Mord mit Auftrag von CheyennesDream (Sesshomaru & Kagome, Inu no Taisho & Sango) ================================================================================ Kapitel 12: Schmerzen der Vergangenheit --------------------------------------- Ist schon eine Weile her, dass mich die erste Mail erreichte. Gestern bekam ich wieder einmal Post von einem Inu Fan mit der Bitte den Link zur Petition weiterzuleiten. Falls es noch Leser gibt, die nichts davon wissen. Läuft offenbar nur noch 12 Tage? Bitte sehr: https://www.openpetition.de/petition/online/wir-wollen-inuyasha-zurueck-2017 Kapitel 12 - Schmerzen der Vergangenheit Da Kagomes Verschleppung nicht der einzige Fall war, den die Asano Brüder aufklären mussten, dauerte es drei Tage bis Inuyasha das Mädchen aufsuchte. Der Ältere hatte ihm am Morgen die Akte in die Hand gedrückt und ihn zum Schrein geschickt, damit er sich eine Unterschrift, womit sie ihre Aussage bestätigen sollte, von Kagome holte. Natürlich hatte er versucht sich zu weigern und Sesshomaru gefragt, weshalb dieser das nicht selbst tat. Statt einer Antwort bekam er zu hören: "Ich habe zu tun", und dann verschwand sein großer Bruder. Deswegen stand er nun hier am Fuß der Treppe und zögerte. Zu viele Erinnerungen verband er mit diesem Ort, Gute und Schmerzliche. Es hatte jedoch nicht erst heute Morgen begonnen, sondern bereits am Aussichtspunkt. Damals, als er Kagome zum Haus seines Vaters trug, er ihren Geruch in die Nase bekam, wusste er sofort, wessen Nachfahrin sie war. Obwohl er Kikyous älterem Bruder nur einmal begegnete, hatte sich dessen Geruch bei ihm ebenso eingeprägt, wie der von Kikyou. Dieser hatte, im Gegensatz zu seinen beiden jüngeren Schwestern, seine spirituelle Begabung nicht gefördert, sondern eine Familie gegründet und Nachkommen gezeugt. Deswegen befand sich der Schrein noch immer in Familienbesitz. Oft hatte ihn sein schlechtes Gewissen geplagt, er sich gefragt, ob er hätte Kikyou beschützen sollen. Doch ihr vermeintlicher Verrat fraß sich tief in seine Seele. Trotzdem hielt er, in den, seit damals verstrichenen Jahrhunderten, immer seine schützende Hand über das Higurashi Anwesen. Sein letzter Besuch war allerdings schon etliche Jahre her. Deswegen kannte Kagome ihn nicht, denn sie war damals noch ein kleines Kind. Seit Tagen quälte ihn nun die Vergangenheit und er wusste, es gab nur einen Weg, dies alles zu überwinden, er musste sich dem erneut stellen. Nach einem tiefen Atemzug und einem leisen: "Keh", rannte er los und erklomm die Höhe mit großen Sprüngen. Oben angekommen ging er direkt zu dem alten heiligen Baum, strich mit den Spitzen seiner Finger über die rissige Rinde. Dann schloss er seine Augen, ließ zu, dass seine Gedanken in die Zeit von damals wanderten. Zu dieser Zeit, als er Kikyou traf, konnte er sich noch nicht als Mensch tarnen, sondern zeigte sich nur in der Neumondnacht öffentlich. Diese Treffen fanden in einem Zeitraum von über einem Jahr statt und sie fühlten sich beide zueinander hingezogen. Immer öfters sehnten sie sich nach körperlicher Nähe und sie waren beide bereit diesen Schritt zu gehen, zumal Kikyou dann sogar von Vermählung sprach. Eines Tages bekam er einen Auftrag und er sollte einen Samurai zur Strecke bringen, der die Takemarus hintergangen hatte und sich nun auf der Flucht befand. Die Spur führte Inuyasha bis nach Musashi, wo sich dieser Krieger versteckte. Er stellte ihn, forderte ihn zum Kampf heraus und siegte. Gerade reinigte er seine Klinge, als hinter ihm eine Stimme erklang: "Inuyasha bist du das?" Statt zu fliehen, drehte er sich um und erblickte seine beinahe Verlobte. Mit der Nennung ihres Namens verriet er sich. Erfreut, weil sie auftauchte, vergaß er, dass sie sein wahres Aussehen erblickte. Sobald