Mord mit Auftrag von CheyennesDream (Sesshomaru & Kagome, Inu no Taisho & Sango) ================================================================================ Kapitel 15: Menschennahrung --------------------------- Kapitel 15 - Menschennahrung Die Besitzerin des Blumenladens hatte mit ihrer Entscheidung Taro keinen Gefallen getan. Da Sango wie jede Nacht darauf wartete, dass der Dämon sie im Krankenhaus besuchte, blieb sie lange wach. Dann fielen ihr die Augen zu und sie schlief fast schon, als der Erwartete später als sonst eintraf. Inu no Taisho betrat das Zimmer, begrüßte die Dämonenjägerin und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. Als Antwort bekam er nur schwer verständliches Gemurmel. Deswegen wollte er sich zum Gehen wenden. Sango öffnete mühsam ihre Augen, sah ihren Vormund an und nahm ihren ganzen Mut zusammen. Sie fragte: "Liebst du mich?" Der Getarnte blieb stehen, drehte sich ihr wieder zu und kein Muskel zuckte in seinem Gesicht. Mit so einer Frage hätte er niemals gerechnet und er wusste keine Antwort darauf, denn er konnte den Hintergrund nicht definieren. Menschen unterschieden mehrere Arten von Liebe. Welche davon hatte die junge Frau im Sinn? Dann fiel sein Blick auf die Blumen, und nachdem er die dazugehörige Karte gelesen hatte, sie, als sein eigenes Präsent identifizierte, verstand er, was Sango wissen wollte. Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett, nahm ihre Hand und betrachtete sie. Davon bekam sie nichts mit, da sie bereits wieder eingeschlafen war. Sein Mündel war ihm wichtig und er hatte in den letzten Tagen öfters an sie gedacht und suchte nach einer Lösung. Er wollte ihr helfen, damit sie nicht eine alleinerziehende Mutter blieb, die mit den Umständen überfordert war. Da sie offenbar kein Interesse an dem Vater des Kindes hatte, dachte er daran, sie zu sich zu nehmen, ihr ein Obdach zu bieten und Schutz. Dazu musste sie nicht das Anwesen ihrer Familie verkaufen, denn es sollte nur vorübergehend sein bis sich die junge Mutter auf die ganzen, damit verbundenen Umstellungen eingestellt hatte. Es gab zwar noch eine andere Überlegung, doch diese schob er selbst schnell von sich. Merkwürdig nur, dass er sich immer wieder dabei ertappte und sich vorstellte, wie es sein könnte, wenn Sango seine Gefährtin würde, selbst wenn sie eine Ehe auf platonischer Ebene führten. Vielleicht sollte er herausfinden, ob diese Möglichkeit realisierbar war, wobei er eher praktisch dachte. Ihm brachte das gewisse Vorteile. Es gab wieder ein weibliches Wesen in seinem Heim und die Einsamkeit, die ihm manchmal zu schaffen machte, wurde vertrieben. Mit Sango konnte er sich ungezwungen unterhalten und gelegentlich mit ihr trainieren. Bestimmt würden sie beide von dieser Verbindung profitieren. Dennoch, die letzte Entscheidung würde er der jungen Frau überlassen. Mit diesem Entschluss hauchte er einen sanften Kuss auf den Handrücken der Schlafenden, flüsterte ihr zu: "Auf meine spezielle Art, liebe ich dich Sango", und dann ging er. Weil er sich nicht noch einmal umdrehte, bekam er nicht mit, wie sich die braunen Augen der Jägerin öffneten, sie ihm hinterhersah und nicht so recht wusste, ob sie sich gerade verhört hatte. Dumm nur, dass sie am anderen Morgen, dachte, sie hätte das Ganze geträumt. Nachdem Taro das Krankenhaus verlassen hatte, streifte er, wie so oft, durch die Stadt und präsentierte sich anderen Dämonen. Er hoffte auf diese Weise Verbrechen an den Menschen zu verhindern und hatte sogar Erfolg. Sobald der Blumenladen öffnete, stand er davor und erschreckte die Besitzerin. Die Frau wurde bleich und verteidigte sich sofort: "Asano-sama, ich habe einen Fehler gemacht. Doch mir sind die Blumen ausgegangen. Vielleicht hätte ich sie informieren müssen." Er musterte die Inhaberin lange, bevor er darauf reagierte. In einem strengen Ton, in den er seinen Unmut legte, sagte er: "Es wäre das Mindeste gewesen." Damit wollte er den Laden verlassen, wurde noch einmal aufgehalten: "Werde ich sie als Kunde verlieren? Nicht, dass ich es nicht verstehen würde." Der getarnte Dämon dachte einen Moment nach. Er hatte schon viele Sträuße hier bestellt, die meisten für Beerdigungen. Deswegen kannte man ihn und bisher war er immer zufrieden. Da er selbst die Leere im Geschäft sah, wusste er, sie hatte nicht gelogen. Die Inhaberin verstand etwas von ihrem Beruf und gestaltete oft die schönsten Buketts. Er würde ihren Ruf nicht wegen eines kleinen Fehlers schädigen, zumal sie ihm wahrscheinlich damit sogar unbewusst einen Gefallen getan hatte. Aus diesem Grund versprach er: "Nein, ich nehme ihre Dienste wieder in Anspruch. Sehr bald sogar." Danach erläuterte er ihr, was ihm vorschwebte und wann. Von Miki wusste er, die weiblichen Menschen in der Neuzeit wollten zart umgarnt werden und das Gefühl empfinden etwas Besonderes zu sein. Während sich Inu no Taisho nach Hause begab, rekelte sich Kagome in ihrem Bett und stand wenig später auf. Ihr Blick fiel auf das Buch auf ihrem Schreibtisch. Es machte sie neugierig und gern hätte sie darin geblättert, doch sie hatte ihrer Mutter versprochen, mit Sota einkaufen zu gehen. Da ihre Familie an erster Stelle stand, kleidete sie sich an und ging nach unten. Hier bereitete sie das Frühstück vor und dabei kam ihr eine Idee. Ob sich Sesshomaru freuen würde, wenn sie für ihn kochte? Da sie sowieso einkaufen wollte, konnte sie die Zutaten gleich mit besorgen. Deswegen suchte sie sich einen Zettel und notierte sich, was sie brauchte. Mit vollen Taschen betrat sie am Vormittag das Schreingelände und wurde von ihrem Großvater gesichtet. Der alte Mann eilte ihr sofort entgegen, wedelte mit einem Brief und strahlte. Kagome ließ ihre Einkäufe fallen, nahm das an sie adressierte Schreiben entgegen. Sie riss den Umschlag auf und las sofort. "Häh", entfuhr es ihr und sie schaute ihren Großvater völlig verdattert an. "Bei welchem Schreibwettbewerb?" Der Greis kratzte sich am Kopf, murmelte ihr nach: "Schreibwettbewerb?" Um eine Erklärung kam er erst einmal herum, da Iku auftauchte. "Mama", begrüßte das Mädchen ihre Mutter, reichte ihr den Brief und berichtete: "Eine Zeitung hat mich ausgewählt. Ich darf bei ihr einen Monat lang ein Praktikum machen, als Journalistin. Komisch ist nur, ich habe nie einen Text bei denen eingereicht." Iku las aufmerksam und erklärte dann: "Hast du doch. Vor Monaten hat dein Großvater einen deiner Schulaufsätze hingeschickt. Den Kurzkrimi, der ihm so sehr gefallen hat. Auf jeden Fall ist das eine Auszeichnung, die du nicht ablehnen kannst. Außerdem wird die Tätigkeit gut bezahlt." Kagome warf dem alten Mann, weil er eigenmächtig handelte, einen bitterbösen Blick zu. Dennoch wollte sie das Gespräch mit dem Redakteur der kriminalistischen Zeitung führen. Sie fand das Ganze nicht ganz koscher und hoffte die wahren Hintergründe zu erfahren. Tatsächlich hatte der Mitarbeiter des Blattes einen Hintergedanken dabei. Allerdings ahnte Kagome noch nicht, welchen Vorteil sie damit hatte. Das erfuhr sie erst wenige Tage später. Sie schob ihre Aufregung beiseite und widmete sich ihrem aktuellen Problem. Sesshomaru. Mehrmals hatte sie versucht ihn anzurufen, um ein Treffen zu vereinbaren. Der Ermittler ignorierte sie völlig oder wenn er den Hörer abnahm, wimmelte er sie ab. Zum gefühlten hundertsten Mal versuchte sie es wieder und ließ es lange klingeln. Es gab eine Sonderausstellung im historischen Museum über sensationelle Schlachten und damit hoffte sie, ihn zu ködern. Gerade wollte sie aufgeben, als jemand tatsächlich ran ging. Inuyasha saß im Anwesen seines Vaters und verfasste einen Bericht. Weil Bruder und Vater im selben Raum verweilten, bekam er das Klingeln des Telefons mit. Immer wieder schellte es und Taro schmunzelte: "Da ist jemand hartnäckig." "Kagome Higurashi", sagte der Leiter der Mordkommission. "Deine Zeugin? Bestimmt ist ihr noch ein Detail eingefallen", schlussfolgerte Inu no Taisho und betrachtete seinen ältesten Sohn intensiv. Sesshomaru wusste, er konnte sich nicht so einfach aus der Affäre ziehen. Sein Vater hatte ihn beauftragt, sich um das Mädchen zu kümmern. Wenn er sie nicht beachtete, entschuldigte ihn vermutlich nur ein sehr guter Grund. Daher berichtete er kurz über seinen aktuellen Fall und schloss mit den Worten: "Ich will sie nicht gefährden." Beide Familienmitglieder verstanden seine Absicht und akzeptierten die Ausrede. Dennoch nervte es den Hanyou, als es wieder klingelte. Er warf seinen Stift auf die Tischplatte, sprang auf und schnappte sich das Handy seines Bruders. Ohne eine Begrüßung knurrte er in das integrierte Mikrofon: "Sesshomaru ist nicht da." Kagomes Antwort am anderen Ende hörte er nicht, denn eine Hand griff nach dem Telefon, nahm es ihm weg. Er wurde noch mit einem strengen väterlichen Blick bedacht, bevor Taro selbst das Wort höflich an das Mädchen richtete. "Mein Sohn ist im Moment nicht abkömmlich. Ich richte ihm gern etwas aus." Danach lauschte Taro und versprach, ohne Rücksprache mit dem Betreffenden zu nehmen: "Sesshomaru wird da sein", und unterbrach die Verbindung. Während der Hanyou deutlich sein Erstaunen zeigte, verbarg der Ältere seinen Unmut und wusste, diesmal half keine Ausrede. Denn aus Inu no Taishos Worten hörte er nicht nur die Zusage heraus, sondern eine klare Anweisung für ihn. "Ich befürworte Kagomes Vorschlag", erläuterte das Familienoberhaupt und berichtete von ihrem Vorhaben, die Ausstellung zu besuchen. Inuyashas Augen vergrößerten sich, als er nachhakte: "Das Museum? Wird da nicht gerade die Geschichte gezeigt, wie sich die Menschen ihres Sieges rühmen, uns vernichtet zu haben?" "Unter anderem. Für Kagomes Nachforschungen ist dieser Zeitabschnitt ein Quell des Wissens", teilte Taro mit, wie er die Idee sah. An Sesshomaru gewandt riet er: "Auf diese Weise kannst du das Mädchen testen. Beobachte sie genau und finde heraus, wie sie das Ganze aufnimmt." Sesshomaru schwieg dazu, fragte sich jedoch in Gedanken, ob sein Vater mehr wusste. Obwohl es dem Dämon mit der Mondsichel auf der Stirn nicht gefiel, er im Stillen nach einem Weg suchte, sich doch noch davor zu drücken, gab er Taro recht. Blieb abzuwarten, was an dem Nachmittag passierte. Die Zeit bis dahin verging schneller als ihm lieb war. Er traf sich mit Kagome vor dem Gebäude und wurde von ihr mit einem Lächeln empfangen. Sie begrüßte ihn mit einer Verbeugung und der Erklärung: "Da wir schon drei Mal zusammen im Park waren, dachte ich das hier ist eine nette Abwechslung. Männer interessieren sich doch für Waffen und Schlachten. Außerdem gibt es eine Sonderausstellung über die Entwicklung der Polizei." "Du bist kein Mann", entgegnete der Ermittler. Obwohl es mehr nach Feststellung klang, vermutete Kagome gleichzeitig eine Frage dahinter. Ihr Blick schweifte über das Gebäude und sie reichte ihm den Flyer, wodurch sie erst davon erfahren hatte, bevor sie zu gab: "Durch mein Erlebnis wurde mein spezielles Interesse an dem Dämonenkrieg geweckt." Sesshomaru las die Werbung und verstand. Ihm passte es nicht, das dieses Mädchen anfing, in der Vergangenheit zu schnüffeln. Er hatte ihr doch deutlich gemacht, dass ihr Angreifer ein Mensch war, der nur eine Maske und Perücke trug. So wollte er wissen: "Dein Erlebnis?" Die angehende Priesterin schluckte, denn der Ton klang merkwürdig und sie fröstelte plötzlich. Sie fühlte sich zurückversetzt zu dem Aussichtspunkt. Außerdem sah sie der Polizist gerade an, als ob er versuchte tief in ihre Gedanken einzudringen. Die Sache mit den roten Augen, die plötzlich eine goldene Farbe annahmen, hatte sie ihm verschwiegen. Von der ungeheuren Geschwindigkeit, die das Wesen an den Tag legte, nicht zu reden. Das sollte besser ihr Geheimnis bleiben, denn sie war sich sicher, dieses eigenartige Wesen, weilte manchmal in ihrer Nähe. Sie spürte ihn und glaubte das lag an der Markierung die, seit dem, ihre Schulter zierte. Solange sie nichts Näheres wusste, wollte sie darüber schweigen und stattdessen selbst Nachforschungen betreiben. Der Besuch im Museum war ein weiterer Schritt. Jetzt erklärte sie nur und sprach den Mann, in den sie sich immer mehr verliebte, wieder vertraut an: "Sango, mein Großvater und auch du, ihr habt mich öfters gefragt, ob ich an Dämonen glaube. Das hat doch einen Grund." Der Ermittler schmälerte nur minimal seine Augen. Die Frage stellte er tatsächlich und er gab sich mit der Antwort vorerst zufrieden. Kagome verschwieg ihm etwas, das merkte er erneut. Er hakte nicht nach, sondern sagte nur: "Eine Priesterin sollte davon Kenntnis haben. Also lerne mehr darüber!", und in Gedanken fügte er hinzu: 'Fragt sich nur, ob du mein wahres Wesen dann verabscheust oder es akzeptierst.' Ein Punkt, der immer mehr für ihn an Bedeutung gewann. Wie würde Kagome reagieren, wenn er sich ihr als Dämon zeigte, ohne sich zu offenbaren. Mit einem Lächeln griff Kagome in diesem Moment nach seinem Arm und wollte ihn, mit sich fort, in Richtung Eingang, ziehen. "Komm!", forderte sie ihn auf. Da er Widerstand leistete, blieb sie stehen und wandte sich ihm zu. Denn er rührte sich nicht von der Stelle, hatte seinen Blick auf ihre Hand gerichtet und ertappte sich dabei, wie er daran dachte, dass Menschen hin und wieder wert auf Körperkontakt legten, besonders wenn sie verliebt waren. Er verabscheute so etwas bis jetzt. Bei Kagome empfand er es immer öfters als angenehm und es berührte sein Innerstes. Gleichzeitig wollte er sie festhalten, seine Hände über ihren Körper streifen und sie küssen. Das durfte er nicht zulassen. So kämpfte er gegen den Drang und wollte die Hand abschütteln. Da sie ihn losließ, wurde ihm die Entscheidung dementsprechend abgenommen, denn sie erinnerte sich an etwas. Das Mädchen griff in ihre Tasche, holte einen rechteckigen Karton heraus und reichte diesen ihm zu. "Ich habe für dich gekocht." Sesshomaru sah sie mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue an und öffnete dann den Deckel. Im nächsten Moment sah er, was ihm seine Nase schon vorab verriet. Kagome hatte verschiedene Sachen für ihn zubereitet und sie in die Box gepackt. Reisbällchen, eingelegte Rettiche, Sushi und das eine oder andere, was er nicht auf den ersten Blick definieren konnte, weil die Gewürze daran, viel zu stark rochen. Er rümpfte unwillkürlich seine Nase und dachte nur: 'Menschennahrung.' Der Ermittler konnte ihr unmöglich sagen, dass er so etwas verabscheute. Er ernährte sich hin und wieder von Fleisch, manchmal sogar etwas Gemüse, vermied es aber gewürzte oder in Essig eingelegte Sachen zu sich zunehmen. Mit den Worten: "Ich werde dein Geschenk später genießen", zog er sich vorerst aus der Affäre, legte sein Essen in den Kofferraum seines Wagen und hoffte, sie kam nicht öfters auf diese Idee. Dies war nämlich eine weitere menschliche Eigenschaft, dem Partner seine Gefühle zu zeigen. Kapitel 16 - Ehre Kagome wird bei ihrer "Geschichtsstunde" von unterschiedlichen Gefühlen geplagt, während Sesshomaru den Geruch eines Menschen identifiziert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)