckigen Sch…“ „Ich denke, die beiden brauchen jetzt dringen ein heißes Bad und gutes Essen, meinst du nicht auch, Thana?“ fragte Bilbo mit einem müden Lächeln. „Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass ich meinen Neffen jemals zuvor so schmutzig gesehen habe.“ „Leider kann ich von Donel nicht dasselbe behaupten“, seufzte Thana. „Was Sauberkeit betrifft, kommt er ganz nach seinem Vater. Dreckige Kerle, alle beide.“ Bei diesen Worten zog Donel einen Schmollmund. „Fara und Halla stinken die ganze Zeit und über sie beklagst du dich nicht.“ „Sie sind Babys und das weißt du ganz genau, junger Mann“, schalt ihn seine Mutter. „Und dieser niedliche kleine Kerl muss wohl Frodo sein, habe ich Recht?“ „Ja, das ist richtig“, erwiderte Bilbo mit einem stolzen Lächeln. „Und wie mir scheint haben unsere beiden Jungs…“ Der Hobbit verstummte, als er aus dem Augenwinkel etwas seltsames bemerkte und gleich darauf eine unbekannte Gestalt sah, die in einem der hohen Zugänge um die Ecke spähte. Als er unauffällig zu dem Neuankömmling hinüberblinzelte, wurde Bilbo schnell bewusst, dass sich dieser dem ältesten Prinzen näherte, der in der Nähe einer breiten Treppe stand und gerade in ein Gespräch mit einem älteren Zwerg vertieft war, wobei bedingt durch ihren Standort keiner der beiden Zwerge die Gestalt bemerkte, die auf sie zutrat. „Nein, nein, nein, nein…“ Plötzlich zog der Unbekannte ein langes, gezacktes Messer aus seinem Gürtel und beschleunigte seine Schritte, als er sich dem blonden Thronerben näherte. Bilbos Augen weiteten sich vor Entsetzen und sein Körper reagierte, ohne dass er darüber nachdenken musste, seine Füße hämmerten bei jedem Schritt laut gegen den Boden, als er versuchte, die Entfernung zwischen Fíli und sich selbst zu überwinden. Hinter ihm erklang ein Aufschrei, dem Bilbo jedoch keine Beachtung schenkte, während er rannte, so schnell er nur konnte und instinktiv Stich aus der Scheide zog, als die Gestalt im selben Moment einen weiteren Schritt näher an Thorins ältesten Neffen herantrat. Alles in ihm drängte Bilbo, immer schneller zu laufen und sagte ihm, dass er den Verräter erreichen musste, bevor dieser einem der beiden albernen Jungen, die er so liebgewonnen hatte, etwas zuleide tun konnte. „Der Prinz!“ schrie Thana. „Er greift den Prinzen an!“ Ein letztes Mal steigerte Bilbo seine Geschwindigkeit und überwand die letzten Schritte gerade in dem Moment, als die Gestalt den ersten Stich gegen Fíli führte. Von reinem Adrenalin, Zorn und Beschützerinstinkt getrieben warf sich Bilbo ohne zu zögern auf den Verräter und jagte Stich geradewegs in dessen Bauch. Der gequälte Aufschrei, der im nächsten Moment an die Ohren des Hobbits drang, gab ihm zusätzliche Kraft und ermöglichte es Bilbo, immer wieder auf die Gestalt einzustechen, während er seine andere Hand gegen das Gesicht des Verräters drückte und ihn so am Boden festhielt. Das einzige, das Bilbo schließlich dazu brachte, aufzuhören, waren zwei starke Hände, die ihn zurückzogen und ein ungewöhnlich heftiger Wortschwall, den er in seinem von Zorn vernebelten Verstand jedoch kaum wahrnahm. Der Drang, zu beschützen und zu vernichten war stärker, als jemals zuvor in seinem Leben. „Bilbo! Bilbo! Er ist tot! Du kannst jetzt aufhören!“ Vor Anstrengung keuchend und schnaufen ließ sich der Hobbit von dem blutüberströmten Körper, der unter ihm lag, hinunterziehen. In seinem Unterbewusstsein erkannte er die Stimme und wahrscheinlich schlug er allein aus diesem Grund nicht ebenfalls auf ihren Besitzer ein. Von Verrätern, die Kinder entführten und Prinzen ermordeten, hatte Bilbo für den Rest seines Lebens genug. „Fíli?