er einen Schritt in ihre Richtung setzte, hob sie ihren Bogen, legte einen Pfeil ein und rief ihm zu: "Komme keinen Schritt näher, sonst trifft dich mein Pfeil!" Die Freundlichkeit und die Zuneigung in ihrem Gesicht, die sie sonst seinem menschlichen Ich schenkte, war verschwunden. Stattdessen sah er die andere Kikyou, die, die Dämonen hasste und sie gnadenlos jagte. Dennoch versuchte er an ihre Gefühle zu appellieren, überhörte ihre Warnung und war im Begriff die Distanz zu überwinden. Die Hälfte der Strecke hatte er zurückgelegt, da schoss die Miko und streifte seinen Ärmel. Inuyasha spürte den Hauch der heiligen Magie, hielt inne und schaute die schwarzhaarige Priesterin an. "Du solltest jetzt gehen", riet sie und warnte ihn noch: "Wenn ich dich wieder in der Nähe von Musashi sehe, werde ich mich nicht zurückhalten. Das nächste Mal töte ich dich!" Sie meinte das ernst, das erkannte der Hanyou. Egal welche Argumente er vorbringen würde, sie fielen sicherlich nur auf verdörrten Boden. Die Liebe, die sie einst miteinander teilten, war verschwunden. Einfach zu verschwinden wiederstrebte ihm, dennoch ging er fort. Weder Inu no Taisho noch Sesshomaru waren damals begeistert, welches Risiko er eingegangen war und befürchteten das ihre Existenz auf dem Spiel stand. Bis heute glaubte er, das sein Vater ihn deswegen zurückschickte um die Miko zu erledigen. Als er am Schrein ankam, sah er Kikyou bereits von Weitem, wie sie in einen Kampf verwickelt war. Es wäre für ihn leicht gewesen einzugreifen, doch die Kränkung, welche er durch sie erfahren hatte, saß noch tief bei ihm. Trotzdem ging er langsam näher und beobachtete das Geschehen. Kurz bevor er sie dann erreichte, wurde sie von dem Gegner niedergestreckt. Mit letzter Kraft erledigte sie diesen Halbdämon Naraku, setzte ihre ganze Macht frei und Inuyasha erkannte, wie stark die Miko wirklich sein konnte. Da sie die Dämonen läuterte, die Narakus Körper formten, blieb am Ende nur der sterbliche Teil eines Menschen zurück. Kikyous Pfeil hatte dessen Brust durchbohrt und steckte im Herz des Mannes. Nur wenige Augenblicke später starb die Priesterin in seinen Armen, mit einem Geständnis und seinem Namen auf ihren Lippen. Obwohl sie ihm, ihre Liebe gestanden hatte und ihm darlegte, das es für sie beide nie eine Zukunft gegeben hätte, nur weil er ein Hanyou war, konnte er ihr nicht verzeihen. Er zerbrach nicht an ihrem Verlust, sondern machte sich Vorwürfe, weil er sie nicht beschützt hatte. Sein Vater, der ihm heimlich gefolgt war, weil er verhindern wollte, dass diese Miko seinen Sohn tötete, hatte damals seine Antwort bekommen. Denn, ohne dass es Inuyasha wusste, war er zugegen, als sein Sohn den Samurai besiegte und dann von Kikyou enttarnt wurde. Nachdem sein Kind fortging, sah er, wie die Schwarzhaarige zu Boden sank und weinte. Aus diesem Grund gab er den beiden noch eine Chance und wollte prüfen, wie stark die Bindung zwischen ihnen tatsächlich war. Doch jemand der Inuyasha nicht um seiner selbst willen wollte, war es nicht wert, die Gefährtin seines Sohnes zu werden. Früher oder später wäre diese Beziehung an diesem Umstand zerbrochen und er traute dieser Miko durchaus einen Verrat zu. Daher war er über die Entwicklung froh. Unabhängig von Inuyasha saß Taro nämlich in seinem Arbeitszimmer und dachte ebenfalls an die Begegnung damals, zumal sich Kikyous Todestag jährte. Würde es sein Sohn schaffen, er sich endlich vollständig von der Vergangenheit lösen können? Er hoffte es. Deswegen hatte er sich bei seinen Kindern nicht eingemischt, als Sesshomaru seine eigene Verantwortung auf den Jüngeren abwälzte. Für Inuyashas Zukunft war der Besuch des Schreins wichtig, da sich bei dem Hanyou inzwischen Einiges geändert hatte. Im Besonderen, seit sein Sohn ein Wesen traf, das er als Schwiegertochter begrüßte. Bald wird sich herausstellen, ob die beiden den Bund miteinander eingehen. Die Weichen hatte er diesbezüglich schon gestellt. Sein Sohn ahnte davon nicht, denn dessen Gedanken waren gerade weit fort. Der Ort, wo Inuyasha stand, verblasste und ein anderer Schauplatz erschien. Die damals stattfindende Szene erlebte er noch einmal hautnah mit. Wieder sah er Narakus Angriff und spürte das seltsame Kribbeln auf der Haut, als Kikyou ihr Reiki freisetzte. Seine Hand fuhr zu seiner Hüfte, als ob er den Griff von Tessaiga packen würde, um die Waffe zu ziehen. Wäre Naraku nicht gestorben, hätte er seine Geliebte bestimmt gerächt. In diesem Moment wurde ihm klar, wie leicht die Priesterin ihn hätte töten oder läutern können, doch stattdessen hatte sie ihn nur verscheucht. Vielleicht, wenn der bösartige Hanyou nicht gewesen wäre, hätten sie eine Chance gehabt. Dennoch würde Kikyou heute nicht mehr leben. An diesem Punkt angekommen, sah er, im Geist, ein bestimmtes Gesicht vor sich. Ein Wesen, das völlig anders als die Priesterin war. Seit er sie kannte, überwand er die Schuldgefühle und dachte immer seltener an die verstorbene Miko. Sein jetziger Besuch hier auf dem Schreingelände bewirkte etwas völlig anderes. Da verblasste die Vergangenheit und er war bereit sich seiner Zukunft zu stellen. Eine Zukunft ohne Kikyou. Daher schloss er nun mit den Erinnerungen ab, rief sich den Grund seines Hierseins ins Gedächtnis und ging hinüber zum Haus. Wenig später erfuhr er von Sota, das Kagome noch im Krankenhaus bleiben musste. Um sicherzugehen, hatte man sie nicht entlassen, sondern zwei weitere Tage zur Beobachtung da behalten. Mit einem zufriedenen Lächeln eilte der Polizist zum väterlichen Anwesen, knallte die Akte seinem Bruder auf den Tisch, mit den Worten: "Kümmere dich selbst um deine Unterschrift. Immerhin weißt du, in welchem Zimmer sie liegt." Dann hatte er den Raum verlassen, bevor der Ältere reagierte. Der Einzige, der den Hanyou vor dem Unmut seines Bruders rettete, war Taro, weil er Inuyasha zu sich berief und ihn selbst mit einer wichtigen Aufgabe betraute. Allerdings hatte der Hanyou das Mädchen nur um wenige Minuten verpasst. Es kostete Sesshomaru einen Anruf und er erfuhr, das seine Zeugin gegen Nachmittag aus der Obhut der Ärzte entlassen worden war. Deswegen setzte er sich in seinen Wagen und fuhr zum Schrein. Würdevoll stieg Sesshomaru die vielen Stufen hoch, um auf das oben gelegene Schreingelände zu kommen. Die Tempelanlage war wesentlich größer als er sie in Erinnerung hatte. Dennoch fand er sofort die markanten Punkte. Den Ort, wo man beten konnte, den Goshinboku und den alten Brunnen, obwohl dieser nun in einer Holzhütte verborgen war. Sein Blick fiel auf das Haus der hier wohnenden Familie. Da Licht durch eines der Fenster im ersten Stock schimmerte, war wohl jemand zu Hause. Trotzdem zögerte der Dämon, denn er wusste nicht, wie er dem Mädchen begegnen sollte. Als Polizist konnte er das Treffen auf wenige Minuten beschränken. Würde die Zeit genügen, um herauszufinden, weshalb sie seine Gedanken beherrschte? Wahrscheinlich nicht. Aufgrund von Inuyashas Informationen hatte er dann versucht, Gemeinsamkeiten zu entdecken. Dinge zu finden, die sie beide interessieren könnten. Doch da gab es nicht viel. Es war ihm zuwider sich in ein Café zu setzen, in der Öffentlichkeit eine Unterhaltung zu führen oder mit dem Menschen ein Kino zu besuchen. Während er noch grübelte, schweifte sein Blick zu einem in der Nähe befindlichen Park und er hatte vorübergehend eine Lösung gefunden. Ein Spaziergang unter den Bäumen würde Kagome sicherlich nicht ausschlagen, da sie offenbar die Natur sehr liebte. Da ereilte ihn die nächste Idee. Es gab da ein Restaurant, wo hauptsächlich Tische für zwei Personen standen, in kleinen Nischen versteckt. Wenn man sich mehr Diskretion wünschte, genügte es, den dazugehörenden Vorhang zu schließen. Das Essen dort war für ihn als Dämon genießbar und man kannte seine Familie bereits. Wenn zu viel Betrieb vorherrschte, würde der Inhaber sicherlich im Hinterzimmer für ihn eindecken. Sesshomaru hoffte nur, Kagome interpretierte nicht zu viel in das harmlose Rendezvous. Menschen hegten seiner Meinung nach viel zu schnell romantische Gedanken. Für ihn war es nur ein Test. Mit dem Entschluss setzte er einige Schritte und blieb dann erneut stehen. Ein Geräusch und eine dumpfe Ahnung ließen ihn pausieren. Wäre er doch lieber weitergegangen. Am Rand der freien Fläche befanden sich einige Bäume und dort hinüber hatte es ihn verschlagen, denn er spielte vorher mit den Gedanken, sich auf der Bank niederzulassen. Vertieft, mit sich selbst ringend, bemerkte er nicht, wie sich zwei Personen näherten. Eine davon sprang plötzlich, trotz seines Alters, auf ihn zu, warf eine Blatt Papier mit Schriftzeichen, welches sofort an seinem Körper haftete und rief: "Weiche Dämon!" Langsam drehte sich Sesshomaru um, warf dem Alten einen kalten Blick zu und betrachtete dann die heilige Sutra, die auf seinem Arm liegen blieb. Der Zettel löste sich in Luft auf, ohne seine beabsichtigte Wirkung zu entfalten. Denn der getarnte Dämon spürte kaum eine spirituelle Energie, geschweige denn, wurde er, wie beabsichtigt, gebannt. Obwohl die Verwünschung harmlos war, schmälerten sich seine Augen und er blickte den alten Mann an, wobei sich seine rechte Hand leicht anspannte. Als man Jagd auf Dämonen machte, gab es viele ähnliche Begegnungen und damals hatte niemand überlebt, der ihn auf diese Weise angegriffen hatte. Allerdings hatte er noch nie so etwas Lächerliches, eine Sutra die harmlos verpuffte, erlebt. Das Wort lag ihm schon auf der Zunge und er beherrschte sich mühsam, nicht zu reagieren. Das zweite Wesen, eine Frau in mittleren Jahren, erfasste die Situation und trat herbei. Sie wandte sich an Sesshomaru mit den Worten: "Sie müssen meinem Vater verzeihen. Er ist manchmal etwas verwirrt." Dann packte sie den Priester, zog ihn weg und bat ihn zum Haus zu gehen. Dieser befolgte die Anweisung seiner Tochter, murmelte aber ständig etwas von einem gefährlichen Dämon. Die ältere Frau, die ein wenig Ähnlichkeit mit Kagome hatte, fragte dann: "Darf ich erfahren, wer sie sind?" Der Angesprochene sah dem Priester nachdenklich hinterher. Obwohl dieser kaum über spirituelle Kräfte verfügte, musste er den Dämon in ihm erkannt haben. Deswegen wunderte sich der Getarnte, weshalb diese Frau, nicht darauf reagierte. Er dachte an eine Aussage seines Vaters, dass manchmal eine oder mehrere Generation übersprungen wurden. Wenn sie beim Großvater vorhanden waren, dann womöglich auch bei Kagome. Ein weiterer Grund, weshalb er ihre Aufmerksamkeit gewinnen musste. Sein Vater hatte recht, falls Kagome eine Gefahr darstellte, sollte er sie ihm Keim ersticken. Er drehte sich wieder der Mutter zu, die ihn unverwandt anblickte. "Sesshomaru Asano, Polizei, Abteilung Mord", antwortete er auf die vorher gestellte Frage. Ohne das er, den Grund seines Kommens erläutern musste, zog sie den richtigen Schluss. "Oh, dann wollen sie sicherlich zu meiner Tochter und haben noch ein paar Fragen an sie." Bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie fort: "Kommen sie ins Haus! Ich brühe einen Tee und dann können sie sich mit Kagome unterhalten." Kapitel 13 - Ein Date oder zwei? Sesshomaru überwindet sich und führt Kagome aus. Damit schließen wir das Thema Kikyou ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)