Zum Inhalt der Seite

Die Chroniken der Vier

von
Koautor:  Arane

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begegnungen

Kapitel 15. Begegnungen
 

Arashi:
 

Wie bereits vermutet hatte er von Anfang an damit gerechnet dass ich wieder gehen würde. Ich hasste solche Abschiede. Nach einen kurzen Gespräch verließen wir die Stadt wo die Anderen uns bereits erwarteten. Da wir nun schon Winter hatten und der Schnee seit heute morgen liegen blieb waren wir besser ausgerüstet als bei unserer ersten Reise nach Scire.

„Hoffentlich werden wir nicht von irgendwelchen wild gewordenen Verwandten angegriffen“, überlegte ich laut.

„Na, meine Eltern können es nicht sein diese wissen Bescheid. Vielleicht mein Verlobter oder Peters Verwandtschaft?“, überlegte Violetta laut. Wobei sie laut lachte. Peter und ich grinsten zurück, während Rei etwas ratlos aussah.
 

Wir kamen in die Nähe des Dorfs in den wir Erim kennen gelernt hatten. Diesmal würden wir allerdings in einen Zelt schlafen. Beschwingt lief ich voraus denn Rei trug wieder mein Gepäck. Dazu kam noch sein eigenes und das von Violetta. Meine Bedingung war, dass er meine Sachen nur tragen durfte, wenn er das Zeug der Elfe auch schleppte. Meine Hoffnung war das er aufgeben würde. Er tat es leider nicht. Am Abend bauten wir das Zelt auf. Das heißt Peter und ich bauten das Zelt auf während Rei und Violetta Feuerholz sammelten. Es war eine schwierige Aufgabe, denn das Holz war zum großteil nass. So dauerte es etwas bis wir genug besaßen.
 

Zum Essen gab es gegrilltes Wildhuhn. Anschließend teilten wir die Nachtwache ein. Inzwischen vertrauten wir Rei soweit dass er eine Wache antreten durfte. Als er darauf bestand meine Wache mit zu übernehmen war die einzige Antwort eine Kopfnuss. Wann würde er es endlich lernen? Hoffentlich noch bevor ich alt und grau wurde.
 

Nach dem Essen verkroch ich mich in meinen Schlafsack, während Peter die erste Wache übernahm. Die zweite würde ich wach bleiben und die dritte Rei. In dieser Nacht geschah nichts weiter Erwähnenswertes. Außer dass Rei am Morgen etwas nervös wirkte, was er jedoch mit der größten Mühe abstritt. Durch den Schnee kamen wir nicht so gut voran wie ich es gern hätte. Das zweite Problem war diese elende Kälte. Zwar war das Artefakt der Elfen bei mir. Jedoch konnte nur ich von der Stärke profitieren. Violetta trug auch eines der Vier mit sich, weshalb sie schneller war als sonst. Das waren die einzigen Veränderungen, welche mir auffielen. Erim konnte sich nicht entscheiden ob er fliegen wollte oder lieber neben uns her lief. Auf einmal sprang Rei hinter ein Gebüsch. Wir hörten Kampfgeräusche, ehe er mit einen Elf auftauchte. Wobei er nicht besonderes nett mit den Gefangenen umging. Wenn man den Gestaltwandler in die Augen sah schien es an ein Wunder zu grenzen dass er ihn nicht gleich die Kehle aufgeschnitten hatte. Als erste von uns reagierte Violetta.

„Tiziano, was machst du hier?“, fragte sie ganz aufgeregt.

„Ich bin hier um dich von diesen Packt zu befreien. Die bringen dich nur unnötig in Gefahr!“, rief der Angesprochene. Er stöhnte vor Schmerzen. Offenbar war Rei kurz davor ihm den Arm zu brechen.

„Lass ihn los, Rei!“, befahl die Elfe ihm.

„Er ist wohl ein Freund von Violetta“, meinte Peter.

„Was ist wenn er ein Gestaltwandler ist? Es wäre nicht das erste mal dass sich jemand als Freund ausgab“, sprach Erim das aus was sich Violetta schon zu denken schien.

„Hey Violetta. Frag ihn etwas das nur er wissen kann“, bestimmte Rei und behielt diesen in der Mangel. Den Elfen schien es gar nicht recht zu sein wie wir mit seiner Bekannten redeten.

„Wo ist mein Verlobungsring“, wollte Violetta wissen. Ihre Stimme war leise. Wahrscheinlich hatte sie ein bisschen Angst vor seiner Antwort.