“ „Der Stich hat seinen Oberschenkel getroffen“, stammelte Kíli, der im Bemühen, ihn zurückzuhalten, seine Arme um Bilbos Brust geschlungen hatte. „Die Wunde ist recht tief, aber er lebt. Ich glaube, dein Angriff hat das Messer von seinem ursprünglichen Kurs abgelenkt. Sonst hätte es wohl sein…Herz getroffen.“ „Lass mich zu ihm“, verlangte Bilbo. „Ich muss ihn sehen!“ Der jüngste Prinz versuchte nicht einmal, ihm zu widersprechen, sondern kroch stattdessen zu der leblosen Gestalt hinüber, die einige Fuß von ihnen entfernt auf dem Bauch lag. Óin war bereits an Fílis Seite und wies eine Handvoll Zwerge an, den Rest seiner Vorräte von der anderen Seite des Raumes herüberzuholen. Dori, der beide Hände auf die blutende Wunde drückte, sprach mit Fíli und verbot ihm unter allen Umständen, einzuschlafen. Ohne das Blut zu beachten, das die gesamte Vorderseite seines Körpers bedeckte, kroch Bilbo hinauf zu Fílis Kopf und tätschelte ganz vorsichtig seine blassen Wangen. „Du hast mir wieder einmal das Leben gerettet“, gluckste Fíli, wobei er jedoch ein Wimmern nicht unterdrücken konnte. „Wenn das so weitergeht, werde ich noch Komplexe bekommen, weil ich ständig von einem kleinen Hobbit gerettet werde.“ „Halte deine Beine still“, fuhr Óin ihn an. „Wo sind meine Verbände, ihr Narren?! Und die Trage?! Macht euch nützlich und bringt mir eine Trage!“ „Sieh dir das an“, meinte Bilbo tadelnd. „Du hast Óin ganz schön in Aufregung versetzt.“ „Und wenn das so weitergeht, werde ich obendrein bis zu meinem zweihundertsten Geburtstag an Herzversagen gestorben sein“, brummte der Heiler. „Wie es scheint, übersteht Durins Geschlecht kein einziges Jahr, ohne durchbohrt oder schlimm zugerichtet oder auf irgendeine Weise verstümmelt zu werden. Wo bleibt diese verdammte Trage?!“ „Mutter wird sich fürchterlich aufregen“, scherzte Fíli. „Das wird meine sechste Narbe, seit wir aufgebrochen sind und wenn sie sie sieht, wird sie mir niemals wieder erlauben, mein Bett oder meine Gemächer zu verlassen.“ „Ja, und ich glaube, ich werde dir denselben Befehl erteilen, deshalb nimmst du dir am besten vor, von nun an ein Einsiedler zu werden“, flüsterte Bilbo, dessen Finger durch die goldene Mähne des Prinzen strichen, als Óin begann, die Stichwunde zu säubern. „Und ich denke, dein Onkel würde mir in dieser Angelegenheit sogar zustimmen, auch wenn seine Meinung in diesem Falle überflüssig ist.“ „Wie sieht es aus?“ wollte Kíli wissen. „Ziemlich tief“, gestand Óin. „Aber das Messer scheint nicht durch allzu viele Muskeln, Sehnen oder anderes dichtes Gewebe gedrungen zu sein. Dennoch würde ich ihn lieber in einem richtigen Bett und unter besseren Lichtverhältnissen untersuchen.“ „Wurde eine Arterie verletzt?“ wollte Bilbo wissen. „Die Hauptader in den Beinen?“ „Nein, das glaube ich nicht“, erwiderte Óin bestimmt. „Wenn das der Fall wäre, dann wäre er bereits tot. Anscheinend hat das Messer sie um etwa einen halben Zoll verfehlt.“ Kíli fuhr zusammen, als er die Wunde endlich näher betrachten konnte. „Sie ist sehr lang.“ „Ungefähr sieben oder acht Zoll“, gab Óin zurück. „Außerdem sind die Wundränder von der gezackten Klinge ausgefranst und somit ist die Gefahr größer, dass die Wunde zu eitern beginnt. Bifur! Bring mir das Messer des Verräters! Ich muss das verfluchte Ding auf Gift untersuchen.“ „Was?!“ keuchte Bilbo. „Was für Gift?“ „Es ist durchaus eine Möglichkeit“, klagte der Heiler. „Meuchelmörder sind mehr als berüchtigt dafür, Gift bei ihren auserwählten Opfern zu verwenden. Nun halte still, mein Junge.