„Im Bezug deines Kopfkissens damit du ihn nicht vergisst und beim Einschlafen an mich denkst. Das hast du mir damals ganz verlegen erzählt“, knurrte er.

„Er ist es, lass ihn los! Er ist es“, frohlockte Violetta. Nun richtete sie sich direkt an Rei als ob sie etwas ahnen würde. Sofort machte der Kerl ein paar Schritte nach vorne und schüttelte sich vor Abscheu. So ein arroganter Kerl. Nun da der Elf frei war stürmte Violetta auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Nach einer fröhlichen Begrüßung stellte sie den Kerl als Tiziano, ihren Verlobten vor.

„Sag Violetta, mein Schatz. Was machst du bei diesen Barbaren? Hat dich einer dieser Menschen verführt oder gar der Zwerg? Ich weiß das du alles Exotische liebst aber das geht schon zu weit. Komm, geh mit mir nach Hause. Wir wollten doch bald heiraten“, nervte der Verlobte.

„Ich glaube Violetta ist alt genug um selbst zu wissen was sie tut. Ach ja, ich habe sie bestimmt nicht verführt“, belehrte ich ihn und hoffte, dass er endlich die Klappe halten würde.

„Mit dir habe ich nicht geredet, Mensch“, zischte der Elf verachtend. Ich musste mich beherrschen um ihn nicht eine zu knallen. Nach einer langen Diskussion beschlossen wir ihn mitzunehmen. Auf den Weg erklärte Violetta dem Kerl die Situation. Ich lief weit voraus, denn in seiner Gegenwart bekam ich den seltsamen Wunsch ihm die Kehle aufzuschlitzen.
 

Violetta:
 

Ich hätte nicht gedacht Tiziano hier zu sehen aber ich hätte es auch nicht allzu überreicht sein sollen, immerhin war ich auch meinen Eltern unverhofft begegnet. Tiziano spielte sich mal wieder auf aber ich nahm es ihm nicht ganz übel da von ihm erwartet wurde so zu den Menschen und Zwergen zu sein. Man verlor nämlich seinen guten Ruf wenn man zu sehr mit den „niederen“ Völkern Zeit verbrachte oder mit ihnen sympathisierte. Aus diesen Grunde verbrachte ich eher heimlich meine Freizeit bei den Menschen da ich den Ruf meiner Familie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollte. Nur bei Halbelfen war es egal mit wem diese die Zeit verbrachten. Man kann nur hoffen das er hier außerhalb des Elfenreiches aufhören würde so unhöflich zu sein.

Nachdem ich meine Situation erklärt hatte, versprach er mir mich nicht mehr nach Hause schleppen zu wollen. Als wir unser Lager aufschlugen, war Tiziano dafür mit mir die erste Wachschicht zu übernehmen. Doch man entschied sich dagegen. So musste er mit Rei zusammen arbeiten, da er scheinbar neben mir am wenigsten Probleme mit ihn hatte.

„Der Name passt nicht zu dir Rei“, hörte ich Tizianos verächtliche Stimme da ich noch nicht schlafen konnte. Dazu ging mir einfach zu viel durch den Kopf.

„Ach wirklich? Warum denn nicht? Mir gefällt er, Tiziano“, erwiderte er munter.

„Du bist nur ein Mensch, da ist es klar dass du es nicht verstehst“, knurrte Tiziano ihn wütend an.

„Wie kommt es dass ihr heiratet?!“, kam es erstaunt vom Gestaltwandler.

„Unsere Eltern haben es bestimmt“, antwortete mein Verlobter knapp.

„Nur deshalb?“, hakte er nach. Ich schlief ein und bekam die Antwort nicht mehr mit.
 

„Angriff!“ Das war das erste was ich hörte nachdem ich eingeschlafen war.

Alarmiert stand ich auf. „Was war los? Räuber oder gar Gastaltwandler?“, dachte ich verwirrt und sah mich um. Ich kletterte aus dem Zelt und beobachtete wie Arashi und Peter riesige Wölfe abwerten. Weil das Lagerfeuer mittlerweile zu klein geworden war um alles zu beleuchten vertrieb ich die Dunkelheit mit einem Zauber. Ich unterstützte meine Freunde dann mit meinem altbewährten Schlingpflanzenzauber. Diesen Zauber verwendete in einem Bereich wo ich keinen meiner Freunden erkennen konnte. So setzte ich zwei Wölfe außer Gefecht. Ich glaubte alle Wölfe seien gefasst, doch da irrte ich mich gewaltig, denn das größte Vieh sprang aus dem Gebüsch und versuchte mich zu töten. Da ich damit nicht gerechnet hatte stand ich einfach nur und starrte es an. Peter erschlug ihn von der Seite sodass dieser Wolf leblos umkippte. Ich starrte erst den Wolf und dann den Zwerg an.

„Ich sehe es dir an dass du dich wie ein Klotz am Bein füllst, weil man dich immer retten musste. Kopf hoch, nächstes mal rettest du vielleicht meinen Kopf“, versuchte er mich aufzumuntern.

„Wie kannst du es wagen so etwas zu sagen, Zwerg? Sie ist immerhin meine Verlobte und muss beschützt werden“, mischte sich Tiziano ein und starrte ihn eiskalt an.

„Wenn sie nicht kämpfen soll dann mach deine Arbeit besser und beschütze sie. Du bist genauso wie Rei. Verliebte Trottel“, erwiderte Peter abfällig.

„Ja, das musst du gerade sagen“, stellte Arashi klar die hinzukam.

„Erinnre mich bloß nicht daran“, grummelte der Zwerg schlecht gelaunt. Rei gab nach einer Weile Entwarnung.
 

Die restliche Nacht war friedlich, doch Ruhe fand ich keine mehr. Arashi und Peter waren als erstes wach, da sie die letzte Wache hatten. Es ging weiter und wir erreichten Scire noch bevor die Tore zumachten. Viele sahen uns mit gerümpfter Nase hinterher weil wir noch etwas zerzaust aussahen von der Auseinandersetzung mit den Wölfen. Ich mietete für mich und Arashi ein Doppelzimmer und für die anderen ein Dreierzimmer was Tiziano sehr missfiel. Wir bestellten das billigste Mahl und planten was nun zu tun sei. Im Dreierzimmer begannen wir unsere Planung.

„Wir müssen herausfinden wo die nächste Kammer ist. Es wird schwer werden, da die Leute Fremde schwer akzeptieren. Am besten ist es wenn Tiziano und ich uns bei der Bevölkern erkundigen“, schlug ich vor.

„Das ist gut Violetta. Ihr braucht nur noch andere Kleidung. Rei begleitet euch nur zur Sicherheit. Ich kann ja noch einmal in die Bibliothek gehen um dort etwas zu überprüfen und dann das Museum besuchen. Peter, du begleitest mich. Vielleicht gibt es ja einige Bücher der Zwerge die etwas berichten. Erim muss leider draußen bleiben aber er kann dafür die Umgebung etwas erkunden und uns berichten wenn er etwas entdeckt“, schlug Arashi vor. Nachdem sich alle mit diesen Plan einverstanden erklärten reinigte ich mich an der Waschschüssel in meinen Zimmer. Dann legte ich mich ins herrlich weiche, frisch bezogene Bett. Es roch gut nach frischen Kräutern und reiner Luft.
 

Meine Augen fielen zu und ich konnte nun den Schlafdefizit der letzten Nacht ausgleichen. Obwohl es die billigsten Zimmer waren, wirkten sie sehr komfortable. Der Boden war aus einem sehr dunklen Holz, während die Wände mit einer hellen gemusterten Tapete tapeziert wurden. Es gab dunkelblaue Vorhänge aus einem teuren Stoff. Die Betten waren mit einfachen Jagdschnitzereien verziert. In der Ecke stand eine Schüssel mit Wasser und ein Spiegel an dem man sich zurechtmachen konnte. Es gab auch zwei Kleiderkisten indem man Sachen aufbewahren konnte und einen Schrank. Nachdem ich erwacht war, gab ich meine Sachen zur Reinigung der Wirtin und zog wieder mein schlichtes Kleid an.
 

Am nächsten Tag brachen wir nach einem einfachen reichlichen Frühstück auf. Als wir das Haus verließen fing mein Verlobter an mit mir in unserer Muttersprache zu sprechen und wirkte dabei sehr ernst. Offenbar wollte er nicht das Rei ihn verstand welcher uns auf gewisser Distanz folgte.

„Hör mal, ich habe über unsere Situation nachgedacht. Die Sache, in die du dich da mit reingeritten hast, wird immer gefährlicher. Am besten ist es wenn du den Typen das gibst was sie wollen und in Ruhe weiterlebst. Ich meine, sie würden dich bestimmt belohnen und du bräuchtest keine Angst mehr zu haben. da sie dich dann in Ruhe lassen würden. Alles wäre perfekt.“ Erstarrt hörte ich zu was er von sich gab.