“ Jedes Mal, wenn der Heiler die Wundränder säuberte oder zuviel Druck auf sie ausübte, fuhr Fíli zusammen und keuchte auf, doch ganz wie bei seinem Onkel drang kein Wort der Klage über die Lippen des älteren Prinzen. Kíli, der sich nur allzu bewusst war, welche furchtbaren Schmerzen Fíli durchlitt, fuhr unbeirrt fort, die Hand seines Bruders zu halten, während Bilbo beruhigend über seine Stirn und durch sein verschwitztes Haar strich. Als schließlich die Trage gebracht wurde, wurde Fíli bereits blasser und konnte sich immer weniger auf die Geschichten konzentrieren, die Bilbo ihm erzählte. „Nun hebt ihn ganz vorsichtig hoch“, befahl Óin. „Der Blutverlust hat endlich nachgelassen, aber allzu starke Erschütterungen könnten ihn wieder verstärken.“ „Hey, hey, bleib wach, mir zuliebe“, drängte Bilbo, der den Kopf des Prinzen mit beiden Händen stützte, während dieser auf die Trage gehoben wurde. „Fíli! Wenn du deine Augen nicht offenhältst und mich anschaust, backe ich dir keine Vanillemuffins mehr!“ „Aber das ist nicht fair“, jammerte der Prinz. „Das ist mir jetzt gleichgültig“, entgegnete Bilbo. „Dich wachzuhalten ist sehr viel wichtiger. Nun öffne deine Augen und sieh mich an, kleiner Löwe.“ „Hey, das ist mein alter Spitzname, den mir mein Onkel damals gegeben hat“, stöhnte Fíli. „Wie hast du den denn herausbekommen?“ Bilbo schaute lächelnd auf ihn hinunter. „Vielleicht habe ich, einige Tage bevor dieser ganze verrückte Unsinn begonnen hat, einen Brief von deiner Mutter bekommen. Eine sehr schlaue Lady, deine Mutter.“ „Das ist mir peinlich.“ „Nach einer mächtigen Bestie aus Harad benannt zu werden? Ich glaube, es war ein Kompliment, besonders von jemandem wie deinem Onkel.“ „Mutter hat damit angefangen.“ „Und dein Onkel hat diesen Spitznamen beibehalten“, betonte Bilbo. „Wenn die Bilder und Geschichten, die ich gesehen und gehört habe, der Wahrheit entsprechen, bist du das zwergische Ebenbild eines Löwen. Eine goldene Mähne, gepaart mit einem ungestümen Charakter.“ Fíli schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Danke, Bilbo.“ „Gerne geschehen“, erwiderte der Hobbit und streichelte ihn erneut liebevoll. „Ihr beiden Jungs verdient für alles, was ihr getan habt, die höchste Anerkennung. Und da euer Onkel zu starrköpfig ist, um sie euch in gerechtem Maße zuteilwerden zu lassen, sieht es so aus, als müsste ich diese Lücken an seiner Stelle ausfüllen.“ „Wir würden es zu schätzen wissen“, antwortete Fíli und bei diesen Worten vertiefte sich sein Lächeln ein wenig. „Er hinterlässt viele Lücken, die ausgefüllt werden können, aber es sind wirklich gute Lücken, verstehst du?“ „Gebt auf seine linke Seite acht, ihr Narren!“ knurrte Óin die Träger am unteren Ende an. „Ich schwöre es, von allen…“ Bilbo lachte leise auf. „Ja, ich weiß, aber jetzt musst du dich ausruhen, also sprich nicht mehr so viel und hör etwas öfter zu, kleiner Löwe. Bofur! Könntest du Frodo mitnehmen und ihn in unsere Gemächer bringen? Ich begleite Fíli von hier aus hinauf.“ „Das kann ich tun“, murmelte der Prinz. „Ich glaube, ich war schon immer ein guter Zuhörer. Wenigstens hat meine Mutter das gesagt, aber Kíli hört nie zu. Er ist zu geschwätzig.“ „Hey!“ „Sei still, du weißt, dass es stimmt.“ „Benehmt euch, alle beide“, wandte Bilbo ein und streichelte sanft mit einer Hand Fílis Kopf, während sie die Stufen erklommen. Obwohl er auf der Trage lag, spürte der Prinz die Erschütterungen nach wie vor, weshalb immer im Abstand weniger Sekunden ein Wimmern oder Keuchen erklang. „Habe ich dir schon einmal von Lobelia Sackheim-Beutlins schrecklichen Absichten erzählt?“ „Ist das nicht die Frau, die immer versucht, dir dein Silber zu stehlen?“ „Ha! Das ist noch weit untertrieben! Wusstest du, dass Lobelia und ihr Gemahl in Beutelsend eingezogen waren, als ich ins Auenland zurückgekehrt bin und dass sie versucht haben, viele meiner Habseligkeiten zu versteigern? Ich habe Wochen gebraucht, um alles wiederzufinden. Und erst die Blicke, die mir zugeworfen haben, als ich verkündet habe, dass ich in den Erebor ziehen würde, dass aber Ohm Gamdschie mit seiner Familie in Beutelsend leben und während meiner Abwesenheit darauf achtgeben sollte. Oh, der entsetzte Ausdruck auf ihren Gesichtern war ein mehr als sehenswerter Anblick.“ Fíli runzelte seine ohnehin bereits schmerzende Stirn. „Dann gehört Beutelsend also nicht mehr dir?“ „Doch, es gehört immer noch mir, aber der alte Ohm Gamdschie ist nun offiziell für das Anwesen verantwortlich, während ich gewissermaßen für eine längere Zeit…geschäftlich verreist bin. Und Frodo ist nun der rechtmäßige Erbe von Beutelsend, daher haben die Sackheim-Beutlins keinerlei Anspruch darauf. Außerdem vertraue ich meinem treuen Gärtner, dass er sich gut um Beutelsend kümmern wird, während ich hier bin. Eines Tages könnten wir sogar auf einen Besuch dorthin zurückkehren, wenn das Wetter und die Straßenverhältnisse es zulassen.“ „Es war recht malerisch“, gab Kíli zu. „Und das Essen war ausgezeichnet.“ Bei diesen Worten kniff Bilbo in das Ohr des jüngeren Bruders. „Ihr Jungs habt meine Speisekammer geplündert und die Rohrleitungen beinah vollständig zerstört. Ich glaube kaum, dass Beutelsend eine weitere von Durins Geschlecht veranstaltete Feier überstehen würde. So etwas wäre verheerend.“ „Oooch, das sagst du doch nur wegen deiner hobbittypischen Gewohnheiten“, neckte Kíli ihn, offensichtlich bemüht, die Stimmung aufzuheitern und seinen älteren Bruder abzulenken. „Aber du weißt, dass du uns liebst. Wir sind einfach viel zu unwiderstehlich, als dass du uns widerstehen könntest.“ Der Hobbit seufzte und betrachtete seine blutbesudelte Kleidung. Er hatte ein anderes Lebewesen grausam umgebracht und das war eine Tat, von der kein Hobbit im Auenland jemals behaupten würde, sie begangen zu haben oder von der er auch nur träumen würde. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte Bilbo sich sehr gut vorstellen, dieselbe Situation noch einmal zu durchleben. Der bloße Gedanke, dass irgendjemand Fíli und Kíli etwas zuleide tun könnte, genügte, um sowohl Bilbos Tuksches Blut als auch seinen väterlichen Instinkt zum Kochen zu bringen, waren ihre Überschwänglichkeit und ihr herzliches Wesen doch etwas, ohne das sich Bilbo sein Leben nicht mehr vorstellen konnte, denn inzwischen waren die beiden in seinem Leben so unentbehrlich wie Frodo geworden. „Das ist eindeutig wahr.“ Und um sie zu beschützen, würde er jederzeit wieder töten, daran bestand nicht der geringste Zweifel. „Wenn unser Onkel davon erfährt, wird sein Kopf explodieren“, stellte Kíli fest. „Ich glaube, alle übrigen Verräter sind nun offiziell tot. Ihr wisst schon, da er ihnen ohnehin die Köpfe abschlagen wird und all das.“ „Hey, sei vorsichtig und pass auf den Kopf deines Bruders auf, kleiner Vogel. Schließlich wollen wir nicht auf einer zerbrochenen Treppenstufe stürzen und den Thronfolger umbringen.“ „Och, das hat sie dir also auch erzählt.“   ♔~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ♥ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♔ amad = Mutter .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)