„Wie kannst du du so etwas schreckliches sagen? Soweit du inzwischen weißt würden die Gestaltwandler uns alle versklaven, wenn nicht sogar schlimmere Sachen mit uns machen. Tiziano, ich kann dir versichern, ich würde niemals meine Freunde so hintergehen nur um so mir meine Sicherheit zu gewährleisten. Ich bitte dich, geh nicht zu ihnen, nur um mein Leben zu schützen“, erklärte ich ihn eindringlich auf elfisch.

„Das was ihr vorhabt ist doch wirklich abenteuerlich und zum Scheitern verurteilt und das weißt du ganz genau. Jeder könnte einer von denen sein. Ich vermute das diese Menschenfrau und dieser Zwerg welche sind“, erwiderte er ebenso eindringlich auf mich einredend.

„Ich vertraue ihnen genauso mein Leben an wie dir. Ich weiß dass du Angst hast aber ich glaube dass alles gut ausgehen wird. Besonders wenn wir zusammen halten“, sagte ich so zuversichtlich wie möglich um ihn Mut zu machen und zog ihn zum ersten Geschäft hin wo wir uns neue elegante Kleidung kauften. Ich trug nun ein blaues Samtkleid mit einem Mantel wegen der Kälte währen er einen passenden Anzug passend zu meinem Kleid. Auch Rei bekam etwas, aber er weigerte sich dass ich es für ihn bezahlte.
 

In dieser neuen Kleidung fühlte ich mich richtig wohl. Auch wenn es schwieriger sein würde darin zu rennen oder zu kämpfen konnte ich meine Magie einsetzen um mich zu beschützen. Es dauerte eine ganze Weile bis die Sachen angepasst waren. Am nächsten Tag könnten wir sie schon abholen. Nun bemerkte ich dass Rei ungewöhnlich still war. Was da wohl war? Wir schlenderten noch etwas in der Stadt herum ehe wir zu dritt zu Mittag aßen.

„Glaubst du dass die anderen weiter gekommen sind? Und was machen wir bis zum Abend?“, wandte ich mich an meine Begleiter.

„Lasst uns das beste hoffen. Wir können die anderen in der Bibliothek unterstützen“, schlug Tiziano vor.

„Ein gute Idee“, stimmte ich ihm zu.

„Ich hab gehört was ihr besprochen habt. Würdest du uns wirklich verraten wollen nur um deine Verlobte zu retten, Tiziano? Ich weiß, du liebst sie, doch würdest du ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen wirklich über die Freiheit der vier Völker stellen?“, konfrontierte Rei ihn damit. Ich wollte einschreiten, ihm versichern das man Tiziano vertrauen konnte, doch Rei sah mich scharf an, sodass ich schwieg.

„Natürlich würde ich euch niemals verraten aber ich wollte das Violetta sich der Gefahr bewusster wird. Nur durch euch stürzt sie sich pausenlos in Gefahr. Ihre Eltern würden es mir nie verzeihen wenn sie sterben würde“, rechtfertigte sich Tiziano.

„Bist du so naiv oder tust du nur so?“, meinte Rei verächtlich.

„Ich weiß dass es falsch ist. Ich wollte nur sehen ob sie es freiwillig macht“, versicherte er Rei der ihn noch kurz misstrauisch anstarrte.

„Sollte ich aber jemals merken ...“, begann Rei.

„Ja ja ich weiß. Ich werde einen grausamen Tod sterben ehe ich flüchten könnte“, spottete er. Unser restliches Essen verlief schweigend. Wir kamen in der Bibliothek an doch wir konnten weder Peter noch Arashi treffen. So begaben wir uns zu einem kleinen Abteil mit Elfischen Büchern, wo ich viele Bücher wiedererkannte die meine Familie selber hatte und in den Büchern stand nichts wirklich Interessantes für uns drinnen. Es waren Bücher wie „Gute Benimmregeln am menschlichen königlichen Hofe“, „Reiseführer durch das Menschenland“, und so weiter. Als es Abend wurde trafen wir uns mit den anderen und aßen zu Abend. Erst im Zimmer unserer Begleiter besprachen wir über unsere allerneuesten Erkenntnisse.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel heißt: Recherche Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück